Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer
Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer
Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg Mikrostruktur oxidischer
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<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>Graduiertenkolleg</strong><br />
<strong>Mikrostruktur</strong><br />
<strong>oxidischer</strong> Kristalle<br />
Abschlussbericht<br />
III GK – GRK 15<br />
Gefördert von der DFG und dem Land Niedersachsen
2 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 3<br />
INHALT<br />
1. ALLGEMEINE ANGABEN 4<br />
2. AUFLISTUNG DER BETEILIGTEN DOKTORANDEN 5<br />
3. AUFLISTUNG DER BETEILIGTEN POSTDOKTORANDEN 9<br />
4. EINZELBERICHTE DER BETEILIGTEN DOKTORANDEN UND POSTDOKTORANDEN 10<br />
5. ANGABEN ZUR VERGABE DER KOORDINATIONSMITTEL 73<br />
6. BILANZ DES KOLLEGS 73<br />
6.1 GESAMTERTRAG 73<br />
6.2 STUDIENPROGRAMM 74<br />
6.3 KOOPERATION MIT ANDEREN WISSENSCHAFTLICHEN EINRICHTUNGEN 76<br />
6.4 EINFLUSS DES KOLLEGS AN DER UNIVERSITÄT 76<br />
7. VERZEICHNIS DER ANLAGEN 77<br />
ANLAGE A: KURZBERICHTE DER BETEILIGTEN HOCHSCHULLEHRER A - 1<br />
ANLAGE B: INTERNATIONALE WORKSHOPS DES KOLLEGS (1996-2000) B - 1<br />
ANLAGE B: ORDNUNG FÜR DAS GRADUIERTENKOLLEG C - 1<br />
Seite
4 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
1. ALLGEMEINE ANGABEN<br />
1.1 Antragsteller<br />
Sprecher: Prof. Dr. Gunnar Borstel<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Fachbereich Physik<br />
49069 <strong>Osnabrück</strong><br />
Tel.: (0541) 969-2662<br />
Fax: (0541) 969-2670<br />
Hochschullehrer<br />
Klaus Betzler (Experimentalphysik)<br />
Gunnar Borstel (Theoretische Physik)<br />
Horst Dötsch (Angewandte Physik)<br />
Peter Hertel (Theoretische Physik)<br />
Siegmar Kapphan (Experimentalphysik)<br />
Eckhard Krätzig (Angewandte Physik)<br />
Manfred Neumann (Experimentalphysik)<br />
Klaus Ringhofer (Theoretische Physik)<br />
Ortwin Schirmer (Experimentalphysik)<br />
Manfred Wöhlecke (Experimentalphysik)<br />
1.2 Thema<br />
<strong>Mikrostruktur</strong> <strong>oxidischer</strong> Kristalle<br />
1.3 Fachgebiet<br />
Physik mit den Arbeitsrichtungen:<br />
– Angewandte Physik<br />
– Oberflächenphysik<br />
– Optische Spektroskopie<br />
– Theoretische Festkörperphysik<br />
– Theoretische Optik<br />
1.4 Laufzeit<br />
Das <strong>Graduiertenkolleg</strong> wurde am 01.07.1991 eingerichtet. Es endete nach neunjähriger Laufzeit regulär am<br />
30.06.2000.<br />
1.5 Zahl der Stipendiaten (Doktoranden und Postdoktoranden)<br />
Während der Laufzeit des Kollegs standen Fördermittel für sieben (ab 1997: acht) Doktoranden-Stipendien<br />
und ein Postdoktoranden-Stipendium zur Verfügung.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 5<br />
2. AUFLISTUNG DER BETEILIGTEN DOKTORANDEN<br />
Doktoranden Förderungszeitraum<br />
Caciuc, Vasile<br />
Chiuzbaian,<br />
Sorin<br />
Demeter,<br />
Mihaela Carmen<br />
Feix, Holger<br />
Finke, Eckhard<br />
Gerwens,<br />
Andreas<br />
Hartmann,<br />
Daniela<br />
Hu, Yi<br />
Lemor, Walter<br />
Lütkehoff, Stefan<br />
Mayer, Barbara<br />
Meyer, Carsten<br />
Pape, Michael<br />
Richter, Susanne<br />
Ruza, Egils<br />
01.12.97 -<br />
30.11.00<br />
01.01.99 -<br />
31.12.00<br />
01.11.97 -<br />
31.10.00<br />
01.11.91 -<br />
31.10.94<br />
01.08.93 -<br />
31.10.94<br />
(dann Uni<br />
Jena)<br />
01.01.95 -<br />
31.12.97<br />
01.12.95 -<br />
30.11.98<br />
01.01.98 -<br />
31.12.00<br />
01.10.93 -<br />
30.09.96<br />
01.01.95 -<br />
31.08.97<br />
01.01.92 -<br />
31.12.94<br />
05.03.92 -<br />
28.02.95<br />
01.08.98 -<br />
31.12.00<br />
01.10.91 -<br />
30.09.94<br />
01.08.94 -<br />
31.07.97<br />
- dauer<br />
3 J.<br />
2 J.<br />
3 J.<br />
3 J.<br />
1 J.<br />
3 M.<br />
3 J.<br />
3 J.<br />
3 J.<br />
3 J.<br />
2 J.<br />
8 M.<br />
3 J.<br />
3 J.<br />
2 J.<br />
5 M.<br />
3 J.<br />
3 J.<br />
Zeitpunkt u. Ort<br />
des 1. Abschlusses<br />
Juni 94<br />
Diplom<br />
Uni Cluj-Napoca<br />
Juni 97<br />
Diplom<br />
Uni Cluj-Napoca<br />
Sept. 95<br />
Diplom<br />
Uni Cluj-Napoca<br />
17. 07.91<br />
Diplom<br />
TU Dresden<br />
7.7.93<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
21.12.94<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
01.09.94<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
1988<br />
Master of Science<br />
TU Harbin<br />
Sept. 93<br />
Master of Science<br />
Unversity of Read-<br />
ing<br />
28.10.94<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
20.08.90<br />
Diplom<br />
Uni Heidelberg<br />
04.03.92<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
28.07.98<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
26.07.91<br />
Diplom<br />
Uni Leipzig<br />
18.06.92<br />
Diplom<br />
Uni Riga<br />
Abgabe der<br />
Dissertation<br />
Geplant:<br />
Februar 01<br />
Geplant:<br />
1. Hj 2001<br />
Geplant:<br />
Februar 01<br />
Zeitpunkt der<br />
Promotion<br />
28.06.95 25.08.95 29<br />
Nicht bekannt<br />
Anfang 1999,<br />
Uni Jena<br />
Alter bei<br />
Abschluss<br />
der<br />
Promotion<br />
32<br />
02.02.98 23.03.98 28<br />
Geplant:<br />
2001<br />
31.10.00 11.01.01 35<br />
12.07.96 21.10.96 28<br />
20.10.97 19.12.97 29<br />
17.01.95 16.03.95 31<br />
30.07.97 16.10.97 33<br />
Geplant :<br />
1. Hj 2001<br />
10.10.94 16.12.94 27<br />
21.04.98 29.05.98 28
6 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Schröder,<br />
Christian<br />
Uhlenbrock,<br />
Stephan<br />
Veenhuis, Holger<br />
Voigt, Peter<br />
Wöbbeking,<br />
Torsten<br />
Wübbeler, Gerd<br />
Zhuromskyy,<br />
Oleksandr<br />
Zvejnieks,<br />
Guntars<br />
01.10.95 -<br />
30.09.98<br />
01.07.91 -<br />
30.06.94<br />
01.01.98 -<br />
15.03.00<br />
01.01.92 -<br />
31.01.93<br />
01.06.95 -<br />
31.05.98<br />
01.07.91 -<br />
30.09.93<br />
01.01.98 -<br />
31.12.00<br />
01.06.99 -<br />
31.12.00<br />
3 J.<br />
3 J.<br />
2 J.<br />
2,5 M.<br />
1 J.<br />
1 M.<br />
3 J.<br />
2 J.<br />
3 M.<br />
3 J.<br />
1 J.<br />
7 M.<br />
31.03.95<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
27.03.91<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
16.07.97<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
02.10.89<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
25.11.93<br />
Diplom<br />
Uni Hannover<br />
31. 07.90<br />
Diplom<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
09.06.1997<br />
Diplom<br />
Uni Moskau<br />
20.06.96<br />
Diplom<br />
Uni Riga<br />
27.10.98 08.02.99<br />
29<br />
22.06.94 09.09.94 29<br />
06.03.00 25.05.00 28<br />
13.09.93 10.11.93 31<br />
25.11.99 02.03.00 33<br />
14.11.94 04.05.95 32<br />
04.12.00 19.12.00 26<br />
Geplant:<br />
1. Hj 2001<br />
Tätigkeit der Doktoranden nach Ende der Förderung / Promotion<br />
1. Dipl.-Phys. Vasile Caciuc: Abgabe der Dissertation (Betreuung : Borstel) wird voraussichtlich im Februar<br />
2001 sein.<br />
2. Dipl.-Phys. Sorin Chiuzbaian promoviert noch. Abgabe der Dissertation (Betreuung : Neumann) wird<br />
voraussichtlich im 1. Halbjahr 2001 sein.<br />
3. Frau Dipl.-Phys. Michaela Demeter: Abgabe der Dissertation (Betreuung : Neumann) wird voraussichtlich<br />
im Februar 2001 sein.<br />
4. Dipl.-Phys. Holger Feix hatte seinen Diplomabschluß in Dresden erworben. Er gehörte als Stipendiat dem<br />
Kolleg drei Jahre (01.11.91-31.10.94) an und schloß seine Promotion über "Spontane Symmetriebrechung<br />
in nicht-relativistischen Systemen" nach einer Gesamtdauer von 3;10 Jahren erfolgreich ab (Betreuung:<br />
Roberts, Werner). Danach hat er eine Stelle in der gewerblichen Wirtschaft im Raume <strong>Osnabrück</strong> angetreten.<br />
5. Dipl.-Phys. Eckhard Finke hatte als Stipendiat des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s zunächst eine Doktorarbeit zum<br />
Thema "Neuartige <strong>Mikrostruktur</strong>en in oxidischen Kristallen" in Angriff genommen (Betreuung: Ringhofer).<br />
Nach 15 Monaten verließ er jedoch das Kolleg und begann die Promotion neu auf einer nach BAT<br />
IIa/2 dotierten Doktorandenstelle in der Biophysik an der <strong>Universität</strong> Jena. Seit Anfang 1999 ist er dort<br />
promoviert. Er ist danach auf eine Stelle als Theoretischer Physiker bei der PTB Braunschweig gewechselt<br />
und beschäftigt sich dort mit der Neudefinition des Kilogramms.<br />
6. Dipl.-Phys. Andreas Gerwens bearbeitete seit dem 01.01.95 als Stipendiat des Kollegs das Thema "Ladungsträgerbeweglichkeit<br />
in oxidischen Kristallen" (Betreuung: Krätzig). Nach der Promotion trat er eine<br />
Stelle bei der Siemens AG an.<br />
7. Frau Dipl.-Phys. Daniela Hartmann bearbeitete seit dem 01.12.95 als Stipendiatin des Kollegs das Thema<br />
"Photoelektronenspektroskopie an modifizierten Oxidoberflächen" (Betreuung: Neumann). Seit Auslaufen<br />
des Stipendiums Ende 1998 hat Frau Hartmann aufrund ihrer Schwangerschaft und der Geburt einer<br />
Tochter ihr Promotionsprojekt vorübergehend ruhen lassen, wird aber in Kürze ihre Dissertation abschließen.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 7<br />
8. Dipl.-Phys. Walter Lemor hatte seinen Diplomabschluß in Reading/England erworben. Seit dem<br />
01.10.93 bearbeitete er als Stipendiat des Kollegs das Thema "Leitfähigkeitsuntersuchungen zur Phasenseparation<br />
in Hochtemperatur-Supraleitern" (Betreuung: Schirmer). Er ist inzwischen promoviert und hat<br />
danach sofort eine Stelle bei einem deutschen Großunternehmen in Asien erhalten.<br />
9. Dipl.-Phys. Stefan Lütkehoff bearbeitete seit dem 01.01.95 als Stipendiat des Kollegs das Thema "Untersuchungen<br />
zur elektronischen Struktur Seltener-Erd-Oxide unter schrittweiser Oxidation" (Betreuung:<br />
Neumann). Nach der Promotion trat er eine Stelle als Softwareentwickler bei der Firma SAP an.<br />
10. Frau Dipl.-Mineralogin Barbara Mayer hat ihren Diplomabschluß in Heidelberg erworben. Sie gehörte<br />
als Stipendiatin dem Kolleg drei Jahre (01.01.92 - 31.12.94) an und schloß ihre Promotion über "Photoelektronenspektroskopie<br />
an dünnen Granatschichten und Perowskiten" nach einer Gesamtdauer von 3;3<br />
Jahren erfolgreich ab (Betreuung: Neumann). Sie übt derzeit eine wissenschaftliche Tätigkeit am Institut<br />
für Physikalische Chemie der <strong>Universität</strong> Frankfurt aus.<br />
11. Dipl.-Phys. Carsten Meyer hatte als Stipendiat des Kollegs im Zeitraum 01.03.92-28.02.95 das Thema<br />
"Elektronische Struktur von oxidischen Mikroclustern" bearbeitet (Betreuung: Borstel). Anfang 1995,<br />
kurz vor Abschluß seiner Arbeiten, wurde er durch einen plötzlichen Todesfall in der Familie gezwungen,<br />
die Leitung eines landwirtschaftlichen Betriebs außerhalb von <strong>Osnabrück</strong> zu übernehmen und mit diesem<br />
Berufswechsel <strong>Osnabrück</strong> und die Physik zunächst zu verlassen. Die Promotion fand aber mit ca. zwei<br />
Jahren Verspätung dann doch noch statt. Der landwirtschaftliche Betrieb ist inzwischen verkauft und Herr<br />
Dr. Meyer ist bei einer Softwarefirma im Emsland, die sich auf komplexe grafischen Anwendungen spezialisert<br />
hat, tätig.<br />
12. Dipl.-Phys. Michael Pape promoviert noch. Abgabe der Dissertation (Betreuung : Schirmer) wird voraussichtlich<br />
im 1. Halbjahr 2001 sein.<br />
13. Frau Dipl.-Phys. Susanne Richter hat ihren Diplomabschluß in Leipzig erworben. Sie gehörte als Stipendiatin<br />
dem Kolleg drei Jahre (01.10.91 - 30.09.94) an und schloß ihre Promotion zur "Konstruktion<br />
von Zuständen in zweidimensionalen Spinsystemen" nach einer Gesamtdauer von 3;3 Jahren erfolgreich<br />
ab (Betreuung: Werner). Nach einem Postdoktoranden Stipendium der <strong>Universität</strong> Leuwen (Belgien) hat<br />
sie derzeit eine Angestelltenstelle als Physikerin am Institut für Radiologie der <strong>Universität</strong> Würzburg inne.<br />
14. Dipl.-Phys. Egils Ruza hatte seinen Diplomabschluß in Riga erworben. Er bearbeitete seit dem 01.08.94<br />
als Stipendiat des Kollegs das Thema "Charakterisierung der Luminiszenz-Zentren in oxidischen Kristallen<br />
durch ODMR" (Betreuung: Schirmer, Wöhlecke). Nach der Promotion und kurzer Rückkehr nach<br />
Riga übernahm er ab Mitte 1998 die Postdoktorandenstelle des Kollegs.<br />
15. Dipl.-Phys. Christian Schröder hatte seine Diplomarbeit im Forschungsinstitut der Firma Daimler-Benz<br />
in Frankfurt durchgeführt. Er bearbeitete im Zeitraum 01.10.95-30.09.98 als Stipendiat des Kollegs das<br />
Thema "Ab-initio Spindynamik in magnetischen Oxiden" (Betreuung: Borstel). Nach der Promotion trat<br />
er eine Stelle bei der Firma Philips in Hamburg an. Derzeit ist er bei der Firma Telelogic in Bielefeld tätig<br />
16. Dipl.-Phys. Stefan Uhlenbrock gehörte als Stipendiat dem Kolleg drei Jahre (01.07.91 - 30.06.94) an<br />
und schloß seine Promotion über "Charakterisierung der elektronischen Zustände einfacher Übergangsmetalloxide"<br />
nach 3;3 Jahren erfolgreich ab (Betreuung: Neumann). Ab 01.09.94 übernahm er die Postdoktorandenstelle<br />
des Kollegs<br />
17. Dipl.-Phys. Holger Veenhuis trat nach Abschluss seiner Promotion (Betreuung: Krätzig) eine Stelle als<br />
Mitarbeiter im Philips-Forschungslabor an.<br />
18. Dipl.-Phys. Peter Voigt trat nach seiner Promotion (Betreuung: Kapphan) eine zweijährige Postdoktorandenstelle<br />
am Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> an. Danach übernahm er eine Stelle bei der<br />
Firma SAP.<br />
19. Dipl.-Phys. Torsten Wöbbeking bearbeitete seit dem 01.06.95 als Stipendiat des Kollegs das Thema<br />
"Räumliche Strukturbildung bei nichtlinearer Anregung der ferrimagnetischen Resonanz in Granatfilmen"<br />
(Betreuung: Dötsch). Er ist seit Abschluss seiner Promotion bei der HaCon in Hannover tätig.
8 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
20. Dipl.-Phys. Gerd Wübbeler gehörte dem Kolleg als Stipendiat 2;2 Jahre (01.07.91 - 31.09.95) an. Danach<br />
wechselte er auf eine Landesstelle des Fachbereichs (mit Lehraufgaben) über. Seine Promotion mit<br />
dem Thema "Spektroskopische Charakterisierung der Ladungsträger in Hochtemperatur-Supraleitern"<br />
schloß er auf dieser Landesstelle nach insgesamt 3;10 Jahren erfolgreich ab (Betreuung: Schirmer). Nach<br />
Auslaufen seiner Landesstelle ist er auf eine Postdoktorandenstelle in England übergewechselt.<br />
21. Frau Dipl.-Phys. Hu Yi hat ihr Promotionsverfahren (Betreuung: Ringhofer) gerade abgeschlossen.<br />
22. Dipl.-Phys. Olexander Zhuromskyy hat kürzlich (19.12.2000) sein Promotionsverfahren (Betreuung:<br />
Hertel) abgeschlossen.<br />
23. Dipl.-Phys. Guntars Zvejnieks promoviert noch. Abgabe der Dissertation (Betreuung : Borstel) wird<br />
voraussichtlich im 1. Halbjahr 2001 sein.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 9<br />
3. AUFLISTUNG DER BETEILIGTEN POSTDOKTORANDEN<br />
Postdoktoranden Förderzeitraum<br />
Haunert, Lutz /<br />
Postdok.<br />
Postnikov, A.V. /<br />
Postdok.<br />
Uhlenbrock, Stephan /<br />
Postdok.<br />
Chamonine, Mikhail /<br />
Postdok.<br />
Eglitis, Roberts /<br />
Postdok.<br />
Ruza, Egils /<br />
Postdok.<br />
01.07.91 - 30.06.92 1 J.<br />
01.07.92 - 30.06.94 2 J.<br />
01.09.94 - 30.09.95<br />
- dauer<br />
1 J.<br />
1 M.<br />
01.03.96 - 31.01.97 11 M.<br />
01.02.97 - 30.06.97,<br />
01.09.97 - 31.03.98<br />
01.06.98 - 31.12.99<br />
12 M.<br />
1 J.<br />
7 M.<br />
Zeitpunkt und Ort<br />
der Promotion<br />
09.09.1994<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
29.03.1985<br />
Uni Jekatarinburg<br />
09.09.94<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
11.09.1995<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
Juni 1994<br />
Uni Riga<br />
29.05.1998<br />
Uni <strong>Osnabrück</strong><br />
Funktion der Postdoktoranden und Tätigkeit nach Ende der Förderung<br />
34<br />
26<br />
29<br />
29<br />
28<br />
28<br />
Alter bei Abschluss<br />
der<br />
Promotion<br />
Alle Postdoktoranden waren bei der Organisation des Kollegs unterstützend tätig. Dazu gehörte auch die Organisation<br />
von Seminar-Vorträgen und Workshops. Ihr Haupttätigkeitsfeld lag – neben der eigenen Forschungstätigkeit<br />
– in der zusätzlichen Betreuung der jeweils laufenden Doktorandenprojekte auf Gebieten, die<br />
ihrer eigenen Forschungstätigkeit nahestanden.<br />
1. Dr. Lutz Haunert war nach seiner Promotion am Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> der erste<br />
im Kolleg tätige Postdoktorand und hatte die Stelle für ein Jahr (01.07.91-30.06.92) inne. In dieser Zeit<br />
bearbeitete er Probleme der elektronischen Strukturberechnung. Danach nahm er eine Stelle beim Deutschen<br />
Patentamt in München an.<br />
2. Dr. Andrej Postnikov hatte seine Promotion in Russland durchgeführt. Für zwei Jahre (01.07.92 -<br />
30.06.94) arbeitete er als Postdoktorand des Kollegs an Fragestellungen zur "<strong>Mikrostruktur</strong> von ABO3-<br />
Oxiden". Nach einer Übergangszeit, in der er dem Kolleg als Gastwissenschaftler zur Verfügung stand,<br />
trat er ab 01.01.1995 eine BAT II/a Stelle im SFB 225 der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> an. Herrn Dr. Postnikov<br />
hat sich in <strong>Osnabrück</strong> habilitiert und arbeitet zur Zeit als Wissenschaftler an der <strong>Universität</strong> Duisburg.<br />
3. Dr. Stefan Uhlenbrock gehörte zunächst als Stipendiat dem Kolleg drei Jahre (01.07.91 - 30.06.94) an<br />
und schloß seine Promotion über "Charakterisierung der elektronischen Zustände einfacher Übergangsmetalloxide"<br />
nach 3;3 Jahren erfolgreich ab. Im Zeitraum 01.09.94 - 30.09.95 arbeitete er dann als Postdoktorand<br />
des Kollegs an Fragestellungen zur elektronischen Struktur Li-dotierter Übergangsmetalloxide. Seit<br />
dem 01.10.95 hat er eine Stelle in der Pharmazeutischen Industrie inne.<br />
4. Dr. Mikhail Chamonine hatte seinen Diplomabschluß in Russland erworben und seine Promotion außerhalb<br />
des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s am Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> durchgeführt. Von<br />
01.03.96 bis 31.01.97 arbeitete er als Postdoktorand des Kollegs an Problemen der "Lichtausbreitung in<br />
integriert-optischen Strukturen". Ab 01.02.97 nahm er eine Stelle bei einer im Emsland ansässigen Firma<br />
der Datenverarbeitungs-Branche an.<br />
5. Dr. Roberts Eglitis hat in Riga/Lettland promoviert. Von 01.02.97 bis 31.03.98 (mit einer kurzen Unterbrechung<br />
von zwei Monaten) übernahm er die Postdoktoranden-Stelle des Kollegs. In dieser Zeit bearbeitete<br />
er Probleme zur elektronischen Strukturberechnung in Perowskiten. Ab 01.04.98 kehrte er im Rahmen<br />
eines von der Volkswagen-Stiftung geförderten Projektes wieder nach Riga zurück. Ab 01.04.2000<br />
hat er die Stelle eines Wissenschaftlichen Assistenten am Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
übernommen. Sein Ziel ist die Habilitation.<br />
6. Dr. Egils Ruza hatte seine Promotion im Rahmen des Kollegs durchgeführt. Er arbeitete danach als Postdoktorand<br />
im Kolleg für knapp zwei Jahre (01.06.98-31.12.99). Danach nahm er eine Stelle im Bereich der<br />
Datenverarbeitung bei einer Bank an.
10 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
4. EINZELBERICHTE DER BETEILIGTEN DOKTORANDEN UND<br />
POSTDOKTORANDEN *<br />
Vasile Caciuc: Zone-center lattice dynamics in LiNbO3 and LiTaO3............................ 11 - 14<br />
Sorin Chiuzbaian: Electron spectroscopy and magnetism: Investigations on<br />
molecular magnets and rare-earth compounds ...................................... 15 - 19<br />
Mihaela Carmen Demeter: Spectroscopic investigation of 3d transition metal compounds............. 20 - 24<br />
Dr. Roberts Eglitis: Computer simulations of defects in KNbO3 and KTaO3 ....................... 25 - 28<br />
Andreas Gerwens: Ladungsträgerbeweglichkeit in oxidischen Kristallen (I)...................... 29 - 34<br />
Yi Hu: Photorefraktive Eigenschaften und mikroskopische Struktur von<br />
Sillenit-Kristallen................................................................................... 35 - 40<br />
Michael Pape: ODMR über den magnetischen Zirkulardichroismus von paramagnetischen<br />
Störstellen in oxidischen Kristallen ................................ 41 - 45<br />
Egils Ruza: Durch Lumineszenz nachgewiesene magnetische Resonanz: Aufbau<br />
eines Spektrometers und Messungen an den Laserkristallen Al2O3:Cr<br />
und Al2O3:Ti .......................................................................................... 46 - 51<br />
Dr. Egils Ruza: Durch Lumineszenz nachgewiesene magnetische Resonanz an<br />
oxidischen Kristallen ............................................................................. 52 - 57<br />
Holger Veenhuis: Ladungsträgerbeweglichkeit in oxidischen Kristallen (II) .................... 58 - 62<br />
Oleksandr Zhuromskyy: Simulation nicht-reziproker integriert-optischer Bauelemente.............. 63 - 67<br />
Guntars Zvejnieks: Surface Reactions: Monte Carlo Simulations of Systems<br />
with Creation, Annihilation and Diffusion of Energatically Inter-<br />
acting Reactants..................................................................................... 68 - 72<br />
*Hier sind nur solche Einzelberichte aufgeführt, die gegenüber dem letzten Bericht vom 21.06.1996 entweder<br />
vollständig neu sind oder in wichtigen Punkten zu ergänzen waren.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 11<br />
Zone-center lattice dynamics in LiNbO3 and LiTaO3<br />
Beginn des Projekts: 01.12.1997<br />
Ende des Projekts: 30.11.2000<br />
Dipl.-Phys. Vasile Caciuc<br />
Betreuer: Prof. Dr. G. Borstel<br />
Zusammenfassung<br />
In the framework of the density functional theory, the equilibrium ground-state structure of LiNbO3 in<br />
its both paraelectric and ferroelectric phases is fully optimized using the full-potential linearized plane wave<br />
method. The exchange-correlation energy functional is evaluated within the local density approximation. With<br />
this option the unit cell, c/a ratio and all internal geometry parameters are found to be in good agreement with<br />
the experimental ones.<br />
The Γ-TO phonon frequencies calculated with the frozen phonon method are in good agreement with<br />
the data available for the A1, A2 and E modes in nearly stoichiometric samples. It was shown that the anharmonic<br />
effects play an important role for the softest and the hardest of the A1 modes. The phonon frequencies are<br />
predicted for the Raman and infrared silent A2 modes. The theoretical analysis of the experimentally measured E<br />
modes is performed on the basis of their different behaviour with respect to the 6 Li isotope shift. In addition, the<br />
displacement patterns of all Γ-TO modes are available from the calculated eigenvectors.<br />
The zone-center TO phonons in LiTaO3 were also analyzed within the frozen-phonon approach. The<br />
experimentally observed shift of the TO3 frequency to the higer values compared to LiNbO3 is explained by a<br />
substantial contribution of Li movement in the corresponding eigenvector of LiTaO3, while it is absent in<br />
LiNbO3.<br />
Because the properties of LiNbO3 depend significantly on the presence of both intrinsic and extrinsic<br />
defects, the doped LiNbO3 with trivalent ions was intensively studied over the last years. The ground-state properties<br />
for a 40 atom supercell spanned by [-111], [111] and [111] with Fe on Nb site were investigated. Further<br />
calculations based on a charge compensated mechanism for Cr impurities in a 2x2x2 supercell are now in progress.<br />
Stand der Forschung<br />
The ferroelectric material LiNbO3 has been extensively studied over recent several years due to its<br />
various applications in electro-optics and non-liner optics [1]. Particularly, its ferroelectric transition temperature<br />
of 1480 K is among the highest known to date. For the structurely related ferroelectric system LiTaO3, this parato<br />
ferroelectric transition temperature drops down to 950 K. The Raman spectra recorded for the A1 modes also<br />
exhibit an interesting behaviour. Because the atomic mass of Ta is almost twice as those of Nb, one should expect<br />
that the Raman frequencies in LiTaO3 will be shifted to a lower value compared to LiNbO3. This is indeed<br />
experimentally observed, except for the TO3 mode.<br />
The early theoretical descriptions of the ferroelectric phase transition in these compounds were based<br />
on the effective Hamiltonian model proposed by Lines [2,3]. When applied to LiTaO3, for instance, the pattern<br />
of the para- to ferroelectric phase transition was a mixture of displacive and order-disorder characteristics, being<br />
driven by Li ions movements in a triple potential well. A phenomenological temperature-dependent triple potential<br />
well was also used by Bakker et. al [4] in a quantum mechanical calculation to assign a previously observed<br />
resonance at 32 cm -1 [5] in LiTaO3 to the tunneling of the Li ions through the central and the lowest well. Another<br />
description of the ferroelectric phase transition in LiTaO3 was proposed by Birnie [6] in which Li atoms<br />
were modeled as Frenkel defects. In this case, a double potential well describe the displacements of Li ions between<br />
their centrosymmetric positions and the normally vacant octahedral sites.<br />
Using the full-potential linearized augmented plane wave method (FLAPW), Inbar and Cohen [7,8,9]<br />
investigated from first principles the ferroelectric instability in LiNbO3 and LiTaO3. The total-energy calculations<br />
performed for the ferroelectric distortion simulated as a uniformly scaled experimental soft mode coordinate<br />
revealed that the Li displacements are described only by a single anharmonic potential well. Since a deep<br />
double well was found for a coupled displacements of oxygen and lithium atoms, it was concluded that the lowering<br />
of the total energy associated with the para- to ferroelectric phase transition in these materials is mainly<br />
due to the shift (with respect to Nb) and distortion of the oxygen octahedra. Also, the zone-center potential-
12 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
energy surfaces determined for LiNbO3 look very similar to those of LiTaO3. As a consequence, the difference<br />
in the transition temperatures in these compound can be ascribed to the differences in their energetics at the zone<br />
boundary. Similar results were obtained later by Yu and Park [10].<br />
More recently, Parlinski et al. [11] derived the dispersion relations for both paraelectric and ferroelectric<br />
phases of LiNbO3 using the direct method [12]. From their study, the phonon frequencies are also available,<br />
whereas the eigenvectors were not calculated.<br />
Ergebnisse<br />
Within the framework of density functional theory (DFT) [13], we optimized the equilibrium groundstate<br />
structure of paraelectric and ferroelectric structures of LiNbO3 using the full-potential linearized augmented<br />
plane wave method with the addition of the local orbital basis<br />
functions [14] as implemented in the WIEN97 code [15]. Besides the calculation of the theoretical lattice parameters,<br />
the structure optimization included also the relaxation of the atomic positions according to the symmetry<br />
constraint imposed by the crystal symmetry. The computational setup used in our calculation as well as the<br />
values of the lattice parameters and the relaxed atomic positions were reported in Ref. [16].<br />
The ferroelectric instability in LiNbO3 was investigated with respect to its fully optimized paraelectric<br />
structure. The total-energy profile calculated for atomic displacements described by A2u symmetry showed that<br />
this phase is energetically unstable (with respect to the symmetry-lowering atomic displacements). This result<br />
agrees with those of Inbar and Cohen, but it was obtained without any a priori assumption regarding the experimental<br />
pattern of the ferroelectric transition in this material.<br />
Using the frozen-phonon method [17], we proceeded with the analysis of the zone-center lattice dynamics<br />
in the ferroelectric phase of LiNbO3. The Γ-TO phonons are split by symmetry into four A1, five A2 and nine<br />
E modes. The A1 and E modes are both Raman and infrared active, whereas the A2 modes are silent. The<br />
motivation of our study resides in a controversial attribution of the displacement patterns corresponding to<br />
different modes. As was emphasized in Ref. [18,19], the physical properties of LiNbO3 depend significantly on<br />
the presence of both intrinsic and extrinsic defects. Particularly, the Raman spectroscopy is very sensitive to the<br />
stoichiometry of LiNbO3 crystals, and this could result in the appearance of new lines or in the shift of some<br />
frequencies. Thus, only limited experimental information regarding the atomic displacements was available by<br />
means of isotope effect [20] or from the comparison of Raman spectra recorded for LiNbO3 and LiTaO3 [21].<br />
The measured Raman frequencies [18,20,22] for congruent and nearly stoichiometric samples together<br />
with those calculated [11,23] for perfectly ordered LiNbO3 crystal are presented in Table I.<br />
Table I. Calculated and measured frequencies (cm -1 ) of four A1-TO modes in LiNbO3<br />
calc. 7 LiNbO3 exp. 7 LiNbO3 calc. 6 LiNbO3 Exp. 6 LiNbO3<br />
[23] [11] [20] [18] [22] [23] [20]<br />
TO1 208 239 256 251 251 208 256<br />
TO2 279 320 275 273 273 299 289<br />
TO3 344 381 332 331 331 344<br />
TO4 583 607 632 631 631 583 637<br />
The agreement of our calculations and experimental values is very good for TO2 and TO3, which thus are largely<br />
harmonic. The average difference of 45 cm -1 between the computed and experimental frequency for TO1 and of<br />
50 cm -1 for TO4 clearly indicates that these modes are highly anharmonic. A detailed discussion of the corresponding<br />
displacement patterns is reported in Ref. [23]. Also, in this paper the frequencies and eigenvectors of<br />
A2 and E modes are presented. The calculated normal vibration coordinates for these modes can be used in constructing<br />
the reliable lattice dynamics models for this system doped with various impurity ions.<br />
In the case of LiTaO3, we investigated the origin of the experimentally observed hardness of the Γ-TO3<br />
frequency in LiTaO3 by a comparison with those in LiNbO3. The calculated Γ-TO frequencies within frozenphonon<br />
approach and the experimental data are presented in Table II.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 13<br />
Table II. Calculated and measured frequencies (cm -1 ) of four A1-TO modes in LiTaO3<br />
calc. LiTaO3 exp. LiTaO3<br />
present [24] [25] [26] [21]<br />
TO1 194 206 203 206 201<br />
TO2 242 253 252 253 253<br />
TO3 360 356 356 356 356<br />
TO4 599 600 597 597 597<br />
One can see that the TO3 and TO4 vibration modes are harmonic, whereas the TO1 and TO2 exhibit a certain<br />
degree of anharmonicity. Most significantly, the calculated TO3 frequency in LiTaO3 is higher than those in<br />
LiNbO3. Since both modes are largely harmonic, one can infer from the corresponding atomic displacement<br />
patterns, that a substantial contribution of Li movement in the TO3 mode of LiTaO3 - while absent in LiNbO3 - ,<br />
leads to the observed feature of their Raman spectra.<br />
The potential technological applications of LiNbO3 can be considerably extended by its doping with various<br />
impurity ions. A theoretical insight of the ground-state properties of the doped LiNbO3 can be gained through<br />
supercell calculations which are quite demanding because of the low symmetry of the studied materials. Moreover,<br />
the influence of the impurities on its optical properties can be estimated from the analysis of the impurity<br />
states localized in the optical band gap. The spin-polarized results obtained for a 40 atom supercell spanned by<br />
[-111], [111] and [111] with Fe on Nb site were previously reported [27]. The total density of states calculated<br />
for undoped LiNbO3 and the partial density of states corresponding to Fe 3d energy levels are shown in Figure<br />
I.<br />
a) b)<br />
Fig. I. a) Total density of states for undoped LiNbO3; b) Partial density of states for 3d energy levels of a Fe<br />
impurity<br />
Apart from the hybridization of the impurity 3d states with those of Nb and O over an energy range of 7 eV, one<br />
can observe that several groups of the Fe states are localized in the optical band gap. This situation is different<br />
from the Fe doped KNbO3 (see, e.g., [28]), where a small band gap preclude any analysis of its optical properties.<br />
However, a more realistic calculations must be based on the experimental observation that an impurity in an<br />
insulator matrix is charge compensated. Assuming a self-compensated pair CrNb-CrLi, such calculations for Cr<br />
impurities in a 2x2x2 supercell are now in progress.<br />
Literatur<br />
[1]. E. Krätzig, O. F. Schirmer: In Photorefractive Materials and Their Applications I, ed. by. P. Günter, J.-P.<br />
Huignard (Springer, Berlin, Heidelberg 1988) pp. 131.<br />
[2]. M. E. Lines, Phys. Rev. 177, 797 (1969).<br />
[3]. M. E. Lines, Phys. Rev. 177, 812 (1969).<br />
[4]. H. J. Bakker, S. Hunsche, and H. Kurz, Phys. Rev. B 48, 9331 (1993).
