Harald Psaridis: Der Leader- Macher - PS:PR
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Presse-Clippings Deutscher Rednerpreis 2012 für Prof. Margot Käßmann
Die WDR-Lokalzeit Düsseldorf berichtete: 06:39 Minuten,<br />
Mitschnitt liegt vor
Interview Frau Prof. Käßmann mit Nicole Bußmann, Chefredakteurin von<br />
managerSeminare<br />
http://www.managerseminare.de/blog/interview-mit-margot-kaessmann-es-gibt-eineethik-des-genug/2012/09
Foto: MEIKE WIRSEL<br />
Foto: SILVIA REIMANN<br />
08. SEPTEMBER 2012 ✶ BILD DÜSSELDORF<br />
Guten Morgen,<br />
Düs Düsseldorf<br />
MEIN SAMSTAG<br />
SAMST<br />
Inge Ruuew<br />
Inge Rudolph (74):<br />
„Heute<br />
freue ich<br />
mich, wwie<br />
jeden<br />
Tag se seit meinem<br />
Heddnb Herzinfarkt, e<br />
ddass ich<br />
dnb diesen Tag<br />
noch erle-<br />
bben<br />
darf.”<br />
BLITZER<br />
Geblitzt wird an der<br />
Grafenberger Allee, an<br />
der Siegburger Straße<br />
und an der Fleher Straße.<br />
WAS UNS FREUT<br />
Ehrliche Menschen, die<br />
einer jungen Frau in die<br />
Schadow-Arkaden folgen,<br />
um ihr die Jacke<br />
wieder zu geben, die<br />
sie an der Ampel verloren<br />
hat.<br />
WAS UNS ÄRGERT<br />
Menschen, die den Bürgersteig<br />
auf der Berliner<br />
Allee blockieren, als<br />
würde dieser nur ihnen<br />
gehören.<br />
Düsseldorf<br />
Top 5<br />
Beliebteste Spielzeug-Tierfiguren<br />
1 Pferd<br />
2 Tiger<br />
3 Löwe<br />
4 Hund<br />
5 Katze<br />
DÜSSELDORF-<br />
WETTER<br />
6 Uhr<br />
12 Uhr<br />
18 Uhr<br />
22 Uhr<br />
(Quelle: Imaginarium, Düsseldorf)<br />
klar<br />
Sonne<br />
Sonne<br />
klar<br />
11 Grad<br />
21 Grad<br />
24 Grad<br />
14 Grad<br />
Leser-Service<br />
DÜSSELDORF<br />
Telefon (0211) 1301-116<br />
Telefax (0211) 1301-198<br />
E-Mail duesseldorf@bild.de<br />
Käßmann in<br />
Düsseldorf<br />
geehrt<br />
Margot<br />
Käßmann<br />
mit Lothar<br />
Seiwert<br />
Düsseldorf – Die frühere<br />
Bischöfin Margot Käßmann<br />
(54) ist gestern in Düsseldorf<br />
mit dem „Deutschen<br />
Rednerpreis“ geehrt worden.<br />
<strong>Der</strong> undotierte Preis<br />
der German Speakers Association<br />
(GSA) wurde 2010<br />
zum ersten Mal an den früherenBundesaußenminister<br />
Hans-Dietrich Genscher<br />
vergeben.<br />
Initiator Prof. Dr. Lothar<br />
Seiwert: „Wenn sie spricht,<br />
geht es einfach unter die<br />
Haut.“ Die nach einer Alkoholfahrt<br />
im Februar 2010<br />
zurückgetretene Theologin<br />
stehe für „Konsequenz, Ehrlichkeit<br />
und Einfühlungsvermögen“.<br />
Bestsellerautor und Karikaturist<br />
Werner Tiki Küstenmacher<br />
hielt die Laudatio:<br />
„Margot Käßmann<br />
symbolisiert für mich die<br />
Kraft und die Verankerung<br />
des Glaubens im realen<br />
Leben.“<br />
Käßmann hielt sich in ihrer<br />
Dankesrede an „die<br />
Faustregel der evangelischen<br />
Kirche“: „Du darfst<br />
über alles predigen – nur<br />
nicht über 20 Minuten.“ kde<br />
Fotos: MICHAEL GSTETTENBAUER, HOJABR RIAHI<br />
Fotos: MICHAEL GSTETTENBAUER, <strong>PR</strong>IVAT<br />
Fotos: DIETER STANNIEK<br />
WAS SICH DÜSSELDORFS OB SO ALLES ANHÖREN MUSS<br />
Düsseldorf – Mit Mitbe-<br />
trüger r und<br />
Rech Rechts-<br />
beuger – so be- b<br />
schimpfte Ant Anton<br />
Jurek (69) (<br />
Düssel- Düss<br />
„Rechtsdorfs dor<br />
beuger!“ OB<br />
Dirk<br />
Elbers<br />
(CDU) (C ( DU) in<br />
einem<br />
Brief<br />
Hat den OB an dden<br />
beschimpft: NRW- NRW<br />
Rentner<br />
Justiz- Just<br />
Anton Jurek minister! minis<br />
Wut-Brief von Rentner<br />
Obwohl das<br />
Schreiben vom karnevalistischen<br />
11.11.<br />
2011 datiert war,<br />
hatte Elbers kein<br />
Nachsehen, stellte<br />
Strafanzeige gegen<br />
den Rentner. Gestern<br />
musste sich Jurek<br />
vor dem Düsseldorfer<br />
Amtsgericht<br />
verteidigen: „Auf<br />
Empfehlung der<br />
Sparkasse hatte<br />
ich vor zwölf Jahren<br />
für 42760 Mark Deka-Fonds<br />
gekauft.<br />
Sie wurden den mir als<br />
sicher angepriesen<br />
- waren aren aber<br />
nach kurzer urzer Zeit<br />
pleite, mein ganzes<br />
Geld d weg!“<br />
Elbers sei ei als<br />
Verwaltungsungsratschefder Sparkasse se<br />
mitverantntwortlich. .<br />
Urteil ge- e-<br />
genJu- rek: 1400 0<br />
Euro Stra-<br />
fe. jg<br />
Düsseldorf Dü D sseldorf – Die<br />
nächste Kommunal- Kom<br />
wahl ist erst<br />
2014, 201 aber<br />
in Düsseldorf<br />
do wird<br />
de der Ton<br />
schon sc<br />
schärfer. sc<br />
Via Facebook<br />
ce<br />
ging gSCdR<br />
SPD-<br />
Chef Andreas<br />
Rimkus<br />
(50) (5 auf<br />
Er klaute echtem Mediziner<br />
die Identität<br />
Dieses Dieses Profil Profil hatte hatte sich sich<br />
Marc Marc G. unter unter falschem falschem<br />
Namen Namen und und als als „Arzt“ „Arzt“<br />
bei bei Facebook Facebook angelegt. angelegt.<br />
Nur Nur sein sein Foto Foto ist echt echt<br />
Mega-Crash<br />
auf der A 57<br />
OB Elbers<br />
wird hart<br />
angegriffen<br />
Attacke von SPD-Chef<br />
Marc G.<br />
bei seinem<br />
Prozess im<br />
Juli – da<br />
stand er als<br />
falscher Pilot<br />
vor Gericht<br />
<strong>Der</strong> <strong>Der</strong> geparkte geparkte Schwergut- Schwergut-<br />
Transporter Transporter hatte hatte ein ein Turmteil Turmteil<br />
einer einer Windkraftanlage Windkraftanlage geladen geladen<br />
OB Dirk Elbers (CDU)<br />
und Dezernent Gregor<br />
Bonin (52) los. Zitat: „...<br />
denk ich an Elbers und<br />
Bonin... es wird Zeit diesen<br />
Schmock‘s (Spott-<br />
Bezeichnung aus dem<br />
Jiddischen, die Red.)<br />
das Handwerk zu legen...“<br />
Rimkus ist sauer,<br />
wirft Elbers und Bonin<br />
vor, den sozialen<br />
Wohnungsbau und damit<br />
die nicht so wohlhabendenDüsseldorfer<br />
zu vernachlässigen<br />
Foto: MEIKE WIRSEL<br />
Schlag gegen Dealer<br />
Düsseldorf – Fahnder<br />
beobachteten drei Jun-<br />
kies, die in der Woh-<br />
nung eines Mannes<br />
(45) an der Düssel-<br />
dorferSuitbertusstra- ße verschwanden.<br />
Drinnen fanden die<br />
– löschte ,Schmock‘ ,<br />
aber wieder...<br />
Im Rathaus wollte<br />
man zu Äußerungen<br />
auf<br />
„diesem<br />
Niveau“<br />
keine Stellungnahungnahmeabgeben.<br />
gea gea<br />
„Schmock!“<br />
Beamten 100 Gramm<br />
Heroin und 5500 Euro.<br />
Lieferant war ein Krefelder<br />
(50), in dessen<br />
Wohnung ein Kilo He-<br />
roin, 10 000 Euro und<br />
drei Schusswaffen si-<br />
cher gestellt wurden.<br />
Kunden-Auto als Taxi genutzt<br />
Jetzt spricht der<br />
Shuttle-Chef! Hier wer-<br />
Falscher<br />
Pilot plötzlich<br />
als Arzt<br />
unterwegs!<br />
Von Vo ME MERL MERLIN RL RLIN IN „Aber Ab iich h hhabe b Ih Ihnen In I einer i seiner i Nach-<br />
SCHOLZ doch gar nicht gerichten schrieb er: „Ich<br />
schrieben.“ – „Doch, bin Facharzt an der<br />
Düsseldorf – Er kann es auf Facebook“ – „Aber Uniklinik Düsseldorf<br />
einfach nicht lassen... ich bin gar nicht bei (...) ich überlege seit 2<br />
Düsseldorfs frechster Facebook...“ Stunden dir zu schrei-<br />
Hochstapler hat wieder Hochstapler Marc G. ben und ich fand dich<br />
zugeschlagen: Erst im (24) hatte im Internet die so sympathisch und<br />
Juli war Marc G. (24) zu Identität des Arztes an- würde Dich gerne mal<br />
zwölf Monaten auf Begenommen, in dessen kennen lernen wenn Du<br />
währung verurteilt wor- Namen Krankenschwes- magst?“<br />
den, weil er sich als Pitern angebaggert! Na- <strong>Der</strong> echte Arzt zu<br />
lot ausgegeben hatte me, Alter, Wohnort, Ar- BILD: „Ich konnte al-<br />
Sogar<br />
(BILD berichtete). Jetzt beitsplatz. Das gesamte les richtig stellen. Aber<br />
an seinen<br />
hat er auf Arzt „umge- Facebook-Profil stimmte die Mails hätten mei-<br />
Briefkasten<br />
schult“, die Identität ei- mit den Daten des echnem Ruf am Arbeits-<br />
hatte Marc<br />
nes Mediziners geklaut! ten Arztes überein. platz enorm schaden<br />
G. den<br />
<strong>Der</strong> echte Arzt (32) Vermutlich hatte können!“ Unfassbar:<br />
geklauten<br />
kam vor wenigen Wo- der Betrüger die Marc G. (bestellte<br />
Namen<br />
chen zur Arbeit in der Informationen<br />
im Namen des Arz-<br />
geklebt<br />
Uni-Klinik, wurde von von der Klinik- tes auch Pizzas und<br />
einer Krankenschwes- Homepage gezo- eine falsche Rolex)<br />
ter angesprochen: Was gen. Nur das Fo- hatte sich sogar sein<br />
denn nun mit dem Rento zeigte<br />
Klingelschild gedezvous<br />
sei, und warum Marc G. Anwalt Michael<br />
fälscht, den<br />
er nicht zurückschreibe. selbst. Terhaag (Düsseldorf) Namen seines<br />
Opfers angebracht!<br />
<strong>Der</strong> echte Arzt wandte<br />
sich an den auf Internetrecht<br />
spezialisierten<br />
Rechtsanwalt Michael<br />
Terhaag (41). <strong>Der</strong> zeigte<br />
Marc G. an, erwirkte eineUnterlassungserklärung<br />
des Betrügers. Das<br />
Facebook-Profil wurde<br />
gelöscht. Terhaag: „Ärgerlich<br />
war, dass Facebook-Deutschland<br />
nicht<br />
reagierte, mein Anschreiben<br />
als unzustellbar<br />
zurück kam. Hätte<br />
der Verantwortliche das<br />
Profil nicht so schnell<br />
gelöscht, wären auch<br />
gerichtliche Schritte gegen<br />
Facebook möglich<br />
gewesen.“<br />
Jetzt liegen die Fälle<br />
bei der Staatsanwaltschaft<br />
(Aktenzeichen<br />
u.a. 110 UJs 1812/12).<br />
Hier wer-<br />
den die<br />
Kunden-<br />
Autos des<br />
Shuttle-<br />
Dienstes<br />
abgestellt<br />
Düsseldorf – „Die Sadern herum fuhr, 400 Kiche<br />
tut mir sehr leid. Ich lometer mehr auf dem<br />
kann nur versprechen, Tacho hatte.<br />
dass wir Konsequenzen <strong>Der</strong> Firmenchef er-<br />
ziehen, damit sich das klärt es so: „Es war viel<br />
nie wiederholt.“ Stress an dem Tag. Wir<br />
Das sagt der Ge- hatten einen Berufsschüschäftsführer<br />
eines Shutler als neue Aushilfe. <strong>Der</strong><br />
