Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...
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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />
EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />
Fazit WASSER<br />
Durch Verminderung von Stoffeinträgen in Grund- und Oberflächenwasserkörper gingen von<br />
mehr als 83.579 ha Förderflächen mit Agrarumweltmaßnahmen im Jahr 2008 und 130.079 ha<br />
2009 (Antragsflächen) erhebliche positive Effekte zur Verbesserung der Wasserqualität aus.<br />
Dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung (A.3) und Zwischenfruchtanbau (A.1) führen zum<br />
Einen zu einer Verminderung der Oberflächenabflüsse und damit verbundene Stoffausträge<br />
in angrenzende Gewässer, zum Anderen wird Stickstoff auf dem Acker gebunden und die Auswaschung<br />
ins Grundwasser gemindert. In begrenztem Maße werden Einträge von Pflanzenschutzmitteln<br />
durch Beschränkungen bezüglich erlaubter Wirkstoffmengen, die mit Fördergegenständen<br />
im Maßnahmebereich B verbunden sind, reduziert.<br />
Aufgrund des großen Umfangs leisteten Flächen mit dauerhaft konservierender Bodenbearbeitung<br />
den größten Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualität: 17 % der gesamten Ackerfläche und<br />
22 % der erosionsgefährdeten Flächen Sachsens wurden 2009 dauerhaft konservierend bewirtschaftet.<br />
Wirksam ist hier in erster Linie die Verringerung erosionsbedingter Stoffausträge,<br />
insbesondere Phosphat. Der verminderte Oberflächenabfluss ist begründet durch die Mulchbedeckung<br />
sowie die Zufuhr organischer Substanz und reduzierte Bodenbearbeitung, die zur Verbesserung<br />
der Bodenstruktur und des Bodenlebens, einem erhöhten Wasseraufnahmevermögen<br />
und Humusaufbau führt. Aufgrund dieser Wirkungszusammenhänge konnten auf A.3-Flächen<br />
Phosphateinträge in Oberflächengewässer um 77 % bzw. mehr als 11t P 121 im Jahr 2008 und 17 t<br />
P 122 im Jahr 2009 reduziert werden. Das definierte Ziel ist damit bereits weit überschritten (Zielerfüllung<br />
171 % - Im Hinblick auf diesen hohen Zielerreichungsgrad ist zu beachten, dass der Zielwert<br />
auf Basis des sehr vorsichtig geschätzten, möglichen Förderflächenumfangs mit dauerhaft<br />
konservierender Bodenbearbeitung relativ niedrig angesetzt wurde. Das Ziel ist aus diesem Grund<br />
eventuell anzupassen und an den Erfordernissen bzw. Zielsetzungen der WRRL auszurichten.).<br />
Positive Effekte durch mit Bodenbedeckung verbundene Erosionsminderung sind darüber hinaus<br />
auch von A.1 und A.2 zu erwarten. 123<br />
In Bezug auf die Minderung von Stickstoffausträgen in Grund- und Oberflächenwasserkörper<br />
ist die Wirkungsintensität der Förderflächen mit Zwischenfrüchten (A.1) am höchsten. Auf diesen<br />
Flächen wird Stickstoff über Winter in der Pflanzenmasse gebunden und daneben der Austrag<br />
über Erosion durch Bodenbedeckung reduziert. Untersuchungen im Rahmen der fachlichen Begleitung<br />
ergaben eine geschätzte Minderung der potenziellen Nitratauswaschung auf A.1-<br />
Förderflächen im Jahr 2008 um 38 % bzw. 277 t NO3-N 124 . Ausgehend von einer mittleren Differenz<br />
langjähriger Untersuchungen des LfULG konnte die potenzielle Nitratauswaschung auf Förderflächen<br />
mit Zwischenfruchtanbau 2009 um geschätzt 452 t NO3-N 125 gemindert werden. Die<br />
Wirkung des Fördergegenstandes kommt angesichts der noch zögerlichen Inanspruchnahme<br />
jedoch noch nicht voll zum Tragen. Ebenso ist der Fördergegenstand A.2 (Untersaaten) bei extrem<br />
geringer Akzeptanz trotz hoher Effektivität kaum wirksam. Mit geringerer Wirkungsintensität<br />
121 LfULG (2010): Bericht zur laufenden Bewertung EPLR. – Teil Agrarumweltmaßnahmen AUM, Berichtsjahr 2009, S. 37. – auf Basis<br />
modellbasierter Erosionsabschätzungen <strong>für</strong> ein Niederschlagsreferenzjahr bestimmter Wert Förderflächen 2008.<br />
122<br />
LfULG (2010): Bericht zur laufenden Bewertung EPLR. – Teil Agrarumweltmaßnahmen AUM, Berichtsjahr 2009, S. 37. – auf Basis<br />
modellbasierter Erosionsabschätzungen <strong>für</strong> ein Niederschlagsreferenzjahr bestimmter Wert <strong>für</strong> Förderflächen 2008 hochgerechnet<br />
auf 2009 beantragte Förderflächen.<br />
123<br />
Ein begrenzter Zusammenhang der Fördermaßnahmen besteht mit der Brutto-Phosphorbilanz (Basisindikator B20), die neben dem<br />
Bodenabtrag auch durch Fruchtfolge, Tierbesatz und Düngereinsatz beeinflusst wird. Zu der leichten Verbesserung der Phosphorbilanz<br />
<strong>für</strong> Sachsen im Jahr 2008 (-7,3 kg/ha) gegenüber 2007 (-8,5 kg/ha) um 1,2 kg/ha, haben die Förderflächen A.3 mit einer<br />
Verminderung des P-Austrages um mehr als 11 t im Jahr 2008 beigetragen.<br />
Aussagen und Bezüge zum Wirkungsindikator „Anzahl der Oberflächenwasserkörper mit abnehmendem P-Gehalt“ können erst<br />
nach Vorliegen der Ergebnisse im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinien-Bewertung 2015 getroffen werden. (Im Zeitraum 2006-<br />
2008 überschritten ca. 70% der Oberflächenwasserkörper bei Fließgewässern die Orientierungswerte der LAWA <strong>für</strong> Gesamtphosphor<br />
hinsichtlich der Erreichbarkeit des guten ökologischen Zustands, 40% der Standgewässer verfehlen den guten ökologischen<br />
Zustand im Hinblick auf Phosphatbelastungen.)<br />
124<br />
LfULG (2010): Bericht zur laufenden Bewertung EPLR. – Teil Agrarumweltmaßnahmen AUM, Berichtsjahr 2009, <strong>Anhang</strong> 3,<br />
Indikatorblätter, Ergebnisindikator 01. – Auf Basis von Beprobungsergebnissen auf Versuchsflächen im Jahr 2008 bestimmter Wert<br />
hochgerechnet auf Antragsflächen 2008, aufgrund witterungsbedingter Schwankungen noch nicht belastbar.<br />
125<br />
LfULG (2010): Antworten auf Fragen zu stoffeintragsminimierenden Maßnahmen und Ergebnissen der fachlichen Begleitung.<br />
Schriftliche Mittelung vom 20.08.2010.<br />
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