14 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
[5]. H. J. Bakker, S. Hunsche, and H. Kurz, Phys. Rev. Lett. 69, 2823 (1992).<br />
[6]. D. P. Birnie III, J. Appl. Phys. 69, 2485 (1991).<br />
[7]. I. Inbar and R. E. Cohen, Ferroelectrics 164, 45 (1994).<br />
[8]. I. Inbar and R. E. Cohen, Ferroelectrics 194, 83 (1996).<br />
[9]. I. Inbar and R. E. Cohen, Phys. Rev. B 53, 1193 (1996).<br />
[10]. J. Yu and K.-T. Park, Physica B 237-238, 341 (1997).<br />
[11]. K. Parlinski, Z. Q. Li, Y. Kawazoe, Phys. Rev. B 61, 272 (2000).<br />
[12]. K. Parlinski, Z. Q. Li, Y. Kawazoe, Phys. Rev. Lett. 78, 4063 (1997).<br />
[13]. P. Hohenberg and W. Kohn, Phys. Rev. 136, 864 (1964).<br />
[14]. D. J. Singh, Phys. Rev. B 43, 6388 (1991).<br />
[15]. P. Blaha, K. Schwarz and J. Luitz, WIEN97, Vienna University of Technology, Improved and updated<br />
Unix version of the original copyrighted WIEN-code, which was published by P. Blaha, K. Schwarz, P. Sorantin,<br />
and S. B. Trickey, in Comput. Phys. Commun. 59, 339 (1990).<br />
[16]. A. V. Postnikov, V. Caciuc and G. Borstel, J. Phys. Chem. Solids 61, 295 (2000).<br />
[17]. K. Kunc and R. Martin, Phys. Rev. B 24, 2311 (1981).<br />
[18]. A. Ridah, P. Bourson, M. D. Fontana and G. Malovichko, J. Phys.: Cond. Matter. 9, 9687 (1997).<br />
[19]. G. Malovichko, V. Grachev, and O. Schirmer, Appl. Phys. B: Lasers Opt. 68, 785 (1999).<br />
[20]. S. Kojima, Jpn. J. Appl. Phys., Part I 32, 4373 (1993).<br />
[22]. U. T. Schwarz and M. Mayer, Phys. Rev. B 55, 11041 (1997).<br />
[21]. Y. Repelin, E. Husson, F. Bennani, and C. Proust, J. Phys. Chem. Solids 60, 819 (1999).<br />
[23]. V. Caciuc, A. V. Postnikov, and G. Borstel, Phys. Rev. B 61, 8806 (2000).<br />
[24]. X. Yang, G. Lan, B. Li, and H. Wang, Phys. Status Solidi B 42, 287 (1987).<br />
[25]. C. Raptis, Phys. Rev. B 38, 10007 (1988).<br />
[27]. A. V. Postnikov, R. I. Eglitis, V. Caciuc and G. Borstel, Ferroelectrics 236, 47 (2000).<br />
[28]. A. V. Postnikov, A. I. Poteryaev and G. Borstel, Ferroelectrics 206, 69 (1998).<br />
Eigene Publikationen<br />
1. A. V. Postnikov, V. Caciuc and G. Borstel, J. Phys. Chem. Solids 61, 295 (2000).<br />
2. V. Caciuc, A. V. Postnikov, and G. Borstel, Phys. Rev. B 61, 8806 (2000).<br />
3. A. V. Postnikov, R. I. Eglitis, V. Caciuc and G. Borstel, Ferroelectrics 236, 47 (2000).<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
Seminar des Kollegs<br />
Kolloquim des SFB 225<br />
Weitere Vorlesungen:<br />
Prof. Dr. M. Coldea, Magnetic Properties of Materials, 1999<br />
Prof. Dr. E. A. Kotomin, Introduction into Theory of Defects in Oxide Solids, 1998/1999<br />
Prof. Dr. E. A. Kotomin, Computational Methods and Modeling of Advanced Materials I, 2000<br />
Prof. Dr. E. A. Kotomin, Computational Methods and Modeling of Advanced Materials II, 2000/2001<br />
Konferenzbesuche, Forschungsaufenthalte, auswärtige Vorträge<br />
- Participation in the Workshop on "The Physics of the Electronic Behaviour in the Core Region", Trieste, 22<br />
June–4 July, 1998<br />
- Talk in the Workshop on "Electronic Structure Calculations for Elucidating the Complex Atomistic Behaviour<br />
of Solids and Surfaces", Plön, 26 September-1 October, 1998<br />
- Participation in the Workshop on "Calculation of Material Properties Using Total Energy and Force Methods<br />
and ab-initio Molecular Dynamics", Trieste, 9–18 August, 1999<br />
- Talk in the Workshop of the <strong>Graduiertenkolleg</strong> on "Electronic Structure of Oxides and Intermetallic compounds",<br />
<strong>Osnabrück</strong>, 24-25 November, 1998<br />
- Talk in the International Workshop on "Microstructure of Oxidic Material", <strong>Osnabrück</strong>, June 13-15, 2000<br />
- Poster at Psi k 2000 Conference "Ab-initio (from electronic structure) calculation of complex processes in<br />
Materials", Schwäbisch Gmünd, 22-26 August, 2000
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 15<br />
Electron spectroscopy and magnetism: Investigations on molecular<br />
magnets and rare-earth compounds<br />
Start of the project: 01.01.1999<br />
Dipl.-Phys Sorin Gheorghe Chiuzbăian<br />
Supervisor: apl. Prof. Dr. Manfred Neumann<br />
Summary:<br />
The magnetic properties of matter are in a direct connection with the electronic structure of the materials. However,<br />
this link is far from being completely understood. By investigating the electronic structure with spectroscopic<br />
methods and performing magnetic measurements, we were able to achieve a better understanding of the<br />
magnetic behaviour of the materials.<br />
We have focused our attention on two classes of materials: molecular magnets containing 3d-transition metal<br />
atoms and RM5 rare-earth compounds.<br />
State of art:<br />
In the recent years, special attention was paid in our group to the magnetic materials and to the spectroscopic<br />
features of the spectra due to the magnetic properties [1]. Thus, in the case of transition metal oxides [2], rareearth<br />
oxides [3] or Heusler alloys [4], it was possible to find reliable connections between the magnetic properties<br />
and the spectral features of the materials. The actual studies are a natural enlargement of these interests.<br />
The molecular magnets are a class of magnetic materials consisting of 3d-metal atoms trapped in cluster structures<br />
inside of organic or inorganic molecules [5]. It is an attractive subject in understanding the magnetic interactions<br />
at the microscopic level [6]. Experimental investigations of the electronic structure of the molecular<br />
magnets are practically inexistent. They also can serve as an important achievement to our previous results on<br />
transition metal-oxides due to their molecular structure which involves particular metal-ligand interactions. We<br />
have investigated a ferric-wheel by using XPS and shown that the final state effects can play a more decisive<br />
role in influencing the photoelectron spectra in comparison to the 3d-transition metals. In order to clarify the<br />
electronic structure, we have performed very recently investigations with synchrotron radiation. The late results<br />
are still under discussion. Additional molecules are under investigation.<br />
We have investigated the La(Ni,Cu)5 series by using X-ray photoelectron spectroscopy (XPS) and performed<br />
additional magnetic measurements in a wide temperature range. We have shown, for the first time, that these<br />
materials have to be considered as non-saturated spin-fluctuations systems [7]. The LaNi5 compound was traditionally<br />
considered to be an exchange-enhanced paramagnet [8,9].<br />
We have investigated compounds in the Gd(Ni,Al)5 series and shown that the Ni 3d-band in these compounds is<br />
sensitive to the local environment, showing a large variety of magnetic behaviour [10]. The magnetic properties<br />
were discussed in terms of the spin-fluctuation theory [11].<br />
Experimental results und discussions:<br />
1. Molecular magnets<br />
Ring–shaped clusters have gained a lot of attention as attractive models for one-dimensional magnetic materials.<br />
The synthesis and magnetic properties for even-membered Fe(III) cyclic clusters containing 6-18 ions have been<br />
reported ([12] and the references therein). Recently, new hexanuclear clusters containing an alkali ion (Li or Na)<br />
were reported [13]. The alkali ion placed in the center of a hexagonal wheel formed by Fe(III) ions plays an<br />
important role in stabilizing the structure and influences the Fe-O-Fe angles. The S = 5/2 spins are coupled antiferromagnetically<br />
in the sense of a negative coupling constant . The magnetic coupling results in a total cancellation<br />
of the spins and gives a Stot = 0 ground state.
16 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Using X-ray photoelectron spectroscopy we have investigated the cyclic hexanuclear cluster<br />
[Li⊂Fe6[N(CH2CH2O)3]6]Cl. The Fe 3s and 2p photoelectron spectra recorded for the ferric-wheel and other Fecompounds,<br />
where Fe has the formal valence state 3+ or 2+, were compared (Fig. 1).<br />
Intensity (arb. units)<br />
ferric-wheel<br />
FeO<br />
LiFeO2 CuFeO2 C<br />
25 20 15 10 5 0 -5 -10<br />
B<br />
A<br />
Relative binding energy (eV)<br />
Intensity (arb. units)<br />
ferric wheel<br />
FeO<br />
CuFeO 2<br />
LiFeO 2<br />
50 40 30 20 10 0 -10 -20<br />
Relative binding energy (eV)<br />
Fig 1. Fe 3s and 2p photoelectron spectra of [Li⊂Fe6L6]Cl, L=N(CH2CH2O)3. For comparison, the spectra of<br />
FeO, LiFeO2 and CuFeO2 are presented.<br />
The formal valence state of iron is 2+ in FeO and 3+ in the other compounds. The splitting of the 3s core-level<br />
line originates from the exchange coupling between the 3s hole and the 3d electrons. The value of this splitting<br />
is 6.5 eV for Fe 3+ and 5.4 eV for Fe 2+ in simple iron oxides.<br />
In the case of the Fe(III) cluster, three peaks, marked A, B and C, can be distinguished. The distance between A<br />
and B was found to be about 5.5 eV. Such position for the second peak would correspond, by simple comparison,<br />
to a 2+ valence state. However, the magnetic properties of the sample can be well described by taking into<br />
account a 3d 5 configuration for iron in the ground state. Thus, the interpretation of the 3s spectra should be consistent<br />
with a 3d 5 electronic configuration. We have tried to explain these spectral features of the Fe 3s photoelectron<br />
spectrum recorded for the ferric-wheel by considering a two-configuration model of the inter-atomic<br />
configuration mixing. It seems, that the final state photoelectron spectrum differs from the spectra of simple<br />
oxides. The population of the high-spin final state without a ligand-hole is favored. The 3s photoelectron spectra<br />
exhibits particular features. We can conclude, that the relaxation effects in such organo-metallic systems could<br />
lead to changes of the photoelectron lines of the metallic ions.<br />
2. Rare-earth compounds<br />
We have investigated the LaNi5-xCux series with x = 0; 0.5; 1.5; 1.5 which crystallizes in a hexagonal structure<br />
of CaCu5 type. The XPS valence bands are in Fig.2. The band structure calculations were carried out using the<br />
ab-initio tight-binding linear muffintin orbitals method in the atomic sphere approximation (TB-LMTO-ASA)<br />
[14].There is a similarity of the Ni 3d bands for pure Ni with those recorded for LaNi5 which evidences that the<br />
valence band of LaNi5 is mainly derived from Ni 3d-band. Alloying with Cu does not induce visible changes in<br />
the Ni band. A rather independent Cu band is formed around 3.3 eV binding energy. The Cu states are probably<br />
completely filled with electrons. The core-level lines of La, Ni and Cu show no chemical shift for the different x<br />
values. Magnetic measurements were performed in the temperature range 1.7-400 K and the magnetic<br />
susceptibility was corrected for possible magnetic impurities by using magnetization isotherms, according to a<br />
Honda-Arrott plot [10]. The samples were generally shown to be free from magnetic impurities. For all samples,<br />
the susceptibility increases up to a temperature Tmax and then decreases (Fig. 3). Above a characteristic<br />
temperature T* a Curie-Weiss type behaviour is observed. In low temperature region (T
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 17<br />
Fig 2. Comparison and measured XPS valence bands (thick solid line), the calculated total DOS (solid line) and<br />
the convoluted DOS (with Lorentzians of half-width 0.4 eV and taking into account appropiate cross-sections<br />
for partials bands with l-symmetry; dashed line) for LaNi5-xCu5<br />
Fig. 3 The temperature dependence of the<br />
magnetic susceptibilities for the LaNi5-xCux system<br />
The experimentally determined nickel moments are smaller than the value characteristic for Ni 2+ ions, considering<br />
only the spin contribution (2.83 µB/ion), and decrease with increasing Cu content. Two mechanism may be<br />
considered. For the first, it is supposed that the values of average amplitude of the local spin fluctuations at T <<br />
T * are not saturated even for LaNi5 and the saturation decreases as a result of diminution of the exchangeenhancement<br />
factor when Ni is replaced by Cu. The second mechanism is considered a gradual hybridization of<br />
the Ni 3d band with Cu states as a result of increasing the Cu content. In this case the electronic configuration of<br />
Ni must be gradually modified. Only effects due to weak hybridization between Ni and Cu d states were evidenced<br />
from the analysis of the XPS spectra as well as from the band-structure calculations. Thus, the smaller<br />
effective nickel moment cannot be attributed to a gradual filling of the Ni 3d band. Finally, we concluded that
18 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
this system is a non-saturated spin-fluctuation system. The exchange-enhancement factors are not high enough<br />
to lead to the saturation of the amplitude of the local spin fluctuations.<br />
In the case of GdNi5-xAlx system, the aim of our study was to investigate the influence of partially replacing Ni<br />
by Al on the magnetic state of the Ni 3d-electrons in GdNi5-xAlx by using magnetic measurements and XPS<br />
technique.<br />
The valence bands of GdNi5, GdNi4Al (Fig 4) arise mainly from the Ni 3d electrons which are close to the onset<br />
of ferromagnetism. The 3d states are hybridized with 5d states. The occupied part of the valence bands are over<br />
4eV wide. One can see also a marked feature near the maximum of<br />
the valence bands of GdNi5 and GdNi4Al. This may be explained<br />
Intensity (arb. units)<br />
GdNi 5<br />
GdNi 4 Al<br />
GdNiAl 4<br />
pure Ni<br />
-2 0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />
Binding energy (eV)<br />
as a partial quenching of the spin fluctuations by the strong magnetic<br />
moments of Gd atoms. Furthermore, the substitution of Ni by<br />
Al leads to an increase of the localization of the Ni 3d electrons,<br />
reflected by an energy shift of the valence band maximum to<br />
higher binding energies. This is also supported by the different<br />
values of the saturation temperature of the spin fluctuations T *<br />
obtained for GdNi5 and GdNi4Al.<br />
Fig 4. XPS valence spectra of the GdNi5-xAlx system.<br />
One can observe marked differences both in the shape and in the<br />
position of the valence bands in GdNiAl4 and Ni. The density of states at the Fermi level in GdNiAl4 is drastically<br />
reduced in comparison with pure Ni and the maximum of the valence band is shifted to higher binding<br />
energy, namely from 0.59 eV in Ni to 2.3eV in GdNiAl4. The states at the Fermi level have 3d and s-p character<br />
in Ni and GdNiAl4, respectively. In d-band metals and alloys the 3d states are shifted gradually to higher binding<br />
energy by increasing the d-state occupancy and consequently a decreasing density of states at EF occurs. These<br />
results reveal the complete filling of the Ni 3d-band by charge transfer of Gd 5d electrons and the s-p character<br />
of the states at the Fermi level in GdNiAl4. This conclusion is also confirmed by comparing the Ni 2p core level<br />
spectra for pure Ni and GdNiAl4. In the Ni 2p core level spectrum of pure Ni are present also satellites as an<br />
evidence for the d character in unoccupied states. The absence of these satellites in the Ni 2p spectrum of<br />
GdNiAl4, shows that the 3d-band in this compound is filled.<br />
Summarising the results, one may conclude that the Ni 3d-band in GdNi5-xAlx compounds is sensitive to the<br />
local environment, showing a large variety of magnetic behaviours by partially replacing Ni by Al atoms.<br />
Outlook<br />
We have very recently investigated the presented ferric-wheel by X-ray emission spectroscopy using synchrotron<br />
radiation. The results will be further analysed. Other magnetic molecules will be investigated by several<br />
spectroscopic methods in the next future. Other rare-earth compounds under investigation are the LaNi5-xAlx and<br />
YCo2-xSix series.<br />
References<br />
[1] See http://zeus.physik.uni-osnabrueck.de/neumann/veroeff_1.html<br />
[2] St. Uhlenbrock, PhD Thesis, <strong>Osnabrück</strong> 1994<br />
[3] S. Lütkehoff, PhD Thesis, <strong>Osnabrück</strong> 1997<br />
[4] S. Plogmann, PhD Thesis, <strong>Osnabrück</strong>, 2000<br />
[5] A review on http://cmpweb.ameslab.gov/magnetic_molecules/<br />
[6] C. Schröder, PhD Thesis, <strong>Osnabrück</strong> 1999<br />
[7] E. Burzo, S.G. Chiuzbăian, L. Chioncel, M. Neumann, Journal of Physics: Condensed Matter, 12 (2000)<br />
5897<br />
[8] D. Ginoux, D. Givord, and A del Moral, Solid State Communications 19 (1978) 891<br />
[9] J. Palleau and G. Chouteau, Physical Review Letters 41 (1980) L227<br />
[10] M. Coldea, S. Chiuzbaian, M. Neumann, D. Todoran, M. Demeter, R. Tetean, V. Pop, accepted for publication<br />
in Acta Physica Polonica<br />
[11] T. Moriya, Journal of Magnetism and Magnetic Materials 100 (1991) 261 and the references therein<br />
[12] A. Caneschi, D. Gatteschi, C. Sangregorio, R. Sessoli, L. Sorace, A. Cornia, M.A. Novak, C. Paulsen, W.<br />
Wernsdorfer, J. Magn. Magn. Mater. 200 (1999) 182
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 19<br />
[13] R.W. Saalfrank, I. Bernt, E. Uller and F. Hampel, Angew. Chem. 109 (1997) 2596<br />
[14] O. K. Andersen and O. Jepsen, Physical Review Letters 53 (1984) 2571<br />
Publications<br />
♦ V. Simon, S.G. Chiuzbaian, M. Neumann, D. Eniu, E. Indrea, A. Török-Kiss, S. Simon, Photoelectron spectroscopy<br />
on iron containing CaO-SiO2-P2O5 glass ceramics, accepted for publication in Modern Physics<br />
Letters B<br />
♦ L. Chioncel, E. Burzo, S. Chiuzbaian, Induced transition metal moments in rare-earth compounds, accepted<br />
for publications in Balkan Physics Letters<br />
♦ S.G. Chiuzbaian, M. Neumann, O. Waldmann, B. Schneider, I. Bernt, R.W. Saalfrank, X-ray photoelectron<br />
spectroscopy of a cyclic hexanuclear cluster, submitted for publication in Surface Science<br />
♦ V. Pop, M. Coldea, M. Neumann, S. Chiuzbaian, D. Todoran, X-ray photoelectron spectrosopy and magnetism<br />
of Gd3Ni8Al, submitted for publication in Journal of Alloys and Compounds<br />
♦ M. Coldea, S. Chiuzbaian, M. Neumann, D. Todoran, M. Demeter, R. Tetean, V. Pop, Magnetic and Electronic<br />
Properties of GdNi5-xAlx Intermetallic Compounds, accepted for publication in Acta Physica Polonica<br />
♦ A. Slebarski, M.B. Maple, E.J. Freeman, C. Sirvent, D. Tworuszka, M. Orzechowska, A. Wrona, A. Jezierski,S.<br />
Chiuzbaian, M. Neumann, Weak ferromagnetism induded by atomic disorder in Fe2TiSn, Physical<br />
Review B, 62 (2000) 3296<br />
♦ E. Burzo, S.G. Chiuzbaian, L. Chioncel, M. Neumann, Magnetic and electronic properties of LaNi5-xCux<br />
system, Journal of Physics: Condensed Matter, 12 (2000) 5897<br />
Attended lectures & seminars<br />
Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
Seminar des Kollegs<br />
Kolloquium des SFB 225<br />
Vorlesungen: Prof. Dr. M. Coldea, Magnetism and magnetic properties of materials, 1999<br />
Prof. Dr. E. A. Kotomin, Introduction into theory of defects in oxide solids, 1999<br />
Conferences, meetings, summer schools<br />
• Measurements on ferric-wheel at the Advanced Light Source in Berkeley, USA, November 2000<br />
• Ames Laboratory, Iowa State University, USA, meetings and discussions related to the magnetic molecules<br />
(2 weeks) October-November 2000.<br />
• 19th European Conference on Surface Science, ECOSS-19, Madrid, Spain, poster September 2000<br />
• International Conference: Condensed Matter Physics, Ustron-Jaszowiec, Poland, poster, May 2000<br />
• Frühjahrstagung des Arbeitskreises Festkörperphysik bei der DPG, Regensburg, Germany, poster, March<br />
2000<br />
• 10. NRW-Mitarbeitertreffen "Physik und Chemie an Oberflächen", Münster, Germany, talk, October 1999<br />
• International Sommer School on Thin Films Magnetism, Cluj-Napoca, Romania, participant, August 1999<br />
• Frühjahrstagung des Arbeitskreises Festkörperphysik bei der DPG, Münster, Germany, participant, March<br />
1999<br />
• 9. NRW-Mitarbeitertreffen "Physik und Chemie an Oberflächen", Köln, Germany, participant October 1998
20 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Spectroscopic investigation of 3d transition metal compounds<br />
Beginn des Projekts: 01. 11. 1997<br />
Ende des Projekts: 31. 10. 2000<br />
Dipl.Phys. Mihaela Carmen Demeter<br />
Betreuer: apl. Prof. Dr. M. Neumann<br />
Zusammenfassung<br />
The aim of our study was to investigate the electronic structure of recently reported CMR compounds,<br />
Mn- perovskites (La1-xAxMnO3) and Cr- spinels (Fe1-xCuxCr2S4), as well as the metal-insulator transition in vanadium<br />
oxides. A particular attention was paid to the effects induced by different dopants in the electronic structure<br />
of the investigated systems.<br />
The electronic structure of the parent compounds, LaMnO3 and FeCr2S4, respectively has been studied<br />
by X-ray photoelectron and X-ray emission spectroscopies. The role of the various dopants (Sr, Ba,Ca, Pb) and<br />
the changes induced in the electronic structure were discussed in relation to band structure calculations 11,14 . In<br />
addition to Fe1-xCuxCr2S4, other Cr- sulphides and selenides were investigated: ACr2S(Se)4 (A= Cu, Cd, Hg, Fe,<br />
Mn, Zn) 5-7, 10 .<br />
Many vanadium oxides, systems that exhibit metal to insulator transitions, were also studied. Besides<br />
the intensively investigated V2O5, VO2 and V2O3, we report new data on mixed-valence compounds, as V6O13,<br />
V3O5 and V4O7 in both phases, metallic and insulating 3 . The influence of the Mo-doping on the electronic structure<br />
and properties of the widely used catalyst V2O5 was determined by XPS and XES 1, 9 .<br />
Stand der Forschung<br />
The CMR (colossal magnetoresistance) phenomena observed in manganese perovskites La1-xAxMnO3<br />
(A= divalent cation) have renewed the interest in these materials, not only because of the potential for technological<br />
applications, but also due to their interesting physical properties [1]. Recently, new materials exhibiting<br />
CMR effect have been reported: Cr- based chalcogenides Fe1-xCuxCr2S4 (x=0.0; 0.5) [2], layered manganites<br />
La2-2x (Sr, Ca, Sn)1+2xMn2O7 [3], Sr2-xNd1+xMn2O7 [4], Tl2Mn2O7 [5] with pyrochlore structure and Eu14MnBi11<br />
[6].<br />
The parent compound LaMnO3 is an A-type antiferromagnetic insulator with an orthorhombic crystal<br />
structure. When this compound is doped with divalent alkaline-earth cations A 2+ (A= Sr, Ba, Ca, Pb), a charge<br />
redistribution from Mn 3+ to Mn 4+ takes place. In a certain range of doping (0.2< x< 0.5) these manganites undergo<br />
a paramagnetic insulator to ferromagnetic metal phase transition upon cooling, giving rise to a sharp resistivity<br />
peak near the Curie temperature Tc. By applying an external magnetic field the resistivity is strongly suppressed<br />
and the sharp peak position shifts to higher temperatures, producing a large negative magnetoresistance.<br />
This effect has been firstly explained by the double-exchange model, which assumes that the conduction is<br />
achieved through the hopping of an electron from the eg state of the Mn 3+ ions into the unoccupied eg band of the<br />
Mn 4+ [7]. Later it has been shown that the electron-phonon interaction has to be taken into account in order to<br />
explain the high values of the resistivity at T> Tc or the large drop in resistivity just below Tc [8]. The microscopic<br />
origin of the strong electron-phonon coupling is the large Jahn-Teller effect, which occurs for the d 4 ions<br />
in an octahedral environment. The ferromagnetic/ antiferromagnetic superexchange interaction between the local<br />
spins, inter-site exchange interaction between the eg orbitals, intra-site and inter-site Coulomb repulsion among<br />
the eg electrons are other effects that play an important role in the CMR scenario [9].<br />
Unlike the manganese perovskites, the spinels ACr2S4 are characterized by no mixed valency, an A-site<br />
cation that can contribute to states near the Fermi level and large deviations of the metal-anion-metal bond angle<br />
from 180°. Hence, other mechanisms, besides the double-exchange and electron-phonon interactions, have to be<br />
considered in order to understand the CMR effect observed not only in Fe1-xCuxCr2S4, but also in different other<br />
classes of materials (as mentioned above). Both, to explain the very interesting physics behind this effect and<br />
also the potential applications for reading heads, magnetic sensors and other devices, are strong reasons for<br />
scientists to perform further investigation of these compounds.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 21<br />
The Fe1-xCuxCr2S4 (x=0.0; 0.5) are ferrimagnetic semiconductors, whereas the end member of the series,<br />
CuCr2S4, is a ferromagnetic metal. In FeCr2S4 the Fe 2+ and Cr 3+ ions have the 3d 6 and 3d 3 electronic configurations,<br />
respectively. For CuCr2S4 the question of the Cu valence state has been a longstanding problem. In connection<br />
with this, two models were proposed by Lotgering [10] and Goodenough [11]. The first model claimed<br />
that the Cu valence state should be monovalent (Cu 1+ ) whereas the second one claimed that Cu is divalent (Cu 2+ )<br />
. For the Fe0.5Cu0.5Cr2S4 system the situation becomes even more complicated, since several possibilities can<br />
occur for the substitution of Cu for Fe, depending on whether Cu is present as Cu 1+ or Cu 2+ .<br />
The vanadium oxides have been extensively studied over the past few decades due to their interesting<br />
electric and magnetic properties. It is well known that many compounds may form in the vanadium-oxygen<br />
system, such as V2O5, V2O3, VO2, VO, VnO2n-1 (Magneli phases) and V2nO5n-2 (Wadsley phases). Most of the<br />
vanadium oxides exhibit metal-to-insulator transitions (MIT) and many experimental and theoretical studies<br />
have been done in order to investigate the mechanism behind MIT [12]. Despite this, there are still open questions<br />
related to the surface characterization of V2O5, the phase transitions mechanism in V2O3 and VO2, which is<br />
related by some authors to a Mott-Hubbard scenario [13], whereas others attribute it to the electron-phonon<br />
coupling on the basis of the change in the crystal symmetry [14].<br />
Ergebnisse<br />
We have investigated the changes induced in the electronic structure of LaMnO3 by various dopants, as<br />
Sr, Ba, Ca, Pb by using XPS and XES. From the XPS valence band (VB) and XES Mn Lα and O Kα spectra<br />
the O 2p and Mn 3d electronic states distribution in the VB was determined. A strong hybridization between the<br />
Mn 3d and O 2p states was observed (see Fig.1), in good agreement with the band structure calculations [15].<br />
The wide band in the VB spectra was associated with the Mn t2g↑ hybridized with O 2p states and the structure<br />
close to the Fermi level was identified as mainly reflecting the Mn eg↑ states.<br />
In order to estimate the valence state of manganese ions we have analyzed the Mn 2p and 3s core level<br />
spectra. The splitting of the 3s XPS spectra of transition metals and their compounds originates from the exchange<br />
coupling between the 3s core hole created during the XPS process and its magnitude is proportional to<br />
the local spin of the 3d electrons in the ground state [16]. We have investigated La1-xSrxMnO3 single crystals in a<br />
doping regime 0.1
22 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
spin Fe 3d states producing a clear Fermi step in the photoelectron spectrum 7 . The substitution of Cu for Fe<br />
results in the introduction of Cu + ions 5 . The valence band of Fe0.5Cu0.5Cr2S4 is similar to that of FeCr2S4, but<br />
there is an additional contribution from the Cu 3d states just below the Cr 3d states.<br />
Intensity (arb. units)<br />
S 3s<br />
FeCr 2 S 4<br />
Fe Lα<br />
Cr Lα<br />
S L 2,3<br />
Fe 3d<br />
S 3p<br />
Cr 3d<br />
S Kβ<br />
15 10 5 0<br />
Binding energy (eV)<br />
Intensity (arb. units)<br />
Fe 0.5 Cu 0.5 Cr 2 S 4<br />
S 3s<br />
Fe Lα<br />
Cr Lα<br />
S L 2,3<br />
Fe 3d<br />
S 3p<br />
Cu 3d<br />
Cu Lα<br />
Cr 3d<br />
S Kβ<br />
15 10 5 0<br />
Binding energy (eV)<br />
Fig. 2: XPS valence band, Fe-, Cr-, Cu Lα, S L2,3 and S Kβ XES spectra of Fe1-xCuxCr2S4 (x=0 .0; 0.5)<br />
Other chalcogenides, ACr2X4 (A= Cu, Cd, Hg, Fe, Mn, Zn; X=S, Se) have been studied in order to determine<br />
the electronic structure and electronic configurations of the constituent ions. From the observed splitting<br />
of the 3s core levels of the Cr, Fe and Mn ions the corresponding electronic configurations were determined 5 . A<br />
well resolved splitting of the Cr- 2p core levels in the investigated crystals was found 6 .<br />
Intensity (arb. units)<br />
T t =250K V 4 O 7<br />
T t =145K V 6 O 13<br />
T t =425K<br />
V 3 O 5<br />
12 10 8 6 4 2 0 -2<br />
Binding energy (eV)<br />
TT t<br />
T>T t<br />
TT t<br />
T
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 23<br />
V3O5 at room temperature (possible oxidation effect occurred at the surface). For V6O13, a very small shift of<br />
the 3d band maximum is observed. Using UPS a shift of about 0.15 eV to smaller binding energies in the insulating<br />
phase of this system was reported [17]. Clear changes are observed in the V4O7 VB spectra through the<br />
MIT. The V 3d peak becomes wider in the metallic phase. A finite spectral weight at the Fermi level at room<br />
temperature is observed, consistent with its metallic behavior. For all investigated vanadium oxides, strong hybridization<br />
of the V 3d and O 2p states in the valence band was found.<br />
Ausblick<br />
We have recently started the XPS investigation of La1-xBaxMn1-y(Co, Ni)yO3 single crystals. Further investigation<br />
of these materials by other spectroscopic techniques (XES) is desirable. Additional XPS measurements of<br />
Fe1-xCuxCr2S4 in the intermediate doping regime are necessary in order to answer the longstanding question<br />
about the Cu valence state in these compounds [10,11]. For this good quality single crystals are required.<br />
Literatur<br />
[1] A. P. Ramirez, J. Phys.: Condens. Matter 39, 8171-8199, 1997 (and the references therein)<br />
[2] A. P. Ramirez, R. J. Cava and J. Krajewski, Nature 386, 156-159, 1997<br />
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[4] P. D. Battle, S. J. Blundell, M. A. Green, W. Hayes, M. Honold, A. K. Klehe, N. S. Laskey, J. E. Millburn,<br />
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Phys.: Condens. Matter 8, L427-434, 1996<br />
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[7] C. Zener, Phys. Rev. 82, 403, 1951<br />
[8] A. J. Millis, P. B. Littlewood and B. I. Shraiman, Phys. Rev. Lett. 74, 5144-5147, 1995<br />
[9] Y. Tokura and Y. Tomioka, J. Magn. Magn. Mat. 200, 1-23, 1999<br />
[10] F. K. Lotgering and R. P. van Stapele, Sol. St. Commun. 5, 143-146, 1967<br />
[11] J. B. Goodenough, J. Phys. Chem. Sol. 30, 261-280, 1969<br />
[12] M. Imada, A. Fujimori and Y. Tokura, Rev. Mod. Phys. 70, 1030-1263, 1998 (and the references therein)<br />
[13] T. M. Rice and H. Launois and J. P. Pouget, Phys. Rev. Lett. 73, 3042, 1994<br />
[14] R. M. Wentzcovitch, W. W. Schultz and P. Allen, Phys. Rev. Lett. 72, 3389, 1994<br />
[15] S. Satpathy, Z. S. Popovic and F. R. Vukajlovic, Phys. Rev. Lett. 76, 960-963, 1996<br />
[16] J. H. van Vleck, Phys. Rev. 45, 405, 1934<br />
[17] S. Shin, S. Suga, M. Taniguchi, M. Fujisawa, H. Kanzaki, A. Fujimori, H. Daimon, Y. Ueda, K. Kosuge<br />
and S. Kachi, Phys. Rev. B 41, 4993-5009, 1990<br />
Eigene Publikationen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
1<br />
M. Demeter , St. Bartkowski, E. Z. Kurmaev , M. Neumann , V. M. Cherkashenko , V. L. Volkov and G.<br />
C. Zakharova, Investigation of the mixed-valent system V2-xMoxO5 by XPS, SPIE 3724, 296-300 (1999)<br />
2<br />
M. Coldea, M. Neumann, D. Todoran, M. Demeter, R. Tetean, V. Pop, X-ray Photoelectron Spectroscopy<br />
and Magnetism of GdNi5-xAlx, Studia Univ. Babes-Bolyai, Ser. Physika XLIV 2, 35 (1999)<br />
3<br />
M. Demeter, M. Neumann and W. Reichelt, Mixed-valence vanadium oxides studied by XPS, Surf.Sci. 454-<br />
456, 41, (2000)<br />
4<br />
V. Tsurkan, D. Samusi, E. Burzo, V. Pop, M. Neumann, M. Demeter, M. Baran, R. Szymczak and H.<br />
Szymczak, Magnetic properties of FeCr2S4:Cu,In semiconductors-Interface Controlled Materials 12, 5897-<br />
5904, 2000<br />
5<br />
V. Tsurkan, M. Demeter, B. Schneider, D. Hartmann and M. Neumann, Exchange splitting of the Cr, Fe<br />
and Mn 3s XPS spectra in some ternary magnetic semiconductor sulphides, Solid St. Commun. 114, 149,<br />
(2000)<br />
6<br />
V. Tsurkan, St. Plogmann, M. Demeter, D. Hartmann and M. Neumann, Splitting of the Cr 2p ions states in<br />
some ternary sulphides and selenides, Eur. Phys. J. B 15, 401, (2000)<br />
7<br />
E. Z. Kurmaev, A. V. Postnikov, H. M. Palmer, C. Greaves, St. Bartkowski, V. Tsurkan, M. Demeter, D.<br />
Hartmann, M. Neumann, D. A Zatsepin, V. R. Galakhov, S. N. Shamin and V. Trofimova, Electronic structure<br />
of FeCr2S4 and Fe0.5Cu0.5Cr2S4, J. Phys.: Condens. Matter 12, 5411, (2000)<br />
8<br />
V. R. Galakhov, L. D. Finkelstein, D. A. Zatsepin, A. A.Samokhvalov, S. V. Naumov, E. Z. Kurmaev, M.<br />
Demeter, St. Bartkowski, M. Neumann and A. Moewes, Cu 3d impurity states in Mg1-xCuxO -solid solutions:<br />
X- ray photoelectron and X- ray emission study, Phys. Rev. B 62, 4922-4926 (2000)
24 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
9<br />
M. Demeter, V. Cherkashenko, A. R. Postnikov, V. R. Galakhov, E. Z. Kurmaev and M. Neumann, Electronic<br />