tle-Service (15 Mitarbei- Schichtleiter rief ihm zu,<br />
ter, 850 Stellplätze im dass er einen Shuttle-<br />
Angebot) am Düssel- Bus fertig machen soll.“<br />
dorfer Flughafen. Ge- Da habe er „versegen<br />
seine Firma ermithentlich“ die Firmentelt<br />
die Polizei, weil der schilder an den Privat-<br />
Wagen eines Kunden wagen geheftet ...<br />
unerlaubt als Service- Polizeisprecherin Su-<br />
Fahrzeug missbraucht sanna Heusgen: „Wir<br />
worden sein soll (BILD wissen von zwei ähnli-<br />
berichtete).<br />
chen Fällen bei anderen<br />
Die Familie aus Süd- Firmen. Raten allen Kundeutschland<br />
hatte ihden, sich bei der Fahrren<br />
VW vorm Urlaub zeugabgabe den Ta-<br />
dem Service anverchostand quittieren zu<br />
traut. Staunte bei der lassen, den Zustand des<br />
Rückkehr, dass ihr Auto Wagens mit der Kame-<br />
plötzlich mit Firmenschilra zu dokumentieren.“<br />
Geschäfts- Geschäfts-<br />
führerin von<br />
„Ansari-<br />
Aesthetics“:<br />
Bettina<br />
Mietstreit<br />
Kahles<br />
um<br />
Ansari-<br />
Klinik<br />
Düsseldorf – gericht ein Ver- wir während<br />
Facelift, Brustsäumnisurteil der Bauzeit keivergrößerung<br />
gegen die Klinik ne Miete für die<br />
oder Unter- „Ansari Aesthe- 250 Quadratmespritzung<br />
– Dr. tics“ beantragt. ter zahlen. Wir<br />
Parviz Ansari <strong>Der</strong> Vermieter legen Einspruch<br />
war einer der will sie ´raus- gegen das Ver-<br />
ersten Schönhaben, weil keisäumnisurteilheitschirurgenne Miete mehr ein!“ Ihre Ver-<br />
in Deutschland. gezahlt wurde. mutung: „Die<br />
Seine Praxis an Geschäftsführe- wollen uns los-<br />
der Königsallee rin Bettina Kahwerden, das<br />
eine bekannte les (Ex-Frau von ganze Haus an<br />
Adresse. Doch Ansari): „Es war die Modekette<br />
gestern wurde vertraglich ver- Sarar vermie-<br />
vor dem Landeinbart, dass ten!“ jg<br />
Laster kracht in Windrad-Säule<br />
Brummi-Crash<br />
auf dem Rast-<br />
platz Geismühle:<br />
Im zertrümmerten<br />
Führerhaus des<br />
Sattelzugs wur- wurden<br />
zwei Men-<br />
schen verletzt<br />
Krefeld – Er hatte keine<br />
Fracht g geladen, , war mit<br />
seinem Sattelzug auf der<br />
A57 in Richtung g Nimwe-<br />
gen<br />
unterwegs. Am Rasthof<br />
Geismühle bei Krefeld<br />
wollte w der Fahrer (50)<br />
rasch rs noch einen Zwischenstopp<br />
einlegen.<br />
Doch daraus wurde<br />
nichts: n Auf dem Gelände<br />
d der Rastanlage krachte<br />
t der Sattelzug in einen<br />
geparkten, g mit dem Turmsegment<br />
s einer Windkraftanlage<br />
k beladenen<br />
Schwertransporter!<br />
S<br />
Unklar noch, warum es<br />
zu z dem Mega-Unfall kam.<br />
Aber: Durch die Wucht<br />
des Aufpralls wurde das<br />
Führerhaus des Sattelzugs<br />
völlig demoliert. Ein<br />
Polizeisprecher: „<strong>Der</strong> 50<br />
Jahre alte Fahrer kam mit<br />
leichten Verletzungen davon.<br />
Sein schwer verletzter<br />
Beifahrer musste von<br />
der Krefelder Feuerwehr<br />
befreit, mit dem Rettungshubschrauber<br />
in eine Klinik<br />
geflogen werden.“<br />
Sachschaden: rund<br />
500 000 Euro.<br />
Foto: ULI ENGERS<br />
Seite 3<br />
SPD-<br />
Chef<br />
Andreas<br />
Rimkus
Montag, 10. September 2012 Düsseldorf Seite27<br />
VVoogue Vogue FFaasshhioonn’s Fashion’s Niigghhtt Night<br />
Verona Pooth war in Begleitung<br />
ihres Mannes Franjo<br />
(M.) und ihres Personaltrainers<br />
Steven Wilson ins<br />
„Jades" gekommen.<br />
Fotos: Nathalie Riahi und Uwe<br />
Schaffmeister<br />
Jaannaa Jana Innaa:: Ina: IIcch Ich<br />
bbiinn bin schhwanngeer schwanger<br />
Sie strahlte, sah wunderschön<br />
aus – und stellte auf der „Vogue<br />
Baby!<br />
„Ja, es stimmt: Ich bin schwan-<br />
Fashion’s Night Out“ im Modelager! Es ist ein absolutes Wunschden<br />
„Jades“ nicht nur ihre kind...“, schwärmte Jana Ina am<br />
Schmuckkollektion „Gab & Ty“ Wochenende. „Was es wird, wis-<br />
vor. Sie ließ es sich hier auch so<br />
richtig schmecken.<br />
Mit ihrem Mann Giovanni Zarrella<br />
(Ex-Bro’Sis-Sänger) haute<br />
Schmuckdesignerin und Moderatorin<br />
Jana Ina am mobilen Hotdog-Stand<br />
vor der angesagten<br />
Nathalie<br />
Riahi Kö-<br />
Geflüster<br />
Tel: 02 11 / 139 30<br />
Boutique richtig rein. „Mmh, das sen wir noch nicht. Aber eines wis-<br />
schmeckt!“, genoss sie. Und Giosen wir: Wir sind extrem glückvanni<br />
fragte: „Möchtest du noch lich!“<br />
einen?“ Die liebevolle Fürsorge ei- Gerade feierte das Paar siebten<br />
nes werdenden Papas. Denn: Jana Hochzeitstag. „Wir waren essen<br />
und Giovanni erwarten ihr zweites und im Kino“, so Jana Ina, die<br />
Oh,dasistabereinschönerPreis!<br />
Da bekam Margot Käßmann vor<br />
Staunen kaum mehr den Mund<br />
zu: Was für ein schöner Preis!<br />
Im Düsseldorfer Hilton-Hotel<br />
wurde die ehemalige evangelische<br />
Landesbischöfin mit dem „Deutschen<br />
Rednerpreis 2012“ der German<br />
Speakers Association ausgezeichnet<br />
– dem führenden Berufsverband<br />
für professionelle Redner,<br />
Trainer und Coaches.<br />
Erster Preisträger war vor zwei<br />
Jahren der frühere Außenminister<br />
Hans-Dietrich Genscher.<br />
Düsseldorf – Mit 500 Leuten machte<br />
die Bürgerinitiative „Rettet die<br />
Benderstraße“ gegen den geplanten<br />
Umbau ihrer Straße mobil.<br />
Rolf Müller war richtig sauer: <strong>Der</strong><br />
Umbauplan, den CDU, SPD und<br />
Grüne in seltener Einmütigkeit mit<br />
seiner Straße vorhaben, passt ihm<br />
und vielen anderen überhaupt<br />
nicht. <strong>Der</strong> Bürgersteig soll breiter<br />
XXD02A - 10.09.2012 14:28:14 - Verantwortlich: - FreigabeCR:ja - Korrektur: VorAndruck<br />
Die Juroren lobten Käßmann für<br />
ihre offene Art, Probleme anzusprechen.<br />
Sie sei jemand, der ohne<br />
darum herumzureden Klartext<br />
spricht. Darüber hinaus wurde der<br />
Schweizer Komiker Emil Steinberger<br />
in die „Hall of Fame“ der Speakers<br />
Association aufgenommen.<br />
Käßmann, die seit April 2012<br />
Botschafterin des Rates der Evangelischen<br />
Kirche Deutschlands für<br />
das Reformationsjubiläum 2017<br />
ist, wurde der gläserne Preis durch<br />
Prof. Lothar Seiwert verliehen.<br />
werden, damit die Bürger besser<br />
flanieren können. Dafür wird die<br />
Straße so eng, dass Autos nicht<br />
mehr in der zweiten Reihe parken<br />
können.<br />
Müller, Besitzer eines Brillengeschäftes:<br />
„Spontane Einkäufe gibt<br />
es dann so gut wir gar nicht mehr.<br />
Das sehen nicht nur wir Geschäftsleute<br />
so. Eine Umfrage hat<br />
schon das nächste Fest vorbereitet.<br />
„In zwei Wochen wird unser Sohn<br />
Gabriel vier Jahre alt. Er freut sich<br />
schon riesig auf seine Party.“ Und<br />
mit Sicherheit auch auf sein neues<br />
Geschwisterchen!<br />
Verona Pooth machte<br />
an dem Abend um den<br />
Hotdog-Stand einen großen<br />
Bogen. Sie wurde von<br />
Ehemann Franjo ihrem<br />
Personaltrainer Steven<br />
Wilson ins „Jades“, dem<br />
Laden ihrer Freundin Evelyn<br />
Hammerström, be-<br />
gleitet. Wilson hatte sie<br />
nach ihrer letzten<br />
Schwangerschaft mit sei-<br />
ergeben, dass 66 Prozent der Bürger<br />
den Umbau nicht wollen.<br />
Trotzdem will die Stadt das durchziehen.“<br />
Für den Plan ist Markus Middell<br />
von der Burgerinitiative Pro Umgestaltung:<br />
„Wenn Sie sich den<br />
Bürgersteig anschauen, dann sehen<br />
Sie, dass die Leute hier kaum<br />
noch aneinander vorbeikommen.<br />
Mmh, Hotdog! Wenn man schwanger<br />
ist, dann schmeckt er erst richtig gut:<br />
Jana Ina Zarrella (l.) mit Mann Giovanni<br />
und Jades-Chefin Evelyn Hammerström.<br />
Darraauf Darauf<br />
eeinnen einen HHootddoogg!! Hotdog!<br />
Designer Thomas<br />
Rath<br />
nem Fitness-Programm um 15 Kilo<br />
erleichtert, ist längst ein guter<br />
Freund geworden. Verona: „Ehrensache,<br />
dass ich hier bin. Evelyn<br />
und mich verbindet eine tolle<br />
Freundschaft, sie war<br />
meine erste Freundin,<br />
als ich vor neun Jahren<br />
hierhin zog.“<br />
Germany’s Next Topmodel-Juror<br />
und Designer<br />
Thomas Rath verriet<br />
dem EX<strong>PR</strong>ESS: „Ich<br />
gebe bald mein Schauspieldebüt!<br />
In zwei Wo-<br />
chen fällt die erste Klappe.<br />
Ich spiele in einem<br />
deutschen Krimi mit.“<br />
Margot Käßmann<br />
wurde<br />
im Hilton mit<br />
dem DeutschenRednerpreisausgezeichnet.<br />
Prof. Lothar<br />
Seiwert (GermanSpeakersAssociation)überreichte<br />
das<br />
gläserne<br />
Stück.<br />
Foto: Bernd<br />
Obermann<br />
BürgerderBenderstraßesindwütend<br />
Die meisten Leute hier sind<br />
Stammkunden. Laut der jüngsten<br />
Studie kommen weniger als<br />
20Prozent der Kunden von außerhalb.“<br />
Müller hält die Studie für falsch:<br />
„Mehr als 50 Prozent unserer<br />
Kundschaft kommt aus anderen<br />
Stadtteilen. Auf diese Kunden sind<br />
wir angewiesen.“<br />
Was war denn da Schönes<br />
im Fass, Herr Elbers?<br />
Hoppla, was macht OB Dirk Elbers<br />
denn da? Schaut er in das Fass ohne<br />
Boden, das sich Haushalt nennt? Nein,<br />
wir können Sie beruhigen. Elbers war<br />
dienstlich am Fass – in der Kornbrennerei<br />
Schmittmann. Dort eröffnete der OB den<br />
„Tag des offenen Denkmals“. Diesmal<br />
stand er unter dem Motto „Holz“. Deshalb<br />
der Blick in das kunstvoll geküferte Fass.<br />
Probiert wurde allerdings nicht. Dienst ist<br />
Dienst und Schnaps ist Schnaps. Die Besucher<br />
der Brennerei sahen das naturgemäß<br />
anders. Neben Schmittmann waren<br />
33 andere Düsseldorfer Denkmäler geöffnet,<br />
darunter zum Beispiel der Nordflügel<br />
des Ratinger Tors.<br />
OB Dirk Elbers schaute ganz tief ins<br />
Fass – beim Tag des Denkmals. Foto: NG<br />
IM<strong>PR</strong>ESSUM<br />
Herausgeber: Alfred Neven DuMont<br />
Christian DuMont Schütte Isabella Neven DuMont<br />
