Juni 2009 - Der Monat
Juni 2009 - Der Monat
Juni 2009 - Der Monat
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Juni</strong> 09<br />
www.dermonat.li<br />
Forschung: Schöne Zähne entstehen im Labor<br />
InnovatIon: Ein Bild sagt mehr... Foto-Archiv im Aufbau<br />
gesellschaFt: www.lotto.li ist eine besondere Lotterie
"<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>" Rosamunde 93 x 123 mm 4-f BM 13.7.2008 21:03 Uh<br />
Für Rosamunde.<br />
Besuchen Sie uns unter<br />
www.mueko.ch<br />
GARTENGESTALTUNG<br />
PFLANZENCENTER<br />
Fallsgass 18, 9493 Mauren<br />
Telefon 00423 373 21 67<br />
Fabrikstrasse 8,9470 Buchs<br />
Telefon 081 756 39 40<br />
Stuck • Putz • Trockenbau<br />
Gebrüder A. + F. Beck AG<br />
Egga 84 • FL-9497 Triesenberg<br />
Tel. +423 268 13 11 • Fax +423 268 13 14<br />
Wir stellen alle in den Schatten<br />
Fensterläden<br />
Sonnenstoren<br />
Rolladen<br />
Lamellenstoren<br />
Insektenschutz<br />
Reparaturen<br />
www.sprengerag.li Tel. 00423 373 24 79<br />
������������������������������ ���������������������������������<br />
�������������������������������� �����������������������<br />
Ein Produkt der Gutenberg AG<br />
T +423 239 50 50 • www.gutenberg.li
Inhalt | edItorIal<br />
Mit Wissen zum<br />
Forschungsstandort<br />
liechtenstein will zusammen mit den nachbarn zu<br />
einem internationalen Forschungsstandort werden<br />
Panorama 4<br />
Forschung<br />
nobelpreisträger nach Liechtenstein? 6<br />
Forschung IndustrIe<br />
Schöne Zähne entstehen im Labor 10<br />
KoPF des monats<br />
Marco nescher: Fotograf der Gipfelkreuze 12<br />
Forschung unIversItät<br />
Wissenschaft transparent machen 14<br />
energIe<br />
Erneuerbare Energie vom Sareiserjoch 16<br />
gesellschaFt<br />
www.lotto.li ist eine besonderer Lotterie 18<br />
ZeItgeschehen<br />
Mittwoch, 28. <strong>Juni</strong> 1984:<br />
Gesetz über Entwicklungshilfe 20<br />
InnovatIon<br />
Ein Bild sagt mehr... Foto-Archiv im Aufbau 22<br />
Kultur<br />
Ein Gemälde ist wie ein alter Freund 24<br />
sPort<br />
Auch Sportler brauchen Absicherungen 26<br />
rätsel-sPass 28<br />
BaudenKmäler<br />
Von der Pfalz aufs Bettlerjoch:<br />
Pfälzerhütte seit 1928 29<br />
schlussPunKt 30<br />
Das Alpenrheintal wird auch als Chancental bezeichnet,<br />
weil hier auf kleinem Raum zahlreiche international<br />
tätige Unternehmen versammelt sind.<br />
Wer heute bestehen will im globalen<br />
Wettbewerb und Konkurrenzkampf,<br />
muss immer auf dem<br />
neuesten Stand sein. Liechtenstein<br />
hat in den letzten Jahren einen Schritt nach<br />
vorne gemacht, man will zusammen mit den Nachbarn<br />
zu einem internationalen Forschungsstandort<br />
werden. In einem anderen Feld<br />
hat Liechtenstein die Nase bereits<br />
vorne. Die einzige Lotterie-<br />
Gesellschaft, die bisher in unserem<br />
Land zugelassen ist, kann<br />
sich mit der Auszeichnung<br />
schmücken, die erste globale Internet-Lotterie<br />
zu sein. Wer dort<br />
spielt, gehört zu den Gewinnern:<br />
Entweder mit einem Lotterie-<br />
Gewinn oder mit der Gewissheit,<br />
Günther Meier<br />
dass ein Teil der Glückspiel-Ein- Chefredaktor «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>»<br />
sätze wieder zurückfliesst an gemeinnützige<br />
Institutionen. Die Sommerferien kündigen<br />
sich an. Die nächste Ausgabe unseres Magazins<br />
erscheint Ende Juli mit dem Schwerpunkt<br />
Staatsfeiertag.<br />
ImPressum: 4. Jahrgang, nr. 40, <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>, 18 000 Exemplare<br />
herausgeBer: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan,<br />
Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li<br />
redaKtIon: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li<br />
anZeIgen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li<br />
gestaltung: Sonja Bossart, Gutenberg AG<br />
satZ und drucK: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan<br />
PaPIer: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert<br />
onlIne: «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>» im internet: www.dermonat.li<br />
tItelBIld: Liechtenstein will mehr in Forschung investieren, auf dem Weg zum Forschungsstandort.<br />
(Foto: ivoclar Vivadent AG)<br />
Feldkircherstrasse 13 | 9494 Schaan<br />
Tel. +423 239 50 50<br />
Bücher für Liechtenstein<br />
Feldkircher Strasse 13 • FL-9494 Schaan<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
3
4<br />
5<br />
Panorama<br />
Private Universität<br />
Sportmanagement<br />
Die Nachfrage bestimmt das Angebot, auch<br />
im Bereich der Bildung. Die Private Universität in<br />
Liechtenstein (UFL) bietet neue Studienprogramme<br />
an, die als Schnittstelle zu den bestehenden Ausbildungen<br />
Wissenschaftliche Medizin und Rechtswissenschaften<br />
fungieren. Das neue Master-Studium<br />
Internationales Sportmanagement,<br />
das voraussichtlich im<br />
Herbst <strong>2009</strong> gestartet wird, richtet<br />
sich nicht nur an Sportwissenschaftler,<br />
sondern auch an<br />
Mediziner und Juristen, die zusätzliche<br />
Kompetenzen für ihre<br />
aktuelle und künftige Tätigkeit<br />
im nationalen und internationalen<br />
Sportbereich benötigen. Ab Herbst werden auch<br />
die Studienrichtungen Nanomedizin und Leadership<br />
and Research Management angeboten, die sich<br />
an Naturwissenschaftler und Mediziner richten,<br />
die eine wissenschaftliche Tätigkeit in der Forschung<br />
oder eine höhere Tätigkeit im Gesundheitsbereich<br />
anstreben. Für Herbst 2010 plant die Private<br />
Universität die Erweiterung der Rechtswissenschaften<br />
um das Internationale Zivilprozessrecht<br />
und Europäisches IT-Recht.<br />
Foto: Günther Meier<br />
alpwirtschaft liechtenstein<br />
im <strong>Juni</strong> wird das Vieh zur Sömmerung auf die Alpen getrieben. <strong>Der</strong><br />
überwiegende Teil der Alpenmilch wird direkt verarbeitet, nur der<br />
kleinere Teil der Milch wird an den Milchhof geliefert. Auf den fünf<br />
liechtensteinischen Alpen Guschg, Pradamee, Sücka, Valüna und<br />
Älple wurde im vergangenen Jahr Käse und Butter hergestellt.<br />
n Gesamte Milchmenge 340'680 kg<br />
n Käse fett 24'979 kg<br />
n Käse sauer 6'322 kg<br />
n Butter 3'131 kg<br />
An den Milchhof wurden 31'201 kg Milch geliefert. An gesundheits-<br />
bewusste Wanderer wurden 2'603 kg Milch direkt abgegeben.<br />
Foto: Archiv FC Schaan<br />
Schaan feiert<br />
«60 Jahre Fussballclub»<br />
Fussball wird in Schaan schon lange gespielt.<br />
Aber erst am 1. Juli 1949 fand im Café Risch die<br />
Gründungsversammlung des FC Schaan statt. Dieses<br />
Jahr kann also das 60-jährige Bestehen des Fussball-Clubs<br />
gefeiert werden. Geplant ist am Sonntag,<br />
14. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>, eine öffentliche Jubiläumsfeier mit<br />
der Präsentation eines Jubiläumsbuchs, das den<br />
Titel trägt «60 Jahre FC». Die Schaaner Fussballer<br />
waren in den vergangenen Jahrzehnten aber nicht<br />
nur auf dem Spielfeld aktiv, sondern prägten entscheidend<br />
auch das Vereins- und Dorfleben. Schon<br />
1952 stieg der FC Schaan in die Fasnacht ein, führte<br />
den ersten Fasnachtsumzug durch und legte so<br />
den Grundstein für den grössten Fasnachtsumzug<br />
in der Region. Die ersten Jahre spielte der FC Schaan<br />
auf einem Spielfeld, gegenüber der Firma Ivoclar,<br />
das gleichzeitig auch als Flugplatz diente.<br />
Sonderstempel<br />
für die Tour de Suisse<br />
Die Tour de Suisse startet dieses Jahr erstmals<br />
in Liechtenstein. Im Rahmen eines Einzelzeitfahrens<br />
beginnt das Rennspektakel, das immer noch<br />
Scharen von Fans an die Strassenränder zieht. Für<br />
Liechtenstein ist der Prolog der Tour de Suisse ein<br />
wichtiges sportliches Ereignis, das aber auch andere<br />
Bereiche berührt. Die Philatelie Liechtenstein hat<br />
einen Sonderstempel gemacht. Abstempelungen<br />
mit dem Sonderstempel<br />
werden direkt am Stand<br />
�����������<br />
der Philatelie im Startgelände in<br />
Mauren vorgenommen.<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
������������������������������������
Baloise Life<br />
für Standort Liechtenstein<br />
Vorsorge- und Nachlassplanung, Steueroptimierung und Vermögensschutz<br />
sind Stichworte, die in Europa zunehmend in den Vordergrund<br />
rücken. Die Baloise Life, eine Tochtergesellschaft der<br />
Schweizer Bâloise-Gruppe, hat sich für den Standort Liechtenstein<br />
entschieden. Das Unternehmen hat sich in Balzers angesiedelt. Martin<br />
Strobel, CEO der Bâloise-Gruppe, sagte an der Eröffnungsfeier:<br />
«Wir haben Liechtenstein als Standort für moderne Lebensversicherungsprodukte<br />
aufgrund seiner zentralen Position innerhalb Europas<br />
ausgewählt.» Liechtenstein biete gute Rahmenbedingungen für Versicherungsunternehmen,<br />
betonte Wirtschaftsminister Martin Meyer:<br />
Versicherungen könnten ihre Produkte sowohl in der Schweiz als auch<br />
im EWR-Raum anbieten, weil Liechtenstein dem EWR angehöre und<br />
mit der Schweiz ein entsprechendes Abkommen abgeschlossen habe.<br />
Feldkirch Festival<br />
auch in Liechtenstein<br />
Das Feldkirch Festival <strong>2009</strong>, das vom 10. bis 21. <strong>Juni</strong> stattfindet,<br />
ist Frankreich gewidmet. Das Festival soll französisches Flair in der<br />
Montfortstadt verbreiten. Die Organisatoren haben im Sinne einer<br />
Grenzüberschreitung auch Liechtenstein mit einbezogen. Im Kunstmuseum<br />
Liechtenstein findet das Konzert Klangvermessung statt,<br />
das in der Ausstellung des zeitgenössischen französischen Künstlers<br />
Christian Boltanski aufgeführt wird. Als Rahmenprogramm zum<br />
Festival zeigt das TaKino in Schaan französisches Filmschaffen unter<br />
dem Titel «Musique au cinéma».<br />
Entdeckungsreise<br />
mit dem Erlebnispass<br />
Liechtenstein erleben – für Touristen und Feriengäste.<br />
Liechtenstein wieder einmal neu erleben<br />
– für Einheimische. Möglich macht eine Entdeckungsreise<br />
der Erlebnispass, den<br />
Liechtenstein Tourismus speziell<br />
für die Sommersaison <strong>2009</strong> ausgearbeitet<br />
hat. Enthalten sind im<br />
attraktiven Erlebnispass 25 Ideen<br />
für interessante Ferien oder spannende<br />
Freizeitgestaltungen. Die<br />
Ausflugsziele sind gut erreichbar,<br />
mit freier Fahrt mit dem Bus auf<br />
allen LBA-Linien.<br />
Foto: Liechtenstein Tourismus<br />
Foto: KMu Zentrum<br />
Businessplan Wettbewerb<br />
Preise für innovative ideen<br />
Das Geld liegt nicht gerade auf der Strasse,<br />
weil die Götter vor dem Erfolg etwas Schweiss<br />
verlangen. Aber wer eine innovative Idee hat, einen<br />
realistischen Businessplan zur Abschätzung<br />
der Marktchancen macht, der kann mit einer erheblichen<br />
Investitionssumme rechnen. <strong>Der</strong><br />
Businessplan Wettbewerb <strong>2009</strong>, den das KMU<br />
Zentrum an der Hochschule Liechtenstein mit<br />
Partnern aus Liechtenstein, Vorarlberg und<br />
St. Gallen durchführt, schliesst am 9. <strong>Juni</strong> die<br />
erste Phase ab. «Plan it» hiess es in den letzten<br />
<strong>Monat</strong>en für die Teilnehmer – planen, rechnen,<br />
kalkulieren und eine Vermarktungsstrategie<br />
entwerfen. Über 50 Businesspläne wurden eingereicht,<br />
wie Christian Hausmann, Leiter des<br />
KMU Zentrums, auf Anfrage mitteilte. Die<br />
Businesspläne wurden von einer Fachjury bewertet.<br />
Die höchstbewerteten Businesspläne erhalten<br />
einen Preis und das Angebot, in die zweite<br />
Stufe «Invest it» einzusteigen. Enthalten ist im<br />
Angebot die Möglichkeit, den Businessplan zu<br />
überarbeiten, bevor es in der zweiten Runde um<br />
die Investitionsgelder geht. Aus Liechtenstein<br />
werden Investitionsmittel von 250'000 Fr. für<br />
den Sieger-Businessplan bereitgestellt, sofern<br />
das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit in<br />
Liechtenstein hat oder aufnimmt. Unternehmer,<br />
die ihre Geschäftsidee im St. Galler Rheintal realisieren,<br />
können von Risikokrediten der St. Galler<br />
Kantonalbank profitieren. Bei der Preisverleihung<br />
«Invest it» werden zudem Sonderpreise<br />
vergeben – für die beste Unternehmerin, für die<br />
beste HighTech-Idee und für die umweltfreundlichste<br />
Unternehmer-Idee.
