Zahnärzteblatt - Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg

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14.12.2012 Aufrufe

Zahnärzteblatt brandenburg OffizielleS MitteilungSblatt für die zahnärzte iM land brandenburg gefeiert bundeskanzlerin feierte mit dem bundesverband der freien berufe S. 5 Mangelhaft zahnarztversorgung im ausland unter die lupe genommen S. 14 nachholebedarf eine Studie deckte barrieren bei der Sanierung von Milchzähnen auf S. 24 Ausgabe 2 April 2009 Strategisch Kammerversammlungsmitglieder berieten sich S. 6

<strong>Zahnärzteblatt</strong><br />

brandenburg<br />

OffizielleS MitteilungSblatt für die zahnärzte iM land brandenburg<br />

gefeiert<br />

bundeskanzlerin feierte mit dem bundesverband<br />

der freien berufe S. 5<br />

Mangelhaft<br />

zahnarztversorgung im ausland unter die<br />

lupe genommen S. 14<br />

nachholebedarf<br />

eine Studie deckte barrieren bei der Sanierung<br />

von Milchzähnen auf S. 24<br />

Ausgabe 2 April 2009<br />

Strategisch<br />

Kammerversammlungsmitglieder<br />

berieten sich S. 6


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Wird das Vergütungsniveau endlich angeglichen?<br />

Autor: Rainer LInke,<br />

Mitglied des Vorstandes der KZVLB<br />

„Rückgrat der Volkswirtschaft, Teil des Erfolgsmodells<br />

der sozialen Marktwirtschaft“ – mit<br />

solchen Lobesworten pries Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel die Freiberufler kürzlich in ihrer<br />

Rede zum 60. Jubiläum des Bundesverbandes<br />

der Freien Berufe und warb für ein „ganz enges<br />

und gemeinsames Verhältnis“ von freien Berufen<br />

und Politik. Von gegenseitigem Vertrauen<br />

war die Rede.<br />

Schöne Worte. Für ostdeutsche Zahnärzte jedoch<br />

klang da ein falscher Ton an, denn wenn<br />

es um Taten ging, trafen sie seit Jahren nicht<br />

etwa auf Verständnis, sondern sie hörten ein<br />

knallhartes „Nein“. Während bei fast allen Freiberuflern<br />

das Vergütungsniveau in Ost und<br />

West mittlerweile angeglichen worden ist, reagierte<br />

in den 20 Jahren deutscher Einheit die<br />

Politik stets mit Ablehnung auf die Forderung<br />

der Zahnärzte nach Honorarangleichung. Noch<br />

im Jahr 2009 beträgt der Abstand der Vergütung<br />

für die gleichen Leistungen zwischen Ost<br />

und West mehr als 10 Prozent.<br />

Das war für die Zahnärzte nicht mehr hinnehmbar.<br />

In einer einzigartigen gemeinsamen<br />

Aktion forcierten die Vorstände aller KZVs sowie<br />

der KZBV die politische Lobbyarbeit. Bundesweit<br />

wurden Gespräche mit Ministerpräsidenten,<br />

Staatssekretären, <strong>Land</strong>tags- und<br />

ZBB Ausgabe 1/2009<br />

Bundestagsabgeordneten geführt und an politische<br />

Entscheidungsträger auf allen Ebenen<br />

appelliert, sich für die Belange der Zahnärzte<br />

einzusetzen. Auch der Vorstand der KZV <strong>Land</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> engagierte sich intensiv auf <strong>Land</strong>esebene.<br />

Um es nicht misszuverstehen: Die Forderung<br />

nach Angleichung darf nicht im Sinne einer Nivellierung<br />

verstanden werden, sondern als Anhebung<br />

der Vergütung Ost zwecks Annäherung<br />

an das durchschnittliche Vergütungsniveau<br />

West, das als angemessene Vergütung anzunehmen<br />

ist. Die für die Ost-West-Angleichung<br />

notwendigen 165 Mio. Euro (unter Einbeziehung<br />

Berlins) sollen zusätzlich bereitgestellt<br />

werden.<br />

Im Ergebnis der Lobbyarbeit brachten die Freistaaten<br />

Sachsen und Thüringen sowie später<br />

auch das <strong>Land</strong> Berlin einen Antrag zum Gesetzentwurf<br />

ein, wonach eine Angleichung<br />

der vertragszahnärztlichen Vergütung in den<br />

neuen Bundesländern um 10,9 Prozent und in<br />

Berlin um 8,6 Prozent auf das Niveau der alten<br />

Bundesländer erfolgen soll. Erfreulicherweise<br />

erhielt der Antrag im Bundesrats-Gesundheitsausschuss<br />

und auch in der Sitzung des Bundesrates<br />

am 3. April eine Mehrheit.<br />

Das lässt hoffen, ebenso wie die Reaktionen im<br />

Vorfeld: Partei übergreifend kam Zuspruch auf<br />

Bundes- und Länderseite und die Forderungen<br />

wurden als berechtigt angesehen. Auch der<br />

brandenburgische Ministerpräsident Platzeck<br />

ließ auf ein Schreiben des Vorstandes der KZVLB<br />

übermitteln, er stehe auf der Seite der Zahnärzte.<br />

Dafür gebührt ihm Dank: für sein Verständnis<br />

für den Antrag des Vorstandes der KZVLB<br />

und für seinen Einsatz auf Bundesebene.<br />

Die erste Hürde ist genommen und der Erfolg<br />

scheint greifbar nahe. Ein gute Nachricht ist<br />

jedoch jetzt schon zu vermelden: Die solidarische<br />

kollektive Kraft der deutschen Zahnärzteschaft<br />

zeigt, dass die Wiedervereinigung Eingang<br />

in die Herzen gefunden hat.<br />

Die Seite 3<br />

Zeitplan des Gesetzgebungsverfahrens:<br />

19.03. 1. Lesung im<br />

Bundestag<br />

03.04. 1. Durchgang<br />

Bundesrat<br />

22.04. Gegenäußerung<br />

der Bundesregierung<br />

zur<br />

Stellungnahme des<br />

Bundesrates<br />

06.05. Anhörung im<br />

Gesundheitsausschuss<br />

des Bundestages<br />

17.06. Abschluss der<br />

Beratungen im Gesundheitsausschuss<br />

des Bundestages<br />

19.06. 2./3. Lesung<br />

im Bundestag<br />

10.07. 2. Durchgang<br />

Bundesrat<br />

3


Inhalt<br />

Seite 6 – Bericht von der<br />

Kammerversammlung<br />

Seite 12 – Ergebnisse einer<br />

Studie zu Hygienekosten<br />

Seite 20 – Auf Bildungsmessen<br />

für ZFA werben<br />

Seite 29 – Die PAR-Gutachter<br />

trafen sich zur Schulung<br />

4<br />

Die Seite 3<br />

WIRD das Vergütungsniveau endlich angeglichen? 3<br />

Berufsrecht<br />

BUNDESKANZLERIN feiert 60. mit Freiberuflern 5<br />

KAMMERVERSAMMLUNG: Schöner Erfolg für die Zahnärzteschaft 6<br />

KOOrDinierungsKOnFerenz Qualitätsmanagement 10<br />

Praxis<br />

HygieneKOsten in der Zahnarztpraxis 12<br />

zAHnersAtzVersOrgung im Ausland mangelhaft 14<br />

DER BLIcK ins Internet: die Patientenberatung 16<br />

FAx-besteLLFOrMuLAr für die Patientenzeitschrift ZahnRat 17<br />

WENN DIE SUcHT die Kontrolle übernimmt 18<br />

ZEHN Zulassungsanträgen wurde entsprochen 19<br />

GESUNDHEITSMESSE in Erkner 19<br />

Praxismitarbeiter<br />

AUF BILDUNGSMESSEN für ZFA-Nachwuchs werben 20<br />

Fortbildung<br />

PFAFF: Dentalhygienikerinnen im Fokus 21<br />

KURS „Die sinuslift-OP in der Praxis“ als resümee 22<br />

BARRIEREN bei der Sanierung von Milchzähnen 24<br />

MEDIKAMENTE in der Parodontaltherapie 29<br />

Privates Gebührenrecht<br />

AUcH mal abweichen ... 30<br />

Abrechnung<br />

FRAGEN und Antworten zur Abrechnung 32<br />

Recht & Steuern<br />

ALS freier Mitarbeiter in einer Zahnarztpraxis? 34<br />

MANcHMAL ist weniger mehr: schweigepflicht 36<br />

ZWEIFELHAFTE „Vorteile“ durch Selektivverträge 38<br />

Aktuelles<br />

TAG DER ZAHNGESUNDHEIT 2009 vorbereiten 39<br />

FOtOWettbeWerb zum Deutschen Zahnärztetag ’09 40<br />

DGÄZ schreibt Wettbewerb „Young Esthetics“ aus 40<br />

Die COMPuter-sPenDe der LZÄKB ist angekommen! 41<br />

Wissenswertes<br />

DARWINJAHR 2009: „Dahinter steckt ein Genius“ 42<br />

Termine<br />

WIR GRATULIEREN / Zahnarztausweise ungültig 43<br />

IMPRESSUM 45<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


undeskanzlerin feiert 60. mit Freiberuflern<br />

Am 4. März feierte der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) in Berlin seinen<br />

60. Geburtstag. Als Gratulantin fand Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Worte<br />

des Lobes für die Freiberufler, die sie als „rückgrat der Wirtschaft“ bezeichnete.<br />

(LfB Potsdam.) Die freien Berufe sind Teil des<br />

Erfolgsmodells der sozialen Marktwirtschaft<br />

und das Rückgrat der Volkswirtschaft: Mit dieser<br />

Wertschätzung bedankte sich Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel zum „Tag der Freien Berufe“<br />

am 4. März im E-Werk in Berlin-Mitte bei den<br />

rund eine Million Freiberuflern in Deutschland.<br />

Simple Zahlen sprächen für sich, nämlich<br />

durchschnittliche Wachstumsraten von jährlich<br />

vier Prozent. Aber das Wichtigste sei das<br />

Vertrauen von Millionen Menschen in die Arbeit<br />

der Freiberufler. sie forderte dazu auf, auch in<br />

der gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen<br />

Situation der Verantwortung für die Ausbildung<br />

junger Menschen nachzukommen. Ziel sei<br />

es, aus der gegenwärtigen Krise gemeinsam<br />

gestärkt hervorzugehen. Die Politik versuche,<br />

dazu ihren Beitrag zu leisten. Dieser Beitrag<br />

verfliege jedoch ohne Vertrauen, engagement<br />

und Leistungsbereitschaft derjenigen, die<br />

nach der Hilfe greifen. Dem BfB bescheinigte<br />

Merkel, an die Zukunft zu denken: „44.000<br />

Ausbildungsplätze haben Sie 2008 zur Verfügung<br />

gestellt“. Sie bat, auch im wirtschaftlich<br />

schwierigen Jahr 2009 vorzusorgen: „Es wird<br />

in wenigen Jahren in Deutschland eher einen<br />

Mangel an jungen Menschen geben, die aber<br />

in der Ausbildung gebraucht werden. Wer immer<br />

kann, sollte Vorsorge für die Zukunft treffen<br />

und deshalb auch jungen Menschen eine<br />

Perspektive geben“.<br />

Die Kanzlerin sorgte sich in ihrer Rede auch um<br />

Initiativen aus Brüssel, mit denen das deutsche<br />

Modell der Freiberuflichkeit ins Wanken<br />

gebracht werden könnte. Seit Jahren diskutiert<br />

die Europäische Union eine Harmonisierung<br />

einzelstaatlicher Lösungen. Kritiker befürchten<br />

dadurch einen wachsenden und schädlichen<br />

einfluss von Kapitalgesellschaften. und so warb<br />

Merkel darum, in der EU gemeinsam für das<br />

berufsbild des Freiberuflers einzutreten. um<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

dabei erfolgreich zu sein, sei in Zeiten der Globalisierung<br />

und der in vielen Ländern fehlenden<br />

tradition des Modells der Freiberuflichkeit<br />

ein „ganz enges und gemeinsames Verhältnis<br />

von Freien Berufen und Politik nötig“.<br />

Es stelle sich die klassische Frage, sagte Dr.<br />

Angela Merkel, “soll ich auf kurzfristige Gewinnmaximierung<br />

abstellen, dann ist etwa die<br />

Versandapotheke natürlich die billigste Form,<br />

oder stelle ich zum Beispiel auf das Gut der<br />

Beratung, der langfristigen Bindung, des Aufbaus<br />

von Vertrauen ab? Wie aber kann ich das<br />

preislich beziffern? Andersherum: Wenn ich es<br />

preislich nicht beziffern kann, muss es dann<br />

sofort aus dem Wettbewerbsrecht herausgedrängt<br />

werden oder darf es auch in einem,<br />

auch wenn sich das ein bisschen ausschließt,<br />

menschlichen Wettbewerbsrecht einen Platz<br />

haben? Diese Frage sei in der gesamten europäischen<br />

Politik nicht gelöst“, erklärte die Regierungschefin.<br />

Berufspolitik<br />

Bundeskanzlerin<br />

Dr. Angela Merkel<br />

feiert mit „60 Jahre<br />

BFB“<br />

5


Berufspolitik<br />

Die Strategie der Einigkeit hat sich bewährt<br />

Informationen zur Gebührenordnung, die Entlastung des Vorstandes für die<br />

Jahresrechnung 2008, der Bericht des Pfaff-Institutes und der Zahnärztlichen Stelle<br />

Röntgen – so die Kurzfassung der Frühjahrskammerversammlung.<br />

6<br />

Der Kammervorstand<br />

und die Geschäfts-<br />

führerin<br />

Autorin: Anja Jüttner<br />

4iMEDIA<br />

Nicht nur das sonnige Wetter sorgte für gute<br />

Stimmung zur Kammerversammlung der <strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />

<strong>Brandenburg</strong> (LZÄKB)<br />

am 4. April in Motzen, sondern auch die erfreulichen<br />

Nachrichten, die der Präsident, Dipl.-<br />

Stom. Jürgen Herbert, den Teilnehmern überbringen<br />

konnte: „Die neue Gebührenordnung<br />

für zahnärzte (gOz) scheint sich erst einmal<br />

erledigt zu haben. Dass der Referentenentwurf<br />

in der Schublade gelandet ist, ist auch ein Erfolg<br />

der gesamten deutschen Zahnärzteschaft.“<br />

Damit stieß der Kammerpräsident bei den 39<br />

Anwesenden auf Zustimmung.<br />

„Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, Gespräche<br />

mit dem Ministerpräsidenten und auch<br />

diversen <strong>Land</strong>tagsabgeordneten aller Parteien<br />

geführt – und das hat gefruchtet“, erläuterte<br />

Jürgen Herbert die Strategie der Einigkeit, die<br />

sich vorerst bewährt hat. Nach der Frage, wie<br />

es mit der Gebührenordnung nun weitergeht,<br />

steht für die Zahnärzteschaft fest: Sie bleibt<br />

bei ihrem eigenen Entwurf einer Honorarord-<br />

nung der zahnärzte (HOz). „Wir bleiben auf jeden<br />

Fall dran und werden unsere Bemühungen<br />

fortsetzen.“ Einige Mitglieder der Kammerversammlung<br />

schlugen vor, in <strong>Brandenburg</strong> eine<br />

Arbeitsgruppe aller zahnärztlichen Verbände<br />

zu gründen, die Strategien gegen einen neuerlichen<br />

Entwurf der Politik entwickeln soll. „Wir<br />

müssen uns rechtzeitig vorbereiten, denn Fakt<br />

ist: Wir können damit rechnen, dass uns in der<br />

nächsten Legislaturperiode ein noch schlimmeres<br />

Werk präsentiert wird“, warf Dr. Matthias<br />

Müller aus Eberswalde ein. Dem setzte<br />

der Kammerpräsident entgegen: „Es gibt eine<br />

solche Arbeitsgruppe bei der Bundeszahnärztekammer,<br />

die hierbei gute Arbeit leistet. Die<br />

strategische Ausrichtung wird dort entwickelt.<br />

Aus diesem Grund halte ich es nicht für den<br />

richtigen Weg, in <strong>Brandenburg</strong> einen Arbeitskreis<br />

zu gründen. Erfolg hatten wir, weil alle<br />

Bundesländer an einem Strang gezogen haben.<br />

Es hätte nicht so funktioniert, wenn jedes<br />

<strong>Land</strong> sein eigenes Konzept entwickelt hätte.“<br />

Das beharrliche Ringen der Zahnärzteschaft<br />

führte zu einem weiteren Erfolg: Die Anhebung<br />

des Punktwertes für KcH ist auf den Weg<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


gebracht. Ein entsprechender Entwurf hat den<br />

Bundesrat passiert und muss jetzt noch vom<br />

Bundestag bestätigt werden (lesen Sie mehr<br />

dazu auf der „Seite 3“ - Anmerkung der Redaktion).<br />

Magenschmerzen bereiten den Zahnärzten<br />

dagegen der Gesundheitsfonds und die elektronische<br />

Gesundheitskarte. „Sollte die Große<br />

Koalition nach der Wahl weiter bestehen, wird<br />

es sich zeigen, wie sich der Gesundheitsfonds<br />

'bewährt'“, meinte Jürgen Herbert. Abwarten<br />

heißt es auch bei der Gesundheitskarte: „Hier<br />

ist noch viel Entwicklungsarbeit notwendig.<br />

Die Karte muss auf jeden Fall praktikabel und<br />

die Daten müssen sicher sein.“ Für das <strong>Land</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> sei noch mindestens ein Jahr Zeit<br />

bis zum sogenannten Basisrollout.<br />

Abschließend bedankte sich Jürgen Herbert für<br />

die vorzügliche Arbeit des Versorgungswerkes<br />

der Zahnärztekammer Berlin, dem es gelungen<br />

ist, das Jahr 2008 trotz Weltwirtschaftskrise<br />

mit einem Nettokapitalergebnis von knapp<br />

vier Prozent abzuschließen.<br />

Wenig Arbeit für Beratungsstellen –<br />

geringe Anzahl Schlichtungsfälle<br />

Die gOz – auch in der Öffentlichkeitsarbeit des<br />

vergangenen Jahres war sie noch das bestimmende<br />

Thema, wie Vizepräsident Dr. Eberhard<br />

Steglich in seinem Bericht feststellte. Doch darüber<br />

hinaus beschäftigten auch andere Dinge<br />

die Beteiligten. „Wir haben wäh rend der Bezirksstellenversammlungen<br />

eine Umfrage zum<br />

<strong>Zahnärzteblatt</strong> <strong>Brandenburg</strong> durchgeführt. Fast<br />

25 Prozent aller Kollegen im <strong>Land</strong> haben daran<br />

teilgenommen – das ist eine beachtliche Zahl“,<br />

sagte Dr. Steglich. Das Ergebnis der Umfrage:<br />

Es wird anerkannt, dass das <strong>Zahnärzteblatt</strong><br />

kürzer, knackiger und moderner geworden ist.<br />

Eine Einschätzung, die er auch von Kollegen<br />

anderer Bundesländer so hörte.<br />

„Bei den Beratungsstellen hat sich die Tendenz<br />

der vergangenen Jahre bestätigt. Der Nachfragebedarf<br />

sinkt weiter. Die Patienten nutzen<br />

dagegen häufiger die Möglichkeit, sich telefonischen<br />

Rat in der Kammer zu holen. Den-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

noch muss man sich fragen: „Liegt die geringe<br />

Frequenz der Beratungsstellen an den guten<br />

Zahnärzten in <strong>Brandenburg</strong>?“, sprachs und<br />

nahm dabei aktuelle Schlichtungs- und Gutachtenzahlen<br />

zur Hand. 13 Schlichtungsanträge<br />

gab es demnach im vergangenen Jahr<br />

– eine rückläufige zahl. zudem wurden 27 gutachten<br />

erstellt, davon waren 18 zur Prothetik.<br />

„Im Vergleich zu vergangenen Jahren sehe ich<br />

wenig negatives Potenzial in diesen Bereichen.<br />

Wir können mit den Zahlen zufrieden sein.“<br />

Gute Nachrichten hatte Dr. Erwin Deichsel von<br />

der Fortbildung zu vermelden. 960 Teilnehmer<br />

besuchten den 18. <strong>Brandenburg</strong>ischen Zahnärztetag<br />

an jedem der beiden Veranstaltungstage.<br />

„Das wissenschaftliche Programm unter<br />

Leitung von Prof. Dr. Peter Pospiech war durch-<br />

aus gelungen“, so Dr. Deichsels Fazit. Doch der<br />

blick geht bereits voraus. im november findet<br />

der nächste Zahnärztetag statt – diesmal zur<br />

Problematik Kinderzahnheilkunde. „Auf die Besucher<br />

warten interessante Themen. Auch der<br />

Festvortrag zum Klimawandel lässt auf einiges<br />

hoffen“, meinte der Vorstandsreferent für Fortbildung.<br />

Der Blick auf das Philipp-Pfaff-Institut<br />

zeige, dass sich die positive Entwicklung im<br />

vergangenen Jahr weiter fortgesetzt und das<br />

Institut schwarze Zahlen geschrieben habe.<br />

Mehr folgte später vom Geschäftsführer des<br />

Pfaff-Institutes persönlich. Erfolgreich durch<br />

das Geschäftsjahr ging ebenso die LZÄKB. „Die<br />

Betriebs- und Rechnungsprüfung hat keinerlei<br />

Bedenken ergeben. Es wurde wirtschaftlich und<br />

sparsam gearbeitet“, verkündete Dr. Deichsel.<br />

Berufspolitik<br />

Reimund Zlobinski,<br />

Schipkau, während<br />

der Diskussion zum<br />

Bericht des<br />

Präsidenten<br />

7


Berufspolitik<br />

Einstimmig wurde<br />

der Vorstand für das<br />

Jahr 2008 entlastet<br />

und der Jahresabschluss<br />

bestätigt.<br />

Noch mehr Fotos<br />

von der Kammerversammlung<br />

finden<br />

Sie im Internet<br />

unter:<br />

www.lzkb.de >><br />

Aktuelles/Archiv >><br />

Fotogalerie.<br />

8<br />

Z-PMS-Update kommt<br />

Zu Entwicklungen in der zahnärztlichen Berufsausübung<br />

sprach Vorstandsmitglied Thomas<br />

Schwierzy. Ein Update des Zahnärztlichen<br />

PraxisManagementSystems (Z-PMS) ist noch<br />

für diesen Sommer geplant, verkündete dieser.<br />

„Es werden Aktualisierungen aller Dateien<br />

in den Segmenten vorgenommen und der Bereich<br />

Qualitätsmanagement wird übersichtlicher<br />

gestaltet. Sie können das Update als eine<br />

Ergänzungslieferung zu der Ihnen bisher vorliegenden<br />

cD verstehen“, erläuterte Thomas<br />

Schwierzy. Vor allen Dingen biete das Update<br />

wesentlich mehr Komfort für den Praxisinhaber.<br />

Anstieg der Pflegebedürftigen in<br />

Zukunft zu erwarten<br />

Dipl.-Med. Bettina Suchan konfrontierte die<br />

Mitglieder in ihrem Bericht mit einem besonderen<br />

Problem der Zahnheilkunde. In den<br />

kommenden Jahren ist ein großer Anstieg an<br />

pflegebedürftigen Menschen zu erwarten. Allerdings:<br />

in Heimen besteht ein Defizit im Wissen<br />

zur Mundgesundheit bei älteren Menschen.<br />

„Wir wollen die Heime hierbei unterstützen, wir<br />

wollen das als Hilfe zur Selbsthilfe verstehen.<br />

Die Leute, die das Pflegepersonal ausbilden,<br />

sollten für dieses Problem sensibilisiert und geschult<br />

werden. Die Kammer wird dabei ihre Unterstützung<br />

anbieten und Gespräche mit den<br />

Beteiligten führen“, erklärte Bettina Suchan.<br />

Erfolgreiche Prävention gibt es dagegen bereits<br />

bei Kindern und Jugendlichen. Der jährlich<br />

stattfindende „tag der zahngesundheit“ findet<br />

bei den Schulen große Zustimmung. „Wir werden<br />

unseren Aktionstag am 16. September<br />

durchführen. Wie im vergangenen Jahr arbeiten<br />

wir auch diesmal wieder mit der Tierärztekammer<br />

zusammen“, verriet sie.<br />

eine rückläufige tendenz zeigt sich im bereich<br />

Ausbildung, wie Vorstandsmitglied Dr.<br />

Thomas Herzog feststellte. 164 Auszubildende<br />

zur Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />

(ZFA) gibt es zum jetzigen Zeitpunkt im <strong>Land</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong>. „Auch wenn die Zahlen noch<br />