Chefredakteur: Rudolf Kreitz; Stellvertreter: Uwe Hoffmann, Thomas Kemmerer<br />
(Online); Chef vom Dienst: Christian Hautop; Politik: Maternus Hilger<br />
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Köhler, Stefan Hilscher; Anzeigenleiter: Karsten Hundhausen; verantwortlich<br />
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2012, für Lokalinserenten Nr. 41 vom 1. Januar 2012, und unsere Allgemeinen<br />
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22 Düsseldorfer Stadtleben D<br />
Hirtenhund Nino sucht Familie zum Bewachen<br />
Nino ist kein Schoßhündchen,<br />
das man nach Belieben<br />
abrichten kann. <strong>Der</strong><br />
ein Jahr alte Rüde gehört<br />
zur Rasse Kangal, den<br />
Türkischen Hirtenhunden,<br />
die sich wegen ihrer<br />
Eigensinnigkeit ideal als<br />
Wächter über Schafherden<br />
eignen. In der Stadt<br />
sollte ihn jemand aufneh-<br />
men, der die Rasse kennt<br />
und über ein Grundstück<br />
verfügt. Zwar möchte<br />
Nino bei einer Familie<br />
leben, auf die er aufpassen<br />
kann, Kinder sollten aber<br />
schon größer sein. Mehr<br />
Infos gibt es im Tierheim<br />
Düsseldorf unter der Rufnummer<br />
651 850. we<br />
STADTMENSCHEN<br />
Komödie: Hajo Riesenbeck leitet den Freundeskreis<br />
<strong>Der</strong> Freundeskreis<br />
der Komödie an der<br />
Steinstraße hat<br />
einen neuen Vorstand.<br />
Zum ersten<br />
Vorsitzenden<br />
wurde Hajo Riesenbeck<br />
gewählt, zum<br />
zweiten Hans-Jürgen<br />
Albert. Das Amt des<br />
Schatzmeisters hat<br />
nun Detlef Parr inne,<br />
<strong>Der</strong> neue Vorstand: Hajo Riesenbeck, Hans-Jürgen<br />
Albert, Lisette Kleine und Detlef Parr (v. l.).<br />
Lisette Kleine ist<br />
Schriftführerin. Das<br />
gaben gestern die<br />
beiden Theaterchefs Helmuth Fuschl und Paul Haizmann bekannt<br />
und erklärten, dass man der Zusammenarbeit mit großer Zuversicht<br />
entgegensehe. Neue Töne an der Steinstraße also, wo seit<br />
Anfang des Jahres Funkstille zwischen dem bisherigen Vorstand<br />
unter Wolfram Eckardt, dem auch OB Dirk Elbers angehörte, und dem<br />
Leitungs-Duo herrschte. Damals gab es Streit um mögliche städtische<br />
Subventionen (WZ berichtete).<br />
Geigerinnen spielen vor 220 Millionen Zuschauern<br />
So einen Auftritt hat man<br />
sicher nicht oft. Rund 220<br />
Millionen Zuschauer werden<br />
heute der Düsseldorfer<br />
Geigenformation<br />
Aphrodite (früher Babaji)<br />
zuschauen. Denn Sonja,<br />
Anna, Ophelia und seit kurzem<br />
Phoebe sind Teil des<br />
Programms vor dem<br />
WM-Kampf von Vitali<br />
Klitschko heute in Moskau.<br />
Aphrodite begleiten<br />
Klitschkos Frau Natalia.<br />
Sie singt eine Version des<br />
Songs „The Power of<br />
Love“ von Jennifer Rush.<br />
ADEUTSCHER REDNER<strong>PR</strong>EIS VERLIEHEN<br />
Käßmann ausgezeichnet<br />
Margot Käßmann ist gestern Abend im Hilton-Hotel mit<br />
dem „Deutschen Rednerpreis 2012“ der German Speakers<br />
Association ausgezeichnet worden. Erster Preisträger war<br />
vor zwei Jahren der frühere Außenminister Hans-Dietrich<br />
Genscher. Die Juroren lobten Käßmann für ihre offene Art,<br />
Probleme anzusprechen. Sie sei jemand, der ohne drum<br />
herum zu reden Klartext spricht. Darüber hinaus wurde<br />
der Schweizer Komiker Emil Steinberger in die Hall of<br />
Fame der Speakers Association aufgenommen.<br />
Michael Fröhlich baut Elektro-Auto mit 300 <strong>PS</strong><br />
Wenn es um außergewöhnliche<br />
Autos geht,<br />
macht Michael Fröhlich so<br />
schnell keiner etwas vor.<br />
<strong>Der</strong> Düsseldorfer verkauft<br />
Oldtimer und hat regelmäßig<br />
auch Wagen wie<br />
den Papst-Golf im Angebot.<br />
Nun hat er pünktlich<br />
zur E-Cross-Rallye NRW<br />
– eine Schau mit E-Bikes,<br />
Michael Fröhlich mit seinem neuen PG<br />
Elektrus. Foto: Bernd Schaller<br />
Sonja, Anna und Ophelia: Drei Mitglieder<br />
der Geigenformation Aphrodite.<br />
„Das ist eine große Ehre für uns“, sagt Aphrodite-Manager Sascha<br />
Dücker. Allerdings kennen die Musikerinnen das große Rampenlicht.<br />
So standen sie schon mit Robbie Williams, Lionel Richie,<br />
Toni Braxton, Michael Bublé und Jose Carreras auf der Bühne.<br />
Elektro-Autos, -Motorrädern<br />
und -Rollern, die gestern<br />
auf der Kö vorgestellt<br />
wurden – seinen eigenen<br />
Elektro-Wagen, den „PG Elektrus“, präsentiert. <strong>Der</strong> hat 300 <strong>PS</strong><br />
und fährt bis zu 250 Stundenkilometer, muss allerdings nach<br />
250 Kilometern für sieben Stunden an die Steckdose und kostet<br />
schlappe 240000 Euro – plus Mehrwertsteuer.<br />
Nino wartet seit März im Tierheim auf ein<br />
neues Zuhause. Foto: Bernd Nanninga<br />
www.jumbo-zoo.de<br />
Siul-Weng Gottwald zeigt im Okinii eine Auswahl japanischer Speisen. Bestellt wird per iPad. Fotos: Judith Michaelis<br />
Zu Tisch in Little-Tokio<br />
GASTRO-SZENE Nirgends<br />
sonst in Düsseldorf ist<br />
die Auswahl an Sushi,<br />
Nudelsuppen und Co.<br />
so groß wie an der<br />
Immermann-, Ostund<br />
Klosterstraße.<br />
Von Andriana Sakareli<br />
Rikschas sucht man vergebens.<br />
Auch der Verkehr fließt in diesem<br />
Teil Düsseldorfs schneller als in<br />
Tokio. Dennoch: Die Warteschlangen<br />
vor einigen japanischen<br />
Lokalen im Nippon-Viertel<br />
sind nicht zu verachten. Besonders<br />
zur Mittagszeit, aber nicht<br />
nur, knubbelt es sich auf der Immermann-,<br />
Ost- und Klosterstraße.<br />
Nirgendwo sonst ist die Auswahl<br />
an Sushi, Nudelsuppen und<br />
anderen japanischen Spezialitäten<br />
so groß wie dort. Die fernöstliche<br />
Küche mundet nicht nur<br />
den eigenen Landsleuten, sondern<br />
auch westlichen Gaumen.<br />
Ein kulinarischer Rundgang<br />
durch „Little-Tokio“.<br />
Das wohl älteste japanische<br />
Restaurant ist das Kikaku an der<br />
Klosterstraße 38. Seit mehr als<br />
35 Jahren behauptet es sich am<br />
Standort mit erstklassigem Sushi<br />
(Kombi-Menüs ab zehn Euro).<br />
Die Gäste können dem Meister<br />
hinterm Tresen beim Rollen der<br />
Reishäppchen über die Schulter<br />
schauen. Meist ist das schlicht<br />
eingerichtete Lokal hoffnungslos<br />
überfüllt.<br />
Einziges japanisches Restaurant in<br />
Deutschland mit Michelin-Stern<br />
Ein kurzes Stück weiter, Klosterstraße<br />
42, kommt das Highlight:<br />
Nagaya. Was Chef Yoshizumi Nagaya<br />
auf die Teller zaubert, ist<br />
Spitzenklasse. Nicht von ungefähr<br />
ist er deutschlandweit der<br />
einzige Japaner mit einem Michelin-Stern.<br />
Er verarbeitet nur allerbeste<br />
Zutaten für seine kulinarischen<br />
Kreationen, die stets eine<br />
Verbindung zwischen Japan und<br />
Europa herstellen. Spektakulär ist<br />
etwa das Omakase-Menü mit<br />
16 kleinen Gängen, angefangen<br />
von Wagyu-Rind und Sashimi<br />
über sautiertes Kalbsbries bis hin<br />
zu Crème brûlée. Das alles hat seinen<br />
Preis, ein Menü im Nagaya<br />
kann auch mal 128 Euro kosten.<br />
Man muss nicht lange laufen,<br />
um auf das nächste angesagte<br />
Restaurant zu treffen. Das Na Ni<br />
Wa an der Oststraße 55 ist wie das<br />
Kikaku eine Institution. Diese<br />
kleine Dependance hat sich auf<br />
Japanisches Restaurant mit Michelin-Stern: Geschäftsführer Yoshizumi Nagaya<br />
und Mitarbeiter Wulf Holldorf servieren auch ungewöhnliche Cocktails.<br />
Eine Kellnerin nimmt Bestellungen<br />
von den vor dem Na Ni Wa wartenden<br />
Gästen entgegen.<br />
Nudelsuppen spezialisiert und<br />
trägt deshalb den Beinamen<br />
„Noodles & Soup“. Schräg gegenüber<br />
hat sich die zweite Filiale<br />
(Klosterstraße 68a) dem Sushi<br />
verschrieben. In der Suppenküche,<br />
die vor der Tür Sitzbänke für<br />
wartende Gäste bereithält, gibt es<br />
22 Nudelsuppen, japanisch „Ramen“.<br />
Kombi-Menüs gibt’s hier<br />
ab 13 Euro, in einer ähnlichen<br />
Preisklasse liegen die Sushi-Menüs<br />
gegenüber. Beide Lokale können<br />
sich über mangelnde Nachfrage<br />
nicht beschweren. Die steril<br />
wirkende Sushi-Bar ist vor allem<br />
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■ FAKTEN<br />
EINWOHNER In Düsseldorf leben<br />
rund 7000 Japaner. Es ist die drittgrößte<br />
Gemeinde Europas.<br />
WIRTSCHAFT Mehr als 300 japanische<br />
Produktionsfirmen, Dienstleistungsbetriebe,<br />
Banken, Versicherungen<br />
und Gastronomie<br />
haben ihren Sitz in der Landeshauptstadt<br />
– viele rund um die<br />
Immermannstraße. Das Viertel<br />
wird auch „Little-Tokio“ genannt.<br />
an Wochenenden gut besucht.<br />
Das Angebot an Speisen aus<br />
dem Nippon-Reich setzt sich auf<br />
der Immermannstraße fort. In<br />
der Takumi Kitchen (Immermannstraße<br />
28) stehen diverse Soja-,<br />
Miso und Shio-Ramen auf der<br />
Speisekarte – serviert im authentischen<br />
Ambiente mit Schildern,<br />
Werbetafeln und unzähligen<br />
Post-its. Hauptgerichte gibt’s hier<br />
schon ab neun Euro.<br />
Ähnlich sieht es auch im Kushi-<br />
Tei Of Tokyo (Immermannstraße<br />
38) aus. Allerdings ist dies eine<br />
klassische japanische Grillstube,<br />
in der traditionelle Grillspießchen<br />
(Kushiyaki) angeboten werden.<br />
Menüs kosten ab 16 Euro.<br />
Auf der anderen Straßenseite,<br />
neben dem Hotel Nikko, hat sich<br />
der All-You-Can-Eat-Japaner Okinii<br />
(Immermannstraße 35) etabliert.<br />
Die Auswahl ist beachtlich:<br />
Sushi, Fisch, Salate, Suppen,<br />
Tempura-Gerichte und Spezialitäten<br />
vom Grill. Nach klar definierten<br />
Regeln, die der Kellner<br />
vorab erklärt, hat der Gast die<br />
Qual der Wahl. Geordert wird<br />
übrigens auf einem iPad. Mittags<br />
kostet die freie Auswahl<br />
13,90 Euro (werktags), abends<br />
sind 24,90 bzw. 25,90 Euro fällig.<br />
