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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 bis 2013<br />

Der Waldumbau erzielt zudem auch so genannte Umgebungseffekte. Ein Beispiel im Norddeutschen<br />

Tiefland zeigt, dass der Schädlingsbefall von Kiefern-Reinbeständen durch die Foreule<br />

(Pannolis flammea) in unmittelbarer Nähe von Laubbeständen geringer war als in dem von Kiefern<br />

dominierten Gebiet.<br />

Der ökologische Waldumbau trägt zudem langfristig und global zum Erhalt der Biodiversität bei.<br />

Kurzfristig kann der Umbau die Abnahme der Artenvielfalt bewirken, mittel- bis langfristig etablieren<br />

sich jedoch naturnahe Lebensgemeinschaften, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität<br />

leisten (Abbildung 1)<br />

Abbildung 1: Zeitliche Entwicklung der Pflanzenartenvielfalt (Artenzahlen bezogen<br />

auf 160 m²) in einer unechten Zeitreihe im norddeutschen Tiefland<br />

Mittlere Artenzahl (pro 160 qm)<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 50 100<br />

Entwicklung (Jahre)<br />

150 200<br />

Buchenunterbau Entnahme der Kiefern Reifer Buchenbestand<br />

Quelle: In Anlehnung an Jenssen und Hofmann in Fritz (2006) 5<br />

Hinzu kommt, dass es durch den Waldumbau zu einer Erhöhung der Kohlenstoffspeicherung und<br />

damit der Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität, sowie der Stabilisierung der atmosphärisch<br />

eingetragenen Stoffe in die Böden kommt. Unter Reinbeständen aus Kiefer und Fichte finden sich<br />

häufig biologisch inaktive Humusformen, da in der Nadelstreu weniger Nährstoffe und zahlreiche<br />

<strong>für</strong> den Abbau behindernde Substanzen enthalten sind. Nach FRITZ 5 konnte in allen untersuchten<br />

Beständen vom norddeutschen Tiefland bis zum Schwarzwald mit zunehmendem Buchenanteil<br />

eine Verbesserung der Humusqualität festgestellt werden. Der Grund ist das durch den zunehmenden<br />

Laubbaumanteil enger werdende C/N-Verhältnis, durch das die biologische Umsetzung in<br />

der organischen Auflage und im oberflächennahen Mineralboden aktiver abläuft. Mit Verbesserung<br />

der Humusqualität verändert sich auch die Bodenfauna. Die Individuenzahlen von Regenwürmern<br />

nehmen im Mineralboden und Auflagehumus im Zuge des Waldumbaus zu. Sie tragen entscheidend<br />

zur Zerkleinerung und Einarbeitung der Streu in den Mineralboden bei. 5<br />

5<br />

FRITZ, P. (2006): Ökologischer Waldumbau in Deutschland, Frage, Antworten, Perspektiven. München<br />

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