Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer
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GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 55<br />
Abbildung 3: Die Tagged-Lumineszenz bei 80 mT<br />
stellt die Emissionsbande des neuen Zentrums T3 dar.<br />
Zum Vergleich sind auch die Tagged-<br />
Lumineszenzspektren der bekannten Triplett-Zentren<br />
T1 und T2 eingezeichnet worden.<br />
Ein Vergleich der Emissionsbanden von T1, T2 und T3 ist in Abb. 3 gezeigt. Die Emissionsbanden von T1 und<br />
T2 in der hochdotierten Probe sind identisch mit denen der vorher untersuchten Probe. Die Bande von T1 unterscheidet<br />
sich von T3 deutlich sowohl in der Form als auch in der Lage. Zwischen T2 und T3 ist der Unterschied<br />
verglichen mit der Breite gering und besteht lediglich in einer Blauverschiebung von T3 um ca. 20 nm. Die<br />
Existenz mehrerer „grün“ emittierender Zentren erschwert einen Vergleich mit den Literaturdaten, da zumindest<br />
T3 nicht in allen Al2O3:Ti-Proben vorhanden ist. Sie erklärt auch, dass die bisher veröffentlichen Spektren sich<br />
stark voneinander unterscheiden. Noch schwieriger wird die Situation dadurch, dass Hinweise auf weitere T3ähnliche<br />
Zentren gefunden wurden (s. unten).<br />
Die ODMR-Eigenschaften von Zentrum T3 wurden parametrisiert und mit denen der bekannten Zentren T1 und<br />
T2 verglichen. Dies wird mittels einer ODMR-Winkelabhängigkeit erreicht (Abb. 4). Dabei werden ODMR-<br />
Spektren bei verschiedenen Winkeln zwischen der Magnetfeldrichtung und einer der Kristallachsen (hier<br />
[0001]<br />
) gemessen. Die Drehachse steht senkrecht zum Magnetfeld. Die Resonanzen in den Spektren werden<br />
durch „x“- oder „o“-Zeichen ersetzt („o“ für positives und „x“ für negatives ODMR-Vorzeichen.) und in Abhängigkeit<br />
vom Drehwinkel aufgetragen. Der Weg der Resonanzen durch die Winkelabhängigkeit heißt Zweig.<br />
Abbildung 4: Winkelabhängigkeit des ODMR-<br />
Signals des Zentrums T3. Auf der Abszisse ist das<br />
Magnetfeld und auf der Ordinate der Winkel zwischen<br />
der Magnetfeldrichtung und der [ 0001]<br />
-Achse<br />
des Kristalls aufgetragen. Die Drehung fand um die<br />
[ 12 10]<br />
-Achse statt. Die Kreise und Kreuze markieren<br />
die jeweils positiven und negativen Resonanzen.<br />
Die Größe der Zeichen ist proportional zur Signalintensität.<br />
Mit durchgezogenen Linien werden die vom<br />
Spin-Hamiltonian für T3 gelieferten Anpasskurven<br />
dargestellt. Um 1200 mT und bei 620 mT sind die<br />
Resonanzen der schon bekannten Zentren T1 und T2<br />
zu beobachten.<br />
Da die Emissionsbanden aller drei Zentren T1, T2 und T3 überlappen, ist es nicht möglich, die Resonanzen über<br />
die Emissionswellenlänge zu trennen. Als Folge beobachtet man neben den neuen Resonanzzweigen die<br />
bekannten von T1 und T2 (vgl. mit dem vorherigen Bericht). Die erlaubten Übergänge sind hauptsächlich um<br />
1200 mT zentriert. Bei ca. 620 mT sind die entsprechenden verbotenen Übergänge zu beobachten. Bei Betrachtung<br />
der restlichen Resonanzzweige erkennt man die Merkmale eines Triplett-Zentrums mit starker Kristallfeldaufspaltung.<br />
Ein solches System kann mit dem folgenden Spin-Hamiltonian beschrieben werden [AB70]:<br />
2 1 1 2 2<br />
H SO = µ B ( BX<br />
g X S X + BY<br />
gY<br />
SY<br />
+ BZ<br />
g Z SZ<br />
) + D(<br />
SZ<br />
− S(<br />
S + 1))<br />
+ E(<br />
S X − SY<br />
) ,<br />
3 2<br />
wobei µ B — das Bohrsche Magneton, S X , SY<br />
, SZ<br />
— die Komponenten des Spin-Operators, , ,<br />
— die Komponenten des Magnetfeldes, g , , — die Komponenten des<br />
g<br />
BX Y B<br />
B Z g t -Tensors und D<br />
(axial)<br />
Z<br />
X gY