Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer
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GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 37<br />
für diagonal), untersucht. Dabei wurde die Strahlverstärkung in den jeweiligen Geometrien bezüglich Anfangspolarisation<br />
und Kristalldicke optimiert [R2-R7, K3-K7].<br />
Die nächste Verallgemeinerung bestand darin, Kopplungstensor, Beugungswirkungsgrad und Strahlverstärkung<br />
für einen beliebig geschnittenen Kristall, für beliebige Gitterorientierung, für beliebige Anfangspolarisation und<br />
für beliebige Kristalldicke auszurechnen [R1-R3]. In diesem Zusammenhang wurde die maximale Strahlverstärkung,<br />
die man in einem gegebenen Sillenitkristall erreichen kann, gefunden und auch die entsprechenden experimentellen<br />
Parameter [R2, R1].<br />
Dabei wurde noch immer die Näherung großer optischer Aktivität benutzt. Schließlich wurde auch diese Annahme<br />
fallengelassen und eine exakte Lösung für homogenes Gitter angegeben.<br />
Alle diese Rechnungen waren aber letzten Endes nicht ganz befriedigend, weil die Annahme eines konstanten<br />
Raumladungsgitters nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt erscheint. Es wurden daher große Anstrengungen<br />
unternommen, um sich von dieser Annahme zu befreien und es ist in der Tat gelungen, eine Lösung des vektoriellen<br />
Problems anzugeben, welche bei Abwesenheit eines äußeren elektrischen Feldes als fast exakt bezeichnet<br />
werden kann [R2, R8]. Dies ist durch den Übergang zu parallelen und senkrechten Amplituden möglich geworden.<br />
In jeder Kristalltiefe ist die parallele Amplitude einer Lichtwelle diejenige, welche in genau der Richtung<br />
liegt, welche unter dem Einfluss der optischen Aktivität aus der Richtung der Anfangspolarisation hervorgeht.<br />
Die senkrechte Amplitude entspricht der dazu senkrechten Richtung. Man erhält ein gekoppeltes Gleichungssystem<br />
für die parallelen und senkrechten Lichtamplituden, welches durch eine Entwicklung nach der<br />
Kopplungskonstanten iterativ gelöst werden kann.<br />
Wir haben nun ein kombiniertes Verfahren benutzt, um dieses Gleichungssystem zu lösen, indem wir erst einmal<br />
das parallele Subsystem exakt gelöst haben. Diese Lösung haben wir durch diejenigen Terme ergänzt, welche in<br />
einer Entwicklung bis zur zweiten Störungsordnung noch fehlen würden. Das Resultat ist sehr einfach und gibt<br />
im allgemeinen schon sehr befriedigende Lösungen. Dies gilt insbesondere für die Optimierung bezüglich der<br />
Gesamtintensität. Nur in Ausnahmefällen, nämlich wenn man den anisotropen Anteil der Intensität optimieren<br />
will, ist es nötig, Terme dritter Ordnung hinzuzunehmen, welche sich aber ebenfalls nicht als sehr kompliziert<br />
erweisen. Wir haben das Verfahren an mehreren Beispielen erprobt und haben in allen Fällen mehr als zufriedenstellende<br />
Resultat erhalten.<br />
G<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
(a) (110)-cut BTO, L-geometry<br />
numeric data<br />
combined solution<br />
CGA<br />
UPA<br />
1 10 100 1000<br />
β<br />
G<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
0.0<br />
(b) (110)-cut BTO, T-geometry<br />
numeric data<br />
combined solution, 3 rd order<br />
combined solution, 2 nd order<br />
CGA<br />
UPA<br />
1 10 100 1000<br />
Abbildung 1 vergleicht die verschiedenen Approximationen von G(ß) für BTO, d=10 mm.<br />
(a) L-Geometrie; (b) T-Geometrie. Näherung der ungeschwächten Pumpwelle (punktiert), homogenes Gitter<br />
(strichliert), neue Lösung (durchgezogen) in (a), neue Lösung einschließlich der zweiten (strichpunktiert) und<br />
dritten (durchgezogen) Ordnung der senkrechten Komponenten in (b), und numerische Werte (punktiert).<br />
Holographische Experimente in Halbleitern<br />
Eine zweite Richtung im Teilprojekt war die Untersuchung von holographischen Gittern in Halbleitern. Dieses<br />
Problem ist einfacher, weil die Halbleiter wie die Sillenite zwar von kubischer Symmetrie sind, jedoch zum<br />
Unterschied von diesen ein Inversionszentrum besitzen. Auf Grund dieser Tatsache ist in Halbleitern wie z.B.<br />
GaAs oder CdTe optische Aktivität ausgeschlossen weil nicht mit der Kristallsymmetrie verträglich.<br />
Ein sehr angenehmer Nebeneffekt dieses Befundes ist es, dass man, zumindest bei der Abwesenheit eines äußeren<br />
Feldes, die vektoriellen Gleichungen der dynamischen Holographie (also ohne die Annahme eines räumlich<br />
β