6<br />
7<br />
Von Günther Meier<br />
Forschung<br />
Nobelpreisträger<br />
Abenteuerspielplatz<br />
nach rund Liechtenstein?<br />
um den Walensee<br />
«Damit Liechtenstein auch in<br />
Zukunft international wettbewerbsfähig bleibt,<br />
lanciert die Regierung ein Projekt zur Stärkung<br />
der liechtensteinischen Forschungs- und Wissenschaftspolitik»,<br />
verlautete Ende<br />
liechtenstein schöpft von der 2007 aus dem Regierungsgebäu-<br />
grundlagenforschung im eurode. Ein paar <strong>Monat</strong>e später lag<br />
der Bericht einer Expertengruppäischen<br />
umland kräftig ab, pe vor, der die mögliche Marsch-<br />
ohne selbst in angemessenem<br />
richtung in Forschung und Wissenschaft<br />
aufzeigte. Seither wird<br />
umfang dazu beizutragen in unserem Land vom «Wissenschaftsstandort<br />
Liechtenstein»<br />
gesprochen, der sukzessive aufgebaut werden soll.<br />
Damit ist ein neues Element aufgetaucht, wenn von<br />
den Perspektiven der liechtensteinischen Wirtschaft<br />
die Rede ist. Bisher wurden unter dem Stichwort<br />
«günstige Rahmenbedingungen» vor allem<br />
Forschung hat in liechtenstein einen hohen stellenwert, doch fand Forschung<br />
bisher hauptsächlich in der Industrie statt. liechtenstein möchte sich künftig<br />
als Wissenschaftsstandort positionieren und plant deshalb einen ausbau der<br />
Forschung.<br />
Foto: Hicona AG (ingrid Delacher)<br />
die «stabile Rechts-, Sozial- und Wirtschaftsordnung»<br />
erwähnt – und meistens meinte man in erster<br />
Linie die günstigen Steuerbedingungen. Diese<br />
Rahmenbedingungen reichen für die Sicherung der<br />
wirtschaftlichen Zukunft nicht mehr aus, wie die<br />
Diskussion um den Finanzplatz und der Druck<br />
mächtiger, aber auf gewaltigen Haushaltdefiziten<br />
sitzender Länder auf die «Steueroasen» derzeit<br />
zeigen. Die Industrie, die sich im Wettbewerb auf<br />
den Weltmärkten seit jeher behaupten musste und<br />
sich erfolgreich behauptete, machte es mit der<br />
Forschung vor. <strong>Der</strong> Personal- und Sachaufwand<br />
für Forschung und Entwicklung betrug im Jahr<br />
2007 in den Mitgliedsunternehmen der Liechtensteinischen<br />
Industrie- und Handelskammer rund<br />
316 Millionen Schweizer Franken. <strong>Der</strong> Staat gab im<br />
gleichen Jahr für Wissenschafts- und Hochschulpolitik<br />
gerade mal 10 Millionen aus. <strong>Der</strong> Molekularbiologe<br />
und Wissenschaftshistoriker Hans-Jörg<br />
Rheinberger, Direktor am Max-Planck-Institut in<br />
Berlin, regte schon vor Jahren die Bildung eines<br />
Forschungsfonds an, was aber bis heute nicht passiert<br />
ist.<br />
«Liechtenstein schöpft von der<br />
Grundlagenforschung im europäischen Umland<br />
kräftig ab, ohne selbst in angemessenem Umfang<br />
dazu beizutragen», kritisiert Rheinberger in seinem<br />
Liechtenstein-Buch «Von der Unendlichkeit der<br />
Ränder». Einen Beitrag dazu leisten könnte nach<br />
seiner Meinung ein grosszügig dotierter liechtensteinischer<br />
Forschungsfonds, der für Forschungseinrichtungen<br />
aus dem europäischen Umland offen<br />
sein müsste. Andere Länder, wie etwa die<br />
Schweiz oder Spanien, würden die Gelder für Forschungen<br />
kräftig aufstocken. Wohin die europäische<br />
Reise gehe, schreibt Rheinberger, scheine also
Liechtenstein beabsichtigt,<br />
mit Forschungseinrichtungen den<br />
«Wissensstandort Liechtenstein»<br />
aufzubauen.<br />
klar zu sein, und macht den Vorschlag:<br />
«Liechtenstein täte nicht<br />
nur gut daran, sondern hat meines<br />
Erachtens auch die Verpflichtung<br />
sowohl gegenüber der kommenden Generation<br />
im eigenen Land als auch gegenüber Europa,<br />
diese Herausforderung ernst zu nehmen und mit<br />
einem sichtbaren finanziellen Einsatz ein Zeichen<br />
zu setzen.» Für eine eigene Forschungsuniversität<br />
sei Liechtenstein zu klein, aber mit einem angeregten<br />
Forschungsfonds könnte sich Liechtenstein international<br />
sichtbar positionieren – «ohne dass<br />
man letztlich finanziell besonders tief in die Tasche<br />
zu greifen bräuchte.»<br />
Kooperationsmodelle der<br />
Forschungseinrichtungen<br />
Mit der Hochschule Liechtenstein,<br />
der Privaten Universität in Liechtenstein, der<br />
Internationalen Akademie für Philosophie und<br />
dem Liechtenstein-Institut gibt es wohl vier Institutionen,<br />
die sich auch der Forschung verpflichtet<br />
haben. Die Frage aber bleibt vorläufig im Raum, ob<br />
die Forschung nicht kanalisiert werden müsste, um<br />
eine Verzettelung oder Überschneidungen zu verhindern.<br />
Wenn diese vier Bildungseinrichtungen<br />
betrachtet werden, so decken deren Forschungsgebiete<br />
ein sehr weites Feld ab, das von der Liechtenstein-Geschichte<br />
über Finanzmarktrecht und Medizin<br />
bis zur philosophischen Erkenntnistheorie<br />
reicht. <strong>Der</strong> Bericht über den «Wissensstandort<br />
Liechtenstein» hält in dieser Beziehung fest, Wissenschaft<br />
und Technologie komme bisher in der<br />
politischen Agenda Liechtensteins nicht höchste<br />
Priorität zu. Für die Zukunft, um im globalen Wettbewerb<br />
der Wissensstandorte bestehen zu können,<br />
Foto: Hilti AG<br />
schlägt die Expertengruppe vor, die vorhandenen<br />
Hochschul- und Forschungseinrichtungen zu spezialisieren<br />
und zu versuchen, zwischen ihnen Synergieeffekte<br />
zu realisieren. Hinter dieser Aufforderung<br />
steht wahrscheinlich der Gedanke, die noch<br />
parallel nebeneinander bestehenden Forschungsstätten<br />
mehr miteinander zu verknüpfen. Insbesondere<br />
zwischen der Hochschule Liechtenstein,<br />
der Privaten Universität in Liechtenstein und der<br />
Hochschule für Technik NTB in Buchs sehen die<br />
Experten Möglichkeiten von Verknüpfungen und<br />
sprechen sich für «Kooperationsmodelle» aus.<br />
Koordination der Forschung als<br />
Zukunftsmodell<br />
Von aussen betrachtet, gleicht die Forschungslandschaft<br />
im Alpenrheintal einem Haufen von Puzzleteilen,<br />
die noch zusammengefügt werden müssen.<br />
Die IBH, die Internationale Bodensee-Hochschule,<br />
hat kürzlich bekannt gegeben, einen «Turbo für<br />
Wissens- und Technologietransfer am Bodensee»<br />
zu zünden. Eines der Ziele dieses Hochschulverbundes<br />
von 27 Universitäten und Hochschulen,<br />
dem aus unserem Land nur die Hochschule Liechtenstein<br />
angehört, bildet die Stärkung der Marktposition<br />
regionaler Unternehmen durch anwendungsorientierte<br />
Forschung und Entwicklung.<br />
Dieser Ansatz kommt der Empfehlung der Expertengruppe<br />
für den künftigen Wissensstandort<br />
Liechtenstein entgegen, die als Zukunftsmodell<br />
eine koordinierte Hochschullandschaft vorschlägt,<br />
die zu ihrer Ergänzung auch Kooperationen mit<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>
8<br />
ausländischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />
eingeht. Als zukunftsorientiertes Beispiel<br />
erwähnt der Expertenbericht, dass das NTB ein<br />
Technologie-Institut einrichten könnte, weil der<br />
am NTB gelehrten Verfahrenstechnik im Dreieck<br />
«Materialwissenschaften, Nanotechnologie und<br />
Medizinaltechnik» eine Schlüsselrolle zukomme.<br />
Das Land Liechtenstein hat sich bereits am CSEM<br />
Forschungszentrum für Nanomedizin in Landquart<br />
finanziell beteiligt. Die Mitwirkung der Privaten<br />
Universität, die einen stärkeren Ausbau der<br />
klinischen Forschung anstrebt, macht diesen vorgeschlagenen<br />
Verbund nach Auffassung der Expertengruppe<br />
besonders zukunftsträchtig. Zudem<br />
unterbreitet der Expertenbericht den Vorschlag,<br />
Kooperationsmodelle mit Partnern in der Schweiz,<br />
in Österreich und Deutschland zu prüfen. Um solche<br />
Kooperationen eingehen zu können, sollten<br />
sich die Bildungs- und Forschungsinstitutionen in<br />
Liechtenstein als attraktive Kooperationspartner<br />
profilieren, wobei die Bereiche Finanztheorie und<br />
der geist von lindau<br />
Rechtswissenschaften, klinische Forschung, Medizinaltechnik<br />
und Materialwissenschaften im Vordergrund<br />
stehen.<br />
Langfristige Strategie<br />
notwendig<br />
Die Forschungslandschaft in<br />
Liechtenstein und der Region weckte Erinnerungen<br />
an die Besiedlung des Wilden Westens. Eine weite<br />
Landschaft, viele Ideen und ein harter Wettbewerb.<br />
Im Unterschied zu einer Überbauung fehlt jedoch<br />
ein Plan, der den einzelnen Gebäuden ihren Platz<br />
und ihre Bestimmung zuweist. Die Regierung war<br />
sich dieses Problems bewusst, als sie im vergangenen<br />
Dezember verlauten liess: Bevor weitere Schritte<br />
in Angriff genommen würden, sollte die langfristige<br />
strategische Ausrichtung in der Forschungs-<br />
und Wissenschaftspolitik festgelegt werden. Noch<br />
haben die wilden Pionierzeiten einen gewissen<br />
Charme, doch die Weichen sollten gestellt werden,<br />
bevor dieser Charme verloren geht. |<br />
Lindau, die kleine insel im Bodensee, hat es geschafft, jedes Jahr eine Reihe von nobelpreisträgern aus<br />
verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen zu versammeln. Seit dem vergangenen Jahr ist auch Liechtenstein<br />
mit von der Partie, denn die Regierung hat sich mit einer Million Franken in die Lindauer nobelpreisträger-<br />
Stiftung eingekauft. Regierungschef Otmar Hasler erklärte beim Kreditantrag gegenüber dem Landtag,<br />
dass die Teilnahme an dieser Stiftung eine gute Ergänzung des Projektes «Wissenschaftsstandort Liechtenstein»<br />
sei. Die Stiftung hat sich laut Otmar Hasler zum Ziel gesetzt, Wissenschaft und Forschung zu<br />
fördern, insbesondere auch im Bereich der Wirtschaftswissenschaften, was für Liechtenstein und die teilweise<br />
auf Wirtschaftswissenschaften ausgerichtete Hochschule Liechtenstein sowie die Private universität<br />
in Liechtenstein von besonderer Bedeutung ist. Ferner bilde die Zusammenarbeit mit der Stiftung eine<br />
hervorragende Chance für den wissenschaftlichen nachwuchs in Liechtenstein. Laut Bericht der Regierung<br />
an den Landtag erhofft sich die Regierung eine Stärkung und internationalisierung der Hochschulen und<br />
hochschulähnlichen Einrichtungen. Ebenso sei der «Geist von Lindau» ein Beitrag zur Förderung der Standortattraktivität<br />
Liechtensteins als Wissens-, Forschungs- und Technologiestandort. Mit dem Beitritt zur<br />
Stiftung erhält Liechtenstein zudem die Möglichkeit, zwei junge Wissenschaftler an die jeweiligen nobelpreisträger-Tagungen<br />
zu delegieren. neben der hervorragenden Chance für den wissenschaftlichen nachwuchs<br />
erwartet die Regierung von der finanziellen unterstützung des nobelpreisträgertreffens auch eine<br />
positive Aussenwirkung. nicht ausgeschlossen wird, Folgeveranstaltungen des nobelpreisträgertreffens in<br />
Liechtenstein durchzuführen.
