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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

Ackerfläche entspricht das einer Verringerung der Austräge um 0,016 kg/ha. Diese Wirkung kann<br />

jedoch nicht direkt auf die Bilanz bezogen werden, weil nicht klar ist, in welchem Maße P-Einträge<br />

bzw. -Austräge die Bilanz ausmachen und die Bilanz in der Regel stark vom Eintrag bzw. der<br />

Düngeintensität abhängt.<br />

Aussagen und Bezüge zum Wirkungsindikator „Anzahl der Oberflächenwasserkörper mit<br />

abnehmendem P-Gehalt“ können erst nach Vorliegen der Ergebnisse im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinien-Bewertung<br />

2015 getroffen werden. (Im Zeitraum 2006-2008 überschritten ca.<br />

70 % der Oberflächenwasserkörper bei Fließgewässern die Orientierungswerte der LAWA <strong>für</strong><br />

Gesamtphosphor hinsichtlich der Erreichbarkeit des guten ökologischen Zustands, 40 % der<br />

Standgewässer verfehlten den guten ökologischen Zustand im Hinblick auf Phosphatbelastungen.)<br />

�� Insgesamt zeigen die Agrarumweltmaßnahmen eine hohe Wirksamkeit im Hinblick<br />

auf die Verminderung von Phosphat-Einträgen in Oberflächengewässer durch Reduktion<br />

von Bodenerosion. Wirksam sind in erster Linie Förderflächen mit dauerhaft konservierender<br />

Bodenbearbeitung (A.3), die insgesamt 17 % der gesamten Ackerfläche und 22 %<br />

der erosionsgefährdeten Flächen Sachsens abdecken. Phosphateinträge in angrenzende<br />

Oberflächengewässer konnten auf diesen Flächen 2009 um rund 17 t P verringert und das<br />

entsprechende Ziel damit bereits überschritten werden 103 .<br />

Verminderung von Einträgen von PFLANZENSCHUTZMITTELN in Gewässer (vgl. Tabelle 21)<br />

Die Belastung von Grund- und Oberflächenkörpern mit Pflanzenschutzmitteln und deshalb die<br />

Minderung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes (spezifischer Ergebnisindikator) ist ein weiterer<br />

Faktor im Hinblick auf die Wasserqualität. Als explizites Ziel ist die Verminderung von Pflanzenschutzmitteleinträgen<br />

in Gewässer im EPLR <strong>für</strong> den vom Förderumfang her „kleinen“, aber mit<br />

273 % flächenmäßiger Zielerreichung sehr gut angenommenen Fördergegenstand A.4 (Biotechnische<br />

Maßnahmen im Obstbau) angegeben. Durch den Einsatz spezieller biotechnischer Verfahren<br />

(naturidentischer Pheromone 104 ) wurden nach Schätzungen im Rahmen der fachlichen Begleitung<br />

auf Basis von Betriebsheftauswertungen <strong>für</strong> Förderflächen 2008 (Antragsflächen) ca. 46 kg Pflanzenschutzmitte<br />

nicht ausgebracht. Bezogen auf 821 ha Förderflächen im Jahr 2009 wurde damit<br />

eine Einsparung von 243 kg Wirkstoff erreicht. Die Zielerreichung hinsichtlich der angestrebten<br />

Pflanzenschutzmitteleinsparung von 500 kg/Jahr entspricht damit 2009 mit 49 % nicht der flächenmäßig<br />

sehr guten Umsetzung (Zielerreichung 2009 bei fast 300 %). Dabei ist jedoch zu bedenken,<br />

dass Voraussagen über Einsparungen beim Pflanzenschutzmitteleinsatz – v. a. aufgrund<br />

schwankender Befallsintensitäten und nicht absehbarer eventuell längerer Wirkungsdauer neu<br />

entwickelter Mittel - mit erheblichen Unschärfen verbunden sind.<br />

Die Bestimmung des durch den geringeren Pflanzenschutzmitteleinsatz verminderten Eintrags von<br />

Pflanzenschutzmitten in Grund- und Oberflächenwasserkörper ist schwierig, weil entsprechende<br />

Pestizide in den Untersuchungen im Rahmen der WRRL nicht erfasst werden.<br />

Darüber hinaus werden durch das Verbot bzw. Einschränkungen des Pestizideinsatzes auf B.3-<br />

Förderflächen Pflanzenschutzmittel eingespart. Die Wirkung ist durch den geringen Flächenumfang<br />

jedoch begrenzt (3.921 ha beantragte Flächen 2009).<br />

Die Grünlandmaßnahmen B.1 und B.2 tragen durch das Verbot des Pflanzenschutzmitteleinsatzes<br />

- der auf Grünland jedoch ohnehin nur verhalten ist und in der vorhergegangenen Förderperiode<br />

auf geförderten Grünlandflächen bei nur 0,16 Behandlungen/Jahr lag 105 - in begrenztem Umfang<br />

zur Minderung von Pestizideinträgen in Gewässer bei.<br />

103<br />

Der Zielwert wurde auf Basis des erwarteten, sehr vorsichtig eingeschätzten A.3-Förderflächenumfangs relativ niedrig angesetzt.<br />

Das Ziel ist eventuell anzupassen und an den Erfordernissen bzw. Zielsetzungen der WRRL auszurichten.<br />

104<br />

Die Verwendung der Pheromone (zugelassen ist RAK 3 gegen Apfelwickler) führt zur Verwirrung der Apfelwicklermännchen, so<br />

dass sie die Weibchen nicht auffinden können.<br />

105<br />

Landesgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (2007): Evaluation des Entwicklungsplanes <strong>für</strong> den ländlichen Raum <strong>für</strong> den Interventionsbereich<br />

des EAGFL-Garantie im Förderzeitraum 2000 bis 2006 des Freistaates Sachsen. Bericht zur Ex-Post-Bewertung. Im<br />

Auftrag des Sächsischen <strong>Staatsministerium</strong>s <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> und Landwirtschaft. S. 131.<br />

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