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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

seits die höhere Mulchbedeckung, die den Boden direkt vor Verschlämmung durch auftreffende<br />

Regentropfen schützt 135 . Andererseits fördert die Mulchauflage und der dauerhafte Pflugverzicht<br />

die biologische Aktivität und die Humusbildung im Oberboden, erhöht die Aggregatstabilität und<br />

die Infiltrationsrate und verringert dadurch langfristig den Oberflächenabfluss 136 . Der Flächenumfang<br />

mit konservierender Bodenbearbeitung hat sich im Vergleich zum vorangegangenen Förderzeitraum<br />

(245.838 ha 2005 137 ) zwar verringert (siehe Materialband), die Wirkungsintensität der<br />

Maßnahme durch die Verpflichtung zur dauerhaften Anwendung auf derselben Fläche während<br />

des gesamten Verpflichtungszeitraumes, die die Langfristigkeit der bodenbildenden Prozesse<br />

berücksichtigt - und im Programm UL nicht vorgeschrieben war - hat sich aber erheblich erhöht<br />

(Bei dauerhaftem Pflugverzicht kann der Bodenabtrag um 70-100 % gemindert werden, bei nicht<br />

dauerhafter Anwendung nur um 30-50 % 138 ). Während 2009 der Anteil dauerhaft konservierend<br />

bewirtschafteter Ackerflächen in Sachsen bei 17 % lag, waren es im vorangegangenen Förderzeitraum<br />

schätzungsweise nur ca. 10 % 139 . (Insgesamt werden nach Einschätzung des LfULG ca.<br />

50 % der sächsischen Ackerflächen pfluglos – jedoch nicht in dauerhafter Anwendung und daher<br />

ohne Förderung - bewirtschaftet 140 ). Zudem wirkt der Fördergegenstand durch die bis Ende 2009<br />

geltende Beschränkung auf erosionsgefährdete Ackerflächen mit hydrologischem Anschluss an<br />

Oberflächengewässer sowie Ackerflächen in hochwassergefährdeten Gebieten (Gebietskulisse<br />

„WRRL/Hochwasserschutz Sonstige“) zielgenauer und dadurch effektiver. 65 % der A.3-<br />

Förderflächen liegen innerhalb dieser Gebietskulisse (siehe unten, zu 6.9.3 – A.3), die damit zu<br />

22 % dauerhaft pfluglos bewirtschaftet wird.<br />

Neben dem flächenmäßig umfangreichsten und wirkungsintensivsten Fördergegenstand A.3 wirken<br />

Förderflächen mit Zwischenfrüchten (A.1) und mit sehr geringem Umfang Untersaaten (A.2)<br />

Bodenabträgen durch Bodenbedeckung nach der Ernte der Hauptfrucht entgegen. Die Zufuhr<br />

organischer Substanz fördert auch hier Humusbildung und biologische Aktivität im Boden. Intensive<br />

Durchwurzelung verbessert die Bodenstruktur sowie Infiltrationsfähigkeit. Damit werden Oberflächenabflüsse<br />

und dadurch bedingte Bodenabträge reduziert. Der Wirkungsbeitrag kann angesichts<br />

der bisher zögerlichen Umsetzung von A.1 bzw. extrem geringer Teilnahme an A.2 (Zielerreichung<br />

A.1 2009 erst bei 35 %, A.2 bei 6 %) jedoch noch gesteigert werden.<br />

Positive Wirkungen im Hinblick auf die Verminderung von Erosion und die Bodenqualität gehen<br />

auch von den Fördergegenständen im Maßnahmebereich 214 B aus. Die B.3-Maßnahmen (insbesondere<br />

B.3.2, B.3.4) vermindern Bodenabträge durch Bodenbedeckung über Winter und fördern<br />

den Humusaufbau durch Zufuhr organischer Substanz und Bodenruhe - aufgrund des geringen<br />

Flächenumfangs jedoch nur in begrenztem Maße. Die Maßnahme B.3.3 kann mit einem erhöhten<br />

Erosionsrisiko bei einer eventuellen früheren Bearbeitung im Februar verbunden sein.<br />

Auf Grünland sind Probleme des Bodenschutzes – und entsprechend auch Wirkungen der entsprechenden<br />

Fördergegenstände – begrenzt. Die Maßnahmen B.1 und B.2 wirken dennoch durch<br />

geringere Besatzdichten mit Weidevieh sowie generell durch den Grünlanderhalt Bodenverlusten<br />

entgegen. Das Verbot bzw. die Einschränkung des Pflanzenschutz- und Düngemitteleinsatzes<br />

vermindert Nährstoffbelastungen und fördert die Lebensraumfunktion des Bodens.<br />

135<br />

Frielinghaus, M. (1998): Bodenbearbeitung und Bodenerosion. In: Bodenbearbeitung und Bodenschutz. Kuratorium <strong>für</strong> Technik und<br />

Bauwesen in der Landwirtschaft (Hrsg.). KTBL-Arbeitspapier 266, S.31-55.<br />

136<br />

Europäische Gemeinschaften(2009): Factsheet 5: Konservierende Bodenbearbeitung.<br />

http:/soco.jrc.ec.europa.eu. Stand: 22.07.2010.<br />

LfULG (2010): Bericht zur laufenden Bewertung EPLR. – Teil Agrarumweltmaßnahmen AUM – Berichtsjahr 2009, S. 36.<br />

Krück, S.; Nietzsche, O.; Zimmeramann, B.; Schmidt, W. (2002): Boden- und gewässerschonende Landbewirtschaftung in Flusseinzugsgebieten.<br />

Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt <strong>für</strong> Landwirtschaft. Heft 1/2007.<br />

137<br />

SMUL (2010): Agrarbericht 2009. S.74.<br />

138<br />

Machulla, G.; Nitzsche, O.; Schmidt, W. (2007): Minimierung des Stoffaustrages durch pfluglose Bodenbearbeitung. In: Neue<br />

Landwirtschaft Heft 11/2007: 58-59.<br />

EPLR 2007 – 2013, genehmigte Fassung vom 15.12.2009 (3. Änderung). 3. Änderungsfassung vom 15.12.2009, S. 248.<br />

139<br />

EPLR 2007 – 2013, genehmigte Fassung vom 15.12.2009 (3. Änderung). 3. Änderungsfassung vom 15.12.2009, S. 249.<br />

140<br />

LfULG (2010): Fragen zu stoffeintragsminimierenden Maßnahmen und Ergebnissen der fachlichen Begleitung. Schriftliche Mitteilung<br />

vom 20.08.2010.<br />

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