Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer
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64 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Simulation nicht-reziproker integriert-optischer Bauelemente<br />
Beginn des Projekts: 01.01.1998<br />
Ende des Projekts: 31.12.2000<br />
Dipl.-Phys. Oleksandr Zhuromskyy<br />
Betreuer: Prof. Dr. P. Hertel<br />
Zusammenfassung<br />
Aktive Geräte für die optische Verarbeitung von Signalen sind mit einem Laser ausgestattet, der vor seinem<br />
eigenen Licht geschützt werden muss. Der optische Isolator, der heute nur als relativ teure mikrooptische Komponente<br />
zur Verfügung steht, sollte in den optischen Chip integriert werden. Ob integriert oder als separates<br />
Bauteil gefertigt: optisch nicht-reziproke Bauteile können nur mit magnetooptischem Material realisiert werden.<br />
Der integriert-magnetooptische Isolator, der von der Industrie seit längerem gefordert wird, ist eine interessante<br />
Herausforderung sowohl für die Hersteller magnetooptischer Filme als auch für den Designer. In Wellenleitern<br />
geführtes Licht ist entweder transversal elektrisch (TE) oder transversal magnetisch (TM) polarisiert. Da das<br />
dem Laser nachgeschaltete Netzwerk nicht bekannt ist, mithin mit bliebig polarisiertem reflekierten Licht zu<br />
rechnen ist, soll der zu entwickelnde Isolator sowohl TE- als auch TM-polarisiertes Licht blockieren. Die vorgeschlagenen<br />
integriert-optischen Bauteile müssen aber nicht nur im Prinzip funktionieren, das Bauelement soll<br />
unempfindlich auf Abweichungen von den optimalen Herstellungstoleranzen reagieren. Das Projekt war erfolgreich<br />
und ist abgeschlossen. Es liegen mehrere Vorschläge für polarisationsunabhängige Isolatoren vor, die<br />
unter Beachtung von Herstellungstoleranzen und für realistische Materialkenngrößen durchgerechnet sind. Es<br />
kommt jetzt darauf an, diese Konzepte zu verwirklichen.<br />
Ziele<br />
Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 225 haben sich die beiden Arbeitsgruppen Dötsch (Angewandte<br />
Magnetooptik) und Hertel (Theoretische Physik, Dielektrische Wellenleiter) schon seit geraumer Zeit mit dem<br />
integrierten magnetooptischen Isolator beschäftigt. Die bisher vorgeschlagenen Konzepte kann man in zwei<br />
Kategorien einteilen. Die eine Gruppe von Isolatoren geht von einem Interferometer mit einer nicht-reziproken<br />
Komponente aus. In Vorwärtsrichtung ist die Interferenz konstruktiv, in Rückwärtsrichtung destruktiv. Die<br />
andere Gruppe von Konzepten beruht auf einem Koppler, dessen Koppellänge in Vorwärtsrichtung sich von der<br />
in Rückwärtsrichtung unterscheidet. Isolatoren nach dem Prinzip der nicht-reziproken Kopplung sind zugleich<br />
als Zirkulatoren geeignet. Die bisher veröffentlichten Isolatorkonzepte, ob sie nun von uns oder von anderen<br />
Gruppen vorgeschlagen wurden, setzten immer eine definierte Polarisation voraus, entweder TE oder TM. Wir<br />
haben uns zum Ziel gesetzt, einen Isolator zu entwickeln, der sowohl gegen TE als auch gegen TM polarisiertes<br />
Licht isoliert. Zugleich soll das Bauteil möglichst tolerant gegen Abweichungen von den optimalen Parametern<br />
sein. Ångström-genaue Rippenwellenhöhen oder sechsstellig-genaue Brechzahlen, wie für manche publizierte<br />
Vorschlägen erforderlich, sind unrealistisch.<br />
Werkzeuge<br />
Dazu konnten wir auf Werkzeuge zurückgreifen, die hier in <strong>Osnabrück</strong> seit 1994 entwickelt wurden. Im Projekt<br />
D10 des Sonderforschungsbereiches (Theoretische Untersuchungen zum integrierten magnetooptischen Isolator<br />
und Laser) sind mehrere effiziente Algorithmen implementiert und erprobt worden, wie man Wellenleiter mit<br />
komplexer Querschnittsgeometrie analysieren kann.<br />
Eine neuartige Methode (wave matching method, WMM), die von M. Lohmeyer erfunden und zu einem zuverlässigen<br />
Instrument entwickelt wurde, geht von analytischen Lösungen in rechteckigen Gebieten mit konstantem<br />
Permittivitätstensor aus. Im Außenraum wählt man zum Unendlichen hin abfallende Lösungen und implementiert<br />
damit die Sommerfeldsche Abstrahlbedingung. An den Grenzlinien zwischen zwei verschiedenen Rechtecken<br />
sind Stetigkeitsforderungen zu beachten. Es gilt, ein passend gewichtetes positives Funktional über die<br />
Unstetigkeiten an den Grenzflächen zu minimieren. Diese Methode erlaubt es, voll-vektoriell zu rechnen, die<br />
optimalen Feldprofile sind Summen aus Exponential- und trigonometrischen Funktionen, die man bequem zur