Umfrage: Mögen Sie japanisches<br />
Essen? Stimmen Sie ab!<br />
E wz-duesseldorf.de<br />
WZ SAMSTAG, 8. SEPTEMBER 2012<br />
lich.“<br />
Peter Ziehm, Düsseldorf<br />
„Das Angebot in<br />
japanischen<br />
Restaurants ist<br />
vielseitig. Es ist<br />
mal was anderes<br />
und gesünder als Burger<br />
und Pizza. Außerdem hat man<br />
die Möglichkeit, mehrere kleine<br />
Sachen auszuprobieren.<br />
Das ist auch für Neulinge interessant.“<br />
Michael Esser, Viersen<br />
„Etwa einmal<br />
die Woche gehe<br />
ich japanisch essen,<br />
weil’s so<br />
schnell geht und<br />
lecker ist. Und die Bedienungen<br />
sind auch immer sehr<br />
freundlich.“<br />
Sarah Krause, Düsseldorf<br />
„Sushi schmeckt lecker. Man<br />
kann kurz mal in die Läden<br />
rein und schnell satt werden.<br />
Das Personal ist immer sehr<br />
freundlich.“<br />
Cosmio Connella, Düsseldorf<br />
„Ich esse häufiger<br />
mal japanisch,<br />
bin aber<br />
zum ersten Mal<br />
im Okinii. Ich<br />
will mal etwas Neues ausprobieren.<br />
Es ist ja auch ganz hip,<br />
mit iPad zu bestellen. Das Essen<br />
wird aber bestimmt auch<br />
gut.“<br />
Lam Nguyen, Bonn<br />
„Ich gehe regelmäßig<br />
japanisch<br />
essen. Es<br />
schmeckt halt<br />
einfach köst
N iemand<br />
muss nach<br />
dieser Rede auf<br />
die Knie gehen.<br />
Niemand muss<br />
sich, weder in<br />
Amerika noch<br />
im Rest der Welt,<br />
erneut nach Superlativenumschauen,<br />
um die<br />
Glückseligkeit zu vermessen,<br />
die eine überirdische Politikerrede<br />
erzeugen kann. Barack<br />
Obama, 2008 der Überflieger<br />
im globalen Rhetorikerwettstreit<br />
um das Gute, ist<br />
hart gelandet. Aus dem Handelsreisenden<br />
in Sachen Hoffnung<br />
ist ein mehrfach geprüfter,<br />
gereifter Politiker geworden,<br />
der seine Überzeugungen<br />
behalten hat, aber um<br />
seine Beschränkungen weiß.<br />
<strong>Der</strong> Verzicht auf alles Visionäre,<br />
das Herzen wärmt, aber<br />
keine Tank- oder Arztrechnung<br />
bezahlt, markiert die<br />
Staatsmannwerdung eines Politikers,<br />
den Sachzwänge in einem<br />
Land der verfeindeten Lager<br />
haben spüren lassen, dass<br />
Überparteilichkeit politisch<br />
den Tod bedeuten kann.<br />
Anstatt auf das Dach der<br />
Träumer und Utopisten zu<br />
steigen, ruft der Präsident<br />
Amerika zur freiwilligen Aufräumarbeit<br />
in den Keller des<br />
gemeinsamen Hauses, das an<br />
manchen Stellen einer hoch<br />
verschuldeten, windschiefen<br />
Bruchbude gleicht. Dort wartet<br />
ein Problemberg, der über<br />
Jahrzehnte gewachsen ist.<br />
Die Nüchternheit, mit der<br />
Amerikas 44. Präsident vor<br />
das Volk trat, kann neue Zuversicht<br />
erzeugen bei denen,<br />
die sich vor vier Jahren haben<br />
blenden lassen über das, was<br />
machbar ist. Vorausgesetzt,<br />
die Habenseite des Präsidenten<br />
wird gewürdigt und als<br />
Vertrauensvorschuss eingesetzt.<br />
Obama hat das Land<br />
2009 vor dem wirtschaftlichen<br />
Abgrund bewahrt und<br />
die Autoindustrie vor dem<br />
Frontalaufprall gerettet. Er<br />
hat Soldaten aus dem Irak<br />
Was haben Klaus Wowereit<br />
und Hertha BSC gemeinsam?<br />
Die Antwort ist einfach:<br />
Beide spielen unzureichend<br />
Fußball. Doch währendder<br />
Hauptstadtverein immerhin<br />
noch in der 2. Bundesliga<br />
kickt, sind Wowereits<br />
Leistungen als Politiker allenfalls<br />
tauglich für die Regionalliga.<br />
Klaus Wowereit, Bürgermeister<br />
und legendäres Feierbiest<br />
Nummer eins von Berlin,<br />
hat das Glück verlassen.<br />
Berlins neuer Großflughafen<br />
war eine Nummer zu groß für<br />
ihn. Er traute sich den Job des<br />
BER-Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
zu und versagte kläglich.<br />
Trotz einer schier unendlichen<br />
Pannenserie verkündete<br />
Wowereit selbst zu einem<br />
Zeitpunkt, da niemand mehr<br />
an eine pünktliche Fertigstellung<br />
glauben mochte, frohe<br />
Botschaften.<br />
Peinlich und kostenträch-<br />
<strong>PR</strong>ESSESTIMMEN<br />
EZB WILL STAATSANLEIHEN AUFKAUFEN<br />
Frankfurter Rundschau<br />
¥ Frankfurt. Vereinigte Staaten<br />
von Europa? Gewiss, bis dahin<br />
ist es noch ein weiter Weg.<br />
Doch ohne den Mut und die<br />
Weitsicht von Mario Draghi<br />
wären die Tage des Euros gezählt<br />
und damit wohl auch<br />
jene des gemeinsamen Europas.<br />
Financial Times Deutschland<br />
¥ Hamburg. Dass Draghi<br />
durchaus kluge und besonnene<br />
Notenbankpolitik betreibt,<br />
zeigt seine jüngste Erklärung<br />
zum Anleiheaufkauf.<br />
KOMMENTARE<br />
Obama wirbt für neue Amtszeit<br />
Ausgang offen<br />
DIRK HAUTKAPP, CHARLOTTE<br />
und Afghanistan<br />
heimgeholt und<br />
Osama bin Laden<br />
erledigt. Er<br />
hat die Wall<br />
Street an eine kürzere<br />
Leine gelegt<br />
und dem Obersten<br />
Gerichtshof<br />
zwei liberale<br />
Richter zugeführt.<br />
Er hat mit Russland einen<br />
Vertrag über Nuklearwaffen<br />
unterzeichnet, die Mittelschicht<br />
mit Steuersenkungen<br />
bedacht und manche alten gesellschaftlichen<br />
Zöpfe (siehe<br />
Homo-Ehe) abgeschnitten.<br />
Das ist nicht nichts, wie die Republikaner<br />
zu sagen pflegen.<br />
Obamas Angebot für eine<br />
zweite Amtszeit – mehr Investitionen<br />
in Infrastruktur, Forschung<br />
und Bildung, Energie-Unabhängigkeit<br />
in dosierten<br />
Schritten, Stärkung des Industriestandorts,<br />
eine Steuerreform<br />
zu Lasten der Superreichen<br />
und die Ertüchtigung<br />
des sozialen Sicherungssystems<br />
– ist nicht nur sozialverträglicher.<br />
Es ist greifbarer<br />
und realistischer als alles, was<br />
der republikanische Herausforderer<br />
Mitt Romney bislang<br />
zu bieten hat. Romney will<br />
Amerika durch radikale Ausgabenkürzungen<br />
querbeet<br />
und Steuersenkungen für die<br />
oberen Zehntausend gesundsparen.<br />
Die Mittelklasse und<br />
sozial Schwache werden sich<br />
dabei eine Lungenentzündung<br />
holen. Obama hat sich<br />
gestern dieser Wählergruppe<br />
als Schutzpatron empfohlen.<br />
Reicht das? Die ökonomische<br />
Realität mit ihren widrigen<br />
Arbeitsmarktdaten, die<br />
Obstruktionspolitikder Republikaner<br />
und der Lügen-Tsunami<br />
von TV-Spots haben<br />
nur eine Kunstpause eingelegt.<br />
Ab heute stehen sich die<br />
feindlichen Lager mit noch<br />
mehr Entschlossenheit gegenüber.<br />
<strong>Der</strong> Ausgang ist völlig of-<br />
fen.<br />
Großflughafen BER<br />
Nur noch peinlich<br />
BERNHARD HÄNEL<br />
dirk.hautkapp@<br />
ihr-kommentar.de<br />
Bericht Seite 3<br />
tig sind seine Versuche, von<br />
der eigenen Verantwortung<br />
abzulenken. Schuld sind immer<br />
andere. So auch einer der<br />
renommiertesten deutschen<br />
Architekten, Meinhard von<br />
Gerkan, der weltweit beweist,<br />
dass er „just in time“ bauen<br />
kann. Ihm entzog man die<br />
Bauaufsicht, was zu neuen<br />
Verzögerungen und Kosten<br />
führte.<br />
Einst war Berlin arm und<br />
sexy. Jetzt ist es nur noch peinlich.<br />
<strong>Der</strong> wirtschaftliche Schaden<br />
ist immens, der Imageschaden<br />
noch größer. Eine<br />
Stadt, die wie Berlin auf Investoren<br />
angewiesen ist, um irgendwann<br />
einmal vom Subventionstropf<br />
unabhängig zu<br />
werden, kann sich das nicht<br />
leisten. So gesehen könnte<br />
WowereitsAbgang eine Inves-<br />
tition in Berlins Zukunft sein.<br />
bernhard.haenel@<br />
ihr-kommentar.de<br />
Bericht Seite 3<br />
(. . .) Mit dem Anleiheaufkaufprogramm<br />
dürfte er viele Großinvestoren<br />
(. . .) ein wenig beruhigen<br />
können, die den Verlust<br />
ihrer Anlagen in den Krisenstaaten<br />
fürchten.<br />
Handelsblatt<br />
¥ Düsseldorf. Die Krise hat<br />
dem EZB-Rat einen derartigen<br />
Machtzuwachs beschert, dass<br />
keine Regierung und keine andere<br />
europäische Institution<br />
ihm mehr das Wasser reichen<br />
können. Per Mehrheitsbeschluss<br />
kann der EZB-Rat ein<br />
halbes Dutzend Regierungen<br />
jederzeit stürzen oder stützen.<br />
VON HUBERTUS GÄRTNER<br />
¥ Düsseldorf. Zwischen Rheinländern<br />
und Westfalen gibt es mal wieder<br />
Ärger. War erst vor wenigen Wochen<br />
publik geworden, dass der Landesteil<br />
Westfalen in NRW-Schulbüchern fast<br />
nicht vorkommt, so sorgen nun Rochaden<br />
in der Führung der einflussreichen<br />
NRW-Stiftung für Aufruhr und<br />
Protest. Im Vorstand der Stiftung, die<br />
jedes Jahr etliche Millionen Euro an gemeinnützige<br />
Vereine, Verbände und<br />
ehrenamtlich tätige Gruppen verteilt,<br />
sitzt neuerdings kein einziger Westfale<br />
mehr.<br />
Menschen und Landschaften, Bauwerke,<br />
Kultur und Sprache machten das<br />
Land NRW „unverwechselbar“, heißt es<br />
auf der Internetseite der NRW-Stiftung.<br />
Sie wurde 1986 von der Landesregierung<br />
gegründet und hat seither mehr als<br />
225 Millionen Euro zur Unterstützung<br />
von 2.300 Projekten im Naturschutz sowie<br />
in der Heimat- und Kulturpflege ausgeschüttet.<br />
Am vergangenen Montag bestellte<br />
der Stiftungsrat unter Vorsitz von<br />
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft<br />
(SPD) nun den ehemaligen NRW-Minister<br />
für Wirtschaft, Energie, Bauen,<br />
Wohnen und Verkehr, Harry Voigtsberger<br />
(SPD), zum neuen Präsidenten.<br />
Voigtsberger (62), der seinen Wohnsitz<br />
in Belgien hat, löst den ehemaligen<br />
Bundeslandwirtschaftsminister Jochen<br />
Borchert (CDU) aus Bochum ab, der unter<br />
dem früheren NRW-Ministerpräsidenten<br />
Jürgen Rüttgers (CDU) ins Amt<br />
als Präsident der NRW-Stiftung gebracht<br />
worden war. Um die „neue Visitenkarte“,<br />
auf der zusätzlich auch noch<br />
ein Sitz im Kuratorium der RAG-Stiftung<br />