structure of the mixed- valence system V2-xMoxO5, accepted for publication in Surf. Sci.<br />
10<br />
V. Tsurkan, M. Demeter, S. Plogmann and M. Neumann, X-Ray Photoelectron Spectroscopic Studies of<br />
Some Ternary Magnetic Chalcogenide Semiconductors, accepted for publication in Jpn. J. of Appl. Phys.<br />
11<br />
M. Demeter, V. Galakhov, N. I. Labachevskaya, E. Z. Kurmaev and M. Neumann, Electronic study of the<br />
La-Mn-O system by XPS and XES, accepted for publication in Acta Polonica A<br />
12<br />
S. G. Chiuzbaian, M. Coldea, M. Neumann, D. Todoran, M. Demeter, R. Tetean and V. Pop, Magnetic and<br />
electronic properties of GdNi5-xAlx intermetallic compounds, , accepted for publication in Acta Polonica A<br />
13<br />
M. Coldea, M. Neumann, M. Demeter, V. Pop, Mixed-valence state of Ce ions in CeNi2Al3, submitted to J.<br />
of Alloys and Compounds<br />
14<br />
V. Galakhov, M. Demeter, S. Bartkowski, M. Neumann, N. A. Ovechkina, E. Z. Kurmaev and N. I. Labachevskaya,<br />
Mn 3s exchange splitting in mixed-valence manganites, to be submitted<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
Seminar des Kollegs<br />
Kolloquium des SFB 225<br />
Vorlesungen: Prof. Dr. M. Coldea, Magnetism and magnetic properties of materials, 1999<br />
Prof. Dr. E. A. Kotomin, Introduction into theory of defects in oxide solids, 98/99<br />
Konferenzbesuche, Forschungsaufenthalte, auswärtige Vorträge<br />
Poster presentations at:<br />
• International Conference on Solid State Crystals: Marerials Science and applications, Zakopane (Poland),<br />
12-16 October 1998 (Investigation of the mixed-valent system<br />
V2-xMoxO5 by XPS)<br />
• Deutsche Physikalische Gesellschaft- Früjahrstagung, Münster, 22-26 March, 1999 (Investigation of the La-<br />
Mn-O system by XPS and XES)<br />
• Deutsche Physikalische Gesellschaft- Früjahrstagung, Regensburg, 27-31 March, 2000 (X-ray photoelectron<br />
spectroscopic study of ternary magnetic chalcogenide semiconductors)<br />
• International Conference “Condensed Matter Physics", Ustron-Jaszowiec (Poland), 17-20 May, 2000<br />
(Electronic structure of the doped La-Mn-O perovskites)<br />
• 18 th European conference on Surface Science (ECOSS-18), Vienna (Austria), 21-24 September, 1999<br />
(Mixed-valence vanadium oxides studied by XPS)<br />
• 19 th European conference on Surface Science (ECOSS-19), Madrid (Spain), 5-8 September, 2000 (Electronic<br />
structure of the mixed-valent system V2-xMoxO5)<br />
Oral presentations at:<br />
• Workshop of the <strong>Graduiertenkolleg</strong> on Electronic Structure of Oxides and Intermetallic compounds, <strong>Osnabrück</strong>,<br />
24-25 November, 1998 (title: XPS study of some vanadium oxides)<br />
• International workshop on Microstructure of Oxide Material , <strong>Osnabrück</strong>, June 13-15, 2000 (title: X-ray<br />
photoelectron spectroscopic study of ternary magnetic chalcogenides)<br />
Others:<br />
• III Training Course in the Physics of Correlated Electron Systems and High TC Superconductors, IIASS,<br />
Vietri sul Mare (Italy), 14-25 September, 1998<br />
• Low-temperature XPS measurements at the Silesian University of Katowice, Poland, 15-30 Mai 1999<br />
• Visit at the Institute of Metal Physics, Academy of Sciences, Ekaterinburg, Russia + poster presentation at<br />
the Russian-German Seminar on X-ray photoelectron spectroscopy, Ekaterinburg, 11-20 September 1999
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 25<br />
Computer simulations of defects in KNbO3 and KTaO3<br />
Beginn des Projekts: 01.02.1997<br />
Ende des Projekts: 31.03.1998<br />
Dr. Roberts Eglitis (Postdoktorand)<br />
Betreuer: Prof. Dr. G. Borstel<br />
Zusammenfassung<br />
Semi-empirical Hartree-Fock calculations using the intermediate neglect of differential overlapp<br />
(INDO) method, for self-ordered cubic symmetry clusters of seven Nb ions in KTaO3 are performed with the<br />
aim of verifying the cluster model [1] of second component-induced phase transitions in ferroelectric perovskite<br />
matrices. It is shown that such a seven-particle cluster in KTaO3:Nb has two types of quasidegenerate states of<br />
different nature. Namely, the state with the equilibrium full-symmetric dilatation and off-center displacements in<br />
[111]-directions of the central Nb-ion in the cluster, and the state with the equilibrium full-symmetric compression<br />
without any off-center effect. The consequencies of such cluster structures on the multi-well potential are<br />
discussed. In particular, an avalanche-like behaviour of the temperature dependence of the ferroelectric order<br />
parameter is obtained. The results of semi-empirical INDO calculations of a seven-impurities cluster of Nb-ions<br />
in KTaO3 confirm the key assumptions of the cluster model of induced phase transitions.<br />
The LMTO and INDO methods are used for a supercell study of F centers in cubic and orthorhombix<br />
ferroelectric KNbO3 crystals. Two electrons are found to be considerably delocalized even in the ground state<br />
of the defect. The absorption energies are calculated by means of the INDO method using the ∆SCF scheme<br />
after a relaxation of atoms surrounding the F center. As an example of another type of point defect in perovskite,<br />
an isolated Li impurity in KTaO3 as well as interacting Li pairs are considered in the supercell approach. The<br />
off-center Li displacement, reorientational energy barriers and the lattice relaxation around impurities are calculated.<br />
The results are compared with those obtained earlier within the shell model, revealing the relaxation pattern<br />
somehow different from the shell model estimations.<br />
We used INDO method for large unit cell calculations of hole polarons bound to a cation vacancy in<br />
partly covalent perovskite KNbO3. In KNbO3 we predict the existence of one-site and two site (molecular) polarons<br />
with close absorption energies ∼ 1 eV.<br />
Ergebnisse<br />
The exploration of the Nb-clusters in KTaO3 was performed using the periodic LUC method, as it is implemented<br />
in the updated CLUSTERD computer code [I,II,2,3]. In order to calculate the Nb clusters in KTaO3, we<br />
replaced in our 4×4×4 times extended unit cell, containing 320 atoms, seven Ta atoms by seven Nb atoms. After<br />
this, in order to find the energy minima of Nb clusters in KTaO3, we allowed to six Nb atoms to relax towards<br />
the central Nb atom. The results of our calculations show that for six Nb atoms shifted symmetrically towards<br />
the central Nb atom by 0.187 Å, the total energy per LUC is lowered by 0.088 eV. Moreover, the outward uniform<br />
displacement of six Nb atoms from the central Nb by 0.073 Å is also favorable and lowers the energy by<br />
approximately 0.03 eV. In the case, when 6 Nb atoms are shifted outwards from the central Nb atom, the central<br />
Nb-atom moves off-center from central position in the [111] direction by 0.27 Å, further lowering the total energy<br />
of system by 0.09 eV. These configurations correspond to a ground-state vibronic multiplet. The Nb atom<br />
reveals also an instability in the [100] direction. The shift of the central Nb ion along the [100] direction by<br />
0.192 Å lowers the cluster energy additionally by 0.056 eV in the same case when six Nb atoms are shifted<br />
outwards from the central Nb atom. The total cluster-structure induced energy lowering in the ground state,<br />
which corresponds to the situation when six Nb atoms are symmetrically shifted in the direction from the center<br />
of the Nb cluster, and the central Nb atom is off-center in the [111] direction is 0.12 eV [III]. According
26 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Fig. 1. Displacement energy of six Nb atoms relaxed outwards (curve 1) and inwards (curve 2) with respect to<br />
centre of the seven Nb atoms cluster. The central Nb atom is off-center in [100] and [111] directions, curves (3<br />
and 4), in the case of the symmetric dilatation of the cluster, but is on-center (curve 5), in the case of compression<br />
of the cluster.<br />
to our calculations in the case when 6 Nb atoms are in the state of energy minima arising from the symmetrical<br />
shift of six Nb atoms towards the central Nb atom (excited state), the central Nb atom exhibits on-center behaviour<br />
(Fig. 1). It should be emphasized that the polar distortion dependence of the cluster energy in the latter<br />
excited state is very smooth. This circumstance can lead to a rather soft polar quasilocal cluster frequency on the<br />
one hand, and to the possibility of a defect-induced dipole instability and weak off-center displacements on the<br />
other [IV].<br />
In both LMTO and INDO calculations of the oxygen vacancy in KNbO3, we used 2×2×2 extended supercells,<br />
including 39 atoms, for the geometry of an ideal cubic perovskite lattice. A more detailed study of F -<br />
center system within the local density approximation, using e.g. the atomic sphere approximation along with the<br />
FP-LMTO, the electronic structure of the defect system and the aspects of correction the band gap are discussed<br />
in Ref. [V]. Summarizing, the band gap estimated from the ground-state band structure in the local density<br />
approximation (LDA), as is not justified but commonly used, is known to be underestimated in dielectrics. This<br />
does not present a problem for the total-energy studies in pure oxides, but in case of the F-center the impurity<br />
band formed in the band gap exhibits too strong dispersion and overlaps with the states in the conduction band<br />
[V], resulting in a metallic behaviour of the impurity system. In the INDO calculation which is essentially a<br />
Hartree-Fock scheme and hence tends to overestimate the band gap, no such problem arises [V,VI]. On the other<br />
hand, we would like to keep the LDA results as a useful reference point for the electronic structure and as a<br />
reliable benchmark of the total energy-based structure optimization. It can be achieved either by an artifical<br />
operator shifting the Nb 4d states in the conduction band upwards, or by performing the total energy calculation<br />
with only one k-point in the Brillouin zone, in order to supress the dispersion of defect states. In the latter case,<br />
the calculation setup becomes somehow resembling that of INDO, where also only the Γ point is traditionally<br />
used for the k-space sampling, in the spirit of the “large unit cell`” LUC scheme [V,VII]. Since the structure<br />
optimization normally needs good convergency in the number of k-points, the total-energy result of such LDA<br />
calculation should be considered as an approximate one, giving rather an error bar when taken together with that<br />
of INDO. According to the LDA calculation, the relaxation of two Nb atoms neighboring to the F center is outwards<br />
by 4.8 % of the lattice constant, resulting in the energy lowering by 1.2 eV. From the INDO calculation,<br />
both values are somehow larger, but in qualitative agreement with the LDA results: Outward relaxation of two<br />
neighbors by 6.5 % and an energy gain of ~ 3.7 eV [V].
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 27<br />
The analysis of the effective charges of atoms surrounding the F center shows that of the two electrons<br />
associated with the removed O atom, only ~ 0.6 e is localized at the vacancy, and about the similar extra charge<br />
is localized on the two nearest Nb atoms. The F center produces a local energy level ~ 0.6 eV above the top of<br />
valence band. Its molecular orbital contains primarily contribution from the atomic orbitals of the two nearest<br />
Nb atoms. The structure optimization based on INDO calculation has also been done for a low-symmetry geometry<br />
corresponding to a room-temperature (ferroelectric) orthorhombic phase of KNbO3. This phase is stable<br />
in a broad temperature range (263 to 498 K) and hence subject to most studies and practical applications. The<br />
structure parameters in pure KNbO3 have been optimized with INDO method in Ref. [3] and are in quite good<br />
agreement with the experimental measurements. In the orthorhombic phase, there are two inequivalent positions<br />
of oxygen and hence the possibility to form two different kinds of F-center, possibly with different optical<br />
properties. The displacements of Nb atoms nearest to Vo were calculated for these both types of defects and<br />
found to be very close to those found for the cubic phase. The relevant relaxation energies (3.6 eV) are also<br />
nearly the same as for the Nb relaxation found in the cubic phase.<br />
Because of different local symmetry at the O site C2v or Cs, in contrast to C4h in the cubic phase, the energetics<br />
of the impurity levels changes. In the cubic phase, the Vo excited state splits into two levels, one of<br />
which remains twofold degenerate. Our ∆SCF calculations predict two relevant bands, the absorption energies<br />
of which are 2.73 and 2.97 eV. In the orthorhombic phase, the degeneracy of the impurity levels is completely<br />
lifted [VIII].<br />
The parametrization for the KTaO3:Li system has been done in Ref. [I] based on the comparison<br />
with the results of earlier FP-LMTO calculations [4]. Our equilibrium [100] off-center displacement of 0.62 Å is<br />
smaller as by Stachiotti and Migoni within the shell model [5]. On the other hand, our value is in good agreement<br />
with a more recent, and apparently more elaborately parametrized, shell model calculation by Exner et al.<br />
0.64 Å, Ref. [6]).<br />
The experimental investigation of the diluted K1-xLixTaO3 system are numerous and include e.g. nuclear<br />
magnetic resonance studies of relaxational dynamics associated with dipole reorientations [7], ultrasound attenuation<br />
measurements [8] and measurements of the low-frequency shear modulus [9]. Due to different technical<br />
limitations, none of these methods allows to attain the ground state of the system in the concentration range x<br />
≤ 7 %.<br />
Up to now, there are reported only few theoretical studies of interacting Li impurities in KTaO3, using<br />
mainly analytical approaches [10] or oversimplified shell model calculations [11], but there are no ab initio<br />
studies reported to our knowledge at this field. In the calculations done by now, we concentrated on two following<br />
subjects: First, we wanted to know how the interaction between Li impurities which substitute two neighboring<br />
K sites affects the energy characteristics and the lattice relaxation associated with each impurity. For this<br />
purpose, we allowed the simultaneous adjustment of the structure coordinates as listed in Ref. [IX,X]. (affecting<br />
both Li impurities and 20 oxygen neighbors). The relaxation of Ta and K atoms was found to be much smaller<br />
than that of O neighbors. The energy gain, that was 57 meV due to the [100] displacement of a single Li impurity<br />
and 151 meV for the oxygen relaxation taken into account, makes correspondingly 176 meV and 407 meV<br />
per two Li impurities. It indicates that a substantial Li-Li interaction of the magnitude E2Li - 2×ELi = 62 meV for<br />
bare Li and 105 meV for Li with oxygen “cloud” indeed occurs and is enhanced by lattice polarization [IX,X].<br />
The second important characteristic is the strength and spatial distribution of the dipole field created by<br />
each Li impurity. In order to study it, we used a “probe” Li impurity at different lattice positions and displaced<br />
in different directions with respect to the “central” one. The “central” impurity was displaced along [100] by<br />
0.62 Å, i.e. the equilibrium displacement for a single off-center Li ion. The “probe” impurity was allowed<br />
to relax along the given direction, and the interaction energy was extracted as a measure of the dipole<br />
field in crystal. The tested positions of the “probe” impurities in the crystal, and the resulting interaction energies<br />
are indicated in Ref. [IX,X]. One can clearly see the anisotropy of the interacting field. It is noteworthy,<br />
however, that the interaction strength decrease with the distance faster than it was found in the shell model calculation<br />
[11].<br />
In KNbO3 we predict the existence of one-site and two site (molecular) polarons with close absorption<br />
energies ~ 1 eV. In the former case the O - ion is displaced towards the K vacancy by 5 % (in units of the lattice<br />
constant ao). Simultaneously, 11 other oxygens surrounding the vacancy are displaced outwards by ≅ 1 % only.<br />
In the two-site (molecular) polaron the two oxygens sharing a hole approach each other by 13 % of the distance<br />
in a perfect lattice. Simultaneously, its center of mass is displaced towards the K vacancy by 4 % of ao. Other<br />
10 nearest O ions are displaced outwards the K vacancy, like in the one-site hole case [XI].<br />
Literatur<br />
1. Vikhnin V.S. 1984 Sov. Phys.-Solid State 29 906<br />
2. Shluger A, Stefanovich E. 1990 Phys. Rev. B 9 9664<br />
3. Eglitis R.I., Postnikov A.V., and Borstel G. 1996 Phys. Rev. B 54 2421
28 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
4. Postnikov A.V., Neumann T., and Borstel G. 1995 Ferroelectrics 164 101<br />
5. Stachiotti M.G., and Migoni R.L. 1990 J. Phys.: Condens. Matter 2 4341<br />
6. Exner M., Catlow C.R.A., Donnerberg H., and Schirmer O.F. 1994 J. Phys. Cond. Mat. 6 3379<br />
7. van der Klink J.J., and Borsa F. 1992 Phys. Rev. B 30 52<br />
8. Doussineau P., Frenois C., Lavelut A., and Ziolkievicz S. 1991 J. Phys.: Condens. Matter 3 8369<br />
9. Höchli U., Hessinger J., and Knorr K. 1991 J. Phys. Condens. Matter 3 8377<br />
10. Vugmeister B., Glinchuk M. 1990 Rev. Mod. Phys. 62 993<br />
11. Stachiotti M.G., Migoni R.L., Christen L.M., and Höchli U. 1994 J. Phys.: Cond. Mat. 6 4297<br />
Eigene Publikationen<br />
I. Eglitis R.I., Postnikov A.V., and Borstel G. 1997 Phys. Rev. B 55 12976<br />
II. Eglitis R.I., Postnikov A.V., and Borstel G. 1997 Proc. SPIE 2967 144<br />
III. Eglitis R.I., Vikhnin V.S., Markovin P.A., and Borstel G. 1998 Proc. of American Physical Society<br />
(Fifth Williamsburg Workshop on First-Principles Calculations for Ferroelectrics, Febr. 1-4, Williamsburg,<br />
USA) 436 87<br />
IV. Eglitis R.I., Kotomin E.A., Borstel G., and Dorfman S. 1998 J. Phys. Condens. Matter 10 6271<br />
V. Eglitis R.I., Christensen N.E., Kotomin E.A., Postnikov A.V., Borstel G. 1997 Phys. Rev. B 56 8599<br />
VI. Kotomin E.A., Christensen N.E., Eglitis R.I., and Borstel G. 1998 Computational Materials Science 10 339<br />
VII. Eglitis R.I., and Kotomin E.A. 1997 Proc. SPIE 2967 150<br />
VIII. Kotomin E.A., Eglitis R.I., and Popov A.I. 1997 J. Phys. Cond. Matter 9 L315<br />
IX. Eglitis R.I., Postnikov A.V., and Borstel G. 1998 Phys. Stat. Sol. (b) 209 187<br />
X. Eglitis R.I., Kotomin E.A., Postnikov A.V., Christensen N.E., and Borstel G. 1998<br />
Proc. of American Physical Society (Fifth Williamsburg Workshop on First- Principles Calculations for Ferroelectrics,<br />
Febr. 1-4, Williamsburg, USA) 436 207<br />
XI. Eglitis R.I., Kotomin E.A., and Borstel G. 1998 Phys. Stat. Sol. (b) 208 15<br />
Teilnahme an Tagungen<br />
1. Eglitis R.I., Postnikov A.V., and Borstel G., Semiempirical Hartree-Fock calculations for KNbO3, pure and<br />
Li doped KTaO3. Collective effects in a random-site electric dipole system. (Workshop at IFA, Quantum<br />
Theory of Solids 4, Nov. 12 - 15, 1997, Aarhus, Denmark), p. 34, 1997<br />
2. Eglitis R.I., Christensen N.E, Kotomin E.A., A.V.Postnikov, and G.Borstel, First-<br />
Principles and semi-empirical Hartree-Fock calculations for F centers in KNbO3<br />
(Workshop at IFA, Quantum Theory of Solids 4, Nov. 12 - 15, Aarhus, Denmark),<br />
p. 35, 1997<br />
3. R.I.Eglitis, E.A.Kotomin, A.V.Postnikov, N.E.Christensen, and G.Borstel, First-<br />
principles and semi-empirical Hartree-Fock calculations for F centers in<br />
KNbO3 and Li impurities in KTaO3, (Fifth Williamsburg Workshop on First-<br />
Principles Calculations for Ferroelectrics, Feb. 1-4, Colonial Williamsburg,<br />
USA) p. 22, 1998<br />
4. Eglitis R.I., Vikhnin V.S., Markovin P.A., and Borstel G., Self-ordered clusters of<br />
second-component in solid solutions on the basis of ferroelectric perovskites: Nb-<br />
clusters in KTaO3, (Fifth Williamsburg Workshop on First-Principles Calculations<br />
for Ferroelectrics, Feb. 1-4, Colonial Williamsburg, USA) p. 23, 1998<br />
5. Eglitis R.I., Kotomin E.A., Christensen N.E., Postnikov A.V., and Borstel G., F<br />
centers in KNbO3 and Li impurities in KTaO3, (Symposium on the Quantum<br />
Mechanical Basis for Materials Properties, Feb. 19-21, Hjortviken, Hindas,<br />
Sweden), p. 2, 1998
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 29<br />
Ladungsträgerbeweglichkeit in oxidischen Kristallen (I)<br />
Beginn des Projekts: 01.01.1995<br />
Ende des Projekts: 31.12.1997<br />
Dipl.-Phys. Andreas Gerwens<br />
Dissertation: Charakterisierung photorefraktiver Kristalle mit Hilfe oszillierender<br />
Lichtmuster<br />
Betreuer: Prof. Dr. E. Krätzig<br />
1. Zusammenfassung<br />
Die mikroskopischen Prozesse beim lichtinduzierten Ladungstransport in oxidischen Kristallen wurden mit<br />
neuen optischen, elektrischen und magnetischen Techniken untersucht. Unter Anwendung der Technik nichtstationärer<br />
Photoströme gelang erstmalig die Bestimmung der Hallbeweglichkeit in dem interessanten oxidischen<br />
Material Strontiumbariumniobat (Sr 0.61Ba 0.39Nb 2O 6; SBN). Ferner wurde im Rahmen des Projekts eine neue Methode<br />
entwickelt: Zeitlich modulierte Leitfähigkeiten geben mit hoher Genauigkeit Aufschluß über die Transportlängen<br />
und damit auch über die Beweglichkeiten der Ladungsträger.<br />
Die erstmalige Bestimmung der Ladungsträgerbeweglichkeit in oxidischen Kristallen wie SBN hat im Anschluß<br />
die Ermittlung aller Parameter des Ladungstransports ermöglicht, z.B. des Rekombinationskoeffizienten und des<br />
Quantenwirkungsgrads der Anregung eines Elektrons bei Absorption eines Photons. Der auf diese Weise gewonnene<br />
tiefe Einblick in die auf mikroskopischer Ebene ablaufenden Prozesse liefert einerseits materialspezifische<br />
Erkenntnisse bezüglich optimaler Dotierungskonzentrationen und der zu erwartenden photorefraktiven<br />
Antwortzeiten, andererseits lassen sich Ergebnisse auf andere photorefraktive Oxide übertragen.<br />
Unter dem Einsatz oszillierender Lichtmuster wurde zudem eine Fülle weiterer Effekte erstmals erfolgreich<br />
studiert: (1) Die durch absorbiertes Licht hervorgerufene Erwärmung führt zu homogenen pyroelektrischen<br />
Feldern, die signifikant den Ladungstransport beeinflussen können. (2) Raumladungsfeld und piezoelektrischer<br />
Effekt führen an der Kristalloberfläche zu Deformationen, die als Reliefgitter nachgewiesen werden können. (3)<br />
Gitteroszillationen in dünnen Hologrammen bieten einen neuen Zugang zur Bestimmung von Materialparametern,<br />
wie der Dichte umverteilbarer Ladungsträger.<br />
2. Ergebnisse<br />
2.1 Nichtstationäre Photoströme<br />
Das Material Strontiumbariumniobat ist bereits seit mehreren Jahren verstärkt Gegenstand intensiver Forschungen.<br />
Insbesondere wurden bereits innerhalb verschiedener Teilprojekte des SFB 225 Untersuchungen an diesem<br />
Material durchgeführt, so daß auf ein Grundlagenwissen zurückgegriffen werden konnte [1,2].<br />
Die kombinierte Anwendung der nichtstationären Photoströme und der modulierten Photoleitfähigkeit erlaubt<br />
es, charakteristische Transportlängen der lichtinduzierten Umverteilungsprozesse für zwei relevante Kristallorientierungen<br />
mit hoher Genauigkeit zu bestimmen. Die gleichzeitige Berücksichtigung raumladungsbegrenzender<br />
Prozesse und der thermischen Diffusion der Ladungsträger ermöglicht die Bestimmung der Debyesche Ab-<br />
r r<br />
schirmlängen. Die Resultate sind 0.18 und 0.27 µm für Ladungstransport parallel zur a - bzw. zur c -Achse,<br />
während die Diffusionslängen entlang dieser Kristallrichtungen 0.13 und 0.19 µm betragen. Die Werte sind im<br />
Einklang mit theoretischen Betrachtungen. So kann z. B. aus den richtungsabhängigen Dielektrizitätskonstanten<br />
auf das Verhältnis der Debyeschen Abschirmlängen für die untersuchten Orientierungen geschlossen werden:<br />
Das zu erwartende Verhältnis stimmt sehr gut mit dem experimentell gewonnenen Wert überein. Schließlich<br />
kann anhand dieser Werte die Abhängigkeit der nichtstationären Photoströme von einem äußeren elektrischen<br />
Feld richtig vorhergesagt werden.
30 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Die Kombination nichtstationärer Photoströme mit einem externen zeitlich modulierten Magnetfeld hat die Generation<br />
lichtinduzierter Hallströme in einer SBN-Probe ermöglicht. Daraus wurden die Hall-Beweglichkeiten<br />
der Ladungsträger für dieses Material erstmals bestimmt. Elektronen dominieren bei der Leitfähigkeit. Die Werte<br />
der Elektronen-Hallbeweglichkeit lauten µ||c = (4±1) × 10- 6 m 2 V -1 s -1 und µ⊥c = (1.3±0.3) × 10 -6 m 2 V -1 s -1 für die<br />
Wanderung parallel bzw. senkrecht zur kristallographischen c r -Achse.<br />
Bereits die kleinen Absolutwerte deuten an, daß zur experimentellen Bestimmung ein erheblicher Aufwand<br />
getrieben werden muß. Um einen primären nichtstationären Photostrom mit einem Signal/Rausch-Verhältnis<br />
von 10 6 :1 zu erzeugen, waren umfangreiche Verbesserungen der experimentellen Technik notwendig. Neben<br />
individuellen Lösungen bei der Meßsignalverarbeitung (spezielle Vorverstärker, Gebrauch von zweifacher<br />
Modulation mit entsprechender Lock-In-Technik), war vor allen Dingen die mechanische Stabilität der Meßaufbauten<br />
der Schlüsselpunkt zur erfolgreichen Durchführung. Periodische mechanische Deformationen des Aufbaus,<br />
hervorgerufen durch Magnetfelder und Wirbelströme, können das Meßsignal beeinflussen und zu systematischen<br />
Fehlern führen. Diese Probleme traten zunächst auf, wurden jedoch durch Verbesserungen der Apparatur<br />
behoben. Schließlich konnten selbst interferometrisch keine Instabilitäten des Aufbaus mehr nachgewiesen<br />
werden. Das gemessene Signal läßt sich eindeutig auf den Hall-Effekt zurückführen.<br />
Durch zeitaufgelöste und integrierende Photoleitfähigkeitsmessungen mit Laserpulsen konnte zusammen mit<br />
den gemessenen Diffusionslängen ebenfalls die Hallbeweglichkeit ermittelt werden. Das Resultat µ ||c = (2.7±0.5)<br />
× 10 -6 m 2 V -1 s -1 stimmt mit dem direkt gemessenen Wert angesichts der unterschiedlichen experimentellen Zugänge<br />
sehr gut überein.<br />
2.2 Ein Ladungstransportmodell für SBN<br />
Mit den so erhaltenen Meßdaten konnte nun der komplette Parametersatz des lichtinduzierten Ladungstransports<br />
für das Material SBN dotiert mit Cer bestimmt werden: Neben den in der Regel zugänglichen Größen wie<br />
den Konzentrationen von gefüllten und leeren Störstellen und dem Photonenabsorptionswirkungsquerschnitt ist<br />
es jetzt möglich, auch den Quantenwirkungsgrad für die Anregung eines Elektrons bei Absorption eines Photons<br />
sowie den Rekombinationskoeffizienten zu bestimmen. Dabei wurde auf Ergebnisse unterschiedlicher<br />
Meßmethoden zurückgegriffen, u.a. der Neutronenaktivierungsanalyse und der Röntgenphotoelektronenspektroskopie.<br />
Im folgenden wird eine kurze Zusammenfassung der Erkenntnisse zum Ablauf des lichtinduzierten<br />
Ladungstransports auf mikroskopischer Ebene gegeben.<br />
Die wichtigsten Parameter sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Der ermittelte Photonenabsorptionswirkungsquerschnitt<br />
S führt auf einen effektiven Radius des Elektronenspenders Ce 3+ von R Ce 3+ ,eff = 3×10- 12 m. In der Literatur<br />
wird ein Ionenradius RCe 3+ = 1.3×10-10 m angegeben [3]. Das bedeutet, daß von 2200 Photonen der Wellenlänge<br />
λ = 514 nm, die ein Ce 3+ -Ion in einem cerdotierten SBN-Kristall passieren, nur eins absorbiert wird. Der<br />
Quantenwirkungsgrad q = 0.06 zeigt dabei ferner, daß von 17 absorbierten Photonen nur eins zur Anregung<br />
eines Elektrons in das Leitungsband führt.<br />
Parameter Bezeichnung Wert<br />
Konzentration des Spenderions Ce 3+ cCe3+ 4.7×10 24 m -3<br />
Konzentration des Fängerions Ce 4+ cCe4+ 1.7×10 22 m -3<br />
Photonenabsorptionswirkungsquerschnitt S 2.6×10 -23 m 2<br />
Rekombinationskoeffizient r 1.0×10 -16 m 3 s -1<br />
Quantenwirkungsgrad<br />
Hallbeweglichkeit parallel zur<br />
q 0.06<br />
r c -A chse<br />
µHall,||c 4.0×10 -6 m 2 V -1 s -1<br />
Hallbeweglichkeit senkrecht zur r c -Achse µHall, ⊥c 1.3×10 -6 m 2 V -1 s -1<br />
Tabelle 1: Parameter des lichtinduzierten Ladungstransports eines mit 0.025 Gew.-% CeO2 dotierten SBN-Kristalls (Wellenlänge<br />
λ = 514 nm, Zimmertemperatur).<br />
Die Elektronen diffundieren die Strecke L D = 0.2 µm bevor sie schließlich von einem Ce 4+ -Ion gefangen werden.<br />
Diese Strecke multipliziert mit dem effektiven Einfangquerschnitt A Ce 4+ ,eff = πR 2 Ce 4+ ,eff von Ce 4+ gibt das Kristallvolumen<br />
pro Ce 4+ -Ion, also 1/c Ce 4+. Aus dieser Beziehung ergibt sich schließlich R Ce 4+ ,eff = 1.0×10 -8 m. Der Vergleich<br />
mit dem Literaturwert RCe 4+ = 1.0×10-10 m [3] zeigt, daß aufgrund der wirksamen Coulomb-Anziehung<br />
der effektive Einfangradius 100 mal größer ist als der Ionenradius eines Ce 4+ -Ions.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 31<br />
Abbildung 1: Modell für den lichtinduzierten Ladungstransport<br />
in SBN:Ce. Elektronen werden durch<br />
Absorption eines Photons vom Ce 3+ -Ion in das Leitungsband<br />
(LB) gehoben. Dort durchlaufen sie<br />
mehrmals den Zyklus bestehend aus Lokalisation in<br />
flachen Zentren und thermischer Anregung aus diesen,<br />
bis sie schließlich mit dem tiefen Zentrum Ce 4+<br />
rekombinieren. Mit „VB“ ist das Valenzband gekennzeichnet.<br />
Die Dunkelleitfähigkeit cerdotierter SBN-Kristalle mit Konzentrationen von 0.2 und mehr Gew.-% CeO 2 beträgt<br />
σ d = 3×10 -13 Ω -1 m -1 [1]. Die Konzentration der Leitungsbandelektronen im Dunklen ergibt sich damit zu N e =<br />
5×10 11 m -3 . In einem Kristallvolumen von 1 mm 3 befinden sich bei Dunkelheit nur 500 Elektronen im Leitungsband.<br />
Die zusätzliche Berücksichtigung der Ergebnisse der Pulslaserexperimente führt zu der Erkenntnis, daß<br />
die Leitungsbandelektronen im Mittel 33 mal durch flache Zentren, die im Bandmodell energetisch knapp unterhalb<br />
der Leitungsbandkante angesiedelt sind, eingefangen und thermisch wieder angeregt werden, bevor sie<br />
endgültig mit dem Fängerion Ce 4+ rekombinieren. Das Modell ist schematisch in Abbildung 1 wiedergegeben.<br />
Diese bisher einmaligen Einblicke in die mikroskopischen Prozesse erlauben es nun, die im Hinblick auf<br />
optimale photorefraktive Eigenschaften notwendige Cer-Konzentration von SBN zu berechnen. Weiterhin sind<br />
allgemeine Aussagen auch für andere photorefraktive Materialien möglich: Es zeigt sich zunächst, daß nur ein<br />
geringer Bruchteil der Photonen beim Passieren einer gefüllten tiefen Störstelle absorbiert wird. Das ist jedoch<br />
kein Problem, da die Konzentration der Elektronenspender durch Erhöhung der Dotierungskonzentration oder<br />
mittels reduzierender Behandlung gesteigert werden kann. Dagegen ist die schlechte Anregungseffizienz, nur<br />
6% der absorbierten Photonen regen ein Elektron an, von großem Nachteil, weil 94% des Lichts nutzlos verloren<br />
geht. Die besonders große Effizienz beim Einfang der freien Leitungsbandelektronen zeigt die langreichweitige<br />
Wirkung der Coulomb-Wechselwirkung. Sie reduziert die Leitfähigkeit und vergrößert die Antwortzeiten.<br />
Obwohl die Untersuchungen auf SBN konzentriert wurden, ist anzunehmen, daß diese allgemeinen Feststellungen<br />
für viele oxidische photorefraktive Kristalle gelten. Daher ist mit einer spürbaren Erhöhung der photorefraktiven<br />
Empfindlichkeit für neue Kristallzusammensetzungen kaum zu rechnen. Als Ausweg bleibt die Erhöhung<br />
der Lichtintensität durch Fokussierung von Laserstrahlen oder durch die Verwendung von Laserpulsen.<br />
2.3 Pyroelektrizität bei Dauerstrichintensitäten<br />
Bei der Betrachtung des lichtinduzierten Ladungstransports in elektrooptischen Kristallen werden im Bereich<br />
von Intensitäten, wie sie typischerweise von Dauerstrichlasern zur Verfügung gestellt werden, die Drift in externen<br />
elektrischen Feldern, die Diffusion und der volumenphotovoltaische Effekt als Antriebsmechanismen für<br />
die Ladungsumverteilung berücksichtigt. Der Einfluß des pyroelektrischen Effekts wurde bisher nur für gitterförmige<br />
Beleuchtung mit Pulslaserintensitäten als signifikant erachtet [4].<br />
In Experimenten mit Dauerstrichlasern ist jedoch zu bedenken, daß der Kristall durch Absorption der auftreffenden<br />
Beleuchtung homogen erwärmt wird. Die damit einhergehende Änderung der Spontanpolarisierung P s führt<br />
zur Ansammlung von Polarisationsladungen auf den beiden Flächen senkrecht zur Achse der Spontanpolarisierung.<br />
Ein homogenes pyroelektrisches Feld E pyro entsteht, welches im Kristallvolumen wie ein von außen angelegtes<br />
Feld wirkt und daher eine signifikante Rolle beim lichtinduzierten Ladungstransport übernehmen kann.<br />
Experimente bei Dauerstrichintensitäten unter Verwendung einer Phasenmodulationstechnik zeigen, daß durch<br />
homogene Erwärmung von SBN-Kristallen, realisiert durch elektrische Heizung oder durch Absorption bei<br />
intensiver Beleuchtung, Raumladungsfelder der Größenordnung 60 kV/m erzeugt werden konnten, welche einen<br />
Beugungswirkungsgrad von nahezu 100% ermöglichen. Für außerordentlich polarisiertes Licht ist die starke<br />
Wechselwirkung zwischen den Lichtstrahlen aufgrund thermischer und pyroelektrischer Einflüsse anhand transienter<br />
Strahlprofilinstabilitäten zu erkennen.