nicht dramatisch sind, müssen wir dem unsere<br />

Aufmerksamkeit schenken“, so Dr. Herzog. Er<br />

konnte zudem mitteilen, dass der Antrag, zusätzlich<br />

zur Ausbildung zur ZFA eine „Stufenausbildung<br />

mit gestreckter Abschlussprüfung“<br />

einzuführen, in der jüngsten Vorstandssitzung<br />

der Bundeszahnärztekammer vorerst zurückgezogen<br />

wurde. Darauf äußerten die Kammerversammlungsmitglieder<br />

mit Klopfen ihre Zustimmung.<br />

Haushaltsführung sparsam -<br />

Vorstand für Jahresrechnung 2008<br />

entlastet<br />

einen einblick in die finanzielle situation der<br />

LZÄKB gab Dr. Harald Renner, Mitglied des Finanzausschusses<br />

der Kammer. Die Anwesenden<br />

hatten, so der Hintergrund des Tagesordnungspunktes,<br />

über die Jahresrechnung des<br />

vergangenen Jahres zu befinden. „Die betriebs-<br />

und Rechnungsprüfung hat zu keinen Einwänden<br />

geführt, weswegen wir den Antrag auf<br />

Zustimmung zum Haushaltsabschluss 2008<br />

sowie auf Entlastung des Vorstandes stellen“,<br />

sagte Dr. renner. Ohne gegenstimme folgten<br />

die Kammerversammlungsmitglieder dem Antrag.<br />

Zahnärztliche Stelle Röntgen:<br />

nur noch wenige Beanstandungen<br />

Einmal am Rednerpult, blieb Dr. Renner auch<br />

gleich dort, um der Kammerversammlung als<br />

Vorsitzender der Zahnärztlichen Stelle Röntgen<br />

diese näher vorzustellen und Problemfelder<br />

anzusprechen. „Wichtig für unsere Arbeit<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


ist: Wir sehen uns nicht als Kontrollorgan, sondern<br />

als Servicestelle für die Zahnärzte“, betonte<br />

Dr. Renner, der um die Sensibilität dieses<br />

Bereiches weiß. Der Bestand an Röntgengeräten<br />

im letzten Jahr lag in <strong>Brandenburg</strong> bei<br />

2.112. Die Zahnärztliche Stelle Röntgen hatte<br />

2008 insgesamt 897 Prüfungen durchgeführt –<br />

allein 765 waren Erstprüfungen. „Erfreulich ist<br />

die Entwicklung: Waren Anfang der 90-er Jahre<br />

bei 62 Prozent der Prüfungen keine Beanstandungen<br />

festzustellen, so lag die Zahl im<br />

vergangenen Jahr bei 82 Prozent.“ Um diesen<br />

Trend fortzusetzen, appellierte Dr. Renner an<br />

seine Kollegen: „Nutzen Sie die Möglichkeiten<br />

einer individuellen Beratung, um so auftretende<br />

Fehlerquellen wie die zu lange Nutzung der<br />

Entwicklerchemie bei konventionellen Fällen,<br />

zu vermeiden. Hilfreich ist auch, sich die Anforderungen<br />

und Hinweise der Zahnärztlichen<br />

Stelle Röntgen anzusehen. So können viele<br />

Mängel von Vornherein beseitigt werden“, riet<br />

der Vorsitzende.<br />

Da es im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong> einen erhöhten Zuwachs<br />

von Dentalen Digitalen Volumentomographen<br />

(DVT) gibt – per 31. Dezember 2008<br />

gab es erst sechs, inzwischen zwölf –, stellte<br />

Dr. Renner diese Technik den Tagungsteilnehmern<br />

vor. Unter anderem bringt DVT eine 75-<br />

bis 80-prozentige Reduktion der Strahlendosis<br />

gegenüber einem cT – doch nicht in allen Fällen<br />

ist es sinnvoll, diese Technik einzusetzen.<br />

Manche Teilnehmer sehen dieser Entwicklung<br />

skeptisch entgegen – so unter anderem Dr.<br />

Hans-Georg Luh aus cottbus, der befürchtet,<br />

dass in absehbarer Zeit das Implantieren nur<br />

noch rechtssicher sei, wenn mit einem DVT<br />

gearbeitet wird. Die Zahnärzteschaft wird sich<br />

damit in Zukunft beschäftigen müssen.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

Trend zur strukturierten<br />

Fortbildung erkennbar<br />

Zur guten Tradition gehört es inzwischen, dass<br />

regelmäßig der Geschäftsführer des Philipp-<br />

Pfaff-Institutes den Kammerversammlungsmitgliedern<br />

Bericht erstattet. So begrüßten<br />

die Teilnehmer Dr. Thilo Schmidt-Rogge als Geschäftsführer<br />

sowie Dr. carsten Fleischfresser,<br />

brandenburgischer Vertreter im Fachbeirat am<br />

Institut. Dr. Schmidt-Rogge zog eine positive<br />

Bilanz des vergangenen Jahres: 250 Referenten,<br />

etwa 4.500 Teilnehmer und fast 140 Kurse<br />

zur Zahnmedizin standen zu Buche. Bei den<br />

Angeboten für Zahnärzte und Praxismitarbeitern<br />

stellt der Geschäftsführer fest: „Es ist ein<br />

Trend zu einer strukturierten Fortbildung bei<br />

den Zahnmedizinern erkennbar. Sie nutzen<br />

verstärkt die Möglichkeit, ihre Fortbildung für<br />

das gesamte Jahr im Voraus zu planen, anstatt<br />

punktuelle Fortbildungskurse wahrzunehmen.“<br />

Für das Jahr 2009 rechnet Dr. Schmidt-Rogge<br />

mit etwa 3.000 Teilnehmern. Probleme gäbe es<br />

insbesondere mit den Räumlichkeiten, die das<br />

Pfaff sich mit der Zahnklinik teilen muss.<br />

Dr. carsten Fleischfresser stellte sich abschließend<br />

kurz vor. Insbesondere bat er alle brandenburgischen<br />

Kollegen, sich aktiv mit Vorschlägen<br />

und Wünschen für Fortbildungskurse<br />

am Pfaff einzubringen. Über Telefon 03 33 98/71<br />

67 oder e-Mail: dr-carsten-fleischfresser@t-online.de<br />

ist er jederzeit ansprechbar.<br />

Die nächste Kammerversammlung findet am<br />

10. Oktober in Motzen statt.<br />

Berufspolitik<br />

Dr. Harald Renner<br />

aus cottbus berichtete<br />

über die Arbeit<br />

der Zahnärztlichen<br />

Stelle Röntgen.<br />

Dr. Thilo Schmidt-<br />

Rogge (l.) und Dr.<br />

carsten Fleischfresser,<br />

Werneuchen,<br />

Mitglied des Fachbeirates<br />

am Pfaff<br />

Berlin.<br />

9


Berufspolitik<br />

Koordinierungskonferenz Qualitätsmanagement<br />

KZBV und Bundeszahnärztekammer luden die Mitarbeiter und Referenten der Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit zur Koordinierungskonferenz ende Februar nach Kiel ein, um<br />

zum Thema Qualitätsmanagement (QM) Erfahrungen auszutauschen<br />

10<br />

Zahnarzt<br />

Sven Albrecht,<br />

Templin<br />

Gesetzliche<br />

Grundlage:<br />

Die an der vertrags-<br />

zahnärztlichenVer- sorgungteilnehmen- den Zahnärzte und<br />

zahnärztlichen<br />

Einrichtungen<br />

sind nach § 135a<br />

Abs. 2 Nr. 2 SGB V<br />

verpflichtet, ein<br />

einrichtungsinternes<br />

QM einzuführen und<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Die Vorgaben be-<br />

schränken sich auf<br />

grundlegende Min-<br />

destanforderungen,<br />

weil die Einführung<br />

und Umsetzung von<br />

QM-Systemen ent-<br />

scheidend von den<br />

einrichtungsspezifi-<br />

schenGegebenhei- ten und Bedingun-<br />

gen in den einzelnen<br />

Praxen abhängen.<br />

Autor: Sven Albrecht<br />

Referent für Öffentlichkeitsarbeit der KZVLB<br />

Die Öffentlichkeitsarbeiter fanden sich zahlreich<br />

in der Hansestadt ein, um Neues von den<br />

entsprechenden Fachleuten zu hören und zu<br />

diskutieren.<br />

Unter dem Eindruck verstärkter öffentlicher<br />

Wahrnehmung, wachsender gesellschaftlicher<br />

Anforderungen an die Versorgungsqualität und<br />

begrenzter Ressourcen im Gesundheitswesen<br />

hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren die<br />

Regelungen zu qualitativen Anforderungen an<br />

die Leistungsträger im Gesundheitswesen sukzessive<br />

ausgebaut. Für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

der zahnärztlichen Organisationen stellt<br />

sich somit mehr denn je die Frage, welches<br />

Bild sie in der Qualitätsdebatte erzeugen bzw.<br />

erzeugen wollen, und wie sie mit den gesellschaftlichen<br />

und gesetzgeberischen Anforderungen<br />

an die Qualität der zahnmedizinischen<br />

Versorgung oder Vorwürfen über Defizite derselben<br />

umgehen möchten. Ziel der Koordinierungskonferenz<br />

war es, zunächst den aktuellen<br />

Stand der Qualitätsdebatte im Gesundheitswesen<br />

zu beleuchten, und anschließend Konsequenzen<br />

für die zahnärztliche Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit zu erörtern.<br />

Vorwärts immer - Rückwärts<br />

nimmer<br />

Die Überschrift und damit auch das Motto der<br />

Tagung lautete: „Vorwärts immer - Rückwärts<br />

nimmer: Die Debatte um Qualität in der zahnärztlichen<br />

Versorgung“. War es gewollt oder<br />

nur einfach ein spielerischer Umgang mit dem<br />

Zitat Erich Honeckers - auf jeden Fall drängten<br />

sich bei dem Thema QM zumindest den ostdeutschen<br />

Kollegen Assoziationen zum sozialistischen<br />

Wettbewerb in den Polikliniken der<br />

Ex-DDR auf.<br />

Dass QM aber, wenn man es richtig und praxisgerecht<br />

in die eigene Praxis zu integrieren versteht,<br />

nichts mit sozialistischem Wettbewerb<br />

zu tun hat und letztendlich der Verbesserung<br />

der Praxisabläufe, Hygienestandards etc. und<br />

damit einer Verbesserung der Patientenversorgung<br />

dient, zeigten die Beiträge der Referenten<br />

an den beiden Konferenztagen.<br />

QM führt nachweislich zur<br />

effektiveren Arbeit<br />

Nach Begrüßung und Einführung hielten Prof.<br />

Dr. Joachim Szecsenyi von der Universität Heidelberg<br />

und Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg,<br />

Verantwortliche für das QM in den Sana Kliniken,<br />

ihre Vorträge. Beide hoben die Notwendigkeit<br />

und positiven Erfahrungen eines funktionierenden<br />

QM´s in ihren Bereichen hervor.<br />

Prof. Szecsenyi wies insbesondere auf die<br />

Wichtigkeit von Qualitätszirkeln und Leitlinien<br />

hin und Frau Dr. Haeske-Seeberg erläuterte,<br />

wie QM in den 17 deutschen Sana Kliniken<br />

mit mehr als 17.500 Mitarbeitern funktioniert.<br />

Hier ist QM ausschließlich im Aufgabenbereich<br />

der Führungskräfte angesiedelt, die hierzu entsprechende<br />

Schulungen, Seminare und Klausurtagungen<br />

durchführen. Anhand von Zahlen<br />

konnte sie veranschaulichen, dass QM in den<br />

Sana Kliniken wirklich zur Verbesserung der<br />

Arbeitsabläufe und Ressourcenausnutzung geführt<br />

hat.<br />

Dr. Jürgen Fedderwitz, Vorsitzender des Vorstandes<br />

der KZBV, ging dann in seinem Vortrag<br />

auf die individuelle Verantwortung des<br />

Zahnarztes in seiner Praxis ein und zeigte dabei<br />

auch auf, dass schon vom Gesetzestext her<br />

der Zahnarzt vor Probleme gestellt wird, wie er<br />

im Bereich der GKV die Qualität in der Versorgung<br />

sicher stellen soll. Hier heißt es im § 12<br />

SGB V: „Die Leistungen müssen ausreichend,<br />

zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“.<br />

Demgegenüber steht im § 135a SGB V:<br />

„Die Leistungserbringer sind zur Sicherung und<br />

Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen<br />

erbrachten Leistungen verpflichtet. Die Leistungen<br />

müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse entsprechen und<br />

in der fachlich gebotenen Qualität erbracht<br />

werden.“<br />

Tranzparenz und Vertrauen<br />

schaffen<br />

Hinzu käme nach Meinung von Dr. Fedderwitz<br />

noch, dass die öffentliche Wahrnehmung auf<br />

Defizite fokussiert ist und Fortschritte in der<br />

Qualität der zahnärztlichen Tätigkeit zu selten<br />

vermittelt werden. Ein Fazit seines Vortrages<br />

lautete deshalb: „Die zahnärztliche Öffentlichkeitsarbeit<br />

muss das Thema Behandlungsqualität<br />

in positiven wie negativen Aspekten<br />

offensiv angehen. Primärziel ist die Schaffung<br />

von Transparenz und Vertrauen.“ In diesem<br />

zusammenhang wies Dr. Dietmar Oesterreich,<br />

Vizepräsident der BZÄK, auf die Bedeutung der<br />

selbstbestimmten Qualitätsförderung aus Sicht<br />

der BZÄK hin. Trotz (oder wegen) der Informationsüberflutung<br />

zu diesem thema seien inhalte<br />

und Vorzüge von QM in den Praxen noch nicht<br />

ausreichend präsent. Dies gälte es auch durch<br />

die Arbeit der Öffentlichkeitsabteilungen zu<br />

verbessern.<br />

Der zweite Konferenztag war den Berichten<br />

über Aktionen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeitern<br />

aus den Bundesländern sowie State-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

ments der Spitzen von KZBV (Dr. Jürgen Fedderwitz)<br />

und BZÄK (Dr. Peter Engel, Präsident<br />

der BZÄK) zu den momentanen Schwerpunkten<br />

ihre Arbeit vorbehalten.<br />

Z-PMS erfüllt Forderung der Politik<br />

Was konnte man nach zwei Tagen Arbeit zum<br />

thema QM nun für die Öffentlichkeitsarbeit in<br />

<strong>Brandenburg</strong> mitnehmen? Erstens vielleicht,<br />

dass die Diskussion zum Thema QM in einem<br />

Spannungsfeld zwischen dem Wunsch des<br />

Berufsstandes nach selbstbestimmter Qualitätsförderung<br />

einerseits und der Befürchtung<br />

andererseits stattfindet, dass die Qualitätsdebatte<br />

zum Hebel einer rein wettbewerbsorientierte<br />

Kostensenkungspolitik verkommen könnte.<br />

Und zweitens, dass wir in <strong>Brandenburg</strong> mit<br />

dem Zahnärztlichen PraxisManagementSystem<br />

(Z-PMS) unserer Zahnärztekammer nicht<br />

schlecht bedient sind. Es erfüllt einerseits die<br />

Forderungen der Politik nach einem QM in jeder<br />

Zahnarztpraxis. Andererseits gibt es bei<br />

der Abarbeitung der Fragen wirklich praxisrelevante<br />

Anstöße zum Überdenken eingefahrener<br />

Praxisabläufe und Hygieneregimes in der<br />

eigenen Praxis, die man dann im Sinne einer<br />

qualitätsorientierten Patientenversorgung entsprechend<br />

modifizieren kann.<br />

In diesem Sinne wirklich: „Vorwärts immer –<br />

Rückwärts nimmer“. Den sozialistischen Wettbewerb<br />

wollen wir nicht mehr haben, aber ein<br />

QM, das in der Praxis durchführbar ist und den<br />

Patienten und damit nicht zuletzt auch unseren<br />

Praxen nützt.<br />

Berufspolitik<br />

Die Öffentlichkeitsarbeiter<br />

hatten sich<br />

zur Aufgabe gestellt,<br />

Strategien zu entwickeln,<br />

mit denen<br />

Inhalte und Vorzüge<br />

des QM besser publik<br />

gemacht werden<br />

– der Vortrag von Dr.<br />

Haeske-Seeberg gab<br />

gute Ansatzpunkte.<br />

11


Praxis<br />

Hygienekosten in der Zahnarztpraxis<br />

Der Informationsdienst des Instituts der deutschen Zahnärzte (IDZ) veröffentlichte<br />

die Ergebnisse aus einer Studie von 2006 über Hygienekosten in der Zahnarztpraxis.<br />

Ein Vergleich zu 1996 zeigt deutlich: die Kosten sind enorm gestiegen.<br />

Besonders hoch sind<br />

12<br />

die Sachkosten ge-<br />

stiegen, die benötigt<br />

werden, um Hygiene<br />

zu gewährleisten.<br />

grafik 1<br />

Quelle: IDZ Informa-<br />

tion 2/2008.<br />

Autoren: Thomas Schwierzy, Vorstandsmitglied<br />

der LZÄKB; Christina Lukas, Referat<br />

Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Im Februar 2008 veröffentlichte der Informationsdienst<br />

des Instituts der deutschen Zahnärzte<br />

(IDZ) die Ergebnisse aus der betriebswirtschaftlichen<br />

und arbeitswissenschaftlichen<br />

Studie von 2006 über Hygienekosten in der<br />

Zahnarztpraxis. Als Vergleichsmaßstab wurde<br />

eine Pilotstudie aus dem Jahr 1996 herangezo-<br />

gen. Über ein Jahrzehnt führten zahlreiche Veränderungen<br />

der gesetzlichen Vorgaben (MPG,<br />

Empfehlung des RKI von 2006, MPBetreibV<br />

etc.) zu einer enormen Kostensteigerung in<br />

den Zahnarztpraxen, wie der Vergleich beider<br />

Studien aufzeigt.<br />

Personal- und Sachkosten<br />

Der gesamte Kostenaufwand für die Hygiene<br />

lässt sich im Bereich der Zahnmedizin<br />

nur schwer erfassen, da Zahnarztpraxen im<br />

Grundsatz durch Individualität charakterisiert<br />

sind. Dennoch ist es mit diesen Studien gelungen,<br />

den nicht unerheblichen Anteil der auf<br />

die Hygiene entfallenden Personalkosten mit<br />

zu erfassen und betriebswirtschaftlich korrekt<br />

abzubilden. Für die Erfassung des Zeitaufwandes<br />

der hygienebezogenen Arbeiten musste<br />

darauf geachtet werden, dass die Zahnarztpraxen<br />

an den Messstichtagen ein möglichst<br />

breites Behandlungsspektrum aufwiesen (volle<br />

Ausschöpfung der Therapiemöglichkeiten/<br />

Kapazitäten).<br />

Die Hygienekosten wurden sowohl für Einzelpraxen<br />

als auch für Berufsausübungsgemeinschaften<br />

(öBAG/üBAG) – ehemals Gemeinschaftspraxen<br />

– getrennt nach Sach- und<br />

Personalkosten berechnet. Aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht werden alle Kosten, welche<br />

durch die Beachtung der gesetzlichen Regelungen<br />

sowie der Empfehlungen des Robert-<br />

Koch-Institutes entstehen, als Hygienekosten<br />

subsummiert (Beispiel: Verbrauch von Flächendesinfektionsmitteln,<br />

Abschreibungen –<br />

zum Beispiel für das Reinigungsdesinfektionsgerät<br />

/ RDG).<br />

Die Hygienekosten werden weiter in Sach- und<br />

Personalkosten unterschieden. Der Begriff<br />

sachkosten definiert den Verbrauch von gütern<br />

und speziellen Dienstleistungen (anteilige<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Praxisraumkosten, Reparaturkosten, Kosten im<br />