steht, dürften Voigtsberger „viele<br />
Politiker im Land beneiden“, schrieb die<br />
Michelle Müntefering (32),<br />
Gattin des ehemaligen<br />
SPD-Chefs Franz Müntefering<br />
(72), kämpft in ihrer Heimatstadt<br />
Herne um ein Bundestagsmandat.<br />
Ihre parteiinterne Gegenkandidatin<br />
ist die Juristin<br />
Anke Hildenbrand (49). Rund<br />
20 Vorstellungsrunden haben<br />
die beiden Frauen schon absolviert.<br />
Doch seit drei Wochen ist<br />
die sozialdemokratische Welt in<br />
Herne in Unordnung. Unerwartet<br />
ist noch ein dritter Kandidat<br />
aufgetaucht: Uwe Knüpfer (57),<br />
Chefredakteur der Parteizeitung<br />
Vorwärts, will sich ebenfalls zur<br />
Wahl aufstellen lassen. Ein über-<br />
Politik und Meinung<br />
NR. 210, SAMSTAG/SONNTAG, 8./9. SEPTEMBER 2012<br />
„...wennwirdiezweikreuzen.“ ZEICHNUNG: HORST HAITZINGER<br />
TAGESTHEMA<br />
NRW-Stiftung<br />
ohneWestfalen<br />
Großer Ärger über Neubesetzung des Vorstands<br />
ImGespräch: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Harry Voigtsberger. FOTO: DPA<br />
raschender Schritt – auch weil<br />
nach internen Absprachen alle<br />
Interessenten bereits im Januar<br />
ihre Kandidatur anmelden sollten.<br />
Da Knüpfer zwar aus Herne<br />
Bild-Zeitung süffisant. Die neuen Ämter<br />
seien „wohl der versprochene Dank“<br />
von Ministerpräsidentin Kraft dafür,<br />
dass „Super-Harry“ im Juni (angeblich<br />
aus Altersgründen) als Minister Platz<br />
für Garrelt Duin (SPD) gemacht habe.<br />
Im fünfköpfigen Vorstand der NRW-<br />
Stiftung gab es aber noch weiteres Stühlerücken.<br />
<strong>Der</strong> Dortmunder Biologe Wilfried<br />
Stichmann und der ehemalige Henkel-Manager<br />
Albrecht Woeste wurden<br />
durch den Chef der NRW-Verbraucherzentrale,<br />
Klaus Müller aus Düsseldorf,<br />
und den Bonner Tropenwaldexperten<br />
Volkhard Wille ersetzt. Damit sind im<br />
Vorstand der NRW-Stiftung nur noch<br />
Rheinländer am Ruder.<br />
Die Personalentscheidungen „schlagen<br />
dem Fass den Boden aus“, kritisierte<br />
der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Josef<br />
Laumann. <strong>Der</strong> CDU-Landtagsabgeordnete<br />
Friedhelm Ortgies (Rahden)<br />
spricht sogar von einer „Riesensauerei“.<br />
„Das kann so nicht bleiben“, sagte er.<br />
<strong>Der</strong> FDP-Landtagsabgeordnete Kai Abruszat<br />
(Minden) mahnt für den Vorstand<br />
der NRW-Stiftung einen gerechten<br />
Proporz an. Die Personalauswahl<br />
nähre „erneut den Verdacht, dass für die<br />
Landesregierung Westfalen zum Restfalen<br />
wird“. Sauer reagierte auch die<br />
„Westfalen-Initiative“ in Münster.<br />
„Wir machen uns Sorgen, wie das von Ihnen<br />
besonders betonte Gleichgewicht<br />
der Landesteile gelebt werden soll“,<br />
heißt es in einem Brief der Westfalen-Initiative<br />
an Ministerpräsidentin Hannelore<br />
Kraft, der dieser Zeitung vorliegt.<br />
Winfried Raffel, Sprecher der NRW-<br />
Stiftung, versuchte am Freitag, die Wogen<br />
zu glätten. Von den Mitteln der Stiftung<br />
seien in der Vergangenheit exakt<br />
51 Prozent nach Westfalen geflossen,<br />
sagte er. Auch der neue Vorstand werde<br />
das Rheinland nicht bevorzugen.<br />
BERLIN INTERN<br />
¥ Die Bundestagswahl wirft<br />
ihre Schatten voraus: Parteifreunde<br />
dürfen nun offiziell zu<br />
Gegnern werden. Selbst so prominenten<br />
Bewerbern wie Michelle<br />
Müntefering weht der<br />
Wind ins Gesicht, hat Alexandra<br />
Jacobson bemerkt.<br />
stammt, aber in Berlin lebt, gab<br />
es sofort Verschwörungstheorien<br />
– zum Beispiel die, dass das<br />
Willy-Brandt-Haus seine Finger<br />
im Spiel hätte. Doch die SPD-<br />
Schlechte Stimmung<br />
in der Bundeswehr<br />
Reform sorgt für Unruhe in der Truppe<br />
¥ Berlin (dpa). Die Bundeswehrreform<br />
und die damit verbundenenStandortschließungen<br />
stoßen in der Truppe auf<br />
breite Ablehnung. Das ist das Ergebnis<br />
einer Umfrage des Bundeswehrverbandes<br />
unter Führungskräften<br />
der Armee. Das<br />
Verteidigungsministerium sieht<br />
die Neuausrichtung der Streitkräfte<br />
trotz der Verunsicherung<br />
auf einem gutem Weg. „Insgesamt<br />
wird deutlich, dass die generelle<br />
Richtung stimmt“, sagte<br />
ein Sprecher. <strong>Der</strong> Wehrbeauftragte<br />
des Bundestages, Hellmut<br />
Königshaus, beklagte massive<br />
Defizite bei der Vermittlung der<br />
Wirbelum die Troikavon Herne<br />
¥ Berlin (rtr). Im Kampf gegen die Altersarmut will die SPD mit<br />
zweistelligen Milliardenbeträgen die betriebliche Altersvorsorge<br />
stärken, eine Solidarrente von 850 Euro monatlich einführen und<br />
die Erwerbsminderungsrente künftig ohne Abschläge auszahlen.<br />
Dies sieht Konzept von Parteichef Gabriel vor, über das der Parteivorstand<br />
am Montag erstmals beraten soll, wie bekannt wurde.<br />
Salafistaus NRW-Schuldienst entlassen<br />
¥ Duisburg (lnw). Das Land NRW hat einen mutmaßlichen Salafisten<br />
aus dem Schuldienst entlassen. <strong>Der</strong> Mann hatte ein halbes Jahr<br />
lang als Lehrer an einer Berufsschule in Duisburg Elektrotechnik unterrichtet.<br />
Die zuständige Bezirksregierung habe Konsequenzen gezogen,<br />
sagte ein Ministeriumssprecher. Weitere Angaben machte<br />
er mit Verweis auf das schwebende Verfahren nicht.<br />
KeineSommerlagermehr aufUtöya<br />
¥ Oslo (dpa). Norwegens Jungsozialisten wollen ihre traditionellen<br />
Ferienlager nicht mehr auf der kleinen Fjordinsel Utöya abhalten.<br />
Dort waren im Sommer 2011 bei einem Massaker 69 Menschen<br />
ermordet worden. Die Insel soll stattdessen mit neuen Gebäuden<br />
und insgesamt stark umgestaltet als Begegnungsstätte „für kommende<br />
Generationen“ genutzt werden.<br />
BogotálehntWaffenruhe ab<br />
¥ Bogotá (dpa). Die kolumbianische Regierung lehnt eine Waffenruhe<br />
während der bevorstehenden Friedensgespräche mit der linksgerichteten<br />
FARC-Guerilla kategorisch ab. „Bis wir zu einer abschließenden<br />
Einigung gekommen sind, wird es so etwas nicht geben“,<br />
betonte Präsident Juan Manuel Santos nach einem Treffen<br />
mit der Führung der Streitkräfte nahe der Hauptstadt Bogotá.<br />
Zentrale schwört, sie habe mit<br />
der Kandidatur nichts zu tun.<br />
Knüpfer sagt, dass ihn Genossen<br />
aus Herne dazu gedrängt hätten.<br />
Denn der Grabenkrieg zwischen<br />
Müntefering und Hildenbrand<br />
habe der Stadt geschadet.<br />
Soll Michelle Müntefering<br />
vielleicht verhindert werden?<br />
Die Bild-Zeitung schaut schon<br />
interessiert nach Herne und<br />
sorgt sich wegen des „Riesenwirbels<br />
um die schöne Michelle“.<br />
SteckenNeid und Missgunst hinter<br />
dieser Posse um die Troika<br />
von Herne? Vorbehalte gegen<br />
Münteferings Gattin gibt es in<br />
der Tat. Nicht alle Sozialdemo-<br />
Reform.<br />
Die Bundeswehrreform wurde<br />
im Frühjahr 2010 vom damaligen<br />
Verteidigungsminister<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg<br />
(CSU) auf den Weg gebracht.<br />
Ab März 2011 setzte sie sein<br />
Nachfolger Thomas de Maizière<br />
(CDU) fort. <strong>Der</strong> Bundeswehrverband<br />
und die Technische<br />
Universität Chemnitz legten am<br />
Freitag eine Studie zur Bewertung<br />
der Reform durch Führungskräfte<br />
der Bundeswehr<br />
vor. Danach glauben neun von<br />
zehn Befragten, dass die Reform<br />
einer baldigen Korrektur bedarf<br />
und nicht von Dauer sein wird.<br />
SPD strebt „Solidarrente“ von 850 Euro an<br />
AssadversprichtErleichterungen<br />
¥ Genf (dpa). Syriens Machthaber Baschar al Assad hat dem Roten<br />
Kreuz Erleichterungen bei seinen humanitären Hilfsleistungen in<br />
den Kriegsgebieten des Landes versprochen. Einige konkrete Verbesserungen<br />
für die medizinische Hilfe und die Lieferung lebenswichtiger<br />
Güter wie Nahrung und Wasser für Zehntausende von<br />
Menschen seien in Aussicht gestellt worden, hieß es in Genf.<br />
PERSÖNLICH<br />
Horst Frank (63), erster grüner Oberbürgermeister<br />
in Deutschland, tritt an diesem<br />
Samstag nach zwei Amtszeiten als Rathauschef<br />
in Konstanz zurück. „Man muss ja seine<br />
Alleinstellungsmerkmale immer vor sich<br />
hertragen“, sagte Frank. Er agierte in einem<br />
besonderen Feld, „an der Außengrenze der<br />
EU“, wie der Oberbürgermeister mit Blick<br />
auf den Nachbarn Schweiz sagte. FOTO: DPA<br />
Margot Käßmann (54), frühere Bischöfin,<br />
wird für ihre Redekunst geehrt. An die nach<br />
einer Alkoholfahrt im Februar 2010 zurückgetretene<br />
damalige Ratsvorsitzende der<br />
Evangelischen Kirche in Deutschland geht<br />
der Deutsche Rednerpreis. „Wenn sie<br />
spricht, geht es einfach unter die Haut“,<br />
sagte der Initiator der Auszeichnung, Lothar<br />
Seiwert, zur Begründung. FOTO: DPA<br />
Karl Ludwig Kohlwage (79) und Maria Jepsen<br />
(67), ehemalige Bischöfe, sind Ermittlungen<br />
der Staatsanwaltschaft Lübeck im<br />
Zusammenhang mit dem Ahrensburger<br />
Missbrauchsskandal ausgesetzt. Die Beschuldigten<br />
sollen schon erfahren haben,<br />
dass der Ahrensburger Pastor K. Jugendliche<br />
missbraucht hatte, als diese Taten noch<br />
nicht verjährt waren. FOTOS: DPA<br />
kraten halten es für eine gute<br />
Idee, dass Herne durch eine<br />
Frau repräsentiert werden soll,<br />
die außerhalb der Politik nie einen<br />
Beruf ausgeübt hat. Michelle<br />
Müntefering hat ein Journalismusstudium<br />
absolviert<br />
und danach ein Volontariat<br />
beim Vorwärts. Zeitgleich arbeitete<br />
sie schon im Abgeordnetenbüro<br />
ihres heutigen Mannes.<br />
Dort lernten sich die beiden kennen.<br />
Die Spannung steigt, denn<br />
nächste Woche, am 11. September,<br />
wird die SPD in Herne auf<br />
ihrem Parteitag die Kandidatenfrage<br />
entscheiden.
