14.12.2012 Aufrufe

Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

56 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />

und E (orthorhombisch) — die Komponenten des Kristallfeldtensors im Hauptachsensystem des Zentrums<br />

darstellen.<br />

In Tab. 1 sind die Parameter der Anpassung mit dem obigen Spin-Hamiltonian angegeben und zum Vergleich<br />

die Parameter von T1 und T2. Die mit diesem Parametersatz erzeugten Resonanzzweige sind in der<br />

Winkelabhängigkeit mit durchgezogenen Linien dargestellt.<br />

Zentrum<br />

Emission<br />

Relaxationszeit<br />

& Lebensdauer<br />

Eulerwinkel, ˚<br />

α<br />

β<br />

γ<br />

g X<br />

g -Tensor<br />

g Y<br />

g Z<br />

Kristallfeld-<br />

Aufspaltung<br />

D<br />

cm -1<br />

E<br />

cm -1<br />

T1* „blau“ T1>τ 99,3 50,4 -55 1,999 1,958 1,941 0,306 0,034<br />

T2* „grün“ T1>τ 87,3 62,7 -44 1,985 1,987 1,985 0,342 0,054<br />

T3 „grün“ - 103 51 80 1,85 1,80 1,65 1,1 0,01<br />

Tabelle 1 Zusammenfassung der Ergebnisse der Triplett-Zentren T1, T2 und T3, die entsprechend der „blauen“<br />

und den „grünen“ Lumineszenzbanden zugeordnet wurden. Die von T3 kommenden Zweige sind in Abb. 4 mit<br />

Kurven dargestellt. (*Aus dem vorherigen Bericht.)<br />

Das neue Zentrum T3 hat eine dreimal größere Nullfeldaufspaltung D des Triplett-Niveaus als T1 und T2. Die<br />

Eulerwinkel von T3 α und β sind sehr nah zu denen von T1, was auf eine mikroskopische Ähnlichkeit der Zentren<br />

hinweist. Der Eulerwinkel γ kann ignoriert werden, da T3 beinahe axial ist (γ zeigt die Richtung der orthorhombischen<br />

Verzerrung).<br />

Neben den mit den Simulationskurven beschriebenen Resonanzzweigen von T3 sind weitere Resonanzen zu<br />

beobachten, die sich sehr ähnlich wie die Resonanzen von T3 verhalten. Dies ist besonders gut zu beobachten<br />

beim Winkel +40˚ zwischen 250 mT und 400 mT. Solche Resonanzen können auftreten, wenn die Mikrowellenquelle<br />

neben der Hauptfrequenz Seitenbanden aufweist. Dies konnte experimentell ausgeschlossen werden.<br />

Offensichtlich kommen besagte Resonanzen von T3-ähnlichen Zentren, die sich möglicherweise in einer modi-<br />

-1 -1<br />

fizierten Umgebung befinden. Eine Simulation ergibt etwas kleinere D -Werte (1,08 cm und 1,05 cm ) bei<br />

identischen Eulerwinkeln und g -Werten. Man darf also von einer Familie von T3-ähnlichen Zentren ausgehen.<br />

Zentrum T3 lässt sich schwerer sättigen als die Zentren T1 und T2, so dass man versucht sein kann, T3 mit dem<br />

kurzlebigen Zentrum mit „grüner Emission“ Lit2 zu identifizieren.<br />

Alle Versuche, im YAlO3 das Pendant zu den Zentren T1 und T2 zu finden, sind bisher fehlgeschlagen. Die<br />

gemessenen Anregungs- und Emissionsspektren stehen in Einklang mit Literaturdaten [BDK96], jedoch konnte<br />

keine ODMR nachgewiesen werden. Dies kann auf eine kürzere Lebensdauer der angeregten Zustände zurückzuführen<br />

sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass sich die ODMR nicht wie im Al2O3 in einer Änderung<br />

der Emissionsintensität äußert sondern nur über die Polarisation der Emission nachweisen lässt. Entsprechende<br />

Experimente wurden durchgeführt. Ein Nachweis von ODMR war aber nicht möglich. Entweder erfolgt die<br />

Emission unpolarisiert oder die optische Zweiachsigkeit des Kristalls zerstört die Lichtpolarisation.<br />

In Vorversuchen ist es gelungen, ein sehr breites unstrukturiertes ODMR-Signal bei g ≈ 3 mittels der „grünen“<br />

intrinsischen Lumineszenz [E99] von KTaO3<br />

zu detektieren. Versuche, eine Struktur unter der breiten Resonanz<br />

zu entdecken oder eine Winkelabhängigkeit zu detektieren, führten leider nicht zum Erfolg. Die experimentelle<br />

Information bleibt ohne weitere Untersuchungen gering.<br />

Vermutlich wegen Materialermüdung ist der Kryostat gegen Ende des Berichtszeitraums beschädigt worden,<br />

was eine Fortsetzung der Experimente äußerst erschwert hat. Messungen waren nur unter enormem Heliumverbrauch<br />

und großem Zeitaufwand möglich. Erfahrungsgemäß wäre eine Reparatur sehr zeitraubend gewesen<br />

und konnte im gegebenen Zeitrahmen nicht in Angriff genommen werden.<br />

Ausblick<br />

Ein neues Triplett-Zentrum im Al2O3 T3 mit einer Emissionsbande ähnlich wie die von T2 aber einer dreimal<br />

größeren Nullfeldaufspaltung konnte nachgewiesen werden. Die Winkelabhängigkeit weist weitere Zweige auf,<br />

die auf weitere T3-ähnliche Zentren hindeuten.. Vermutungen können geäußert werden, dass T3 eine Zentren-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!