Zusammenhang mit Arbeitsschutz- und Fortbildungsverpflichtungen<br />

...).<br />

Die Personalkosten hingegen werden durch<br />

Leistungen der Mitarbeiter im Hygienebereich<br />

definiert (wie hygienebedingte Arbeiten im<br />

Behandlungsraum und bei der Instrumentenaufbereitung).<br />

Dass sich die Personalkosten<br />

für den Bereich der Hygiene seit 1996 mehr<br />

als verdoppelt haben (mit einem Zuwachs von<br />

127 Prozent, wovon die regulären Lohnsteigerungen<br />

lediglich 24 Prozent ausmachen), liegt<br />

vorwiegend an dem stark erhöhten Zeitaufwand,<br />

welcher notwendig geworden ist, um<br />

die auferlegten bürokratischen Anforderungen<br />

zu erfüllen.<br />

Dies spiegelt sich auch in den Sachkosten wider<br />

(siehe grafik 2). betrachtet man hier die<br />

korrespondierenden Kostenpositionen „Ar-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

beitsschutz und Fortbildungsverpflichtungen“<br />

als auch „Abnahme- und Reparaturkosten“ sowie<br />

„Gebühren der Kontrolle der Geräte und<br />

Einrichtungen“, so imponieren diese mit einer<br />

Steigerung von 400 bzw. fast 500 Prozent! Da<br />

im Bereich Hygiene die Sachkosten den größten<br />

Anteil ausmachen, verwundert es nicht,<br />

dass Mehrbehandlerpraxen bezüglich der relativen<br />

Kosten günstiger dastehen als Einzelpraxen<br />

(siehe grafik 3).<br />

Resümee<br />

Aufgrund der erheblich gestiegenen gesetzlichen<br />

Anforderungen an die Hygiene ist der<br />

damit verbundene Kostenaufwand zu einem<br />

existenziellen Faktor für die Zahnarztpraxen<br />

geworden. So können bei einer Einzelpraxis<br />

die hygienebedingten Aufwendungen bei betriebswirtschaftlich<br />

korrekter Betrachtungsweise<br />

bis zu einem Viertel des Praxisumsatzes<br />

ausmachen. Berücksichtigt man ferner, dass<br />

deutsche Zahnarztpraxen bezüglich der Hygienestandards<br />

sowohl im europäischen, als<br />

auch im Branchenvergleich weit vorne liegen,<br />

so können weitere Bestrebungen, welche auf<br />

noch mehr Auflagen und bürokratisierung abzielen<br />

und somit noch mehr Kosten erhöhend<br />

wirken, nur auf Ablehnung stoßen. Insbesondere<br />

auch vor dem Hintergrund, dass der Hygienekostensteigerung<br />

von 84,4 Prozent in<br />

den Jahren von 1996 bis 2006 lediglich eine<br />

durchschnittliche Punktwertsteigerung von 5,9<br />

Prozent im Bema-Bereich<br />

sowie Null Prozent im<br />

gOz-bereich gegenüber<br />

stehen.<br />

Nur so viel wie<br />

nötig<br />

In Anlehnung an die altbewährten<br />

Regeln der Antibiotikatherapie<br />

„So breit<br />

wie nötig, aber so schmal<br />

wie möglich“, sollte auch<br />

für die Hygiene in Praxen<br />

gefordert werden: „So gut<br />

wie möglich, aber nur soviel<br />

wie nötig!“<br />

Praxis<br />

grafik 2 –<br />

prozentuale<br />

Veränderung der<br />

Hygienesachkosten<br />

von 1996 gegenüber<br />

2006<br />

Quelle: IDZ Information<br />

2/2008<br />

grafik 3<br />

Quelle: IDZ Information<br />

2/2008.<br />

Diese Studie kann<br />

kostenlos beim IDZ<br />

angefordert oder<br />

über<br />

www.idz-koeln.de<br />

als pdf-Datei heruntergeladen<br />

werden.<br />

13


Praxis<br />

14<br />

Abfahrt nach Polen<br />

– der Gesundheitstou-<br />

rismus boomt, wird<br />

jedoch zunehmend<br />

kritisch hinterfragt<br />

Zahnersatzversorgung im Ausland mangelhaft<br />

nach wie vor schicken Krankenkassen - allen voran die AOK - ihre Versicherten zur<br />

„preiswerten“ Behandlung nach Polen. Und das, obwohl auch die zweite Studie ihres<br />

eigenen Medizinischen Dienstes auf große Risiken für Patienten hinweist.<br />

Mit freundlicher<br />

Genehmigung des<br />

<strong>Zahnärzteblatt</strong>es<br />

Rheinland-Pfalz<br />

(MDK) Trotz aller Warnungen: Der Gesundheitstourismus<br />

boomt weiter. So haben auch<br />

der Medizinische Dienst der Krankenversicherung<br />

(MDK) Rheinland-Pfalz und das Institut<br />

für medizinische Biometrie, Epidemiologie<br />

und Informatik (IMBEI) der Universität Mainz<br />

erneut eine Studie zu „Zahnersatz aus dem<br />

Ausland – Qualität und Kosten“ publiziert – die<br />

zweite nach 2004. Das Ergebnis der Untersuchung,<br />

die den Zeitraum 2006 bis 2007 umfasst:<br />

Zahnersatzbehandlungen im (Nicht-EU-)<br />

Ausland weisen Mängel auf.<br />

Die Nachuntersuchungen der MDK-Gutachter<br />

ergaben, dass ein Drittel der jenseits der Grenzen<br />

erfolgten Zahnersatzversorgungen keineswegs<br />

in Ordnung war. bei zwei Dritteln davon<br />

wurde sogar empfohlen, den Zahnersatz vollständig<br />

neu anfertigen zu lassen.<br />

Die Gründe dafür waren „abstehende“ Kronenränder,<br />

fehlender oder fehlerhafter Gegenbiss,<br />

fehlerhafte technische Ausführung und nicht<br />

erhaltungswürdige oder parodontal vorgeschädigte<br />

Pfeilerzähne, zählt der MDK in seiner<br />

Studie auf.<br />

Falsche Entscheidungen<br />

Oft wurde für festsitzenden zahnersatz statt<br />

kombiniert festsitzend-herausnehmbaren oder<br />

komplett herausnehmbaren Zahnersatz entschieden<br />

– obwohl die Gebiss-Situation der Patienten<br />

aufgrund Zahl und Zustand der Restzähne<br />

gemessen an den deutschen Richtlinien<br />

des Gemeinsamen Bundesausschusses eine<br />

solche Lösung auf Dauer nicht zuließ. Negativ<br />

fiel zudem auf, dass Vorbehandlungen wie die<br />

Entfernung nicht erhaltungswürdiger Zähne,<br />

notwendige Wurzelkanalbehandlungen oder<br />

Parodontaltherapien im Ausland vernachlässigt<br />

werden. Insgesamt entsprachen nur 55 Prozent<br />

der Versorgungen den Kritierien Mängelfreiheit<br />

und Richtlinienkonformität. Technisch weniger<br />

aufwändiger Zahnersatz war eher richtlinienkonform<br />

und mängelfrei.<br />

Weiter richtete der MDK sein Augenmerk auf<br />

die nachvollziehbaren Indikationen zum Überkronen<br />

von Zähnen. Bei einem Drittel aller<br />

Patienten konnte die Indikation nur teilweise<br />

nachvollzogen werden. Im Durchschnitt erhielten<br />

diese Patienten vier Kronen ohne medizini-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


sche Notwendigkeit – vermutlich aus ästhetischen<br />

Aspekten.<br />

Keine Sicherheit<br />

Der MDK weist auch darauf hin, dass in<br />

Deutschland für jeden gesetzlich Krankenversicherten<br />

vor dem Anfertigen von Zahnersatz<br />

ein Heil- und Kostenplan erstellt wird, den die<br />

Krankenkassen überprüfen. Damit habe der<br />

Patient die Garantie, dass die Planung den<br />

Richtlinien und den gesetzlichen Vorgaben entspreche.<br />

Vor der Behandlung im Ausland lag<br />

in 51 Prozent der Fälle ein deutscher Heil- und<br />

Kostenplan vor. Diese HKPs hätten auf die Art<br />

und Qualität der später im Ausland gefertigten<br />

Arbeit jedoch keinen einfluss gehabt. bei<br />

fehlendem Heil- und Kostenplan sei eher eine<br />

Tendenz zu festsitzendem Zahnersatz zu beobachten<br />

gewesen. Insgesamt waren 45 Prozent<br />

des Auslands-Zahnersatzes andersartig, 33<br />

Prozent gleichartig und 22 Prozent Regelversorgungen.<br />

Material: unbekannt<br />

In keinem Fall der begutachteten Fälle gab es<br />

eine Konformitätserklärung. In Deutschland<br />

hat der Patient Anspruch auf eine Konformitätserklärung<br />

des zahntechnischen Labors mit<br />

Informationen über die verwendeten Materialien<br />

und deren chemische Zusammensetzung.<br />

Die Kosten für Zahnersatz im Ausland sind<br />

günstiger. Allerdings müssen Patienten auch<br />

für Reise und Aufenthalt bezahlen. Nicht außer<br />

Acht gelassen werden dürfe, so der MDK,<br />

dass ja immerhin 45 Prozent der Auslandsversorgungen<br />

nicht richtlinienkonform und mängelbehaftet<br />

gewesen seien und somit Kosten<br />

für Nachbesserungen bzw. Neuanfertigungen<br />

anfielen. selbst wenn der zahnarzt im Ausland<br />

die Kosten für die Nachbehandlung übernehme,<br />

müsse der Versicherte erneut die Ausga-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

ben für Hin- und Rückfahrt sowie für die Unterbringung<br />

tragen.<br />

Patient trägt das Risiko<br />

Zudem sei es fraglich, wer die Mängel an dem<br />

im Ausland hergestellten Zahnersatz behebe<br />

und die dadurch entstehenden Kosten übernehme.<br />

Deutsche Zahnärzte könnten das Nachbessern<br />

von ausländischem Zahnersatz ablehnen,<br />

so lange nicht ein Notfall eintrete. Auch<br />

die Gesetzliche Krankenversicherung sei nicht<br />

prinzipiell verpflichtet, Mängelkorrekturen zu<br />

bezahlen. Letztlich trage der Versicherte das<br />

Risiko der Zahnersatzversorgung im Ausland<br />

selbst. In Deutschland und in der EU gelte eine<br />

zweijährige Gewährleistung. Dennoch kann es<br />

laut MDK im europäischen Ausland für den Patienten<br />

problematisch werden, seine Forderungen<br />

juristisch durchzusetzen. Aufpassen müssen<br />

Patienten auch bei der Kostenerstattung<br />

der GKV gemäß Paragraph 13 SGB V. Gesetzliche<br />

Vorgaben für dieses Procedere existierten<br />

nicht im Detail, so der MDK. Krankenkassen<br />

handhabten die Kostenerstattung für ausländischen<br />

Zahnersatz unterschiedlich.<br />

Während einige Krankenkassen nur eine Auszahlung<br />

der befundbezogenen Festzuschüsse<br />

vornähmen, wenn im Vorfeld ein in Deutschland<br />

gutachterlich überprüfter Heil- und Kostenplan<br />

die medizinische Notwendigkeit bestätigt<br />

habe, ließen andere Krankenkassen<br />

ausländischen Zahnersatz im Nachhinein gutachterlich<br />

überprüfen. Im Vordergrund stünden<br />

die medizinische Notwendigkeit entsprechend<br />

der Richtlinien, die technische Ausführung und<br />

mögliche Mängel. Grundsätzlich betrage der<br />

Zuschuss für ausländischen Zahnersatz höchstens<br />

den Betrag, den der Versicherte auch in<br />

Deutschland bekommen hätte, abzüglich der<br />

Beträge für Verwaltungskosten, fehlende Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

und Praxisgebühr.<br />

„risiko Auslandsbehandlung“ heißt ein Patientenflyer, den die KzVLb für die<br />

Auslage in der Patientenberatung sowie auf Messen und bei Patientenveranstaltungen<br />

entwickelt hat. Darin werden sämtliche Fakten aufgeführt, die Patienten<br />

bedenken sollten, bevor sie einen Auslandszahnarzt aufsuchen. Das Echo war<br />

durchweg positiv. Ziel ist das Umdenken bei Patienten, die aufgrund des angeblichen<br />

Preisvorteils eine Auslandsbehandlung planen.<br />

Praxis<br />

15


Praxis<br />

Der Blick ins Internet: die Patientenberatung<br />

Sie suchen – wir bieten. So könnte das Internetangebot von Kammer und KZV für<br />

ihre Patienten am besten umschrieben werden. Ob ausführliche informationen aller<br />

Art, Termine der Patientenberatungsstellen oder der „ZahnRat“ – alles ist präsent.<br />

16<br />

Ausschnitt aus<br />

www.lzkb.de – was<br />

von Kammer oder<br />

KZV für Ihre Patien-<br />

ten ins Netz gestellt<br />

wird, ist seriös und<br />

demonstriert Fach-<br />

kompetenz, die Sie<br />

gern weiterreichen<br />

dürfen.<br />

Autorin: Jana Zadow<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit LZÄKB<br />

Sie sind stets auf der Suche nach guten, fachlich<br />

korrekten Informationen für Ihre Patienten?<br />

Ein Weg, daran zu gelangen, ist der Weg ins<br />

Internet – und zwar auf die Seiten Ihrer beiden<br />

zahnärztlichen Körperschaften <strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />

(LZÄKB) und <strong>Kassenzahnärztliche</strong><br />

<strong>Vereinigung</strong> (KZVLB). Hiermit wollen wir Ihnen<br />

einen kleinen Einblick gewähren, damit Sie<br />

beim nächsten Mal gar nicht erst lange suchen<br />

müssen.<br />

www.kzvlb.de<br />

Die Seiten der KZV für Patienten starten mit<br />

diversen Zahn-Tipps, unter anderem zu der<br />

Frage: „carisolv – Kariesbehandlung ohne Bohren?“.<br />

Die „Informationen“ bieten beispielsweise<br />

eine Abrechnungshilfe für Festzuschüsse,<br />

Materialienauswahl für Zahnfüllungen, Tipps<br />

zur Ernährung oder zur Zahnarztangst. Interessante<br />

Links, die Praxissuche, ein Formular zur<br />

„virtuellen Sprechstunde“ sowie der Download<br />

verschiedener Faltblätter wie das Dokument<br />

„Praxisführer für Patienten mit Behinderungen“<br />

runden das Angebot hier ab.<br />

www.lzkb.de<br />

Wer die Rubrik „Patienten“ auf den Seiten der<br />

LzÄK anklickt, findet zuerst informationen zu<br />

den Patientenberatungsstellen, welche in Kooperation<br />

mit der Verbraucherzentrale <strong>Brandenburg</strong><br />

e.V. landesweit angeboten werden.<br />

Einem Direkt-Link zum Zahnarzt-Suchdienst<br />

folgen Informationen zu den Gutachtern sowie<br />

der Schlichtungsstelle der Kammer.<br />

unter „gOz & beihilfe“ finden die Patienten die<br />

sprechstundenzeiten des gOz-Ausschusses<br />

sowie Abrechnungshinweise und Informationsblätter<br />

für die private Liquidation.<br />

Die jeweils aktuelle Ausgabe der Patientenzeitschrift<br />

„ZahnRat“ sowie ein Archiv steht<br />

auf den Internetseiten ebenso zur Verfügung<br />

wie eine Übersicht über die Patienteninformationen<br />

der BZÄK und DGZMK. Erst vor kurzem<br />

konnte hier das Angebot um das Thema „Wurzelspitzenresektion“<br />

erweitert werden.<br />

Rechtsfragen, zahlreiche Beiträge zu den Stichworten<br />

„Zahnheilkunde aktuell“ und „Gesunde<br />

Zähne ein Leben lang“ sowie Link-Adressen zu<br />

interessanten Seiten sorgen für ein wirklich<br />

umfassendes Angebot – für Ihre Patienten.<br />

Eine Adresse:<br />

Mit www.zahnaerzte-in-brandenburg.de<br />

gelangt man im Internet auf alle Angebote<br />

von Kammer und KZV für die Patienten<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


✂<br />

FAX<br />

57 Einen Zahn(ersatz) zulegen – aber welchen?<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

57<br />

„VORGESCHICHTE“ * MÖGLICHKEITEN * MATERIALIEN * PFLEGE<br />

Einen Zahn(ersatz) zulegen – aber welchen?<br />

Die eigenen Zähne wachsen von allein,<br />

und wir nehmen sie (zumeist) so an, wie<br />

die Natur sie uns schenkt. Doch der richtige<br />

Zahnersatz muss von uns selbst und<br />

mit Verstand gewählt werden. Die Gründe<br />

für Zahnverlust sind so vielfältig wie<br />

das Leben. Doch es gibt nicht einen einzigen<br />

Grund, mit Zahnlücken leben zu<br />

müssen. Der beste Zahnersatz ist nicht<br />

der teuerste oder trendneueste, sondern<br />

der, der am besten zu Ihnen, zu Ihren<br />

Gewohnheiten und Lebensumständen<br />

passt. Und deshalb sind nicht nur Fragen<br />

zu Material, Konstruktionsvarianten und<br />

Finanzierung wichtig, sondern auch zur<br />

„Vorgeschichte“ des Zahnverlustes.<br />

In diesem ZahnRat werden Ihnen die<br />

verschiedenen Möglichkeiten, Vorzüge<br />

und Grenzen der einzelnen Zahnersatzlösungen<br />

für Einzelzahnlücken, Lückengebisse<br />

und zahnlose Kiefer erläutert.<br />

Zunächst soll jedoch mit einigen Fragen<br />

gezeigt werden, warum die „Vorgeschichte“<br />

des Zahnverlustes so wichtig<br />

für die Entscheidung und Anfertigung<br />

zu Ihrem passenden Zahnersatz ist.<br />

Wie entstand die Lücke? tur des gesamten Kopf- und Schulterbete Gebiss auf Folgeschäden bzw. Verän-<br />

Knochen- und Gewebe, die nicht mehr reiches haben. Die Folge wären u. a. derungen untersucht werden, bevor ei-<br />

arbeiten müssen, weil sie keinen Belas- Spannungskopfschmerz, Rückenne Entscheidung für den bestmöglichen<br />

tungen mehr ausgesetzt sind, beginnen schmerz, Fehlbelastungen der Wirbel- Zahnersatz getroffen werden kann.<br />

zu schrumpfen. Das gilt auch für Kiefersäule.knochen und Weichgewebe, die als Ist der Zahnverlust auf eine Zahnbett- Wie groß und wie alt ist die<br />

Zahnbett den natürlichen Zahn umerkrankung zurückzuführen, dann hat<br />

Lücke und wo befindet sie sich?<br />

schließen und festhalten. Zahnersatz der Gewebesubstanzverlust schon vor<br />

muss also auch eventuellen Substanz- geraumer Zeit begonnen. Hier sollte zu- Der kräftigste Muskel unseres Körpers<br />

verlust an Knochen und Zahnfleisch erst die Zahnbetterkrankung behandelt ist der Kaumuskel. Jeder Zahn ist Teil<br />

ausgleichen, um wieder die natürliche werden, anschließend muss die Prothe- eines bestimmten Kräfteverhältnisses,<br />

Bisshöhe in der Zahnreihe zu erreichen. tik den bereits fortgeschrittenen Subs- das jeder Mensch beim Kauen, Beißen<br />

Geschieht dies nicht, würden die Kietanzverlust an Knochen und Zahnbett oder auch bei so unerwünschten Tätigfergelenke<br />

unterschiedlich und damit ausgleichen.<br />

keiten wie Knirschen und Pressen ent-<br />

falsch belastet. Das wiederum kann War ein Unfall die Ursache für die Zahnwickelt. Also muss auch jeder Ersatz-<br />

Auswirkungen auf Skelett und Muskulalücke, muss ebenfalls zuerst das gesamzahn nicht nur eine Lücke ästhetisch<br />

Patientenzeitung der Zahnärzte<br />

in <strong>Brandenburg</strong>, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

59<br />

Erster bleibender Zahn • Caries, Cola und Co. • Gesundes Zahnfleisch, gesunde Zähne<br />

Das Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden<br />

– die Zähne bestimmen mit!<br />

Kinderzahnheilkunde im Lebensalter von 6 bis 12 Jahren<br />

Mit Sicherheit ist der Abschnitt von<br />

6 bis 12 Jahren wieder eine sehr interessante<br />

Etappe des Lebens unserer Kinder.<br />

Diese beginnt in der Regel mit einem sehr<br />

gravierenden Ereignis – der Schuleinführung.<br />

Für die Kinder ist dies der Eintritt<br />

in eine andere Welt mit zunehmender<br />

Selbstständigkeit. Sie wollen entdecken<br />

außerhalb des Elternhauses, Freiheiten<br />

gewinnen und diese nutzen. Natürlich<br />

spielt bei diesen Überlegungen bzw. oft<br />

auch instinktiven Handlungen immer<br />

noch die Rückkopplung der Sicherheit des<br />

Elternhauses eine Rolle, die sich aber zunehmend<br />

ändert. Kinder wollen bald keine<br />

Kinder mehr sein im Sinne einer Abhängigkeit<br />

ihrer Entscheidungen. Sie<br />

fordern zunehmend ein, für die Erwachsenen<br />

Partner zu sein. Für Eltern ist dies eine<br />

Zeit des Loslassens, ein gewaltiger<br />

Einschnitt, der sich über Jahre hinzieht.<br />

Das Behüten muss dem Vertrauen Platz<br />

machen, dass das Kind nichts „Unrechtes“<br />

tut bzw. es Gefahren begegnen kann.<br />

Plötzlich erleben die Eltern Situationen,<br />

in denen das heranwachsende Kind in<br />

seiner größer werdenden Selbstständigkeit<br />

immer weniger zu Auskünften auf die<br />

Fragen nach dem „Warum?“ bereit ist.<br />

Es erwartet, seine Handlungen einfach<br />

zu akzeptieren, so wie es eben gelernt<br />

hat, die Handlungen der Erwachsenen,<br />

seiner Eltern oder Großeltern, als gegeben<br />

hinzunehmen.<br />

Mit dem Ende dieser Lebensetappe beginnt<br />

eine sehr einschneidende Entwicklungsphase:<br />

die Pubertät. Dem Kind noch<br />

unbekannte körpereigene Steuerungssys- den Erwachsenen lässt das Kind darauf<br />

teme führen, oft vehement, zu körperlich vertrauen, dass es für die Unmenge von<br />

sichtbaren und psychisch spürbaren Um- Fragen, die es beschäftigen, auch die<br />

strukturierungsprozessen, die das gesam- Antworten bekommt, die es für das eigete<br />

seelische Gleichgewicht oft total ne Gefühl als richtig akzeptiert.<br />

durcheinanderwirbeln.<br />

Die Eltern sollten durch Vorleben dem<br />

Der Spagat zwischen Pflicht (Schulablauf, Kind vermitteln, dass Leben ein einmali-<br />

