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Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

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74 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />

5. ANGABEN ZUR VERGABE DER KOORDINATIONSMITTEL<br />

Die bewilligten Koordinationsmittel betrugen DM 19.000.- jährlich in der ersten Laufzeit des Kollegs, DM<br />

17.000.- jährlich in der zweiten und DM 15.000.- jährlich in der dritten Laufzeit.<br />

Diese Mittel sind zu ca. 44% im Bereich „Photokopien, Kopien, Bindungen, Druckkosten, Skripten, Photos,<br />

Folien, etc.“ verausgabt worden. Es folgt der Bereich „Werkverträge“ (Erstellung von Vorlesungsskripten, Unterstützung<br />

von Publikationstätigkeit, Tagungsvorbereitung und Software/Betriebssystem-Management) mit<br />

rund 36 %. Die restlichen 20 % der Mittel verteilen sich auf verschiedene Bereiche, z. B. „Bücher, Handbücher,<br />

etc." (7 %), „Unterstützung der Kollegsverwaltung“ (z.B. Soft- und Hardware) (11 %) und die Rubrik „Verschiedenes“<br />

(2 %).<br />

Die Bewilligung von Koordinationsmitteln und die Möglichkeit, diese in den genannten Feldern einsetzen zu<br />

können, war für die Funktionsfähigkeit des Kollegs von zentraler Bedeutung. Wegen der prekären Finanzsituation<br />

des Landes Niedersachsen und speziell der niedersächsischen Hochschulen war es der <strong>Universität</strong> nämlich<br />

lediglich möglich, die im Kolleg anfallenden Kosten für Literatur-Recherchen (STN-Karlsruhe) zu übernehmen.<br />

Weitere direkte finanzielle Unterstützung konnte von Seiten der <strong>Universität</strong> nicht gewährt werden.<br />

6. BILANZ DES KOLLEGS<br />

6.1 GESAMTERTRAG<br />

Das <strong>Graduiertenkolleg</strong> zielte in der Forschung auf die Untersuchung <strong>oxidischer</strong> Materialien. Neben Fragen, die<br />

von grundsätzlichem Interesse für das physikalische Verständnis auch <strong>oxidischer</strong> Festkörper sind, standen insbesondere<br />

Probleme der <strong>Mikrostruktur</strong> perfekter und durch Einbau von Störstellen modifizierter Kristalle im Zentrum<br />

des Interesses. Dazu traten Problemstellungen der Oxidbildung an Oberflächen.<br />

Oxidische Kristalle mit verhältnismäßig komplexem Aufbau sind für eine Reihe technischer Anwendungen besonders<br />

geeignet. Die Struktur dieser Kristalle wird weitgehend von dem Gerüst der Sauerstoffionen bestimmt,<br />

durch das Lücken ausgebildet werden. Verschiedene Metallionen können dann – oft in beträchtlichem Umfang –<br />

eingefügt, entfernt oder ersetzt werden. Dies bewirkt auf einfache Weise große Veränderungen der Materialparameter<br />

und führt zu attraktiven Eigenschaften. Ein Beispiel ist hier etwa die Hochtemperatursupraleitung.<br />

Vielfach fehlt in oxidischen Kristallen das Inversionszentrum und große nichtlineare Effekte treten auf. Die<br />

Elektronenhüllen der Sauerstoffionen reagieren empfindlich auf innere und äußere elektrische Felder, die<br />

Bandlücke ist groß. Man findet ferroelektrische, pyroelektrische, ferro-, ferri- und antiferromagnetische, piezoelektrische,<br />

piezomagnetische, elektro- und magnetooptische Eigenschaften. Weil meistens freibewegliche Ladungsträger<br />

fehlen, werden Licht und elastische Wellen nur schwach gedämpft. Es sind genau solche Eigenschaften,<br />

die man etwa in der integrierten Optik braucht.<br />

Die Mitglieder des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s haben daher ihre Forschungsaktivitäten auf die Erforschung der <strong>Mikrostruktur</strong><br />

<strong>oxidischer</strong> Kristalle konzentriert. Grundlagenuntersuchungen zur theoretischen Beschreibung von<br />

Festkörpern sowie räumliche und elektronische Strukturuntersuchungen einerseits sowie die Analyse von Oberflächen,<br />

Störstellen und störstelleninduzierten Phasenübergängen andererseits bildeten dabei die Forschungsschwerpunkte.<br />

Die mit dem ursprünglichen Forschungsprogramm angestrebten Ziele sind im wesentlichen<br />

erreicht worden.<br />

Der überwiegende Teil der Hochschullehrer des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s war gleichzeitig Mitglied des SFB 225<br />

(Oxidische Kristalle für elektro- und magnetooptische Anwendungen; s. Kurzberichte der beteiligten Hochschullehrer<br />

im Anhang A). Die Vernetzung der im Kolleg laufenden Doktoranden- und Postdoktoranden-<br />

Projekte mit anderen Forschungsprojekten, etwa des SFB 225, war während der gesamten Laufzeit des Kollegs<br />

außerordentlich hoch. Dies gilt in besonderem Maße für die Projekte der Postdoktoranden: Vier der sechs Postdoktoranden<br />

hatten vorher in <strong>Osnabrück</strong> mit Themen zu oxidischen Materialien promoviert und konnten ihre<br />

weiteren Arbeiten daher ohne Schwierigkeiten in die Forschung des Kollegs integrieren.

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