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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

6.11.2. Beantwortung der maßnahmenspezifischen Bewertungsfragen<br />

Bewertungsfrage 1: Inwieweit hat die Maßnahme zur Schaffung umfangreicher Waldflächen<br />

unter <strong>Umwelt</strong>schutzgesichtspunkten beigetragen?<br />

In den Jahren 2007 bis 2009 wurden insgesamt 4,9 ha aufgeforstet. Dies entspricht bei der Waldfläche<br />

von ca. 513.000 ha einer Erhöhung von 0,001 %. Die beiden Aufforstungen liegen in der<br />

Gemeinde Hoyerswerda bzw. in der Stadt Groitzsch.<br />

Die Wirkungen des Waldes hängen maßgeblich von der Lage und der vorherigen Nutzung ab. In<br />

Hoyerswerda wurde städtische Infrastruktur im Rahmen des Stadtumbaus zurückgebaut und die<br />

Aufforstungen in das Gesamtprojekt „Patchwork-Landschaft –Neue Freiräume Hoyerswerda“ integriert.<br />

<strong>Umwelt</strong>gesichtspunkte standen dabei nicht im Vordergrund, sondern die Verbesserung des<br />

Landschaftsbildes durch Integration in einen grünen Saum 8 .<br />

Bei den 3,5 ha Aufforstungen in Groitzsch wurde Offenland in der Umgebung des Vogelschutzgebietes<br />

„Elsteraue bei Groitzsch“ (DE 4739-451) aufgeforstet. Diese Aufforstung fügt sich hervorragend<br />

in das Flussauengebiet der Weißen Elster mit Fließgewässer und Altwässer mit Unterwasser-,<br />

Ufer- und Verlandungsvegetation ein. Die Wirkung dieser Erstaufforstung ist deshalb vor allem<br />

im Hochwasserschutz zu sehen.<br />

Fazit: Die Wirkungen der beiden Erstaufforstungen sind standortspezifisch und regional begrenzt.<br />

Beide Aufforstungen erfüllen aber auch die allgemeinen ökologischen Funktionen von Wäldern<br />

(<strong>Anhang</strong> 2 der Maßnahme 221).<br />

Bewertungsfrage 2: Inwieweit hat die Maßnahme zur Schaffung nachhaltig bewirtschafteter<br />

Waldflächen beigetragen, die dem Erhalt der ökologischen Funktionen von Wäldern, dem<br />

Schutz gegen natürliche Gefahren und der Brandverhütung dienen?<br />

Durch die umfangreichen fachlichen Kontrollen innerhalb des Förderverfahrens und den im EPLR<br />

genannten Fördervoraussetzungen 9 kann prinzipiell davon ausgegangen werden, dass auf 4,9 ha<br />

nachhaltig bewirtschaftete Wälder gemäß §2 SächsWaldG geschaffen wurden. Darüber hinaus<br />

haben die Erstaufforstungen keinen relevanten Einfluss auf den Erhalt der ökologischen Funktionen<br />

von Wäldern, da Konversionsflächen aufgeforstet wurden. Unterstellt man <strong>für</strong> diese Wälder<br />

aufgrund der bisher naturfernen Nutzung einen durchschnittlichen Vorrat 10 von 150 m³/ha, entsteht<br />

durch die Erstaufforstungen langfristig ein nachhaltig nutzbarer Holzvorrat von mindestens 735 m³.<br />

In der Antwort zur 1. Bewertungsfrage wurde bereits auf die allgemeinen <strong>Umwelt</strong>wirkungen eingegangen.<br />

Darüber hinaus haben die Erstaufforstungen keinen relevanten Einfluss auf den Erhalt der<br />

ökologischen Funktionen von Wäldern, da Konversionsflächen aufgeforstet wurden und mithin kein<br />

bestehender Wald beeinflusst wird. Jedoch führen die Aufforstungen mit laubholzdominierten Bestandestypen<br />

(siehe 1. Bewertungsfrage) tendenziell zu einer Verbesserung der ökologischen<br />

Funktionen der Wälder, da die Biodiversität in diesen Waldtypen höher ist als in Nadelbeständen.<br />

Erstaufforstungen im Offenland können als Trittsteinbiotope <strong>für</strong> diverse Arten dienen.<br />

Fazit: Auf 4,9 ha sind Wälder entstanden, die zahlreiche ökologische Funktionen haben. Die entstandenen<br />

Erstaufforstungen haben keine Bedeutung <strong>für</strong> die Brandverhütung.<br />

8<br />

9<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), Bundesinstitut <strong>für</strong> Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn (2009: Renaturierung als Strategie nachhaltiger Stadtentwicklung. Ergebnisse<br />

des Forschungsprojekts. Werkstatt: Praxis Heft 62<br />

EPLR Sachsen 2007 – 2013, 3. Änderung vom 30.06.2009, genehmigte Fassung vom 15.12.2009, Kap. 5.3.2.2.,<br />

10 Die Auswertung der Landeswaldinventur Sachsen 2009 hat <strong>für</strong> Sächsische Wälder einen durchschnittlichen Vorrat von 319 m³/ha<br />

ergeben. (Quelle: Schmid, Michael (2009: Landeswaldinventur 2008 in Sachsen. Ergebnisse der Zwischenerhebung zur Bundeswaldinventur<br />

<strong>für</strong> den Landeswald Freistaat Sachsen. www.forsten.sachsen.de/wald/139.htm)<br />

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