ZKZ 80194<br />
<strong>Harald</strong><br />
<strong>Psaridis</strong>:<br />
<strong>Der</strong><br />
<strong>Leader</strong>-<br />
<strong>Macher</strong><br />
Mehr Umsatz und Erfolg<br />
durch einen, der es<br />
vorgemacht hat<br />
Reiche Leute<br />
haben<br />
auch Sorgen<br />
Andere wohl,<br />
aber Sorgen bleiben<br />
trotzdem Sorgen<br />
Auf Stöckelschuhen<br />
den eigenen<br />
Weg gehen<br />
Katrin Seifarth: in zehn<br />
Schritten zu mehr Balance<br />
und Zufriedenheit<br />
So spielt Ihr Team<br />
zusammen, statt nur<br />
Lärm zu produzieren<br />
Instrumente dort<br />
einsetzen, wo sie ideal<br />
geeignet sind<br />
AUSGABE 05/2012 · OKTOBER/NOVEMBER · 3,90 EURO<br />
„Tritt fest auf,<br />
mach’s Maul auf,<br />
hör bald auf!“<br />
Interview mit<br />
Prof. Dr. Margot<br />
Käßmann<br />
4198019403908<br />
05<br />
www.wissen-karriere.com
FUTURE SPEAKING<br />
50<br />
Auf zu neuen Ufern –<br />
Professional Speaking im Wandel<br />
<strong>Der</strong> Jahreskongress der German Speakers<br />
Association unter dem Motto „Future Spea -<br />
king“ in Düsseldorf weist neue Wege in Kom -<br />
munikation und Vortragswesen: Bei strahlendem<br />
Sonnenschein bildete die Medienstadt<br />
Düsseldorf eine geradezu hinreißend perfekte<br />
Kulisse für die 7. Internationale GSA-Conven -<br />
tion. Mehr als 350 deutschsprachige und internationale<br />
Rednerprofis waren ins Hilton gekommen,<br />
um sich über neue Trends in ihrem Busi -<br />
ness zu informieren, zu netzwerken und sich<br />
und andere zu feiern.<br />
GSA Präsidentin Gaby S. Graupner bei ihrer<br />
Eröffnungsrede<br />
Closing-Session: Gaby S. Graupner und Michael Rossié mit den<br />
Teilnehmern der Youth Convention<br />
Gut gelaunt und strahlend eröffnete GSA-<br />
Präsidentin Gaby S. Graupner den Kon -<br />
gress – und wurde von einigen GSA-Mitgliedern<br />
mit einem inszenierten Musical Flashmob überrascht,<br />
der die Rolle von Rednern in unserer<br />
„Gesellschaft 3.0“ aufgriff. Damit war der Tenor<br />
für die Veranstaltung gesetzt: Modernes Referen -<br />
tentum setzt auf Interaktivität statt auf Fron tal -<br />
belehrung und -unterhaltung.<br />
Direkt die erste Keynote von Pero Micic ´´ , „Future<br />
Speaking“, wies den Weg dorthin und beschäftigte<br />
sich etwa mit der Frage, wie der Speaker der<br />
Pero Micic ´´<br />
bei seiner Eröffnungs-Keynote „Future Speaking“<br />
Lauschen im Workshop: Gedächtnistrainer Markus<br />
Hofmann und GSA Präsidentin Gaby S. Graupner<br />
Zukunft aussehen könnte: Werden wir uns zu -<br />
künftig von Avataren vortragen lassen? Oder wird<br />
sich unsere Wahrnehmung durch implantierte<br />
Kon taktlinsen so verändern, dass wir Informa -<br />
tionen in Zukunft ganz anders aufnehmen können?<br />
Was auch immer passieren wird, in einer<br />
der folgenden Reden war sich Speaker Graeme<br />
Cod rington aus Großbritannien sicher:<br />
The world is turning upside down<br />
Neue Technologien, der Umbruch der Wirtschaft,<br />
der Wandel der Bevölkerung, die Veränderung von<br />
Vlnr: Laudator Werner „Tiki“ Küstenmacher, GSA Präsidentin Gaby S. Graupner,<br />
Prof. Dr. Margot Käßmann und Prof. Dr. Lothar Seiwert<br />
Dr. Graeme Codrington bei seiner<br />
Keynote „The Tides of Change“
Umwelt und Gesellschaft: das sind die fünf<br />
Faktoren, die seiner Ansicht nach unsere Zukunft<br />
bestimmen werden. Die Keynote führte den Zu -<br />
hörern vor Augen, warum es für Konzerne genauso<br />
wie für Selbstständige und Kleinunternehmen<br />
entscheidend ist, diese Kräfte zu verstehen und<br />
ihnen so viel wie möglich und so wenig wie nötig<br />
zu vertrauen. <strong>Der</strong> Wandel, der sich unaufhaltsam<br />
vollzieht, verursacht genau die Unsicherheit, mit<br />
der Redner und Unternehmer lernen müssen um -<br />
zugehen, um ihren Erfolg in der Branche und denjenigen<br />
ihrer Kunden zu sichern. „Wir müssen<br />
Wege finden, die Technologie für uns nutzbar zu<br />
machen“, so Codrington, „denn: The world ist turning<br />
upside down.“<br />
Topspeaker in spe – GSA-University Absolvent<br />
Philipp Riederle zeigt sein Potenzial<br />
Die Ehrung der neuen CSPs. Vlnr: GSA Präsidentin Gaby S.<br />
Graupner, Wolfgang Riebe, Zach Davis, Eric Adler und Cherly Cran<br />
Michael Rossié nimmt O-Töne von den Teilnehmern<br />
der Youth Convention<br />
GSA-Präsidentin Gaby S. Graupner hat sich insbesondere<br />
die Nachwuchsförderung auf die Fahnen<br />
geschrieben und so kamen nicht nur die renommierten<br />
Größen bei der Convention zu Wort. <strong>Der</strong><br />
17-jährige Stipendiat und GSA University-Ab sol -<br />
vent Philipp Riederle zeigte in seinem Vortrag<br />
rund um die neuen Medien, dass er das Zeug für<br />
die ganz große Bühne hat. Zunächst scheint das<br />
Bild befremdlich: Ein Saal mit hunderten von Trai -<br />
nern und professionellen Rednern, geballte Be -<br />
rufs erfahrung, ein Gipfeltreffen der Branche –<br />
und alle Augen und Ohren auf einen Teenager<br />
gerichtet. In seinem Vortrag stellte er die moderne<br />
Gretchenfrage: Ist das Web 2.0 eine Sache der<br />
Generation Y? Und stimmt es wirklich, dass das<br />
Internet den Nachwuchs abstumpfen lässt und es<br />
keine echten, sondern nur noch elektronischen<br />
Freunde gibt? Seine Antwort: Nein! Er belegte,<br />
FUTURE SPEAKING<br />
dass die Jugend sogar ein stärkeres Wir-Gefühl<br />
entwickelt und die Kommunikation in die Welt<br />
nicht mehr nur den großen Konzernen vorbehalten<br />
ist. Überzeugend, professionell und authentisch<br />
räumte er mit Vorurteilen auf und zeigt den<br />
„alten Herren und Damen der Branche“, wie sie<br />
mit Social Media die „junge Generation“ wirklich<br />
erreichen können.<br />
Gala, Glanz und Gloria – hochkarätige Preisträger<br />
Awards sind eine gängige Währung in der Spea -<br />
ker-Szene – und so wurden am Freitagabend auf<br />
der traditionellen Gala einige Preise verliehen.<br />
Prof. Dr. Margot Käßmann nahm aus den Händen<br />
von GSA Past President Prof. Dr. Lothar Seiwert<br />
und GSA-Präsidentin Gaby S. Graupner den<br />
„Deutschen Rednerpreis“ entgegen. Sie ist nach<br />
Hans-Dietrich Genscher 2010 die zweite Preis -<br />
Un-Conference mit Siegfried Haider zum Thema „Branchenkenntnis“ Hans-Uwe L. Köhler<br />
bei seiner Rede<br />
Erik Händelers Keynote „Die Geschichte der Zukunft“ GSA Ehrenpräsident Siegfried Haider überreicht den<br />
Innovation-Award an Cemal Osmanovic<br />
51
FUTURE SPEAKING<br />
trägerin und revanchierte sich mit einer kurzweiligen<br />
Dankesrede bei der GSA und ihrem Lauda -<br />
tor Werner „Tiki“ Küstenmacher. Doch damit war<br />
noch nicht die Luft raus: Moderatorin Katja<br />
Schlei cher kündigte schon nach kurzer Zeit die<br />
German Speakers Hall of Fame an – und siehe da,<br />
weitere Prominente enterten die Bühne: Hans<br />
Zippert, Journalist und Welt-Kolumnist, näherte<br />
sich in seiner Laudatio in kunstvollen Schleifen<br />
„seinem“ Preisträger Emil Steinberger, dem be -<br />
kannten Schweizer Comedian und Schauspieler,<br />
und Prof. Dr. Lothar Seiwert ehrte den Vertriebs -<br />
experten Klaus J. Fink.<br />
Fotos: Claudia Haider, Lukas Papierak<br />
Und auch im weiteren Verlauf der Convention gab<br />
es noch Ehrungen zu vermelden: Steve Kroeger<br />
konnte sich über den Newcomer Award der<br />
Speaker-Szene freuen, Cemal Osmanovic erhielt<br />
den Innovation-Award der GSA, und der Trainer -<br />
buchpreis in Gold von managementbuch.de wur -<br />
de vergeben an – raten Sie mal, wen? Prof. Dr.<br />
Lothar Seiwert für sein Buch Ausgetickt! !<br />
Und last but not least ehrten GSA-Präsidentin<br />
Gaby S. Graupner und GSF-Präsidentin Cherly Cran<br />
aus Kanada die frisch gebackenen Certified<br />
Speaking Professionals (CSPs) Eric Adler, Zach<br />
Davis und Wolfgang Riebe.<br />
52<br />
Youth Convention 2012 – Fit für die Zukunft<br />
Und apropos Philipp Riederle und Jugend: Die Ar -<br />
beit mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 16<br />
Jahren war ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen<br />
Convention. Rund 30 Teilnehmer kamen<br />
am Sams tag in den Genuss eines spannenden<br />
und abwechslungsreichen Programms unter dem<br />
Motto „Fit für die Zukunft“. Insgesamt sechs<br />
Workshops von professionellen Trainern standen<br />
auf dem Programm; durch den Tag führten als<br />
Moderatoren Lena Försch und Marvin Meinhold,<br />
die mit ihrer impulsiven und fröhlichen Art zu<br />
begeistern wussten. In ihrem eigenen Workshop<br />
Experten-Talk am Rande der Convention. Vlnr: GSA Chapter Schweiz-Präsident Bruno<br />
Erni mit Geschäftsführerin Claudia Haider und Dr. Thorsten Schwarz<br />
untersuchten sie gemeinsam mit ihren Zuhörern,<br />
was eigentlich Körpersprache ist und wie man<br />
auf andere wirkt. Mit kleinen Spielen und viel<br />
Interaktion konnten die Jugendlichen so selbst<br />
entdecken, wie sie ihre eigene Körpersprache<br />
besser verstehen und dadurch auch ihre Wirkung<br />
auf andere verbessern können. Ein besonderes<br />
Highlight für das durchweg fußballbegeisterte<br />
Publikum war der Überraschungsgast: Uwe Fuchs,<br />
ehemaliger Profifußballer, erklärte den Kindern,<br />
wie wichtig es ist, als Berühmtheit ein Vorbild zu<br />
sein und Verantwortung zu tragen. Fuchs engagiert<br />
sich im Rahmen von „Global United FC“,<br />
einer Vereinigung von über 250 internationalen<br />
Fußballspielern, die sich gegen den Klimawandel<br />
einsetzt. Er plauderte entspannt aus dem Näh -<br />
kästchen und beantwortete geduldig die vielen<br />
Fachfragen der neugierigen Zuhörer. Begeistern -<br />
der Schlusspunkt war hier die Keynote von<br />
Die amtierende GSA Präsidentin Gaby S. Graupner und<br />
der neu gewählte Präsident 2013-2015 Andreas Buhr<br />
Impro-Schauspieler Ralf Schmitt „Ich bin total<br />
spontan, wenn man mir rechtzeitig Bescheid<br />
gibt“, die eindrucksvoll zeigte, wie Improvisation<br />
und Spontaneität das Leben schöner machen.<br />
Zukunftsweisende Workshops<br />
Neue Redeformate: Von Pecha Kucha und der<br />
„Un“-Conference<br />
Pecha Kucha – wie spricht man das aus und was<br />
ist das überhaupt? Pecha Kucha ist eine in Japan<br />
entwickelte Vortragstechnik, bei der zu einem<br />
Vortrag passende Bilder auf PowerPoint-Folien<br />
gezeigt werden. Die Anzahl der Bilder ist dabei<br />
auf 20 Stück beschränkt, die Projektionszeit darf
je Bild 20 Sekunden nicht überschreiten. Ein Pecha<br />
Kucha-Vortrag dauert damit genau sechs Minuten<br />
40 Sekunden. Unter diesen Voraussetzungen traten<br />
jeweils fünf Redner in verschiedenen Klassen<br />
an (Männer, Frauen, Youngster), um das Publikum<br />
mit kurzweiligen Präsentationen, die keine Lange -<br />
weile aufkommen ließen, von und mit der neuen<br />
Vortragsweise zu überzeugen.<br />
Die Vortragsthe men waren so unterschiedlich wie<br />
die Referenten selbst – so wurde deutlich, dass<br />
