Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...
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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />
EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />
Verminderung von PHOSPHAT-Einträgen in Oberflächengewässer (vgl. Tabelle 21)<br />
Einen wesentlichen Beitrag zur Wasserqualitätsverbesserung leistet der flächenmäßig bedeutsame<br />
und mit einem Zielerreichungsgrad von 175 % (Anträge 2009) sehr gut akzeptierte Fördergegenstand<br />
A.3 durch die Verminderung der mit dem Wassererosionsprozess verbundenen<br />
partikelgebundenen Phosphateinträge in Oberflächenwasserkörper. Der Verzicht auf Pflugeinsatz<br />
bzw. auf jegliche Bodenbearbeitung (Direktsaat) und Mulchbedeckung fördern die Aggregatstabilität<br />
des Bodens, Humusbildung und Bodenleben und beugen so Bodenerosion und damit<br />
verbundenen Nährstoffausträgen in angrenzende Gewässer vor. 2009 wurden insgesamt 17 %<br />
der Ackerfläche Sachsens dauerhaft konservierend bewirtschaftet. Besonders effektiv ist die<br />
Wirkung in Gebieten mit erhöhter P-Austragsgefahr 93 . Diese Gebietskulisse wird zu 22 % mit A.3-<br />
Förderflächen abgedeckt wird.<br />
Nach Messungen und modellbasierten Berechnungen im Rahmen der fachlichen Begleitung konnte<br />
der P-Eintrag in Oberflächenwasserkörper auf A.3-Flächen im Jahr 2008 um im Mittel 77 %<br />
bzw. 11 t P 94 gesenkt werden. Bezogen auf Förderflächen 2009 wurde eine geschätzte Minderung<br />
der P-Einträge in Oberflächengewässer um 17 t P 95 erreicht. In Abhängigkeit vom Standort ist eine<br />
noch stärkere Reduktion um bis zu 90 % möglich. Das definierte Ziel von 10 t P/Jahr ist damit<br />
allein durch A.3 zu 171 % erfüllt.<br />
Mit geringerer Wirkungsintensität und geringerem Umfang tragen darüber hinaus auch die Fördergegenstände<br />
A.1 und A.2 zur Minderung des Phosphateintrages bei: Bodenbedeckung, intensive<br />
Durchwurzelung und Zufuhr organischer Substanz durch Zwischenfrüchte und Untersaaten<br />
verbessern die Bodenstruktur und vermindern damit erosionsbedingte Phosphatausträge über<br />
Winter. Untersuchungen im Rahmen der fachlichen Begleitung zum Humusaufbau und weitere<br />
Studien zum Anbau von Zwischenfrüchten bestätigen die erosionsmindernde Wirkung (vgl. z.B.<br />
Frielinghaus 2005 96 und 1992 97 , Lütke Entrup 2001 98 ; Ministerium <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> und Naturschutz,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen 2004 99 ). Die Abhängigkeit<br />
von Kulturarten und Fruchtfolge macht eine Quantifizierung jedoch schwierig.<br />
Die Fördergegenstände B.3 wirken durch reduzierten Düngemitteleinsatz und Pufferwirkungen mit<br />
begrenzter Wirkungsintensität und geringem Wirkungsumfang. Auf B.3.2-Flächen (überwinternde<br />
Stoppel) werden durch unterlassene Bodenbearbeitung über Winter Bodenerosion und damit<br />
verbundene P-Austräge vermindert, im Hinblick auf den geringen Umfang jedoch nicht in bedeutendem<br />
Ausmaß.<br />
93<br />
besonders erosionsgefährdete Ackerflächen mit Anschluss an Oberflächengewässerkörper oder hochwassergefährdete Ackerflächen<br />
der Gebietskulisse „WRRL/Hochwasserschutz Sonstige Gefährdung“<br />
94<br />
LfULG (2010): Bericht zur laufenden Bewertung EPLR. – Teil Agrarumweltmaßnahmen AUM, Berichtsjahr 2009, S. 37. – auf Basis<br />
modellbasierter Erosionsabschätzungen <strong>für</strong> ein Niederschlagsreferenzjahr bestimmter Wert <strong>für</strong> Förderflächen 2008.<br />
95<br />
LfULG (2010): Bericht zur laufenden Bewertung EPLR. – Teil Agrarumweltmaßnahmen AUM, Berichtsjahr 2009, S. 37. – auf Basis<br />
modellbasierter Erosionsabschätzungen <strong>für</strong> ein Niederschlagsreferenzjahr bestimmter Wert <strong>für</strong> Förderflächen 2008 bezogen auf<br />
Antragsflächen 2009.<br />
96<br />
Frielinghaus et al. (2005): Bodenerosion in Brandenburg - Praktische Umsetzung von Schutzstrategien. In: Thüringer Landesanstalt<br />
<strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> (Hrsg.) 2005. Vorsorge vor Bodenabtrag und Sanierung von Erosionsschäden. Tagungsband. Schriftenreihe der Thüringer<br />
Landesanstalt <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> Nr. 19. S. 58 - 64.<br />
97<br />
Frielinghaus et al. (1992): Bewertung von Nutzungssystemen in Hinblick auf den Bodenschutz vor Erosion im nordostdeutschen<br />
Tiefland. – VDLUFA-Schriftenreihe 35, Kongressband 1992: 615-618, Darmstadt.<br />
98<br />
Lüdtke Entrup, N. (2001): Zwischenfrüchte im umweltgerechten Pflanzenbau. Auswertungs- und Informationsdienst <strong>für</strong> Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten (aid), Bonn. Verlag Th. Mann, Gelsenkirchen. S. 14.<br />
99<br />
Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2004): Materialien zur Altlastensanierung<br />
und zum Bodenschutz. Maßnahmen zur Minderung von Bodenerosion und Stoffabtrag. Band 19. Essen.<br />
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