Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer
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42 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
studie erstellt werden, die das Ο - - Zentrum im KTaO3 mit dem bekannten V - - Zentrum in MgO in Verbindung<br />
bringt.<br />
YAG: Nd<br />
Neodym dotiertes Y3Al5O12 (YAG) ist eines der bedeutendsten Materialien für den Bau von Festkörperlasern.<br />
Bei der Herstellung dieser Kristalle ist das „Forschungsinstitut für mineralische und metallische Werkstoffe-<br />
Edelsteine/Edelmetalle (FEE)“ in Idar- Oberstein eine der wichtigsten Adressen. Private Mitteilungen (unveröffentlicht)<br />
von Herrn Dr. D. Rytz vom FEE besagen, daß in diesen Kristallen Defektzentren vorhanden sind, die<br />
zwar mit Nd in Verbindung gebracht werden, dessen Struktur allerdings bisher noch völlig unbekannt ist. Ziel<br />
unserer Messungen ist es nun, diese Zentren mittels EPR und ODMR nachzuweisen und auf deren Eigenschaften<br />
hin zu untersuchen.<br />
Ergebnisse<br />
Sillenite<br />
Die aktuellen Untersuchungen im Projekt des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s konzentrierten sich auf ODMR-Messungen an<br />
nominell reinen Bi12SiO20 (BSO) Kristallen. Dabei standen zwei Proben zur Verfügung, die aus verschiedenen<br />
Stellen desselben Boules geschnitten wurden. Eine Probe, mit dunkel gelber bis bräunlicher Färbung stammte<br />
aus dem Kern, während die andere, vom Rand stammende Probe eine deutlich hellere Farbe aufwies. In beiden<br />
Proben konnte paramagnetisches Fe 3+ (durch EPR), sowie der intrinsische Bi- Antisite Defekt (durch ODMR)<br />
nachgewiesen werden. Im vorliegenden Fall war der Verlauf des tagged-MCD des Antisites (Abb. 1 a) mit dem<br />
gesamten MCD identisch, was bedeutet, daß sämtliche MCD Banden ausschließlich durch dieses Zentrum verursacht<br />
wurden.<br />
Abbildung 1 a) Tagged-MCD des Bi-Antisite Defektes in BSO.<br />
b) MCD(B) Spektrum bei 575 nm.<br />
Damit war es möglich, eine quantitative Analyse vorzunehmen, wie sich die Anzahl der in den beiden Proben<br />
vorhandenen Bi-Antisite Zentren unterscheiden: Dazu wurden die relativen Höhen der „dips“ im MCD(B)-<br />
Spektrum (Abb. 1 b) bei jeweils gleichem Magnetfeldwert der beiden Kristalle verglichen. Unter der Annahme,<br />
daß dieses Verhältnis proportional ist zum Verhältnis der jeweils vorhandenen Antisites ergab sich für den<br />
dunklen Kristall ein Gehalt an Zentren, der etwa um den Faktor 2.5 größer ist als der von der hellen Probe. Es<br />
bietet sich nun an, dieses Ergebnis mit Messungen der photorefraktiven Eigenschaften beider Proben zu vergleichen.<br />
Weitere Proben stehen zur Verfügung. Eine Korrelation etwa zwischen Beugungswirkungsgrad und Antisite<br />
Konzentration würde den endgültigen Beweis für die Beteiligung des Antisites am photorefraktiven Geschehen<br />
liefern.