• Badplanung /Badumbauten<br />
mit integrierter Wellnessinsel<br />
• Haustechnikanlagen • Alternativenergien<br />
Heizung<br />
Klima<br />
Sanitär<br />
Wellness<br />
Gewerbeweg 23 � Postfach 939 � 9490 Vaduz LI<br />
Tel. 00423 232 86 86 � E-mail: info@vogt-ag.li � www.vogt-ag.li<br />
Atlas_anz_100x141:Atlas_anzeige 100x141 22.08.2008 8:41 Uhr Se<br />
Parkett<br />
Wände<br />
& Decken<br />
Besuchen Sie unseren Showroom<br />
auf www.atlasholz.com.<br />
Wir beraten Sie gerne persönlich in<br />
unserer Ausstellung inTrübbach.<br />
Terrassendielen<br />
Fährhüttenstrasse 1·CH·9477 Trübbach<br />
Tel. 081 750 23 23 ·Fax 081 750 23 20<br />
info@atlasholz.com ·www.atlasholz.com<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>" Wasser 93 x 123 mm 4-f BM 13.7.2008 21:01 Uhr<br />
Parkett · Fürstliche Schlossdielen ·Landhausdielen ·2-Schichtparkett · Schiffsboden ·Massivholzparkett<br />
·Sockelleisten ·Parkettzubehör ·Parkettpflege ·Wände & Decken ·Terrassendielen<br />
Für Wasser und Wasserpflanzen<br />
Besuchen Sie uns unter<br />
www.mueko.ch<br />
GARTENGESTALTUNG<br />
PFLANZENCENTER<br />
Fallsgass 18, 9493 Mauren<br />
Telefon 00423 373 21 67<br />
Fabrikstrasse 8, 9470 Buchs<br />
Telefon 081 756 39 40
10<br />
11<br />
Von Volker Rheinberger<br />
Forschung IndustrIe<br />
Schöne Zähne<br />
entstehen im Labor<br />
Die liechtensteinischen Industrieunternehmen<br />
sind zu einem ganz wesentlichen<br />
Teil exportorientiert, d.h. sie stehen in einem internationalen,<br />
einige auch in einem globalen, Wettbewerb.<br />
Um in diesem Wettbewerb<br />
der Forschungs- und bestehen zu können, müssen die<br />
hier entwickelten Produkte und<br />
technologiestandort liechtenstein<br />
die damit verbundenen Dienst-<br />
ist auf hochqualifizierte leistungen nicht nur von hervorragender<br />
Qualität sein, sondern<br />
Ingenieure und Wissenschaftler<br />
die dahinter stehenden Techno-<br />
angewiesen logien müssen im globalen Vergleich<br />
zur Spitze gehören. Damit<br />
ist klar, dass Forschung und technologische Entwicklung<br />
einen wettbewerbsentscheidenden Faktor<br />
darstellen. Wie hoch die Bedeutung von Wissenschaft<br />
und Forschung für die hiesige Industrie ist,<br />
spiegelt sich in der Tatsache, dass diese pro Jahr weit<br />
über 300 Mio. Fr. für Forschung und Entwicklung<br />
ausgibt, respektive derzeit in diesem Sektor über<br />
1300 Mitarbeitende beschäftigt. Es muss hier auch<br />
erwähnt werden, dass die industriellen Forschungsbereiche<br />
meist über ein internationales Netzwerk<br />
verfügen, in dem diverse Kooperationen mit Instituten,<br />
Universitäten und auch anderen Industrien<br />
gepflegt werden. Die Distanz spielt hier eine nur<br />
geringe Rolle, da in sich geschlossene Teilprojekte<br />
über die modernen Kommunikationstechnologien<br />
auch auf weite Distanz betreut werden können. Die<br />
strategische Ausrichtung der Ivoclar Vivadent AG<br />
Zur Person<br />
liechtensteins Industrie kann sich auf den Weltmärkten nicht zuletzt dadurch<br />
behaupten, weil intensiv Forschung und entwicklung betrieben wird. Im fol-<br />
genden Beitrag beleuchtet volker rheinberger die industrielle Forschung am<br />
Beispiel der Ivoclar vivadent ag.<br />
Dr. Volker Rheinberger ist Mitglied der Geschäftsleitung der ivoclar<br />
Vivadent AG und zuständig für Forschung und Entwicklung.<br />
bezieht sich im Wesentlichen auf die Kompetenzfelder<br />
Prävention, Restauration, Vollkeramik, Prothetik<br />
und Implantat-Ästhetik. Daraus leitet sich<br />
automatisch der Auftrag an die Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung ab, in diesen Bereichen für<br />
einen kontinuierlichen Nachschub an neuen Produkten<br />
und Technologien zu sorgen. D.h. bestehende<br />
Produkte sollen nicht nur kontinuierlich verbessert<br />
werden, sondern über eine eigentliche Grundlagenforschung<br />
müssen neue Technologien erarbeitet<br />
werden, die dann wiederum die Grundlage<br />
für neue Produktegenerationen darstellen.<br />
Vom früheren Amalgam zur<br />
heutigen Nanotechnologie<br />
Obwohl die Ivoclar Vivadent AG<br />
sich ausschliesslich auf den Dentalbereich beschränkt,<br />
erfordert die Forschung und Entwicklung<br />
ein sehr breit gefächertes Fachwissen. Dies<br />
kann an folgenden Beispielen erläutert werden:<br />
Wenn die Karies einmal so weit fortgeschritten ist,<br />
dass eine Therapie im Sinne einer Füllung notwendig<br />
wird, so hat früher der Zahnarzt auf den bewährten<br />
Werkstoff Amalgam zurückgegriffen. Diese<br />
Werkstofftechnologie ist aber längst überholt<br />
und heute kommen zahnfarbene plastische Füllungswerkstoffe,<br />
so genannte Composite zum Einsatz.<br />
Die Entwicklung solcher Füllungsmaterialien<br />
ist äusserst anspruchsvoll und komplex. Es müssen<br />
spezielle Monomere synthetisiert werden, welche<br />
die Matrix für den Füllungswerkstoff darstellen.<br />
Um dem Material die notwendige Festigkeit zu verleihen,<br />
werden spezielle Füller in die Matrix eingearbeitet.<br />
Solche Füller basieren bereits zu einem<br />
gewissen Teil auf der Nanotechnologie. Es muss sichergestellt<br />
werden, dass ein Verbund zwischen
Füller und Matrix stattfindet. Damit der noch plastische<br />
Füllungswerkstoff, nachdem er vom Zahnarzt<br />
in die Zahnkavität eingebracht wurde, spontan<br />
ausgehärtet werden kann, braucht es Polymerisationsinitiatoren.<br />
Auch diese müssen speziell entwickelt<br />
und synthetisiert werden. Die eigentliche Polymerisation,<br />
d.h. die Aushärtung des Füllungswerkstoffes,<br />
geschieht heute durch intensives Blaulicht;<br />
demzufolge ist auch eine entsprechende<br />
Geräteentwicklung erforderlich.<br />
Ivoclar Vivadent entwickelte<br />
spezielle Zahnkeramik<br />
Ein anderes Beispiel aus der dentalen<br />
Verfahrens- und Materialtechnologie: CAD/<br />
CAM. Es ist heute möglich, während einer Sitzung<br />
beim Zahnarzt sich ein keramisches Inlay oder eine<br />
vollkeramische Krone anfertigen und einsetzen zu<br />
lassen. Nach der Präparation des Zahnes wird der<br />
Zahnarzt mittels einer speziellen Kamera die entsprechende<br />
Topographie vermessen; mit einer speziellen<br />
Software ist er dann in der Lage, am Bildschirm<br />
die Restauration zu konstruieren und der so<br />
generierte Datensatz steuert dann eine Maschine,<br />
welche aus einem Keramikblock das Inlay oder<br />
eben die entsprechende Krone herausfräst. Die Eingliederung<br />
der Restauration kann dann unmittelbar<br />
erfolgen. Das alles tönt nun sehr einfach, ist<br />
aber seitens der Verfahrens- und Materialtechnolo-<br />
gie äusserst komplex. Es sei hier Die Ivoclar Vivadent ist aufgrund<br />
nur auf die speziellen Anforde- intensiver Forschung weltweit<br />
rungen an die Keramik hinge- führend in der Dental-Technologie.<br />
wiesen: Gläser oder Keramiken<br />
sind meist sehr spröde, sodass eine mechanische<br />
Bearbeitung ohne Frakturen und Kantenbrüche<br />
fast unmöglich ist. Werden hochfeste Keramiken<br />
verwendet, so ist deren Bearbeitung äusserst zeitintensiv<br />
und der Verschleiss der Werkzeuge ist sehr<br />
hoch und damit teuer. Bei Ivoclar Vivadent AG<br />
wurde nun eine Keramik entwickelt, die sozusagen<br />
alles in einem beinhaltet. Diese sogenannte Lithiumdisilikatkeramik<br />
ist in ihren Anfangseigenschaften<br />
so eingestellt, dass sie fest genug ist, um<br />
von der Fräsmaschine mechanisch bearbeitet werden<br />
zu können, ohne dass Frakturen oder Kantenbrüche<br />
zu befürchten sind. Andererseits ist sie aber<br />
immer noch so «weich», dass die Maschinenzeit relativ<br />
kurz und der Werkzeugverschleiss sehr gering<br />
ist. Nachdem über dieses CAD/CAM-Verfahren<br />
die dentale Restauration fertig gestellt ist, wird diese<br />
noch einer Temperaturbehandlung unterzogen,<br />
wobei sie sich in eine äusserst feste und zahnfarbene<br />
Variante umwandelt. Diese faszinierende Technologie<br />
wurde über Jahre in den Labors der Ivoclar<br />
Vivadent AG entwickelt und ist derzeit weltweit<br />
führend. Selbstverständlich wurde diese Technologie<br />
über ein ausgedehntes Patentportfolio abgesichert.<br />
|<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Foto: ivoclar Vivadent AG
-<br />
12<br />
KoPF des des monats monats<br />
Marco Nescher<br />
Fotograf der Gipfelkreuze<br />
<strong>Der</strong> Liechtensteiner Alpenverein feiert dieses<br />
Jahr das 100-jährige Bestehen. Die Philatelie Liechtenstein<br />
widmet dem Jubiläum eine Briefmarken-<br />
Serie, die dem Verein entsprechend Berggipfel<br />
und Gipfelkreuze zeigen. Es sind<br />
Gipfelkreuze, die zu verschiedenen<br />
Tageszeiten und in unterschiedlichen<br />
Stimmungen fotografiert<br />
wurden. <strong>Der</strong> Fotograf<br />
ist Marco Nescher, Buchdrucker, Verlagsleiter des<br />
Alpenland Verlags und Herausgeber des Magazins<br />
DER MONAT. Die Philatelie würdigt Marco Nescher<br />
als Natur- und Landschaftsfotografen. <strong>Der</strong><br />
Fotoapparat seines Vaters faszinierte<br />
Marco Nescher schon als<br />
Schüler. Mit ihm machte er erste<br />
Versuche, die ihn faszinierten<br />
und nicht mehr losliessen. Neben<br />
seiner beruflichen Ausbildung<br />
und der nachfolgenden<br />
Berufstätigkeit nahm ihn die<br />
Fotografie als leidenschaftlich<br />
Marco Nescher<br />
gepflegtes Hobby gefangen.<br />
Fotograf, Buchdrucker<br />
Während der Lehrzeit als Buch-<br />
und Verlagsleiter<br />
drucker erstand Marco Nescher<br />
aus dem Lehrlingslohn eine<br />
Topcon, eine Spiegelreflexkamera, die seinen<br />
Wünschen entsprach und seinem Hang zum Experimentieren<br />
entgegen kam. Über dreissig Jahre<br />
ist Marco Nescher Mitglied beim erfolgreichen<br />
Fotoclub Spektral in Eschen.<br />
Im Laufe der Jahre gibt es wenige Spezialgebiete<br />
der Natur- und Landschaftsfotografie, die<br />
Marco Nescher nicht ausgelotet und mit faszinierenden<br />
Bildern dokumentiert hätte. Mit der Makrolinse<br />
tauchte er in die Welt der Pflanzen ein und<br />
entlockte den Naturschönheiten am Wegrand<br />
Geheimnisse, die den meisten Betrachtern verborgen<br />
bleiben. Sein Spektrum reicht bis zu den<br />
grossflächigen Panorama-Aufnahmen, die einen<br />
Überblick geben, ohne dass die Einzelheiten nicht<br />
erkennbar wären. Dazwischen liegen andere Liebhabereien,<br />
die Marco Nescher in exponierte und<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Foto: Mike Trummer<br />
die sonderbriefmarken zum Jubiläum des alpenvereins mit<br />
den gipfelkreuzen von marco nescher erscheinen am 8. <strong>Juni</strong><br />
