Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

Bewertungsfrage 6 – Landschaft
Bericht zur Halbzeitbewertung des
EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013
Inwieweit haben Agrarumweltmaßnahmen zum Erhalt oder zur Verbesserung von Landschaften
und ihren charakteristischen Ausprägungen beigetragen?
Anders als mit dem allgemeinen Landschaftsbegriff in der Bezeichnung des Schwerpunktes 2 wird
hier mit den „Landschaften und ihren charakteristischen Ausprägungen“ Bezug auf das Erscheinungsbild
der Landschaft einschließlich ihrer natur- und kulturhistorischen Besonderheiten und
ihrer regional- bzw. naturraumtypischen Struktur und Ausstattung genommen.
Bewertungsindikatoren
Im CMEF ist kein gemeinsamer Wirkungsindikator vorgesehen. Lediglich der Ergebnisindikator
„Flächen mit erfolgreichen Landbewirtschaftungsmaßnahmen mit Beitrag zur Vermeidung von
Marginalisierung und Landnutzungsaufgabe“ könnte diesem Thema zugeordnet werden. Er deckt
mit der Betrachtung von Landnutzungsaufgabe bedrohter Landschaften jedoch nur einen extremen
Teilbereich des Themas ab, der unter den derzeitigen Rahmenbedingungen kaum Relevanz
hat. Darüber hinaus ist dieser Indikator im sächsischen EPLR ausschließlich den Maßnahmen 211
und 212 zugeordnet. Die Ziele des EPLR im Zusammenhang mit den Agrarumweltmaßnahmen
sind weiter gefasst. Ziel der Maßnahmen ist es durch Bewirtschaftungsvorgaben (u.a.) „die Kulturlandschaft
zu pflegen, naturnah zu gestalten und in ihrem Erholungs- und Erlebniswert zu bereichern“
184 Ein programmspezifischer Indikator wurde hierzu nicht benannt.
Für die Beantwortung der Frage wird daher ein Indikator „Fläche der Fördergegenstände mit Beitrag
zur Erhaltung oder optischen Aufwertung landschaftlicher Vielfalt und kulturlandschaftlicher
Eigenart und Tradition“ eingeführt.
Bewertungsmethoden
Grundsätzlich sind die durch Maßnahme 214 erreichbaren Wirkungen auf Landschaft als ein
erwünschter Nebeneffekt anzusehen. Zielgerichtete Verbesserungen des Landschaftsbildes sind
eher im Rahmen der Maßnahme Ländliches Erbe vorgesehen; dagegen sind die Agrarumweltmaßnahmen
konzeptuell ausschließlich an den Erfordernissen der Schutzgüter Boden, Wasser,
Klima und Biodiversität ausgerichtet. Die für die Landschaft erreichten Wirkungen können daher
auch nicht an einem Bedarf oder quantifizierten Zielen gemessen werden. Eine genaue Einschätzung
der Wirkungen auf Landschaft (in erster Linie Landschaftsbild) kann darüber hinaus nur im
räumlichen Kontext, d.h. im Rahmen von Fallstudien erfolgen. Trotz dieser methodischen Vorbehalte
soll eine Beantwortung der Frage vorgenommen werden, indem der Umfang der geförderten
Fläche dargestellt wird, die grundsätzlich zur Erhaltung oder Verbesserung des Landschaftsbildes
beiträgt. Zur Einschätzung der Wirkungsbeiträge der einzelnen Fördergegenstände auf die Landschaft
bzw. den eingeführten evaluationsspezifischen „Hilfsindikator“ (s.o.) werden insbesondere
mögliche Effekte im Hinblick auf
- landschaftliche Vielfalt und Struktur (visuell wahrnehmbare Landschaftsmerkmale, -
elemente und Bodennutzungsformen),
- den Erhalt von Landnutzungen, die sich von vorherrschenden Nutzungen unterschieden
(z. B: intensiver Ackerbau) sowie
- die Verbesserung der kulturellen Eigenart landwirtschaftlicher Flächen (traditionelle
Nutzungsmuster/historische Tradition und Erscheinungsbild) betrachtet.
184 EPLR, 3. Änderung vom 15.12.2009, S. 241 (Kap. 5.3.2.1.4 Ziele)
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