Pecha Kucha eine für jedes Thema geeignete<br />
Technik ist. Langatmige Vorträge und gelangweil-<br />
te Zuhörer gehören auf jeden Fall der Vergan -<br />
genheit an.<br />
Eine weitere Premiere bei der diesjährigen GSA<br />
Convention feierte das Prinzip der „Un-Confe -<br />
rence“. Als so genannte „Open-Space“-Veranstal -<br />
tung konzipiert, bietet die Un-Conference eine<br />
Reihe von frei wählbaren Workshops innerhalb<br />
eines Konferenzraumes. Es bleibt den Teilneh -<br />
mern überlassen, von welcher Idee sie sich inspirieren<br />
lassen möchten. Eine davon war vor Ort<br />
„Bücher schreiben“ unter der Leitung der Expertin<br />
Michaele Kundermann. Dafür hatte sie als erfolgreiche<br />
Autorin zwar jede Menge Tipps parat, setzte<br />
aber vor allen Dingen auf die Interaktion mit<br />
den Teilnehmern. So wurde am Anfang des etwa<br />
einstündigen Workshops von jedem der An we -<br />
senden jeweils eine Frage verlangt, die anschließend<br />
gemeinsam in der Runde zu diskutieren<br />
war. Dadurch entstand eine informative und ge -<br />
sellige Atmosphäre, in der es zu einem überaus<br />
konstruktiven Gedan ken austausch kam.<br />
Introvertierte Zuhörer – Erst wenn Sie die Leisen<br />
gewinnen, gewinnen Sie wirklich<br />
Sylvia Löhken trat an als die Expertin für die leisen<br />
Menschen unter uns, die so genannten Intros.<br />
In ihrem Workshop wollte sie vor allem den Blick<br />
der Speaker für den „stillen Teil“ ihres Publikums<br />
schärfen, denn sie geht davon aus, dass immerhin<br />
ca. 30 – 50 Prozent zur Gruppe der Leisen ge -<br />
hören. Als neugierige Zuhörer hatten sich Intros<br />
und Extros im Publikum bunt gemischt und wollten<br />
auch selbst wissen, wo sie eigentlich hingehören:<br />
zu den Extrovertierten oder den Intro ver -<br />
tierten. Angefacht durch die Abstimmung der Teil -<br />
nehmer über die „typischen“ Merkmale der In tros<br />
entbrannte schnell eine lebhafte Diskus sion zum<br />
Thema: Wie viel Extro darf ein Intro sein? Was ist,<br />
wenn man als vermeintlicher, langjähriger Extro<br />
plötzlich ganz introvertierte Seiten an sich entdeckt?<br />
Löhken konnte alle Teilnehmer beruhigen,<br />
FUTURE SPEAKING<br />
dass keine Eigen schaft besser oder schlechter ist.<br />
Man muss nur richtig mit ihr umgehen. Dazu<br />
hatte sie jede Menge Ideen, Informationen und<br />
Praxistipps parat. Mit sicherlich erhöhter<br />
Sensibilität gegenüber den Anderen entließ<br />
Löhken ihr begeistertes Publikum.<br />
Ausklang mit Gänsehautfaktor<br />
Kann man schon von einer Tradition sprechen,<br />
wenn Hans-Uwe L. Köhler zum zweiten Mal die<br />
Schluss-Keynote auf einer GSA Convention hält?<br />
Wie auch immer, in jedem Fall ist der Grand -<br />
seigneur der deutschen Referenten-Szene immer<br />
Prof. Dr. Margot Käßmann bei ihrer Dankesrede zum „Deutschen Rednerpreis“ Emil Steinberger bedankt sich für die Aufnahme in die<br />
German Speakers Hall of Fame<br />
für einen emotionalen Höhepunkt gut. In seiner<br />
Speech „Auf der Suche nach dem goldenen Vlies“<br />
lieferte er seine ganz eigene Sicht auf die Höhe -<br />
punkte eines gelungenen Kongresses und ließ für<br />
die Zuschauer mit viel Gefühl nochmal die Höhe -<br />
punkte Revue passieren.<br />
Zur großen Closing-Session baten dann GSA-Vize-<br />
Präsident Michael Rossié und die Präsidentin<br />
Gaby S. Graupner die Teilnehmer der Youth Con -<br />
ven tion auf die Bühne, die sich von ihrem „kleinen“<br />
Kongress durchweg begeistert zeigten, und<br />
dankten Claudia Haider und der GSA-Geschäfts -<br />
stelle für ihren Einsatz. n<br />
© Elite Magazinverlags GmbH
ZKZ 80194<br />
<strong>Harald</strong><br />
<strong>Psaridis</strong>:<br />
<strong>Der</strong><br />
<strong>Leader</strong>-<br />
<strong>Macher</strong><br />
Mehr Umsatz und Erfolg<br />
durch einen, der es<br />
vorgemacht hat<br />
Reiche Leute<br />
haben<br />
auch Sorgen<br />
Andere wohl,<br />
aber Sorgen bleiben<br />
trotzdem Sorgen<br />
Auf Stöckelschuhen<br />
den eigenen<br />
Weg gehen<br />
Katrin Seifarth: in zehn<br />
Schritten zu mehr Balance<br />
und Zufriedenheit<br />
So spielt Ihr Team<br />
zusammen, statt nur<br />
Lärm zu produzieren<br />
Instrumente dort<br />
einsetzen, wo sie ideal<br />
geeignet sind<br />
AUSGABE 05/2012 · OKTOBER/NOVEMBER · 3,90 EURO<br />
„Tritt fest auf,<br />
mach’s Maul auf,<br />
hör bald auf!“<br />
Interview mit<br />
Prof. Dr. Margot<br />
Käßmann<br />
4198019403908<br />
05<br />
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„Tritt fest<br />
auf,<br />
mach’s<br />
Maul auf,<br />
hör bald<br />
auf!“ (Martin Luther)<br />
Interview mit<br />
Prof. Dr. Margot Käßmann<br />
Interview mit Prof. Dr. Margot Käßmann zur<br />
Verleihung des Deutschen Rednerpreises der<br />
German Speakers Association auf der GSA<br />
Convention 2012<br />
Wissen+Karriere: Was bewegt Sie heute Abend<br />
bei der Verleihung des deutschen Redner -<br />
preises?<br />
Margot Käßmann: Ich freue mich natürlich über<br />
so einen Preis, das ist schon eine Ehre. Und dass<br />
Tiki Küstenmacher die Laudatio hält, finde ich<br />
toll, sein Plakat zum Bibeltext „Alles hat seine<br />
Zeit“ hing in meiner Studentenbude.<br />
W+K: Müssen Geistliche eigentlich gute Redner<br />
sein? Ist das eine Voraussetzung dafür, in diesem<br />
Beruf und dieser Berufung erfolgreich zu<br />
agieren?<br />
MK: Das ist sicher nur ein Aspekt in diesem Be -<br />
ruf. Für Geistliche ist auch wichtig, dass sie gute<br />
48
Seelsorgerinnen und Seelsorger sind, das Ver -<br />
trau en und die Herzen der Menschen gewinnen,<br />
den christlichen Glauben überzeugend als relevant<br />
für das Leben der Menschen aufzeigen. Sie<br />
leiten Gemeinden, Gottesdienste, gestalten die<br />
Liturgie. Aber gerade für die Evangelischen hat<br />
die Predigt einen besonderen Stellenwert, das<br />
war von Anfang an eine Art Markenzeichen der<br />
Reformation: Die öffentliche Rede vom Glauben<br />
im Gottesdienst in deutscher Sprache! Und eine<br />
gute Predigt ist wunderbar, anregend, bewegend.<br />
In den Predigerseminaren, also der praktischen<br />
Ausbildungsphase der Theologinnen und Theolo -<br />
gen, wird auf diesen Aspekt heute viel Wert ge -<br />
legt. Und die Evangelische Kirche in Deutschland<br />
hat vor kurzem ein Zentrum für Predigtkultur in<br />
Wittenberg eröffnet. Dort passt es gut hin, Martin<br />
Luther soll in Wittenberg an die 2.000 Predigten<br />
gehalten haben. Eine gute Predigt bringt Men -<br />
schen ins Nachdenken, stärkt sie im Glauben und<br />
macht sie mutig für den Alltag der Welt.<br />
W+K: Dass Sie gut zu Menschen sprechen können,<br />
hat Sie das bei der Wahl Ihrer Profession<br />
beeinflusst? Oder hat sich Ihr rhetorisches<br />
Talent später entwickelt?<br />
MK: Wenn ich meine ersten Predigten heute lese,<br />
finde ich sie furchtbar trocken. Das war sicher eine<br />
Entwicklung über viele Jahre und viele Vor -<br />
tragserfahrungen. In der Zeit als Landesbischöfin<br />
habe ich in gut zehn Jahren mehr als 400 Mal<br />
gepredigt. Und auch die Situation war jeweils be -<br />
sonders: Es ist fast immer eine fremde Ge meinde,<br />
anders als beim Pastor oder der Pastorin vor Ort,<br />
weil die Bischöfin eben zum Jubiläum oder zum<br />
Festgottesdienst kommt. Und wenn die Lan des -<br />
bischöfin kommt, wird auch noch Beson deres er -<br />
wartet. Das ist eine Herausforderung und durchaus<br />
auch eine Belastung. Dadurch verändert sich der<br />
eigene Stil. Du wirst freier, mutiger, spontaner, gehst<br />
eher auf die Gemeinde zu, ringst darum, Kontakt<br />
herzustellen. So versuche ich heute im mer, die<br />
Situation vor Ort anzusprechen, den Men schen in<br />
die Augen zu schauen, auch Heiterkeit möglich zu<br />
machen. Luther hat einmal gesagt, das Evange -<br />
lium könne nur mit Humor gepredigt werden.<br />
W+K: Welche Redner finden Sie persönlich herausragend?<br />
MK: Als Jugendliche hat mich Martin Luther King<br />
be geis tert: So fromm, so politisch, so überzeugend<br />
und so emotional! Heute sind es Menschen,<br />
denen es gelingt, komplexe Themen so zu übersetzen,<br />
dass nicht intellektuelle Eitelkeit im<br />
Vordergrund steht, sondern das Bemühen, diese<br />
Themen anderen zugänglich zu machen. Wem es<br />
gelingt, eine diffizile Materie mit Leichtigkeit, ja<br />
fast Heiterkeit seinen Zuhörern nahezubringen,<br />
vielleicht gar mit Selbstironie, der oder die überzeugen<br />
mich, weil ich den Eindruck habe, mitdenken<br />
und in einen Dialog treten zu können.<br />
Mich stört es, wenn jemand stur ein Manuskript<br />
ab liest, oder du den Eindruck hast, das hat<br />
jemand anderes geschrieben und der Text wird<br />
nur vorgetragen. Ungeduldig machen mich allzu<br />
lange Gruß worte und intellektuelle Höhenflüge,<br />
die irgendetwas beweisen wollen.<br />
W+K: Haben Sie noch Lampenfieber? Hatten Sie<br />
je welches?<br />
MK: Wenn es kein Lampenfieber mehr gibt,<br />
kommt es zu einer Routine, die der Rede nicht<br />
zuträglich ist. Diese kleine Frage kurz bevor es<br />
los geht: Ist die Rede gut genug? Oder: Passt sie<br />
hierher? Oder: Was wird das für Folgen haben?,<br />
die macht mich bis heute unruhig. Gut wird es,<br />
wenn ich die Zuhörenden anschauen kann und<br />
spüre, wir kommen in einen Dialog. Ich spule<br />
nicht etwas ab, sondern sie gehen mit, ihre eigenen<br />
Fragen und Antworten werden Teil des Gan -<br />
zen, es geht um gemeinsames Nachdenken.<br />
W+K: Was war Ihre erste öffentliche Rede?<br />
MK: Das war meine erste Predigt in Wolfhagen,<br />
wo ich von 1983–1985 Vikarin war. Ein paar Tage<br />
vorher hatte mir jemand in einem Geschäft ge -<br />
sagt, der alte Dekan hätte niemals zugelassen,<br />
dass eine Frau die Kanzel betritt. Also war ich<br />
doppelt aufgeregt: Meine erste „richtige“ Predigt<br />
im Talar, das wollte ich gut machen und zeigen,<br />
dass ich meine Theologie sozusagen „gelernt“<br />
hatte. Dazu das Gefühl, es gibt sehr, sehr kritische<br />
Hörerinnen und Hörer, allein, weil ich eine<br />
INTERVIEW<br />
Frau bin. Ich fürchte, es war ziemlich trocken und<br />
angestrengt.<br />
W+K: Mit welcher inneren Haltung gehen Sie<br />
auf die Bühne, etwa bei einem großen Kir chen -<br />
tag?<br />
MK: Da bin ich angespannt. Oft rede ich dann erst<br />
einmal zu schnell, die Kritik höre ich immer wieder.<br />
Wenn ich dann aber warm werde mit der<br />
Atmosphäre, dem Raum, den Menschen, wenn<br />
ich spüre, da ist nicht nur Kritik, sondern auch<br />
Sympathie im Raum, werde ich ruhiger, rede<br />
lang samer, kann mich auch in Phasen frei ma -<br />
chen vom Manuskript und spontan etwas einbauen.<br />
Im Grunde wird es dann besser, wenn ich un -<br />
befangener werde gegenüber den Erwartungen<br />
anderer, aber auch gegenüber meinen eigenen.<br />
Am schlimmsten ist doch die Selbstkritik, wenn<br />
du hinterher denkst: Das hätte ich viel besser<br />
machen können und auch sollen.<br />