für Fotografen besonders faszinierende Gebiete<br />
unserer Erde führten: In Tansania bannte er die<br />
geballte Kraft der Wildtiere in freier Wildbahn auf<br />
den Film, in der Sahara entdeckte er die Schönheit<br />
der Sanddünen, in der Eiswüste Grönlands fing er<br />
das spannende Spiel von Licht und Farben in eisiger<br />
Kälte ein.<br />
Obwohl zu seinen Plänen gehört, nochmals<br />
das Farbenspiel der Polarlichter mit der Kamera<br />
einzufangen, entdeckt Marco Nescher auch in<br />
unserem Land immer wieder Neues und Faszinierendes.<br />
Dann rückt er aus zur Foto-Expedition,<br />
wartet stundenlang geduldig auf die nistenden<br />
Störche im Ruggeller Riet, klettert schon vor dem<br />
Sonnenaufgang auf Berggipfel oder kehrt in der<br />
Dunkelheit von einem Gipfel zurück. Geduld ist<br />
das Kapital des Fotografen, der überraschende<br />
Momente oder besondere Naturstimmungen festhalten<br />
möchte.<br />
Für Marco Nescher ist die Fotografie aber<br />
nicht Selbstzweck, vielmehr möchte er mit seinen<br />
Bildern anderen Menschen Natur und Naturphänomene<br />
zeigen oder einfach nur Freude bereiten.<br />
Dass ihm dies immer wieder aufs Neue gelingt,<br />
zeigen die zahlreichen Reaktionen auf seine Ausstellungen<br />
und Veröffentlichungen. Zudem sind<br />
im Alpenland Verlag verschiedene Werke erschienen,<br />
mit zahlreichen Bildern von ihm.<br />
Nun geht er noch einen Schritt weiter: Seine<br />
unwahrscheinlich grosse Foto-Sammlung wird<br />
öffentlich zugänglich, seine Fotos können erworben<br />
werden. <strong>Der</strong>zeit arbeitet er noch, zusammen<br />
mit Mike Trummer, fieberhaft am Internetportal<br />
www.bilder.li. |
RAUM UND LICHT<br />
WINTERGÄRTEN<br />
Otto Hilti<br />
Feldkircher-Strasse 94<br />
9494 Schaan<br />
Telefon +423 236 10 00<br />
www.glasbau.li<br />
ÜBER 350 WERKE<br />
FINDEN SIE<br />
IM ONLINE-SHOP<br />
Alpenland Verlag AG Telefon +423 239 50 30<br />
Feldkircher Strasse 13 Fax +423 239 50 31<br />
FL-9494 Schaan www.buchzentrum.li<br />
Zu vermieten<br />
im Zentrum von Schaan an der<br />
Feldkircher Strasse, an sehr guter Lage<br />
Ladenlokal/<br />
Büroraum<br />
129 m 2 /60 m 2<br />
grosse Fensterfront<br />
ANFRAGEN AN:<br />
Gutenberg AG<br />
T +423 239 50 50 (Marco Nescher)<br />
office@gutenberg.li<br />
Jetz muass äfach eppes goo!<br />
60 Jahre FC Schaan 1949 –<strong>2009</strong><br />
DoMuS-Schriftenreihe, Heft 6<br />
Jetz muass äfach eppes goo!<br />
60 Jahre FC Schaan 1949–<strong>2009</strong><br />
ca. 168 Seiten Umfang, 142 Abbildungen farbig und schwarz/weiss,<br />
Format 150 x 235 mm, Broschur<br />
Autor: Heribert Beck<br />
Kosten CHF 25.– (exkl. Porto)<br />
ISBN 3-9521625-5-8<br />
Zu beziehen ab 15. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong> bei: Gemeindeverwaltung Schaan,<br />
Rathaus, 9494 Schaan, Telefon 237 72 00, archiv@schaan.li
14<br />
15<br />
Von Karl Sudi<br />
Forschung unIversItät<br />
Wissenschaft<br />
transparent machen<br />
das Konzept der individuellen Betreuung von studierenden<br />
und der Fokus auf Wissenschaft und Forschung in ausgewähl-<br />
ten Bereichen, sollen auch in Zukunft die Basis für den erfolg<br />
der Privaten universität in liechtenstein sein.<br />
Die kleine Private Universität in<br />
Liechtenstein (UFL) hat mit Einsatz und Fleiss ihren<br />
Platz in der internationalen Bildungs- und Forschungslandschaft<br />
erarbeitet. Seit dem Jahr 2004<br />
konnten sich die beiden an der<br />
die uFl leistet einen UFL angebotenen Fachbereiche<br />
Medizinische Wissenschaft und<br />
wichtigen Beitrag zur<br />
Rechtswissenschaften nicht nur<br />
wirtschaftlichen entwicklung mit aussergewöhnlichen Studien-Leistungen<br />
ihrer Absolven-<br />
und Zukunftsfähigkeit<br />
tinnen und Absolventen auswei-<br />
des landes sen, sondern auch mit den beeindruckenden<br />
Ergebnissen in Forschung<br />
und Wissenschaft. So stehen für das Jahr<br />
2008 neben den 11 Dissertationen, 20 Veröffentlichungen<br />
und Buchbeiträgen, 96 veröffentlichte<br />
Forschungsbeiträge, 40 Vorträge und 11 Preise sowie<br />
diverse Auszeichnungen und Ehrungen alleine<br />
für den Fachbereich Medizinische<br />
Wissenschaft zu Buche. In<br />
den Rechtswissenschaften zeigen<br />
die bisher 33 Masterabschlüsse<br />
im Vermögensrecht und die 11<br />
laufenden Doktoratsarbeiten mit<br />
verschiedenen Schwerpunkten, dass die Einheit<br />
von Forschung und Lehre ein wesentliches Merkmal<br />
für den Erfolg in der Praxis darstellt. Das vertiefte<br />
Studium vermögensrechtlicher Fragestellungen<br />
in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung<br />
mit den vielfältigen Aspekten der Vermögensverwaltung<br />
schafft einen für den Wirtschaftsstandort<br />
und Finanzplatz Liechtenstein substanziellen Mehrwert.<br />
Interdisziplinäre Forschung<br />
In der Forschung leistet die UFL<br />
somit einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen<br />
Entwicklung und Zukunftsfähigkeit des Landes<br />
und der Region. Gerade in wirtschaftlich angespannten<br />
Zeiten ist die Exzellenz in der Grundlagen-<br />
und klinischen Forschung in den wissenschaftlich/medizinischen<br />
Disziplinen sowie in der<br />
interdisziplinär ausgerichteten angewandten Forschung<br />
der Rechtswissenschaften eine wichtige<br />
Grundlage für die Lösung aktueller und kommender<br />
gesellschaftlicher Probleme. Welche konkreten<br />
Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkte verfolgt<br />
nun die UFL mit ihren nationalen und internationalen<br />
Partnerinstitutionen, und welche weiteren<br />
sind in Planung? Im Bereich der wissenschaftlichen<br />
Medizin sind das vorrangige Themen im<br />
Bereich der Stoffwechselforschung, wie z.B. Atherosklerose,<br />
Diabetes, Neurobiologie, aber auch vor<br />
allem medizinische Genetik und die Krebsfor-
schung. Erweitert werden die Forschungen um den<br />
Bereich Nanomedizin und Life Sciences (Bewegung,<br />
Ernährung), wobei auch der interdisziplinäre<br />
Ansatz in der Wissenschaft gebührend berücksichtigt<br />
wird.<br />
Lehre, Forschung und<br />
Wissenschaft<br />
Um das internationale wissenschaftliche<br />
Ansehen nachhaltig zu stärken, kooperiert<br />
die UFL nicht nur mit Partnern aus der näheren<br />
Umgebung (wie z.B. VIVIT Vorarlberger Institute<br />
for Vascular Investigation and Treatment oder<br />
CSEM Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique),<br />
sondern auch mit Universitäten und<br />
Forschungseinrichtungen in Europa und Übersee.<br />
So zeigen die in den renommiertesten Fachzeitschriften<br />
publizierten Forschungsergebnisse von<br />
UFL-Studierenden im PhD-Programm Wissenschaftliche<br />
Medizin (die höchstmögliche universitäre<br />
Ausbildungsstufe für Absolventen mit überdurchschnittlichen<br />
Studien- und Forschungsleistungen)<br />
z.B. in den Labors des USC Norris Comprehensive<br />
Cancer Center in Los Angeles, dass in<br />
verschiedenen Bereichen der Krebsforschung durch<br />
Forscher der UFL überragende wissenschaftliche<br />
Exzellenz erbracht wird. Gastprofessuren von Dozierenden<br />
der UFL in den USA und in Australien<br />
lassen darüber hinaus erkennen, dass das Knowhow<br />
von Wissenschaftern weit über die Grenzen<br />
von Liechtenstein hinaus bekannt<br />
ist und geschätzt wird. In<br />
den Rechtswissenschaften, die<br />
sich durch die praxisnahe Forschung<br />
als richtungsweisend<br />
zeigt, sollen neben dem bestehenden<br />
Vermögensrecht und dem Dr. jur. Studium,<br />
Studienangebote wie das Internationales Zivilprozessrecht<br />
und Schiedsgerichtsbarkeit, IT-Recht und<br />
Sportrecht für einen Ausbau der forschungsgeleiteten<br />
Lehre sorgen.<br />
Fotos: uFL<br />
Die UFL plant den Ausbau des<br />
Studienangebotes, darunter auch<br />
IT-Recht und Sportrecht.<br />
Begegnung mit<br />
Spitzenforschern<br />
Die UFL zeigt aber auch, dass sie<br />
dem gesellschaftlichen Auftrag nach Weiterbildung<br />
für alle in hohem Masse gerecht wird: die Veranstaltungsreihe<br />
Health and Life Sciences, bei der internationale<br />
Spitzenforscher die wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse einem interessierten Publikum<br />
näher bringen, erfreut sich in der Region grosser<br />
Beliebtheit und Nachfrage. Die Wissenschaft transparent<br />
gemacht – ein weiteres Beispiel dafür, dass<br />
die UFL mit ihrem Engagement und Fokus auf<br />
«Klasse statt Masse» auf dem richtigen Weg ist. |<br />
Zur Person<br />
univ.-Prof. Dr. Karl Sudi ist seit Mitte März <strong>2009</strong><br />
Rektor der Privaten universität im Fürstentum<br />
Liechtenstein. <strong>Der</strong> gebürtige Grazer ist promovier-<br />
ter Sportwissenschafter, und hat sich für das<br />
Fach Physiologie und Sportphysiologie an der<br />
Medizinischen Fakultät der universität Graz habilitiert.<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>
16<br />
17<br />
Von Hans Frommelt<br />
energIe<br />
Erneuerbare Energie<br />
vom Sareiserjoch<br />
liechtenstein hat es verpasst, sich mit einem kulturellen<br />
Festspiel für den «Festspieltourismus» zu positionieren. hans<br />
Frommelt macht im folgenden Beitrag den vorschlag, dass<br />
Tourismuskonzepte suchen nach<br />
einem Aufhänger. Auf der UNESCO-Welterbeliste<br />
zu stehen, ist fast schon ein Garant dafür, dass eine<br />
Region oder ein Landesteil im Zusammenhang mit<br />
dem Tourismus und ihrem Image<br />
die neuen energietechnologien gut dasteht. Was ist aber, wenn<br />
keine einzigartige Landschaft,<br />
sind noch unbekannt,<br />
kein Denkmal oder kein histori-<br />
es gäbe für den touristen noch sches Gebäude in den Vordergrund<br />
gestellt werden kann? Vor<br />
viel zu entdecken rund 30 Jahren wollte der Filmund<br />
Bühnenschauspieler Oskar<br />
Werner, der seit über 25 Jahren auf dem Triesner<br />
Friedhof ruht, als Intendant ein «Theaterfestival<br />
Liechtenstein» gründen. Oskar Werner hatte damals<br />
exzellente Kontakte zur Film- und Schauspielbühnen-Szene.<br />
Über ein «Theaterfestival Liechtenstein»,<br />
mit einer eindeutigen Ausrichtung auf ein<br />
«Festspielpublikum» hätte sich Liechtenstein im<br />
Kulturbereich sehr gut positionieren können. Die<br />
abflachende Biografie von Oskar Werner liess damals<br />
seine Absichten einschlafen.<br />
sich liechtenstein im «energietourismus» hervortun könnte.<br />
Nicht auf den «Festspieltourismus»<br />
gesetzt<br />
Die Schubertiade Schwarzenberg-Hohenems<br />
und die Bregenzer Festspiele haben<br />
heute im internationalen «Festspieltourismus»<br />
einen festen Platz. Ebenfalls vor rund dreissig Jahren<br />
