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Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer

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54 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />

angeregte Zustand von T2 langlebiger sein muss als der von T1 (vgl. die Literaturdaten: Lit1=1,4 ms, Lit2=<br />

47 µs, bei 10 K). Der Nachweis einer Resonanz von T2 ein paar Millisekunden nach dem Abschalten des Anregungslichtes<br />

lieferte den endgültigen Beweis, dass die Lebensdauer von T2 in der Größenordnung von ms liegt.<br />

Daher muss die bisherige Zuordnung T2=Lit2 [RRT98]revidiert werden. Diese Zuordnung wurde aufgrund der<br />

Messung der spektralen Abhängigkeit der ODMR-Signale für vier verschiedene Wellenlängenbereiche getroffen<br />

[RRT98]. Daher galt es, diese spektrale Abhängigkeit genauer zu messen. Dies gelang mittels einer sogenannten<br />

Tagged-Lumineszenz-Messung, bei der die ODMR-Signalhöhe als Funktion der Emissionswellenlänge gemessen<br />

wird (Abb. 3).<br />

Der Vergleich der „blauen“ Tagged-Lumineszenzbande (Abb. 3) mit der „blauen“ Bande aus der Literatur (Lit1)<br />

ergibt gute Übereinstimmung. Kleinere Abweichungen können durch unterschiedliche Messtemperaturen und<br />

die Triplett-Singulett-Aufspaltung (1000 cm -1 [WMB95b]) des angeregten Zustands erklärt werden. Damit wurde<br />

unsere bisherige Annahme T1=Lit1 bestätigt. Bei der „grünen“ Bande hingegen sind die spektralen Unterschiede<br />

so groß, dass die Zuordnung T2=Lit2 nicht aufrechterhalten werden kann. Vielmehr liegt nun die Existenz<br />

von mehreren „grünen“ Zentren nahe. Dies steht zudem im Einklang mit den oben beschriebenen Lebensdauer-relevanten<br />

Messungen und wird weiterhin durch Simulationsrechnungen unterstützt. Für diese Rechnungen<br />

wurde das Modell von Wong et al. erweitert, indem die Aufspaltung innerhalb des Triplett-Zustands und die<br />

dazugehörigen unterschiedlichen Lebensdauern der Subzustände berücksichtigt wurden [RR00a]. Das Modell<br />

kann für vernünftige Parametersätze die Temperaturabhängigkeit der Lebensdauer für Lit2 bis zu 10 K hinab<br />

sehr gut darstellen, kann aber nicht einen Sprung der Lebensdauer von 47 µs auf ca. 1 ms bei Absenkung der<br />

Temperatur von 10 K auf 4,2 K wiedergeben. Nur ein solcher Sprung könnte, wie erwähnt, die ODMR-<br />

Ergebnisse unter der Annahme T2=Lit2 erklären. Also kann das Zentrum T2 nicht die Ursache der kurzlebigen<br />

„grünen“ Emission aus der Literatur sein, d.h. es gilt T2≠Lit2.<br />

Abbildung 1: ODMR-Signal als Funktion von Mikrowellenleistung.<br />

Die Mikrowellenleistung wurde an der Quelle<br />

berechnet. Somit stellt die Abszisse lediglich eine relative<br />

Skala dar.<br />

Abbildung 2: ODMR in hochdotiertem Al2O3:Ti. Neben<br />

den schon bekannten Übergängen von den Triplett-<br />

Zentren T1 und T2 sind neue Übergänge bei<br />

B = 80 mT und bei B = 400 mT zu beobachten.<br />

Weitere Untersuchungen an einer höherdotierten Al2O3:Ti-Probe haben neben den schon bekannten Resonanzen<br />

von den Zentren T1 und T2 noch weitere Resonanzen bei B = 80 mT und bei B<br />

= 400 mT geliefert<br />

(Abb. 2) [RR00b]. Dabei handelt es sich, wie unten gezeigt wird, um ein weiteres Triplett-Zentrum T3. Um die<br />

Form der Emissionsbande von T3 festzustellen, wurde die Abhängigkeit der ODMR-Signalintensität von der<br />

Emissionswellenlänge, die sogenannte Tagged-Lumineszenz, aufgenommen (Abb. 3).

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