32 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Es ist damit zu rechnen, daß auch in anderen Materialien homogene pyroelektrische Felder einen großen Einfluß<br />
auf den lichtinduzierten Ladungstransport haben. Eine ganze Reihe von Gründen zeigt die Bedeutung dieser<br />
Erkenntnisse:<br />
• Es können große Brechungsindexänderungen und Beugungseffizienzen erzielt werden, ohne ein äußeres<br />
elektrisches Feld anzulegen.<br />
• Der Effekt ist bei der Entwicklung zukünftiger Anwendungen auf der Basis photorefraktiver und pyroelektrischer<br />
Kristalle zu berücksichtigen. Aber auch bekannte Techniken, wie das elektrische Fixieren oder<br />
die Frequenzverdopplung mit Hilfe von periodischen Domänenstrukturen, können durch pyroelektrische<br />
Felder beeinflußt werden.<br />
• Durch diesen Effekt erzeugte Strahlprofilinstabilitäten sind in der Lage, die Effizienz phasenkonjugierender<br />
Spiegel zu beeinflussen.<br />
• Ein tieferes Verständnis über den pyroelektrischen Effekt kann durch Anwendung optischer Techniken<br />
erreicht werden.<br />
• Zueinander inkohärente Strahlen können durch die Absorption von Lichtenergie miteinander wechselwirken.<br />
Hier ergibt sich ein Spielraum für neuartige Techniken des optischen Schaltens. Über die Wärmeleitfähigkeit<br />
des Materials ist selbst die gegenseitige Beeinflussung sich nicht überlappender Strahlen möglich.<br />
2.4 Piezoelektrisch induzierte Oberflächenreliefgitter<br />
In der überwältigenden Mehrheit der Arbeiten zum photorefraktiven Effekt in elektrooptischen Kristallen werden<br />
die Prozesse beim Aufbau eines Raumladungsfeldes in der Nähe der Kristalloberfläche und an der Oberfläche<br />
selbst nicht berücksichtigt. Falls das Volumen, in dem Wechselwirkung zwischen Licht und Materie stattfindet,<br />
ausreichend ist, so daß Oberflächeneffekte vernachlässigt werden können, ist dieses Vorgehen gerechtfertigt.<br />
Es gibt aber experimentelle Bedingungen, die das Einbeziehen der Oberfläche erfordern. Dazu gehört<br />
z.B. das holographische Schreiben in photorefraktiven Wellenleitern.<br />
Eine einfache Abschätzung zeigt, daß die Beugung an einem elektrooptisch induzierten Brechungsindexgitter<br />
an der Oberfläche (Amplitudengitter durch Modulation der Reflektivität) gegenüber der Beugung an einem<br />
piezoelektrisch induzierten Oberflächenreliefgitter (Phasengitter durch Reliefbildung) zu vernachlässigen ist,<br />
daß letzteres jedoch der experimentellen Beobachtung zugänglich sein müßte.<br />
In einem wiederum mit Phasenmodulationstechnik durchgeführten Experiment konnte erstmalig an einer<br />
eisendotierten Bi 12TiO 20-Probe (BTO) ein Oberflächenreliefgitter, hervorgerufen durch den piezoelektrischen<br />
Effekt, in der holographischen Standardkonfiguration eindeutig nachgewiesen werden. Die Abhängigkeiten der<br />
Beugungseffizienz von der Gitterperiode, dem externen elektrischen Feld und der Polarisation der beiden<br />
Schreibstrahlen schließen ein Gitter elektrooptischen Ursprungs aus. Die gemäß einem einfachen Modell berechnete<br />
Amplitude der Oberflächendeformationen weicht vom experimentellen Wert um den Faktor zehn ab,<br />
was jedoch in der Einfachheit erster Modellbetrachtungen liegt. Jüngste Resultate verfeinerter Rechnungen<br />
reduzieren die Diskrepanz schon auf den Faktor 1.5.<br />
2.5 Gitteroszillationen<br />
Üblicherweise wird in Experimenten unter Verwendung phasenmodulierter Signalstrahlen vorausgesetzt, daß<br />
die Vibrationsfrequenz des Interferenzmusters sehr viel größer ist als die inverse Maxwellzeit τ M. Die Raumladungsfelder<br />
können den Bewegungen des Lichtmusters nicht folgen. Dadurch wird gewährleistet, daß das Brechungsindexgitter<br />
bezüglich Amplitude und Phase in guter Näherung ungestört ist; das Meßobjekt Brechungsindexgitter<br />
wird nicht durch das Meßverfahren Oszillation des Lichtmusters beeinflußt.<br />
Im Frequenzbereich unterhalb der inversen Maxwellzeit bietet sich diese Technik dagegen auch zur direkten<br />
Beobachtung der Dynamik der Hologrammaufzeichnung an. Das genaue Studium der in diesem Frequenzintervall<br />
zu erwartenden, stark ausgeprägten Gitteroszillationen ermöglicht neben der Bestimmung der Maxwellzeit<br />
z. B. die Messung der Drift- und Diffusionslängen. Einen weiteren interessanten Aspekt stellt der Einfluß höherer<br />
Harmonischer der Raumfrequenz K auf die Oszillationen dar, ein Sachverhalt, der für nichtlineare Effekte<br />
verantwortlich ist. Zu diesem Zweck bieten sich Untersuchungen an dünnen Hologrammen an, so daß nicht nur<br />
r<br />
Bragg-Beugung am Gitter mit dem Vektor K auftreten kann (lineare Hologrammaufzeichung), sondern auch die<br />
r r<br />
sogenannte „Nicht-Bragg“-Beugung an Gittern mit Vielfachen 2K<br />
, 3K<br />
usw. zu beobachten ist (nichtlineare<br />
Hologrammaufzeichnung).<br />
Die durchgeführten Experimente an dünnen Hologrammen in einer BTO-Probe zeigten, daß ein direktes Studium<br />
der Amplituden der Gitteroszillationen in Abhängigkeit von Parametern wie der Frequenz der Phasenmodu-
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 33<br />
lation, der Raumfrequenz oder des externen elektrischen Feldes durchgeführt werden können. Daß dabei die<br />
Volumeneffekte der dynamischen Holographie vernachlässigt werden können, ist als weiterer Vorteil zu verbuchen.<br />
Die Abhängigkeiten im linearen Aufzeichnungsbereich konnten qualitativ richtig durch ein theoretisches<br />
Modell wiedergegeben werden. (Einzelheiten s. [5]). Die Untersuchungen im nichtlinearen Aufzeichnungsbereich<br />
geben wichtige Aufschlüsse zur Entwicklung einer neuen experimentellen Methode zur Bestimmung der<br />
Konzentration umverteilbarer Ladungsträger.<br />
Literatur<br />
[1] K. Buse, U. van Stevendaal, R. Pankrath, E. Krätzig, „Light-Induced Charge Transport Properties of<br />
Sr0.61Ba0.39Nb2O6 Crystals“. J. Opt. Soc. Am. B 13, 1461 (1996)<br />
[2] R. Niemann, K. Buse, R. Pankrath, M. Neumann, „XPS Study of Photorefractive Sr0.61Ba0.39Nb2O6 Crystals“.<br />
Solid State Commun. 98, 209 (1996).<br />
[3] R. D. Shannon, C. T. Prewitt, „Effective Ionic Radii in Oxides and Flourides“. Acta Cryst. B 25, 925<br />
(1969).<br />
[4] K. Buse, „Thermal Gratings and Pyroelectrically Produced Charge Redistribution in<br />
[5]<br />
BaTiO3 and KNbO3“. J. Opt. Soc Am. B 10, 1266 (1993).<br />
M. P. Petrov, V. M. Petrov, V. V. Bryksin, I. Zouboulis, A. Gerwens, E. Krätzig, „Grating Oscillations in<br />
Photorefractive Crystals“. Opt. Lett. 22, 1083 (1997).<br />
Eigene Publikationen<br />
• A. Gerwens, M. Simon, K. Buse, E. Krätzig, „Activation of Cerium-Doped Strontium Barium Niobate for<br />
Infrared Holographic Recording“, Opt. Commun. 135, 347 (1997).<br />
• A. Gerwens, K. Buse, E. Krätzig, „Alternating Photocurrents and Modulated Photoconductivities in<br />
Photorefractive Sillenite Crystals“, Ferroelectrics 202, 203 (1997).<br />
• M. P. Petrov, V. M. Petrov, V. V. Bryksin, I. Zouboulis, A. Gerwens, E. Krätzig, „Grating Oscillations in<br />
Photorefractive Crystals“, Opt. Lett. 22, 1083 (1997).<br />
• S. Stepanov, N. Korneev, A. Gerwens, K. Buse, „Dynamic Self-Diffraction from Free Surface Relief<br />
Gratings in a Photorefractive Bi12TiO20 Crystal“, Appl. Phys. Lett. 72, 879 (1998).<br />
• N. Korneev, D. Mayorga, S. Stepanov, A. Gerwens, K. Buse, E. Krätzig, „Enhancement of the Photorefractive<br />
Effect by Homogeneous Pyroelectric Fields“, Appl. Phys. B 66, 393 (1998).<br />
• N. Korneev, D. Mayorga, S. Stepanov, A. Gerwens, K. Buse, E. Krätzig, „Characterization of Photorefractive<br />
Strontium-Barium Niobate with Non-Steady-State Holographic Photocurrents“, Opt. Commun.<br />
146, 215 (1998).<br />
• A. Gerwens, K. Buse, E. Krätzig, N. Korneev, S. Stepanov, „Hall Measurements with Photorefractive<br />
Strontium-Barium Niobate by Application of a Non-Steady-State-Photocurrent Method“, J. Opt. Soc. Am.<br />
B 15, 2143 (1998).<br />
• M. P. Petrov, V. M. Petrov, V. V. Bryksin, A. Gerwens, S. Wevering, E. Krätzig, „Grating Oscillations<br />
and Nonlinear Effects in Photorefractive Crystals“, J. Opt. Soc. Am. B 15, 1880 (1998).<br />
Konferenzberichte<br />
• V. M. Petrov, M. P. Petrov, I. Zouboulis, A. Gerwens, E. Krätzig, „Non-Bragg Diffraction and Grating<br />
Oscillations in Photorefractive Holograms“, Proceedings of the Topical Meeting on Photorefractive Materials,<br />
Effects and Devices, S. 101, Chiba, Japan (1997).<br />
• S. I. Stepanov, N. A. Korneev, A. Gerwens, K. Buse, „Light Diffraction from Piezoelectric Surface Gratings<br />
in a Photorefractive Bi12TiO20 Crystal“, Proceedings of the Conference on Lasers and Electro-optics,<br />
S. 458, San Francisco, USA (1997).<br />
Dissertation<br />
A. Gerwens: Charakterisierung photorefraktiver Kristalle mit Hilfe oszillierender Lichtmuster<br />
Vorträge<br />
23.03.1995 Frühjahrstagung der DPG, Berlin<br />
„Infrarot-Sensibilisierung von Strontium-Barium-Niobat-Kristallen“<br />
28.03.1996 Frühjahrstagung der DPG, Regensburg<br />
„Nichtstationäre Photoströme in photorefraktiven Kristallen“<br />
19.02.1997 Instituto Nacional de Astrofisica, Optica y Electronica, Puebla, Mexiko<br />
„Charge carrier mobility in oxidic crystals“
34 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
20.03.1997 Frühjahrstagung der DPG, Münster<br />
„Ladungsträgerbeweglichkeit in oxidischen Kristallen“<br />
26.08-29.08.1996 3rd European Conference on Applications of Polar Dielectrics, Bled,<br />
Slowenien,<br />
„Nonstationary Photocurrents in Photorefractive Sillenite Crystals“<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
Kolloquium des SFB 225<br />
Seminar des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
Vorlesungen des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 35<br />
Photorefraktive Eigenschaften und mikroskopische Struktur von Sillenit-Kristallen<br />
Beginn des Projektes: 1. Januar 1998<br />
Ende des Projektes: 31. Dezember 2000<br />
Doktorandin: M. Sci. Hu Yi<br />
Betreuer: Prof. Dr. K. H. Ringhofer<br />
Zusammenfassung<br />
Die erstmalige Überreichung des Nobelpreises für Forschungen im Bereich der (Physik und) Informationstechnologie<br />
zeigt die Bedeutung dieses Gebietes für die heutige Gesellschaft. Die niedrigen Kosten der Speichermedien,<br />
die hohen Speicherkapazitäten und die hohen Speicher- und Auslesegeschwindigkeiten bilden die Grundlage<br />
für die Revolution, die sich gerade im Bereich der Informationstechnologie und, allgemeiner, im gesellschaftlichen<br />
Bereich vollzieht.<br />
Die Speicherung von Information durch magnetische und/oder optische Methoden findet immer noch primär an<br />
der Oberfläche geeigneter Materialien statt. Diese Technik stößt jetzt aber an ihre Grenzen: die gespeicherte<br />
Information muss in immer kleineren Flächen gespeichert werden, und dieser Prozess kann nicht unbegrenzt<br />
fortgesetzt werden; auch thermische Instabilität ist bei steter Verfeinerung dieser Technik zu erwarten.<br />
Eine attraktive Alternative ist die holographische Speicherung im Volumen eines photorefraktiven Kristalls.<br />
Schnelle und wiederbeschreibbare holographische Speicher könnten auf Terabits an Information in weniger als<br />
einer Millisekunde zugreifen und mit einer Geschwindikgkeit von mehr als einem Gigabit pro Sekunde auslesen,<br />
wären also mehr als 100 mal so schnell wie ein DVD-Gerät.<br />
Unter den anorganischen photorefraktiven Materialien bieten sich vor allem die Sillenite an, welche durch hohe<br />
Empfindlichkeit und kleine dielektrische Relaxationszeit im sichtbaren Bereich ausgezeichnet sind. Ihre Anwendbarkeit<br />
reicht sogar ins Infrarote und ihre Relaxationszeit kann in den Sub-Millisekundenbereich verkürzt<br />
werden.<br />
Das Ziel dieses Teilprojektes ist es gewesen, die durch die mikroskopische Struktur der Sillenite vorgegebenen<br />
Materialeigenschaften wie optische Aktivität, primärer und sekundärer elektro-optischer Effekt, Photoleitfähigkeit<br />
usw. zu studieren und Mittel und Wege zu finden, das Speichern und Auslesen von Information möglichst<br />
effizient zu machen. Dies ist durch das Auffinden sehr genauer Näherungslösungen möglich geworden, die es<br />
erlaubt haben, den günstigsten Kristallschnitt, die günstigste Kristalldicke und die günstigste Polarisation der<br />
Schreibstrahlen für optimale Speicherung und optimales Auslesen zu finden.<br />
Stand der Forschung zu Beginn des Teilprojektes<br />
Obwohl die Stärke eines Volumen-Hologramms durch Anlegen eines äußeren zeitlich konstanten oder periodischen<br />
elektrischen Feldes beträchtlich verbessert werden kann, gibt es Anwendungen wie z.B. die Interferometrie<br />
[1], bei denen eines solches äußeres Feld äußerst unerwünscht ist. Das äußere Feld würde den Messaufbau<br />
stark komplizieren und würde die Messresultate ungenau und schwer interpretierbar machen. Ohne ein solches<br />
äußeres Feld wird die Kopplung zwischen den Schreibstrahlen wegen des kleinen elektro-optischen Koeffizienten<br />
aber auch ziemlich schwach, so dass eine Optimierung des holographischen Verfahrens sehr<br />
wünschenswert wird.<br />
Infolge der Vielzahl der zur Optimierung zur Verfügung stehenden Parameter ist ein einfaches Ausprobieren<br />
aller Möglichkeiten aussichtslos und die Modellierung des holographisches Prozesses wird unumgänglich. Diese<br />
Modellierung ist allerdings ungewöhnlich schwierig, weil die Sillenite zur Kristallklasse 23 gehören, also kubische<br />
Symmetrie zeigen. Damit bleiben die Polarisationsvektoren der Schreibstrahlen nicht eingefroren wie bei<br />
den Ferroelektrika oder wie bei Anlegen eines starken äußeren Feldes, und es kommt zu einer Verdrehung der<br />
Polarisationsvektoren im Inneren des Kristalls aus zwei Gründen: einerseits wegen der zum Teil starken opti-
36 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
schen Aktivität der Sillenite, andererseits wegen der Kopplung der Schreibstrahlen über das holographische<br />
Gitter. Die Lichtamplitude kann nun nicht mehr als skalar betrachtet werden, ihre vektorielle Natur muss in<br />
Betracht gezogen werden [2]. Mathematisch heißt das, dass man selbst im stationären Fall Systeme von Differentialgleichungen<br />
in Betracht ziehen muss, und die Aufgabe, diese Differentialgleichungen zu lösen, kann im<br />
allgemeinen nur als unerfreulich bezeichnet werden.<br />
Zu Beginn der Arbeit an diesem Teilprojekt ist die vektorielle Natur der Lichtwellen in einer Vielzahl von Arbeiten<br />
zwar berücksichtigt worden, z.B. [3-5], jedoch auf ziemlich einfache Art: Es wurde in praktisch allen<br />
Fällen angenommen, dass das Raumladungsgitter im Inneren des Kristalls nicht verändert wird, also räumlich<br />
homogen ist. Dies kann schon wegen der optischen Aktivität und deren Einfluss auf die Wechselwirkung zwischen<br />
den Schreibstrahlen nur für sehr dünne Kristalle zutreffen; es ist aber in letzter Zeit gelungen, sehr dicke,<br />
„faserartige“ Kristalle zu züchten [6], die für die Anwendung von besonderem Interesse sein sollten. Aber selbst<br />
für mäßig dicke Kristalle von einigen Millimetern Dicke ist die Näherung eines homogenen Raumladungsgitters<br />
schlecht. Das kann man sich leicht klar machen, wenn man bedenkt, dass die optische Aktivität in einem der<br />
wichtigsten Sillenite, nämlich in Bi12SiO20, so groß ist, das der Polarisationsvektor bei einer Wellenlänge von<br />
515 nm für einen etwa 10 mm dicken Kristall eine volle Drehung beschreibt.<br />
Als weitere Näherung wurde stets vorausgesetzt, dass die optische Aktivität dominant ist, so dass die Wechselwirkung<br />
zwischen den Schreibstrahlen als kleine Störung betrachtet werden kann. Diese Näherung ist für<br />
Bi12SiO20 ausgezeichnet, für das nicht minder wichtige Bi12TiO20 auf Grund seiner kleineren optischen Aktivität<br />
aber nicht mehr akzeptabel.<br />
Abgesehen von der nur unter Vorbehalt brauchbaren Näherung eines räumlich konstanten Raumladungsgitters<br />
waren zu Beginn des Teilprojektes nur einige wenige Konfigurationen untersucht worden, hauptsächlich der<br />
Kristallschnitt parallel zur (110)-Ebene [3-5] und, in bedeutend geringerem Umfang, der Kristallschnitt parallel<br />
zur (111)-Ebene [7]. Eine allgemeinere Untersuchung aller möglichen Schnittebenen lag daher nahe.<br />
Literatur<br />
[1]. M. P. Georges, and P. L. Lemaire, Appl. Phys. B 68, 173 (1999).<br />
[2]. B. I. Sturman, E. V. Podivilov , K. H. Ringhofer, E. Shamonina, and V. P. Kamenov, E.<br />
Nippolainen, V. V. Prokofiev, and A. A. Kamshilin , „Theory of photorefractive<br />
vectorial wave coupling in cubic crystals“ , Phys. Rev. E 60, 3332-3352 (1999).<br />
[3]. S. M. Shandarov, A. Reshet'ko, A. A. Emelyanov, O. Kobozev, M. Krause, Y. F. Kargin,<br />
and V. V. Volkov, „Two-beam coupling in sillenite crytals“, SPIE Proc. 2969, 202-210<br />
(1996).<br />
[4]. V. V. Shepelevich, N. N. Egorov, and V. Shepelivich, „Orientation and polarization<br />
effects of two-beam coupling in a cubic optically active photorefractive piezoelectric<br />
BSO crystal“, J. Opt. Soc. Am. B 11, 1394-1402 (1994).<br />
[5]. B. I. Sturman, D. J. Webb, R. Kowarschik, E. Shamonina, and K. H. Ringhofer, „Exact<br />
solution of the Bragg-diffraction problem in sillenites“, J. Opt. Soc. Am. B 11, 1813-<br />
1819 (1994).<br />
[6]. A. A. Kamshilin, R. Ravattinen, H. Tuovinen, T. Jaaskelainen, and V. V. Prokofiev,<br />
“Double phase conjugation in Bi12TiO20 photorefractive fiber-like crystal“, Opt.<br />
Commun. 103, 221-226 (1993).<br />
[7]. N. Kukhtarev, B. S. Chen, P. Venkateswarlu, G. Salamo, and M. Klein, „Reflection<br />
holographic gratings in [111] cut Bi12TiO20 crystal for real time interferometry“, Opt.<br />
Commun. 104, 23-28 (1993).<br />
Arbeitsbericht und Ergebnisse<br />
Holographische Experimente in Silleniten<br />
Zu Beginn des Teilprojektes wurden die in der Literatur vorgefundenen Rechnungen analysiert und erweitert.<br />
Vorhanden waren Rechnungen zum (110)- und zum (111)-Schnitt.<br />
Der dabei angewandte Formalismus wurde so verallgemeinert, dass eine Berechnung von Kopplungstensor [R1,<br />
R2], Beugungswirkungsgrad [R3, K4, R2] und Strahlverstärkung [R1, R2, K4] zuerst einmal nicht nur für den<br />
(110)- und den (111)-Schnitt für beliebige Richtung des Gittervektors möglich wurde, sondern auch für den<br />
(112)-Schnitt [R2]. Als wichtigste Gitterrichtungen wurden dabei vor allem, in den Schnitten, in denen es angebracht<br />
war, die L-Geometrie (L für longitudinal), die T-Geometrie (T für transversal) und die D-Geometrie (D
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 37<br />
für diagonal), untersucht. Dabei wurde die Strahlverstärkung in den jeweiligen Geometrien bezüglich Anfangspolarisation<br />
und Kristalldicke optimiert [R2-R7, K3-K7].<br />
Die nächste Verallgemeinerung bestand darin, Kopplungstensor, Beugungswirkungsgrad und Strahlverstärkung<br />
für einen beliebig geschnittenen Kristall, für beliebige Gitterorientierung, für beliebige Anfangspolarisation und<br />
für beliebige Kristalldicke auszurechnen [R1-R3]. In diesem Zusammenhang wurde die maximale Strahlverstärkung,<br />
die man in einem gegebenen Sillenitkristall erreichen kann, gefunden und auch die entsprechenden experimentellen<br />
Parameter [R2, R1].<br />
Dabei wurde noch immer die Näherung großer optischer Aktivität benutzt. Schließlich wurde auch diese Annahme<br />
fallengelassen und eine exakte Lösung für homogenes Gitter angegeben.<br />
Alle diese Rechnungen waren aber letzten Endes nicht ganz befriedigend, weil die Annahme eines konstanten<br />
Raumladungsgitters nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt erscheint. Es wurden daher große Anstrengungen<br />
unternommen, um sich von dieser Annahme zu befreien und es ist in der Tat gelungen, eine Lösung des vektoriellen<br />
Problems anzugeben, welche bei Abwesenheit eines äußeren elektrischen Feldes als fast exakt bezeichnet<br />
werden kann [R2, R8]. Dies ist durch den Übergang zu parallelen und senkrechten Amplituden möglich geworden.<br />
In jeder Kristalltiefe ist die parallele Amplitude einer Lichtwelle diejenige, welche in genau der Richtung<br />
liegt, welche unter dem Einfluss der optischen Aktivität aus der Richtung der Anfangspolarisation hervorgeht.<br />
Die senkrechte Amplitude entspricht der dazu senkrechten Richtung. Man erhält ein gekoppeltes Gleichungssystem<br />
für die parallelen und senkrechten Lichtamplituden, welches durch eine Entwicklung nach der<br />
Kopplungskonstanten iterativ gelöst werden kann.<br />
Wir haben nun ein kombiniertes Verfahren benutzt, um dieses Gleichungssystem zu lösen, indem wir erst einmal<br />
das parallele Subsystem exakt gelöst haben. Diese Lösung haben wir durch diejenigen Terme ergänzt, welche in<br />
einer Entwicklung bis zur zweiten Störungsordnung noch fehlen würden. Das Resultat ist sehr einfach und gibt<br />
im allgemeinen schon sehr befriedigende Lösungen. Dies gilt insbesondere für die Optimierung bezüglich der<br />
Gesamtintensität. Nur in Ausnahmefällen, nämlich wenn man den anisotropen Anteil der Intensität optimieren<br />
will, ist es nötig, Terme dritter Ordnung hinzuzunehmen, welche sich aber ebenfalls nicht als sehr kompliziert<br />
erweisen. Wir haben das Verfahren an mehreren Beispielen erprobt und haben in allen Fällen mehr als zufriedenstellende<br />
Resultat erhalten.<br />
G<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
(a) (110)-cut BTO, L-geometry<br />
numeric data<br />
combined solution<br />
CGA<br />
UPA<br />
1 10 100 1000<br />
β<br />
G<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
0.0<br />
(b) (110)-cut BTO, T-geometry<br />
numeric data<br />
combined solution, 3 rd order<br />
combined solution, 2 nd order<br />
CGA<br />
UPA<br />
1 10 100 1000<br />
Abbildung 1 vergleicht die verschiedenen Approximationen von G(ß) für BTO, d=10 mm.<br />
(a) L-Geometrie; (b) T-Geometrie. Näherung der ungeschwächten Pumpwelle (punktiert), homogenes Gitter<br />
(strichliert), neue Lösung (durchgezogen) in (a), neue Lösung einschließlich der zweiten (strichpunktiert) und<br />
dritten (durchgezogen) Ordnung der senkrechten Komponenten in (b), und numerische Werte (punktiert).<br />
Holographische Experimente in Halbleitern<br />
Eine zweite Richtung im Teilprojekt war die Untersuchung von holographischen Gittern in Halbleitern. Dieses<br />
Problem ist einfacher, weil die Halbleiter wie die Sillenite zwar von kubischer Symmetrie sind, jedoch zum<br />
Unterschied von diesen ein Inversionszentrum besitzen. Auf Grund dieser Tatsache ist in Halbleitern wie z.B.<br />
GaAs oder CdTe optische Aktivität ausgeschlossen weil nicht mit der Kristallsymmetrie verträglich.<br />
Ein sehr angenehmer Nebeneffekt dieses Befundes ist es, dass man, zumindest bei der Abwesenheit eines äußeren<br />
Feldes, die vektoriellen Gleichungen der dynamischen Holographie (also ohne die Annahme eines räumlich<br />
β
38 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
konstanten Gitters!) sogar exakt lösen kann. Das haben wir getan und im Spezialfall longitudinaler Geometrie<br />
im (110)-Schnitt näher untersucht [R9]. Es stellte sich heraus, dass man verschiedene Fälle unterscheiden muss,<br />
die sich durch den Parameter<br />
I 2 1<br />
a =<br />
I sin 2φ<br />
1<br />
unterscheiden, wobei I1 und I2 die Intensitäten der Schreibstrahlen sind und φ ein Winkel ist, der mit der<br />
Anfangspolarisation zusammenhängt. Für a < 1 ändert sich die Modulation periodisch mit der Kristalltiefe, und<br />
das ist sehr ungewöhnlich [R9, K2]. Erst ab a = 1 erhält man das gewohnte Verhalten, dass die Modulation mit<br />
wachsender Kristalltiefe nach 0 geht [R9]. Die üblichen Formeln der skalaren Zweiwellenmischung erhält man<br />
im Grenzfall großen as.<br />
Abbildung 2 zeigt die beiden Regime der Zweiwellenmischung für die longitudinale Geometrie eines (110)geschnittenen<br />
Kristalls. (a) a = 0.5. Alle Größen sind periodisch in der Kristalltiefe. (b): Einseitiger Energie-<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
-30<br />
-60<br />
(a)<br />
a= 0.5, β = 15, φ 0 = 26.2°<br />
10 G<br />
100 m<br />
∆ φ<br />
-90<br />
0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40<br />
dimensionless depth Γx<br />
0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40<br />
transfer für a=10. Die Verstärkung G ist mit 10 multipliziert, die Modulation mit 100, ∆φ ist der Winkel zwischen<br />
den Polarisationsvektoren.<br />
Anfangspolarisation und Anfangsstrahlverhältnis sind ebenfalls gegeben.<br />
Eigene Veröffentlichungen<br />
90<br />
75<br />
60<br />
45<br />
30<br />
15<br />
0<br />
(b)<br />
10 G<br />
100 m<br />
∆ φ<br />
a = 10, β = 15, φ 0 = 65.6°<br />
dimensionless depth Γx<br />
R1. V. P. Kamenov, Y. Hu, E. Shamonina, K. H. Ringhofer, V. Y. Gayvoronsky, „Two-wave<br />
mixing in (111)-cut Bi12SiO20 and Bi12TiO20 crystals: characterization and comparison<br />
with the general orientation, Phys. Rev. E 62, 2863-2870, (2000).<br />
R2. Y. Hu, „On diffusion recording and optimum wave mixing in cubic crystals“, Dissertation.<br />
R3. E. Shamonina, Y. Hu, V. P. Kamenov, K. H. Ringhofer, V. Y. Gayvoronsky, S. F.<br />
Nichiporko, A. E. Zagorskiy, N. N. Egorov, V. V. Shepelevich, „Diffusion recording in<br />
photorefractive sillenite crystals: an analytical approach for engineering purposes“, Opt.<br />
Commun. 180, 183-190, (2000).<br />
R4. V. V. Shepelevich, Y. Hu, A. Firsov, E. Shamonina, and K. H. Ringhofer, „Gain<br />
optimization with respect to the thickness of a sillenite crystal“ , Appl. Phys. 68, 931-<br />
936, (1999), Feature edition.<br />
R5. S. F. Nichiporko, A. E. Zagorskiy, V. V. Shepelevich, Y. Hu, K. H. Ringhofer, E.<br />
Shamonina, „Orientation dependence of the diffraction efficiency of holograms in cubic<br />
photorefractive (111)-cut piezocrystals“, Techn. Phys. Lett. 26, 44-49, (2000).<br />
R6. V. V. Shepelevich, S. F. Nichiporko, A. E. Zagorskiy, N. N. Egorov, Y. Hu, K. H.<br />
Ringhofer, E. Shamonina, V. Y. Gaivoronsky, „Optimization of diffraction efficiency and
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 39<br />
gain for two-wave mixing in cubic (111)-cut photorefractive piezocrystals“,<br />
Ferroelectrics, 2000. Eingereicht.<br />
R7. V. V. Shepelevich, S. F. Nichiporko, A. E. Zagorskiy, N. N. Egorov, Y. Hu, K. H.<br />
Ringhofer, E. Shamonina, „Polarization and orientation dependence of diffraction<br />
efficiency and gain in cubic (111)-cut photorefractive piezocrystals“, Optical Materials,<br />
2000. Eingereicht.<br />
R8. Y. Hu, K. H. Ringhofer, and E. Shamonina, „The parallel subsystem: an almost precise<br />
solution for wave-mixing in sillenites“, J. Opt. Soc. Am. B, 2000. Eingereicht.<br />
R9. Y. Hu, K. H. Ringhofer, B. I. Sturman, „Two regimes of two-beam coupling in cubic 43m<br />
crystals“, Appl. Phys. 68, 931-936, (1999). Feature edition.<br />
R10. K. H. Ringhofer, Y. Hu, E. Shamonina, A. A. Freschi, V. Y. Gayvoronsky, „The effect of<br />
bulk light absorption on running photorefractive holograms“, J. Opt. A: Pure and Ap-<br />
plied Optics 2, 34-38, (2000).<br />
Poster<br />
Glasgow, Scotland, UK<br />
K1. A. Shumelyuk, S. Odoulov, Y. Hu, E. Krätzig, and G. Brost, „Ti:Sapphire laser beam coupling in<br />
Sn2P2S6“, Technical digest of CLEO/EUROPE’98, 171 (1998).<br />
Elsinore, Denmark<br />
K2. Y. Hu, K. H. Ringhofer, E. Shamonina, V. P. Kamenov, and B. I. Sturman, „Oscillatory regime of twowave<br />
coupling in cubic 43m crystals“, OSA TOP 27, 340-246 (1999).<br />
K3. V. V. Shepelevich, S. F. Nichiporko, A. E. Zagorskiy, N. N. Egorov, Yi Hu, K. H. Ringhofer, and E.<br />
Shamonina, „Gain optimization at two-wave mixing in cubic photorefractive piezocrystals of (111)-cut“ , OSA<br />
TOPS 27, 353-360 (1999).<br />
Strasbourg, France<br />
K4. Y. Hu, E. Shamonima, V.P. Kamenov, K. H. Ringhofer, V. Ya. Gayoronsky, and V. V. Shepelevich, „A<br />
systematic approch to diffusion recording in photorefractive sillenite crysatls“, E-MRS IUMRS ICEM, (2000).<br />
K5. A.E. Zagorskiy, S. F. Nichiporko, V. V. Shepelevich, N. N. Egorov, Y. Hu,<br />
K. H. Ringhofer, and E. Shamonina, „Energy exchange optimization in a (110)-cut BTO crystal by choice of<br />
interacting waves polarization“, E-MRS IUMRS ICEM, (2000).<br />
K6 V. V. Shepelevich, S. F. Nichiporko, A. E. Zagorskiy, N. N. Egorov , Y. Hu,<br />
K. H. Ringhofer, E. Shamonina, and V. Ya. Gavoronsky, „Polarization and orientation dependence of diffraction<br />
efficiency and gain in cubic (111)-cut photorefractive piezocrystal“, E-MRS IUMRS ICEM, (2000).<br />
Mozyr, Belarus<br />
K7. Y. Hu, K. H. Ringhofer, E. Shamonina, A. A. Firsov, and V. V. Shepelevich, „Optimum thickness of<br />
cubic photorefractive piezocrystal for diffraction efficiency“ , Optics of Crystals, (2000) to be published.<br />
K8. S. F. Nichiporko, A. E. Zagorskiy. V. V. Shepelevich, N. N. Egorov, K. H. Ringhofer,<br />
Y. Hu, and E. Shamonina, „Optimization of diffraction efficiency of transmission hologram in cubic photorefractive<br />
piezocrystal of (110)-cut in DC electric field“, Optics of Crystals, (2000) to be published.<br />
K9. S. F. Nichiporko, A. E. Zagorskiy, V. V. Shepelevich, N. N. Egorov, K. H. Ringhofer,<br />
Y. Hu, and E. Shamonina, „The effect of ac electric field on polarization dependence of holograms energy<br />
characteristics in Bi12TiO20 crystal“, Optics of Crystals, (2000) to be published.