wurde versucht, in Liechtenstein ein Treffen<br />
mit bekannten Pianisten zu lancieren. Andiskutiert<br />
wurde damals, dass über sogenannte «Pianofestspiele<br />
Liechtenstein» die besten Pianisten ihr Können<br />
im Rahmen von Festspielen darbieten. Nicht<br />
wenige Pianisten und Agenturen sahen ein gewisses<br />
Potenzial für eine solche musikalische Besonder-<br />
heit. Insofern auch, weil die grossen<br />
Pianisten kaum Gelegenheit<br />
hatten, praktisch gleichzeitig in<br />
einem Konzertsaal aufzutreten.<br />
Das Klavier wurde schlussendlich<br />
bei den Luzerner Festspielen als weiteres, sehr<br />
erfolgreiches Standbein bei ihren Festspielen zusätzlich<br />
in den Mittelpunkt gerückt. Das «Lucerne-<br />
Festival am Piano» ist sehr erfolgreich und verhilft<br />
der Stadt Luzern zu einer nicht unbedeutenden<br />
Imageverbesserung. Diese zwei Beispiele zeigen exemplarisch,<br />
wie Liechtenstein im internationalen<br />
«Festspieltourismus» ein festes Standbein hätte anpeilen<br />
können. Die Kombination Kultur, klassische<br />
Musik, Liechtenstein und Monarchie wäre vor dreissig<br />
Jahren ein Aufhänger mit Wirkung im Tourismusgeschäft<br />
gewesen.<br />
Sareiserjoch mit seinen<br />
Möglichkeiten<br />
Für das Sareiserjoch und Malbun<br />
wurden bereits viele Tourismuskonzepte erstellt.<br />
<strong>Der</strong> energetisch interessante Standortvorteil<br />
des Sareiserjochs aber wurde nie so richtig in den<br />
Vordergrund gestellt. Gemäss diversen Sonneneinstrahlungsuntersuchungen<br />
bietet das Sareiserjoch<br />
im Verhältnis zu anderen Wander- und Skigebieten<br />
sehr gute Voraussetzungen für die direkte und indirekte<br />
Sonnenenergiegewinnung. <strong>Der</strong> Wind bläst<br />
zudem recht häufig aus den drei typischen Windrichtungen.<br />
Gute Voraussetzungen für die Windenergienutzung<br />
wären folglich vorhanden. Die zwei<br />
Energieformen Sonne und Wind werden in den<br />
nächsten Jahrzehnten die Architektur, aber auch<br />
den effizienten Umgang mit erneuerbaren Energien<br />
sehr stark beeinflussen. In Zukunft werden
innovative Technologien zur direkten Sonnen- und<br />
Windenergiegewinnung in und an Gebäuden vermehrt<br />
diskutiert werden. Zudem neigt der Tourist<br />
nicht mehr dazu, nur noch als Konsument betrachtet<br />
zu werden. Er möchte auch lernen, beobachten<br />
und über Neues orientiert werden. Die neuen Energietechnologien<br />
sind noch unbekannt, es gäbe für<br />
den Touristen noch viel zu entdecken.<br />
Forschen und Bauen<br />
Die jährlich wiederkehrenden<br />
Internationalen Fachmessen für Solartechnik haben<br />
ein Wachstum von über 30 Prozent. Die Solarausstellungen<br />
wurden mit Solarkongressen und<br />
Rahmenprogrammen erweitert. Das Publikumsinteresse<br />
steigt von Jahr zu Jahr. Die EU hat sich<br />
neben der verstärkten Förderung der Solar- und<br />
Windenergienutzung nun auch entschlossen, dass<br />
das solare Heizen und Kühlen ebenfalls in Richtlinien<br />
explizit vorgeschrieben wird. Folglich werden<br />
die Baugesetze in Zukunft nicht nur eine Vorschrift<br />
zur direkten und indirekten Sonnen- und Windenergienutzung<br />
enthalten, sondern auch das solare<br />
Heizen und Kühlen mit erneuerbaren Energien.<br />
<strong>Der</strong> Weg dahin wird sicherlich noch etliche Jahre<br />
dauern. Beschleunigen kann man diesen Prozess<br />
einerseits, indem die Förderung für die Forschung<br />
moderner und effizienter Energietechnologien verstärkt<br />
wird. Die ganze Forschung nützt aber nichts,<br />
wenn die Erkenntnisse in der Praxis nicht erprobt<br />
werden können. Hotels und Restaurants eignen<br />
sich sehr gut für die Erprobung<br />
neuer effizienter Energiesysteme<br />
und lassen den Gast teilhaben an<br />
der Entwicklung neuer Energiesysteme,<br />
aber auch an der Veränderung<br />
des architektonischen Ausdruckes eines<br />
Gebäudes hin zur «Architektur mit Energie». Fördergelder<br />
in neue Energietechnologien wären demzufolge<br />
gut angelegt. Die architektonische Gestaltung<br />
von Gebäuden war schon immer im Wandel.<br />
Die Architektur von heute und der vergangenen 60<br />
Jahre ist davon geprägt, dass der Strom über die<br />
Stromleitung und die Energie zum Heizen mit<br />
Lasttankwagen oder über die Gasleitungen geliefert<br />
wird. Energie als Konsumgut soll möglichst unbemerkt<br />
angeliefert, eingelagert und konsumiert werden.<br />
<strong>Der</strong> Klimawandel und die Endlichkeit der fossilen<br />
Energie leitet nun eine neue Zeitepoche ein.<br />
Die Energieumwandlung in Wärme wird nicht<br />
mehr im Keller versteckt werden. Energiegewinnung<br />
und Energieanwendung wird im Sinne von<br />
«Architektur mit Energie» sichtbar werden. Dies ist<br />
eigentlich nichts Neues. Vor über hundert Jahren<br />
erkannte man eine Mühle am Wasserrad oder dem<br />
Windrad. Wohl hörte man eine Hammerschmiede.<br />
Die Hammerschmiede erkannte man aber nur, weil<br />
der vorbeifliessende Dorfbach über ein Wasserrad<br />
die Transmission antrieb. Die Nutzung der Wasserkraft<br />
zeichnete das Gebäude einer Hammerschmiede<br />
aus. Deshalb die Frage: Warum soll man an einem<br />
Ort wie dem Sareiserjoch nicht auf diese äusseren<br />
Erscheinungsmerkmale zurückgreifen und ein<br />
neues Gebäude im Sinne von «Architektur mit Energie»<br />
gestalten. Die Energie ist überdurchschnittlich<br />
vorhanden. Man braucht diese nur anzuzapfen und<br />
mit der Architektur zu kombinieren. |<br />
Foto: LKW<br />
Warum nicht auf dem Sareiserjoch<br />
ein Gebäude im Sinne von «Archi-<br />
tektur mit Energie» erstellen?<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>
18<br />
19<br />
Von Günther Meier<br />
gesellschaFt<br />
www.lotto.li Abenteuerspielplatz ist eine<br />
besondere rund um den Lotterie Walensee<br />
aus der ganzen Welt spielen leute mit, um den attraktiven Jackpot zu kna-<br />
cken. die erste weltweite Internet-lotterie mit sitz in liechtenstein ist eine<br />
besondere lotterie. Wer nicht gewinnt, aber auch wer gewinnt, leistet einen<br />
Beitrag an den spendentopf.<br />
Mit weissen Handschuhen ordnet<br />
Notar Werner Nold die Glückskugeln in den<br />
mit Samt ausgeschlagenen schwarzen Koffer. Jeden<br />
Freitag um 17 Uhr schliesst er den Koffer mit den<br />
49 Kugeln ab, nimmt ihn mit in sein Büro und verstaut<br />
ihn im sicheren Safe. Zwei<br />
Jede Woche befinden sich Koffer mit Glückskugeln bringt<br />
der Notar jeweils mit, dann wird<br />
in den beiden versicherten mit Münzwurf ermittelt, welches<br />
Jackpots gewinne von Ballset bei der Ziehung verwendet<br />
wird. Bei der International<br />
2 und von 20 millionen. Lottery in Liechtenstein Foundation<br />
geht es peinlich genau zu.<br />
Mit Erfolg, denn seit 1995 hat es noch keinen «Zwischenfall»<br />
gegeben. Seit über einem Dutzend Jahren<br />
spielen Hunderttausende über das Internet, um<br />
den hohen Jackpot von 2 und 20 Millionen zu knacken.<br />
Die Sache mit den Zahlen lohnt sich, denn<br />
wer lediglich 2 aus 49 richtig hat, gehört schon zu<br />
den Gewinnern. Die attraktiven Jackpots stehen<br />
bei jeder Ziehung in gleicher Höhe zur Verfügung,<br />
weil diese Töpfe bei einem Makler von Lloyds of<br />
London versichert sind.<br />
Die Geschichte der International<br />
Lottery in Liechtenstein Foundation (ILLF) reicht<br />
schon bis 1995 zurück. Die erste Ziehung der Firma<br />
Interlotto fand am 7. Oktober öffentlich auf dem<br />
Marktplatz in Vaduz statt. Inzwischen ist die Lotto-Gesellschaft,<br />
nach einem kurzen Aufenthalt im<br />
Lottery-Shop in Triesen, im Industriegebiet in<br />
Eschen. <strong>Der</strong> Umzug in die neuen Räumlichkeiten<br />
war verbunden mit dem Aufbau eines eigenen virtuellen<br />
Studios für die professionelle Ausstrahlung<br />
der Ziehung über das Internet. Schon am Standort<br />
Triesen hatte die ILLF eine vollautomatische Ziehungsmaschine<br />
in Betrieb genommen, die bei der<br />
wöchentlichen Ziehung unter notarieller Aufsicht<br />
steht.<br />
Weltweit die erste<br />
InternetLotterie<br />
Um möglichst allen Spielinteressierten<br />
die Teilnahme an der Internet-Lotterie zu<br />
ermöglichen, hat die ILLF die Tippabgabe so einfach<br />
wie möglich gestaltet. Wer sein Glück versucht,<br />
die richtigen 6 Zahlen aus 49 zu tippen, geht im Internet<br />
auf www.lotto.li und kann dort sowohl den<br />
Tipp abgeben als auch die Zahlung der Teilnahme<br />
erledigen. ILLF-Projektleiterin Karin Beck erklärt<br />
die drei wichtigsten Schritte: «Registrieren, eine<br />
Einzahlung auf das Konto machen, die Glückszahlen<br />
eintippen.» Die Einzahlung wird am einfachsten<br />
und sichersten mit der Kreditkarte erledigt,<br />
aber es sind auch andere Zahlungsmodalitäten<br />
möglich. «Bei uns ist alles möglich, einfach und<br />
schnell», betont Karin Beck. Die Glückszahlen kön-
Die Ziehung der Lottozahlen er-<br />
folgt jeden Freitag unter Aufsicht<br />
eines Notars, der die Glücks-<br />
kugeln in seinem Safe aufbewahrt.<br />
nen angeklickt oder im Menu<br />
«Spielen» direkt eingegeben werden.<br />
Man kann System spielen<br />
oder Quicktipps machen – die<br />
einfache Handhabung erhöht die<br />
Freude am Spiel und die Vorfreude<br />
auf einen Gewinn. Wer kein<br />
Internet hat oder sich dort nicht so richtig traut,<br />
kann am Glücksspiel auf konventionelle Weise teilnehmen.<br />
Einfach einen Bestellschein ausfüllen, die<br />
erforderliche Einzahlung machen und an die ILLF<br />
schicken. Die ILLF-Mitarbeiter geben die Tipps ein<br />
und schicken eine Bestätigung zurück. Die Lotterie<br />
plant, Bestellscheine an verschiedenen Verkaufsstellen<br />
im Land aufzulegen, an denen geschultes<br />
Personal den Glücksspielern Auskunft geben kann.<br />
Möglicherweise werden in späterer Zukunft auch<br />
spezielle Terminals aufgestellt, damit das Glück direkt<br />
an diesen Automaten versucht werden kann.<br />
Lotto.li ist sehr benutzerfreundlich,<br />
auch bei Gewinnen. Gewinnbenachrichtigungen<br />
gibt es in der Regel über E-Mail, ansonsten per<br />
Telefon. <strong>Der</strong> Gewinnbetrag wird den glücklichen<br />
Gewinnern unmittelbar nach der Ziehung dem<br />
persönlichen Lotto-Konto gutgeschrieben. Die<br />
Glückspilze müssen sich nicht selbst bei der Lotto-<br />
Gesellschaft melden, sondern werden gleich mit ihrem<br />
Gewinn bedacht. Dieses System hat den Vorteil,<br />
dass kein Gewinn verpasst werden kann. Einen<br />
Service besonderer Art geniessen Glücksspieler aus<br />
Liechtenstein: Auf Wunsch werden die Lottozahlen<br />