Hausarbeiten, häuslichen, aber auch ges Geschenk ist, etwas Großartiges.<br />

freundschaftlichen Verpflichtungen) und Dies zu bewahren, erfordert eine gesunde<br />

Neigung (Träumen, Hobbys, einfach mal Lebensführung, denn körperliche und<br />

„durchhängen“, mit Kumpels losziehen) seelische Gesundheit bzw. Ausgeglichen-<br />

wird manchmal schier unüberwindlich. heit bedeuten ein harmonisches Lebens-<br />

Eine sanft führende Partnerschaft mit gefühl.<br />

Patientenzeitung der Zahnärzte<br />

in <strong>Brandenburg</strong>, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

Wurzelkanalaufbereitung • Wurzelfüllung • Wurzelspitzenresektion<br />

61<br />

Anfang oder Ende? Das Zahnmark im Fokus<br />

Von nervigen Schmerzen, Kanalarbeiten und der Möglichkeit, einen Zahn zu retten<br />

Wenn der Zahn schmerzt, ist der Gang<br />

zum Zahnarzt unabdingbar.<br />

Selbst der größte „Angsthase“ empfindet<br />

Erleichterung, wenn er endlich<br />

auf dem sonst so gefürchteten Zahnarztstuhl<br />

Platz genommen hat, denn<br />

Zahnschmerzen können unerträglich<br />

werden, und selbst starke Tabletten<br />

schaffen kaum Linderung. Häufig werden<br />

die Vorboten derartiger Ereignisse<br />

ignoriert.<br />

Schon zu einem frühen Zeitpunkt des<br />

kariösen Prozesses gelangen giftige Bestandteile<br />

in Richtung Zahninneres und<br />

verursachen erste Entzündungsreaktionen<br />

im Dentin. Das Dentin ist die Hauptmasse<br />

des Zahnes und wird auch „Zahnbein“<br />

genannt. Bei der fortgeschrittenen<br />

Dentinkaries führt die Infektion des<br />

Dentins zu einer entzündlichen Abwehrreaktion<br />

der Pulpa (Zahnmark), verbunden<br />

mit Schmerzen, und schließlich zum<br />

Absterben des Zahnmarks.<br />

geht es nicht ausschließlich um den ter, besonders bei den großen Backen-<br />

Daraus wird ersichtlich, dass es ganz Erhalt von Kaueinheiten, sondern vor zähnen, sowohl für den Patienten als<br />

entscheidend ist, zu welchem Zeitpunkt allem darum, Funktionsstörungen auch den Zahnarzt äußerst mühselig,<br />

die zahnärztlich-therapeutischen Maß- infolge von gekippten Nachbarzähnen aber sehr sinnvoll. Gelingt es, den<br />

nahmen einsetzen. Gelingt es, rechtzei- und/oder verlängerten Zähnen des Hohlraum im Zahninneren genügend<br />

tig das gesamte bakteriell infizierte Gegenkiefers zu verhindern. Selbst im aufzubereiten und vor allem weitge-<br />

kariöse Dentin zu entfernen, besteht Lückengebiss ist sorgfältig abzuwägen, hend von Bakterien zu befreien, kann<br />

die Chance, die Pulpa lebend zu erhal- ob und inwieweit ein „schmerzender” ein wurzelgefüllter Zahn über Jahre im<br />

ten. Haben dagegen die Karies und Zahn für einen notwendigen Zahnersatz Munde verbleiben und sogar als Pfeiler<br />

damit die Bakterien die Pulpa schon er- verwendungsfähig ist. Mittels der so- für Zahnersatz herangezogen werden.<br />

reicht und infiziert, ist sie ein verloregenannten Wurzelkanalbehandlung Über die Situation im Einzelfall ist<br />

nes Organ. Das bedeutet aber nicht und Wurzelfüllung sind die Zahnärzte individuell zu entscheiden. Deshalb<br />

zwingend, dass der betroffene Zahn sehr häufig in der Lage, selbst Zähne, kann dieser ZahnRat nur grundsätzliche<br />

entfernt werden muss.<br />

bei denen die Entzündung schon den Informationen über die Ursachen der<br />

umgebenden Knochen um die Wurzel- Pulpitis (Zahnmarkentzündung) geben<br />

Ziel der heutigen Zahnheilkunde ist spitze erreicht hat, zu erhalten. und deren Folgeerkrankungen sowie<br />

der Erhalt der Gebissstrukturen. Dabei Die Wurzelkanalbehandlung ist mitun- Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.<br />

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58 Vorsicht,Falle … Risiken für Ihre Zahn- und Mundgesundheit<br />

59 Das Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden …<br />

60 Schöne und gesunde Zähne ein Leben lang!<br />

61 Anfang oder Ende? Das Zahnmark im Fokus<br />

62 Ja,wir haben uns getraut<br />

Eine Übersicht früherer Ausgaben senden wir Ihnen gerne zu.<br />

58<br />

Zucker, Säuren • Fremdkörper • Stress • Mundtrockenheit • Zahntrauma • Drogen<br />

Vorsicht, Falle ...<br />

Risiken für Ihre Zahn- und Mundgesundheit<br />

Von Natur aus sind unsere Zähne schlüssen und Ähnlichem ausprobiert), nen Nahrung – je fester, desto lieber.<br />

und der Halteapparat, der sie im Kiefer sie haben tatsächlich auch das Zeug Aber Zähne und Zahnhalteapparat, die<br />

befestigt, eine Einrichtung, die auf dazu, ein Leben lang funktionsfähig sich als solche „Kraftmeier“ präsentie-<br />

große Dauerhaftigkeit ausgelegt ist. zu bleiben.<br />

ren, erweisen sich gegenüber be-<br />

Schließlich sind sie als Werkzeuge der Die menschlichen Schneidezähne könstimmten Risikofaktoren als höchst<br />

Nahrungsaufnahme und -aufbereitung nen durchschnittlich einen Druck aus- sensibel.<br />

sowie der Sprachbildung von geradezu üben, der einem Gewicht von 20 Kilo- Sie wollen gepflegt, behütet und um-<br />

existenzieller Bedeutung.<br />

gramm entspricht. Mit den Seitenzähsorgt werden. Wer also seine Zahnge-<br />

Die Zähne vollbringen nicht nur an nen des Ober- und des Unterkiefers sundheit recht lange erhalten will,<br />

Wunder grenzende Leistungen beim können Frauen theoretisch einen Kau- sollte sie vor vermeidbaren Gefahren<br />

Abtrennen, Zerkleinern und Zermahlen druck von bis zu 3000 Newton erzeu- zu schützen wissen. Deshalb wird Ih-<br />

von Nahrung (und auch anderen Gegen, Männer sogar noch 1000 Newton nen dieser ZahnRat von den Fallen begenständen,<br />

so mancher hat es leicht- mehr. Im Laufe von 50 Lebensjahren richten, die der Alltag Ihrer Zahn- und<br />

sinnig an Nussschalen, Flaschenver- zerkleinert ein Gebiss mühelos 18 Ton- Mundgesundheit stellt.<br />

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60<br />

Erster bleibender Zahn • Caries, Cola und Co. • Gesundes Zahnfleisch, gesunde Zähne<br />

Schöne und gesunde Zähne ein Leben lang!<br />

Das ist in Zeiten von zahnärztlicher Die Kleinsten sind voll auf die Unterben lang weit mehr Facetten und ver-<br />

Prophylaxe kein Traum mehr. Karies und stützung der Eltern angewiesen. In der langt ein Neulernen, Umlernen, Anpas-<br />

Zahnverlust sind schon längst nicht Zeit des Wechselgebisses heißt es, sen und ein hohes Maß an Motivation.<br />

mehr unvermeidlich, und das für jede ständig neue Tricks zu erlernen, denn Doch es lohnt sich! Allerdings ist bei<br />

Altersgruppe.<br />

jeder neu durchbrechende Zahn will ge- der Prophylaxe vor allem Eigenengagebührend<br />

geputzt werden. Die Zahnment gefragt! Aber gerade das zahlt<br />

Ein strahlend weißes Lächeln basiert spangen sorgen anschließend für häufi- sich aus, denn gesunde Zähne benöti-<br />

auf vier Säulen:<br />

ge Besuche in der Zahnarztpraxis, denn gen keine teuren und zeitintensiven<br />

· gesunde Ernährung,<br />

hier ist besonders viel Motivation nö- Behandlungen. Neben einem Plus an<br />

· gute Mundhygiene,<br />

tig, um nicht nur die Zahnstellung zu Gesundheit und Lebensqualität ist ein<br />

· Nutzung von Fluoriden (fluoridierte optimieren, sondern die Zähne auch ka- charmantes und gesundes Lächeln mit<br />

Zahncreme und Speisesalz)<br />

riesfrei zu halten. Schließlich können gepflegten Zähnen die Belohnung für<br />

· und regelmäßige zahnärztliche Kon- auch hormonelle Veränderungen wie diese Investition.<br />

trollen.<br />

Pubertät oder Schwangerschaft zu Dieser ZahnRat soll Ihnen Informati-<br />

Zahnfleischentzündungen führen, die onen über die vielfältigen Möglichkei-<br />

Trotz dieser vier Punkte – ganz so ein- spezieller Pflege bedürfen. Mit zunehten zur Prävention von Zahnerkrankunfach<br />

ist es doch nicht. So ändern sich mendem Alter sorgen dann frei liegengen und Erkrankungen des Zahnhalte-<br />

die Anforderungen an die Mundhygiene de Zahnhälse und Zahnersatz für den apparates in jedem Lebensabschnitt<br />

mit all den Veränderungen, die unser Bedarf an mehr Prävention. So hat die geben und das Gespräch mit dem Zahn-<br />

Gebiss in seinem Leben durchläuft. Gesunderhaltung des Gebisses ein Learzt Ihres Vertrauens erleichtern.<br />

Patientenzeitung der Zahnärzte<br />

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Zähne aufrichten • Lücken schließen • Vorbehandlung für Zahnersatz<br />

Ja, wir haben uns getraut<br />

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Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

62<br />

Zahnspangen für Erwachsene – Geht das überhaupt?<br />

Ja, das geht. Es gibt keine Alters- tungsgespräch vorzustellen, gibt es eiten. Sie leiden unter den Fehlstellungrenze<br />

für eine kieferorthopädische Bene ganze Menge. Früher ließ man Zähne gen von Zähnen und Kiefer. Doch diese<br />

handlung. Voraussetzung ist, dass die oft wachsen, wie sie wollten. Viele Er- Versäumnisse der Jugend können jeder-<br />

Zähne noch ausreichend im Kieferknowachsene haben in ihrer Kindheit keine zeit nachgeholt werden.<br />

chen verankert sind. Gründe, sich bei oder eine nach heutigen Maßstäben Wie? Das lesen Sie auf den nächsten<br />

einem Kieferorthopäden zu einem Bera- nicht ausreichende Behandlung erhal- Seiten.<br />

Versandkosten (zuzüglich 7 % MwSt.)<br />

Menge Preis/Bestellung Versand<br />

10 Exemplare 2,60 € 2,40 €<br />

Gesamt 5,00 €<br />

20 Exemplare 5,20 € 2,80 €<br />

Gesamt 8,00€<br />

30 Exemplare 7,80 € 4,70 €<br />

Gesamt 12,50 €<br />

40 Exemplare 10,40 € 5,00 €<br />

Gesamt 15,40€<br />

50 Exemplare 13,00 € 5,20 €<br />

Gesamt 18,20€<br />

Zahnarztpraxis<br />

Ansprechpartner<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

0 35 25 - 71 86 12<br />

Satztechnik Meißen GmbH · Am Sand 1 c · 01665 Diera-Zehren OT Nieschütz<br />

Telefon Telefax<br />

Datum Unterschrift<br />

17


Praxis<br />

Wirksame Hilfe bei Suchtproblemen<br />

Im BRAND-AKTUELL Nr. 2/2009 veröffentlichten wir einen Beitrag aus der FAZ<br />

mit der Überschrift „Als chirurg muss man saufen“. Hier nun, wie im Artikel angeführt,<br />

dass Hilfsprogramm der <strong>Land</strong>eszahnärztekammer bei Suchtproblemen.<br />

Wenn die Sucht die<br />

Kontrolle übernimmt<br />

18<br />

(ZBB) An erster Stelle der Suchtmittel steht<br />

in der Allgemeinbevölkerung wie bei den Medizinern<br />

der Alkohol. Sucht ist insbesondere<br />

bei denjenigen Berufsgruppen ein Tabuthema,<br />

an welche hohe soziale Erwartungen geknüpft<br />

werden und die in der Öffentlichkeit stehen.<br />

Der betroffene wird im beruflich-sozialen umfeld<br />

trotz offenkundiger Problematik oft durch<br />

falschverstandene „Kollegialität“ geschont!<br />

Bei Ärzten und Zahnärzten kommt hinzu, dass<br />

ihnen der Wechsel von der Helfer- in die Krankenrolle<br />

besonders schwer fällt.<br />

Hilfsangebot der LZÄKB<br />

Ein suchtkranker Zahnarzt verliert seine Approbation,<br />

seine Praxis, seine Existenzgrundlagen<br />

und oftmals den familiären Rückhalt. Die<br />

Kammer bietet in Kooperation mit der <strong>Land</strong>esärztekammer<br />

ein spezielles Hilfsprogramm<br />

für betroffene Zahnärzte an. Die Teilnahme<br />

an diesem Programm erfolgt berufsbegleitend<br />

und kann den drohenden Approbationsentzug<br />

abwenden.<br />

Das Hilfsangebot besteht aus drei obligatorischen<br />

Bestandteilen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

In der Klärungsphase wird das Ausmaß der<br />

Suchtmittelproblematik ermittelt und das<br />

konkrete weitere Vorgehen vereinbart.<br />

Die initiale Behandlungsphase sieht bei<br />

einer manifesten Suchtmittelabhängigkeit<br />

die unverzügliche Einleitung einer qualifizierten<br />

entzugs- und entwöhnungsbehandlung<br />

vor.<br />

In der ambulanten Nachbetreuungs- und<br />

Überwachungsphase, welche zwei Jahre<br />

dauert, findet eine Weiterbehandlung anhand<br />

eines curriculums statt. Die Abstinenz<br />

von Suchtmittel wird während dieser<br />

Zeit kontrolliert, um einen möglichst dauerhaften<br />

Therapieerfolg zu sichern.<br />

Während des gesamten Programmes werden<br />

die Betroffenen von einer Vertrauensperson als<br />

Mittler zwischen Kammer und Betroffenen begleitet<br />

und beraten. Das Angebot bleibt auch<br />

bestehen, wenn es trotz aller Anstrengungen<br />

zu einem Rückfall kommt. Der Rückfall ist keine<br />

Katastrophe, sondern gehört zum üblichen<br />

Weg der Abstinenzfindung dazu, muss jedoch<br />

offen kommuniziert werden.<br />

Kontaktaufnahme:<br />

Weitere Informationen, Hinweise oder Merkblätter<br />

können Sie vertraulich über die Kammergeschäftsstelle erhalten.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Maria-Luise Decker,<br />

Tel. 03 55/3 81 48-20<br />

oder e-Mail: mldecker@lzkb.de.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Zehn Zulassungsanträgen wurde entsprochen<br />

Am 26. März tagte der Zulassungsausschuss für Zahnärzte turnusgemäß in der KZV.<br />

Auf dieser Sitzung wurden zehn Anträge auf Zulassung eines Vertragszahnarztsitzes<br />

im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong> positiv beschieden. Wir sagen: „Herzlich willkommen“.<br />

Name Planungsbereich Vertragszahnarztsitz<br />

Zahnärztin<br />

Weißenborn, Katja<br />

zahnarzt / FzA für Oralchirurgie<br />

Schubert, Ron<br />

zahnarzt / FzA für Oralchirurgie<br />

Dr. med. dent. Roloff, Andreas<br />

Zahnarzt<br />

Dr. med. dent. Bork, Kai-Uwe<br />

FZÄ für Kieferorthopädie<br />

Düvelsdorf, Jane<br />

Zahnärztin<br />

Scholz, constanze<br />

Zahnarzt<br />

Lode, christian<br />

Zahnarzt<br />

Scheppang, christian<br />

Zahnärztin<br />

Dr. med. dent. Ludewig, Dorit<br />

Zahnärztin<br />

Dipl.-Stom. Förster, Ines<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

Barnim Ringstr. 90<br />

16227 Eberswalde<br />

Potsdam-Stadt Schopenhauerstr. 37<br />

14467 Potsdam<br />

Dahme-Spreewald Ärztehaus am Schlossplatz 8<br />

15711 Königs Wusterhausen<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Lindenstr. 41<br />

14532 Stahnsdorf<br />

Teltow-Fläming Bahnhofstr. 4<br />

15831 Blankenfelde-Mahlow<br />

Potsdam-Stadt Hebbelstr. 5<br />

14467 Potsdam<br />

Oberspreewald-<br />

Lausitz<br />

Bahnhofstr. 29<br />

01990 Ortrand<br />

Dahme-Spreewald Nordpromenade 23<br />

15926 Luckau<br />

Oberspreewald-<br />

Lausitz<br />

Gesundheitsmesse in Erkner<br />

Seit fünf Jahren organisiert der Storkower Arzt<br />

Dr. Horst Miethe mit seinen Mitstreitern ehrenamtlich<br />

eine Gesundheitsmesse in Erkner. An<br />

einem Sonntag im Frühling bauen seitdem regionale<br />

Anbieter von Gesundheitsleistungen in<br />

der Stadthalle ihre Stände auf, um auf ihr Angebot<br />

aufmerksam zu machen oder über Gesundheitsthemen<br />

zu beraten. Den Veranstaltern<br />

geht es nicht darum, einen neuen Messestandort<br />

ins Leben zu rufen, sondern um ein vielfältiges<br />

kulturelles Leben in ihrer Heimatstadt. Mit<br />

viel Engagement planen und organisieren sie<br />

Ruhlander Str. 23<br />

01987 Schwarzheide<br />

Märkisch-Oderland Hönower Weg 28<br />

15366 Hoppegarten<br />

Ot birkenstein<br />

die Messe. Der Besucherandrang beweist: Das<br />

Angebot wird angenommen. Zum zweiten Mal<br />

war auch die Patientenberatung der KZVLB einer<br />

der Aussteller und wieder stieß ihre Beratung<br />

auf große Resonanz. Nachdem sich das<br />

Zweitmeinungsprojekt langsam im <strong>Land</strong>e herumspricht,<br />

kamen viele Patienten gezielt, um<br />

sich vor einer prothetischen Versorgung über<br />

mögliche Alternativen zu informieren. Erfreulich,<br />

dass die meisten Gespräche mit der Feststellung<br />

endeten: „Das hat mir mein Zahnarzt<br />

auch empfohlen“.<br />

Praxis<br />

19


Praxismitarbeiter<br />

Auf Bildungsmessen für ZFA-Nachwuchs werben<br />

In den vergangenen drei Monaten beteiligte sich das ZFA-Referat an zwei Bildungsmessen<br />

und führte die Freisprechungsfeier für die Teilnehmer der Winterabschlussprüfung<br />

durch. Insgesamt hatten sich 25 junge Frauen der Prüfung gestellt.<br />

Die neuen Zahnme-<br />

dizinischenFachan- gestellten erhielten<br />

im Februar während<br />

der Freisprechungs-<br />

feier ihre Zeugnisse.<br />

20<br />

Die Kammer betei-<br />

ligte sich an den<br />

Bildungsmessen<br />

in cottbus (l.) und<br />

Potsdam (r.). Es<br />

folgt der Besuch<br />

der Messe „chance<br />

Oderregion“ am<br />

4./5. Juni in Frankfurt<br />

(Oder).<br />

Mehr Fotos unter:<br />

www.lzkb.de.<br />

(ZBB) 24 Teilnehmerinnen der Winterabschlussprüfung<br />

haben ihr Ziel erreicht und tragen<br />

nun stolz die Berufsbezeichnung „Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte“ (ZFA). Elf Mal<br />

wurde die Abschlussnote „gut“, drei Mal die<br />

Abschlussnote „befriedigend“ sowie zehn Mal<br />

die Abschlussnote „ausreichend“ erreicht.<br />

Während der Freisprechungsfeier dankte Dr.<br />

Thomas Herzog, Vorstandsmitglied der LZÄKB,<br />

insbesondere den ausbildenden Zahnarztpraxen<br />

und den Berufsschulen für ihr beständiges<br />

Engagement, jungen Menschen eine solide<br />

Ausbildung angedeihen zu lassen. Er lenkte sei-<br />

nen Blick zugleich auf die Zukunft, denn jede<br />

Zahnarztpraxis ist auch ein betriebswirtschaftliches<br />

Unternehmen. Die Anforderungen wachsen<br />

stetig, es fallen immer mehr Tätigkeiten an,<br />

die an qualifiziertes Fachpersonal delegierbar<br />

sind. Der Appell, einen Ausbildungsplatz zu<br />

bieten, richtet sich auch an die Zahnärzte, die<br />

bisher noch nicht darüber nachgedacht haben.<br />

Es ist absehbar, dass ein Fachkräftemangel<br />

ensteht – deshalb sollte jede chance genutzt<br />

werden, und das am besten sofort. Die Kammer<br />

tut das ihre, um für das attraktive Berufsbild<br />

der ZFA zu werben - mit der Beteiligung an<br />

Bildungsmessen im <strong>Land</strong>.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Dentalhygienikerinnen im Fokus<br />

Mitte März wurden am Philipp-Pfaff-Institut in Berlin die Teilnemerinnen des dritten<br />

DH-Seminares feierlich verabschiedet. Auch während der IDS in Köln Ende März fand<br />

diese Aufstiegsfortbildung große Aufmerksamkeit – wie der folgende Beitrag zeigt.<br />

