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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

chungen des LfULG auf Versuchsflächen mit Zwischenfrüchten von 30 kg NO-3-N/ha 78 . Literaturauswertungen<br />

bestätigen darüber hinaus die Größenordnung der festgestellten Wirkungsintensität<br />

bzw. stellen eine noch höhere Wirkungen fest. So geben Osterburg & Runge (2007) 79 in einer<br />

Studie im Auftrag der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) nach Auswertung verschiedener<br />

Literaturquellen ergänzt um Experteneinschätzungen eine Minderung der potenziellen<br />

N-Auswaschung von im Mittel 40 kg N/ha <strong>für</strong> Flächen mit Zwischenfruchtanbau gegenüber<br />

Schwarzbrache an. Eine im Mittel noch höhere Wirkung der A.1-Flächen ist also anzunehmen. Für<br />

die Antragsflächen 2009 beträgt die Verringerung der potenziellen Nitratauswaschung nach dem<br />

oben erwähnten langjährigen Mittelwert des LfULG 452 t NO3-N. Aufgrund des noch zögerlichen<br />

Anlaufens des Fördergegenstandes (mit 15.071 ha wurde im Jahr 2009 38 % der angestrebten<br />

Zielfläche gefördert) kommt die mögliche Wirkung nach den ersten zwei Umsetzungsjahren jedoch<br />

noch nicht optimal zum Tragen und kann bei weiterer Ausdehnung weiter gesteigert werden.<br />

Gründe <strong>für</strong> die noch nicht den Erwartungen entsprechende Akzeptanz sind vor allem in der<br />

schlechten Saatgutverfügbarkeit, der Beschränkung auf die Gebietskulisse (bis 2009), der Verpflichtung,<br />

dass jährlich 5 % der Ackerfläche mit Zwischenfrüchten bestellt sein müssen sowie im<br />

langen Verpflichtungszeitraum, der keine flexible Reaktionen auf Witterung und Bewirtschaftungsverhältnisse<br />

zulässt zu sehen 80 (vgl. Analyse des Fördergegenstandes im <strong>Anhang</strong> zu Kap. 6.9.3,<br />

Tabelle 32).<br />

Eine hohe Wirkungsintensität im Hinblick auf die Reduktion der potenziellen Nitratauswaschung<br />

wird auch von Förderflächen mit Untersaaten (A.2) angenommen, die wie A.1 die Auswaschungsgefahr<br />

über Winter durch Stickstoffbindung in der Pflanzenmasse reduzieren. Der Umfang<br />

der Förderflächen A.2 und damit der Wirkungsumfang ist jedoch mit 178 ha im Jahr 2009 bisher<br />

sehr gering, die Wirkung mit einer Minderung der potenziellen N-Auswaschung um 4 t NO3-N 81<br />

unbedeutend (zu möglichen Ursachen und der Analyse des Fördergegenstandes siehe unten,<br />

Tabelle 33).<br />

Dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung (A.3) verringert einerseits N-Austräge über Erosion,<br />

andererseits verzögert die fehlende bzw. verminderte Durchlüftung des Bodens durch Verzicht<br />

auf Pflugeinsatz die Mineralisation und reduziert damit die Gefahr der Stickstoffauswaschung<br />

ins Grundwasser. Die Wirkungsintensität liegt Erfahrungswerten des LfULG zufolge mit einem<br />

Minderungsfaktor von etwa 3 kg NO3-N 82 zwar niedriger als bei A.1 und A.2, dennoch tragen Förderflächen<br />

mit konservierender Bodenbearbeitung aufgrund ihres großen Umfanges insgesamt in<br />

beträchtlichem Maße zur Reduktion der N-Auswaschung bei: Ausgehend vom genannten Erfahrungswert<br />

konnte auf A.3-Flächen im Jahr 2008 eine Verringerung der Menge potenziell auswaschungsgefährdeten<br />

Stickstoffs um etwa 237 t NO3-N, auf Antragsflächen 2009 um etwa<br />

367 t NO3-N erreicht werden.<br />

Auf den mit stoffeintragsminimierenden Maßnahmen bewirtschafteten Förderflächen konnte die<br />

potenzielle Nitratauswaschung damit 2008 um insgesamt geschätzte 547 t NO3-N verringert werden,<br />

im Jahr 2009 um 823 tNO3-N. Das <strong>für</strong> diesen Maßnahmebereich definierte Ziel von 5.100 t/<br />

NO3-N/Jahr ist bezogen auf entsprechende Fördergegenstände 2009 damit erst zu 16 % erreicht.<br />

Ein Grund ist das oben beschriebene zögerliche Anlaufen der wirkungsintensivsten Maßnahmen<br />

A.1 und A.2. Dennoch würde auch bei Erfüllung des Flächenziels <strong>für</strong> A.1 und selbst, wenn auf<br />

allen geeigneten Ackerflächen Sachsens bei gleichbleibender Fruchtfolge Zwischenfrüchte ange-<br />

78<br />

LfULG (2010): Fragen zu stoffeintragsminimierenden Maßnahmen (214 A) und Ergebnissen der fachlichen Begleitung. Schriftliche<br />

Mitteilung vom 20.08.2010.<br />

79<br />

Osterburg, B.; Runge, T. (Hrsg.) (2007): Maßnahmen zur Reduzierung von Stickstoffeinträgen in Gewässer - eine wasserschutzorientierte<br />

Landwirtschaft zur Umnutzung der Wasserrahmenrichtlinie. In: Landbauforschung Völkenrode GAL Agricultural Research,<br />

Sonderheft 207. S. 41.<br />

80<br />

Nach Aussagen Verantwortlicher im SMUL, LfULG und der <strong>für</strong> die Bewilligung zuständigen Außenstellen des LfULG, siehe 6.9.3<br />

81<br />

berechnet nach Werten von Osterburg, B.; Runge, T. (Hrsg.) 2007: Maßnahmen zur Reduzierung von Stickstoffeinträgen in<br />

Gewässer - eine wasserschutzorientierte Landwirtschaft zur Umnutzung der Wasserrahmenrichtlinie. In: Landbauforschung Völkenrode<br />

GAL Agricultural Research, Sonderheft 207. S. 44.<br />

82<br />

LfULG (2010): Fragen zu stoffeintragsminimierenden Maßnahmen (214 A) und Ergebnissen der fachlichen Begleitung. Schriftliche<br />

Mitteilung vom 20.08.2010.<br />

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