14.12.2012 Aufrufe

Urlaubszeit: Wohin geht die Reise? - Misericordia GmbH ...

Urlaubszeit: Wohin geht die Reise? - Misericordia GmbH ...

Urlaubszeit: Wohin geht die Reise? - Misericordia GmbH ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M I T - M E N S C H E N<br />

Verabschiedung von Schwester Xaveris<br />

Augustahospital<br />

Nach 42 Jahren Tätigkeit im Augus ta -<br />

hospital Anholt war es am<br />

28.4.2011 soweit. Es kam, was<br />

irgendwann leider kommen musste: der<br />

letzte Tag des aktiven Arbeitslebens von<br />

Schwester Xaveris.<br />

Sr. Xaveris kam in das Augustahospital,<br />

als <strong>die</strong>ses noch keine zwei Jahre in<br />

Betrieb war, am 26. April 1969. Zu der<br />

Zeit war es noch ein Krankenhaus mit<br />

einer Hauptabteilung Innere Medizin und<br />

einigen Belegabteilungen mit Betten für<br />

<strong>die</strong> Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe<br />

und Hals-Nasen-Ohren. Ihr Dienst begann<br />

zunächst auf der Station I für Innere<br />

Medizin. Ab 1974 wurde Sr. Xaveris<br />

Arbeitsplatz auf Geheiß der Ordensleitung<br />

an <strong>die</strong> Pforte verlegt, wo sie <strong>die</strong> folgenden<br />

37 Jahre unermüdlich wirkte.<br />

Ihr Tag begann, wenn <strong>die</strong> meisten sich<br />

noch einmal gemütlich im Bett umdrehten.<br />

Und wenn der Wecker so manchen<br />

zum zweiten Mal daran erinnerte, dass<br />

man doch endlich aufstehen sollte, dann<br />

war Sr. Xaveris schon im Augustahospital<br />

unterwegs: Sie öffnete Eingangstüren,<br />

durchlüftete <strong>die</strong> Eingangshalle von den<br />

teils nächtlichen Qualmorgien im Raucherraum<br />

und teilte schon <strong>die</strong> Zeitungen<br />

für <strong>die</strong> Patienten auf den einzelnen Stationen<br />

aus. Sie sorgte dafür, dass <strong>die</strong> Statistiken<br />

in den richtigen Fächern lagen<br />

und bereitete morgens alles für <strong>die</strong> Pforte<br />

vor. Wenn <strong>die</strong> Mitarbeiter nach und<br />

nach im Augustahospital eintrafen, wurden<br />

sie stets mit einem freundlichen und<br />

lächelnden Gesicht empfangen, denn<br />

schlechte Laune kannte man bei Sr. Xaveris<br />

nicht. Gleiches galt für „Krankfeiern“,<br />

<strong>die</strong>ser Begriff war ihr ebenfalls gänzlich<br />

unbekannt. Lediglich gut drei Wochen im<br />

Jahr verließ sie das Augustahospital und<br />

erholte sich im Sauerland, ihrem Geburtsort,<br />

und wanderte mit zwei ihrer Mitschwestern<br />

im Gebiet von Assinghausen<br />

umher.<br />

Sr. Xaveris hatte mehrere Ordenskleider<br />

zur Auswahl, aber eigentlich sah man sie<br />

nur in ihrem Lieblingsoutfit, dem weißen<br />

Ordenskleid, was gleichbedeutend mit<br />

Arbeitskittel ist. Auch an den Wochenen-<br />

46 | EINBLICK(E)<br />

den zog sie meistens ihr weißes Kleid<br />

nicht aus. Sie befreite dann <strong>die</strong> Eingangstür<br />

von Spinnen, <strong>die</strong> Blumen wurden<br />

abgestaubt und gegossen, und Käfer, <strong>die</strong><br />

sich schon mal in <strong>die</strong> Blumenkübel verirrt<br />

hatten, wurden wieder an <strong>die</strong> frische Luft<br />

transportiert. ... doch nach all den Jahren<br />

des unermüdlichen Wirkens war jetzt <strong>die</strong><br />

Zeit angebrochen, sich zurück zu ziehen<br />

und in den Ruhestand zu gehen.<br />

Der letzte Arbeitstag von Sr. Xaveris im<br />

Augustahospital wurde daher gebührend<br />

begangen. In der Cafeteria des Hauses<br />

erwarteten Sr. Xaveris sowohl sämtliche<br />

Mitarbeiter der Verwaltung, der Betriebsleitung<br />

und der Pforte als auch eine festlich<br />

gedeckte Tafel. Doch das war nicht<br />

<strong>die</strong> einzige Überraschung: Unbemerkt<br />

von Sr. Xaveris war es gelungen, ihre Ver-<br />

wandten aus dem Sauerland und Mitschwestern<br />

zur ihrer Verabschiedung einzuladen.<br />

Das erste Erstaunen von Sr.<br />

Xaveris wich schnell großer Freude und<br />

einer überschwänglichen Begrüßung.<br />

Nachdem alle Überraschungsgäste fest<br />

umarmt worden waren, richtete Herr<br />

Lammers Worte des Dankes an Sr. Xaveris:<br />

Er blickte in <strong>die</strong> Vergangenheit und stellte<br />

fest, dass im Jahr 1969 viele bedeutende<br />

Ereignisse stattgefunden hatten:<br />

Das Gesetz der Lohnfortzahlung für<br />

Arbeiter wurde eingeführt.<br />

Der erste Mensch betrat den Mond.<br />

Der Vatikan reformierte <strong>die</strong> Messe (das<br />

„Vater unser“ endet seit <strong>die</strong>ser Zeit mit<br />

dem protestantischen Nachsatz „denn<br />

dein ist das Reich und <strong>die</strong> Kraft und <strong>die</strong><br />

Herrlichkeit in Ewigkeit“).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!