Autorin: Sabine Berg, Organisationsleitung<br />

Marketing/PR am Philipp-Pfaff-Institut<br />

Das Team des Philipp-Pfaff-Institutes verabschiedete<br />

das dritte erfolgreich durchgeführte<br />

Dentalhygienikerinnen-Seminar (DH) gemeinsam<br />

mit Familien und Freunden der Teilnehmer<br />

sowie den Vorständen der Kammern <strong>Brandenburg</strong><br />

und Berlin. Da es bisher erst wenige fortgebildete<br />

Dentalhygienikerinnen in Deutschland<br />

gibt, tragen die Absolventinnen eine hohe<br />

Verantwortung – nicht nur für die Patienten<br />

und die Praxis, sondern auch für die Etablierung<br />

und Wertschätzung des Berufsbildes, so<br />

der Appell der Redner in den Grußworten. Prof.<br />

Dr. Bernd-Michael Kleber gab den frisch gebackenen<br />

DHs mit auf den Weg, dass sie stolz<br />

sein können auf ihren Abschluss, denn – so der<br />

wissenschaftliche Leiter der DH-Fortbildung –<br />

„Sie haben bundesweit die beste Fortbildung<br />

für die Qualifikation zur Dentalhygienikerin genossen.<br />

Das können Sie nun in Ihrer Praxis beweisen.<br />

Auf die Fülle an Aufgaben, die Sie erwartet,<br />

sind Sie optimal vorbereitet worden.“<br />

Dr. Thilo Schmidt-Rogge und ZÄ Ilona Kronfeld<br />

versprachen ein Wiedersehen zu einem Refresherkurs,<br />

der vor allem einem Erfahrungsaustausch<br />

aller bisherigen Absolventinnen dienen<br />

soll. Es sei wichtig, das Netzwerk auszubauen<br />

und sich gegenseitig zu unterstützen, so die<br />

Idee, welche begeistert von den Teilnehmern<br />

aufgenommen wurde. Der Dank aller Redner<br />

richtete sich nicht nur an die Freunde und Familien<br />

der DHs, sondern auch an die Referenten<br />

und Betreuer der Aufstiegsfortbildung, die<br />

mit standing Ovation die teilnehmer beglückwünschten.<br />

Sollten Sie sich für die Aufstiegsfortbildung am<br />

Philipp-Pfaff-Institut interessieren, empfehlen<br />

wir Ihnen, sich den Termin für den kostenfrei-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

en Informationsabend vorzumerken. Dieser<br />

findet am Freitag, dem 16. Oktober, 19:30 Uhr<br />

im Philipp-Pfaff-Institut statt. Vorab können Sie<br />

gern die neu gestaltete Informationsbroschüre<br />

über das DH-Seminar anfordern oder ZÄ Ilona<br />

Kronfeld telefonisch unter 030/414725-18<br />

kontaktieren. Bewerbungsschluss für das DH-<br />

Seminar – beginnend im April 2010 – ist der 30.<br />

Oktober dieses Jahres. nähere informationen<br />

zu allen Aufstiegsfortbildungen am institut finden<br />

Sie auf www.pfaff-berlin.de.<br />

Dentalhygienikerin auch in Köln im<br />

Mittelpunkt des Interesses<br />

Die Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin<br />

war auch eines der zentralen Themen auf<br />

der Internationalen Dentalschau (IDS) in Köln,<br />

auf der das Philipp-Pfaff-Institut wieder mit einem<br />

eigenen Messestand vertreten war. In vielen<br />

Gesprächen zeigte sich, dass das nebenberufliche<br />

Konzept der Aufstiegsfortbildung für<br />

angehende DHs und deren Arbeitgeber sehr<br />

interessant ist. Insbesondere deshalb, weil der<br />

Kontakt zur Praxis erhalten bleibt, die Patienten<br />

– trotz Fortbildung – weiterhin betreut werden<br />

können und die Berufstätigkeit zusätzlich<br />

Fortbildung<br />

Vier von 14 Teilnehmerinnen,<br />

die<br />

erfolgreich des dritte<br />

DH-Seminar in Berlin<br />

absolviert haben.<br />

21


Fortbildung<br />

Eine Besucherin<br />

der IDS in Köln<br />

schrieb am Stand<br />

des Philipp-Pfaff-<br />

Institutes ihre<br />

Interessenschwerpunkte<br />

ein, damit<br />

sie in Zukunft<br />

gezielt Kursangebote<br />

erhält<br />

22<br />

finanzielle einkünfte der teilnehmer sichert.<br />

Interessant für viele Arbeitgeber ist auch, dass<br />

die gesamte Praxis mitlernt, da neues Wissen<br />

umgehend in der täglichen Arbeit umgesetzt<br />

wird.<br />

Aber auch die zahnärztliche Fortbildung wurde<br />

in Köln sehr gut nachgefragt. Unter dem<br />

Motto „Berlin ist immer eine Reise wert“ bekamen<br />

zahlreiche Besucher neue Impulse, einen<br />

Städteurlaub mit einer Fortbildung am Philipp-<br />

Pfaff-Institut zu verbinden. So kehrte das Team<br />

des Institutes mit zahlreichen Kontakten und<br />

vielen Ideen für das Programm 2010 nach Berlin<br />

zurück und freut sich, auf einen erfolgreichen<br />

Messeauftritt zurückzublicken.<br />

All jene, die es nicht geschafft haben, an unserem<br />

Stand vorbeizukommen, können sich<br />

über aktuelle Fortbildungsveranstaltungen am<br />

Philipp-Pfaff-Institut in der Kursbörse auf unserer<br />

Webseite auf www.pfaff-berlin.de informieren<br />

oder sich telefonisch unter 030 / 414 725-0<br />

melden. Wir beraten Sie gern.<br />

Kurs „Die sinuslift-OP in der Praxis“ als resümee<br />

Foto aus einem<br />

Kurs mit Dr.<br />

Stermann aus<br />

Hamburg zur<br />

sinuslift-OP – mit<br />

Zeit für viele praktische<br />

Übungen<br />

„... gerne wieder“<br />

Autor: Dr. Jens Friebel,<br />

<strong>Brandenburg</strong> an der Havel<br />

Die Nasennebenhöhle sollte dem implantologisch<br />

tätigen zahnarzt im Oberkiefer einerseits<br />

einen gewissen Respekt abverlangen,<br />

andererseits kommt er im Seitenzahngebiet<br />

in ihre unmittelbare Nähe bzw. benötigt oft im<br />

kaudalen Anteil des Sinus maxillaris noch einige<br />

Millimeter zur Verankerung von Implantaten.<br />

zum thema „Die sinuslift-OP in der Praxis<br />

– State of the Art“ referierte innerhalb des Fortbildungsprogramms<br />

der <strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />

am 25. Februar in Potsdam Dr. Dr. Wer-<br />

ner stermann (Arzt, zahnarzt und Oralchirurg<br />

aus Hamburg). Neben allgemeinen Fragen in<br />

der Implantologie (Vorbehandlung, Patientenselektion,<br />

präimplantologische Planung und<br />

Diagnostik) wurden speziell die verschiedenen<br />

Verfahren des Sinuslift dargestellt und erörtert.<br />

Viele klinische Bilder machten den Vortrag des<br />

Referenten sehr kurzweilig und anschaulich.<br />

Am Ende der Veranstaltung konnten die teilnehmenden<br />

Zahnärzte in einem Hands-on-<br />

Kurs am Hähnchenschenkel verschiedene<br />

Nahttechniken üben. Resümee: Eine gelungene<br />

Fortbildung vom Praktiker für den Praktiker.<br />

Bewertung (ähnlich wie Transaktionen bei<br />

ebay): „... gerne wieder“.<br />

Keine Frage blieb offen<br />

Autor: Dipl.-Stom. Rene Bartel,<br />

Peitz<br />

... Der Referent verstand es aufgrund seiner<br />

umfassenden implantologischen Erfahrungen<br />

und chirurgischen Kenntnisse hervorragend,<br />

die einzelnen Behandlungsschritte den<br />

13 interessierten Zahnärzten aus dem <strong>Land</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> praxisnah und verständlich dar-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


zustellen. Dabei zeigte er auch Behandlungsalternativen<br />

und Komplikationsmöglichkeiten<br />

und deren Vermeidung auf. Für die hohe Qualität<br />

der Veranstaltung sprach sicherlich auch<br />

der Umstand, dass wir um etwa eine Stunde<br />

den vorgesehenen Zeitrahmen überzogen. Es<br />

blieb keine Frage unbeantwortet und es gab<br />

auch genug Zeit für praktische Übungen.<br />

Obwohl das thema wohl eher fachspezielles<br />

Interesse voraussetzte, war es – wie bei jeder<br />

Fortbildung – auch dieses Mal wieder für die<br />

Anwesenden gut genutzte Zeit. Jeder konnte<br />

etwas an neuen Kenntnissen und Informatio- 65 mm<br />

nen für sich in der eigenen täglichen Praxis gewinnen.<br />

Es ist nach meiner Meinung doch sehr<br />

empfehlenswert, die hiesigen Angebote der<br />

<strong>Land</strong>eszahnärztekammer für seine individuellen<br />

Interessen und Ansprüche zu prüfen, bevor<br />

Dr. Markus Merk, dreimaliger Welt-Schiedsrichter<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

man etwa weite Anfahrten in andere Bundesländer<br />

in Kauf nimmt. Auch dürften die vergleichsweise<br />

moderaten Preisen vor Ort nicht<br />

unwesentlich für eine Entscheidung sein. ...<br />

99 mm<br />

Kompetenz.<br />

Schiedsrichter sind für das Einhalten der Regeln<br />

verantwortlich. Sie müssen wissen, was sie tun.<br />

Ihre Kompetenz ist ihr Trumpf. Ihre Entscheidungen<br />

haben Gewicht.<br />

Kompetenz dürfen Sie auch von einer Versicherung<br />

erwarten. Innerhalb der Regeln zu Ihrem Vorteil<br />

beraten werden – das ist Ihr Anspruch und unser<br />

Ansporn.<br />

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23


Fortbildung<br />

Barrieren bei der Sanierung von Milchzähnen<br />

Die vorliegende Studie wurde von der Abteilung für Präventive Zahnmedizin und<br />

Kinderzahnheilkunde der Universität Greifswald durchgeführt und von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde ausgezeichnet.<br />

24<br />

tab. 1: einflussfak-<br />

toren auf Kinder-<br />

behandlung (fett<br />

gedruckt Werte ><br />

3 stellen aus Sicht<br />

der Zahnärzte eine<br />

Barriere dar) im<br />

Vergleich von<br />

Ost- und West-<br />

deutschland.<br />

Autoren: Ch. H. Splieth, B. Bünger,<br />

A. Treuner, C. Pine, Universität Greifswald<br />

Einleitung<br />

Trotz des erfreulichen Kariesrückganges in<br />

der permanenten Dentition ist die Situation<br />

im Milchgebiss erheblich weniger zufrieden<br />

stellend. Die mittleren dmf/t-Werte der 6- bis<br />

7-Jährigen lagen zwischen 1,58 (Baden-Württemberg)<br />

und 2,91 (Sachsen-Anhalt), während<br />

im bleibenden Gebiss bei den 12-Jährigen weniger<br />

als ein DMFt zu finden ist. Auffallend ist<br />

der schlechte Sanierungsgrad im Milchgebiss:<br />

Etwa die Hälfte der kariösen Milchzähne bei<br />

den 6- bis 7-jährigen Kindern war nicht mit Füllungen<br />

versorgt (Pieper 2005). Die Prävalenz<br />

der frühkindlichen Karies ist in den vergangenen<br />

Jahren sogar angestiegen (Robke und Buitkamp<br />

2001), mit zum Teil vollständig zerstörten<br />

Gebissen bei Kleinkindern.<br />

Auch wenn das Milchgebiss nur eine Übergangsdentition<br />

darstellt, ist ein gesundes,<br />

bzw. saniertes Milchgebiss für die Kau- und<br />

Sprachfunktion von enormer Bedeutung und<br />

der Funktionsgrad des Milchgebisses hat entscheidenden<br />

einfluss auf die Lebensqualität<br />

von Kindern (Hirsch und John 2000). Das Problem<br />

scheint nicht auf Deutschland beschränkt<br />

zu sein. Auch in anderen Ländern Europas wie<br />

Italien und Schottland besteht eine hohe Prävalenz<br />

an Milchzahnkaries bei geringen Sanierungsraten<br />

(Bolin et al. 1995). Schweden und<br />

Dänemark weisen dagegen eine sehr niedrige<br />

Prävalenz und gleichzeitig gute Sanierungsgrade<br />

auf (Bolin et al. 1995, Poulsen und Pedersen<br />

2002).<br />

Das Ziel der vorliegenden Studie war es daher,<br />

herauszufinden, welche barrieren für die behandlung<br />

von Milchzähnen aus der Sicht der<br />

Zahnärzte in Deutschland bestehen. In einer<br />

repräsentativen Befragung sollte die zahnärztliche<br />

Sicht zu folgenden möglichen Hindernissen<br />

bei der Sanierung von Milchzahnkaries erhoben<br />

werden:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Kindbezogene bzw. familienbezogene Ursachen<br />

Gesundheitssystem<br />

zahnärztliche Kompetenzen<br />

neben einer geschlechtsspezifischen Analyse<br />

bot sich bei der Auswertung der Daten<br />

ein West-Ost-Vergleich an, da ein hoher Pro-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


zentsatz der in Deutschland tätigen Zahnärzte<br />

schon vor der <strong>Vereinigung</strong> von 1990 nach<br />

unterschiedlichen Studienplänen ausgebildet<br />

wurde.<br />

Material und Methode<br />

In dieser repräsentativen Querschnittstudie<br />

wurden aus dem Zahnärzteregister der Bundeszahnärztekammer<br />

(2000) in Köln stratifiziert<br />

nach Regionen insgesamt 320 Adressen<br />

randomisiert gezogen (West n = 184, Ost n =<br />

136, 51 Prozent weiblich Nettoausschöpfung<br />

von 57,7 Prozent). Die große Mehrheit der<br />

Zahnärzte war selbstständig tätig (97 Prozent)<br />

mit unterschiedlich langer Berufserfahrung<br />

(jeweils rund 30 Prozent bis 10 Jahre, 11 bis 20<br />

Jahre, 21 bis 30 Jahre). Auch diese regionalen<br />

und soziodemografischen Angaben wurden in<br />

die Befragung mit aufgenommen.<br />

Der Fragebogen war analog zu einer internationalen<br />

Studie (Pine et al. 2004) aufgebaut. Es<br />

wurde die Zustimmung (1 „gar keine Übereinstimmung“<br />

bis 5 „totale Übereinstimmung“)<br />

zu 58 Aussagen zum zahnärztlichen Gesundheitssystem<br />

und möglichen Barrieren bei der<br />

restaurativen Behandlung 3- bis 6-jähriger Kinder<br />

(Kind, Eltern, Zahnarzt, Gesundheitssystem)<br />

erfasst. In der Auswertung ergeben hohe<br />

Werte (> 3) Hindernissen für die Zahnärzte bei<br />

der Kinderbehandlung, die insbesondere nach<br />

geschlechts- oder regionsspezifischen unterschieden<br />

analysiert wurden.<br />

Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse werden für die west- und ostdeutschen<br />

Zahnärzte getrennt dargestellt, da<br />

die Mehrheit der heute tätigen Zahnärzte in<br />

getrennten Systemen ausgebildet worden sind.<br />

Die Unterschiede zwischen Zahnärzten und<br />

Zahnärztinnen waren erheblich geringer, so<br />

dass das Übergewicht von Männern im Westen<br />

(60 Prozent) und Frauen im Osten (64 Prozent)<br />

kaum statistische Auswirkungen hat.<br />

In Deutschland dominiert für die meisten Zahnärzte<br />

die Erwachsenenbehandlungen mit etwa<br />

80 Prozent. Der prozentuale Anteil an Kinderbe-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

handlungen ist im Osten (21 Prozent) geringfügig<br />

höher als im Westen (18 Prozent). Zahnärztinnen<br />

behandeln mehr Kinder (22,5 Prozent)<br />

als männliche Kollegen (16,3 Prozent).<br />

Tabelle 1 ist zu entnehmen, dass alle Items des<br />

Faktors Gesundheitssystem einheitlich Barrieren<br />

in der zahnärztlichen Versorgung junger<br />

Kinder aufzeigten. Der Kinderfaktor bildete<br />

mehrheitlich mit durchschnittlichen Werten<br />

über 3 die zweitgrößte Barriere. Die ostdeutschen<br />

Zahnärzte stimmten den begrenzten<br />

Fähigkeiten junger Kinder bei der Zahnbehandlung<br />

mehr als die westdeutschen Zahnärzte<br />

zu. Dagegen zeigte der Zahnarztfaktor I<br />

(Einstellung der Zahnärzte, Kinderbehandlung<br />

anzubieten) für Westdeutschland größere Barrieren.<br />

Westdeutsche zahnärzte empfinden<br />

es als stressiger, junge Kinder zu behandeln<br />

(Mittelwert 3,5), und haben weniger Zeit (Mittelwert<br />

3,0) als die ostdeutschen Kollegen (Mittelwert<br />

3,0 bzw. 2,5). Keine Barrieren konnten<br />

bezüglich der Erwartungen der Eltern an die<br />

Kinderbehandlung (Faktor Eltern) sowie einer<br />

Beurteilung der Zahnärzte über die Notwendigkeit<br />

einer Milchzahnrestauration (Zahnarztfaktor<br />

B) ausgemacht werden.<br />

einflussfaktor Kind<br />

Die Mehrheit der Zahnärzte fand nicht, dass<br />

Kinder sich leicht aufregen, mit der Behandlung<br />

nicht gut zurechtkommen bzw. sie nicht<br />

akzeptieren, wobei die Unterschiede zwischen<br />

Ost- und Westdeutschland marginal waren.<br />

Die Angst der Kinder vor einer Behandlung<br />

und insbesondere die Abneigung gegenüber<br />

Bohrergeräuschen wurde durch die Zahnärzte<br />

allerdings als deutliche Barriere gesehen, in<br />

Ostdeutschland jeweils stärker als im Westen<br />

(p = 0,031 bzw. p = 0,120).<br />

Zahnärztliche Einstellung zur<br />

Kinderbehandlung<br />

Die Einstellung und die Selbsteinschätzung der<br />

Kompetenz der Zahnärzte bei der Behandlung<br />

junger Kinder wurden in sieben Aspekten erfragt.<br />

Hier kam es zu deutlichen Unterschieden<br />

in West- und Ostdeutschland. Während die<br />

Fortbildung<br />

In Mecklenburg-Vorpommern<br />

erfolgte<br />

die Pilotphase der<br />

Studie, weshalb die<br />

Ergebnisse erstmals<br />

im „dens“ Nr. 1/2009<br />

publiziert wurden.<br />

Wir danken für die<br />

Nachdruckgenehmigung.<br />

25


Fortbildung<br />

Abb. 1 (l.):<br />

Zustimmung zu<br />

„zahnärzte finden<br />

Füllungstherapie bei<br />

Kindern stressig“<br />

Abb. 2 (r.):<br />

Zustimmung zu<br />

„Selten genug Zeit<br />

zur Kinderbehandlung“<br />

26<br />

Hälfte der ostdeutschen Zahnärzte nur ungern<br />

lokale Anästhetika gaben, waren es im Westen<br />

mit etwa 37 Prozent weniger. in Ostdeutschland<br />

fand eine Minderheit von 35 Prozent die<br />

Kinderbehandlung stressig, in Westdeutschland<br />

dagegen die Mehrheit (> 60 Prozent) und<br />

damit hoch signifikant mehr (Abb. 1). Während<br />

in Westdeutschland ein größerer Teil bestätigte,<br />

dass für Kinder die Zeit selten ausreichend<br />

ist, stimmten die Mehrheit der ostdeutschen<br />

Zahnärzte dagegen (Abb. 2, p < 0,004). Die<br />

Aussage, dass Zahnärzte es vorziehen, die<br />

Kinderbehandlung anderen Kollegen zu überlassen,<br />

fand in beiden Regionen überwiegend<br />

keine zustimmung – signifikant häufiger im<br />

Osten. Auch die Aussage, dass sich zahnärzte<br />

bei einer Füllung unbehaglich fühlen, wurde<br />

mehrheitlich abgelehnt. Mit klarer Mehrheit<br />

wird das Angebot der Kinderzahnbehandlung<br />

nicht als lästig empfunden, im Osten allerdings<br />

erheblich deutlicher (Ost 95; West 78 Prozent).<br />

Die Notwendigkeit von Milchzahnrestaurationen<br />

wurde nicht abgelehnt und auch die Erwartungen<br />

der Eltern an die zahnärztliche Behandlung<br />

ihrer Kinder stellten nach Ansicht der<br />

Zahnärzte kein Problem dar.<br />

Diskussion<br />

Insgesamt zeigten deutsche Zahnärzte als<br />

selbstständige „Unternehmer“ in einem staatlich<br />

regulierten System weltweit die mit Abstand<br />

größte Unzufriedenheit (66 Prozent),<br />

während rein staatliche (Dänemark 5 Prozent)<br />

oder private Systeme (US 6 Prozent) (Pine et<br />

al. 2004) von Zahnärzten besser bewertet<br />

werden. Das Gesundheitssystem kann damit<br />

in Deutschland als größte Barriere von den<br />

Zahnärzten für die Sanierung von kleinen Kindern<br />

angesehen werden. Die Honorierung der<br />

Füllungsleistungen wurde im Jahre 2002 als<br />

unzureichend empfunden, was durch arbeitswissenschaftliche<br />

Untersuchungen bestätigt<br />

wurde (Micheelis und Meyer 2002) und in der<br />

BEMA-Reform 2004 durch eine über 20-prozentigige<br />

Aufwertung der Füllungsleistungen<br />

korrigiert wurde. Darüber hinausgehend wäre<br />

allerdings gerade für unkooperative Kinder<br />

eine Höherbewertung der Füllungsleistungen<br />

angemessen, die ähnlich wie bei den wegen<br />

niereninsuffizienz von den Kassen getragenen<br />

Seitenzahnkompositfüllungen in Indikation und<br />

Menge deutlich eingegrenzt werden müssten.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