per Telefon durchgegeben und die Glücklichen im<br />
Fall eines Gewinns persönlich verständigt. «Lotto.li<br />
steht für gesicherte Jackpots, unkomplizierte Gewinnbezüge,<br />
zuverlässige Auszahlungen, sichere<br />
Systeme und umfassende Datensicherheit», fasst<br />
Fotos: Marco nescher<br />
Karin Beck die Vorzüge der einzigen Lotterie in<br />
Liechtenstein zusammen. Dazu kommt die Vergabetätigkeit.<br />
Die Lotterie erhielt 1995 die Konzes sion<br />
durch die Regierung mit der Auflage, einen Teil des<br />
Umsatzes in einen Treuhand-Topf zu werfen, um<br />
damit Vergaben an Wohltätigkeitsorganisationen<br />
und gemeinnützige Institutionen zu machen. Eine<br />
Vergabekommission hat seither 5,4 Millionen Franken<br />
weltweit an wohltätige Organisationen gespendet,<br />
wovon 3 Millionen an Organisationen, Stiftungen<br />
und Vereine in Liechtenstein flossen. Unterstützung<br />
erhalten Projekte in den Bereichen Bildung,<br />
Forschung, Kultur, Gesundheit, soziale<br />
Wohlfahrt und Umwelt. Bekannt geworden ist die<br />
Unterstützung der Guggamusik «Ratatätsch» des<br />
Heilpädagogischen Zentrums. Spenden gingen<br />
auch an das Mütterzentrum «Rapunzel», die Ludothek<br />
Fridolin, den Rheinberger Chor, die Volleyballschule<br />
des Volleyballclubs Galina in Schaan –<br />
und an viele andere!<br />
LottoZiehung im Fernsehen<br />
Bisher konnte die Ziehung der<br />
Lottozahlen am Freitag nur über Internet mitverfolgt<br />
werden. Neu ist die ILLF eine Kooperation mit<br />
dem Fernsehsender «1FL TV» eingegangen. <strong>Der</strong><br />
liechtensteinische Sender strahlt die Ziehung jeden<br />
Freitag ab 18.10 Uhr aus und wiederholt die Glücksziehung<br />
stündlich bis Samstagabend. |<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>
ZeItgeschehen<br />
20 Mittwoch, 28. <strong>Juni</strong> 1984<br />
Gesetz über Entwicklungshilfe<br />
Wo die Ärmsten der Armen Hilfe «Durch die Entwicklungshilfe soll<br />
brauchen, sind Helferinnen und die Bevölkerung in der Dritten<br />
Helfer des LED im Einsatz. Welt in die Lage versetzt werden,<br />
die Lebensverhältnisse aus eigener<br />
Kraft zu verbessern. Entwicklungshilfe ist unter<br />
Wahrung des Prinzips der Hilfe zur Selbsthilfe auszurichten,<br />
auf Hilfe zur Erfüllung der menschlichen<br />
Grundbedürfnisse». Mit diesen Worten sprach sich<br />
der FBP-Abgeordnete Josef Biedermann am 28. <strong>Juni</strong><br />
1984 im Landtag für die Schaffung eines neuen Gesetzes<br />
über Entwicklungs- und Katastrophenhilfe<br />
aus. Heute, 25 Jahre später, ist Josef Biedermann der<br />
Präsident der Stiftung Liechtensteinischer Entwicklungsdienst,<br />
der dem Ausland folgendes Bild vermitteln<br />
möchte: «Liechtenstein ist ein überdurchschnittlich<br />
solidarisches Land. Seine Internationale<br />
Humanitäre Zusammenarbeit hat ein klares Profil,<br />
zeichnet sich durch einfache, nachvollziehbare Abläufe<br />
aus und ist verlässlich.» Das Gesetz von 1984<br />
über Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ist letztes<br />
Jahr erweitert worden und<br />
heisst nun Gesetz betreffend die<br />
Internationale Humanitäre Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung.<br />
Die Regierung war der Auffassung,<br />
dass sich die humanitäre<br />
Agenda stark erweitert habe und<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Essanestrasse 65, Eschen<br />
vermehrt auch umweltpolitische,<br />
handelspolitische und menschenrechtliche<br />
Fragen einbeziehen<br />
sollte. Geblieben ist, dass die Stiftung<br />
Liechtensteinischer Entwicklungsdienst<br />
(LED) als privatrechtliche<br />
Stiftung im Dienste<br />
der Entwicklungszusammenarbeit<br />
tätig ist und der grösste Teil<br />
der finanziellen Mittel vom Staat<br />
stammt. Nach dem neuen Gesetz<br />
will Liechtenstein Opfern von<br />
Katastrophen, politischen Krisen<br />
und bewaffneten Konflikten beistehen,<br />
Hunger und Armut entgegen<br />
treten, die soziale, wirtschaftliche,<br />
kulturelle und politische Entwicklung<br />
in benachteiligten Weltregionen nachhaltig verbessern,<br />
für Frieden, Freiheit und Sicherheit aller Menschen<br />
sowie für die Wahrung der Menschenwürde<br />
eintreten. Auch dem verantwortungsvollen Umgang<br />
mit den natürlichen Ressourcen gilt das Engagement<br />
Liechtensteins.<br />
Die liechtensteinische Entwicklungshilfe geht<br />
aber viel weiter zurück als das Gesetz 1984. Schon<br />
1965 wurde auf Initiative von Robert Allgäuer der<br />
Verein «Welt und Heimat» gegründet, der sich zum<br />
Ziel setzte, mit der Regierung zusammen den liechtensteinischen<br />
Entwicklungsdienst zu schaffen. Im<br />
gleichen Jahr beschloss die Regierung die Errichtung<br />
der heute noch bestehenden Stiftung Liechtensteinischer<br />
Entwicklungsdienst mit dem Zweck, die<br />
Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern zu<br />
suchen. Verein «Welt und Heimat» sowie Liechtensteinischer<br />
Entwicklungsdienst sollten gemeinsam<br />
wirken, war die Absicht des damaligen Regierungschefs<br />
Gerard Batliner: «Durch<br />
die organisatorische Koordinierung<br />
von staatlicher und privater<br />
Entwicklungshilfe soll ein möglichst<br />
hoher Grad der Wirksamkeit<br />
der verschiedenen Hilfen erreicht<br />
werden.» |<br />
Foto: iStockphoto
VON DER IDEE BIS ZUR UMSETZUNG<br />
Als Print- und Medienunternehmen führen wir Botschaften zum Erfolg.<br />
Kompetent. Persönlich. Flexibel. Preis- und qualitätsbewusst.<br />
Gutenberg AG<br />
Feldkircher Strasse 13<br />
FL-9494 Schaan<br />
Tel. +423 239 50 50<br />
office@gutenberg.li<br />
www.gutenberg.li<br />
Gutenberg printing performance<br />
Innovative Partner – hochwertige Verlagsobjekte:<br />
www.gutenberg.li<br />
www.digiprint.li<br />
www.alpenlandverlag.li<br />
www.buchzentrum.li<br />
www.dermonat.li
22<br />
23<br />
Von Günther Meier<br />
InnovatIon<br />
Ein Bild sagt mehr...<br />
Foto-Archiv im Aufbau<br />
<strong>Der</strong> Mensch ist ein visuelles Wesen.<br />
Was er gesehen hat, prägt sich besser ein als was<br />
nur gehört wird. Die moderne Kommunikation<br />
lebt von der Bildsprache. Dementsprechend gross<br />
ist die Nachfrage nach Bildern, die einprägsam und<br />
gleichzeitig informativ sind. Zeitungen und Zeitschriften<br />
illustrieren und beleben ihre Texte mit<br />
Fotos, weil die meisten Menschen über das Bild<br />
zum Text gelangen. Auch Bücher, nicht nur die<br />
speziellen Bildbände, enthalten Illustrationen, um<br />
die Aufmerksamkeit der Leser auf bestimmte Inhalte<br />
zu lenken. Zunehmend besteht auch ein Bedarf<br />
an aktuellen Bildern für Prospekte, Firmennachrichten<br />
und Jahresberichte von Unternehmen.<br />
Auch eine Internet-Homepage wirkt attraktiver,<br />
wenn mit dem Mittel der Bildsprache gearbeitet<br />
wird. Schliesslich versuchen Privatpersonen wie<br />
Unternehmen ihren Freunden oder Geschäftspartnern<br />
mit individuell gestalteten<br />
Triesen aus der Vogelperspektive.<br />
Karten eine besondere Aufmerk-<br />
«ein Bild sagt mehr als tausend Worte». ein alter, aber weiser spruch. doch<br />
woher die richtigen Bilder nehmen, die man gerade braucht. Bald kein Prob-<br />
lem mehr, denn in Kürze startet die gutenberg ag mit der Foto-Internetplatt-<br />
form www.bilder.li.<br />
samkeit zu erweisen – wobei Bilder eine wichtige<br />
Rolle spielen. Während eine Nachfrage nach Liechtenstein-Bildern<br />
schon lange besteht, blieb es auf<br />
der Angebotseite relativ ruhig.<br />
Lücke mit Liechtenstein<br />
Bildern wird gefüllt<br />
Die Gutenberg AG stösst nun mit<br />
einer Internet-Plattform in diesen weitgehend<br />
brachliegenden Markt vor. Künftig können unter<br />
www.bilder.li die Angebote an Liechtenstein-Bildern<br />
eingesehen und sofort auch erworben werden.<br />
Die Internet-Plattform folgt im Grunde den erfolgreichen<br />
internationalen Bildarchiven, die schon in<br />
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden<br />
sind. Die Nutzer sind Werbeagenturen, Verlage, Redaktionen,<br />
Unternehmen und auch Privatpersonen.<br />
Heute wickelt sich das Geschäft über das Internet<br />
ab, in Sekundenschnelle, rund um die Uhr und<br />
rund um den Erdball sind Bilder verfügbar. Ob ein
Eisbär für eine Illustration gebraucht wird oder das<br />
Bild von einem Mondkrater – die Bildagenturen liefern.<br />
Sehr spärlich vorhanden war hingegen bis anhin<br />
spezielles Bildmaterial aus Liechtenstein. Mit<br />
der Bilddatenbank www.bilder.li wird diese Lücke<br />
geschlossen. Kein Lebens- oder Arbeitsbereich in<br />
Liechtenstein, der nicht in Bildern festgehalten wurde.<br />
Dazu ein Streifzug durch die Natur Liechtensteins,<br />
über die Berge und an die schönsten Plätze<br />
des Landes. Ein relativ grosser Grundstock an<br />
Liechtenstein-Fotos ist auf der Datenbank bereits<br />
gelagert, und ständig werden neue Bilder dazu kommen.<br />
Die Fotos sind übersichtlich geordnet, können<br />
über eine einfache Bedienung angeschaut und bestellt<br />
werden. «Wir haben grossen Wert auf ein<br />
möglichst einfaches Handling gelegt», betont Projektleiter<br />
Mike Trummer, «die Kunden sollen mit<br />
wenigen Klicks zu den Bildern kommen.» Eine<br />
übersichtliche Liste erleichtert die Auswahl. Dazu<br />
stehen verschiedene Varianten zur Verfügung. Je<br />
nach Gebrauch können die Bilder in der entsprechend<br />
hohen Auflösung geordert werden. Wer mit<br />
einem Liechtenstein-Bild ein Geschenk machen<br />
möchte, hat die Auswahl aus verschiedenen Formaten<br />
– er kann die Daten bestellen oder gleich das<br />
www.bilder.li<br />
Die Foto-internetplattform, speziell für Liechten-<br />
stein-Bilder, befindet sich derzeit im Endausbau.<br />
Eine öffentliche Vorstellung wird in der zweiten<br />
<strong>Juni</strong>hälfte <strong>2009</strong> erfolgen.<br />
Foto mit oder ohne Rahmen. Den Alpspitz vor Sonnenaufgang<br />
Grundstock von www.bilder.li<br />
bilden die Fotos von Marco Nescher, der in den<br />
letzten Jahren die Vielfalt Liechtensteins mit der<br />
Kamera eingefangen hat.<br />
Plattform und Chance<br />
für Fotografen<br />
Die Plattform wird weiter ausgebaut<br />
mit Fotos anderer Fotografen. «Unsere Internet-Plattform<br />
ist gleichzeitig ein willkommenes<br />
Angebot an andere Fotografen», unterstreicht Marco<br />
Nescher, «denn hier können Fotografen ihre<br />
Fotos über Liechtenstein anbieten.» Die eigene Vermarktung<br />
von Fotos ist oft mit erheblichem Aufwand<br />
und mit Kosten verbunden – über www.bilder.li<br />
kann das Foto-Angebot einfacher und<br />
