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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

schen Einsparung an klimarelevanten Gasen (CO2, N2O und CH4 als CO2-Äquivalente pro ha) in<br />

Abhängigkeit vom Maßnahmentyp ermittelt. Für die Bewertung geeignete Kriterien werden aus<br />

dem eingesparten Düngermitteleinsatz, dem Humusaufbau und den verminderten Kraftstoffverbrauch<br />

bei der Flächenbewirtschaftung hergeleitet.<br />

Bewertungsgrundlagen und Zusammenhänge<br />

Mit welchem FLÄCHENUMFANG tragen Agrarumweltmaßnahmen zur Abschwächung des<br />

Klimawandels bei?<br />

Die Förderfläche der stoffeintragsminimierenden Maßnahmen, die nach Zieldefinition in den Ergebnisindikator<br />

R.6c zu einer Abschwächung des Klimawandels einbezogen werden, umfasste im<br />

Jahr 2008 83.579 ha und im Jahr 2009 130.079 ha. Das Flächenziel von 113.00 ha ist damit zu<br />

115 % erfüllt. Weitere positive Wirkungen auf das Klima sind darüber hinaus von den Fördergegenständen<br />

im Maßnahmebereich B zu erwarten (vgl Tabelle 4). Unter Einbeziehung dieser Flächen<br />

erhöht sich die Förderfläche der Maßnahmen, die sich positiv auf das Klima auswirken um<br />

52.339 ha auf 193.138 ha. (Tabelle 28)<br />

Wie tragen die Agrarumweltmaßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels bei?<br />

(vgl. Tabelle 28)<br />

Die Bewirtschaftungsart von landwirtschaftlichen Flächen kann auf unterschiedliche Weise zu<br />

einer Abschwächung des Klimawandels beitragen. Ein direkter Effekt kann sich beispielsweise<br />

durch Flächenstillegung und Umwandlung von Ackerland zu Grünland ergeben 159 , wodurch Humus<br />

im Boden aufgebaut und damit CO2 gespeichert wird 160 . Auch der Anbau von Zwischenfrüchten<br />

und Untersaaten in der Fruchtfolge wirkt sich positiv auf die Humusmenge im Boden aus 161 .<br />

Diese Wirkung wird durch die Maßnahmen A.1, A.2, B.2.7, B.3.2 und B.3.4, in einem vergleichsweise<br />

kleinen Flächenumfang von 15.832 ha (ca. 8 % des gesamten geförderten Flächenumfangs)<br />

erreicht. Die Menge des Kohlenstoffs, die durch den Humusaufbau im Boden gespeichert<br />

wird, kann aufgrund mangelnder Daten zu der durch die jeweiligen Fördergegenstände angereicherten<br />

Humusmenge, nicht näher bestimmt werden, sodass eine Aussage bezüglich der Reduzierung<br />

von CO2 derzeit nicht möglich ist. Ein indirekter Effekt der Humusanreicherung in der<br />

Oberkrume ist die Minderung von Bodenerosion und demzufolge eine Verbesserung der Bodenaggregate.<br />

Dadurch wird eine zusätzliche CO2-Freisetzung aus dem Boden verhindert, die infolge<br />

des zerstörten Bodenaggregats und der damit verbundenen Freilegung von Humus auftritt 162 .<br />

Diese Wirkung wird durch die Fördergegenstände A1 und A.2, sowie A.3 erzielt.<br />

Für den Fördergegenstand A.3 kann die Klimawirkung durch Humusaufbau bzw. C-Bindung nicht<br />

eindeutig bestimmt werden. Generell wird – auf Basis der Ergebnisse der fachlichen Begleitung<br />

sowie weiterer Literaturrecherche - von einer Humusanreicherung im Oberboden ausgegangen<br />

(vgl. Bewertungsfragen zu Wasser/Boden). Neueste Erkenntnisse weisen jedoch darauf hin, dass<br />

in der Unterkrume eine Abreicherung von Humus möglich ist 163 , 164 . Bei erhöhtem Humusanteil<br />

steigt auch der Wassergehalt im Boden. Damit kann die Denitrifikation im Boden zunehmen, was<br />

159<br />

Umwandlung von Acker- in Grünland bzw. Anlage von Grünstreifen im Ackerland wir mit der Einführung der neuen Fördergegenstände<br />

A.5 und B.4 im Rahmen der 3. Programmänderung eingeführt um die Wirkung des Programms im Hinblick auf den Klimawandel<br />

zu verstärken (diese Maßnahmen sind noch nicht Gegenstand der Evaluation zur Halbzeitbewertung).<br />

160<br />

Saathoff et al. (2008?): Der Einfluss veränderter Landnutzung auf Klimawandel und Biodiversität / unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Klimarelevanz von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landespflege. Sachverständigengutachten. Leibnitz Universität<br />

Hannover. S. 84.<br />

161<br />

Institut <strong>für</strong> Biodiversität – Netzwerk e.V. (2008): Anpassungsstrategien bei Bodennutzungssystemen an den Klimawandel. F&E<br />

Vorhaben im Auftrag des <strong>Umwelt</strong>bundesamt. Institut <strong>für</strong> Biodiversität – Netzwerk e.V., Dessau. S. 182.<br />

162<br />

Ebd. S. 180.<br />

163 Ebd. S. 178f.<br />

164 Nitzsche et al. (2002): Entwicklung von dauerhaft umweltgerechten Landbewirtschaftungsverfahren im sächsischen Einzugsgebiet<br />

der Elbe. Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben. Teilthema I: Begleitende Untersuchung zur praktischen Anwendung und<br />

Verbreitung von konservierender Bodenbearbeitung, Zwischenfruchtanbau sowie Mulchsaat in den Ackerbaugebieten Sachsens<br />

zur Minderung von Wassererosion und Nährstoffaustrag im Elbeeinzugsgebiet. Sächsische Landesanstalt <strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />

Fachbereich Bodenkultur und Pflanzenbau, Leipzig. S. 42.<br />

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