40 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Gastaufenthalte:<br />
Kiew, Ukraine: 4-11 Dez. 1999<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
Einführung in die Optik Prof. Dr. K. H. Ringhofer<br />
Dynamische Holographie I Prof. Dr. K. H. Ringhofer<br />
Kristalleigenschafen – Tensoren Prof. Dr. E. Krätzig<br />
<strong>Mikrostruktur</strong> <strong>oxidischer</strong> Kristalle I Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
<strong>Mikrostruktur</strong> <strong>oxidischer</strong> Kristalle I I Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
Elektrooptik Prof. Dr. E. Krätzig
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 41<br />
ODMR über den magnetischen Zirkulardichroismus von paramagnetischen<br />
Störstellen in oxidischen Kristallen<br />
Beginn des Projektes: 01.08.1998<br />
Dipl.-Phys. Michael Pape<br />
Betreuer: Dr. H.-J. Reyher, Prof. Dr. O. F. Schirmer<br />
Zusammenfassung<br />
Ziel des Teilprojektes ist es, Defektstrukturen in verschiedenen oxidischen Materialien aufzuklären. Dabei hat<br />
sich die ODMR in Verbindung mit konventioneller EPR als ein „schlagkräftiges Instrument“ erwiesen. Es wurde<br />
ein photorefraktives Material, Bi12SiO20 (BSO), MgO und KTaO3, sowie Neodym dotiertes YAG spektroskopisch<br />
untersucht. Eine quantitative Auswertung der Bi-Antisite Konzentration in zwei BSO Proben konnte einen<br />
wichtigen Ansatz zur Klärung der Frage liefern, inwieweit der intrinsische Defekt am photorefraktiven Effekt<br />
beteiligt ist. Gebundene Lochpolaronen besitzen in MgO und KTaO3 unterschiedliche Grundzustandswellenfunktionen.<br />
Diese macht den Vergleich der magnetooptischen Eigenschaften dieser Zentren in beiden Materialien<br />
besonders interessant.Durch den tagged-MCD konnten erstmals die optischen Spektren der beiden Zentren<br />
zweifelsfrei identifiziert und miteinander verglichen werden. Die EPR- und ODMR-Untersuchungen an<br />
YAG:Nd erbrachten den Nachweis eines Defektzentrums, das nicht mit dem bekannten „Nd auf Yttrium-Platz“<br />
identisch ist.<br />
Methoden<br />
Mittels konventioneller Elektronen paramagnetischer Resonanz (EPR) und optisch detektierter magnetischer<br />
Resonanz (ODMR) kann die submikroskopische Struktur, wie z.B. Symmetrie, Ladungsstufe oder Eigenschaften<br />
der den Defekt umgebenden Liganden aufgeklärt werden. Die Methode der ODMR erlaubt eine eindeutige<br />
Korrelation zwischen den EPR Eigenschaften eines aktiven Zentrums und dessen optischen Absorptionsbanden.<br />
Der magnetische Zirkulardichroismus (MCD) dient dabei als Meßgröße. Mit dem sogenannten tagged- oder<br />
„etikettierten“ MCD läßt sich beim fest eingestellten B-Feld der MCD eines bestimmten, in Resonanz befindlichen<br />
Zentrums vom gesamten MCD abseparieren. Damit sind die optischen Banden des betreffenden Zentrums<br />
identifiziert, was in herkömmlicher Absorptionsspektroskopie häufig sehr schwer oder unmöglich ist.<br />
Stand der Forschung<br />
Sillenite<br />
Die Kristalle mit Sillenit-Struktur, wie z.B. Bi12TiO20, Bi12GeO20 oder Bi12SiO20 sind aufgrund ihrer<br />
photorefraktiven Eigenschaften interessant für optische Anwendungen. In der Vergangenheit sind Sillenite mit<br />
verschiedensten Dotierungen dahingehend untersucht worden, die lichtinduzierten Prozesse zu verstehen und<br />
mit diesem Wissen die photorefraktiven Eigenschaften dieser Materialien zu optimieren. Da keine Korrelation<br />
zwischen photorefraktiven Eigenschaften und Dotierung gefunden werden konnte, wurde ein intrinsischer<br />
Defekt als photorefraktiv aktives Zentrum vermutet. Mit MCD/ODMR-Messungen ist es gelungen, das Bi-<br />
Antisite Defektzentrum, als diejenige intrinsische Störstelle zu identifizieren, die mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
für die photorefraktive Empfindlichkeit in diesen Kristallen verantwortlich ist [1]. Die hier beschriebenen<br />
Arbeiten bauen auf diesen Erfolgen auf.<br />
Lochpolaronen in Magnesiumoxid (MgO) und Kaliumtantalat (KTaO3)<br />
Im Rahmen der Dissertationen von B. Faust [2] und N. Hausfeld [3] (Projektbereich C4 des SFB 225) sind in<br />
Kaliumtantalat (KTaO3) mit ODMR eine große Anzahl von verschiedenen Fe-Defekten sowohl hinsichtlich<br />
ihrer EPR-, als auch ihrer optischen Eigenschaften beschrieben worden. Darüberhinaus war es möglich, nach<br />
Beleuchtung des Kristalls mit Licht der Wellenlänge λ < 650 nm metastabile Ο - - Lochpolaronen nachzuweisen.<br />
Dabei handelt es sich um ein am Sauerstoff Ο 2- lokalisiertes Loch, das von einer Kationenstörstelle benachbart<br />
ist. Ein analoges Zentrum - in der Literatur mit V - bezeichnet - ist in MgO und diversen anderen Erdalkali-<br />
Oxiden schon seit langem bekannt und mit verschiedenen experimentellen Methoden untersucht worden. In<br />
Fortsetzung an die oben genannten Arbeiten, soll im laufenden Projekt des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s eine Vergleichs-
42 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
studie erstellt werden, die das Ο - - Zentrum im KTaO3 mit dem bekannten V - - Zentrum in MgO in Verbindung<br />
bringt.<br />
YAG: Nd<br />
Neodym dotiertes Y3Al5O12 (YAG) ist eines der bedeutendsten Materialien für den Bau von Festkörperlasern.<br />
Bei der Herstellung dieser Kristalle ist das „Forschungsinstitut für mineralische und metallische Werkstoffe-<br />
Edelsteine/Edelmetalle (FEE)“ in Idar- Oberstein eine der wichtigsten Adressen. Private Mitteilungen (unveröffentlicht)<br />
von Herrn Dr. D. Rytz vom FEE besagen, daß in diesen Kristallen Defektzentren vorhanden sind, die<br />
zwar mit Nd in Verbindung gebracht werden, dessen Struktur allerdings bisher noch völlig unbekannt ist. Ziel<br />
unserer Messungen ist es nun, diese Zentren mittels EPR und ODMR nachzuweisen und auf deren Eigenschaften<br />
hin zu untersuchen.<br />
Ergebnisse<br />
Sillenite<br />
Die aktuellen Untersuchungen im Projekt des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s konzentrierten sich auf ODMR-Messungen an<br />
nominell reinen Bi12SiO20 (BSO) Kristallen. Dabei standen zwei Proben zur Verfügung, die aus verschiedenen<br />
Stellen desselben Boules geschnitten wurden. Eine Probe, mit dunkel gelber bis bräunlicher Färbung stammte<br />
aus dem Kern, während die andere, vom Rand stammende Probe eine deutlich hellere Farbe aufwies. In beiden<br />
Proben konnte paramagnetisches Fe 3+ (durch EPR), sowie der intrinsische Bi- Antisite Defekt (durch ODMR)<br />
nachgewiesen werden. Im vorliegenden Fall war der Verlauf des tagged-MCD des Antisites (Abb. 1 a) mit dem<br />
gesamten MCD identisch, was bedeutet, daß sämtliche MCD Banden ausschließlich durch dieses Zentrum verursacht<br />
wurden.<br />
Abbildung 1 a) Tagged-MCD des Bi-Antisite Defektes in BSO.<br />
b) MCD(B) Spektrum bei 575 nm.<br />
Damit war es möglich, eine quantitative Analyse vorzunehmen, wie sich die Anzahl der in den beiden Proben<br />
vorhandenen Bi-Antisite Zentren unterscheiden: Dazu wurden die relativen Höhen der „dips“ im MCD(B)-<br />
Spektrum (Abb. 1 b) bei jeweils gleichem Magnetfeldwert der beiden Kristalle verglichen. Unter der Annahme,<br />
daß dieses Verhältnis proportional ist zum Verhältnis der jeweils vorhandenen Antisites ergab sich für den<br />
dunklen Kristall ein Gehalt an Zentren, der etwa um den Faktor 2.5 größer ist als der von der hellen Probe. Es<br />
bietet sich nun an, dieses Ergebnis mit Messungen der photorefraktiven Eigenschaften beider Proben zu vergleichen.<br />
Weitere Proben stehen zur Verfügung. Eine Korrelation etwa zwischen Beugungswirkungsgrad und Antisite<br />
Konzentration würde den endgültigen Beweis für die Beteiligung des Antisites am photorefraktiven Geschehen<br />
liefern.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 43<br />
Magnesiumoxid (MgO) und Kaliumtantalat (KTaO3)<br />
Das V - - Zentrum in MgO war durch Röntgenbestrahlung metastabil zu erzeugen. Absorptionsmessungen zeigten<br />
nach etwa 30 minütiger Behandlung eine deutliche Absorptionsbande mit Maximum bei 2.33 eV, entsprechend<br />
532 nm (Abb. 2).<br />
Abbildung 2 Optische Absorption des V - -Zentrums in MgO.<br />
Mit der Aufnahme einer EPR Winkelabhängigkeit konnten die in der Literatur angegebenen g- Werte bestätigt<br />
werden [4]. Damit war es nun möglich, den tagged-MCD des V - -Zentrums aufzunehmen und diesen mit der<br />
Messung von KTaO3:O - zu vergleichen. Das Ergebnis ist in Abb. 3 gezeigt. Obwohl die Grundzustandsorbitale<br />
in beiden Materialien verschieden sind, waren die tagged-MCD Spektren durch sehr ähnliche Strukturen charakterisiert.<br />
Abbildung 3 Die tagged-MCD Spektren der Ο - -Zentren in MgO (links) und KTaO3 (rechts) weisen trotz<br />
unterschiedlicher energetischer Ausgangszustände eine sehr ähnliche Struktur auf.<br />
Desweiteren war festzustellen, daß sich der Tagged-MCD winkelabhängig verhielt, und zwar für beide Zentren<br />
in gleicher Weise. Versuche, die g-Werte und die Absorption bzw. den MCD simultan in einem gemeinsamen<br />
Modell zu erklären, sind mit Molekülorbitalrechnungen auf der Basis des „Schirmer-Modells“ [5] begonnen<br />
worden.<br />
Neodym dotiertes Y3Al5O12 (YAG)
44 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Für die Untersuchungen wurden uns vom FEE mehrere Kristalle mit unterschiedlichen Nd Konzentrationen zur<br />
Verfügung gestellt. Die Durchführung der EPR Messungen erfolgte bei X-Band Frequenzen (~9 GHz), während<br />
für die ODMR Messungen zusätzlich eine Gunn- Diode mit einer Frequenz von 35 GHz benutzt werden konnte.<br />
Da aus der Literatur die g-Werte von Nd in YAG bekannt sind [6], ließ sich ein Teil der EPR Resonanzen aus<br />
der Winkelabhängigkeit relativ leicht als Hyperfeinstruktur der beiden Isotope 143 Nd und 145 Nd mit jeweiligem<br />
Kernspin von I = 7/2 identifizieren.<br />
Abbildung 4 Ausschnitte aus dem EPR Spektrum (links) und dem MCD(B) Spektrum (rechts) von YAG:Nd.<br />
Erkennbar sind Resonanzen, die zu den Nd Isotopen ohne Kernspin gehören, sowie Hyperfeinstruktur. Die gekennzeichneten<br />
Resonanzen gehören nicht zum bisher bekannten Nd-Zentrum. Für die ODMR Messung sind<br />
die effektiven g-Werte der Resonanzen angegeben.<br />
Wie in Abb. 4 zu sehen ist, waren sowohl in den EPR Spektren, als auch in der MCD(B) Messung Resonanzen<br />
festzustellen, die nicht an das bekannte Nd Zentrum angepaßt werden konnten. Diese zusätzlichen Resonanzen<br />
wiesen auf Zentren hin, die mit dem bekannten Nd Defekt eng verwandt sind, da diese sowohl in der Winkelabhängigkeit,<br />
wie auch unter Variation der Temperatur oder der Mikrowellenleistung ein sehr ähnliches Verhalten<br />
zeigten, wie die Nd Resonanzen. Die ODMR Messungen bestätigten diese Annahme aufgrund der Tatsache, daß<br />
im Absorptions- bzw. MCD Spektrum Banden auftraten, die eindeutig nicht zum optisch wohlbekannten Nd [7]<br />
gehören, aber trotzdem die gleichen tagged-MCD Eigenschaften haben.<br />
Die experimentellen Gegebenheiten lassen für das unbekannte Zentrum auf ein Nd-Nd-Paar mit Spin 1 schließen,<br />
wofür allerdings der endgültige Nachweis noch aussteht. EPR Messungen bei 34 GHz sind begonnen worden<br />
und werden die Interpretation der Spektren ermöglichen. Aus einer Frequenzabhängigkeit, d.h. der Lage der<br />
Resonanzen in Abhängigkeit von der Mikrowellenfrequenz zwischen 9.0 und 12.4 GHz konnte die Nullfeldaufspaltung<br />
des unbekannten Zentrums auf 11.5 GHz festgelegt werden.<br />
Ausblick<br />
Der Schwerpunkt der Untersuchungen an den Silleniten wurde auf BSO gesetzt. Deshalb liegt es nahe, die Messungen<br />
und Auswertungen auch auf die andere Sillenite wie BTO oder BGO auszudehnen. Da der tagged-MCD<br />
eine Methode ist, mit der sich die Absorption einer einzelnen Defektart von der gesamten Absorption unterscheiden<br />
läßt, sollten auch dotierte Proben hinsichtlich der Ausgangsfragestellung untersucht werden.<br />
Auf dem Gebiet der Absorptionen von Lochpolaronen in MgO und KTaO3 gilt es, die Modellrechnungen zu<br />
verifizieren, bevor die Veröffentlichung abgeschlossen werden kann. In YAG:Nd steht die endgültige Identifizierung<br />
des unbekannten Zentrums noch aus. Die derzeit laufenden EPR Q-Band Messungen werden in jedem<br />
Fall dazu beitragen, die Symmetrie des Defektes beschreiben zu können Anschließend bleibt zu klären, inwieweit<br />
sich die Konzentration der Nd Dotierung auf die Bildung des „neuen“ Zentrums auswirkt und, ob dessen<br />
Anwesenheit signifikanten Einfluß auf die Lasereigenschaften des Kristalls hat. Möglicherweise ist das Defektzentrum<br />
auch in anderen Nd dotierten Wirtskristallen vorhanden, was nachzuweisen wäre.<br />
Literatur<br />
[1] H.-J. Reyher, U. Hellwig, O. Thiemann: Phys. Rev. B 47, 5638 (1993)<br />
[2] Dissertation: B. Faust, <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, 1997<br />
[3] Dissertation: N. Hausfeld, <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, 1999
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 45<br />
[4] L.E. Halliburton, L.A. Kappers, D.L. Cowan, F. Dravnieks, J.E. Wertz: Phys. Rev. Lett. 30, 607 (1973)
46 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
[5] O.F. Schirmer: Zeitschrift für Physik B 24, 235 (1976)<br />
[6] W.P. Wolf, M. Ball: J. Phys. Soc. Japan 17 (Suppl. B1), 443 (1962)<br />
[7] J.A. Koningstein, J.E. Geusic: Phys. Rev. A 136, 711 (1964)<br />
Konferenzbeiträge und Tagungsbesuche:<br />
27.-30. Juni 1999: „Seventh topical meeting on photorefractive materials, effects and devices“, Elsinore<br />
(Dänemark)<br />
13.-15. Juni 2000: „Microstructure of oxide materials“, Internationaler Workshop der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Beitrag zur ICDIM 2000, Johannesburg (Südafrika): „Magnetic circular dichroism and g-values of small<br />
bound hole polarons in KTaO3 and MgO. A comparative study.“<br />
Eigene Publikationen:<br />
M. Pape, H.-J. Reyher, N. Hausfeld, S. Mendricks: „Photoactive Pb 3+ host lattice ions in photorefractive<br />
Pb5Ge3O11 characterized by ODMR and EPR“, Trends in optics and photonics (TOPS) Vol. 27, 42 (1999)<br />
H.-J. Reyher, N. Hausfeld, M. Pape, J. Baur, J. Schneider: „Attribution of the near-UV absorption bands of<br />
YAG:Ce to Ce 3+ -ions by MCD and ODMR“, Solid State Commun. 110, 345 (1999)<br />
H.-J. Reyher, N. Hausfeld, M.Pape: „An MCD and ODMR investigation of Fe 2+ - and Fe 3+ -centers in<br />
KTaO3“, eingereicht bei J. Phys., Condens. Matter<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen:<br />
Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s: „Störstellen in Oxiden“<br />
Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s: „Elektonische Struktur <strong>oxidischer</strong> Kristalle“<br />
Kotomin: „Introduction into theory of defects in oxide solids“<br />
Kotomin: „Computational methods and modelling of advanced materials“<br />
Donnerberg: „ Einführung in die Quantenchemie“
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 47<br />
Durch Lumineszenz nachgewiesene magnetische Resonanz: Aufbau<br />
eines Spektrometers und Messungen an den Laserkristallen Al2O3:Cr<br />
und Al2O3:Ti<br />
Beginn des Projekts: 01.08.1994<br />
Beginn der Förderungsperiode: 01.07.1997<br />
Ende des Projekts: 31.07.1997<br />
Dipl. Phys. Egils Ruza<br />
Betreuer: Dr. H.-J. Reyher, Prof. Dr. O. F. Schirmer, apl. Prof. Dr. M. Wöhlecke<br />
Zusammenfassung<br />
Im Berichtzeitraum ist die ODMR-Messapparatur, deren Aufbau schon im vorherigen Teilbericht [1] geschildert<br />
wurde, weiter verbessert und intensiv verwendet worden. Mit der optisch detektierten magnetischen Resonanz<br />
(ODMR) in Lumineszenz ist eine Klärung der bisher kontrovers diskutierten Modelle der „blau-grünen“<br />
Lumineszenz in Ti-dotiertem Al2O3 gelungen. Die Daten aus den ODMR-Messungen des angeregten Zustandes<br />
erlaubten, die „blaue“ und die „grüne“ Lumineszenzbande jeweils einem Ti 3+ -O - -Defektzentrum zuzuordnen.<br />
Des weiteren lieferte die ODMR Informationen über die unterschiedliche mikroskopische Struktur der Defektzentren.<br />
ODMR-Messungen in Cr-dotiertem Al2O3 ermöglichten eine Kalibrierung des Messaufbaus.<br />
Stand der Forschung<br />
Von Ti-dotiertem Al2O3 ist vor allem die Emissionsbande im nahen IR bekannt, da die entsprechenden Übergänge<br />
beim Ti-Laser aktiv sind. Die Wechselwirkung des angeregten d-Elektrons von Ti 3+ mit dem Gitter führt<br />
zu einer dynamischen Verbreiterung der Emissionsbande, die die Basis für den breiten Abstimmbereich des Ti-<br />
Lasers bildet [2]. Neben der NIR-Emissionsbande ist auch seit langem eine Emission im blauen Wellenlängenbereich<br />
in vielen Ti-aktivierten Materialien bekannt [3,4]. In Al2O3:Ti wurde diese Lumineszenz bei Raumtemperatur<br />
erst 1985 beobachtet und mit Ti 4+ korreliert [5,6], da durch das Tempern des Kristalls ihre Intensität<br />
zugunsten der Ti 3+ -Emission abgenommen hat. Später wurde die „blaue“ Emission einem (4s→3d)-Übergang<br />
von Ti 3+ zugeordnet [7]. In Konkurrenz dazu steht das Modell, dass diese Lumineszenz nicht von einem Ti 3+ -<br />
Zentrum kommt, sondern eher von einem Aggregat-Zentrum stammt [8]. Dagegen haben Blasse et al. durch<br />
Temperexperimente diese Lumineszenzbande einem Ti 4+ -O 2- -Charge-Transfer-Übergang zugewiesen [9]. Weitere<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass die UV-angeregte Lumineszenz von Al2O3:Ti zwei verschiedene Komponenten<br />
mit unterschiedlichen Lebensdauern [10] und Maxima [11] besitzt, die „blaue“, langlebige Teilbande<br />
und die „grüne“, kurzlebige Teilbande (Lebensdauern 1.4 ms und 47 µs bei T=10 K). Diese Teilbanden weisen<br />
unterschiedliche Anregungsspektren auf. Die „blaue“ wird mit 255 nm und 272 nm, und die grüne mit 295 nm<br />
angeregt [12]. Zur Erklärung der kurzlebigen „grünen“ Teilbande wurde der (4s→3d)-Übergang von Ti 3+ vorgeschlagen,<br />
da sich dadurch die Abhängigkeit der Emissionseffizienz von der Anregungsintensität erklären<br />
ließ [11]. Im Gegensatz dazu schlug Yamaga für die grüne Teilbande ein modifiziertes Ti-Charge-Transfer-<br />
Modell vor, wobei das Ti 4+ -Zentrum von einer direkt benachbarten Al-Vakanz 1 gestört sein soll [12]. Durch<br />
Untersuchungen an Al2O3:Ti-Proben und kodotierten Al2O3:Ti,Mg-Proben wurde das Modell der lokal kompensierten<br />
Charge-Transfer-Zentren gestützt, da die Lebensdauern der „grünen“ Teilbande in beiden Proben unterschiedlich<br />
waren [13,14]. Aufgrund dessen, dass auch in undotierten synthetischen Al2O3-Kristallen eine blaue<br />
Lumineszenz vorhanden ist, wurde neuerdings das F + -Zentrum für die Lumineszenz im Sichtbaren verantwortlich<br />
gemacht [15]. Die F + -Zentren-Bildung soll nach Ref. [15] durch Ti-Dotierung gefördert werden.<br />
Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, diese widersprüchlichen Modelle der Al2O3:Ti-Lumineszenz im<br />
Bereich von 400 nm bis 700 nm zu überprüfen.<br />
1<br />
Die Vakanzen sind negativ zum Gitter geladen und kompensieren somit den positiven Ladungsüberschuss, der<br />
durch den Einbau von Ti 4+ -Zentren entsteht.
48 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Ergebnisse<br />
Bevor die eigentlichen Ergebnisse dargestellt werden, soll kurz die Vorgehensweise bei der ODMR erklärt werden.<br />
Bei konstanter optischer Anregung wird das Magnetfeld variiert, wobei mit ebenfalls konstanter Leistung<br />
die Mikrowelle an die Probe geführt wird. Sobald das Magnetfeld den Wert der Elektronen-Spin-Resonanz bei<br />
der vorgegebenen Mikrowellenfrequenz erreicht hat, ändert sich die Intensität der durch die optische Anregung<br />
hervorgerufenen Lumineszenz. Diese Änderung wird als Funktion des Magnetfeldes dargestellt. Aus modulationstechnischen<br />
Gründen bekommt man in unserem Fall nicht die Mikrowellenabsorptionskurve, sondern deren<br />
Ableitung. Die vollständige Information über die untersuchten paramagnetischen Zentren kann, wie in der magnetischen<br />
Resonanzspektroskopie üblich, erst durch Messung der Winkelabhängigkeiten der Signale gewonnen<br />
werden. Dazu wird eine Reihe von ODMR-Spektren gemessen, die sich durch die Orientierung der Probe bezüglich<br />
der Achse des Magnetfeldes unterscheiden.<br />
Lumineszenzintensität (arb.units)<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0<br />
600<br />
Wellenlänge (nm)<br />
500 400<br />
a<br />
b<br />
c<br />
16 20 24 28 32<br />
Wellenzahl (·10 3 cm -1 )<br />
350<br />
Abbildung 1: Das Lumineszenzspektrum des untersuchten<br />
Al2O3:Ti-Kristalls (a), angeregt zwischen 250 nm und<br />
300 nm, gemessen bei einer Temperatur von 2 K. Frei<br />
skaliert sind die bei Raumtemperatur gemessene<br />
„blaue“ (b) und „grüne“ (c) Lumineszenzbande aus [12].<br />
Durch Absorptionsmessungen bei Raumtemperatur wurden in unserer Probe die zwei bekannten überlappenden<br />
Absorptionsbanden bei ca. 20 000 cm -1 analysiert, die von dem 2 T2 → 2 E Übergang des Ti 3+ -Zentrums kommen<br />
[16]. Es wurde auf eine Ti 3+ -Konzentration von 4,0·10 18 cm -3 geschlossen. Anhand der UV-Absorptionsbande<br />
bei ca. 45 000 cm -1 , die zum Charge-Transfer-Übergang des Ti 4+ -Zentrums [13] gehört, konnte die Konzentration<br />
der Ti 4+ -Zentren auf 0,8·10 18 cm -3 geschätzt werden. Da Wong et al. in [13] von einem Verhältnis<br />
[Ti 4+ ]/[Ti 3+ ]=0,14 in einer „as grown“ Probe berichten, muss man schließen, dass unser Kristall mit<br />
[Ti 4+ ]/[Ti 3+ ]=0,2 unter etwas stärker oxidierenden Bedingungen gezogen wurde. Mittels konventioneller ESR<br />
konnten alleine die Resonanzen vom isolierten Ti 3+ -Zentrum beobachtet werden. Es liegen also keinerlei Hinweise<br />
für die Existenz von F + -Zentren oder sonstigen paramagnetischen Zentren in dem untersuchten Kristall<br />
vor.<br />
Bei T=2 K zeigte die untersuchte Probe das in Abb. 1 (a) dargestellte Lumineszenzspektrum. In diese Abbildung<br />
wurden auch die bei Raumtemperatur gemessenen Lumineszenzspektren aus [12] eingetragen. Dabei ist (b) die<br />
„blaue“ und (c) die „grüne“ Lumineszenz mit den entsprechenden Anregungswellenlängen von 255 nm und<br />
300 nm. Die Abbildung macht plausibel, dass die gemessene Lumineszenzbande der untersuchten Probe aus den<br />
beiden schon früher bekannten Teilbanden besteht. Der Unterschied zwischen der rechten Flanke der Gesamtbande<br />
und der rechten Flanke der (b)-Teilbande kann temperaturbedingt sein. Somit können wir davon ausgehen,<br />
dass sich unsere Untersuchungen mit den in der Literatur betrachteten Zentren befassen.
ODMR Signal<br />
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 49<br />
34 GHz, 2 K<br />
900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700<br />
Magnetfeld B (mT)<br />
90° B || [1210]<br />
53°<br />
0° B||[0001]<br />
Abbildung 2: ODMR der Gesamtintensität der<br />
„blau-grünen“ Lumineszenz. ODMR-Spektren<br />
werden für drei Magnetfeldorientierungen bei<br />
Drehung des B -Feldes um die [ 101<br />
0]<br />
-Achse<br />
gezeigt. Der Winkel wird zwischen der dreizähligen<br />
[ 0001]<br />
-Achse des Kristalls und dem statischen<br />
Magnetfeld gemessen. Wegen der Modulationsart<br />
treten die Resonanzen als „up-down“-<br />
Strukturen auf (Zunahme der Lumineszenzintensität<br />
durch Resonanz). Mit Pfeilen sind Resonanzen<br />
gekennzeichnet, die umgekehrt verlaufen („downup“<br />
– Abnahme ).<br />
In der „blau-grünen“ Lumineszenz von Al2O3:Ti wurden zwei Gruppen von Resonanzen festgestellt. Eine Gruppe<br />
liegt bei g = 2 (in Abb. 2 für verschiedene Orientierungen bei ca. 1200 mT), die andere in der Nähe von<br />
g = 4 (nicht gezeigt). Die meisten Resonanzen erhöhen die Lumineszenzintensität, bei manchen Winkeln aber<br />
führen die Resonanzen aufgrund einer anderen Mischung der Zustände zu einer Minderung der Lumineszenzintensität<br />
(markiert mit Pfeilen).<br />
Drehwinkel (Grad)<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
4<br />
6 5<br />
5<br />
6<br />
[0001]<br />
[1210]<br />
3<br />
3<br />
2<br />
2<br />
1 1<br />
[0001]<br />
900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600<br />
Magnetfeld B (mT)<br />
Abbildung 3: Winkelabhängigkeit der Al2O3:Ti-ODMR bei Drehung um die [ 101<br />
0]<br />
-Achse. Mikrowellenfrequenz<br />
34.18 GHz, Anregung bei 250 nm. Messbereich 330 nm bis 680 nm. Mit Kreisen und Kreuzen<br />
sind Messpunkte dargestellt. Ihre Größe entspricht der Intensität der Resonanz, Kreis bedeutet eine Zunahme<br />
und Kreuz eine Abnahme der Lumineszenz während der Resonanz. Die durchgezogenen Linien sind Fitkurven,<br />
die die mit einem geeigneten Spin-Hamiltonian berechneten Resonanzlagen wiedergeben. Alle Linien gehören<br />
zum Zentrum T1, welches in sechs inäquivalenten Orientierungen auftritt. Nicht durch den Fit erfasste Resonanzzweige<br />
stammen von einem weiteren Zentrum T2 (vgl. Tab. 1).<br />
4
50 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
In Abb. 3 ist eine ODMR-Winkelabhängigkeit bei Drehung des Al2O3:Ti-Kristalls um die [ 101<br />
0]<br />
-Achse dargestellt.<br />
Der Winkel, bei dem gemessen wurde, ist auf der vertikalen Achse dargestellt und das Magnetfeld auf<br />
der Abszisse. Dabei sind die eingezeichneten Resonanzlagen durch Fits mit ersten Ableitungen von Gaußkurven<br />
an die einzelnen ODMR-Spektren (Abb. 2) gewonnen worden. Durch die Winkelabhängigkeit kann der Verlauf<br />
der einzelnen Resonanzen (Zweig) verfolgt werden. Die Zweige werden durch kontinuierliche Linien begleitet,<br />
welche das Ergebnis eines Fits mit einem Spin-Hamiltonian darstellen. Die Form der Zweige in<br />
Abb. 3 („Schmetterlingsstruktur“) und die Existenz von „verbotenen“ Übergängen bei halber Feldstärke<br />
(620 mT) sind charakteristisch für ein Triplett-System. Die hier leichte Asymmetrie der Bäuche der zusammengehörenden<br />
Zweige (diese tragen die gleiche Nummer) wird durch ein orthorhombisches Kristallfeld verursacht.<br />
Ein solches System kann mit dem folgenden Spin-Hamiltonian beschrieben werden (z.B. [17]):<br />
2 1 1 2 2<br />
H SO = µ B ( BX<br />
g X S X + BY<br />
gY<br />
SY<br />
+ BZ<br />
g Z SZ<br />
) + D(<br />
SZ<br />
− S(<br />
S + 1))<br />
+ E(<br />
S X − SY<br />
) ,<br />
3 2<br />
wobei µ B — das Bohrsche Magneton, S X , SY<br />
, — die Komponenten des Spin-Operators, , ,<br />
— die Komponenten des Magnetfeldes, g X , , — die Komponenten des<br />
g<br />
SZ<br />
Y g<br />
BX Y B<br />
BZ Z g t -Tensors und D (axial)<br />
und E (orthorhombisch) — die Komponenten des Kristallfeldtensors im Hauptachsensystem des Zentrums<br />
darstellen.<br />
Von den in der Literatur für die „blau-grüne“ Lumineszenz vorgeschlagenen Modellen ist das Ti 4+ -O 2- -Charge-<br />
Transfer-Modell das einzige, das ein Spin-Triplett als angeregten Zustand haben kann, wodurch alle anderen<br />
Modelle wie F + oder isoliertes Ti 3+ nicht mehr in Frage kommen.<br />
Mit Anregungslicht wird ein Elektron vom Sauerstoff auf ein Ti 4+ -Ion übertragen. Das Loch ist bei einem dem<br />
Ti benachbarten Sauerstoffion eingefangen, d.h. es ist stark lokalisiert. Das Loch koppelt stark mit dem Elektron<br />
auf dem Titan und bildet einen Triplett-Zustand als tiefsten angeregten Zustand. Bei Rekombination des Loches<br />
mit dem Elektron kehrt das Titan in den Ti 4+ -Zustand und der Sauerstoff in den O 2- -Zustand zurück, das System<br />
wird wieder diamagnetisch. Dabei wird Licht im blau-grünen Bereich emittiert.<br />
In Tab. 1 sind als Ergebnisse des Fits mit dem orthorhombischen Spin-Hamiltonian die Parameter für zwei<br />
Triplett-Zentren T1 und T2 aufgeführt. Die Orientierung der Hauptachsensysteme der Zentren wird durch Eulerwinkel<br />
relativ zum Kristallsystem angegeben. Es sind jeweils die Eulerwinkel für das Zentrum angegeben,<br />
dessen Resonanzen den Zweig Nummer 1 bilden (Abb. 3). Die Orientierungen der Zentren, die die restlichen<br />
Zweige erzeugen, können durch die Symmetrieoperationen des Kristalls gewonnen werden.<br />
Zentrum<br />
Emission<br />
Relaxationszeit<br />
& Lebensdauer<br />
Eulerwinkel, ˚<br />
α<br />
β<br />
γ<br />
g X<br />
g -Tensor<br />
g Y<br />
g Z<br />
Kristallfeld-<br />
Aufspaltung<br />
D<br />
cm -1<br />
E<br />
cm -1<br />
T1 „blau“ T1>τ 99,3 50,4 -55 1,999 1,958 1,941 0,306 0,034<br />
T2 „grün“ T1>τ 87,3 62,7 -44 1,985 1,987 1,985 0,342 0,054<br />
Tabelle 1 Zusammenfassung der Ergebnisse der Triplett-Zentren T1 und T2, die entsprechend der „blauen“<br />
und der „grünen“ Lumineszenzbande zugeordnet wurden. Die von T1 kommenden Zweige sind in Abb. 3 mit<br />
Kurven dargestellt.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 51<br />
Im angeregten Zustand des Systems liegt nach dem hier vertretenen Modell also Ti 3+ -O - vor. Isoliertes Ti 3+ in<br />
g , g < 0,1 ; [18]), was durch das in C3v-Symmetrie nicht<br />
