Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...
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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />
EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />
aber aufgrund des großen Umfangs in beträchtlichem Maße tragen darüber hinaus Flächen mit<br />
konservierender Bodenbearbeitung zur Minderung des Gehalts auswaschungsgefährdeten Nitrats<br />
bei, die nach Erfahrungswerten aus Untersuchungen des LfULG <strong>für</strong> 2008 auf 237 t NO3-N 126 , <strong>für</strong><br />
Förderflächen 2009 auf 367 t NO3-N 126 geschätzt werden kann. Die Fördergegenstände im Maßnahmebereich<br />
B ergänzen die beschriebenen Wirkungen durch Minderung von Direkteinträgen<br />
aufgrund reduzierter Düngemittelintensität und Viehbesatz. Auswirkungen auf die Wasserqualität<br />
sind hier jedoch stark vom Standort abhängig und daher schwierig einzuschätzen. Einschließlich<br />
dieser Wirkungsbeiträge kann insgesamt von einer Minderung der potenziellen Nitratauswaschung<br />
von über 637 t NO3-N und mehr als 1.345 t NO3-N im Jahr 2009 ausgegangen werden 127 . Das<br />
definierte Ziel <strong>für</strong> die Stickstoffaustragsminderung von 5.100 kg NO3-N/a ist bezogen auf 2009<br />
damit erst zu 26 %, allein durch A.1 erst zu 9 % erfüllt 128 . Zu beachten ist dabei, dass das im EPLR<br />
angegebene Ziel von 5.100 NO3-N/a selbst bei vollständiger Umsetzung von A.1 auf allen geeigneten<br />
Ackerflächen in Sachsen bei gleichbleibender Fruchtfolge nur knapp zur Hälfte erreicht<br />
werden kann. Der Zielwert ist zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren bzw. an den Zielen der<br />
WRRL auszurichten (siehe Empfehlungen).<br />
Die bis Ende 2009 geltende Kulisse der Ackerflächen mit Stickstoffaustragsrisiko ist bisher erst zu<br />
11 % mit stoffeintragsminimierenden Maßnahmen abgedeckt. Eine Ausdehnung insbesondere der<br />
bisher zögerlich umgesetzten Fördergegenstände A.1 und A.2 ist anzustreben und – insbesondere<br />
vor dem Hintergrund der Kulissenausweitung ab 2010 - auf die Fokussierung entsprechend gefährdeter<br />
Gebiete zu achten.<br />
In begrenzterem Maße haben Agrarumweltmaßnahmen positive Wirkung auf die Wasserqualität<br />
durch Minderung von Pestizideinträgen in Gewässer. Wirksam sind hier der mit den Zuwendungsvoraussetzungen<br />
<strong>für</strong> die B-Maßnahmen (seit 2010 auch <strong>für</strong> die Fördergegenstände A.1 und<br />
A.2) geforderte geringere bzw. der vollständige Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln<br />
sowie die Förderung des Abbaus von Pflanzenschutzmitteln aufgrund erhöhter bodenbiologischen<br />
Aktivität auf Ackerflächen (Maßnahmebereich A, B.3).<br />
Durch den Einsatz spezieller biotechnischer Verfahren im Obstbau im Rahmen des kleinen Fördergegenstandes<br />
A.4 werden Pflanzenschutzmittel eingespart. Im Jahr 2008 wurden auf 155 ha<br />
A.4-Flächen nach Betriebsheftauswertungen im Rahmen der fachlichen Begleitung schätzungsweise<br />
46 kg Wirkstoff nicht ausgebracht, bezogen auf 821 ha Förderfläche im Jahr 2009 ergibt<br />
sich eine Verminderung von 243 kg 129 Wirkstoff. Das <strong>für</strong> diesen Fördergegenstand definierte Ziel<br />
eingesparten Wirkstoffs ist damit bei flächenmäßiger Zielüberschreitung nur zu 49 % erfüllt. Zu<br />
bedenken ist hier jedoch, dass Voraussagen über Einsparungen beim Pflanzenschutzmitteleinsatz<br />
– v. a aufgrund schwankender Befallsintensitäten und nicht absehbarer eventuell längerer Wirkungsdauer<br />
neu entwickelter Mittel - mit erheblichen Unschärfen verbunden sind 130 .<br />
Konservierende Bodenbearbeitung (A.3) kann dagegen gegebenenfalls in der Umstellungsphase<br />
auch mit erhöhten Pflanzenschutzmittelerfordernissen verbunden sein, wenn Fruchtfolgen, Bodenbedeckung<br />
und Sortenwahl nicht optimal aufeinander abgestimmt sind 131 . Beratung und Schulung<br />
sind aus diesem Grund hier unverzichtbar.<br />
126<br />
Wert basiert auf aus Erfahrungswerten des LfULG angesetztem Wirkfaktor von 3 kg NO3-N/ha<br />
LfULG (2010): Fragen zu stoffeintragsminimierenden Maßnahmen (214 A) und Ergebnissen der fachlichen Begleitung. Schriftliche<br />
Mitteilung vom 20.08.2010.<br />
127<br />
Ein Bezug dieser Wirkung zum Basis- und Wirkungsindikator (Brutto-N-Bilanz) ist aufgrund starker witterungsbedingter Schwankungen<br />
und der bisher kurzen Laufzeit der Fördermaßnahmen derzeit nicht sinnvoll.<br />
128<br />
Das im EPLR angegebene Ziel von 5.100 NO3-N/a scheint zu hoch angesetzt und kann selbst bei vollständiger Umsetzung von<br />
A.1 auf allen geeigneten Ackerflächen in Sachsen bei gleichbleibender Fruchtfolge (ca. 82.000 ha AF mit Sommerungen) nur<br />
knapp zur Hälfte erreicht werden. Der Zielwert ist zu prüfen und ggf. zu korrigieren bzw. an den Zielen der WRRL auszurichten<br />
(siehe Empfehlungen).<br />
129<br />
Monitoringdaten 2009. - hochgerechnet auf A.4-Antragsflächen 2009.<br />
130<br />
LfULG (2010): Antworten auf Fragen zu stoffeintragsminimierenden Maßnahmen und Ergebnissen der fachlichen Begleitung.<br />
Schriftliche Mittelung vom 20.08.2010<br />
131<br />
Nach Ergebnissen einjähriger Untersuchungen der PSM-Intensitäten in Indikatorbetreiben im Rahmen der fachlichen Begleitung<br />
wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen A.3-Förderflächen und Vergleichsflächen festgestellt (vgl. LfULG (2010): Bericht<br />
zur laufenden Bewertung EPLR. – Teil Agrarumweltmaßnahmen AUM, Berichtsjahr 2009. <strong>Anhang</strong> 2 – A2-27f). - Für eine gesicher-<br />
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