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Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

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66 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />

Vorwärtsrichtung und destruktive Interferenz in Rückwärtsrichtung erhalten. Entsprechendes gilt für den Koppelisolator.<br />

Allerdings hängt die Phasenverschiebung ∆β von der Polarisation der geführten Mode ab, sie ist im allgemeinen<br />

für TE- und TM-Polarisierung verschieden.<br />

Die einfachste Anordnung, die sowohl TE- als auch TM-polarisierte Moden beeinflußt, enthält eine 90º-<br />

Domänengrenze. Die linke Seite des Rippenwellenleiters ist durch einen aufwärts weisenden Faraday-Vektor<br />

charakterisiert, die rechte Seite durch einen horizontalen. Die Auswirkung auf die Phasenverschiebung hängt<br />

unter anderem von der Position d der Domänengrenze ab, und man kann bei passender Wahl der übrigen Parameter<br />

Werte für d finden, so dass ∆β(TE) und ∆β(TM) übereinstimmen.<br />

Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die beiden Domänen entgegengesetzte Faraday-Vektoren haben,<br />

die um einen Winkel φ von der Normalen abweichen. Wiederum ist es möglich, diesen Winkel so zu wählen,<br />

dass die nicht-reziproke Phasenverschiebung von der Polarisation unabhängig wird.<br />

Wir haben noch andere Möglichkeiten untersucht. Man kann auf eine erste Schicht mit horizontalem Faraday-<br />

Vektor eine zweite Schicht (mit Rippe) aufbringen, deren Faraday-Vektor vertikal orientiert ist, entweder links<br />

und rechts mit verschiedenem Vorzeichen oder als Domänengitter. Wiederum ergibt sich sowohl für TE- als<br />

auch für TM-Moden eine Phasenverschiebung ∆β, die bei passender Wahl der Geometrieparameter gleich werden<br />

kann. Unsere Arbeit "Magneto-optical waveguides with polarization independent nonreciprocal phase shift"<br />

beschreibt diese Überlegungen ausführlich.<br />

Unseren ersten Vorschlag für einen von der Polarisation unabhängigen integriert-optischen Isolator haben wir<br />

damit beträchtlich vereinfacht und verallgemeinert. Nur ein Arm des Interferometers muss nicht-reziprok sein,<br />

und damit sind auch die Anforderungen an die Herstellungsgenauigkeit viel weniger kritisch geworden.<br />

Asymmetrische vielmodige abbildende Wellenleiter (AMMI)<br />

Wir haben unsere Überlegungen auf den einfachsten Fall abgestellt: ein symmetrischer Verzweiger wird mit<br />

einem asymmetrischen Abbilder kombiniert. Lediglich die Verbindung zwischen einem Ausgang des Verzweigers<br />

und einem Eingang des Abbilders muss ein nichtreziproker Phasenschieber sein. Diese Anordnung ist nur<br />

ein Zehntel so lang wie ein Isolator, der eine herkömmliche Y-Verzweigung enthält. Obendrein sind die Anforderungen<br />

an die Herstellungsgenauigkeit wesentlich schwächer als bei anderen Vorschlägen. Einzelheiten findet<br />

man in "Asymmetrical multimode imaging junctions for integrated optical isolators".<br />

Ausblick<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen Kristallzucht und Angewandte Magnetooptik, in denen Filme<br />

hergestellt und Strukturen aufgebracht werden, hat für einen ständigen Dialog zwischen Erfindungsreichtum auf<br />

der einen Seite und Machbarkeitsbedenken auf der anderen geführt. Bei den von uns vorgeschlagenen Konzepten<br />

ist von vornherein auf realistische Herstellungstoleranzen sowie vertretbare Wellenleiterabmessungen geachtet<br />

worden. Das Projekt hat einen Stand erreicht, der den hier vorhanden technologischen Möglichkeiten vorgreift.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom ist wegen der politisch gewollten Auslagerung der Forschung<br />

abgebrochen worden. Ein anderer bekannter Konzern, der sich mit Telekommunikationstechnik beschäftigt, hat<br />

überzogene Forderungen nach Geheimhaltung gestellt, daran ist eine Zusammenarbeit gescheitert. Jetzt schickt<br />

sich eine US-amerikanische Firma an, die mit Wagnis-Kapital finanziert wird, den integriert-optischen Isolator<br />

zur Produktreife zu entwickeln. Vier Mitarbeitern unserer Arbeitsgruppen sind gut dotierte Arbeitsverträge<br />

angeboten worden.<br />

Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Land Niedersachsen sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt,<br />

dass sie die offensichtlich hoch-relevanten Untersuchungen zum integriert-optischen Isolator gefördert haben.<br />

Alle beteiligten Mitarbeiter haben sich vorzüglich und fachnah für den weltweiten Arbeitsmarkt qualifiziert.<br />

Wir möchten den Drittmittelgebern ebenfalls dafür danken, dass sie den wissenschaftlichen Austausch mit ausländischen<br />

Kollegen gefördert haben. Insbesondere hat Prof. A. F. Popkov (Zelenograd Research Institute of<br />

Physical Problems, Moskau) zum Erfolg des Projektes maßgeblich beigetragen.

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