Al2O3 besitzt eine große g -Anisotropie ( || = 1,067<br />
verschwindende Bahnmoment im Ti 3+ -Grundzustand hervorgerufen wird. Man könnte daher eine ähnliche Ab-<br />
1<br />
weichung und Anisotropie im gekoppelten Triplett-System erwarten, da die g -Werte der koppelnden ( S = ) -<br />
2<br />
Systeme den g -Wert des ( S = 1)<br />
-Systems direkt bestimmen. Die beobachteten Werte von g ≈ 2 sprechen<br />
3+ -<br />
aber dafür, dass der Bahndrehimpuls im Ti -O unterdrückt ist. Genau dies ist im vorgeschlagenen Modell zu<br />
erwarten, da das Ti 3+ -O - lediglich orthorhombische Symmetrie aufweist, was zum „quenching of orbital momentum“<br />
führt.<br />
Die Bindungen zwischen Titan und Sauerstoff liegen sehr nah zu den Richtungen der Al-O-Bindungen im ungestörten<br />
Gitter, was mit der Annahme übereinstimmt, dass Titan-Ionen im Korund auf Al-Plätzen eingebaut<br />
werden [8]. Die Eulerwinkel der Zentren T1 und T2 sollten aber nicht ohne weiteres der Kristallstruktur<br />
zugeordnet werden, da nach dem Einbau eines Ti 4+ -Ions und dem Transfer des Elektrons vom Sauerstoff zum Ti<br />
die Kristallstruktur relaxieren kann. Quanten-chemische Rechnungen könnten dazu wertvolle Aussagen machen.<br />
Ebenso könnten sie eine Interpretation der gemessenen Parameter ermöglichen. Solche Rechnungen würden den<br />
Rahmen einer experimentellen Arbeit überschreiten und wurden aus diesem Grund unterlassen.<br />
Über ODMR Messungen bei verschiedenen Wellenlängen ist eine Zuordnung des Zentrums T1 zur „blauen“<br />
und T2 zur „grünen“ Lumineszenzbande gelungen.<br />
Anhand der Vorzeichen der beobachteten Resonanzen kann gezeigt werden, dass die Lebensdauer der angeregten<br />
Spin-Zustände τ kürzer ist als ihre Spin-Gitter-Relaxationszeit T . Der Resonanzeffekt wird daher durch<br />
1<br />
τ limitiert. Die bekannten Lebensdauern der „blauen“ und „grünen“ Lumineszenzbanden (1.4 ms und 47 µs bei<br />
T=10 K) müssen also zwangsweise zu einer deutlich unterschiedlichen Empfindlichkeit der Zentren gegenüber<br />
der Mikrowellenleistung führen. Da uns gelungen ist, sowohl die ODMR des „blauen“ als auch die des „grünen“<br />
Lumineszenzzentrums mit einer vergleichbaren Empfindlichkeit nachzuweisen, erhalten wir einen Widerspruch.<br />
Die Klärung dieses Widerspruches bedingt weitere Untersuchungen zur Abhängigkeit der ODMR-<br />
Signalintensität von der Mikrowellenleistung und zur spektralen Abhängigkeit der ODMR-Signalintensität. Zur<br />
Zeit kann lediglich dahingehend spekuliert werden, dass es mehrere Zentren mit gleicher Emissionsbande aber<br />
verschiedenen Lebensdauern gibt oder dass sich die Lebensdauer des Zentrums T2 beim Abkühlen von 10 K auf<br />
4,2 K drastisch erhöht.<br />
Ausblick<br />
Die Interpretation der experimentellen Parameter sollte durch quanten-chemische Rechnungen von Theoretikern<br />
erfolgen. Experimentell muss versucht werden, den Widerspruch zwischen den Lebensdauermessungen und den<br />
ODMR-Messungen zu klären.<br />
Außerdem ist bekannt, dass sich viele Defektzentren im YAlO3 ähnlich verhalten, wie im Al2O3. Daher ist es<br />
naheliegend, die Untersuchungen auch auf YAlO3:Ti auszudehnen, um dort das Pendant zu den Zentren T1 und<br />
T2 zu finden. Aber natürlich kann diese Methode auch bei verschiedenen Lumineszenzzentren in anderen<br />
Kristallen verwendet werden.<br />
Literatur<br />
[1] <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, <strong>Graduiertenkolleg</strong> <strong>Mikrostruktur</strong> <strong>oxidischer</strong> Kristalle, Verlängerungsantrag<br />
01.07.1997 — 30.06.2000<br />
[2] B. Henderson, G. F. Imbusch, Contemp. Phys. 29(3), 235 (1988)<br />
[3] F. A. Kröger, Some Aspects of the Luminescence of Solids, Elsevier Publ. Co., Amsterdam (1948)<br />
[4] A. J. H. Macke, Phys. Stat. Solidi A 39, 117 (1977)<br />
[5] R. C. Powell, J. L. Caslavsky, Z. AlShaieb, J. M. Bowen, J. Appl. Phys. 58, 331 (1985)<br />
[6] R. C. Powell, G. E. Venikouas, L. Xi, J. K. Tyminski, M. R. Kokta, J. Chem. Phys. 84(2), 662 (1986)<br />
[7] R. Reisfeld, M. Eyal, Ch. K. Jørgensen, Chimia 41, 117 (1987)<br />
[8] A. Lupei, V. Lupei, C. Ionescu, H. G. Tang, M. L. Chen, Opt. Commun. 59(1), 36 (1986)<br />
[9] G. Blasse, J. M. Verweij, Mater. Chem. Phys. 26, 131 (1990)<br />
[10] L. E. Bausá, I. Vergara, F. Jaque, J. García-Solé, J. Phys. Cond. Matt 2, 9919 (1990)<br />
⊥
52 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
[11] B. Macalik, L. E. Bausá, J. García-Solé, F. Jaque, J. E. Muñoz Santiuste, I. Vergara, Appl. Phys. A 55, 144<br />
(1992)<br />
[12] M. Yamaga, T. Yosida, S. Hara, N. Kodama, B. Henderson, J. Appl. Phys. 75(2), 1111 (1994)<br />
[13] W. C. Wong, D. S. McClure, S. A. Basun, M. R. Kokta, Phys. Rev. B 51(9), 5682 (1995)<br />
[14] W. C. Wong, D. S. McClure, S. A. Basun, M. R. Kokta, Phys. Rev. B 51(9), 5693 (1995)<br />
[15] W. Chen, H. Tang, C. Shi, J. Deng, J. Shi, Y. Zhou, S. Xia, Y. Wang, S. Yin, Appl. Phys. Lett. 67(3), 317<br />
(1995)<br />
[16] D. S. McClure, J. Chem. Phys. 36(10), 2757 (1962)<br />
[17] A. Abragam, B. Bleaney, „Electron paramagnetic resonance of transition<br />
ions“, Clarendon Press, Oxford (1970)<br />
[18] N. E. Kask, L. S. Kornienko, T. S. Mandel'shtam, A. M. Prokhorov, Sov. Phys.<br />
Solid State 5, 1677 (1964)<br />
Eigene Publikationen<br />
1. U. Rogulis, J.-M. Spaeth, I. Tale, E. Ruza, Radiation Effects and Defects in Solids 134, 471 (1995)<br />
2. E. Ruza, H.-J. Reyher, J. Trokss, M. Wöhlecke, J. Phys.: Condens. Matter 10, 297 (1998)<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
• Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
• Seminar der Arbeitsgruppe Optische Spektroskopie
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 53<br />
Durch Lumineszenz nachgewiesene magnetische Resonanz an oxidischen<br />
Kristallen<br />
Beginn des Projekts: 01.06.1998<br />
Ende des Projekts: 31.12.1999<br />
Dr. Egils Ruza (Postdoktorand)<br />
Betreuer: Dr. H.-J. Reyher, Prof. Dr. O. F. Schirmer<br />
Zusammenfassung<br />
In unseren früheren Arbeiten mit optisch detektierter magnetischer Resonanz (ODMR) in Emission an Al2O3:Ti<br />
haben wir gezeigt, dass die blau-grüne Lumineszenz dieser Kristalle mit angeregten Triplett-Zentren (T1 und<br />
T2, beide Ti 3+ -O - ) verknüpft ist. Verschiedene Publikationen berichten über ein langlebiges Zentrum mit einer<br />
Emissionsbande bei 480nm (Lit1) sowie über ein kurzlebiges mit Bandenschwerpunkt bei ca. 510nm (Lit2). Es<br />
gilt, T1 und T2 den Zentren Lit1 und Lit2 zuzuordnen. Die hier dargestellten Untersuchungen sowie Modellrechnungen<br />
dazu haben gezeigt, dass die Triplett-Zentren T1 und T2 bei einer Temperatur von 4,2 K eine ähnliche<br />
Lebensdauer des angeregten Zustandes aufweisen. Dies und die erstmals gemessene spektrale Abhängigkeit<br />
der ODMR steht im Einklang mit der Zuordnung T1=Lit1, jedoch im Widerspruch zu T2=Lit2. Durch ODMR-<br />
Untersuchungen ist der Nachweis eines weiteren angeregten Ti 3+ -O - -Zentrums T3 gelungen, das im Vergleich<br />
mit den schon bekannten Zentren eine stärkere Nullfeldaufspaltung ( D ≈ 1, 1 cm -1 -1<br />
statt D ≈ 0, 3 cm ) und eine<br />
sehr T2-ähnliche Emissionsbande aufweist. Hinweise auf weitere T3-ähnliche Zentren wurden ebenfalls gefunden.<br />
Die Zuordnung T3=Lit2 liegt nahe. Es bestand die Bestrebung, Pendants der aus Al2O3:Ti bekannten Zentren<br />
vom Typ Ti 3+ -O - in YAlO3:Ti-Proben mit ODMR nachzuweisen. Jedoch scheiterten alle Versuche, vermutlich<br />
wegen zu kurzer Lebensdauer der angeregten Zustände. Im KTaO3 konnte über die grüne intrinsische Lumineszenz<br />
eine breite unaufgelöste ODMR bei g ≈ 3 nachgewiesen werden, die zur Klärung des Lumineszenzzentrums<br />
beitragen kann.<br />
Stand der Forschung<br />
Messungen im Temperaturbereich von 10 K bis Raumtemperatur in der „blau-grünen“ Lumineszenz in Tidotiertem<br />
Al2O3 zeigten zwei verschiedene Lebensdauern auf (1,4 ms und 47 µs bei 10 K) und lieferten somit<br />
die Erkenntnis, dass zwei Zentren, Lit1 und Lit2, für die „blau-grüne“ Lumineszenz verantwortlich<br />
sind [MBG92]. Verschiedene Zentrenmodelle (Ti 3+ , F + , Ti 3+ -O - , Ti 3+ -O - +VAl) sind vorgeschlagen worden<br />
[MBG92, REJ87, WMB95a, WMB95b, CTS95]. Unsere Arbeiten haben gezeigt, dass nur auf dem Modell<br />
Ti 3+ -O - basierende Zentren mit den ODMR-Ergebnissen vereinbar sind [RRT98]. Die für beide Zentren beobachtete<br />
vergleichbare Sensitivität der ODMR führt zum Schluss, dass die Lebensdauern bei der Temperatur<br />
4,2 K sehr ähnlich sind [R98,GMK00a]. Dies scheint ein Widerspruch mit den erwähnten Literaturdaten zu sein.<br />
Lediglich zwei Erklärungen stehen zur Verfügung: Man kann zeigen, dass die Lebensdauer der „grüne“ Emissionsbande<br />
sich aufgrund des Triplett-Charakters der Zentren drastisch erhöhen kann, wenn die Temperatur von<br />
10 K auf 4,2 K sinkt. Die Zuordnung T2=Lit2 könnte dann aufrecht erhalten werden. Alternativ kann es ein<br />
weiteres Zentrum mit einer T2-ähnlichen Emissionsbande geben, das aber bisher in den ODMR-Messungen<br />
nicht detektiert werden konnte, da seine Lebensdauer zu kurz für diese Detektionsmethode ist. Dieses Zentrum<br />
wäre dann Lit2 gleichzusetzen. Die Arbeiten an Al2O3:Ti dienten der Klärung dieser Fragen. In der Literatur<br />
[BDK96] werden Ti-Zentren ähnlicher Natur in YAlO3:Ti postuliert. Es galt deren Existenz mit ODMR zu überprüfen.<br />
Ergebnisse<br />
Wie erwähnt kann die vergleichbare ODMR-Signalgröße für die Zentren T1 und T2 erklärt werden, indem man<br />
annimmt, dass die Lebensdauern der emittierenden angeregten Zustände bei 4,2 K vergleichbar sind und im ms-<br />
Bereich liegen. Dies wurde durch Messung der ODMR-Signalhöhe als Funktion der Mikrowellenleistung bekräftigt<br />
(Abb. 1). Die Resonanzen beider Zentren sind leicht zu sättigen: Schon ab einer Mikrowellenleistung<br />
von 10 mW nimmt die Signalintensität nicht weiter zu. Wenn die Zentren untereinander verglichen werden,<br />
beobachtet man, dass die Resonanzen von T2 leichter zu sättigen sind als die von T1. Das bedeutet, dass der
54 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
angeregte Zustand von T2 langlebiger sein muss als der von T1 (vgl. die Literaturdaten: Lit1=1,4 ms, Lit2=<br />
47 µs, bei 10 K). Der Nachweis einer Resonanz von T2 ein paar Millisekunden nach dem Abschalten des Anregungslichtes<br />
lieferte den endgültigen Beweis, dass die Lebensdauer von T2 in der Größenordnung von ms liegt.<br />
Daher muss die bisherige Zuordnung T2=Lit2 [RRT98]revidiert werden. Diese Zuordnung wurde aufgrund der<br />
Messung der spektralen Abhängigkeit der ODMR-Signale für vier verschiedene Wellenlängenbereiche getroffen<br />
[RRT98]. Daher galt es, diese spektrale Abhängigkeit genauer zu messen. Dies gelang mittels einer sogenannten<br />
Tagged-Lumineszenz-Messung, bei der die ODMR-Signalhöhe als Funktion der Emissionswellenlänge gemessen<br />
wird (Abb. 3).<br />
Der Vergleich der „blauen“ Tagged-Lumineszenzbande (Abb. 3) mit der „blauen“ Bande aus der Literatur (Lit1)<br />
ergibt gute Übereinstimmung. Kleinere Abweichungen können durch unterschiedliche Messtemperaturen und<br />
die Triplett-Singulett-Aufspaltung (1000 cm -1 [WMB95b]) des angeregten Zustands erklärt werden. Damit wurde<br />
unsere bisherige Annahme T1=Lit1 bestätigt. Bei der „grünen“ Bande hingegen sind die spektralen Unterschiede<br />
so groß, dass die Zuordnung T2=Lit2 nicht aufrechterhalten werden kann. Vielmehr liegt nun die Existenz<br />
von mehreren „grünen“ Zentren nahe. Dies steht zudem im Einklang mit den oben beschriebenen Lebensdauer-relevanten<br />
Messungen und wird weiterhin durch Simulationsrechnungen unterstützt. Für diese Rechnungen<br />
wurde das Modell von Wong et al. erweitert, indem die Aufspaltung innerhalb des Triplett-Zustands und die<br />
dazugehörigen unterschiedlichen Lebensdauern der Subzustände berücksichtigt wurden [RR00a]. Das Modell<br />
kann für vernünftige Parametersätze die Temperaturabhängigkeit der Lebensdauer für Lit2 bis zu 10 K hinab<br />
sehr gut darstellen, kann aber nicht einen Sprung der Lebensdauer von 47 µs auf ca. 1 ms bei Absenkung der<br />
Temperatur von 10 K auf 4,2 K wiedergeben. Nur ein solcher Sprung könnte, wie erwähnt, die ODMR-<br />
Ergebnisse unter der Annahme T2=Lit2 erklären. Also kann das Zentrum T2 nicht die Ursache der kurzlebigen<br />
„grünen“ Emission aus der Literatur sein, d.h. es gilt T2≠Lit2.<br />
Abbildung 1: ODMR-Signal als Funktion von Mikrowellenleistung.<br />
Die Mikrowellenleistung wurde an der Quelle<br />
berechnet. Somit stellt die Abszisse lediglich eine relative<br />
Skala dar.<br />
Abbildung 2: ODMR in hochdotiertem Al2O3:Ti. Neben<br />
den schon bekannten Übergängen von den Triplett-<br />
Zentren T1 und T2 sind neue Übergänge bei<br />
B = 80 mT und bei B = 400 mT zu beobachten.<br />
Weitere Untersuchungen an einer höherdotierten Al2O3:Ti-Probe haben neben den schon bekannten Resonanzen<br />
von den Zentren T1 und T2 noch weitere Resonanzen bei B = 80 mT und bei B<br />
= 400 mT geliefert<br />
(Abb. 2) [RR00b]. Dabei handelt es sich, wie unten gezeigt wird, um ein weiteres Triplett-Zentrum T3. Um die<br />
Form der Emissionsbande von T3 festzustellen, wurde die Abhängigkeit der ODMR-Signalintensität von der<br />
Emissionswellenlänge, die sogenannte Tagged-Lumineszenz, aufgenommen (Abb. 3).
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 55<br />
Abbildung 3: Die Tagged-Lumineszenz bei 80 mT<br />
stellt die Emissionsbande des neuen Zentrums T3 dar.<br />
Zum Vergleich sind auch die Tagged-<br />
Lumineszenzspektren der bekannten Triplett-Zentren<br />
T1 und T2 eingezeichnet worden.<br />
Ein Vergleich der Emissionsbanden von T1, T2 und T3 ist in Abb. 3 gezeigt. Die Emissionsbanden von T1 und<br />
T2 in der hochdotierten Probe sind identisch mit denen der vorher untersuchten Probe. Die Bande von T1 unterscheidet<br />
sich von T3 deutlich sowohl in der Form als auch in der Lage. Zwischen T2 und T3 ist der Unterschied<br />
verglichen mit der Breite gering und besteht lediglich in einer Blauverschiebung von T3 um ca. 20 nm. Die<br />
Existenz mehrerer „grün“ emittierender Zentren erschwert einen Vergleich mit den Literaturdaten, da zumindest<br />
T3 nicht in allen Al2O3:Ti-Proben vorhanden ist. Sie erklärt auch, dass die bisher veröffentlichen Spektren sich<br />
stark voneinander unterscheiden. Noch schwieriger wird die Situation dadurch, dass Hinweise auf weitere T3ähnliche<br />
Zentren gefunden wurden (s. unten).<br />
Die ODMR-Eigenschaften von Zentrum T3 wurden parametrisiert und mit denen der bekannten Zentren T1 und<br />
T2 verglichen. Dies wird mittels einer ODMR-Winkelabhängigkeit erreicht (Abb. 4). Dabei werden ODMR-<br />
Spektren bei verschiedenen Winkeln zwischen der Magnetfeldrichtung und einer der Kristallachsen (hier<br />
[0001]<br />
) gemessen. Die Drehachse steht senkrecht zum Magnetfeld. Die Resonanzen in den Spektren werden<br />
durch „x“- oder „o“-Zeichen ersetzt („o“ für positives und „x“ für negatives ODMR-Vorzeichen.) und in Abhängigkeit<br />
vom Drehwinkel aufgetragen. Der Weg der Resonanzen durch die Winkelabhängigkeit heißt Zweig.<br />
Abbildung 4: Winkelabhängigkeit des ODMR-<br />
Signals des Zentrums T3. Auf der Abszisse ist das<br />
Magnetfeld und auf der Ordinate der Winkel zwischen<br />
der Magnetfeldrichtung und der [ 0001]<br />
-Achse<br />
des Kristalls aufgetragen. Die Drehung fand um die<br />
[ 12 10]<br />
-Achse statt. Die Kreise und Kreuze markieren<br />
die jeweils positiven und negativen Resonanzen.<br />
Die Größe der Zeichen ist proportional zur Signalintensität.<br />
Mit durchgezogenen Linien werden die vom<br />
Spin-Hamiltonian für T3 gelieferten Anpasskurven<br />
dargestellt. Um 1200 mT und bei 620 mT sind die<br />
Resonanzen der schon bekannten Zentren T1 und T2<br />
zu beobachten.<br />
Da die Emissionsbanden aller drei Zentren T1, T2 und T3 überlappen, ist es nicht möglich, die Resonanzen über<br />
die Emissionswellenlänge zu trennen. Als Folge beobachtet man neben den neuen Resonanzzweigen die<br />
bekannten von T1 und T2 (vgl. mit dem vorherigen Bericht). Die erlaubten Übergänge sind hauptsächlich um<br />
1200 mT zentriert. Bei ca. 620 mT sind die entsprechenden verbotenen Übergänge zu beobachten. Bei Betrachtung<br />
der restlichen Resonanzzweige erkennt man die Merkmale eines Triplett-Zentrums mit starker Kristallfeldaufspaltung.<br />
Ein solches System kann mit dem folgenden Spin-Hamiltonian beschrieben werden [AB70]:<br />
2 1 1 2 2<br />
H SO = µ B ( BX<br />
g X S X + BY<br />
gY<br />
SY<br />
+ BZ<br />
g Z SZ<br />
) + D(<br />
SZ<br />
− S(<br />
S + 1))<br />
+ E(<br />
S X − SY<br />
) ,<br />
3 2<br />
wobei µ B — das Bohrsche Magneton, S X , SY<br />
, SZ<br />
— die Komponenten des Spin-Operators, , ,<br />
— die Komponenten des Magnetfeldes, g , , — die Komponenten des<br />
g<br />
BX Y B<br />
B Z g t -Tensors und D<br />
(axial)<br />
Z<br />
X gY
56 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
und E (orthorhombisch) — die Komponenten des Kristallfeldtensors im Hauptachsensystem des Zentrums<br />
darstellen.<br />
In Tab. 1 sind die Parameter der Anpassung mit dem obigen Spin-Hamiltonian angegeben und zum Vergleich<br />
die Parameter von T1 und T2. Die mit diesem Parametersatz erzeugten Resonanzzweige sind in der<br />
Winkelabhängigkeit mit durchgezogenen Linien dargestellt.<br />
Zentrum<br />
Emission<br />
Relaxationszeit<br />
& Lebensdauer<br />
Eulerwinkel, ˚<br />
α<br />
β<br />
γ<br />
g X<br />
g -Tensor<br />
g Y<br />
g Z<br />
Kristallfeld-<br />
Aufspaltung<br />
D<br />
cm -1<br />
E<br />
cm -1<br />
T1* „blau“ T1>τ 99,3 50,4 -55 1,999 1,958 1,941 0,306 0,034<br />
T2* „grün“ T1>τ 87,3 62,7 -44 1,985 1,987 1,985 0,342 0,054<br />
T3 „grün“ - 103 51 80 1,85 1,80 1,65 1,1 0,01<br />
Tabelle 1 Zusammenfassung der Ergebnisse der Triplett-Zentren T1, T2 und T3, die entsprechend der „blauen“<br />
und den „grünen“ Lumineszenzbanden zugeordnet wurden. Die von T3 kommenden Zweige sind in Abb. 4 mit<br />
Kurven dargestellt. (*Aus dem vorherigen Bericht.)<br />
Das neue Zentrum T3 hat eine dreimal größere Nullfeldaufspaltung D des Triplett-Niveaus als T1 und T2. Die<br />
Eulerwinkel von T3 α und β sind sehr nah zu denen von T1, was auf eine mikroskopische Ähnlichkeit der Zentren<br />
hinweist. Der Eulerwinkel γ kann ignoriert werden, da T3 beinahe axial ist (γ zeigt die Richtung der orthorhombischen<br />
Verzerrung).<br />
Neben den mit den Simulationskurven beschriebenen Resonanzzweigen von T3 sind weitere Resonanzen zu<br />
beobachten, die sich sehr ähnlich wie die Resonanzen von T3 verhalten. Dies ist besonders gut zu beobachten<br />
beim Winkel +40˚ zwischen 250 mT und 400 mT. Solche Resonanzen können auftreten, wenn die Mikrowellenquelle<br />
neben der Hauptfrequenz Seitenbanden aufweist. Dies konnte experimentell ausgeschlossen werden.<br />
Offensichtlich kommen besagte Resonanzen von T3-ähnlichen Zentren, die sich möglicherweise in einer modi-<br />
-1 -1<br />
fizierten Umgebung befinden. Eine Simulation ergibt etwas kleinere D -Werte (1,08 cm und 1,05 cm ) bei<br />
identischen Eulerwinkeln und g -Werten. Man darf also von einer Familie von T3-ähnlichen Zentren ausgehen.<br />
Zentrum T3 lässt sich schwerer sättigen als die Zentren T1 und T2, so dass man versucht sein kann, T3 mit dem<br />
kurzlebigen Zentrum mit „grüner Emission“ Lit2 zu identifizieren.<br />
Alle Versuche, im YAlO3 das Pendant zu den Zentren T1 und T2 zu finden, sind bisher fehlgeschlagen. Die<br />
gemessenen Anregungs- und Emissionsspektren stehen in Einklang mit Literaturdaten [BDK96], jedoch konnte<br />
keine ODMR nachgewiesen werden. Dies kann auf eine kürzere Lebensdauer der angeregten Zustände zurückzuführen<br />
sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass sich die ODMR nicht wie im Al2O3 in einer Änderung<br />
der Emissionsintensität äußert sondern nur über die Polarisation der Emission nachweisen lässt. Entsprechende<br />
Experimente wurden durchgeführt. Ein Nachweis von ODMR war aber nicht möglich. Entweder erfolgt die<br />
Emission unpolarisiert oder die optische Zweiachsigkeit des Kristalls zerstört die Lichtpolarisation.<br />
In Vorversuchen ist es gelungen, ein sehr breites unstrukturiertes ODMR-Signal bei g ≈ 3 mittels der „grünen“<br />
intrinsischen Lumineszenz [E99] von KTaO3<br />
zu detektieren. Versuche, eine Struktur unter der breiten Resonanz<br />
zu entdecken oder eine Winkelabhängigkeit zu detektieren, führten leider nicht zum Erfolg. Die experimentelle<br />
Information bleibt ohne weitere Untersuchungen gering.<br />
Vermutlich wegen Materialermüdung ist der Kryostat gegen Ende des Berichtszeitraums beschädigt worden,<br />
was eine Fortsetzung der Experimente äußerst erschwert hat. Messungen waren nur unter enormem Heliumverbrauch<br />
und großem Zeitaufwand möglich. Erfahrungsgemäß wäre eine Reparatur sehr zeitraubend gewesen<br />
und konnte im gegebenen Zeitrahmen nicht in Angriff genommen werden.<br />
Ausblick<br />
Ein neues Triplett-Zentrum im Al2O3 T3 mit einer Emissionsbande ähnlich wie die von T2 aber einer dreimal<br />
größeren Nullfeldaufspaltung konnte nachgewiesen werden. Die Winkelabhängigkeit weist weitere Zweige auf,<br />
die auf weitere T3-ähnliche Zentren hindeuten.. Vermutungen können geäußert werden, dass T3 eine Zentren-
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 57<br />
gruppe darstellt, die bisher als kurzlebiges Ti-Zentrum in Al2O3 bekannt war. Weitere Untersuchungen der<br />
spektralen Eigenschaften und des Sättigungsverhaltens dieser Zentren sind möglich.<br />
Der Nachweis von ODMR in der Lumineszenz von KTaO3 stellt einen Beitrag zur Klärung des dafür verantwortlichen<br />
Zentrums dar. Weitere Versuche, eine Winkelabhängigkeit zu messen und somit die ODMR-<br />
Parametrisierung des Lumineszenzzentrums zu ermöglichen, sind erstrebenswert. Messungen bei höheren Mikrowellenfrequenzen<br />
(70 oder 90 GHz) bieten sich dazu an.<br />
Literatur<br />
[GMK96] <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, <strong>Graduiertenkolleg</strong> <strong>Mikrostruktur</strong> <strong>oxidischer</strong> Kristalle, Verlängerungsantrag<br />
01.07.1997 — 30.06.2000<br />
[M62] D. S. McClure, J. Chem. Phys. 36(10), 2757 (1962)<br />
[HI88] B. Henderson, G. F. Imbusch, Contemp. Phys. 29(3), 235 (1988)<br />
[WMB95a] W. C. Wong, D. S. McClure, S. A. Basun, M. R. Kokta, Phys. Rev. B 51(9), 5682 (1995)<br />
[WMB95b] W. C. Wong, D. S. McClure, S. A. Basun, M. R. Kokta, Phys. Rev. B 51(9), 5693 (1995)<br />
[K48] F. A. Kröger, Some Aspects of the Luminescence of Solids, Elsevier Publ. Co., Amsterdam<br />
(1948)<br />
[M77] A. J. H. Macke, Phys. Stat. Solidi A 39, 117 (1977)<br />
[PCA85] R. C. Powell, J. L. Caslavsky, Z. AlShaieb, J. M. Bowen, J. Appl. Phys. 58, 331 (1985)<br />
[PVX86] R. C. Powell, G. E. Venikouas, L. Xi, J. K. Tyminski, M. R. Kokta, J. Chem. Phys. 84(2),<br />
662 (1986)<br />
[REJ87] R. Reisfeld, M. Eyal, Ch. K. Jørgensen, Chimia 41, 117 (1987)<br />
[LLI86] A. Lupei, V. Lupei, C. Ionescu, H. G. Tang, M. L. Chen, Opt. Commun. 59(1), 36 (1986)<br />
[BV90] G. Blasse, J. M. Verweij, Mater. Chem. Phys. 26, 131 (1990)<br />
[BVJ90] L. E. Bausá, I. Vergara, F. Jaque, J. García-Solé, J. Phys. Cond. Matt 2, 9919 (1990)<br />
[MBG92] B. Macalik, L. E. Bausá, J. García-Solé, F. Jaque, J. E. Muñoz Santiuste, I. Vergara, Appl.<br />
Phys. A 55, 144 (1992)<br />
[YYH94] M. Yamaga, T. Yosida, S. Hara, N. Kodama, B. Henderson, J. Appl. Phys. 75(2), 1111<br />
(1994)<br />
[CTS95] W. Chen, H. Tang, C. Shi, J. Deng, J. Shi, Y. Zhou, S. Xia, Y. Wang, S. Yin, Appl. Phys.<br />
Lett. 67(3), 317 (1995)<br />
[E94] B. D. Evans, J. Lumin. 60 & 61, 620 (1994)<br />
[RRT98] E. Ruza, H.-J. Reyher, J. Trokss, M. Wöhlecke, J. Phys.: Condens. Matter 10, 4297 (1998)<br />
[R98] E. Ruza, „Durch Lumineszenz nachgewiesene magnetische Resonanz: Aufbau eines Spektrometers<br />
und Messungen an den Laserkristallen Al2O3:Cr und Al2O3:Ti“, Dissertation, <strong>Osnabrück</strong> (1998),<br />
http://elib.uni-osnabrueck.de/dissertations/physics/E.Ruza/<br />
[RR00a] E. Ruza, H.-J. Reyher, wird veröffentlicht<br />
[BDK96] S.A. Basun, T. Danger, A.A. Kaplyanskii, D.S. McClure, K. Petermann, W.C. Wong, Phys.<br />
Rev. 54, 6141 (1996)<br />
[RR00b] E. Ruza, H.-J. Reyher, wird veröffentlicht<br />
[GMK00a] <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, <strong>Graduiertenkolleg</strong> <strong>Mikrostruktur</strong> <strong>oxidischer</strong> Kristalle, 2000, vorheriger<br />
Bericht<br />
[E99] S.C. Eden, Dissertation, <strong>Osnabrück</strong> 1999<br />
Eigene Publikationen<br />
3. „Calculations on ODMR and lifetime measurements in Ti-doped α–Al2O3“, E. Ruza, H.-J. Reyher,<br />
wird veröffentlicht<br />
4. „A new „green“-emitting center in Ti-doped α–Al2O3“, E. Ruza, H.-J. Reyher, wird veröffentlicht
58 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
• Seminar der Arbeitsgruppe Optische Spektroskopie<br />
• Physikalisches Kolloquium<br />
• Einführung in die Quantenchemie<br />
Konferenzbesuche<br />
• EURODIM´98, Keele, Staffs, UK, 1998, „Magnetic resonance detected via the blue luminescence<br />
of titanium-doped corundum“, E. Ruza, H.-J. Reyher, J. Trokss, M. Wöhlecke<br />
• „Trends in applied optics“, <strong>Osnabrück</strong>, 1999<br />
• SCINT´99, Moskau, Russland, 1999, „Optically detected magnetic resonance in the blue-green<br />
luminescence of Ti-doped Al2O3“, E. Ruza, H.-J. Reyher<br />
• NATO´99, Jurmala, Lettland, 1999, „Electron-hole recombination times of the blue-green luminescence<br />
of Ti-doped Al2O3 as studied by ODMR“, E. Ruza, H.-J. Reyher
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 59<br />
Ladungsträgerbeweglichkeit in oxidischen Kristallen (II)<br />
Beginn des Projekts: 01.01.1998<br />
Ende des Projekts: 15.03.2000<br />
Dipl.-Phys. Holger Veenhuis<br />
Dissertation: Optimierung der holographischen Eigenschaften von Barium-Calcium-<br />
Titanat-Kristallen<br />
Betreuer: Prof. Dr. E. Krätzig<br />
1. Zusammenfassung<br />
Die holographischen Eigenschaften eines Materials werden durch den lichtinduzierten Ladungstransport bestimmt.<br />
Eine Untersuchung dieses Ladungstransports im neuen photorefraktiven Kristall Barium-Calcium-<br />
Titanat (Ba0.77Ca0.23TiO3, BCT) mit verschiedenen optischen und holographischen Methoden zeigt, dass sich bei<br />
Lichtintensitäten zwischen 0.1 und 1 Wcm -2 der lichtinduzierte Ladungstransport sehr gut mit einem Ein-<br />
Zentren-Modell beschreiben lässt. Dabei überwiegt bei unbehandelten und oxidierten Proben Löcherleitung und<br />
bei den reduzierten Kristallen Elektronenleitung. Die auftretenden raumladungsfeldbegrenzenden Effekte werden<br />
sowohl durch oxidierende Behandlung als auch durch Dotierung mit Eisen oder Rhodium vermindert.<br />
Die Technik der nichtstationären Photoströme wird erstmals auf BCT angewendet und ermöglicht die Bestimmung<br />
der Debyeschen Abschirmlänge und des Produkts aus Driftbeweglichkeit und Lebensdauer freier Ladungsträger.<br />
Weiter werden in BCT Hologramme thermisch fixiert. Das Schreiben erfordert nur wenige Sekunden, und die<br />
Lebensdauer beträgt einige Stunden. Während des Entwickelns wird ein äußeres elektrisches Feld angelegt.<br />
Diese neue Technik des elektrischen Entwickelns führt zu einer beträchtlichen Erhöhung des Beugungswirkungsgrads.<br />
Eine Theorie, die sowohl die Bewegung von Löchern in einem Ein-Zentren-Modell als auch die<br />
Wanderung von Ionen berücksichtigt, erklärt den Fixier- und Entwicklungsprozess sehr gut. Nach dem Modell<br />
ergibt sich die Driftbeweglichkeit und die Dichte der am Fixierprozess beteiligten Ionen.<br />
2. Ergebnisse<br />
2.1 Lichtinduzierter Ladungstransport<br />
Kuper et al. ist es 1997 gelungen, BCT-Einkristalle mit ausgezeichneter optischer Qualität zu züchten [1]. Dieses<br />
Material hat größere elektrooptische Koeffizienten r13 und r33 als das Konkurrenzmaterial Bariumtitanat.<br />
Zudem hat BCT im Gegensatz zu Bariumtitanat keinen Phasenübergang nahe Raumtemperatur. Im Folgenden<br />
wird der Einfluss verschiedener Dotierungen und thermischer Behandlungen auf den lichtinduzierten Ladungstransport<br />
in BCT untersucht.<br />
Bei allen verwendeten Proben ist die Photoleitfähigkeit für Lichtintensitäten zwischen 0.1 und 1 Wcm- 2 linear,<br />
und lichtinduzierte Absorptionsänderungen sind vernachlässigbar klein. Daher werden die holographischen<br />
Ergebnisse im Rahmen eines Ein-Zentren-Modells interpretiert [2]. Die aus einer Anpassung an Strahlkopplungswerte<br />
und Brechungsindexänderungen ermittelten Parameter sind in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt.