An zweiter Stelle stand aus Sicht der Zahnärzte<br />

der Faktor „ Kind“ selbst als Barriere für eine<br />

erfolgreiche Kinderbehandlung, insbesondere<br />

die Abneigung gegen den Zahnarztstuhl und<br />

Bohrer. Die Ergebnisse zu diesem Punkt deuten<br />

an, dass es für viele Zahnärzte schwierig ist,<br />

sich auf die besonderen Gegebenheiten von<br />

Kindern einzustellen, die Besonderheiten von<br />

kleinen Kindern zu kompensieren und in jedem<br />

Fall die zahnärztliche Behandlung zu meistern.<br />

Dies mag daran liegen, dass laut Befragung<br />

das behandlungsprofil der meisten zahnarztpraxen<br />

auf die Erwachsenenbehandlung ausgerichtet<br />

ist. Insgesamt wird die Behandlung<br />

von Kindern im Vergleich zu Erwachsenen als<br />

anstrengender empfunden (Kardung 1992).<br />

Vielleicht liegen die Ursachen der Schwierigkeiten<br />

bei der Kinderbehandlung in der<br />

Ausbildung der Zahnärzte. Da die befragten<br />

Zahnärzte im Mittel 17 (Westen) bzw. 20 Jahre<br />

(Osten) berufserfahrung hatten, wurden die<br />

meisten Zahnärzte vor der Wiedervereinigung<br />

1990 ausgebildet. An Hochschulen der damaligen<br />

DDR wurde die Kinderzahnheilkunde<br />

als klar definiertes, eigenständiges Fachgebiet<br />

mit praktischen und theoretischen Ausbildungsinhalten<br />

unterrichtet (zLO 1982) und<br />

durch Fachzahnärzte und auf Kinderzahnheilkunde<br />

spezialisierte Hochschullehrer sichergestellt.<br />

Dies wurde auch in den 90-er Jahren<br />

fortgeschrieben. Die Approbationsordnung<br />

für Westdeutschland (AOz 1955) enthielt dagegen<br />

bis zum Einigungsvertrag keine Spezifizierungen<br />

zur Kinderzahnheilkunde, so dass<br />

der Umfang der Ausbildung deutlich variierte.<br />

Die Unterschiede in den Sanierungsgraden in<br />

Deutschland spiegeln dies tendenziell wieder:<br />

Thüringen führt mit 51 Prozent sanierten Milchzähnen<br />

bei 6- bis 7-Jährigen, während Bremen<br />

Schlusslicht mit 37 Prozent ist (Pieper 2005).<br />

Der Durchschnitt in den neuen Bundesländern<br />

liegt bei 52 Prozent und in den alten Bundesländern<br />

nur bei 47 Prozent.<br />

Die Antworten der Zahnärzte in der vorliegenden<br />

Studie deuten darauf hin, dass diese<br />

Unterschiede nicht zufällig sind, sondern die<br />

Herangehensweise an die Kinderbehandlung<br />

durch die Ausbildung im Fach Kinderzahn-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

heilkunde während des Studiums bestimmt<br />

wird und die entscheidende Kompetenz zur<br />

Behandlung von Milchzähnen hier erworben<br />

wird. in Folge finden nur 35 Prozent der ostdeutschen<br />

Zahnärzte die Füllungstherapie bei<br />

Kindern zwischen 3 und 6 Jahren stressig im<br />

Gegensatz zur deutlichen Mehrheit im Westen<br />

(65 Prozent). Dieser enorme Unterschied<br />

war auch nicht durch den höheren Anteil von<br />

zahnärztinnen in Ostdeutschland bedingt.<br />

Sowohl ostdeutsche Zahnärzte und Zahnärztinnen<br />

empfanden die Sanierung von kleinen<br />

Kindern als weniger stressig (2,8 bzw. 3,1) als<br />

ihre westdeutschen Kollegen (3,7 bzw. 3,3). Erstaunlich<br />

ist, dass gerade die Männer sich hier<br />

in Ost und West am stärksten unterscheiden;<br />

der Wert von 2,8 zeigt sogar an, dass ostdeutsche<br />

Zahnärzte hier keine Barriere sehen (Barriere<br />

> 3).<br />

Konsequenterweise meinen westdeutsche<br />

Zahnärzte eher, dass sie nicht genügend Zeit<br />

für die Sanierung von Kindern haben (3,0),<br />

während in Ostdeutschland hier kaum ein Problem<br />

besteht (2,5). Außerdem wird die restaurative<br />

Tätigkeit an kleinen Kindern in Westdeutschland<br />

eher als unerfreulich eingestuft<br />

(3,4; Osten 3,1). insgesamt sind damit deutliche<br />

Unterschiede in der Einstellung zur Sanierungstätigkeit<br />

bei kleinen Kindern zwischen<br />

der ost- und westdeutschen Zahnärzteschaft<br />

zu verzeichnen, während der Notwendigkeit<br />

von Milchzahnrestaurationen mit über 90 Prozent<br />

klar zugestimmt wird.<br />

Damit unterstützt die vorliegende Studie die<br />

Feststellung, dass die Bedenken von Zahnärzten<br />

bei der Kinderbehandlung in der nicht aus-<br />

Fortbildung<br />

Bitte beachten<br />

Sie:<br />

der diesjährige<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische<br />

Zahnärztetag am<br />

13. und 14. No-<br />

vemberbeschäf- tigt sich mit dem<br />

Thema: „Kinder-<br />

und Jugendzahn-<br />

heilkunde“ - mit<br />

Prof. Splieth als<br />

wissenschaftli-<br />

chen Leiter.<br />

Die Kinderzahnheilkunde<br />

sollte bereits<br />

im Studium deutlicher<br />

fixiert werden<br />

- im Interesse der<br />

Kinder<br />

27


28<br />

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Fortbildung<br />

reichenden Ausbildung im Studium begründet<br />

sein können (Bartsch et al. 1998). Dies betrifft<br />

nicht die komplikationslose Routinekinderbehandlung,<br />

sondern in erster Linie Sanierungen<br />

bei kleinen Kindern und komplexe orale Rehabilitationen<br />

wie beim nuckelflaschensyndrom.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Schlussfolgerungen<br />

Um die Situation zu verbessern, sollte die<br />

sehr hohe Bereitschaft (< 90 Prozent) in<br />

der Zahnärzteschaft, Kinder zu behandeln,<br />

genutzt werden, um in Fort- und Weiterbildungen,<br />

die Qualifikationen für diesen<br />

sicherlich nicht leichten Teil zahnärztlicher<br />

Tätigkeit zu stärken.<br />

Die Kinderzahnheilkunde sollte im Studium<br />

deutlicher fixiert werden, insbesondere die<br />

praktische Kompetenz in der Sanierung von<br />

Milchgebissen. Dies setzt die Etablierung<br />

von Abteilungen für Kinderzahnheilkunde<br />

an den Universitäten voraus, um aktuelles,<br />

fachzahnärztliches Wissen für den Bereich<br />

Kinderzahnheilkunde zu entwickeln,<br />

zu unterrichten und weiterzugeben (Wetzel<br />

1990).<br />

Ein System von Fachspezialisten für Kinderzahnheilkunde<br />

ist aufzubauen, um flächendeckend<br />

Behandlungen, die die Erfahrung<br />

des Familienzahnarztes überschreiten, zu<br />

gewährleisten.<br />

Da das heutige Gesundheitssystem den<br />

zahnärztlichen Versorgungsansprüchen<br />

junger Kinder nicht gerecht wird und auch<br />

von den beteiligten Zahnärzten als überaus<br />

unbefriedigend angesehen wird, ist auf<br />

dieser Grundlage in Deutschland keine bessere<br />

orale Gesundheit bei kleinen Kindern<br />

zu erreichen. Sowohl die präventive als<br />

auch die restaurative, kinderzahnärztliche<br />

Betreuung, insbesondere für die Milchgebissphase,<br />

bedürfen einer deutlichen Veränderung.<br />

Anregungen dazu können den<br />

skandinavischen Systemen entnommen<br />

werden, die in internationalen Vergleichen<br />

bei der Prävention und Sanierung am besten<br />

abschneiden – bei gleichzeitig den zufriedensten<br />

Zahnärzten (Bolin et al.1995).<br />

Literatur beim Verfasser.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Medikamente in der Parodontaltherapie<br />

Autorin: Annett Klinder,<br />

Vertragsabteilung KZVLB<br />

Unter dem Motto: „Medikamente in der Parodontaltherapie“<br />

fand am 4. März in Potsdam<br />

die diesjährige Tagung der <strong>Brandenburg</strong>er Vertragsgutachter<br />

für Parodontologie statt.<br />

Als Gastreferenten hatte der Vorstand der<br />

KzVLb OA Dr. Peter tschoppe von der Abteilung<br />

für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie<br />

der charité Berlin eingeladen, welcher unter<br />

Einbeziehung neuester wissenschaftlicher Studien<br />

zu den sehr praxisnahen Themen Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen, Bakteriämie sowie Antibiotika<br />

in der Parodontaltherapie sprach.<br />

Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Teilnehmer<br />

der aktuellen Lehrmeinung zur chirurgischen<br />

Behandlung von Patienten unter<br />

Antikoagulantieneinnahme. Hierzu erläuterte<br />

Dr. Tschoppe nach einigen grundlegenden<br />

Ausführungen zum Quick- bzw. INR-Wert, wann<br />

die Einnahme von gerinnungshemmenden<br />

Mitteln für die zahnärztliche Praxis relevant<br />

ist und welche Wechselwirkungen mit anderen<br />

Medikamenten auftreten können (so beispielsweise:<br />

Wechselwirkungen von Analgetika mit<br />

Phenprocoumon-Präparaten – Gerinnungsstatus<br />

verändert!).<br />

Der Referent wies ausdrücklich darauf hin, in<br />

jedem Fall sehr genau das Nutzen–Risiko-Ver-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

Die PAR-Gutachter der<br />

KZVLB<br />

hältnis abzuwägen: „Die Unterbrechung der<br />

Antikoagulation vor zahnärztlich-chirurgischen<br />

Eingriffen ohne gesicherte Evidenz für die Notwendigkeit<br />

dieser Maßnahme stellt für den<br />

Patienten ein unnötiges, lebensbedrohliches<br />

Risiko dar.“<br />

Weitere Ausführungen unter anderem zur Endokarditisprophylaxe,<br />

zur lokalen bzw. systemischen<br />

Antibiotikatherapie und vielem mehr,<br />

sowie die anschließenden Gespräche und<br />

Diskussionen rundeten eine effiziente Fortbildungsveranstaltung<br />

ab.<br />

Fortbildung<br />

Referierte zum<br />

ersten Mal auf<br />

der Gutachtertagung:<br />

OA Dr. Peter<br />

Tschoppe von der<br />

Abteilung für Zahnerhaltungskunde<br />

und Parodontologie<br />

der charité Berlin<br />

29


Privates Gebührenrecht<br />

Auch mal abweichen ...<br />

Noch immer gilt sie, die amtliche Gebührenordnung für Zahnärzte von 1989,<br />

weshalb es auch immer noch erforderlich ist, sie richtig anzuwenden. Im folgenden<br />

beitrag geht es um den Paragraphen 2 der gOz „Abweichende Vereinbarung“.<br />

30<br />

carola Kirsch<br />

Vereinbarung für<br />

den § 2 gOz „Abwei-<br />

chendeVereinba- rung“ – zu finden<br />

auf der cD ZPM-S/<br />

Handbuch der LZÄK<br />

<strong>Brandenburg</strong> unter<br />

der Rubrik Praxisleit-<br />

faden gOz sowie im<br />

Internet unter<br />

www.lzkb.de<br />

Autorin: Carola Kirsch, Referat Gebührenordnung<br />

für Zahnärzte (GOZ) der LZÄKB<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass die Gebührenordnung<br />

für zahnärzte (gOz) mittlerweile<br />

20 Jahre unverändert besteht und wir nicht<br />

wissen, ob und wann eine neue gOz in Kraft<br />

treten wird, ist es um so wichtiger, die zur Verfügung<br />

stehenden Vorschriften in der privaten<br />

zahnärztlichen Abrechnung zu nutzen. Die<br />

gOz eröffnet den zahnärzten die Möglichkeit,<br />

freie Vereinbarungen über das Honorar zahnärztlicher<br />

Leistungen zu treffen. Aus den Erfahrungen<br />

des gOz-Ausschusses wissen wir, dass<br />

diese Möglichkeit selten genutzt wird. Deshalb<br />

wollen wir Ihnen nachfolgend kurz darstellen,<br />

was bei einer Vereinbarung nach § 2 gOz zu<br />

beachten ist.<br />

Vereinbarung gemäß § 2 Abs. 1 und 2 GOZ<br />

Herr/Frau ____________________________<br />

und<br />

Herr/Frau ____________________________<br />

vereinbaren folgendes:<br />

In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch sind die Befunde und die notwendigen zahnärztlichen<br />

Leistungen eingehend dargestellt worden. Der Patient stimmt der vorgeschlagenen<br />

Therapie zu und erklärt sich ferner nach gebührender Belehrung damit einverstanden, dass die<br />

Gebühren über den 3,5fachen Satz der Gebührenordnung hinausgehend wie folgt vereinbart<br />

werden.<br />

Zahn/Gebiet Geb.-Nr. Leistungsbezeichnung Steigerungsfaktor Betrag<br />

Gesamtbetrag €<br />

Eine Erstattung der Vergütung durch die Erstattungsstellen ist möglicherweise nicht im vollen<br />

Umfang gewährleistet.<br />

__________________<br />

Datum<br />

___________________ ________________________<br />

Unterschrift Zahnarzt/in Unterschrift Patient/in / Zahlungspflichtiger<br />

Ein Exemplar dieser Vereinbarung erhält der Patient/in / Zahlungspflichtige.<br />

© <strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong><br />

Gesetzestext § 2 „Abweichende<br />

Vereinbarung“ gOz<br />

„(1) Durch Vereinbarung kann eine von dieser<br />

Verordnung abweichende Höhe der Vergütung<br />

festgelegt werden.<br />

(2) Eine Vereinbarung nach Abs. 1 zwischen<br />

zahnarzt und zahlungspflichtigen ist vor erbringung<br />

der Leistung des Zahnarztes in einem<br />

Schriftstück zu treffen. Dieses muss die<br />

Feststellung enthalten, dass eine Erstattung<br />

der Vergütung durch Erstattungsstellen möglicherweise<br />

nicht in vollem Umfang gewährleistet<br />

ist. Weitere Erklärungen darf die Vereinbarung<br />

nicht enthalten. Der Zahnarzt hat dem<br />

zahlungspflichtigen einen Abdruck der Vereinbarung<br />

auszuhändigen.<br />

(3) Auf Verlangen des zahlungspflichtigen können<br />

Leistungen im Sinne des § 1 Abs. 2 Satz 2,<br />

die weder im Gebührenverzeichnis der Gebührenordnung<br />

noch im Gebührenverzeichnis für<br />

Ärzte enthalten sind, und ihre Vergütung abweichend<br />

von dieser Verordnung in einem Heil-<br />

und Kostenplan schriftlich vereinbart werden.<br />

Der Heil- und Kostenplan muss vor Erbringung<br />

der Leistung erstellt werden; er muss die einzelnen<br />

Leistungen und Vergütungen sowie die<br />

Feststellung enthalten, dass es sich um Leistungen<br />

auf Verlangen handelt und eine Erstattung<br />

möglicherweise nicht gewährleistet ist. §<br />

6 Abs. 2 bleibt unberührt.“<br />

Wann sind „freie“ Vereinbarungen<br />

möglich?<br />

Der Gesetzgeber hat in der Bundesratsdrucksache<br />

276/87 erläuternd dargelegt, in welchen<br />

Fällen diese abweichenden Vereinbarungen<br />

berechtigt sein können:<br />

1. wenn bei einem besonders schwierigen<br />

Krankheitsbild, beispielsweise nach vorausgegangenen<br />

unzulänglichen Behandlungen,<br />

eine in üblicher Zeit und mit normalen Mit-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


2.<br />

3.<br />

teln nicht zu erbringende Leistung notwendig<br />

ist,<br />

bei weit überdurchschnittlicher Qualität und<br />

Präzision der zahnärztlichen Leistung und<br />

einem darauf abgestellten Praxisaufwand,<br />

in Fällen, in denen der Patient eine über<br />

das notwendige Maß hinaus besonders anspruchsvolle<br />

Leistung verlangt und dafür<br />

eine Vergütung oberhalb des Gebührenrahmens<br />

zu zahlen bereit ist.<br />

Wie gehe ich vor?<br />

1. Zwingend muss eine freie, abweichende<br />

Vereinbarung vor Beginn der Behandlung<br />

schriftlich festgehalten werden. Dies setzt<br />

im Regelfall ein Beratungsgespräch zwischen<br />

Zahnarzt und Patient voraus, der Inhalt<br />

sollte in der Patientenkartei dokumentiert<br />

werden.<br />

2. Dem Patienten sollte Bedenkzeit eingeräumt<br />

werden.<br />

3. Die Vereinbarung darf außer den im Gesetzestext<br />

vorgesehenen Passagen keine<br />

weiteren Erklärungen oder Feststellungen<br />

enthalten.<br />

4. Die Vereinbarung muss vom Patienten und<br />

vom Zahnarzt vor Erbringung der Leistung<br />

unterzeichnet werden; eine Ausfertigung<br />

dieser Vereinbarung erhält der Patient.<br />

(Musterformulare finden sie auf der CD<br />

ZPM-S/Handbuch der LZÄK <strong>Brandenburg</strong><br />

unter der rubrik Praxisleitfaden gOz sowie<br />

im Internet unter www.lzkb.de.)<br />

Verlangensleistungen<br />

§ 2 Abs. 3 der gOz eröffnet eine besondere<br />

Berechnungsmöglichkeit für Leistungen, die<br />

über das Maß einer zahnmedizinisch notwen-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

Vereinbarung gemäß § 2 Abs. 3 GOZ<br />

(Leistungen außerhalb der Gebührenordnung)<br />

Herr/Frau ____________________________________<br />

und<br />

Herr/Frau ____________________________________<br />

vereinbaren folgendes:<br />

Auf Grund des erfolgten eingehenden Aufklärungsgespräches sind die zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen<br />

im Einzelnen erörtert worden. Die nachstehenden Leistungen sind weder in<br />

dem Gebührenverzeichnis der Gebührenordnung für Zahnärzte noch im Gebührenverzeichnis<br />

der Gebührenordnung für Ärzte enthalten. Die Gebührenbemessung erfolgt daher im Wege<br />

dieser freien Vereinbarung und wird im einzelnen wie folgt festgelegt:<br />

Leistung Anzahl Gebühr<br />

Gesamtbetrag €<br />

Es ist mir bekannt, dass eine Erstattung der Vergütung oben genannter Leistungen durch die<br />

Erstattungsstellen möglicherweise nicht gewährleistet ist.<br />

______________________________<br />

Datum<br />

______________________________ ________________________________<br />

Unterschrift Zahnarzt Unterschrift Patient/Zahlungspflichtiger<br />

Ein Exemplar dieser Vereinbarung erhält der Patient/Zahlungspflichtige.<br />

digen Versorgung hinausgehen und weder im<br />

gebührenverzeichnis der gOz, noch dem der<br />

eröffneten bereiche der gOÄ enthalten sind.<br />

Derartige Leistungen können in einem Heil-<br />

und Kostenplan schriftlich vereinbart werden.<br />

Welche Leistungen im Einzelfall zahnmedizinisch<br />

notwendig sind, ist vom Zahnarzt unter<br />

fachlichen Gesichtspunkten zu entscheiden.<br />

Eine abweichende Vereinbarung kommt bei<br />

den von § 2 Abs. 3 gOz erfassten Leistungen<br />

nur wirksam zustande, wenn hinsichtlich dieser<br />

Leistungen vor deren Erbringung ein Heil-<br />

und Kostenplan aufgestellt worden ist, die einzelnen<br />

Leistungen und Vergütungen sowie die<br />

Feststellung enthält, dass es sich um Leistungen<br />

auf Verlangen handelt und eine Erstattung<br />

möglicherweise nicht gewährleistet ist. Diese<br />

ist von beiden Vertragspartnern zu unterzeichnen.<br />

Privates Gebührenrecht<br />

© <strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong><br />

ANZEIGEN<br />

Die Vereinbarung<br />

nach § 2 Abs 3<br />

31


Abrechnung<br />

Fragen und Antworten zur Abrechnung<br />

Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben,<br />

sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.<br />

(carl Hilty)<br />

32<br />

Rainer Linke<br />

Vorstandsmitglied<br />

der KZVLB<br />

Anke Kowalski<br />

stellv. Abteilungsleiterin<br />

Abrechnung<br />

Autoren: Rainer Linke, Anke Kowalski,<br />

KZVLB<br />

In diesem Sinne beschäftigen wir uns auch in<br />

dieser Ausgabe des zÄ-blattes mit häufig gestellten<br />

bzw. kniffligen Fragen bezüglich der<br />

vertragszahnärztlichen Abrechnung.<br />

Frage: Nach der Extraktion des Pfeilerzahnes 25<br />

wurde im indirekten Verfahren die Ankerkrone<br />

zu einem Brückenglied umgearbeitet. Welche<br />

Abrechnungsmöglichkeit ist für das Auffüllen<br />

und die Wiedereingliederung der nachstehend<br />

abgebildeten Brücke gegeben?<br />

TP<br />

R<br />

Antwort: Für diesen Wiederherstellungsfall ist<br />

keine eindeutige Zuordnung von Festzuschüssen<br />

aus den FZ-Richtlinien zu entnehmen.<br />

Nach Auffassung des Vorstandes der KZV <strong>Land</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> ist für die Umarbeitung der Ankerkrone<br />

