14.12.2012 Aufrufe

Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

62 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />

durch entsteht eine sehr große Modulation gefüllter und leerer Störstellen. Entwickelt wird das Hologramm<br />

durch homogene Beleuchtung bei Raumtemperatur. Die modulierte Störstellendichte führt zu einer modulierten<br />

volumenphotovoltaischen Stromdichte und damit zu einem Raumladungsfeld.<br />

Viele Kristalle, z. B. BCT, zeigen keinen oder nur einen schwachen volumen-photovoltaischen Effekt. Dies<br />

führt dazu, dass die erreichbaren Beugungswirkungsgrade fixierter Gitter sehr klein sind. In BCT konnte durch<br />

Anlegen eines äußeren elektrischen Feldes während des Entwickelns der Beugungswirkungsgrad beträchtlich<br />

erhöht werden. Die Situation ist dabei ähnlich wie beim gewöhnlichen holographischen Aufzeichnen, wobei der<br />

Kristall inhomogen beleuchtet wird und anfangs die Ladungsträger homogen verteilt sind. Während des Entwickelns<br />

des thermisch fixierten Gitters ist die Beleuchtung homogen, und die Löcherspender und -fänger sind<br />

inhomogen verteilt. Daher führt homogene Beleuchtung zu einer räumlich modulierten Leitfähigkeit, und Drift-<br />

und Diffusionsfelder entstehen. Der resultierende Beugungswirkungsgrad steigt quadratisch mit dem äußeren<br />

elektrischen Feld.<br />

Es wird eine Theorie entwickelt, die sowohl die Umverteilung von Löchern in den tiefen Zentren über das Valenzband<br />

als auch eine Wanderung positiv geladener Ionen berücksichtigt. Diese Theorie beschreibt die Fixier-<br />

und Entwicklungsprozesse sehr gut. Anpassung an die experimentellen Ergebnisse liefert für die Ionen bei 50 °C<br />

folgende Parameter: Dichte wandernder Ionen 8.1 x 10 16 cm -3 , ionische Leitfähigkeit 6.1 x 10- 13 (Ωcm) -1 , Beweglichkeit<br />

der Ionen 4.7 x 10- 11 cm 2 V -1 s -1 .<br />

In BCT lassen sich Hologramme in wenigen Sekunden fixieren, die dann für einige Stunden erhalten bleiben.<br />

Eine Anwendung als Zwischenspeicher ist also denkbar.<br />

Literatur<br />

[1] Ch. Kuper, R. Pankrath, H. Hesse, „Growth and Dielectric Properties of Congruently Melting<br />

Ba1-xCaxTiO3 Crystals“. Appl. Phys. A 65, 301 (1997).<br />

[2] K. Buse, „Light-Induced Charge Transport Processes in Photorefractive Crystals I: Models and Experimental<br />

Methods“. Appl. Phys. B 64, 273 (1997).<br />

[3] C. Veber, „Defektstrukturen und lichtinduzierte Umladungen in Ba0.77Ca0.23TiO3:Fe“. Diplomarbeit,<br />

Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> (1998).<br />

[4] G. I. Malovichko, Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, private Mitteilung (2000).<br />

[5] A. Mazur, C. Veber, O. F. Schirmer, Ch. Kuper, H. Hesse, „Light-Induced Charge-Transport Processes<br />

in Photorefractive Ba0.77Ca0.23TiO3 Doped with Iron“. J. Appl. Phys. 85, 6751 (1999).<br />

[6] Ch. Kuper, K. Buse, U. van Stevendaal, M. Weber, T. Leidlo, H. Hesse, E. Krätzig, „Electrooptic and<br />

Photorefractive Properties of Ferroelectric Barium-Calcium-Titanate Crystals“. Ferroelectrics 208,<br />

213 (1998).<br />

[7] U. van Stevendaal, K. Buse, H. Malz, H. Veenhuis, E. Krätzig, „Reduction of Light-Induced Refractive-Index<br />

Changes by Decreased Modulation of Light Patterns in Photorefractive Crystals“. J. Opt.<br />

Soc. Am. B 15, 2868 (1998).<br />

[8] S. Loheide, H. Hesse, E. Krätzig, K. H. Ringhofer, „ Photorefractive Properties of Tetragonal Potassium-Tantalate-Niobate<br />

Crystals“. Optical Materials 2, 65 (1993).<br />

[9] C. Medrano, E. Voit, P. Amrhein, P. Günter, „Optimization of the Photorefractive Properties of<br />

KNbO3 Crystals“. J. Appl. Phys. 64, 4668 (1988).<br />

[10] G. Pauliat, P. Mathey, G. Roosen, „Influence of Piezoelectricity on the Photorefractive Effect“. J. Opt.<br />

Soc. Am. B 8, 1942 (1991).<br />

[11] S. Shandarov, „Influence of Piezoelectric Effect on Photorefractive Gratings in Electro-Optic Crystals“.<br />

Appl. Phys. A 55, 91 (1992).<br />

[12] G. S. Trofimov, S. I. Stepanov, „Time-Dependent Holographic Currents in Photorefractive Crystals“.<br />

Sov. Phys. Solid State 28, 1559 (1986).<br />

Eigene Publikationen<br />

• U. van Stevendaal, K. Buse, H. Malz, H. Veenhuis, E. Krätzig, „Reduction of Light-Induced Refractive-<br />

Index Changes by Decreased Modulation of Light Patterns in Photorefractive Crystals” . J. Opt. Soc. Am.<br />

B 15, 2868 (1998).<br />

• N. Korneev, D. Mayorga, S. Stepanov, H. Veenhuis, K. Buse, C. Kuper, H. Hesse, E. Krätzig, „Holographic<br />

and Non-Steady-State Photocurrent Characterization of Photorefractive Barium-Calcium Titanate“. Opt.<br />

Commun. 160, 98 (1999).<br />

• H. Veenhuis, K. Buse, E. Krätzig, N. Korneev, D. Mayorga, „Non-Steady-State photoelectromotive Force<br />

in Reduced Lithium Niobate Crystals”. J. Appl. Phys. 86, 2389 (1999).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!