60 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Dotierung Neff (10 16 cm -3 ) r33,515 (pmV -1 ) r33,633 (pmV -1 ) ξ<br />
0 ppm 8.1 33 29 -1.00<br />
25 ppm Fe 2.6 33 27 -1.00<br />
140 ppm Fe 5.5 36 24 -1.00<br />
588 ppm Fe 8.5 37 42 -1.00<br />
370 ppm Rh 2.8 63 49 -1.00<br />
600 ppm Rh 6.0 53 39 -1.00<br />
2000 ppm Rh 23.9 58 37 -1.00<br />
Tabelle 1: Parameter des lichtinduzierten Ladungstransports für thermisch unbehandelte BCT-Kristalle verschiedener<br />
Dotierungen. Die Dotierung ist in mol ppm angegeben. Die Parameter sind die effektive Störstellendichte<br />
Neff, die effektiven linearen elektrooptischen Koeffizienten r33,515 und r33,633 für Licht der Wellenlängen 515<br />
und 633 nm und der Faktor ξ = (σe-σh)/(σe+σh) (σe: Elektronenleitfähigkeit, σh: Löcherleitfähigkeit) .<br />
thermische Behandlung<br />
900 °C,<br />
Sauerstoff<br />
Neff (10 16 cm -3 ) r33,515 (pmV -1 ) r33,633 (pmV -1 ) ξ<br />
20.3 53 51 -1.00<br />
unbehandelt 6.7 39 33 -1.00<br />
900 °C,<br />
Argon<br />
550 °C,<br />
Formiergas<br />
2.2 33* 25* 0.71<br />
30.1 28* 18* 1.00<br />
Tabelle 2: Parameter des lichtinduzierten Ladungstransports für thermisch behandelte BCT-Kristalle. Die Proben<br />
sind mit 140 ppm Fe dotiert. Bei den mit einem Stern gekennzeichneten Koeffizienten führt eine im Vergleich<br />
zur Photoleitfähigkeit nicht zu vernachlässigende Dunkelleitfähigkeit zu einer Abnahme der Werte. Die Bedeutung<br />
der Parameter ist der Tabelle 1 zu entnehmen.<br />
Die effektive Störstellendichte Neff steigt mit der Eisenkonzentration. Da zudem die Absorption und die volumenphotovoltaische<br />
Stromdichte mit der Konzentration wachsen und sich durch Photo-ESR-Messungen Fe 3+/4+<br />
in den Proben nachweisen lässt [3], scheint dies das photorefraktive Zentrum zu sein. Der Faktor ξ = (σeσh)/(σe+σh)<br />
= -1 zeigt, dass Fe 3+/4+ allein über das Valenzband umgeladen wird (σe: Elektronenleitfähigkeit, σh:<br />
Löcherleitfähigkeit).<br />
Auch Dotierung mit Rhodium vergrößert die effektive Störstellendichte. Außerdem erhöht Rhodium die Absorption,<br />
die lichtinduzierte Transparenz und die volumenphotovoltaische Stromdichte. Da zudem mit Photo-<br />
ESR-Messungen in diesen Kristallen Rh 3+/4+ ermittelt werden konnte [4], ist dies wahrscheinlich hier das photorefraktive<br />
Zentrum. Auch in den rhodiumdotierten Proben findet die Ladungsumverteilung über das Valenzband<br />
statt (ξ = -1).<br />
Die Spektren der Absorption, der Photoleitfähigkeit und der volumenphotovoltaischen Stromdichte sind für<br />
oxidierte und unbehandelte BCT:Fe-Proben qualitativ gleich. Daher scheint auch in dem oxidierten Kristall<br />
Fe 3+/4+ das photorefraktive Zentrum zu sein, das über das Valenzband umgeladen wird (ξ = -1). Die Oxidation<br />
führt zu einer Zunahme der effektiven Störstellendichte. Da zudem die Absorption und die volumenphotovoltaische<br />
Stromdichte durch Oxidation erhöht werden, ist in eisendotierten BCT-Kristallen ein Mangel an Fe 4+ verantwortlich<br />
für die Raumladungsfeldbegrenzung.<br />
Die schwache Reduktion der mit Argon reduzierten Probe führt zu einer Abnahme der Fe 4+ -Konzentration. Dies<br />
vermindert die effektive Störstellendichte, die Absorption bei 440 nm [3] und die volumenphotovoltaische<br />
Stromdichte. Eisen liegt also in dieser Probe hauptsächlich als Fe 3+ vor und wird sowohl über das Leitungs- als<br />
auch über das Valenzband umgeladen (|ξ| < 1). In der stark mit Formiergas reduzierten Probe hat die Absorption<br />
ein Maximum bei ungefähr 650 nm. Dieses Maximum kann mit Photo-ESR-Messungen Fe 2+/3+ zugeordnet werden<br />
[5]. Das Zentrum wird über das Leitungsband umgeladen (ξ = 1), was zu einer beträchtlichen Erhöhung der<br />
Leitfähigkeit führt. Dies ist auf die größere Beweglichkeit der Elektronen im Leitungsband im Vergleich zur<br />
Beweglichkeit der Löcher im Valenzband zurückzuführen.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 61<br />
Die Absorptionsmessungen deuten darauf hin, dass in dem nominell reinen Kristall die Konzentration an Eisen<br />
und Rhodium relativ klein ist. Trotzdem ist die effektive Störstellendichte überraschend groß. Daher sind in<br />
dieser Probe andere Verunreinigungen oder intrinsische Defekte als photorefraktive Zentren wirksam.<br />
Die holographisch ermittelten effektiven linearen elektrooptischen Koeffizienten r33(515) und r33(633) für Licht der<br />
Wellenlängen 515 bzw. 633 nm sind ungefähr vier- bis fünfmal kleiner als die an einem freien Kristall gemessenen<br />
Werte r33(515) = 140 pmV -1 und r33(633) = 130 pmV -1 [6]. Diese kleinen Koeffizienten und daraus resultierende<br />
zu kleine Sättigungsbrechungsindexänderungen werden auch in BaTiO3, KTN und KNbO3 beobachtet [7-9].<br />
Gründe sind ein aufgrund des piezoelektrischen Effekts teilweise eingespannter Kristall [10,11] und Brechungsindexinhomogenitäten,<br />
die den Modulationsgrad des Lichtmusters herabsetzen [7,9]. Die rhodiumdotierten<br />
Proben und der oxidierte Kristall zeigen signifikant größere Werte als die übrigen Proben, was auf eine bessere<br />
Kristallqualität hindeutet.<br />
Die Zunahme der effektiven Störstellendichte durch Rhodium- und Eisendotierung und durch Oxidation zeigt,<br />
dass raumladungsfeldbegrenzende Effekte abnehmen. Dies führt zu höheren Sättigungsbrechungsindexänderungen<br />
und höheren Strahlkopplungsverstärkungen. In diesem Sinne verbessert eine Dotierung mit Eisen oder<br />
Rhodium und eine oxidierende Behandlung die holographischen Eigenschaften von BCT-Kristallen.<br />
2.2 Nichtstationäre Photoströme<br />
Mit der Technik der nichtstationären Photoströme [12] werden eisendotierte BCT- Kristalle untersucht. Die<br />
Berücksichtigung raumladungsfeldbegrenzender Effekte ermöglicht dabei die Bestimmung der Debyeschen<br />
Abschirmlänge. Für BCT (140 ppm Fe) ergeben sich die Debyeschen Abschirmlängen 0.16 und 0.09 µm für den<br />
Ladungstransport senkrecht und parallel zur polaren Achse. Die Längen können auch aus den richtungsabhängigen<br />
Dielektrizitätskonstanten ε [1] und der effektiven<br />
Störstellendichte aus Tabelle 1 gemäß<br />
L εε<br />
2<br />
Debye 0 B /( eff<br />
N e T k =<br />
ermittelt werden (εo: Dielektrizitätskonstante im Vakuum, kB: Boltzmann-Konstante, T: Temperatur, e: Elementarladung).<br />
Es ergeben sich die Längen 0.17 µm und 0.08 µm senkrecht zur polaren Achse bzw. parallel dazu.<br />
Die Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen aus verschiedenen experimentellen Zugängen ist ausgezeichnet.<br />
Außerdem konnte die Diffusionslänge LDiff = 0.06 µm bestimmt werden. Aus der Diffusionslänge ergibt<br />
sich mit<br />
L = µτk<br />
T / e<br />
Diff<br />
das Produkt µτ = 1.4 x 10- 9 cm 2 V -1 aus Driftbeweglichkeit und Lebensdauer freier Ladungsträger (Löcher). Es<br />
ist unerwartet, dass dieses Produkt entlang der beiden untersuchten Kristallachsen gleich ist. Aus der Anisotropie<br />
der Photoleitfähigkeit ergibt sich nämlich, dass die Driftbeweglichkeit parallel zur polaren Achse 6-mal<br />
kleiner ist als senkrecht dazu. Die Ursache ist, dass Änderungen der Messwerte im Rahmen der Messgenauigkeit<br />
von 20% eine Änderung der angepassten Diffusionslänge um den Faktor zwei bis drei hervorrufen. Daher kann<br />
der Wert nur als Abschätzung betrachtet werden.<br />
Die auf Strontium-Barium-Niobat erfolgreich angewandte Kombination nichtstationärer Photoströme mit zeitlich<br />
modulierten Magnetfeldern zur Messung der Hall-Beweglichkeit hat bisher aufgrund zu kleiner Hall-<br />
Signale in BCT zu keinen Ergebnissen geführt.<br />
2.3 Thermisches Fixieren<br />
Das thermische Fixieren ermöglicht es, Information permanent zu speichern. Der Fixierprozess lässt sich wie<br />
folgt beschreiben: Beim Aufzeichnen eines Hologramms bei Raumtemperatur ist die Ladungsträgerumverteilung<br />
beendet, sobald sich ein Gleichgewicht zwischen den Diffusions- und volumenphotovoltaischen Ladungsantrieben<br />
und der entgegenwirkenden Drift im Raumladungsfeld eingestellt hat. Bei höheren Temperaturen (üblicherweise<br />
100 bis 200 °C) beobachtet man dagegen nach einem schnellen Aufbau eine meist langsamer verlaufende<br />
Kompensation des Raumladungsfeldes. Die Ladungsträgerumverteilung wird dann solange fortgesetzt, bis<br />
der Kompensationsmechanismus stoppt oder ein Mangel an Ladungsträgerfängern oder -spendern auftritt. Da-<br />
B<br />
)
62 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
durch entsteht eine sehr große Modulation gefüllter und leerer Störstellen. Entwickelt wird das Hologramm<br />
durch homogene Beleuchtung bei Raumtemperatur. Die modulierte Störstellendichte führt zu einer modulierten<br />
volumenphotovoltaischen Stromdichte und damit zu einem Raumladungsfeld.<br />
Viele Kristalle, z. B. BCT, zeigen keinen oder nur einen schwachen volumen-photovoltaischen Effekt. Dies<br />
führt dazu, dass die erreichbaren Beugungswirkungsgrade fixierter Gitter sehr klein sind. In BCT konnte durch<br />
Anlegen eines äußeren elektrischen Feldes während des Entwickelns der Beugungswirkungsgrad beträchtlich<br />
erhöht werden. Die Situation ist dabei ähnlich wie beim gewöhnlichen holographischen Aufzeichnen, wobei der<br />
Kristall inhomogen beleuchtet wird und anfangs die Ladungsträger homogen verteilt sind. Während des Entwickelns<br />
des thermisch fixierten Gitters ist die Beleuchtung homogen, und die Löcherspender und -fänger sind<br />
inhomogen verteilt. Daher führt homogene Beleuchtung zu einer räumlich modulierten Leitfähigkeit, und Drift-<br />
und Diffusionsfelder entstehen. Der resultierende Beugungswirkungsgrad steigt quadratisch mit dem äußeren<br />
elektrischen Feld.<br />
Es wird eine Theorie entwickelt, die sowohl die Umverteilung von Löchern in den tiefen Zentren über das Valenzband<br />
als auch eine Wanderung positiv geladener Ionen berücksichtigt. Diese Theorie beschreibt die Fixier-<br />
und Entwicklungsprozesse sehr gut. Anpassung an die experimentellen Ergebnisse liefert für die Ionen bei 50 °C<br />
folgende Parameter: Dichte wandernder Ionen 8.1 x 10 16 cm -3 , ionische Leitfähigkeit 6.1 x 10- 13 (Ωcm) -1 , Beweglichkeit<br />
der Ionen 4.7 x 10- 11 cm 2 V -1 s -1 .<br />
In BCT lassen sich Hologramme in wenigen Sekunden fixieren, die dann für einige Stunden erhalten bleiben.<br />
Eine Anwendung als Zwischenspeicher ist also denkbar.<br />
Literatur<br />
[1] Ch. Kuper, R. Pankrath, H. Hesse, „Growth and Dielectric Properties of Congruently Melting<br />
Ba1-xCaxTiO3 Crystals“. Appl. Phys. A 65, 301 (1997).<br />
[2] K. Buse, „Light-Induced Charge Transport Processes in Photorefractive Crystals I: Models and Experimental<br />
Methods“. Appl. Phys. B 64, 273 (1997).<br />
[3] C. Veber, „Defektstrukturen und lichtinduzierte Umladungen in Ba0.77Ca0.23TiO3:Fe“. Diplomarbeit,<br />
Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> (1998).<br />
[4] G. I. Malovichko, Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, private Mitteilung (2000).<br />
[5] A. Mazur, C. Veber, O. F. Schirmer, Ch. Kuper, H. Hesse, „Light-Induced Charge-Transport Processes<br />
in Photorefractive Ba0.77Ca0.23TiO3 Doped with Iron“. J. Appl. Phys. 85, 6751 (1999).<br />
[6] Ch. Kuper, K. Buse, U. van Stevendaal, M. Weber, T. Leidlo, H. Hesse, E. Krätzig, „Electrooptic and<br />
Photorefractive Properties of Ferroelectric Barium-Calcium-Titanate Crystals“. Ferroelectrics 208,<br />
213 (1998).<br />
[7] U. van Stevendaal, K. Buse, H. Malz, H. Veenhuis, E. Krätzig, „Reduction of Light-Induced Refractive-Index<br />
Changes by Decreased Modulation of Light Patterns in Photorefractive Crystals“. J. Opt.<br />
Soc. Am. B 15, 2868 (1998).<br />
[8] S. Loheide, H. Hesse, E. Krätzig, K. H. Ringhofer, „ Photorefractive Properties of Tetragonal Potassium-Tantalate-Niobate<br />
Crystals“. Optical Materials 2, 65 (1993).<br />
[9] C. Medrano, E. Voit, P. Amrhein, P. Günter, „Optimization of the Photorefractive Properties of<br />
KNbO3 Crystals“. J. Appl. Phys. 64, 4668 (1988).<br />
[10] G. Pauliat, P. Mathey, G. Roosen, „Influence of Piezoelectricity on the Photorefractive Effect“. J. Opt.<br />
Soc. Am. B 8, 1942 (1991).<br />
[11] S. Shandarov, „Influence of Piezoelectric Effect on Photorefractive Gratings in Electro-Optic Crystals“.<br />
Appl. Phys. A 55, 91 (1992).<br />
[12] G. S. Trofimov, S. I. Stepanov, „Time-Dependent Holographic Currents in Photorefractive Crystals“.<br />
Sov. Phys. Solid State 28, 1559 (1986).<br />
Eigene Publikationen<br />
• U. van Stevendaal, K. Buse, H. Malz, H. Veenhuis, E. Krätzig, „Reduction of Light-Induced Refractive-<br />
Index Changes by Decreased Modulation of Light Patterns in Photorefractive Crystals” . J. Opt. Soc. Am.<br />
B 15, 2868 (1998).<br />
• N. Korneev, D. Mayorga, S. Stepanov, H. Veenhuis, K. Buse, C. Kuper, H. Hesse, E. Krätzig, „Holographic<br />
and Non-Steady-State Photocurrent Characterization of Photorefractive Barium-Calcium Titanate“. Opt.<br />
Commun. 160, 98 (1999).<br />
• H. Veenhuis, K. Buse, E. Krätzig, N. Korneev, D. Mayorga, „Non-Steady-State photoelectromotive Force<br />
in Reduced Lithium Niobate Crystals”. J. Appl. Phys. 86, 2389 (1999).
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 63<br />
• J. Neumann, M. Röwe, H. Veenhuis, R. Pankrath, E. Krätzig, „Linear Electrooptic Coefficient r42 of<br />
Tetragonal Potassium-Tantalate and Barium-Calcium-Titanate“. phys. stat. sol. (b) 215, R9 (1999).<br />
• N. Korneev, D. Mayorga, H. Veenhuis, K. Buse, E. Krätzig, „Dynamic Bulk Photovoltaic Effect in Photorefractive<br />
Barium-Calcium Titanate“. J. Opt. Soc. Am. B 16, 1725 (1999).<br />
• S. Bernhardt, P. Delaye, H. Veenhuis, D. Rytz, G. Roosen, „Photorefractive Two-Beam-Coupling Characterization<br />
of a Barium-Calcium-Titanate Crystal“. Appl. Phys. B 70, 789 (2000).<br />
• H. Veenhuis, T. Börger, K. Peithmann, M. Flaspöhler, K. Buse, R. Pankrath, H. Hesse, E. Krätzig, „Light-<br />
Induced Charge-Transport Properties of Photorefractive Barium-Calcium-Titanate Crystals Doped with<br />
Rhodium“. Appl. Phys. B 70, 797 (2000).<br />
• H. Veenhuis, T. Börger, K. Buse, C. Kuper, H. Hesse, E. Krätzig, „Light-Induced Charge-Transport Properties<br />
of Photorefractive Barium-Calcium-Titanate Crystals Doped with Iron“. J. Appl. Phys. 88, 1042 (2000).<br />
• N. Korneev, H. Veenhuis, K. Buse, E. Krätzig, „Thermal Fixing of Holograms and their Electrical Development<br />
in Barium-Calcium-Titanate Crystals“. J. Opt. Soc. Am. B, zur Veröffentlichung eingereicht<br />
Konferenzberichte<br />
• H. Veenhuis, K. Buse, E. Krätzig, N. Korneev, D. Mayorga, „Dynamic Bulk Photovoltaic Effect“. OSA<br />
Trends in Optics and Photonics Volume 27, Advances in Photorefractive Materials, Effects, and Devices,<br />
219-223 (1999).<br />
Vorträge<br />
24.04.1998 „Non-Steady-State Photocurrent Characterization of Photorefractive Barium-Calcium-<br />
Titanate Crystals“, Instituto Nacional de Astrofisica, Optica y Electronica, Puebla,<br />
Mexiko<br />
22.03.1999 „Messungen zum lichtinduzierten Ladungstransport in eisendotierten Barium-Calcium-<br />
Titanat-Kristallen“, Frühjahrstagung der DPG, Münster<br />
22.03.1999 „Charakterisierung eines eisendotierten Barium-Calcium-Titanat-Kristalls mit Hilfe<br />
nichtstationärer Photoströme und holographischer Methoden“, Frühjahrstagung der<br />
DPG, Münster<br />
29.06.1999 „Dynamic Bulk Photovoltaic Effect“, Seventh Topical Meeting on Photorefractive<br />
Materials, Effects and Devices, Elsinore, Dänemark<br />
Auslandsaufenthalte<br />
01.03.1998-30.04.1998<br />
02.11.1998-05.12.1998<br />
Instituto Nacional de Astrofisica, Optica y Electronica, Puebla, Mexico<br />
18.10.1999-17.11.1999 Laboratoire Charles Fabry de l’Institut d’Optique, Orsay, Frankreich<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
Seminar „Projekte der Elektrooptik“<br />
Kolloquium des SFB 225
64 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Simulation nicht-reziproker integriert-optischer Bauelemente<br />
Beginn des Projekts: 01.01.1998<br />
Ende des Projekts: 31.12.2000<br />
Dipl.-Phys. Oleksandr Zhuromskyy<br />
Betreuer: Prof. Dr. P. Hertel<br />
Zusammenfassung<br />
Aktive Geräte für die optische Verarbeitung von Signalen sind mit einem Laser ausgestattet, der vor seinem<br />
eigenen Licht geschützt werden muss. Der optische Isolator, der heute nur als relativ teure mikrooptische Komponente<br />
zur Verfügung steht, sollte in den optischen Chip integriert werden. Ob integriert oder als separates<br />
Bauteil gefertigt: optisch nicht-reziproke Bauteile können nur mit magnetooptischem Material realisiert werden.<br />
Der integriert-magnetooptische Isolator, der von der Industrie seit längerem gefordert wird, ist eine interessante<br />
Herausforderung sowohl für die Hersteller magnetooptischer Filme als auch für den Designer. In Wellenleitern<br />
geführtes Licht ist entweder transversal elektrisch (TE) oder transversal magnetisch (TM) polarisiert. Da das<br />
dem Laser nachgeschaltete Netzwerk nicht bekannt ist, mithin mit bliebig polarisiertem reflekierten Licht zu<br />
rechnen ist, soll der zu entwickelnde Isolator sowohl TE- als auch TM-polarisiertes Licht blockieren. Die vorgeschlagenen<br />
integriert-optischen Bauteile müssen aber nicht nur im Prinzip funktionieren, das Bauelement soll<br />
unempfindlich auf Abweichungen von den optimalen Herstellungstoleranzen reagieren. Das Projekt war erfolgreich<br />
und ist abgeschlossen. Es liegen mehrere Vorschläge für polarisationsunabhängige Isolatoren vor, die<br />
unter Beachtung von Herstellungstoleranzen und für realistische Materialkenngrößen durchgerechnet sind. Es<br />
kommt jetzt darauf an, diese Konzepte zu verwirklichen.<br />
Ziele<br />
Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 225 haben sich die beiden Arbeitsgruppen Dötsch (Angewandte<br />
Magnetooptik) und Hertel (Theoretische Physik, Dielektrische Wellenleiter) schon seit geraumer Zeit mit dem<br />
integrierten magnetooptischen Isolator beschäftigt. Die bisher vorgeschlagenen Konzepte kann man in zwei<br />
Kategorien einteilen. Die eine Gruppe von Isolatoren geht von einem Interferometer mit einer nicht-reziproken<br />
Komponente aus. In Vorwärtsrichtung ist die Interferenz konstruktiv, in Rückwärtsrichtung destruktiv. Die<br />
andere Gruppe von Konzepten beruht auf einem Koppler, dessen Koppellänge in Vorwärtsrichtung sich von der<br />
in Rückwärtsrichtung unterscheidet. Isolatoren nach dem Prinzip der nicht-reziproken Kopplung sind zugleich<br />
als Zirkulatoren geeignet. Die bisher veröffentlichten Isolatorkonzepte, ob sie nun von uns oder von anderen<br />
Gruppen vorgeschlagen wurden, setzten immer eine definierte Polarisation voraus, entweder TE oder TM. Wir<br />
haben uns zum Ziel gesetzt, einen Isolator zu entwickeln, der sowohl gegen TE als auch gegen TM polarisiertes<br />
Licht isoliert. Zugleich soll das Bauteil möglichst tolerant gegen Abweichungen von den optimalen Parametern<br />
sein. Ångström-genaue Rippenwellenhöhen oder sechsstellig-genaue Brechzahlen, wie für manche publizierte<br />
Vorschlägen erforderlich, sind unrealistisch.<br />
Werkzeuge<br />
Dazu konnten wir auf Werkzeuge zurückgreifen, die hier in <strong>Osnabrück</strong> seit 1994 entwickelt wurden. Im Projekt<br />
D10 des Sonderforschungsbereiches (Theoretische Untersuchungen zum integrierten magnetooptischen Isolator<br />
und Laser) sind mehrere effiziente Algorithmen implementiert und erprobt worden, wie man Wellenleiter mit<br />
komplexer Querschnittsgeometrie analysieren kann.<br />
Eine neuartige Methode (wave matching method, WMM), die von M. Lohmeyer erfunden und zu einem zuverlässigen<br />
Instrument entwickelt wurde, geht von analytischen Lösungen in rechteckigen Gebieten mit konstantem<br />
Permittivitätstensor aus. Im Außenraum wählt man zum Unendlichen hin abfallende Lösungen und implementiert<br />
damit die Sommerfeldsche Abstrahlbedingung. An den Grenzlinien zwischen zwei verschiedenen Rechtecken<br />
sind Stetigkeitsforderungen zu beachten. Es gilt, ein passend gewichtetes positives Funktional über die<br />
Unstetigkeiten an den Grenzflächen zu minimieren. Diese Methode erlaubt es, voll-vektoriell zu rechnen, die<br />
optimalen Feldprofile sind Summen aus Exponential- und trigonometrischen Funktionen, die man bequem zur
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 65<br />
Berechnung von Überlappintegralen heranziehen kann. Gerade dann, wenn ein Effekt auf dem Überlapp zwischen<br />
großen und kleinen Feldkomponenten beruht, ist die WMM die Methode der Wahl.<br />
Das andere Verfahren, auf das wir uns gestützt haben, ist die Methode der Finiten Elemente (finite element method,<br />
FEM). Standard-Implementationen kann man nicht verwenden, weil die zu berechnenden Felder immer als<br />
stetig vorausgesetzt werden; Entwicklungsfunktionen und Testfunktionen stimmen überein. N. Bahlmann hat<br />
das zu Grunde liegende Galerkin-Verfahren mit verschiedenen Funktionensätzen implementiert, so dass die<br />
Lösungen automatisch die korrekten Sprungbedingungen an Grenzlinien erfüllen, wie sie von den Maxwell-<br />
Gleichungen verlangt werden. Der Vorteil der FEM gegenüber anderen Verfahren zur Lösung partieller Differentialgleichungen<br />
besteht darin, dass dort genauer gerechnet werden kann, wo es am wichtigsten ist. Das erreicht<br />
man durch die gezielte Verfeinerung des Maschennetzes.<br />
Unter http://www.physik.uni-osnabrueck.de/theophys/ findet man die Dokumentation der Algorithmen sowie die<br />
Bedienungsanleitung.<br />
Als drittes Werkzeug stand uns ein im SFB-Projekt D10 entwickeltes Verfahren zur Verfügung, wie man die<br />
Auswirkung von Abweichungen von optimalen Herstellungsparametern untersuchen kann. Für realistische<br />
Isolatorkonzepte ist die Analyse der Herstellungstoleranzen von ganz entscheidender Bedeutung. Wir halten alle<br />
Parameter eines optimierten Satzes fest, bis auf einen Wert, den wir variieren lassen. In niedrigster Ordnung<br />
Störungstheorie wird der Einfluss auf die zu optimierende Größe gesucht. Dabei gehen nur die Felder der optimalen<br />
Konfiguration ein, so dass der Rechenaufwand beträchtlich vermindert wird.<br />
Der erste polarisationsunabhängige integriert-optische Isolator<br />
Unsere Veröffentlichung "Analysis of polarization independent Mach-Zehnder type integrated optical isolator"<br />
beschreibt zum erstenmal ein Konzept, wie man einen integriert-optischen Isolator bauen kann, der gegen Licht<br />
beliebiger Polarisierung schützt. Die einfache Idee ist, dass man die beiden nichtreziproken Arme des Interferometers<br />
verschieden auslegen muss. Ein Arm muss einen Wellenleiter enthalten, der aus zwei Schichten mit entgegengesetzter<br />
Faraday-Drehung besteht, und zwar in vertikaler Orientierung, so dass TE-polarisierte Moden<br />
eine nicht-reziproke Phasenverschiebung erleiden. Der andere Arm dagegen besteht aus zwei Schichten mit<br />
entgegengesetzter Faraday-Drehung, die horizontal orientiert sind und TM-polarisierte Moden nicht-reziprok<br />
beeinflusst. Man hat nun genügend viele Geometrie-Parameter, die sich so wählen lassen, dass für beide Polarisationen<br />
in Vorwärtsrichtung konstruktive und in Rückwärtsrichtung destruktive Interferenz entsteht. Die Untersuchung<br />
der Herstellungs-Toleranzen ergibt, dass dieses Bauelement schwierig zu realisieren ist. Insbesondere<br />
muss die Dicke der Filme bis auf etwa 20 nm genau eingestellt werden, um den erforderlichen Isolationsgrad zu<br />
erreichen. Allerdings verlangen die meisten anderen Konzepte für einen integriert-optischen Isolator noch striktere<br />
Toleranzen, obwohl nur TM-polarisiertes Licht blockiert wird. Unsere Arbeit hat gezeigt, dass polarisationsunabhängige<br />
Isolatoren überhaupt möglich und realistisch sind.<br />
Vielmodige abbildende Wellenleiter (MMID)<br />
Wenn ein Wellenleiter sehr viel Moden führt, kann man ihn wie eine Abbildungsoptik verwenden. Das Signal<br />
wird an einer bestimmten Stelle aus einem einmodigen Wellenleiter in den vielmodigen Wellenleiter eingespeist.<br />
Weil es viele Moden gibt, sind die Einfügeverluste gering. Die Summe von geführten Eigenmoden breitet sich<br />
mit der modenabhängigen Ausbreitungskonstanten aus, und nach einer festen Ausbreitungslänge wird die eingespeiste<br />
Mode nahezu perfekt wiederhergestellt, man kann sie auskoppeln. Das beschreibt verkürzt die Wirkungsweise<br />
eines vielmodigen abbildenden Wellenleiters (multimode imaging device, MMID). Wenn das Bauteil<br />
magnetooptisches Material enthält, funktioniert es in Vorwärtsrichtung anders als in Rückwärtsrichtung.<br />
Damit lässt sich ein Vierpol bauen: zwei Anschlüsse A und C auf der Vorderseite, zwei Anschlüsse B und D auf<br />
der Rückseite. Die Anschlüsse – das sind einmodige Wellenleiter. Wir haben herausgefunden, dass es bei realistischen<br />
Materialparametern eine Reihe von Sätzen von Geometrieparamtern gibt, so dass A zu B und B zu C<br />
koppelt, ebenso wie C zu D und D zu A. Damit liegt ein optischer Zirkulator vor, der auch als optischer Isolator<br />
zu gebrauchen ist, aber noch mehr kann. Einzelheiten kann man unserer Veröffentlichung "Analysis of nonreciprocal<br />
light propagation in multimode imaging devices" entnehmen.<br />
Polarisationsunabhänge Phasenschieber<br />
In magnetooptischem Material mit Faradayeffekt ist die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen nicht-reziprok.<br />
Das äußert sich in rein imaginären Beiträgen zum Permittivitätstensor. Die Phase der geführten Mode enthält<br />
einen Zusatz ∆β, dessen Vorzeichen bei Laufrichtungsumkehr wechselt. Wenn also beispielsweise ein Arm<br />
eines Interferometers aus magnetooptischem Material gefertigt wird, dann kann man konstruktive Interferenz in
66 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
Vorwärtsrichtung und destruktive Interferenz in Rückwärtsrichtung erhalten. Entsprechendes gilt für den Koppelisolator.<br />
Allerdings hängt die Phasenverschiebung ∆β von der Polarisation der geführten Mode ab, sie ist im allgemeinen<br />
für TE- und TM-Polarisierung verschieden.<br />
Die einfachste Anordnung, die sowohl TE- als auch TM-polarisierte Moden beeinflußt, enthält eine 90º-<br />
Domänengrenze. Die linke Seite des Rippenwellenleiters ist durch einen aufwärts weisenden Faraday-Vektor<br />
charakterisiert, die rechte Seite durch einen horizontalen. Die Auswirkung auf die Phasenverschiebung hängt<br />
unter anderem von der Position d der Domänengrenze ab, und man kann bei passender Wahl der übrigen Parameter<br />
Werte für d finden, so dass ∆β(TE) und ∆β(TM) übereinstimmen.<br />
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die beiden Domänen entgegengesetzte Faraday-Vektoren haben,<br />
die um einen Winkel φ von der Normalen abweichen. Wiederum ist es möglich, diesen Winkel so zu wählen,<br />
dass die nicht-reziproke Phasenverschiebung von der Polarisation unabhängig wird.<br />
Wir haben noch andere Möglichkeiten untersucht. Man kann auf eine erste Schicht mit horizontalem Faraday-<br />
Vektor eine zweite Schicht (mit Rippe) aufbringen, deren Faraday-Vektor vertikal orientiert ist, entweder links<br />
und rechts mit verschiedenem Vorzeichen oder als Domänengitter. Wiederum ergibt sich sowohl für TE- als<br />
auch für TM-Moden eine Phasenverschiebung ∆β, die bei passender Wahl der Geometrieparameter gleich werden<br />
kann. Unsere Arbeit "Magneto-optical waveguides with polarization independent nonreciprocal phase shift"<br />
beschreibt diese Überlegungen ausführlich.<br />
Unseren ersten Vorschlag für einen von der Polarisation unabhängigen integriert-optischen Isolator haben wir<br />
damit beträchtlich vereinfacht und verallgemeinert. Nur ein Arm des Interferometers muss nicht-reziprok sein,<br />
und damit sind auch die Anforderungen an die Herstellungsgenauigkeit viel weniger kritisch geworden.<br />
Asymmetrische vielmodige abbildende Wellenleiter (AMMI)<br />
Wir haben unsere Überlegungen auf den einfachsten Fall abgestellt: ein symmetrischer Verzweiger wird mit<br />
einem asymmetrischen Abbilder kombiniert. Lediglich die Verbindung zwischen einem Ausgang des Verzweigers<br />
und einem Eingang des Abbilders muss ein nichtreziproker Phasenschieber sein. Diese Anordnung ist nur<br />
ein Zehntel so lang wie ein Isolator, der eine herkömmliche Y-Verzweigung enthält. Obendrein sind die Anforderungen<br />
an die Herstellungsgenauigkeit wesentlich schwächer als bei anderen Vorschlägen. Einzelheiten findet<br />
man in "Asymmetrical multimode imaging junctions for integrated optical isolators".<br />
Ausblick<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen Kristallzucht und Angewandte Magnetooptik, in denen Filme<br />
hergestellt und Strukturen aufgebracht werden, hat für einen ständigen Dialog zwischen Erfindungsreichtum auf<br />
der einen Seite und Machbarkeitsbedenken auf der anderen geführt. Bei den von uns vorgeschlagenen Konzepten<br />
ist von vornherein auf realistische Herstellungstoleranzen sowie vertretbare Wellenleiterabmessungen geachtet<br />
worden. Das Projekt hat einen Stand erreicht, der den hier vorhanden technologischen Möglichkeiten vorgreift.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom ist wegen der politisch gewollten Auslagerung der Forschung<br />
abgebrochen worden. Ein anderer bekannter Konzern, der sich mit Telekommunikationstechnik beschäftigt, hat<br />
überzogene Forderungen nach Geheimhaltung gestellt, daran ist eine Zusammenarbeit gescheitert. Jetzt schickt<br />
sich eine US-amerikanische Firma an, die mit Wagnis-Kapital finanziert wird, den integriert-optischen Isolator<br />
zur Produktreife zu entwickeln. Vier Mitarbeitern unserer Arbeitsgruppen sind gut dotierte Arbeitsverträge<br />
angeboten worden.<br />
Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Land Niedersachsen sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt,<br />
dass sie die offensichtlich hoch-relevanten Untersuchungen zum integriert-optischen Isolator gefördert haben.<br />
Alle beteiligten Mitarbeiter haben sich vorzüglich und fachnah für den weltweiten Arbeitsmarkt qualifiziert.<br />
Wir möchten den Drittmittelgebern ebenfalls dafür danken, dass sie den wissenschaftlichen Austausch mit ausländischen<br />
Kollegen gefördert haben. Insbesondere hat Prof. A. F. Popkov (Zelenograd Research Institute of<br />
Physical Problems, Moskau) zum Erfolg des Projektes maßgeblich beigetragen.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 67<br />
Eigene Publikationen (O. Zhuromskyy)<br />
M. Lohmeyer, L. Wilkens, O. Zhuromskyy, H. Dötsch, P. Hertel<br />
Integrated magnetooptic cross strip isolator<br />
Optics Communications (submitted, 2000)<br />
O. Zhuromskyy, L. Wilkens, M. Lohmeyer, P. Hertel, H. Dötsch<br />
Magneto-optical waveguides with polarization independent nonreciprocal phase shift<br />
IEEE Journal of Lightwave Technology (submitted, 2000)<br />
O. Zhuromskyy, M. Lohmeyer, N. Bahlmann, P. Hertel, H. Dötsch, A. F. Popkov<br />
Analysis of nonreciprocal light propagation in multimode imaging devices<br />
Optical and Quantum Electronics 32 (6/8), 885-897 (2000)<br />
M. Lohmeyer, N. Bahlmann, O. Zhuromskyy, P. Hertel<br />
Wave-matching-simulations of integrated optical coupler structures<br />
Fiber and Integrated Optics (submitted, 1999)<br />
M. Lohmeyer, N. Bahlmann, O. Zhuromskyy, H. Dötsch, P. Hertel<br />
Unidirectional magnetooptic polarization converters<br />
IEEE Journal of Lightwave Technology 17 (12), 2605-2611 (1999)<br />
M. Lohmeyer, N. Bahlmann, O. Zhuromskyy, P. Hertel<br />
Wave-matching-simulations of integrated optical coupler structures<br />
Proceedings of SPIE, Vol. 3620, Integrated Optics Devices III, 68-78 (1999)<br />
M. Lohmeyer, N. Bahlmann, O. Zhuromskyy, P. Hertel<br />
Perturbational estimation of geometry tolerances for rectangular integrated optics devices<br />
Proceedings of SPIE, Vol. 3620, Integrated Optics Devices III, 311-319 (1999)<br />
N. Bahlmann, M. Lohmeyer, O. Zhuromskyy, H. Dötsch, P. Hertel<br />
Nonreciprocal coupled waveguides for integrated optical isolators and circulators for TM-modes<br />
Optics Communications 161 (4-6), 330-337 (1999)<br />
M. Lohmeyer, N. Bahlmann, O. Zhuromskyy, P. Hertel<br />
Radiatively coupled waveguide polarization splitter simulated by wave-matching based coupled mode theory<br />
Optical and Quantum Electronics 31, 877-891 (1999)<br />
O. Zhuromskyy, M. Lohmeyer, N. Bahlmann, H. Dötsch, P. Hertel, A.F. Popkov<br />
Analysis of polarization independent Mach-Zehnder type integrated optical isolator<br />
IEEE Journal of Lightwave Technology 17 (7), 1200-1205 (1999)<br />
M. Lohmeyer, N. Bahlmann, O. Zhuromskyy, H. Dötsch, P. Hertel<br />
Phase-matched rectangular magnetooptic waveguides for applications in nonreciprocal integrated optics devices:<br />
Numerical assessment<br />
Optics Communications 158 (1-6), 189-200 (1998)<br />
Konferenzbeiträge und Tagungsbesuche<br />
O. Zhuromskyy, H. Dötsch and P. Hertel: Magneto-optical waveguides with polarization independent phase<br />
shift, International workshop on "Microstructure of Oxide Materials", <strong>Osnabrück</strong>, Germany (2000)<br />
O. Zhuromskyy, M. Lohmeyer, L. Wilkens, P. Hertel, H. Dötsch: Magneto-optical waveguides with polarization<br />
independent non-reciprocal phase shift, International Workshop on Optical Waveguide Theory and Numerical<br />
Modelling, Prague, Czech Republic (2000)<br />
O. Zhuromskyy, M. Lohmeyer, N. Bahlmann, A.F. Popkov, P. Hertel, H. Dötsch: Analysis of nonreciprocal<br />
mode propagation in multi-mode imaging devices, International Workshop on Optical Waveguide Theory and<br />
Numerical Modelling, Prague, Czech Republic (1999)
68 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
O. Zhuromskyy, M. Lohmeyer, N. Bahlmann, P. Hertel, H. Dötsch, A.F. Popkov: Analysis of polarization independent<br />
Mach-Zehnder type integrated optical isolator, International Workshop on Optical Waveguide Theory<br />
und Numerical Modelling, Hagen, Germany (1998)<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
Anwendungen <strong>oxidischer</strong> Kristalle (Ringvorlesung für Doktoranden)<br />
Seminar des Graduierentenkollegs<br />
Kolloquium des SFB 225<br />
Projekte der Magnetooptik (Seminar)
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 69<br />
Surface Reactions: Monte Carlo Simulations of Systems with Creation,<br />
Annihilation and Diffusion of Energetically Interacting Reactants<br />
Beginn des Projekts: 01.06.1999<br />
Dipl.-Phys. Guntars Zvejnieks<br />
Betreuer: Prof. Dr. G. Borstel<br />
Abstract<br />
The standard Lotka-type model, which exhibits self-organized concentration oscillations, was introduced for the<br />
first time by Mai et al. (J. Phys. A: Math. 30, 4171, 1997) for a simplified description of autocatalytic surface<br />
reactions. To study (i) the resonance behavior and to determine (ii) the effect of mobile and energetically interacting<br />
reactants on oscillatory properties of the A+B→2B reaction, the corresponding mathematical model is<br />
modified here by incorporation of (i) periodic modulation of the only control parameter and (ii) diffusion of<br />
reactants (with/without energetic interaction between them), respectively. The mathematical formalism is proposed<br />
for determining the dependence of transition rates on the interaction energy (and temperature) for the<br />
general mathematical model, and the Lotka-type model in particular. By means of Monte-Carlo computer simulations,<br />
we have found that the modulation of the control parameter drives the system through a sequence of<br />
frequency locking, quasiperiodic, and resonance behavior. In turn, the diffusion leads to a desynchronization of<br />
oscillations and a subsequent decrease of oscillation amplitude. The energetic interaction between reactants has a<br />
dual effect depending on the type of mobile reactants. In the limiting case of mobile reactants B the repulsion<br />
results in a decrease of amplitudes. However, these amplitudes increase if reactants A are mobile and repulse<br />
each other. A simplified interpretation of the obtained results is given.<br />
Introduction<br />
In the last decade along with studies of dissipative structures in homogeneous catalytic reactions of the Belousov-Zhabotinskii-type,<br />
considerable attention was attracted to the heterogeneous catalytic reactions. They reveal<br />
a whole spectrum of synergetic effects, e.g., rate oscillations, concentration waves, spirals and chaos [1]. The<br />
heterogeneous systems are simpler than the homogeneous ones. Therefore, one can use for their study a number<br />
of powerful experimental and theoretical methods, which allow to determine the origin of spatio-temporal structures.<br />
In particular, the oscillatory kinetics was observed in heterogeneous catalysis on many metal surfaces as well as<br />
on oxide catalysts [1]. The mechanism of oscillations is different for various catalysts [2]. The more so, for the<br />
same catalyst the origin of oscillations is different in the high and low gas pressure limits. However, independently<br />
on the type of a catalyst, the global synchronization of oscillations is observed [1]. This fact implies the<br />
existence of very universal rules in the behavior of oscillatory systems, which exist independently on both type<br />
of catalyst and mechanism of a particular catalytic reaction.<br />
An important method for treating self-oscillating systems, in particular autocatalytic reactions, is the periodical<br />
variation of an external parameter in time and analysis of the system’s response. This has been done experimentally<br />
in Ref. [3] for the autocatalytic CO+1/2O2 reaction on Pt(110) surfaces in the low-pressure limit. In this<br />
study the external parameter, varied periodically in time, was the partial pressure of O2 gas above the Pt(110)<br />
sample. It was shown experimentally that, depending on the modulation frequencies, the self-oscillations in the<br />
system exhibit sub- and superharmonic resonance, phase locking, and quasiperiodic behavior.<br />
One of the theoretical methods used to attack the problem of catalysis is a Monte-Carlo (MC) computer simulation<br />
(see [4], [5] and references therein). Its role considerably increased during the last years due to increase of<br />
computational facilities. The idea of the MC method is to define a mathematical model, which accounts for basic<br />
experimentally detected reaction steps. The reactants are assumed to be classical particles (usually denoted as A,<br />
B, etc.), which can occupy sites on a discrete lattice. This allows easily to describe adsorption, desorption, diffusion<br />
and reaction of reactants as one- or two-site processes with the corresponding rates. Extension of the model<br />
to time dependent transition rates is straightforward. Both reconstructed and non-reconstructed surfaces can be<br />
modeled by assigning different sticking coefficients of reactants to lattice sites. Some models consist of more<br />
than ten-step reactions. A detailed mathematical model often complicates an analysis of simulation results and<br />
thus prevents from the understanding of basic driving mechanisms, e.g., the origin of synchronization of oscillations.