zu einem Brückenglied die Befund-Nr.<br />

6.8 ansatzfähig. Bei der Umarbeitung handelt<br />

es sich um eine Wiederherstellungsleistung,<br />

die der Gleichartigkeit zuzuordnen ist, da sie<br />

als Regelversorgungsleistung bei keinem Festzuschuss-Befund<br />

abgebildet ist.<br />

Wichtiger Hinweis: Das Rezementieren der<br />

Brücke ist dann aber wieder eine Wiederherstellung<br />

im Rahmen der Regelversorgung.<br />

Folgende Abrechnungsmöglichkeit ergibt sich:<br />

Festzuschüsse<br />

2 X 6.8 Rezementieren (Zähne 23 und 26)<br />

1 X 6.8 Wiederherstellung festsitzender ZE<br />

(Zahn 25)<br />

BEMA<br />

1 X 95a Wiedereingliederung einer Brücke<br />

mit 2 Ankerkronen<br />

4 X 19 Provisorische Krone/Brückenglied<br />

GOZ<br />

232 Wiederherstellung Brückenanker (Zahn<br />

25)<br />

B k b kx k<br />

Frage: Sind Sterilisations- bzw. Desinfektionsmittel<br />

im Rahmen der vertragszahnärztlichen<br />

Versorgung berechnungsfähig?<br />

Antwort: Nein! In der Allgemeinen Bestimmung<br />

5 zum BEMA (Stand 01.01.04) erfolgte<br />

18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28<br />

nachstehende Regelung für die Berechenbarkeit<br />

von Praxismaterialien:<br />

„Die allgemeinen Praxiskosten, auch die durch<br />

die Anwendung von zahnärztlichen Instrumenten<br />

und Apparaturen entstehenden Kosten,<br />

sind in den abrechnungsfähigen Leistungsansätzen<br />

enthalten. …“<br />

Hinweis: Somit bilden o. g. Mittel keine Berechnungsgrundlage<br />

bei der Ermittlung der tatsächlichen<br />

Kosten für Abformmaterialien.<br />

Frage: Es ist eine Brückenversorgung für einen<br />

fehlenden Zahn geplant. Labortechnisch ergab<br />

sich die Notwendigkeit, die Lücke mit zwei<br />

Brückengliedern zu versorgen. Welcher Festzuschuss<br />

ist ansetzbar?<br />

Antwort: Wegen der Befundbezogenheit ist lediglich<br />

der Festzuschuss 1x 2.1 und gegebenenfalls<br />

1x 2.7 ansatzfähig. Labortechnisch<br />

werden natürlich beide Brückenglieder nachgewiesen<br />

und abgerechnet.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Hinweis: Im Interesse einer<br />

unkomplizierten Bearbeitung<br />

bitten wir Sie, unter der<br />

Rubrik „Bemerkungen“ auf<br />

dem HuK zu vermerken: „Labortechnisch<br />

mussten zwei<br />

Brückenglieder angefertigt<br />

werden“!<br />

Frage: Gilt die Befundbezogenheit<br />

der Festzuschüsse<br />

auch, wenn im Befund zwei<br />

fehlende Zähne, mit einer<br />

Brücke versorgt werden,<br />

aber im Labor aufgrund der<br />

Lückenverengung nur ein<br />

Brückenglied gefertigt wird?<br />

Antwort: Ja! Laut Befund – zwei fehlende Zähne<br />

– bewilligt die Krankenkasse den Festzuschuss<br />

2.2 (zuzüglich gegebenenfalls noch die<br />

Befund-Nr. 2.7). Dieser befundbezogene Festzuschuss<br />

ist dann auch abrechnungsrelevant;<br />

unabhängig davon, wie viele Brückenglieder<br />

für die Versorgung dieser Lücke angefertigt<br />

werden.<br />

Hinweis: Um zeitraubende Nachfragen auszuschließen,<br />

bitten wir Sie auch in diesem Fall<br />

um eine erklärende Bemerkung (z. B. „wegen<br />

Lückenverengung labortechnisch nur ein Brückenglied<br />

notwendig“).<br />

Frage: Eine implantatgetragene Totalprothese<br />

bei nicht atrophiertem Unterkiefer muss unterfüttert<br />

werden (mit funktioneller Randgestaltung).<br />

Wie erfolgt die Abrechnung?<br />

Antwort: Es handelt sich um eine Wiederherstellungsmaßnahme;<br />

daher muss auf dem Heil-<br />

und Kostenplan „Befund/Behandlungsplan“<br />

nicht ausgefüllt werden. Wohl aber muss unter<br />

„Bemerkungen“ die Art der Wiederherstellung<br />

angegeben werden. Da hinsichtlich der wiederherstellungsbedürftigenimplantatgetragenen<br />

Prothesenkonstruktion kein Ausnahmefall<br />

nach der ZE-Richtlinie 36 b (atrophierter zahnloser<br />

Kiefer) vorliegt, handelt es sich um eine<br />

andersartige Versorgung, die rubrikbezogen<br />

wie folgt abgerechnet wird:<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

I. Befund des gesamten Gebisses/Behandlungsplan<br />

TP =Therapieplanung R = Regelversorgung B = Befund<br />

TP<br />

R<br />

B<br />

B<br />

R<br />

TP<br />

Befunde und Festzuschüsse:<br />

Kostenplanung BEMA-Z: Entfällt!<br />

Abrechnung nach gOz: 1 x 530<br />

Frage: Nach dem Ersatz einer einfachen gebogenen<br />

Klammer (mit Metallverbindung) und<br />

einer indirekten Teilunterfütterung – in einer<br />

Sitzung – steht für mich die Frage nach der Abrechnungsfähigkeit<br />

dieser Wiederherstellungsmaßnahmen.<br />

Antwort: Für die Erneuerung der gebogenen<br />

Klammer ist die Befund-Nr. 6.3 (Maßnahmen<br />

ohne Befundveränderung im Metallbereich)<br />

ansetzbar. Die Teilunterfütterung der partiellen<br />

Prothese beschreibt die Befund-Nr. 6.6. Der<br />

Festzuschuss für Unterfütterungen (6.6/6.7) ist<br />

mit dem Festzuschuss für Wiederherstellungsmaßnahmen<br />

nach 6.0 bis 6.5 kombinierbar<br />

und somit ist der Festzuschuss 6.3 neben dem<br />

Festzuschuss 6.6 ansatzfähig. Hingegen kann<br />

nach dem BEMA bei einzeitiger Durchführung<br />

nur eine Wiederherstellungsleistung nach den<br />

Geb.-Nrn. 100 a - f berechnet werden. Da die<br />

Geb.-Nr. 100 b (50 Pkt.) höher bewertet ist als<br />

die Geb.-Nr. 100 c (44 Pkt.), wird diese abgerechnet.<br />

Abrechnung<br />

18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28<br />

Bemerkungen (bei Wiederherstellung Art der Leistung)<br />

Implantatgetragene UK-Prothese (zahnloser nicht atrophierter Kiefer):<br />

Indirekte Unterfütterung mit funktioneller Randgestaltung<br />

Befund Nr. 1 Zahn/Gebiet 2 Anz. 3<br />

7.7 UK 1<br />

III. Kostenplanung<br />

1 BEMA-Nrn. Anz.<br />

33


Recht & Steuern<br />

Als freier Mitarbeiter in einer Zahnarztpraxis?<br />

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind vermehrt Wünsche nach freier<br />

Mitarbeit zu verzeichnen. Dass dies in wenigen Fällen realisierbar ist, liegt an den<br />

besonders hohen Anforderungen, die für eine freie Mitarbeit zu erfüllen sind.<br />

34<br />

Hat der Zahntech-<br />

niker wirklich als<br />

freier Mitarbeiter<br />

seine Arbeit getan?<br />

Es kann sonst sehr<br />

teuer für den Zahn-<br />

arzt werden, der als<br />

Arbeitgeber in die<br />

Pflicht genommen<br />

wird.<br />

Autoren: Dirk Lörner, Rechtsabteilung der<br />

<strong>Kassenzahnärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong> Bayerns<br />

Michael Pangratz, Justitiar der Bayerischen<br />

<strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />

Letztlich zählt das Gesamtbild innerhalb der<br />

Praxis, denn nicht die gewählte Bezeichnung<br />

ist maßgebich. Illustrativ hierfür ist ein Urteil<br />

des Bayerischen <strong>Land</strong>essozialgerichts (LSG)<br />

vom 15.02.2005 (L 5 KR 252/03).<br />

Die Ausgangssituation: Der betroffene Zahnarzt<br />

verfügte über eine Praxis mit fünf Behandlungsräumen<br />

sowie über ein auf dem gleichen<br />

Stock untergebrachtes zahntechnisches Labor.<br />

Der Zahnarzt und der Zahntechniker hatten<br />

vereinbart, dass dieser als sogenannter freier<br />

Mitarbeiter die Herstellung zahntechnischer<br />

Arbeiten nach Absprache mit dem Zahnarzt<br />

übernehmen solle. Der Zahnarzt stellte sein<br />

Labor und die erforderlichen Instrumente/Geräte<br />

zur Verfügung sowie alle erforderlichen<br />

Informationen und Unterlagen.<br />

Seinen Urlaub musste der Zahntechniker mit<br />

dem Zahnarzt abstimmen. Der Zahnarzt verpflichtete<br />

sich, dem zahntechniker alle Aufwendungen<br />

für dessen Tätigkeit zu ersetzen;<br />

insoweit war die Erforderlichkeit im Voraus mit<br />

dem Zahnarzt abzustimmen. Der Zahntechniker<br />

verpflichtete sich, nicht für einen anderen<br />

Zahnarzt tätig zu werden sowie sich jeder direkten<br />

oder indirekten sowie unselbstständigen<br />

Tätigkeit an Patienten zu enthalten. Er war auch<br />

verpflichtet, alle ihm vom zahnarzt zur Verfügung<br />

gestellten Unterlagen, Instrumente und<br />

Geräte ordnungsgemäß aufzubewahren sowie<br />

auf eventuelle Anforderung unverzüglich dem<br />

Zahnarzt zurückzugeben. Gemäß kurz darauf<br />

abgeschlossener Zusatzvereinbarung wurde<br />

dem Zahntechniker eine Tätigkeit für gewerbliche<br />

Dentallabore erlaubt, ein Tätigwerden in<br />

Praxislaboren von Zahnärzten im <strong>Land</strong>kreis, in<br />

dem der betreffende Zahnarzt niedergelassen<br />

war, war jedoch ausgeschlossen.<br />

Lohnsteueraußenprüfung des<br />

Finanzamtes<br />

Das Finanzamt führte später eine Lohnsteueraußenprüfung<br />

beim Zahnarzt für mehrere<br />

Jahre durch, in denen der Zahntechniker als<br />

„freier Mitarbeiter“ beschäftigt war. Zum Vertragsverhältnis<br />

mit dem Zahntechniker stellte<br />

das Finanzamt wegen des Wettbewerbsverbotes,<br />

des Tätigwerdens für nur einen Auftraggeber,<br />

der Weisungsgebundenheit, der Ausübung<br />

von Arbeiten am gleichbleibenden Ort<br />

mit Arbeitsmitteln und in Räumen des Klägers<br />

sowie wegen der fehlenden Unternehmerinitiative<br />

eine unselbstständige Tätigkeit fest. Diese<br />

sei lohnsteuerpflichtig gewesen, so dass entsprechende<br />

Steuernachforderungen geltend<br />

gemacht wurden. Diese Entscheidung wurde<br />

bestandskräftig.<br />

Das Finanzamt übersandte den Prüfbericht der<br />

Krankenkasse, welche diesen zur Nachforderung<br />

von Sozialversicherungsbeiträgen weiterleitete.<br />

Mittels Bescheid wurden aufgrund einer<br />

Betriebsprüfung für mehrere Jahre des Einsat-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


zes des Zahntechnikers Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />

in Höhe einiger Zigtausend<br />

D-Mark geltend gemacht, weil der Zahntechniker<br />

bei rechtlicher Betrachtung versicherungspflichtig<br />

beschäftigt gewesen sei. neben der<br />

Weisungsgebundenheit müsse berücksichtigt<br />

werden, dass der Zahntechniker nach den<br />

Bestimmungen der Handwerksordnung einen<br />

Handwerksbetrieb als Zahntechniker weder<br />

allein noch eigenverantwortlich hätte führen<br />

dürfen, weil er nicht über die erforderliche<br />

Qualifikation als zahntechnikermeister verfügt<br />

habe und die Meisterschule noch<br />

nicht abgeschlossen hätte.<br />

Das Sozialgericht wies nach erfolglosem<br />

Widerspruch des Zahnarztes<br />

die Klage ab, mit welcher dieser<br />

sich gegen die zahlungspflicht<br />

gewehrt hat. Es stellte fest, dass<br />

der Zahntechniker entgegen dem<br />

erklärten Willen von Zahnarzt und Zahntechniker<br />

als versicherungspflichtiger Angestellter<br />

tätig war.<br />

Entscheidung des<br />

<strong>Land</strong>essozialgerichts<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

Ein Kriterium unter<br />

anderem: Die Einrichtungs-<br />

und die<br />

laufenden Kosten<br />

des Praxislabors<br />

fielen ausschließlich<br />

dem Zahnarzt zur<br />

Last.<br />

Das LSG wies die vom Zahnarzt eingelegte<br />

Berufung als unbegründet zurück. Zur Begründung<br />

machte es sich zunächst die Erwägungen<br />

des Sozialgerichts zu eigen. Der Zahntechniker<br />

habe über keine eigene Betriebsstätte verfügt,<br />

kein eigenes unternehmerisches Risiko<br />

getragen und sei vom Zahnarzt wirtschaftlich<br />

abhängig gewesen. Die Betriebsmittel habe<br />

der Zahntechniker gegen Umsatzmiete von<br />

50 Prozent der Honorarumsätze zur Verfügung<br />

gestellt erhalten. Die Eigenausgaben des<br />

Zahntechnikers in Höhe von rund 6.000 DM in<br />

einem der Jahre träten insoweit in den Hintergrund.<br />

Der Zahntechniker sei nicht als Anbieter von<br />

zahntechnischen Leistungen auf dem Markt<br />

aufgetreten. Dies sei ihm nach der Handwerksordnung<br />

auch verboten gewesen. Der<br />

zahntechniker sei auch in die Organisation der<br />

Praxis eingeordnet gewesen, die Abrechnung<br />

sei über Eigenlaborbelege erfolgt. Allein der<br />

Wille, die Tätigkeit als selbstständige zu führen,<br />

könne den charakter der in Wahrheit abhängigen<br />

Beschäftigung nicht verändern. Zudem sei<br />

der Zahntechniker hinsichtlich Arbeitszeit sowie<br />

hinsichtlich Art und Weise seiner Arbeitserbringung<br />

vom Zahnarzt weisungsabhängig<br />

gewesen. Ein eigenes Unternehmerrisiko habe<br />

er nicht getragen. Das Risiko eines Arbeitsplatzverlustes<br />

bei mangelnder Auftragslage<br />

oder eventueller Praxisschließung habe sich in<br />

keiner Weise von demjenigen anderer Arbeitnehmer<br />

unterschieden. Bei Gesamtbetrachtung<br />

aller relevanten Umstände sei<br />

der Zahntechniker daher als abhängig<br />

beschäftigter zu qualifizieren.<br />

Ergänzend verwies das LSG darauf,<br />

dass das zahntechnische Labor, welches<br />

dem Zahntechniker nicht gehörte<br />

und welches der Zahnarzt angemietet<br />

sowie ausgestattet hatte, integraler<br />

und funktioneller Bestandteil der Zahnarztpraxis<br />

des Zahnarztes war. Die Einrichtungs- und<br />

die laufenden Kosten des Praxislabors fielen<br />

ausschließlich dem Zahnarzt zur Last. Hätte<br />

der Zahntechniker krankheitshalber oder<br />

durch andere Umstände bedingt keine Umsätze<br />

getätigt, wäre er zur Zahlung von Miete oder<br />

ähnlichen Kosten für das Praxislabor nicht verpflichtet<br />

gewesen. Demgegenüber trat zurück,<br />

dass die Eingangstür zur Zahnarztpraxis nicht<br />

die Eingangstür zum zahntechnischen Labor<br />

war, sondern dass diese sich auf dem gleichen<br />

Treppenabsatz gegenüber befunden hatte.<br />

Der betroffene Zahntechniker war nach den<br />

Feststellungen des LSG beinahe ausschließlich<br />

für den Zahnarzt tätig. Zudem war eine weit<br />

überwiegende Auslastung des Zahntechnikers<br />

mit Arbeiten gerade des betreffenden Zahnarztes<br />

nachgewiesen. Demgegenüber fielen<br />

einzelne Arbeiten, die sich wohl nur auf den<br />

Beginn des streitigen Prüfzeitraumes bezogen<br />

hätten, nicht ins Gewicht.<br />

Abschließend wies das LSG insbesondere darauf<br />

hin, dass der Ausschluss von Arbeitnehmerrechten<br />

allein weder ein Unternehmerrisiko<br />

begründen, noch dem Gesamtbild einer<br />

Tätigkeit das Gepräge geben kann.<br />

Recht & Steuern<br />

35


Recht & Steuern<br />

36<br />

Resümee<br />

Bevor man jemandem eine Tätigkeit als freier<br />

Mitarbeiter anträgt, sollte sorgfältig geprüft<br />

werden, ob bei rechtlicher Betrachtung entgegen<br />

der gewählten Bezeichnung nicht doch ein<br />

versicherungspflichtiges beschäftigungsverhältnis<br />

vorliegt. Die Voraussetzungen für eine<br />

Tätigkeit als echter freier Mitarbeiter sind höher,<br />

als landläufig angenommen wird, wie das<br />

Urteil des Bayerischen <strong>Land</strong>essozialgerichts<br />

eindrucksvoll illustriert. Sollte im Nachhinein<br />

festgestellt werden, dass in Wahrheit eine abhängige<br />

Beschäftigung vorlag, sieht sich der<br />

Auftraggeber oft erheblichen Nachforderungen<br />

des Finanzamts für die Lohnsteuer sowie<br />

der Sozialversicherungsträger für die Arbeitgeberanteile<br />

und zusätzlich sogar der meisten<br />

Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung<br />

ausgesetzt. Diese Ausgaben sind dann in der<br />

betriebswirtschaftlichen Kalkulation typischerweise<br />

nicht enthalten, was die Praxis vor erhebliche<br />

finanzielle oder gar existenzielle Probleme<br />

stellen kann.<br />

Die Darstellungen zur (vermeintlich) freien Mitarbeit<br />

in dem hier referierten Fall gelten grundsätzlich<br />

auch für immer wieder einmal anzutreffende<br />

Überlegungen, einen Zahnarzt in der<br />

Praxis als so genannten freien Mitarbeiter tätig<br />

werden zu lassen. Im vertragszahnärztlichen<br />

Bereich wird überdies durch den Wortlaut des<br />

§ 32b Zulassungsverordnung, welcher die Genehmigung<br />

eines „angestellten Zahnarztes“<br />

regelt, der Beschäftigung eines sogenannten<br />

freien Mitarbeiters ein Riegel vorgeschoben.<br />

Manchmal ist weniger mehr: schweigepflicht<br />

Die (zahn-)ärztliche schweigepflicht ist immer wieder gegenstand rechtlicher<br />

Auseinandersetzungen, welche jedoch häufig vermeidbar sind. Die strafrechtlichen<br />

Aspekte sind im Folgenden näher erläutert und sollten beherzigt werden.<br />

Quelle:<br />

„<strong>Zahnärzteblatt</strong><br />

Sachsen 03/09“<br />

Autor: RA Dr. Jürgen Trilsch<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Neben der Regelung im § 7 der Berufsordnung<br />

der <strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong> ist<br />

die Strafvorschrift des § 203 StGB von besonderer<br />

Bedeutung. Der Absatz 1 hat (hier zusammengefasst)<br />

folgenden Wortlaut: „Wer unbefugt<br />

ein fremdes Geheimnis, namentlich ein<br />

zum persönlichen Lebensbereich gehörendes<br />

Geheimnis oder ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis<br />

offenbart, das ihm als Arzt, Zahnarzt<br />

anvertraut worden oder sonst bekannt<br />

geworden ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu<br />

einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“<br />

Im Rahmen eines Artikels kann das Thema nur<br />

angerissen werden. Deshalb soll auf zwei Literaturquellen<br />

verwiesen werden, die einen<br />

Überblick zur Thematik geben und unkompliziert<br />

auf den Internetseiten der Bundesärztekammer<br />

sowie der Sächsischen <strong>Land</strong>esärztekammer<br />

nachgelesen werden können:<br />

a) Broschüre „Arzthaftung/Ärztliche Schweigepflicht“<br />

(www.slaek.de, Stichwort Informationen)<br />

sowie<br />

b) „Empfehlungen der Bundesärztekammer<br />

zur ärztlichen schweigepflicht, Datenschutz<br />

und Datenverarbeitung in der Arztpraxis“<br />

vom 09.05.2008 (www.baek.de, Rubrik<br />

Empfehlungen).<br />

Besonders schwierige Abgrenzungsfragen<br />

ergeben sich stets, wenn Sachverhalte der<br />

konkludenten (stillschweigenden) oder mutmaßlichen<br />

vorliegen Einwilligung vorliegen.<br />

Daneben ist die Frage der (befugten) Offenbarung<br />

eines Geheimnisses ein heikles Thema.<br />

1. Unterliegt das Praxispersonal<br />

auch der schweigepflicht?<br />

Zum betroffenen Personenkreis gehören nicht<br />

nur Zahnärzte, sondern auch deren „berufsmäßig<br />

tätige Gehilfen“, so der Gesetzeswortlaut<br />

in § 203 Abs. 3 StGB. Erfasst ist namentlich die<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Zahnmedizinische Fachangestellte. Regelmäßige<br />

aktenkundige Belehrungen sind dringend<br />

angezeigt, denn allzu schnell wird die beispielsweise<br />

im Einstellungsgespräch getätigte<br />

Belehrung vergessen. Manchmal geht auch<br />

die brisanz der schweigepflicht im Praxisalltag<br />

unter. Der Zahnarzt hat sicherzustellen, dass<br />

an der Rezeption personenbezogene Informationen<br />

nicht an Dritte weiter gegeben werden.<br />

Hier obliegt den Angestellten eine besondere<br />

Verantwortung, in den Gesprächen und Telefonaten<br />

an diesem Drehpunkt der Praxis immer<br />

die Pflicht zur Verschwiegenheit zu wahren<br />

und keine Informationen zum Gesundheitszustand<br />

des Patienten zum Beispiel öffentlich zu<br />

diskutieren. Die Reinigungskraft gehört zwar<br />

nicht zu dem genannten Personenkreis. Durch<br />

entsprechende Vorkehrungen hat der Praxisinhaber<br />

jedoch sicherzustellen, dass auch diese<br />

Personen gar nicht erst in Versuchung<br />

geraten.<br />

2. schweigepflicht auch<br />

unter Zahnärzten?<br />

Es ist grundsätzlich davon auszugehen,<br />

dass die Unterrichtung eines<br />

Berufskollegen nur dann zulässig ist,<br />

wenn der Patient einer solchen zugestimmt hat.<br />

Vor einigen Jahren wurde über das Ermittlungsverfahren<br />

gegen einen Zahnarzt berichtet,<br />

welches nur gegen zahlung einer geldauflage<br />

gemäß § 153 a stPO eingestellt wurde. Folgender<br />

Sachverhalt soll sich abgespielt haben:<br />

Eine Patientin suchte während der urlaubsbedingten<br />

Abwesenheit ihres Zahnarztes (ZA 1)<br />

einen Kollegen (ZA 2) auf mit dem Wunsch<br />

einer Zweitmeinung. Nach Urlaubsrückkehr<br />

setzte (ZA 2) seinen Kollegen (ZA 1) über die<br />

Beratung in Kenntnis. Als die Patientin davon<br />

erfuhr, dass ein Gespräch zwischen den beiden<br />

Zahnärzten stattgefunden hatte, erstattete<br />

sie Strafanzeige und stellte Strafantrag gegen<br />

den Zahnarzt, den sie zwecks Einholung<br />

einer Zweitmeinung konsultiert hatte (ZA 2).<br />

Während bei der Weiter- und Nachbehandlung<br />

des Patienten durch einen anderen Zahnarzt<br />

ein Informationsaustausch regelmäßig im ureigensten<br />

Interesse des Patienten liegen dürf-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

