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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

Die hohen Anteile von Förderflächen in den HNV-Stichproben von fast 60 % – jeweils rund 20 %<br />

der Stichprobenfläche unterliegen einer extensiven Bewirtschaftung (B.1), naturschutzgerechten<br />

Wiesennutzung (B.2.1, B.2.2) oder Beweidung (B.2.5, B.2.6) – legen aber den Schluss nahe, dass<br />

die Agrarumweltmaßnahmen einen wesentlichen Anteil an der Erhaltung dieser Flächen haben. In<br />

den Flächen, die mit äußerst hohem Naturwert (Wertstufe 5) kartiert wurden, haben die Förderflächen<br />

– vor allem B.2.2 und B.2.5 – sogar einen Anteil von fast 70 % (siehe Tabelle 14).<br />

Verbesserung des Erhaltungszustands in Natura 2000<br />

Die Beantwortung der Frage nach der Programmwirkung: „Inwieweit haben die Maßnahmen den<br />

Erhaltungszustand in Natura 2000 verbessert?“ beruht im Wesentlichen auf dem Beitrag der Agrarumweltmaßnahmen.<br />

Daher wird sie hier diskutiert. Die Antwort erfolgt anschließend gemeinsam<br />

mit der Bewertungsfrage 2 und der zugehörigen programmspezifischen Frage. Behandelt werden<br />

die Indikatoren, die FFH-Lebensraumtypen und die <strong>Anhang</strong>sarten der FFH-Richtlinie und der<br />

Vogelschutzrichtlinie.<br />

Indikatoren<br />

Die Wirkung der Agrarumweltmaßnahmen auf die biologische Vielfalt soll neben der Auswertung<br />

des Feldvogelindex auch anhand der „Bestandsdaten indikatorisch bedeutsamer Zielarten (insb.<br />

FFH)“ gemessen werden und um qualitative Einschätzungen ergänzt werden.<br />

Laut Bericht der fachlichen Begleitung soll dieser Indikator dem Indikator der Nationalen Strategie<br />

zur biologischen Vielfalt angepasst werden und wird wie dort bezeichnet als: „Erhaltungszustand<br />

der landwirtschaftsabhängigen FFH-Lebensraumtypen und -Arten“ 64 . Der Vorschlag hat den Vorteil,<br />

dass es <strong>für</strong> das FFH-Monitoring regelmäßig – alle sechs Jahre – Daten geben wird, die vollständig<br />

und nachvollziehbar ermittelt worden sind. Die FFH-Arten sind freilich nicht mit dem Ziel<br />

der Bewertung von Agrarumweltmaßnahmen ausgewählt worden, sondern <strong>für</strong> die Erhaltung der<br />

aus EU-Sicht wertvollsten Arten (und Lebensräume) eines großräumigen Schutzgebietssystems.<br />

Gerade die Landwirtschaftsflächen sind in den Natura-2000-Lebensraumtypen nicht entsprechend<br />

ihrem Naturschutzwert im Freistaat repräsentiert, die Arten der Anhänge II und IV der FFH-<br />

Richtlinie noch weniger. Beispielsweise fehlen in Natura 2000 und in der zugehörigen Berichterstattung<br />

weite Bereiche des nährstoffreicheren sowie des feuchten und nassen Grünlands oder<br />

Biotoptypen wie Streuobstwiesen. Für die Bewertung des aktuellen Förderzeitraums, z.B. <strong>für</strong> die<br />

Ex-post-Bewertung, könnte dieser Indikator daher nur ergänzend zu den weiteren indikatorisch<br />

bedeutsamen Arten (und den Lebensräumen) einbezogen werden.<br />

Förderfläche in Natura 2000<br />

42 % der Förderfläche im Maßnahmebereich B liegen in Natura 2000. Im Vergleich zur vorangegangenen<br />

Förderperiode (36 % 65 ) hat die Konzentration auf Natura 2000 zugenommen. Bezieht<br />

man die Förderfläche in Natura 2000 auf die Grünlandfläche in Natura 2000, dann ist ein Drittel<br />

des Natura-2000-Grünlands mit Fördermaßnahmen (B.1, B.2) belegt. 14 % des Natura-2000-<br />

Grünlands unterliegen den Verpflichtungen der extensiven Grünlandnutzung (B.1), die restlichen<br />

19 % der naturschutzgerechten Grünlandbewirtschaftung (B.2). Für B.1 ist sachsenspezifisch das<br />

Output-Ziel einer Förderfläche von 27.200 ha in Natura-2000-Gebieten formuliert. Wenn dieses<br />

Ziel erreicht wird, wären immerhin 41 % des Grünlands in Natura 2000 allein in extensiver Grünlandbewirtschaftung<br />

nach B.1. Vom Ackerland in Natura 2000 sind weniger als 1 % mit Fördermaßnahmen<br />

(B.3) belegt. Die Agrarumweltmaßnahmen können zur Erhaltung der in Tabelle 15<br />

genannten Lebensraumtypen beitragen.<br />

64<br />

LfULG 2010, S.25; Nationaler Strategieplan <strong>für</strong> die Entwicklung ländlicher Räume 2007-2013, BMELV, Stand 2009; vgl. U. Sukopp<br />

u.a.: Bilanzierung der Indikatoren der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt, Wo steht Deutschland beim 2010-Ziel? in Natur<br />

und Landschaft 7/2010, S.288-300.<br />

65<br />

LfUG-Bericht 2006, in Landgesellschaft Sachsen-Anhalt: Ex-post-Bewertung 2007, S.189. Ermittelt ist der Anteil der Förderflächen<br />

NAK 2.1.1 bis 2.1.8, der in Natura 2000, Stand 2005, liegt.<br />

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