70 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
To study the very basic properties of catalytic systems, mathematical models, which are less detailed, are of<br />
particular importance. One of such models is the Lotka-type model introduced for a simplified description of the<br />
autocatalytic surface reactions by Mai et al. [6] and further employed in a series of papers [7]-[9]. This is a single-parameter<br />
model, with two kinds of reactants labeled hereafter as A and B. Reactants A (B) can be adsorbed<br />
(desorbed) with the adsorbtion (desorbtion) rate ζ (1-ζ), respectively. The autocatalytic reaction step A+B→2B<br />
takes place instantly if A and B are nearest neighbors (NN). It was shown that reactant concentrations exhibit<br />
here stable oscillations independently of lattice size [6].<br />
Diffusion of reactants in real catalytic surface reactions is a very quick and important process, which can lead to<br />
a formation of aggregates, clusters and other spatial structures [10]. This is why of particular interest are those<br />
mathematical models which take into account diffusion of reactants. The studies of chemical reaction kinetics<br />
with mobile reactants have a long history [5]. The diffusion is implemented usually as random walks on the<br />
lattice with and without energetic interaction between reactants. For example, the coagulation effects as diffusion-controlled<br />
processes were studied for A+B→inert reactions by Silverberg and Ben-Shaul [11]. The Ziff-<br />
Gulary-Barshad (ZGB) model, which mimics the catalytic CO+1/2O2→CO2 reaction, had been also extended for<br />
diffusion of reactants on a regular surface [12]-[14], diffusion on a reconstructing surface [15] and for diffusion<br />
and energetic interaction between reactants on a regular surface [16]. Chemical reactions with mobile and energetically<br />
interacting reactants on a reconstructing catalytic surface were studied by Zhdanov (see [17] and references<br />
therein). However, almost in all papers, which deal with reactant energetic interactions, the kinetic model<br />
is not defined uniquely. For the same system different authors use transition rates of elementary processes (e.g.,<br />
adsorption, desorption etc.), which could have or have not energetic (and temperature) dependence. It makes a<br />
comparison of the results impossible.<br />
In the present work:<br />
First, the self-sustained oscillations of the Lotka-type model is used to investigate the resonance properties of the<br />
model. Namely, the control parameter ζ is periodically modulated in time with amplitude ∆ζ and frequency ωmod.<br />
Secondly, the standard Lotka-type model [6] is extended introducing diffusion of reactants. This step leads to<br />
energetically-dependent reaction rates. Contrary to previously considered models, the mathematical formalism is<br />
exploited, which defines uniquely the transition rate dependence on energetic interactions. We are interested in<br />
determining and understanding how parameter modulation and mobile and interacting reactants affects the temporal<br />
structures in the Lotka-type model.<br />
Results<br />
From the MC computer simulations for every set of external parameters (adsorbtion rate ζ, modulation amplitude<br />
∆ζ and frequency ωmod, as well as jump rate υJ and interaction energy eJJ ) we obtain the time dependence of<br />
concentrations of reactants A and B. The Power Spectral Density (PSD) analysis is performed on concentration<br />
of reactants B as a function of time (see [18], [19] for details). As a result, both oscillation frequency ω0 and<br />
amplitude at this frequency are determined for various resonance and diffusion regimes.<br />
(i) First, a standard Lotka-type model is analyzed in terms of the reactant A adsorbtion rate ζ. The oscillatory<br />
behavior is found for small ζ values, see Fig. 1. It arises as an interplay between two processes, which to a first<br />
approximation could be considered separately: Firstly, reactants A are created in lattice and they form<br />
statistically a percolating cluster. Secondly, at the same time, reactants B are mainly desorbed whereas the<br />
percolating cluster of A extends. At some moment the percolating A cluster meets one of survived reactants B<br />
and thus it is transformed from a cluster of A ’s to a cluster of B’s. The cycle then repeats once again, reactants<br />
B desorb and reactants A form a new percolating cluster.<br />
To distinguish between oscillatory and non-oscillatory behavior, we postulate that the non-oscillatory region<br />
occurs, when visually one can see no longer oscillations. The corresponding PSD amplitude, which separates<br />
these two cases, is 0.007 – see dashed line in Fig. 1. The amplitude in the non-oscillatory region (below the<br />
dashed line) is approximately seven times less than the maximal amplitude obtained in the oscillatory region.<br />
Besides the shape of concentration oscillations has lost the clear sinusoidal behavior, which now is distorted by<br />
a large noise level. The PSD method is so sensitive, that it can determine an oscillation frequency and amplitude<br />
even in the non-oscillatory region, since the peak at oscillation frequency is distinguishable from the<br />
background. The critical adsorbtion rate ζ, which separate oscillatory and non-oscillatory regions, can be found<br />
readily from Fig. 1 to be 0.075. The PSD amplitude’s increase observed for ζ
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 71<br />
Fig. 1. The amplitude (squares) and<br />
frequency ω0 (circles) of oscillations vs the<br />
creation rate ζ of reactants A. The dashed<br />
line divides the oscillatory region (upper<br />
part) from the non-oscillation region (lower<br />
part).<br />
Fig. 2. The amplitude at the system’s<br />
self-oscillation frequency ω0 vs ratio<br />
ωmod/ω0. Parameter ζ=0.08 and modulation<br />
amplitude ∆ζ=0.01.<br />
(ii) To clearly detect the influence of modulation on the oscillatory behavior, let us choose freely the<br />
adsorbtion rate in the non-oscillatory region, e.g., ζ=0.08. Then we fix the modulation amplitude ∆ζ=0.01 and<br />
try various modulation frequencies ωmod. It is detected, that the amplitude of oscillations increases if the<br />
frequency ratio ωmod/ω0 is around one of ½, 1, see Fig. 2. We have observed that in these frequency regions<br />
along with an increase of oscillation amplitude the self-oscillation frequency ω0 locks to the corresponding<br />
modulation frequency ωmod (see Fig. 5. in Ref. [18]). These facts indicate that the increase of oscillation<br />
amplitude can be interpreted as a resonance behavior in the Lotka-type model.<br />
The Lotka-type model is a remarkable simplification of theoretical models available for describing oscillatory<br />
systems. It differs strongly from the real catalytic reactions (e.g., CO catalytic transformation on Pt surface) in<br />
the following respects: (a) concentration oscillations are not connected with surface reconstructions; (b)<br />
diffusion of reactants (a fast and very important process in the real systems) in this case is not taken into<br />
account; (c) the model has an original mechanism of oscillation synchronization (obviously different from that in<br />
real systems), which ensures macroscopical oscillations of reactant concentrations. These oscillations exist<br />
independently on the lattice size without implicating any additional mechanisms of synchronization, like<br />
diffusion.<br />
Nevertheless the detected resonance behavior is similar to the experimentally obtained results for the forced CO<br />
catalysis on a Pt surface [3]. Between the resonance frequencies, our simulations show a quasiperiodic behavior,<br />
similarly to the real experiment. However, in contrast to this experiment, Monte-Carlo computer simulations do<br />
not show resonance behavior for some frequency ratios, e.g., 1:4, 3:5 or 2:3. An increase of the modulation<br />
amplitude in the resonance regions does not lead to a quasiperiodic behavior, like it is observed in the<br />
experiments for frequency ratios 3:5 or 2:3. The transition to chaos has not been detected. One should note that<br />
these discrepancies could arise by two reasons: (a) the Lotka-type model suggests a quite simplificated treatment<br />
of real autocatalytic reactions. Refining the model will lead to better agreement with the experimental data, and<br />
more effects will be reproduced. But this step inavoidably increases the number of parameters in the model and<br />
thus an origin of the resonance behavior will be harder to trace. (b) The specific feature of the Monte-Carlo<br />
method is a large noise level, thus complicating a detection of resonance phenomena. Most probably due to this<br />
particular fact we were not able to detect the resonance behavior at other ratios (e.g., 1:4, 3:5 or 2:3).<br />
A comparison of experimental data with our simulation results allows to draw the conclusion that the resonance<br />
phenomena (like frequency locking and resonance behavior) are not connected to a specific surface reaction,<br />
e.g., CO catalytic oxidation, but they reflect very general aspects of oscillatory processes.<br />
(iii) Now let us consider the limiting case of mobile reactants. Usually diffusion can give rise to segregation of<br />
reactants [10] and other spatio-temporal structures, like running waves or spirals [1]. We have observed the<br />
segregation of reactants, but not the running waves or spirals. This fact is due to a peculiarity of the Lotka-type<br />
model. Namely, an infinite reaction rate A+B→2B determines, that configurations with reactants A and B in the<br />
NN sites do not exist. In other words, the front of reaction goes with an infinite speed and all clusters of A’s are<br />
transformed into clusters of B’s instantly, without any reaction front.<br />
We have observed that diffusion results only in desynchronization of concentration oscillations. The amplitude<br />
of oscillations decreases with an increase of diffusion, see Fig. 3. Particularly, diffusion of reactants A is less
72 Fig. 3. The amplitude (squares) and frequency<br />
(circles) dependence on the jump rate νJ of (i)<br />
reactants A, J=A (filled interior) and (ii) reactants<br />
B, J=B (open interior). Parameter ζ<br />
=0.065.<br />
UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
effective in destroying the oscillatory behavior, because reactants A form clusters and only a portion of reactants<br />
at cluster surfaces can diffuse, whereas most of inner reactants A are screened. In contrast, clusters of reactants B<br />
are more loose due to reactant B annihilation reaction. Thus, reactants B turn out to be more mobile, which<br />
results in more pronounced mobility effects.<br />
(iv) Lastly, the nontrivial case occurs if only reactants A are mobile and we consider the energetic<br />
interaction only between AA, see Fig. 4. Since the Lotka-type model is asymmetric with respect to A and B<br />
reactants, this behavior differs from the case of interacting and mobile reactants B. Now, if we consider an<br />
attraction between reactants AA (e AA 0), the critical concentration of<br />
reactants A should be larger, in order to create a percolating cluster of A’s. Reactants A, which sit on the<br />
surfaces of clusters, repel from reactants A in their NN positions. Thus, a loose structure is formed, which can<br />
accumulate additional reactants A. This process is more time-consuming which is well seen from a decrease of<br />
the frequency for e AA >0, see Fig. 4.<br />
Fig. 4. The amplitude (squares) and frequency<br />
(circles) dependence on the dimensionless energetic<br />
interaction eAA between similar reactants AA.<br />
The jump rate νA=0.14 s -1 , ζ =0.065 and<br />
eAB=eBB=0.<br />
To understand the impact of modulation and diffusion on temporal structures, we have used here a Lotka-type<br />
mathematical model. It allows us to obtain a pictorial view of the basic driving processes. More detailed models<br />
could better reproduce experimentally observed structures. However, the understanding of the mechanisms of<br />
these phenomena in this case is often problematic or even impossible. Therefore, models like the Lotka-type are<br />
of great importance, since they allow to study and understand individual processes, e.g, parameter modulation,<br />
diffusion or energetic interaction, independently of other factors.<br />
Literatur<br />
[1] R. Imbihl and G. Ertl, Chem. Rev. 95, 697 (1995).<br />
[2] M. M. Slin’ko and N. I. Jaeger, Studies in Surface Science and Catalysis, Oscillating Heterogeneous<br />
Catalytic Systems (Elsevier, Amsterdam, 1994), Vol. 86.<br />
[3] M. Eiswirth and G. Ertl, Phys. Rev. Lett. 60, 1526 (1988).<br />
[4] E. V. Albano, Heterog. Chem. Rev. 3, 389 (1996).<br />
[5] E. V. Albano, Surface Science, Computational Methods in Surface and Colloid Science (Marcel Dekker,<br />
Inc.: New York, 2000), Vol. 89, p. 387.<br />
[6] J. Mai, V. N. Kuzovkov, and W. von Niessen, J. Phys. A: Math. Gen. 30, 4171 (1997).<br />
[7] J.-P. Hovi, A. P. J. Jansen, and R. M. Nieminen, Phys. Rev. E 55, 4170 (1997).<br />
[8] A. P. J. Jansen, J. Mol. Catal. A: Chem. 119, 125 (1997).<br />
[9] R. M. Nieminen and A. P. J. Jansen, Appl. Catal. A: Gen. 160, 99 (1997).<br />
[10] E. A. Kotomin and V. N. Kuzovkov, Modern Aspects of Diffusion-Controlled Reactions: Cooperative<br />
Phenomena in Bimolecular Processes (Elsevier, North Holland, Amsterdam, 1996), Vol. 34.<br />
[11] M. Silverberg and A. Ben-Shaul, J. Chem. Phys. 87, 3178 (1987).<br />
[12] J. Mai and W. von Niessen, J. Chem. Phys. 93, 3685 (1990).<br />
[13] I. Jensen and H. C. Fogedby, Phys. Rev. A 42, 1969 (1990).<br />
[14] M. Tammaro, M. Sabella, and J. W. Evans, J. Chem. Phys. 103, 10277 (1995).<br />
[15] R. J. Gelten et al., J. Chem. Phys. 108, 5921 (1998).<br />
[16] H.-P. Kaukonen and R. M. Nieminen, J. Chem. Phys. 91, 4380 (1989).<br />
[17] V. P. Zhdanov, Phys. Rev. E 59, 6292 (1999).<br />
[18] G. Zvejnieks and V. N. Kuzovkov, Phys. Rev. E 61, 4593 (2000).<br />
[19] V. Kashcheyevs (private communication).
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 73<br />
Eigene Publikationen<br />
G. Zvejnieks and V. N. Kuzovkov: Monte Carlo simulations of the periodically forced autocatalytic A+B→2B<br />
reaction, Phys. Rev. E 61, 4593 (2000).<br />
G. Zvejnieks and V. N. Kuzovkov: Monte-Carlo simulations for Lotka-type model with reactant surface diffusion<br />
and interactions (in preparation).<br />
Besuchte Lehrveranstaltungen<br />
Ringvorlesung des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s<br />
Seminar des Kollegs<br />
Kolloquium des SFB 225<br />
Additional Lectures:<br />
Prof. E. A. Kotomin, Computational Methods and Modeling of Advanced Materials, 2000.<br />
Prof. E. A. Kotomin, Computational Methods and Modeling of Advanced Materials II, 2000/2001.<br />
Konferenzbesuche, Forschungsaufenthalte, auswärtige Vorträge<br />
Talk in the III Physic Seminar in honor of F. Pianca, December 2000, Institute of<br />
Chemical Physics, University of Latvia (Riga, Latvia): Monte-Carlo simulations of the periodically forced autocatalytic<br />
A+B→2B reaction, 29.12.1999<br />
Talk in the 16th Scientific Meeting, The Institute of Solid State Physics, University of Latvia: Monte-Carlo<br />
simulations of the periodically forced autocatalytic A+B→2B reaction, Feb. 2000<br />
Talk in the Seminar of the <strong>Graduiertenkolleg</strong>: Monte-Carlo simulations of the periodically-forced autocatalytic<br />
A+B→2B reaction, University of <strong>Osnabrück</strong>, May, 2000<br />
Talk in the International Workshop on "Microstructure of Oxide Materials": Monte-Carlo simulations of Lotkatype<br />
autocatalytic surface reactions, <strong>Osnabrück</strong>, June 13-15, 2000
74 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
5. ANGABEN ZUR VERGABE DER KOORDINATIONSMITTEL<br />
Die bewilligten Koordinationsmittel betrugen DM 19.000.- jährlich in der ersten Laufzeit des Kollegs, DM<br />
17.000.- jährlich in der zweiten und DM 15.000.- jährlich in der dritten Laufzeit.<br />
Diese Mittel sind zu ca. 44% im Bereich „Photokopien, Kopien, Bindungen, Druckkosten, Skripten, Photos,<br />
Folien, etc.“ verausgabt worden. Es folgt der Bereich „Werkverträge“ (Erstellung von Vorlesungsskripten, Unterstützung<br />
von Publikationstätigkeit, Tagungsvorbereitung und Software/Betriebssystem-Management) mit<br />
rund 36 %. Die restlichen 20 % der Mittel verteilen sich auf verschiedene Bereiche, z. B. „Bücher, Handbücher,<br />
etc." (7 %), „Unterstützung der Kollegsverwaltung“ (z.B. Soft- und Hardware) (11 %) und die Rubrik „Verschiedenes“<br />
(2 %).<br />
Die Bewilligung von Koordinationsmitteln und die Möglichkeit, diese in den genannten Feldern einsetzen zu<br />
können, war für die Funktionsfähigkeit des Kollegs von zentraler Bedeutung. Wegen der prekären Finanzsituation<br />
des Landes Niedersachsen und speziell der niedersächsischen Hochschulen war es der <strong>Universität</strong> nämlich<br />
lediglich möglich, die im Kolleg anfallenden Kosten für Literatur-Recherchen (STN-Karlsruhe) zu übernehmen.<br />
Weitere direkte finanzielle Unterstützung konnte von Seiten der <strong>Universität</strong> nicht gewährt werden.<br />
6. BILANZ DES KOLLEGS<br />
6.1 GESAMTERTRAG<br />
Das <strong>Graduiertenkolleg</strong> zielte in der Forschung auf die Untersuchung <strong>oxidischer</strong> Materialien. Neben Fragen, die<br />
von grundsätzlichem Interesse für das physikalische Verständnis auch <strong>oxidischer</strong> Festkörper sind, standen insbesondere<br />
Probleme der <strong>Mikrostruktur</strong> perfekter und durch Einbau von Störstellen modifizierter Kristalle im Zentrum<br />
des Interesses. Dazu traten Problemstellungen der Oxidbildung an Oberflächen.<br />
Oxidische Kristalle mit verhältnismäßig komplexem Aufbau sind für eine Reihe technischer Anwendungen besonders<br />
geeignet. Die Struktur dieser Kristalle wird weitgehend von dem Gerüst der Sauerstoffionen bestimmt,<br />
durch das Lücken ausgebildet werden. Verschiedene Metallionen können dann – oft in beträchtlichem Umfang –<br />
eingefügt, entfernt oder ersetzt werden. Dies bewirkt auf einfache Weise große Veränderungen der Materialparameter<br />
und führt zu attraktiven Eigenschaften. Ein Beispiel ist hier etwa die Hochtemperatursupraleitung.<br />
Vielfach fehlt in oxidischen Kristallen das Inversionszentrum und große nichtlineare Effekte treten auf. Die<br />
Elektronenhüllen der Sauerstoffionen reagieren empfindlich auf innere und äußere elektrische Felder, die<br />
Bandlücke ist groß. Man findet ferroelektrische, pyroelektrische, ferro-, ferri- und antiferromagnetische, piezoelektrische,<br />
piezomagnetische, elektro- und magnetooptische Eigenschaften. Weil meistens freibewegliche Ladungsträger<br />
fehlen, werden Licht und elastische Wellen nur schwach gedämpft. Es sind genau solche Eigenschaften,<br />
die man etwa in der integrierten Optik braucht.<br />
Die Mitglieder des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s haben daher ihre Forschungsaktivitäten auf die Erforschung der <strong>Mikrostruktur</strong><br />
<strong>oxidischer</strong> Kristalle konzentriert. Grundlagenuntersuchungen zur theoretischen Beschreibung von<br />
Festkörpern sowie räumliche und elektronische Strukturuntersuchungen einerseits sowie die Analyse von Oberflächen,<br />
Störstellen und störstelleninduzierten Phasenübergängen andererseits bildeten dabei die Forschungsschwerpunkte.<br />
Die mit dem ursprünglichen Forschungsprogramm angestrebten Ziele sind im wesentlichen<br />
erreicht worden.<br />
Der überwiegende Teil der Hochschullehrer des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s war gleichzeitig Mitglied des SFB 225<br />
(Oxidische Kristalle für elektro- und magnetooptische Anwendungen; s. Kurzberichte der beteiligten Hochschullehrer<br />
im Anhang A). Die Vernetzung der im Kolleg laufenden Doktoranden- und Postdoktoranden-<br />
Projekte mit anderen Forschungsprojekten, etwa des SFB 225, war während der gesamten Laufzeit des Kollegs<br />
außerordentlich hoch. Dies gilt in besonderem Maße für die Projekte der Postdoktoranden: Vier der sechs Postdoktoranden<br />
hatten vorher in <strong>Osnabrück</strong> mit Themen zu oxidischen Materialien promoviert und konnten ihre<br />
weiteren Arbeiten daher ohne Schwierigkeiten in die Forschung des Kollegs integrieren.
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 75<br />
6.2 STUDIENPROGRAMM<br />
Das Studienprogramm des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s schloß an die im Diplomstudiengang der Physik angebotenen<br />
Lehrveranstaltungen an und sollte besonders für eine spätere Tätigkeit in der Forschung oder Anwendung auf<br />
dem Gebiet der Festkörperphysik vorbereiten.<br />
Das Studienprogramm war forschungsorientiert konzipiert und sollte der mit der Promotion verbundenen Spezialisierung<br />
entgegenwirken. Dabei wurde auf eine aktive Beteiligung der Doktoranden und Postdoktoranden<br />
bei der Stoffauswahl Wert gelegt.<br />
Folgende Veranstaltungen fanden regelmäßig statt:<br />
• Integrierte Ringvorlesung (Hochschullehrer des Kollegs, Postdoktoranden)<br />
Ein Zyklus von vier integrierten Ringvorlesungen von je einem Semester Dauer (2 Semesterwochenstunden)<br />
– I: Elektronische Struktur <strong>oxidischer</strong> Kristalle (Borstel, Eglitis, Neumann, Postnikov, Uhlenbrock)<br />
– II: Störstellen in Oxiden (Betzler, Borstel, Kapphan, Schirmer, Wöhlecke)<br />
– III: Anwendungen <strong>oxidischer</strong> Kristalle (Chamonine, Dötsch, Hertel, Krätzig, Ringhofer)<br />
– IV: Neueste Entwicklungen (Borstel et al.)<br />
sollte den Kollegiaten in aggregierter Darstellung Oberthemen aus dem Forschungsprogramm des Kollegs<br />
vermitteln. Es handelte sich dabei grundsätzlich um von mehreren Dozenten veranstaltete, integrierte und interdisziplinäre<br />
Veranstaltungen der unter 1.3 genannten Fachgebiete. Das Vorlesungsangebot wurde getragen<br />
von den dem Kolleg angehörigen Hochschullehrern und Postdoktoranden. Diese stellten sich damit gleichzeitig<br />
mit ihren Forschungsgebieten der Gesamtheit der Kollegiaten vor und erhielten damit auch Gelegenheit zur<br />
Vermittlung eines kontinuierlichen Überblicks über die Ergebnisse der jeweils eigenen Forschungsgruppe.<br />
Nach Bedarf und Verfügbarkeit ist dieser Kreis der Dozenten durch weitere Dozenten des Fachbereichs, oder<br />
auswärtiger Institutionen (Gastwissenschaftler) erweitert werden. Die Vorlesungsinhalte der Oberthemen wurden<br />
den Kollegiaten in Skriptform zur Verfügung gestellt.<br />
• Seminar des Kollegs (Doktoranden, Postdoktoranden, Hochschullehrer des Kollegs)<br />
Im Rahmen dieses Seminars (1 Semesterwochenstunde) erhielten die Kollegiaten, die Hochschullehrer des<br />
Kollegs und weitere Wissenschaftler Gelegenheit, über ihre aktuellen Forschungsthemen vorzutragen und darüber<br />
zu diskutieren. Auch diese Veranstaltung ist durch die Selbstorganisation der Stipendiaten unterstützt<br />
worden, z. B. dadurch, daß diese bei der Auswahl der einzuladenden Wissenschaftler aktiv mitwirkten.<br />
Es hat sich bewährt, in gewissen Abständen das Seminar durch Zusammenfassung von in ihrer Thematik benachbarten<br />
Forschungsvorhaben der Kollegiaten und auswärtiger Wissenschaftler zu der Form von Workshops<br />
und kleineren Tagungen zu erweitern. Dabei hat sich gezeigt, daß in einem solchen oft internationalen Rahmen<br />
die Argumentations-, Diskussions- und Präsentationsfähigkeit der Kollegiaten gefördert wird, nicht zuletzt<br />
auch durch die Notwendigkeit, sich dann praktisch ununterbrochen der englischen Sprache bedienen zu müssen.<br />
Die Programme der in der letzten Laufzeit des Kollegs durchgeführten Internationalen Workshops finden<br />
sich im Anhang B.<br />
Von jedem Kollegiaten wurde erwartet, daß er mindestens einmal pro Jahr im Rahmen dieses Seminars über<br />
den aktuellen Stand seines Dissertationsvorhabens vortrug. Das Seminar bildete so ein Element der Internen<br />
Erfolgskontrolle. Weitere Elemente der Erfolgskontrolle waren insbesondere Beiträge der Stipendiaten zu Tagungen<br />
und Vorträge bei anderen wissenschaftlichen Institutionen. Die Einzelberichte im Abschnitt 4 zeigen,<br />
daß sich jeder Stipendiat während der Laufzeit des Projekts im Durchschnitt etwa 5 – 6 mal solchen externen<br />
Diskussionen seiner wissenschaftlichen Arbeit unterzogen hat.
76 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
• Kolloquium des SFB 225 (Hochschullehrer des SFB und des Kollegs)<br />
Im Rahmen des Kolloquiums des SFB 225 (1 Semesterwochenstunde), in dem eingeladene Wissenschaftler<br />
des In- und Auslandes über neuere Forschungsergebnisse berichteten, wurden die Kollegiaten mit weiteren<br />
neuesten Entwicklungen und methodischen Ansätzen vertraut gemacht.<br />
Gastwissenschaftlerprogramm<br />
Die Möglichkeit, im Rahmen des <strong>Graduiertenkolleg</strong>s auswärtige Gastwissenschaftler zu Forschungs- und<br />
Lehraufenthalten (typischerweise für einen Zeitraum zwischen zwei und vier Wochen) einzuladen, hat die<br />
Entwicklung des Kollegs und seine Vernetzung im internationalen Bereich in sehr starkem Maße befördert.<br />
Neben der direkten Mitarbeit solcher Gäste in den konkreten Promotionsvorhaben der Doktoranden haben<br />
diese Wissenschaftler durch ihre Beteiligung an den Seminaren, Kolloquien und Internationalen Workshops<br />
wichtige Beiträge zum Studienprogramm des Kollegs geleistet. Insgesamt verzeichnet die Kollegstatistik<br />
knapp 60 solcher Gastwissenschaftler-Aufenthalte, d.h. durchschnittlich sechs bis sieben pro Jahr.<br />
Vertiefung und Straffung der Promotionsphase<br />
Die Straffung der Promotionszeiten war stets ein wichtiges Ziel des Kollegprogramms. In den letzten 15 Jahren<br />
haben rund 145 Promotionen im Fachbereich Physik der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> stattgefunden, d. h. im Durchschnitt<br />
etwa zehn pro Jahr. Der Mittelwert über alle Promotionszeiten (gemessen als Zeitraum zwischen Abschluß<br />
des Diploms und Abschluß des Promotionsverfahrens) beträgt derzeit (Ende 2000) 48.6 Monate, d. h.<br />
eine Promotion hat im Mittel der letzten 15 Jahre rund vier Jahre gedauert. Diese mittlere Promotionsdauer hatte<br />
bis Ende 1997 im Fachbereich die Tendenz, immer weiter anzusteigen. Tatsächlich wird Ende 1997 ein Mittelwert<br />
von ca. 51 Monaten erreicht, seitdem fällt der Mittelwert wieder in Richtung kürzerer Promotionszeiten ab.<br />
Das <strong>Graduiertenkolleg</strong> nahm im Sommer 1990 seine Arbeit auf. Bezogen auf den Zeitraum seit Abschluß der<br />
ersten Promotion im Kolleg (Sommer 1993) beträgt derzeit die mittlere Dauer bei Promotionen außerhalb des<br />
Kollegs 50.1 Monate , innerhalb des Kollegs 47.7 Monate. Die ursprünglich anvisierte Verkürzung der Promotionsprojekte<br />
auf 36 Monate ist also im Fachbereich weder innerhalb noch außerhalb des Kollegs erreicht worden.<br />
Hierfür lassen sich mehrere Gründe finden:<br />
- Die enge thematische und institutionelle Nachbarschaft zwischen SFB 225 und Kolleg war einer starken<br />
Verkürzung der Promotionszeiten nicht immer förderlich. Im SFB gab es keine institutionelle Beschränkung<br />
der Dauer eines einzelnen Promotionsprojekts. Dies und die Tatsache, daß im SFB 225 ausschließlich BAT-<br />
Stellen und damit im Vergleich zu dem Kolleg höherwertige Stellen bei den Doktoranden eingesetzt wurden,<br />
machte es nicht immer leicht, bei den Stipendiaten des Kollegs in Richtung einer noch schnelleren<br />
Promotion zu wirken.<br />
- Etwas mehr als die Hälfte der Stipendiaten des Kollegs kam von auswärtigen Institutionen zur Promotion<br />
nach <strong>Osnabrück</strong>, s. Abschnitt 2. Der Zeitraum zwischen dem Abschluß des Fachstudiums und dem Beginn<br />
des jeweiligen Doktorandenprojekts in <strong>Osnabrück</strong> ist für diese Personengruppe teilweise recht lang. Dies<br />
gilt insbesondere für die Doktoranden aus dem Ausland: Diese weisen im allgemeinen sehr kurze Fachstudiendauern<br />
in ihren Heimatländern auf, benötigen dann aber in der Regel eine längere Zeit, bevor sie tatsächlich<br />
in Deutschland mit einer Promotion beginnen. Es ist klar, daß für solche Doktoranden die zeitliche<br />
Spanne zwischen Abschluß des Diploms und Abschluß des Promotionsverfahrens wenig über den Erfolg<br />
des Kollegs bei der Verkürzung der Promotionszeiten auszusagen vermag
GRADUIERTENKOLLEG MIKROSTRUKTUR OXIDISCHER KRISTALLE 77<br />
6.3 KOOPERATION MIT ANDEREN WISSENSCHAFTLICHEN EINRICHTUNGEN<br />
Hier ist an erster Stelle der wissenschaftliche Austausch mit dem SFB 225 und dem Institut für Technische Innovation<br />
(ITI), einem Transferinstitut zur regionalen Wirtschaft, zu nennen. Beide Institutionen sind am Fachbereich<br />
angesiedelt.<br />
Als Folge eines intensiven Gastwissenschaftlerprogramms kam es in den meisten Projekten zu Kooperationen<br />
mit den betreffenden externen wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland, die durch Gastaufenthalte<br />
der Stipendiaten an solchen Institutionen vertieft wurden, s. Projektberichte im Abschnitt 4.<br />
6.4 EINFLUSS DES KOLLEGS AN DER UNIVERSITÄT<br />
Die Erfahrungen mit den an der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> eingerichteten <strong>Graduiertenkolleg</strong>s der DFG oder anderer<br />
Förderinstitutionen haben erhebliche Auswirkungen auf die Diskussionen innerhalb der <strong>Universität</strong> über die<br />
Struktur der zukünftigen Doktorandenausbildung gehabt. Dieser Diskussionsprozess ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Die derzeit amtierende Hochschulleitung favorisiert jedoch ein Modell von „Promotionszentren“ (analog<br />
den <strong>Graduiertenkolleg</strong>s) als den institutionellen Regelfall für Promotionsprojekte an der <strong>Universität</strong>. Ein wichtiges<br />
Zwischenergebnis ist in diesem Zusammenhang der kürzlich fertiggestellte Entwurf einer Musterpromotionsordnung<br />
für alle Fachbereiche.
78 UNIVERSITÄT OSNABRÜCK, FACHBEREICH PHYSIK<br />
7. VERZEICHNIS DER ANLAGEN<br />
ANLAGE A: KURZBERICHTE DER BETEILIGTEN HOCHSCHULLEHRER<br />
ANLAGE B: INTERNATIONALE WORKSHOPS DES KOLLEGS (1996 – 2000)<br />
ANLAGE C: ORDNUNG FÜR DAS GRADUIERTENKOLLEG