14.12.2012 Aufrufe

Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

A.2 – Untersaaten (siehe auch Tabelle 33)<br />

Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

Noch weitaus problematischer zeigt sich die Umsetzung des Fördergegenstandes A.2 (Untersaaten),<br />

von dem ebenso eine hohe Wirkungsintensität zur Minderung von Stickstoffeinträgen zu<br />

erwarten ist. Untersaaten ermöglichen Zwischenfruchtanbau in Gebieten mit periodischer Sommertrockenheit<br />

und haben einen Wachstumsvorsprung gegenüber Stoppelsaaten (A.1) 204 . Damit<br />

können z.B. auf abgeernteten Maisflächen auftretende herbstliche N-Überhänge wirksam vor dem<br />

Austrag bewahrt werden. Die flächenmäßige Zielerreichung von 6 % (178 ha) im Jahr 2009 kann<br />

auch nach den Antragszahlen 2010 nur auf etwa 13 % (386 ha) gesteigert werden 205 . Schon im<br />

Programm UL wurde das Ziel von 45.000 ha mit nur 2.422 ha (2005) weit verfehlt und das Ziel in<br />

diesem Förderzeitraum mit 3.000 ha entsprechend niedrig angesetzt. Die Ursachen sind ähnlich<br />

wie bei A.1. Hemmnisse können hier insbesondere die Auflage zur Anwendung auf 5 % der Fläche,<br />

der hohe acker- und pflanzenbauliche Anspruch, der erforderliche Einsatz spezieller Technik<br />

und das Unsicherheiten bezüglich der Bestandsentwicklung (Risiko von Ertragsausfällen insbesondere<br />

bei Trockenheit) sein. Außerdem lässt die enge Saat der Hauptfrüchte üblicherweise<br />

Untersaaten nicht zu, eine Umstellung der „gewöhnlichen“ Ackerbewirtschaftung ist damit notwendig.<br />

�� Angesichts bisher sehr geringer Akzeptanz, jedoch hoher Wirksamkeit hinsichtlich der<br />

Minderung von Nitrateinträgen in Gewässer ist die Prüfung einer möglichen Zusammenfassung<br />

mit A.1 zu einer Maßnahme entsprechend den derzeitigen GAK-<br />

Fördergrundsätzen 206 zu empfehlen.<br />

� Im Hinblick auf die Verringerung der Nitratauswaschungsgefahr ist auch die Erprobung<br />

von Verfahren zur Honorierung ökologischer Leistungen (N-min Zielwerte) möglich<br />

(siehe Tabelle 40 mit Beispielen aus anderen Bundesländern im Anschluss)<br />

� Betriebliche Beratung und persönliche Ansprache kann Hemmnisse der Landwirte abbauen<br />

und die Implementierung des schwierigen Verfahrens in die Praxis unterstützen<br />

(s.o.).<br />

� Be<strong>für</strong>chtete Ertragseinbußen stellen offensichtlich ein wesentliches Hemmnis <strong>für</strong> die Teilnahme<br />

dar. Vor diesem Hintergrund sollte eine Überprüfung der Prämienkalkulation und<br />

der eventuellen Berücksichtigung des Risikos möglicher Ertragsminderungen weitergehend<br />

untersucht werden. 207<br />

A.3 – Dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung / Direktsaat (siehe auch Tabelle 34)<br />

Mit einer flächenmäßigen Zielerfüllung von 175 % sehr gut angenommen wird der Fördergegenstand<br />

A.3 (dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung/Direktsaat). Damit verbunden ist die<br />

Erfüllung der angestrebten Ziele im Hinblick auf die Minderung von Erosion und Phosphateinträgen<br />

in Gewässer 208 . Viele Teilnehmer haben im zweiten Jahr der Förderung ihre Fläche vergrößert<br />

(vgl. Abbildung 13). Verstärkt angenommen wird die Maßnahme in Gebieten mit hoher Bodengüte<br />

und günstigem Klima im Südwesten Sachsens (LK Leipzig, Mittelsachsen, Zwickau). Während im<br />

vorangegangenen Förderzeitraum - ohne Verpflichtung zur Dauerhaftigkeit der Anwendung - die<br />

Ackerfläche Sachsens zu 30 % mit (periodischer) Mulchsaat, jedoch nur etwa zu 10 % dauerhaft<br />

konservierend bewirtschaftet wurde, waren 2009 17 % der sächsischen Ackerflächen A.3-<br />

Förderflächen. Von einer darüber hinausgehenden Umsetzung der periodischen Mulchsaat (ohne<br />

Förderung) kann ausgegangen werden. Diese Tatsache, die hohen Teilnehmerzahlen sowie die<br />

204<br />

Lüdtke Entrup, N. (2001): Zwischenfrüchte im umweltgerechten Pflanzenbau. Auswertungs- und Informationsdienst <strong>für</strong> Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten (aid), Bonn. Verlag Th. Mann, Gelsenkirchen. S. 20.<br />

205<br />

Antragsdaten 2010 sind noch ungeprüft und deshalb als vorläufig zu betrachten<br />

206<br />

BMELV (2010): Rahmenregelung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ <strong>für</strong> den<br />

Zeitraum 2010-2013 vom 06.05.2010. S. 45.<br />

207<br />

Die Berechnung der Prämienhöhe <strong>für</strong> A.2 basiert auf erhöhten Saatgut-, Maschinen- und Personalkosten (EPLR Sachsen 2007-<br />

2013, 3. Änderung, genehmigte Fassung vom 15.12.2009, Anlage 19, S. 73)<br />

208<br />

Damit verbunden ist langfristig auch eine Erhöhung des Wasseraufnahmevermögens, die dem Ziel des präventiven Hochwasserschutzes<br />

dient. Diese Wirkung kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht quantifiziert werden.<br />

81 von 113

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!