günstiger abgewickelt werden. |<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Fotos: Marco nescher
24<br />
25<br />
Von Kornelia Pfeiffer<br />
Kultur<br />
Ein Gemälde ist<br />
wie ein alter Freund<br />
Die Frage, was Teddybären tun,<br />
während die Kinder schlafen, gibt Anlass zu allerlei<br />
Geschichten. <strong>Der</strong> Teddybär, den Christoph Buchegger<br />
gemalt hat, erzählt, wie nah Eva-Maria Bechter<br />
«ihren» Künstlern steht. «Das<br />
die Kunsthistorikerin<br />
Teddy-Bild ist auf Maximilians<br />
eva maria Bechter will lust Geburtsanzeige», sagt die Galeristin,<br />
die mit Mann und Sohn in<br />
auf erkundungen wecken<br />
zwei Welten lebt: An der Land-<br />
und baut schwellenängste ab strasse in Triesen bringt die<br />
Triesnerin Künstler der Wiener<br />
Szene in ihre Galerie EMB Contemporary Art. In<br />
Wien geht sie in den Ateliers zeitgenössischer Künstler<br />
ein und aus. So auch bei Christoph Buchegger,<br />
von dem sie bis 20. <strong>Juni</strong> unter dem Titel «Garten<br />
Eden» unter anderem Seerosenbilder zeigt, deren<br />
Farbe noch atelierfrisch ist.<br />
das verhältnis zwischen Künstler, galerist und sammler beruht auf sympa-<br />
thie, vertrauen und Freundschaft. eva-maria Bechter macht so mit ihrer<br />
galerie emB contemporary art die region für internationale sammler und<br />
Wiener Künstler anziehend.<br />
Keine Schwellenängste<br />
«Christoph gehört zur jungen<br />
Szene der figurativen Malerei», erklärt sie, «seine<br />
Bilder sind oft gross und dominierend, so dass der<br />
Betrachter unmittelbar in die malerische Land-<br />
schaft eintaucht.» Die Kunsthistorikerin will Lust<br />
auf Erkundungen wecken und baut Schwellenängste<br />
ab. Sie zeigt Gemälde, Zeichnungen, Fotografien.<br />
Und damit es nicht beim unverbindlichen Vernissage-Vergnügen<br />
bleibt, bringt sie sich und die<br />
Künstler mit Interessierten ins Gespräch über Werke<br />
und Aufgaben von Galerien, über Preise, Sammlerfreuden<br />
und Marktmechanismen.<br />
20 Künstler hat EMB im Programm.<br />
Darunter Hubert Scheibl, einen der wichtigsten<br />
Vertreter der zeitgenössischen Kunst in Österreich.<br />
«Sein Werk setzt in den 1980er-Jahren ein,<br />
die von der Wiederkehr der figurativen expressiven<br />
Malerei geprägt waren. Künstler wie Baselitz, Basquiat,<br />
Immendorff, Paladino oder Anzinger waren<br />
die Protagonisten dieser ‹Neuen Malerei›. Scheibl<br />
hat jedoch ab den späten 1980er-Jahren zu einer<br />
malerischen Ausformulierung der Abstraktion gefunden,<br />
der er bis heute treu geblieben ist», so<br />
schreibt die Galeristin auf ihrer Homepage. Im<br />
September und in der langen Nacht der Museen am<br />
3. Oktober wird Scheibl in Triesen zu sehen sein.<br />
Die Arbeiten durfte sich Eva-Maria Bechter selbst<br />
im Atelier des Künstlers aussuchen.<br />
Leitplanken für Laien<br />
«Das Atelier ist das Allerheiligste»,<br />
sagt sie, «wenn sich der Künstler hier über die<br />
Schulter schauen lässt, gibt er einen ganz privaten<br />
Teil von sich preis.» Ein Grund mehr für die Galeristin,<br />
über diese Innenschau nur so viel zu offenbaren:<br />
Manch Atelier ist von Büchern und Bildern<br />
voll. Lager, Wohnung, Werkstatt. Manchmal führt<br />
eine steile Treppe hinauf zu einem kleinen Hinterhofhaus.<br />
Mancher Arbeitsplatz ist das Zentrum eines<br />
mehrfach Begabten, also mehrere Ateliers in ei-
nem. Hier liegen Skizzenblätter auf dem Boden,<br />
übersichtshalber. Anderswo scheint ein Raum ein<br />
stummes Geheimnis zu bergen, bevor sich dahinter<br />
Raum um Raum die Welt des Künstlers öffnet.<br />
Eva-Maria Bechters Stärke ist die<br />
Vertrautheit und Verbundenheit mit den Künstlern.<br />
Hinzu kommt ihr Wissen um Kunstmessen, Kunstmarkt<br />
und Kunstsammler. Die <strong>Monat</strong>e im Jahr, die<br />
sie in Wien lebt, führt sie im Bank Austria Kunstforum<br />
durch Ausstellungen der Klassischen Moderne,<br />
der österreichischen und internationalen<br />
Avantgarde der Nachkriegszeit und der zeitgenössischen<br />
Kunst. Das Guggenheim Museum New York<br />
zeigt hier seine wichtigsten Werke ebenso wie der<br />
Privatsammler Bernard Picasso. «Jeder, der offen<br />
ist, kann sein Empfinden für die Kunst – auch die<br />
der Gegenwart – schulen: durch schauen, fragen, lesen»,<br />
ist sie überzeugt. Und gerade weil heute Kunst<br />
überall ist, und (fast) alles Kunst zu sein scheint,<br />
seien Kunsthistoriker gefordert, für Laien Leitplanken<br />
zu schaffen.<br />
Bilder für die richtigen Leute<br />
Wer immer wieder zu einem Bild<br />
zurückkehrt, es besucht wie einen alten Freund, davor<br />
sitzt und es sehend erfühlt – der spüre Leidenschaft<br />
und habe gefunden, was er sucht, sagt die<br />
Galeristin. Die Liebe zur Kunst war schon immer<br />
eine Chance für aufstrebende Eva-Maria Bechter: Hubert Scheibl<br />
Künstler. Hinzu kommt nach zählt zu den führenden Vertretern<br />
Jahren des Kunstbooms mit der der aktuellen Abstrakten Malerei.<br />
Wirtschaftskrise die Besinnung<br />
auf Qualität zurück. Die Kunst behält ihren Stellenwert<br />
im Alltag wohlhabender Menschen. Sammler<br />
haben aber keine rechte Lust mehr, Geld bei Kunstauktionen<br />
in überteuerte Kunstwerke zu stecken.<br />
Galerien setzen nicht auf «maximale<br />
Gewinnoptimierung». Sie zeigen, was ein<br />
Künstler hat: sich, sein Werk und sein Leben. Galerien<br />
sind sehr wichtig, wenn es darum geht, die<br />
Laufbahn von Künstlern mitzugestalten und ihnen<br />
klarzumachen, wie wichtig es ist, darauf zu achten,<br />
dass die richtigen Leute die Bilder kaufen und nicht<br />
die, die am meisten zahlen. Dazu braucht es soviel<br />
Ruhe und Gelassenheit wie für die Kunst selbst.<br />
«Auf Kunst muss man sich einlassen, sich Zeit nehmen»,<br />
lädt Eva-Maria Bechter jedermann ein, es in<br />
ihrer Galerie einfach einmal zu versuchen. |<br />
ausstellung<br />
Christoph Buchegger «Garten Eden», EMB Con-<br />
temporary Art, Triesen, Donnerstag bis Freitag<br />
von 15 bis 18 uhr, Samstag von 10 bis 15 uhr,<br />
www.embart.com<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Fotos: Marco nescher
26<br />
27<br />
Von Peter Rutz<br />
sPort<br />
Auch Sportler<br />
brauchen Absicherungen<br />
Einige hoffnungsvolle Sporttalente<br />
haben ihre Ski schon in die Ecke gestellt, das<br />
Rennrad an den Haken gehängt, den Tennisschläger<br />
im Schrank versorgt, das Schwimmbecken verlassen,<br />
bevor sie sich richtig auf<br />
Parallel zur sportlichen internationaler Ebene mit anderen<br />
Sportlern messen konnten.<br />
Betreuung müsste eine leistungs- Wird nach den Gründen gefragt,<br />
vereinbarung auch eine steht meist die ungewisse Zukunft<br />
im Vordergrund. Nicht die<br />
Berufskarriereplanung umfassen Zukunft im Spitzensport, sondern<br />
die Frage nach beruflicher<br />
Ausbildung, sozialer Absicherung oder Berufskarriere.<br />
Spitzensport ist heute Beruf, aber gleichzeitig<br />
auch ein Risiko. Verletzungen oder Krankheiten,<br />
die in einem zivilen Beruf kaum eine Rolle spielen,<br />
können einen Sportler so stark beeinträchtigen,<br />
dass die erforderlichen Spitzenleistungen nicht<br />
mehr erbracht werden können. Dass in solchen Fällen<br />
die Motivation für hartes Training und Wettkämpfe<br />
teilweise verloren geht, liegt auf der Hand.<br />
Junge sportler kehren dem sport oft den rücken zu, weil sie der Berufskar-<br />
riere den vorzug geben. mit einer längerfristigen leistungsvereinbarung<br />
könnte der abbruch hoffnungsvoller Karrieren verhindert werden, die zum<br />
positiven Image des landes beitragen.<br />
Sportförderung abkoppeln vom<br />
Leistungsprinzip<br />
Liechtenstein hat bei der Förderung<br />
des Spitzensports in den letzten Jahren einige<br />
wichtige Schritte vorwärts gemacht. Die Sportschule<br />
sichert die schulische Bildung unter Berücksichtigung<br />
der Trainings- und Wettkampfplanung, auch<br />
für die ersten beruflichen Schritte über eine Berufslehre<br />
oder für die Matura für das nachfolgende Studium<br />
wird gesorgt. Für die Zeit nach der Berufslehre<br />
oder nach der Maturität aber bestehen nach wie<br />
vor gewisse Lücken in der Sportförderung. Natürlich<br />
gibt es die Sportförderung, die manchem Sportler<br />
schon die Existenz gesichert hat. Die Sportförderung<br />
aber hat einen gewichtigen Nachteil – sie ist<br />
schwerpunktmässig auf dem Leistungsprinzip aufgebaut.<br />
Etwas verallgemeinernd läuft die Förderung<br />
so, dass die Geldmittel fliessen, wenn die Sportler<br />
die erforderlichen Leistungen bringen. Werden die<br />
anvisierten Limiten nicht erreicht, so droht die Kürzung<br />
der Sportförderung. Wird ein Sportler vom<br />
Verletzungspech verfolgt, bleibt er während einer<br />
ganzen Saison unter seinem Leistungsniveau und<br />
kann nur schwer an sein vorheriges Leistungsvermögen<br />
anknüpfen. Es kommen ohne längerfristige<br />
Planung oder Absicherung die ersten Gedanken<br />
nach dem Abbruch der Sportkarriere auf.<br />
Nachahmenswerte Vorzeigeprojekte<br />
im Ausland<br />
Ein Blick in die Nachbarländer<br />
lässt erkennen, dass auch dort diese Probleme bekannt<br />
sind. Von den Beispielen, wie andernorts mit<br />
der Leistungsförderung und der sozialen Absicherung<br />
über die Dauer einer Sportkarriere umgegangen<br />
wird, könnte Liechtenstein profitieren, wenn
Sportkarrieren sollten über einen<br />
bestimmten Zeitraum mit einer<br />
Leistungsvereinbarung geplant<br />
werden.<br />
die Spitzensportförderung auf<br />
eine neue Stufe gestellt wird. Natürlich<br />
gilt es die hiesigen Verhältnisse<br />
zu berücksichtigen, die<br />
oft etwas anders gelagert sind als in einem grösseren<br />
Land. Die Schweiz hat beispielsweise das Pilotprojekt<br />
«Zeitstellen 2010» lanciert, das Schweizer<br />
Athleten optimale Rahmenbedingungen bietet, damit<br />
die Sportler auch auf internationaler Ebene<br />
Spitzenleistungen erbringen können. Die Athleten<br />
sind zur Hälfte bei der Armee angestellt und müssen<br />
50 Arbeitstage pro Jahr zugunsten der Armee<br />
als Militärsportleiter im Einsatz stehen. Dank der<br />
Anstellung bei der Armee und den zusätzlichen Abgeltungen<br />
wie Versicherungen, Spesen und AHV ist<br />
ihre Existenz gesichert. In Deutschland bietet die<br />
Bundespolizei Spitzensportförderung an und kombiniert<br />
die Sportkarriere mit der Ausbildung zum<br />
Polizisten. Während der Sportkarriere werden die<br />
Sportler zu Berufsleuten ausgebildet und sind damit<br />
in ihrer Existenz gesichert. Nach Beendigung<br />
der Sportkarriere stehen verschiedene Möglichkeiten<br />
