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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

früchten mehr als aus. Insgesamt werden durch die Maßnahme A.3 ca. 16.415 t CO2-äq-<br />

Emissionen eingespart.<br />

Eine andere Wirkungsweise auf das Klima haben die Agrarumweltmaßnahmen unter B sowie A.1<br />

durch Minderung und Verzicht der Anwendung von Düngemitteln: Beim Aufbringen von Dünger<br />

wird eine große Menge klimarelevanter Gasen (hauptsächlich N2O) emittiert, welche als Treibhausgase<br />

wirken. Die Menge des reduzierten Düngemittels ist proportional zu den eingesparten<br />

Emissionen. Für eine Berechnung der geminderten CO2-äq-Emissionen werden Angaben zu den<br />

nicht verwendeten Mengen an Düngemittel benötigt. Die folgende Berechnung wird mit Richtwerten<br />

<strong>für</strong> den Mindergebrauch an Düngemittel der Maßnahmen unter B.1, B.2 und A.1, welche <strong>für</strong><br />

die Prämienkalkulation der Maßnahmen im EPLR bestimmt wurden, durchgeführt 171 . Für die Maßnahme<br />

B.3.4 stammt der Wert <strong>für</strong> den geminderten Düngemitteleinsatz aus den Planungs- und<br />

Bewertungsdaten des LfULG 172 . Die Berechnung erfolgt anhand des im IPCC beschriebenen<br />

Verfahrens zur Ermittlung der N2O-Emissionen durch den Einsatz von Düngermitteln. Verwendet<br />

wird da<strong>für</strong> folgende Gleichung:<br />

Formel 2 (verändert nach IPCC 173 )<br />

mit<br />

= CO2-äq-Emissionen pro Jahr (kg/a)<br />

= geminderter N-Düngermitteleinsatz pro Hektar und Jahr (kg/ha+a)<br />

= Fläche der Maßnahme (ha)<br />

= Emissionsfaktor <strong>für</strong> die Anwendung von Dünger (0,0125 kg/kg N) 174<br />

= Stöchiometrischer Umrechnungsfaktor <strong>für</strong> Massen (44/28 g/g mol/mol)<br />

= Treibhausgaspotential von N2O (310 kg CO2-äq/kg N2O)<br />

Dieser Berechnung zufolge haben die Maßnahmen unter A.1, B.1, B.2.1-B.2.6a, B.2.7 und B.3.4<br />

insgesamt zu einer Einsparung von 36.889 t CO2-äq-Emissionen geführt, das sind ca. 4,7 % der<br />

gesamten CO2-äq-Emissionen, die im Jahr 2008 in Sachsen durch Düngung entstanden sind 175 .<br />

Nicht berücksichtigt sind bei dieser Berechnung die Emissionen, die infolge des Düngerauftrags,<br />

durch Deposition und Auswaschung entstehen. Allerdings muss an dieser Stelle darauf hingewiesen<br />

werden, dass die zugrunde liegenden Werte <strong>für</strong> die Bestimmung des eingesparten Düngemittels<br />

nur geschätzt wurden und vermutlich nicht den tatsächlich eingesparten Düngemittelmengen<br />

entsprechen. Deshalb wird an dieser Stelle eine weitere Möglichkeit zur Berechnung der eingesparten<br />

CO2-äq-Emissionen dargelegt. Nach einer Studienauswertung durch Jungkunst et al.<br />

(2006) beträgt der Mittelwert <strong>für</strong> N2O-N-Emissionen auf gedüngtem Grünland 2,15 kg ha -1 a -1<br />

(Minimum = 0,30 kg/ha * a -1 ; Maximum = 3,40 kg/ha * a -1 ) und auf ungedüngtem Grünland 1,18<br />

kg/ha * a -1 (Minimum = 0,10 kg/ha * a -1 ; 10,00 kg/ha * a -1 ) 176 . Demzufolge kann die Menge der einge-<br />

171<br />

Folgende Werte zur N-Düngemitteleinsparung wurden auf Basis der Prämienkalkulation <strong>für</strong> die Berechnung herangezogen: A.1 =<br />

30 kg/ha, B.1 = 60 kg/ha, B.2.1 = 120 kg/ha, B.2.2 bis B.2.5, B.2.6a und B.2.7 = 170 kg/ha (vgl. ebd. Anlagen, S. 80 ff)<br />

172<br />

Angenommen wird eine N-Düngermittelminderung von 130 kg/ha. Berechnung anhand den Vorgaben zur Prämienkalkulation <strong>für</strong><br />

eine durchschnittliche Fruchtfolge in Sachsen, unter Zuhilfenahme der Planungs- und Bewertungsdaten des LfULG <strong>für</strong> einen<br />

Lößstandort (vgl. SMUL [Hrsg](2009), S. 106; und SMUL [Hrsg.](2010): Planungs- und Bewertungsdaten. Internetdatenbank. Zuletzt<br />

abgerufen Aug. 2010. Verfügbar unter http://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/254.htm).<br />

173<br />

IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change (2006): 2006 IPCC Guidelines for National Greenhouse Gas Inventories, Vol.<br />

4 Agriculture, Forestry and Other Land Use. S. 11.9.<br />

174<br />

Der hier verwendete Emissionsfaktor stimmt nicht mit dem im IPCC 2006 verwendeten Emissionsfaktor von 0,01 überein, da nach<br />

dem NIR 2010 der alte IPCC Emissionsfaktor von Distickstoffoxid von 1996 besser auf die deutschen Verhältnisse zutrifft (vgl.<br />

Haendel et al. (2010): Berechnung der Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft – Nationaler Emissionsbericht (NIR) 2010 <strong>für</strong><br />

2008. Sonderheft 334. Johann Heinrich von Thünen-Institut, Braunschweig.)<br />

175<br />

Nach Haendel sind im Jahr 2008 in Sachsen, nur durch den Auftrag von Düngemitteln (mineralisch und organisch), 0,789 Mio. t<br />

CO2-äq-Emissionen entstanden. Nicht miteinberechnet sind bei diesem Wert die Emissionen, die durch Deposition und Verlagerung<br />

entstehen. (vgl. Haendel et al. (2010), Tabelle EM1001.02, Tabelle EM1001.03 und Tabelle EM1001.04).<br />

176<br />

Jungkunst et al (2006): Nitrous oxide emissions from agricultural land use in Germany – a synthesis of avvilable annual field data.<br />

Journal of Plant Nutrition and Soil Science 169. S. 341ff.<br />

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