W+K: Haben Sie in Ihren Reden eine grundsätzliche<br />
Botschaft, eine Art emotionalen Unterton,<br />
der immer mitschwingt?<br />
Mein zentrales Thema ist eine Art Dreiecks be -<br />
ziehung. Mir liegt daran, die biblische Botschaft,<br />
den Kontext unserer Zeit und das Leben der<br />
Menschen in einen Dialog zu bringen. Die Bibel<br />
ist eben nicht „Muff von gestern“, sondern hochaktuell,<br />
weil es um die zentralen Themen der<br />
Menschheit geht. Unser Kontext kann im Lichte<br />
der biblischen Glaubenserfahrung in einem be -<br />
son deren Licht gesehen werden. Und Menschen<br />
unserer Zeit können so ihre Position finden, ihre<br />
Haltung im Leben angesichts derart vieler Her -<br />
ausforderungen.<br />
Das war doch auch, was Luther zu seinem Mut<br />
verholfen hat, sich mit dem Gestus: „Ich stehe<br />
hier, ich kann nicht anders. Gott helfe mir, Amen.“<br />
vor Kaiser und Papst bzw. vor weltliche und kirchliche<br />
Macht zu stellen. Er konnte die Kon -<br />
frontation wagen, weil er sein Gewissen an der<br />
Bibel geschärft hatte und so den Mut gefunden<br />
hat, eine andere, abweichende Position zu beziehen.<br />
n<br />
© Elite Magazinverlags GmbH
Thema GSA-Convention<br />
voraus in die Zukunft -<br />
wenig bleibt so wie es ist<br />
Im September fand die<br />
jährliche GSa-Convention<br />
statt. Rund 400 Speaker und<br />
Trainer waren in Düsseldorf<br />
dabei, um miteinander über<br />
die Zukunft des Speaking-<br />
Businesses zu philosophieren.<br />
Christoph Wirl über<br />
die highlights dieser<br />
Veranstaltung. eines ist<br />
allen Teilnehmern klar: es<br />
wird sich viel verändern.<br />
32 | TRaiNiNG Nr. 7/11<br />
»<br />
Rund zwei Drittel der derzeitigen<br />
Grundschüler werden in Berufen arbeiten,<br />
die es heute noch nicht gibt. Entsprechend<br />
müssen wir Speaker uns an die neue<br />
Zeit anpassen.«, so der Zukunftsforscher<br />
Dr. Pero Mićić in seiner Eröffnungskeynote<br />
»Future Speaking«. Er beschreibt die<br />
möglichen Speaker der Zukunft und definiert<br />
dabei 6 Typen:<br />
• Die Exoten-Speaker (z. B. Nonnen)<br />
• Die Singularity-Speaker (die Verbindung<br />
von Mensch und Technik steht im Vordergrund)<br />
• Die virtuellen Speaker (z. B. Webinare)<br />
• Die Telepräsenz Speaker (z.B. Hologramme)<br />
• <strong>Der</strong> Avatar Speaker (virtuelle Charakter)<br />
• Zombie Speaker (dabei wird es möglich<br />
sein, bereits tote Charaktere wieder auf<br />
die Bühne zu holen, beispielsweise Albert<br />
Einstein als Speaker)<br />
Im folgenden Vortrag der Kanadierin<br />
Cheryl Cran erfuhren wir, wie die »new<br />
Generation« mit dem Speaker kommuniziert.<br />
Dabei gehört E-mail-Kommunikation<br />
schon längst der Vergangenheit<br />
an. <strong>Der</strong> Seminar- und Trainingseinkäufer<br />
der Zukunft kommuniziert mit dem Trai-<br />
ner/Speaker (und natürlich nicht mit dem<br />
Backoffice) per SMS, Skype oder Facebook.<br />
Die Kunden spielen Online-Spiele mit den<br />
Speakern, um diese besser kennenzulernen,<br />
dann erhält der Speaker ein SMS (oder<br />
eben nicht) »Okay, wir buchen Sie!« Die<br />
junge Generation möchte dabei ein All-in-<br />
Paket haben, indem alle Kosten (Honorar,<br />
Hotel, Fahrtkosten etc.) bereits enthalten<br />
sind. Die Zukunft wird interaktiver sein,<br />
und die Erwartungen, dass jeder Teilnehmer<br />
sein Handy abdreht, wird in Zukunft<br />
kaum mehr erfüllbar werden.<br />
Ganz neu: ein 17-jähriger Speaker<br />
Ein 17-jähriger tritt auf. Lässig gekleidet,<br />
mit ungebügeltem Hemd und Sportschuhen.<br />
Er ist Deutschlands jüngster Speaker:<br />
Philipp Riederle (Foto). Sein Thema: »Ihr<br />
wollt wissen, was wir wollen!« In seinen<br />
Vorträgen erklärt er, der 17-jährige, unter<br />
anderem den gestandenen Managern der<br />
Deutschen Telekom, wie die junge Generation<br />
tickt, und was man braucht, um sie zu<br />
erreichen. Das, was »ältere« Generationen<br />
noch als virtuelle Welt bezeichnen, ist für<br />
die junge Generation nämlich bereits zur
ealen Welt geworden.<br />
Ein Beispiel gefällig? Facebook verdiente<br />
2011 an virtuellem Dünger (Farmville)<br />
bereits 1 Mrd. Dollar. Nochmals zum<br />
näheren Verständnis: Virtueller Dünger,<br />
um eine virtuelle Farm zu bewirtschaften,<br />
bringt eine Milliarde US-Dollar pro Jahr.<br />
Das ist »the new Generation«. Sämtliche<br />
Kritik an den Nutzern der Social Media<br />
Kanäle ist falsch. Laut Philipp Riederle<br />
gibt es Beweise dafür, dass Facebook-User<br />
mehr »echte« soziale Treffen haben, als Facebook-Ablehner.<br />
Das Unternehmen, das nicht die Sprache<br />
der jungen Generation spricht, und sich<br />
nicht in ihren Netzwerken bewegt, hat keine<br />
Chance, bei ihnen anzukommen.<br />
Und weiter ging`s mit Zukunftsszenarien:<br />
<strong>Der</strong> Ökonom Erik Händeler stellte, unterstützt<br />
durch volkswirtschaftliche Theorien,<br />
die Wirtschaft der Zukunft dar. Die heutigen<br />
Neugeborenen werden locker 100 Jahre<br />
und älter, da muss sich die Organisation<br />
der Arbeit entsprechend anpassen. <strong>Der</strong><br />
nächste Wachstumsschub der Wirtschaft<br />
würde durch bessere medizinische Versorgung<br />
angekurbelt werden, wenn damit eine<br />
Leistungssteigerung der Menschen erreicht<br />
wird.<br />
<strong>Der</strong> Engländer Dr. Graeme Codrington<br />
macht auf die Gefahren im Speaker-Business<br />
aufmerksam: »Fast das gesamte Wissen<br />
der Welt ist bereits jetzt online kostenlos<br />
erhältlich. Und es wird in Zukunft<br />
qualitativ noch besser verfügbar sein.« Das<br />
heißt, der Trainer/Speaker muss dafür sorgen,<br />
dass er NOCH aktueller ist, und dass<br />
er sein Wissen kreativer und merkbarer als<br />
alle anderen vermittelt?<br />
Graeme Codrington weist darauf hin, dass<br />
es in Zukunft nicht nur um die jüngere Generation<br />
geht, sondern auch um die älteren,<br />
denn sie werden noch älter. Das Wissen<br />
wird sich noch schneller verändern<br />
und so stellt er einen warnenden Satz in<br />
den Raum: »Gefährlich sind nicht die Dinge,<br />
die ich nicht weiß, sondern die, die ich<br />
glaube zu wissen. Denn sehr wahrscheinlich<br />
sind sie falsch.«<br />
Keine GSa ohne awards<br />
Ein wenig lustig über die Awardsverleihung<br />
bei der GSA machen sich sogar schon<br />
die Preisträger. Aber manche mögen das<br />
halt. So werden während des festlichen<br />
Gala-Abends zahlreiche Preise verliehen.<br />
Die Präsidentin der GSA, Gaby S. Grau-<br />
pner konnte gar nicht mehr damit aufhören,<br />
stolze Hände zu schütteln.<br />
Neue CSPs werden geehrt, die Absolventen<br />
der GSA-University erhalten einen Preis,<br />
die Dozenten übrigens auch, zwei Speaker<br />
werden in die Hall of Fame gewählt (heuer<br />
war es Klaus J. Fink und Emil Steinberger)<br />
und der deutsche Rednerpreis wird<br />
verliehen. Diesen bekam heuer Dr. Margot<br />
Käßmann, ehemalige Ratsvorsitzende<br />
der evangelischen Kirche in Deutschland.<br />
In ihrer Dankesrede erklärt sie ganz einfach,<br />
wie eine Rede zu sein hat: »Es sei wie<br />
ein Minirock, lang genug um das wesentliche<br />
abzudecken und kurz genug, um interessant<br />
zu sein.« Margot Käßmann beeindruckt<br />
mit vielen Weisheiten und wird<br />
unter standing ovation geehrt.<br />
<strong>Der</strong> morgen danach<br />
Frühaufsteher liefen mit dem Gesundheits-<br />
und Motivationstrainer Andreas Butz den<br />
»Guten-Morgen-Lauf« und holten sich<br />
Energie für den Tag. Nach dem Frühstück<br />
rüttelt Emil Steinberger, der Schweizer Kabarettist,<br />
durch seinen Witz auch den größten<br />
Morgenmuffel wach.<br />
Am Nachmittag gab es verschiedene Themen<br />
und Workshops. Erstmalig gab es den<br />
One-Million-Dollar-Table, moderiert von<br />
Andreas Buhr, der ausschließlich den Top-<br />
Speakern zum Austausch offen steht, die<br />
bestimmte, nachweisbare Umsatzzahlen<br />
vorweisen können.<br />
Angebotene Themen waren »Webinare«,<br />
»Marketing-Kooperationen«, »Office Organisation<br />
für Speaker und Trainer«, »Die<br />
besten iPad-Apps« oder »Bessere Honorare<br />
verhandeln« und vieles mehr.<br />
Im Workshop über Webinare erzählt smile2-Geschäftsführer<br />
Cemal Osmanovic<br />
1/6 seite kaiblinger<br />
GSa-CoNVeNTIoN<br />
über die zukünftige Bedeutung von Webinaren,<br />
also Seminare, die online durchgeführt<br />
werden. »<strong>Der</strong>zeit sind Webinare noch<br />
etwas umstritten«, sagt Osmanovic, was er<br />
auf zwei Faktoren zurückführt. »Erstens<br />
gibt es derzeit zu viele kostenlose Webinare<br />
und zweitens gibt es noch zu viele qualitativ<br />
minderwertige Webinare, weil auch<br />
die Trainer erst lernen müssen, mit diesem<br />
Medium umzugehen. Ein Webinar darf<br />
niemals nur ein schlechteres Video sein,<br />
sondern muss durch Interaktivität Seminarcharakter<br />
erzeugen. Sonst ist die Aufmerksamkeit<br />
noch viel schneller weg als in<br />
einem Präsenztraining.«<br />
Wolfgang Bönisch, Verhandlungsexperte<br />
eröffnet Trainern und Speakern die Chance<br />
für höhere Honorare. »Dazu gehört vor<br />
allem das Selbstverständnis, diesen Preis<br />
wert zu sein.« Sein Tipp: »Den Preis nennen,<br />
dann schweigen und wirken lassen,<br />
niemals die Höhe rechtfertigen.« Danach<br />
kann das Verhandeln beginnen, wobei er<br />
rät, nicht beim Preis nachzugeben, sondern<br />
eventuelle Goodies dazuzugeben.<br />
Fazit:<br />
Was hat einer Trainer/Speaker versäumt,<br />
der nicht dort war?<br />
Alles! Den Blick in die Zukunft des Marktes,<br />
zielorientiertes Netzwerken, zukunftsorientiertes<br />
Know-how, Erfahrungsaustausch<br />
unter Gleichgesinnten, Chancen der<br />
Weiterempfehlung und Kontakte, Kontakte,<br />
Kontakte. Und wer sich auf diese »neue«<br />
Welt nicht einstellt, davor die Augen verschließt<br />
und sich damit nicht eingehend<br />
beschäftigt, der hat ohnehin schon verloren,<br />
ob als Speaker, Trainer oder sonstiger<br />
Weiterbildner.<br />
Nächster Termin: 5.-7. September 2013<br />
im Hilton München<br />
www.germanspeakers.org<br />
TRaiNiNG Nr. 7 /11 | 33
Rhein-Zeitung
B.Z., 08.09.2012, Nr. 246, S. 2 / Ressort: POLITIK<br />
Rubrik: Hero Zero<br />
Hero Zero<br />
Hero: Margot Käßmann ++ Zero: Villy Sovndal<br />
Hero<br />
Margot Käßmann<br />
Seite 1 von 1<br />
Hero Zero<br />
Die frühere Bischöfin und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erhält den Deutschen<br />
Rednerpreis.<br />
Zero<br />
Villy Sovndal<br />
<strong>Der</strong> dänische Außenminister (60) tritt wegen fallender Umfragewerte seiner Partei vom Vorsitz der Sozialistischen Volkspartei<br />
(SF) zurück.<br />
Quelle: B.Z., 08.09.2012, Nr. 246, S. 2<br />
Ressort: Ressort: POLITIK<br />
Rubrik: Rubrik: Hero Zero<br />
Dokumentnummer: 88134092<br />
Dauerhafte Adresse des Dokuments: http://www.genios.de/r/document/BZ__88134092<br />
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