für eine Berufskarriere bei der Bundespolizei<br />
offen.<br />
Längerfristige Leistungsvereinbarung<br />
mit Sportlern<br />
Das sind zwei unterschiedliche<br />
Beispiele aus zwei verschiedenen Ländern, die aber<br />
das gleiche Ziel verfolgen: Die Sportler haben eine<br />
Anstellung wie normale Berufsleute, die Sportkarriere<br />
wird über einen bestimmten Zeitraum geplant<br />
und gefördert. Wichtig erscheint mir einerseits die<br />
berufliche und soziale Absicherung und anderseits<br />
die Karriereplanung im Sport, die genaue Leistungsziele<br />
enthält. Man könnte sich vorstellen, mit<br />
Fotos: Michael Zanghellini<br />
den Sportlern eine längerfristige Vereinbarung abzuschliessen,<br />
die auf die nächsten oder übernächsten<br />
Kleinstaatenspiele, Weltmeisterschaften oder<br />
Olympischen Spiele ausgerichtet ist. In dieser Phase<br />
des sportlichen Aufbaus und der behutsamen<br />
Heranführung an internationales Niveau müssten<br />
sich die Sportler nicht um ihr Einkommen kümmern,<br />
sondern könnten sich ausschliesslich auf ihre<br />
Trainingspläne, Wettkämpfe und auf das vereinbarte<br />
Ziel am Ende dieses Zeitfensters konzentrieren.<br />
Krankheits- oder verletzungsbedingte Ausfälle<br />
oder ein mentales Leistungstief würden keine<br />
grossen Probleme bereiten, weil die längerfristige<br />
Leistungsvereinbarung auf ein bestimmtes sportliches<br />
Ziel fokussiert ist. Parallel zur sportlichen Betreuung<br />
müsste eine solche Leistungsvereinbarung<br />
auch eine Berufskarriereplanung umfassen, um zu<br />
verhindern, dass ein Sportler nach dem Rücktritt<br />
vom aktiven Sport in eine berufliche und vielleicht<br />
auch persönliche Leere fällt.<br />
Sport dient der Imagepflege<br />
eines Landes<br />
Sportler sind Aushängeschilder<br />
für jedes Land. Sport ist heute allgegenwärtig in<br />
den Medien und in der Werbung. Sportliche Erfolge<br />
verbessern das Image eines Staates. Davon kann<br />
auch ein kleines Land wie Liechtenstein profitieren,<br />
das wie andere Staaten weiter an der Imagepflege<br />
arbeiten muss. Nur – die Grundlagen dafür müssen<br />
geschaffen werden. Das kostet zwar Geld, aber im<br />
Sport investierte Mittel sind gute Investitionen. |<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>
28<br />
rätsel-sPass<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Kreuzworträtsel <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Im Städtle 28 | 9490 Vaduz<br />
Telefon 232 79 22<br />
www.vips.li | info@vips.li<br />
Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzwort<br />
rätsel <strong>Juni</strong> 09» an folgende Mail-Adresse und gewinnen Sie ei-<br />
nen Preis: wettbewerb@dermonat.li oder benutzen Sie eine Post-<br />
karte und senden diese an Alpenland Verlag AG, Postfach, 9494<br />
Schaan.<br />
<strong>Der</strong> Gewinner/die Gewinnerin wird durch den Alpenland<br />
Verlag schriftlich benachrichtigt. <strong>Der</strong> Name des Gewinners/der<br />
Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten<br />
Ausgabe von «der <strong>Monat</strong>» auf der Rätselseite veröffentlicht.<br />
Einsendeschluss ist der 30. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Kreuzworträtsel mai 09<br />
lösungswort: grenzregion<br />
Gewinner eines Einkaufs-<br />
gutscheins über CHF 100.– von<br />
Leuchten-Atelier Frey, Sevelen:<br />
Herr Beat Heller<br />
Platta 28, 9488 Schellenberg<br />
Gewinnen Sie im <strong>Juni</strong> einen<br />
Einkaufs gutschein über<br />
CHF 100.– von VIPs Mens<br />
Fashion, Im Städtle 28, Vaduz
BaudenKmäler<br />
Von der Pfalz aufs Bettlerjoch<br />
Pfälzerhütte seit 1928<br />
Die Pfälzerhütte dürfte die bekannteste<br />
der Berghütten in der<br />
liechtensteinischen Alpenwelt<br />
sein. In diesem Jahr, wenn der<br />
Liechtensteiner Alpenverein das<br />
100-jährige Bestehen feiert, wird<br />
die Pfälzerhütte wahrscheinlich<br />
noch mehr frequentiert als in anderen<br />
Jahren. Die Pfälzerhütte ist<br />
für viele Wanderer der Endpunkt<br />
einer herrlichen Wanderung, für<br />
Bergsteiger bildet sie oft den Ausgangspunkt<br />
für eine Klettertour.<br />
Wie der Name der Pfälzerhütte<br />
ausdrückt, hat die Berghütte mit<br />
den Pfälzern in Deutschland zu tun. <strong>Der</strong> Verband<br />
der Pfälzischen Sektionen im Deutschen und Österreichischen<br />
Alpenverein, Ludwigshafen, hatte<br />
sich für den Bau einer Hütte in der Nähe des Naafkopfs<br />
eine schöne Felsterrasse ausgesucht. Die Pfälzer<br />
Bergkameraden fragten in den 1920er-Jahren<br />
bei der Schaaner Alpgenossenschaft Gritsch an, ob<br />
man ihnen dort eine Parzelle zum Bau einer Berghütte<br />
überlasse. Die Gritscher willigten ein und Architekt<br />
Ernst Sommerlad erhielt 1926 den Auftrag<br />
zur Planung der Hütte, die nach der Herkunft der<br />
Bauherren Pfälzerhütte genannt wurde – und heute<br />
noch so heisst, obwohl der Liechtensteiner Alpenverein<br />
schon 1950 die Berghütte kaufte. Sommerlads<br />
Pfälzerhütte wird als «frühes Zeugnis modernen<br />
Bauens im Alpenraum» bezeichnet, weil die<br />
Materialien zum Bau aus der Umgebung beschafft<br />
wurden: Das Steinmaterial, sichtbar an der schönen<br />
Aussenfassade, wurde aus den umliegenden Felsen<br />
gesprengt, während Fürst Johann II. das Bauholz<br />
aus dem Sücka-Wald stiftete.<br />
Obwohl auf dem Bettlerjoch auf 2108 m ü. M.<br />
gelegen, ist die Pfälzerhütte im Eiltempo erstellt<br />
worden. Mit den Bauarbeiten wurde am 11. Juli<br />
1927 begonnen. Trotz oft schlechter Witterung im<br />
Sommer konnte das Richtfest schon am 17. September<br />
gefeiert werden. Am 5. August 1928 erfolgte die<br />
offizielle Einweihung. Nur gut zehn Jahre konnten<br />
Foto: Marco nescher<br />
sich die Pfälzer an ihrer Hütte er- Die 1927 vom Architekten<br />
freuen. Durch den Zweiten Welt- Ernst Sommerlad gebaute<br />
krieg wurde ihnen ab 1939 der Pfälzerhütte steht wie auf einer<br />
Weg zur Berghütte versperrt.<br />
Terrasse auf 2108 m.<br />
Nach Kriegsende fiel die Pfälzerhütte<br />
in die «Sperre deutscher Vermögenswerte».<br />
<strong>Der</strong> Liechtensteiner Alpenverein nutzte die Gunst<br />
der Stunde und erwarb 1950 die Pfälzerhütte samt<br />
Inventar von der Schweizer Verrechnungsstelle zu<br />
einem günstigen Preis. Schon vor diesem Kauf hatte<br />
die Regierung 1946 den Alpenverein ersucht, darauf<br />
zu schauen, dass die Hütte nicht weiter zerfiel.<br />
Im Krieg hatten sich dort Soldaten aufgehalten und<br />
eine verwüstete Berghütte hinterlassen.<br />
<strong>Der</strong> Alpenverein renovierte die Pfälzerhütte<br />
und öffnete sie 1950 wieder für die Bergfreunde.<br />
Ein paar Jahre später hatte man auch ein Herz für<br />
die Pfälzer: Ihnen wurde in einem Vertrag im Jahr<br />
1964 die gleichberechtigte Mitbenutzung der Hütte<br />
zugesichert – und festgelegt, dass der Name «Pfälzerhütte»<br />
erhalten bleibe. |<br />
das Buch zum thema<br />
Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. Cornelia Her-<br />
mann: Das Oberland. Gesellschaft für Schweizerische Kunstge-<br />
schichte. 2007<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
29
30<br />
Pius Baschera<br />
CEO der Hilti AG<br />
schlussPunKt<br />
Pius Baschera<br />
Führen in der Krise<br />
Die Krise – wie ein Gespenst geistert der Begriff<br />
zurzeit ständig durch die Medien und den Alltag der Menschen.<br />
Er sorgt allenthalben für Verunsicherung, Sorge und Angst. In solch<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist man als Führungskraft in<br />
einem Unternehmen besonders<br />
gefordert. Im Mittelpunkt aller Kommunikation ist das verbindende element zwischen<br />
Anstrengungen steht dabei die<br />
Kommunikation. Denn gerade Führungskraft und mitarbeitenden<br />
jetzt gilt es, die Mitarbeitenden<br />
auch in schwierige Entscheidungsprozesse einzubinden und ihre Innovationsfähigkeit<br />
und -bereitschaft zu nutzen. Kommunikation ist<br />
das verbindende Element zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden,<br />
jedoch muss sie ehrlich und offen, authentisch und persönlich<br />
sein, sonst bleibt sie ohne Wirkung. Die Menschen<br />
brauchen die Gewissheit, dass ihre Anliegen verstanden<br />
werden und erwarten, dass man ihnen in<br />
die Augen schaut – auch wenn es um unangenehme<br />
Botschaften geht. Einer der zentralen Unternehmenswerte<br />
bei Hilti ist der «Mut». Wir ermuntern<br />
unsere Mitarbeitenden immer wieder bestehende<br />
Strukturen zu hinterfragen und sich auf Neues einzulassen.<br />
Damit wollen wir verhindern, dass unkri-<br />
tisch an vermeintlich Altbewährtem festgehalten<br />
wird. Diese Aufforderung, Dinge zu hinterfragen,<br />
den Mut zu haben, sich Neuem zu stellen, ist besonders<br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ungemein<br />
wichtig. Denn nur so gibt es die Bereitschaft, sich zu<br />
verändern und neue Wege zu gehen. Mut zu haben heisst aber auch,<br />
nach vorne zu schauen; heisst mutig zu sein, wenn andere gerade nicht<br />
mutig sind. Dies gilt es als Führungskraft nicht nur an die Mitarbeitenden<br />
zu kommunizieren, sondern ihnen auch vorzuleben:<br />
Zu demonstrieren, dass es trotz der schwierigen<br />
Entwicklungen gerade jetzt entscheidend ist, nicht den Kopf in den<br />
Sand zu stecken. Zu zeigen, dass man sorgfältig plant, balanciert die<br />
richtigen Schritte tut und an die Fähigkeiten der Mitarbeitenden sowie<br />
die Stärken des Unternehmens glaubt. Sowie zu vermitteln, dass<br />
es jetzt wichtiger denn je ist, Mut in sich und Vertrauen in seine Ziele<br />
und die Zukunft zu haben.<br />
Für ein erfolgreiches Führen in der Krise sind elementare<br />
menschliche Fähigkeiten wie Offenheit, Ehrlichkeit und Mut<br />
gefragt. Dazu ein gutes Gespür dafür, was in der gegebenen Situation<br />
zu tun ist, damit das Unternehmen und seine Mitarbeitenden gestärkt<br />
aus der schwierigen Zeit hervorgehen. |<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Foto: Hilti AG
ALLE HABEN ES – ALLE BRAUCHEN ES…<br />
Mitte <strong>Juni</strong> in Ihrem Briefkasten:<br />
Das neue blaue Telefonbuch <strong>2009</strong><br />
• Offi zielles und meistverwendetes Telefonverzeichnis<br />
für das Fürstentum Liechtenstein<br />
• übersichtlich und lesefreundlich gestaltet<br />
• zusätzlicher Informationsteil über alle Gemeinden<br />
• Ärzteverzeichnis<br />
• Umfassendes Branchenverzeichnis<br />
und viele weitere Informationen<br />
Gutenberg AG<br />
Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan<br />
T +423 239 50 50, telefonbuch@gutenberg.li, www.gutenberg.li