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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

Die Fördergegenstände A.1 und A.2 leisten bisher keinen Beitrag durch entsprechende Auflagen<br />

zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Mit der dritten Programmänderung bzw. der Änderung der<br />

RL AuW/2007 vom 30.Dezember 2009 ist jedoch durch das <strong>für</strong> beide Maßnahmen ergänzte Verbot<br />

des Pflanzenschutzmitteleinsatzes eine Minderung zu erwarten. Darüber hinaus trägt die<br />

erhöhte bodenbiologische Aktivität durch Bodenbedeckung und organisches Material zum Abbau<br />

von Pflanzenschutzmitteln bei 106 .<br />

Dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung (A.3) kann dagegen in der Umstellungsphase mit<br />

einem erhöhten Pestizideinsatz verbunden sein 107 : Ergebnisse der fachlichen Begleituntersuchungen<br />

zum Programm UL stellten höhere Aufwandmengen bei Maßnahmen mit Zusatzförderung<br />

ZFII (darunter fallen die den 214 A-Maßnahmen entsprechenden stoffeintragsminimierenden<br />

Maßnahmen mit nur geringen Änderungen) fest, die einen hohen Anteil konservierender Bodenbearbeitung<br />

umfassten 108 . Ein Grund ist der erhöhte Infektionsdruck bei Direktsaatverfahren insbesondere<br />

nach der Vorfrucht Mais durch die dichte Maisstrohauflage 109 . (Zu beachten ist jedoch ,<br />

dass bei konservierender Bodenbearbeitung häufiger Mittel zur nicht selektiven Unkrautbekämpfung<br />

eingesetzt werden, die hohe Aufwandmengen im Vergleich zu selektiven Herbiziden erfordern<br />

und nicht unbedingt mit einer höheren Pflanzenschutzmittelintensität, die heute mit dem<br />

Behandlungsindex (BI) erfasst wird und Anwendungsanzahl, Verhältnis von tatsächlicher zu zugelassener<br />

Aufwandmenge und mögliche Teilflächenbehandlungen berücksichtigt, verbunden ist 110 ).<br />

Nach Ergebnissen einjähriger Untersuchungen der Pflanzenschutzmittelintensitäten in Indikatorbetrieben<br />

im Rahmen der fachlichen Begleitung wurden jedoch keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen A.3-Förderflächen und Vergleichsflächen festgestellt 111 . Für eine gesicherte Aussage ist<br />

jedoch eine mindestens dreijährige Bewertung erforderlich 110 . Mögliche negative Effekte sind<br />

jedoch begrenzt, weil einerseits erosionsbedingte Stoffeinträge in Gewässer durch konservierende<br />

Bodenbearbeitung und damit auch Pestizidausträge in Oberflächengewässer vermindert werden<br />

(s.o.) und andererseits der Anbau fusariumanfälliger Weizensorten nach der Vorfrucht Mais - der<br />

damit potenziell mit einem erhöhten Pflanzenschutzmitteleinsatz verbunden ist - von der Förderung<br />

ausgeschlossen ist. Langfristig kann der Bedarf an Pestiziden mit der Stabilisierung des<br />

Systems sinken 112 ..<br />

Zusammenhänge zwischen dem Wirkungsbeitrag der Agrarumweltmaßnahmen und dem Basisindikator<br />

21 (Trend der Pestizidkonzentration in Grund- und Oberflächenwasserkörpern) sind<br />

aufgrund fehlender Daten derzeit nicht möglich. (Die Pestzidbelastung in Gewässern ist - aufgrund<br />

der langen zeitlichen Verzögerung von der Pflanzenschutzmittel-Ausbringung bis zum Nachweis<br />

im Grundwasser und den jährlichen Schwankungen durch die Beeinflussung der Intensität des<br />

Pestzideinsatzes vom vorherrschenden Produktionsverfahren, angebauten Kulturen und dem<br />

Zeitpunkt und Grad des Schaderregerauftretens infolge des jährlichen Witterungsverlaufes - nur in<br />

Jahresmittelwerten sinnvoll 113 ). In den Jahren 2006 - 2008 lag die Pestizidbelastung bei 6,6 % der<br />

Oberflächengewässer über der WRRL-<strong>Umwelt</strong>qualitätsnorm <strong>für</strong> Pestizide. Kein Grundwasserkörper<br />

überschritt in diesem Zeitraum das mittlere Konzentrationsniveau von 0,5 μg/l (WRRL-<br />

106<br />

Lüdtke Entrup, N. (2001): Zwischenfrüchte im umweltgerechten Pflanzenbau. Auswertungs- und Informationsdienst <strong>für</strong> Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten (aid), Bonn. Verlag Th. Mann, Gelsenkirchen. S. 14.<br />

107<br />

Europäische Gemeinschaften(2009): Factsheet 5: Konservierende Bodenbearbeitung.<br />

http:/soco.jrc.ec.europa.eu. Stand: 22.07.2010.<br />

108<br />

LfL (2007): <strong>Umwelt</strong>gerechte Landwirtschaft 2005. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Programms „<strong>Umwelt</strong>gerechte<br />

Landwirtschaft“ (UL) in der Förderperiode 2000 bis 2005. Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt <strong>für</strong> Landwirtschaft, Heft<br />

1/2007. S.14.<br />

109<br />

LfL (2008): Fusarienproblematik bei pfluglosem Weizenanbau.<br />

www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/download/pflanzliche_Erzeugung/Fusarien-Problematik.<strong>pdf</strong>. Stand. 13.07.2010.<br />

110<br />

LfULG (2010): Fragen zu stoffeintragsminimierenden Maßnahmen und Ergebnissen der fachlichen Begleitung. Schriftliche Mitteilung<br />

vom 20.08.2010.<br />

111<br />

LfULG (2010): Bericht zur laufenden Bewertung EPLR. – Teil Agrarumweltmaßnahmen AUM, Berichtsjahr 2009. <strong>Anhang</strong> 2, A2-27f.<br />

112<br />

Europäische Gemeinschaften(2009): Factsheet 5: Konservierende Bodenbearbeitung.<br />

http:/soco.jrc.ec.europa.eu. Stand: 22.07.2010.<br />

113<br />

SMUL (Hrsg.) (2007): <strong>Umwelt</strong>gerechte Landwirtschaft 2005. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Programms<br />

„<strong>Umwelt</strong>gerechte Landwirtschaft“ (UL) in der Förderperiode 2000 bis 2005. Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt <strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />

Heft 1/2007. S. 14.<br />

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