Manchmal ist<br />

weniger mehr. Im<br />

Bereich der (zahn)<br />

ärztlichen Schweigepflicht<br />

hat dieser<br />

Grundsatz seine<br />

besondere Berechtigung<br />

und sollte<br />

beherzigt werden.<br />

te und von einem stillschweigenden Einverständnis<br />

ausgegangen werden kann, stellt sich<br />

die Situation im genannten Fall anders dar.<br />

Besser, als sich später auf das Vorliegen einer<br />

stillschweigenden Einwilligung berufen zu müssen,<br />

ist es zunächst immer, die ausdrückliche<br />

Einwilligung vom Patienten nach Möglichkeit<br />

einzuholen und dies zu dokumentieren. Bei der<br />

Einholung einer Zweitmeinung wird man sich<br />

im Zweifelsfalle nicht einmal auf das Vorliegen<br />

einer stillschweigenden Einwilligung berufen<br />

können. Oft soll der zahnarzt gar nicht erfahren,<br />

dass eine Zweitmeinung eingeholt wurde.<br />

Hat der Zahnarzt, der eine Zweitmeinung<br />

erteilt, Bedenken gegen die geplante Versorgung,<br />

sollte er vor einem Gespräch mit dem<br />

Kollegen über die geplante Behandlung stets<br />

die vorherige Einwilligung des Patienten einho-<br />

len, um unliebsame Überraschungen<br />

zu vermeiden.<br />

3. schweigepflicht bei<br />

Freunden und Bekannten?<br />

So mancher Zahnarzt wird schon die<br />

Erfahrung gemacht haben, dass es<br />

nicht immer optimal ist, Freunde, Verwandte<br />

oder besonders gute Bekannte selbst<br />

zu behandeln. Nicht selten geht gerade dort<br />

etwas schief, wo man sich besondere Mühe gegeben<br />

hat. Sofern die Sache dann auch noch<br />

ein juristisches Nachspiel hat, ist die Betroffenheit<br />

beim behandelnden Zahnarzt besonders<br />

verständlich.<br />

Der Zahnarzt sollte auch bei diesem Personenkreis<br />

– sofern er die Behandlung aufgrund<br />

möglicher emotionaler Verquickung nicht von<br />

vorn herein einem Kollegen anvertraut – die<br />

ärztliche schweigepflicht nicht aus den Augen<br />

verlieren. Die schweigepflicht macht hier keine<br />

Ausnahme. Sofern beispielsweise der Zahnarzt<br />

zwei Freunde hat und alle Drei miteinander gut<br />

befreundet sind, so bedeutet dies noch lange<br />

nicht, dass der vom Zahnarzt behandelte<br />

Freund 1 damit einverstanden ist, dass Freund<br />

2 ohne sein Wissen und Einverständnis vom<br />

Zahnarzt alle Einzelheiten über einen durchgeführten<br />

zahnärztlichen Eingriff erfährt.<br />

Recht & Steuern<br />

37


Recht & Steuern<br />

Zweifelhafte „Vorteile“ durch Selektivverträge<br />

Eigentlich geht es darum, die Zahnärzte in den Griff zu bekommen und die KZVs auszuschalten.<br />

Dafür lassen sich Dentalhandelsgesellschaften auch im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

Einiges einfallen. Zahnärzte, die sich darauf einlassen, sind jedoch nicht gut beraten.<br />

38<br />

Dieser Artikel<br />

wurde von der KZV<br />

Sachsen-Anhalt<br />

von Herrn Assessor<br />

Jahnel freundlicher-<br />

weise zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

In den vergangenen Wochen und Monaten haben<br />

wir von vielen Zahnärzten Informationen<br />

darüber erhalten, dass Dentalhandelsgesellschaften<br />

wie imex, smilodent und andere mit<br />

„viel Engagement“ versuchen, Zahnärzte zu Kooperationsverträgen<br />

zu überreden, um diesen<br />

bei Erbringung zahnprothetischer Leistungen<br />

ihre zahntechnischen Leistungen, meist billig<br />

in Asien hergestellt, verkaufen zu können.<br />

Hintergrund der Kampagnen dieser Dentalhandelsgesellschaften<br />

sind Verträge mit diversen<br />

Krankenkassen, wonach den Versicherten dieser<br />

Kassen besonders preisgünstiger Zahnersatz<br />

offeriert wird, der nur einen geringen oder<br />

sogar gar keinen Eigenanteil mit sich bringt.<br />

Gleichzeitig versprechen der Dentalhändler,<br />

der die zahntechnischen Arbeiten liefert, und<br />

die Krankenkasse eine längere Gewährleistung<br />

von fünf Jahren und kostenlose Zusatzleistungen<br />

für die Versicherten wie PZR-Behandlungen.<br />

Dem Zahnarzt, der mitmacht, sollen daraus<br />

ebenfalls Vorteile entstehen, indem die<br />

Versicherten der jeweiligen Kasse verstärkt<br />

den „kooperierenden“ Zahnarzt aufsuchen und<br />

dieser somit sein Patientenklientel erweitert.<br />

Brisanz erhält diese Vorgehensweise dadurch,<br />

dass zur Realisierung dieser Kooperationen<br />

eine Dentalhandelsgesellschaft bereits eine<br />

Managementgesellschaft gegründet hat, die<br />

für die Krankenkassen die Sicherstellung der<br />

zahnprothetischen Versorgung per Vertrag nach<br />

§ 73c SGB V (Selektivverträge) übernommen<br />

hat und quasi die Funktion der <strong>Kassenzahnärztliche</strong>n<br />

<strong>Vereinigung</strong>en in diesem Bereich zu<br />

übernehmen gedenkt, sofern sie in der Lage<br />

ist, Zahnärzte diesbezüglich vertraglich zu binden.<br />

Mit einem solchen Vertrag würde sich der<br />

Vertragszahnarzt praktisch in die Abhängigkeit<br />

dieser von der Dentalhandelsgesellschaft gegründeten<br />

Managementgesellschaft begeben<br />

und wäre in Bezug auf Leistungserbringung,<br />

Qualität und Abrechnung (diese läuft dann<br />

über die Managementgesellschaft mit einem<br />

Verwaltungsbeitrag von 3 Prozent – hiesiges<br />

Beispiel) vollständig dem Diktat der Krankenkasse<br />

unterworfen.<br />

Eine Interessenvertretung, wie durch die KZV,<br />

würde nicht mehr stattfinden. eine freie Honorargestaltung<br />

auf vertraglicher Basis mit dem<br />

Patienten für Leistungen außerhalb der GKV<br />

wäre faktisch ausgeschlossen, da die vertragliche<br />

Bindung des Zahnarztes an die Manage-<br />

mentgesellschaft auch feste Preise für bestimmte<br />

zahnärztliche Leistungen vorsieht<br />

(beispielsweise für implantatversorgungen). Ob<br />

sich das Begeben in eine solche Abhängigkeit<br />

für den Zahnarzt tatsächlich lohnt, beispielsweise<br />

die Patientenzahl steigt, mag an dieser<br />

Stelle bezweifelt werden. Im Ergebnis muss es<br />

jeder Zahnarzt für sich selbst entscheiden.<br />

Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass momentan<br />

die Rechtswirksamkeit der oben genannten<br />

Verträge juristisch sehr umstritten ist<br />

und auch die Vorgehensweise der Krankenkasse<br />

wettbewerbsrechtlich bedenklich ist, wenn<br />

z. B. Patienten mit bereits erarbeiteten Heil-<br />

und Kostenplänen zwecks Genehmigung bei<br />

der Krankenkasse erscheinen und diesen dann<br />

empfohlen wird, andere Zahnärzte aufzusuchen,<br />

die billigeren Zahnersatz anbieten.<br />

Unabhängig von dem diesbezüglichen Ausgang<br />

gerichtlicher Auseinandersetzungen<br />

empfiehlt die KzV, sich derartigen Vertragskonstruktionen<br />

nicht zu unterwerfen. Sowohl<br />

ein gewünschter fairer Wettbewerb zwischen<br />

allen Vertragszahnärzten als auch der berufsrechtlich<br />

geforderte und gewollte kollegiale<br />

Umgang miteinander sollten eine solche Entscheidung<br />

außer Frage stellen.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Tag der Zahngesundheit 2009 vorbereiten<br />

„Gesund beginnt im Mund - krank sein oftmals auch“ - mit diesem Motto wollen die<br />

Mitglieder des Aktionskreises zum Tag der Zahngesundheit den Schwerpunkt auf den<br />

Zusammenhang von Mundgesundheit und Allgemeingesundheit legen.<br />

(PM/Dohlus) Mit dem Motto „Gesund beginnt<br />

im Mund - krank sein manchmal auch“ soll der<br />

Zusammenhang zwischen Mund- und Allgemeingesundheit<br />

sowohl der Bevölkerung wie<br />

auch verstärkt der Ärzteschaft nahe gebracht<br />

werden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

belegen zunehmend die enge Verbindung und<br />

erfordern eine breite Aufklärung der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Zahlreiche Beispiele<br />

Erkrankungen des Zahn-, Mund- und<br />

Kieferbereiches wirken sich einerseits<br />

auf den gesamten Organismus<br />

aus. Bei einer Parodontitis beispielsweise ist<br />

von einer erhöhten Keimbelastung anderer Organe<br />

auszugehen, gleichzeitig stellt die damit<br />

verbundene Entzündung ihrerseits eine Belastung<br />

für den gesamten Körper dar. Andererseits<br />

gibt es Allgemeinerkrankungen, die direkt die<br />

Mundgesundheit beeinflussen, wie Diabetes,<br />

der eine Parodontitis verstärken kann.<br />

Wichtig ist auch die Darstellung des Themas<br />

Ernährung: Je nach Auswahl und Verhalten<br />

kann die Ernährung das Biotop Mund aus dem<br />

System bringen und beispielsweise Karies<br />

auslösen, die die Zähne zerstört. Falsche und<br />

ungesunde Ernährung kann zu Übergewicht<br />

und hierdurch zu Diabetes Typ 2 führen - und<br />

damit wiederum kritische Folgen für die Mundgesundheit<br />

entwickeln. Auch Rauchen ist ein<br />

„Mund-Thema“ – der Nikotinkonsum hat nicht<br />

nur vielfältige negative einflüsse auf den gesamten<br />

Körper und seine Funktionen, sondern<br />

gleichfalls auf die Mundgesundheit. Nicht unwesentlich<br />

sind zudem kiefergesundheitliche<br />

Aspekte zur Vorbeugung von Fehlentwicklungen,<br />

die über den Mund die Atmung bzw. das<br />

skelettale system beeinflussen können – und<br />

umgekehrt.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

Viele Erkrankungen lassen sich präventiv beeinflussen.<br />

somit steht der Präventionsansatz<br />

in der Zahnmedizin in einem engen Kontext<br />

zur Medizin und bietet die chance, nicht nur<br />

das Risiko für Erkrankungen der Mundhöhle zu<br />

vermindern, sondern auch wichtige allgemeingesundheitliche<br />

Störungen zu reduzieren.<br />

Keine Vorgaben – nur ein<br />

Vorschlag<br />

Der Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit<br />

macht traditionell keine<br />

detaillierten Vorgaben für die vermutlich<br />

wieder Tausende von kleinen<br />

und größeren Aktionen in ganz Deutschland<br />

rund um den 25. September, der seit 1991 als<br />

„Tag der Zahngesundheit“ das Thema „Mundgesundheit“<br />

in den Blickpunkt stellt und inzwischen<br />

zu einem bundesweit bekanntem Datum<br />

in der öffentlichen Wahrnehmung geworden ist.<br />

Über die vielen Jahre hinweg hat sich bewährt,<br />

dass jeweils ein grundsätzliches Thema vorgeschlagen<br />

wird, welches – lokal, regional oder<br />

je nach Organisation auch bundesweit – individuell<br />

interpretiert und für die entsprechende<br />

Zielgruppe kreativ vermittelt werden kann.<br />

Aktuelles<br />

Viel Spaß hatten<br />

beispielsweise<br />

die Zweitklässler<br />

aus Neuruppin im<br />

vergangenen Jahr<br />

beim Tag der Zahngesundheit,<br />

den die<br />

Auszubildenden des<br />

Osz neuruppin<br />

gemeinsam mit<br />

dem Zahnärztlichen<br />

Dienst organisiert<br />

hatten. Viele Spiele,<br />

Rätsel, ein Theaterstück<br />

und andere<br />

Aktionen brachten<br />

das Thema Mundgesundheit<br />

nahe.<br />

39


Aktuelles<br />

Fotowettbewerb zum Deutschen Zahnärztetag ´09<br />

40<br />

Nehmen Sie teil<br />

am diesjährigen<br />

Fotowettbewerb der<br />

DGZMK und zeigen<br />

Sie eine der schöns-<br />

ten Seiten ärztlichen<br />

Handelns mit Ihren<br />

besten Bildern!<br />

(PM) Nach dem großen Erfolg, den der Fotowettbewerb<br />

des Deutschen Zahnärztetages<br />

2008 zu verbuchen hatte, wird für das Jahr<br />

2009 wieder ein Fotowettbewerb ausgeschrieben.<br />

Teilnehmen kann jeder, eingereicht werden<br />

sollte eine bis maximal drei Abbildungen<br />

im Format 30 x 40 cm, zusätzlich die Bilddatei<br />

in einer Größe von ca. 1024 x 768 Pixeln. Ausdruck<br />

und Datei sind an das Büro der DGZMK<br />

in Düsseldorf zu senden (dgzmk@dgzmk.de;<br />

Liesegangstr. 17 a, 40211 Düsseldorf).<br />

Wie auch im Jahr 2008 stehen im Jubiläumsjahr<br />

der DGZMK wertvolle Sachpreise und Fortbildungsgutscheine<br />

zur Verfügung. Eine Jury wird<br />

die Siegerbilder ermitteln. Einsendeschluss ist<br />

der 15. September 2009.<br />

Das Thema des Fotowettbewerbs ist der Begriff<br />

„Zuwendung“, wobei natürlich nicht der<br />

steuerrechtliche bzw. haushaltstechnische Be-<br />

griff gemeint ist, sondern die Zuwendung, die<br />

das Wesen der ärztlichen Tätigkeit ausmacht.<br />

Dabei kann der Begriff auch im sehr übertragenen<br />

Sinn interpretiert werden. Ein Bild von<br />

Sonnenblumen, die sich der Sonne zuwenden,<br />

würde ebenfalls zu dem Thema passen, so wie<br />

das eines Hundebesitzers, der sich seinem Vierbeiner<br />

widmet. Gerade in einer Zeit, in der sich<br />

das Berufsbild des Arztes dramatisch wandelt,<br />

in einer Zeit zunehmender Fremdbestimmung<br />

der ärztlichen Tätigkeit mit minutengenauen<br />

Vorgaben über Behandlungsabläufe bleibt oft<br />

wenig Zeit für humanistische Ideale. Dabei<br />

wird nicht mangelnde fachliche Kompetenz des<br />

Arztes vom Patienten beklagt, sondern fehlende<br />

Zeit und Zuwendung. Das Vertrauen des Patienten,<br />

das aus dieser Zuwendung resultiert,<br />

ist eine wichtige Grundlage für den Heilerfolg.<br />

In einem Medizinbetrieb, der zu erkalten droht,<br />

ist Zuwendung das größte Kapital der Medizin.<br />

Ein solches Bild der Zuwendung wird gesucht,<br />

ein Bild, das zeigt, wie wir uns anderen Menschen<br />

zuwenden oder Dingen, denen wir Aufmerksamkeit<br />

und Zeit schenken. Auch wenn<br />

der Zuwendung die Zielgerichtetheit fehlt, sie<br />

ohne Absicht geschenkt wird, wird sie häufig<br />

mit Freude und tieferem Verstehen des Anderen<br />

belohnt. Belohnt werden die Bilder, die<br />

diesen begriff der zuwendung fotografisch am<br />

schönsten visualisieren.<br />

DGÄZ schreibt Wettbewerb „Young Esthetics“ aus<br />

Bitte senden Sie<br />

die Arbeiten an das<br />

Büro der DGÄZ per<br />

E-Mail an:<br />

info@dgaez.de<br />

Stichwort: Young<br />

Esthetics; bzw. per<br />

Post an: DGÄZ,<br />

Graf-Konrad-Straße,<br />

56457 Westerburg.<br />

(PM) Mit immerhin 2.500,- Euro Preisgeld und<br />

einem Jahr kostenloser Mitgliedschaft in der<br />

Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde<br />

(DGÄZ) mit allen Vorteilen – wie<br />

beispielsweise reduzierte Teilnahmegebühren<br />

an Kursen – motiviert die Gesellschaft auch in<br />

diesem Jahr wieder junge Zahnärzte und Zahntechniker,<br />

sich für den 2008 erstmals vergebenen<br />

„Young Esthetics“-Preis zu bewerben. Eingerecht<br />

werden soll eine besonders schön in<br />

Funktion und Ästhetik gelöste Arbeit, in Form<br />

eines kompletten Foto-Status; nicht zwingend<br />

ist die Einreichung eines Modells. Bewerben<br />

können sich Zahnärzte bis fünf Jahre nach Erlangung<br />

der Approbation und Zahntechniker<br />

bis fünf Jahre nach Erlangung des Gesellenbriefes.<br />

Die genannten Voraussetzungen müssen<br />

nachgewiesen werden. Verliehen wird die<br />

Auszeichnung zum Young Esthetics-Preisträger<br />

durch Initiator und DGÄZ-Generalsekretär<br />

Wolfgang-M. Boer im Rahmen der DGÄZ-Interna<br />

2009 am 18. und 19. September in Westerburg;<br />

Einsendeschluss der Bewerbung ist der<br />

31. Juli 2009.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Die computer-Spende der LZÄKB ist angekommen!<br />

(ZBB) Nachdem die <strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />

im vergangenen Jahr neue computertechnik<br />

in Betrieb genommen hatte, stimmte der Vorstand<br />

einer Spende der alten Technik nach Afrika<br />

zu. Herr Böhm von der Firma Bechtle hatte<br />

freundlicherweise alle Rechner datenschutzgerecht<br />

geleert.<br />

Rudolf Schirmer, der diese Spendenaktion der<br />

katholischen Mariengemeinde in cottbus leitete,<br />

holte die Rechner bei der Kammer ab und<br />

brachte sie in die Berufsschule des Reichs-<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

bahnausbesserungswerkes, wo neue Betriebssysteme<br />

aufgespielt wurden. Im November<br />

konnte schließlich die Technik mit zahlreichen<br />

weiteren Spenden in Richtung Süden versandt<br />

werden.<br />

Wie das oben stehende Foto zeigt, ist zwischenzeitlich<br />

die computertechnik bei den vorgesehenen<br />

Empfängern in Ghana angekommen. In<br />

einer Mail an die Kirchengemeinde haben sie<br />

sich ganz herzlich bei allen Spendern für diese<br />

großzügige Unterstützung bedankt.<br />

Praxen in Potsdam und im Berliner Umland<br />

Suchen im Auftrag unserer Kunden<br />

Interessenten für die Übernahme von umsatz- und scheinstarken<br />

EP’s und Doppelpraxen.<br />

Alle Praxen sind von Bln.-Hbf. mit S- bzw. Regionalbahn<br />

in max. 30-45 min. erreichbar.<br />

Kontakt: LÖWER & PARTNER<br />

Tel.: (0 30) 27 87 59 75<br />

Mail: berlin@loewer-und-partner.com<br />

Aktuelles<br />

Ausschnitt aus dem<br />

Gemeindeblatt<br />

der Marienkirche<br />

cottbus<br />

ANZEIGEN<br />

41


Wissenswertes<br />

Darwinjahr 2009: „Dahinter steckt ein Genius“<br />

Der Streit um die Evolution ist voll entbrannt. Prof. Dr. Siegfried Scherer gehört zu<br />

ihren gewichtigsten Kritikern. Das Interview (Auszug) reiht sich ein in die Serie „Unbekanntes<br />

Universum“, die im ZBB 1/2009 mit „Meilensteine der Wissenschaft“ begann.<br />

42<br />

Prof. Dr. Siegfried<br />

Scherer ist experi-<br />

mentell arbeitender<br />

Naturwissenschaftler<br />

und leitet den Lehr-<br />

stuhl für Mikrobielle<br />

Ökologie der tu<br />

München.<br />

Quelle: JUNGE<br />

FREIHEIT Verlag<br />

GmbH & co. – Die<br />

Wochenzeitung aus<br />

der Hauptstadt.<br />

www.jungefreiheit.<br />

de Nr. 16/07 13.<br />

April 2007; auf der<br />

genannten Internet-<br />

seite ist im Archiv<br />

das vollständige<br />

Interview<br />

nachzulesen.<br />

Danke Herrn ZA<br />

Axel Haedicke für<br />

die Zuarbeit.<br />

Das Interview führte Moritz Schwartz für<br />

Junge Freiheit Verlag GmbH & Co<br />

Herr Professor Scherer, was halten Sie von<br />

Charles Darwin?<br />

Das war einer der größten Biologen, die je gelebt<br />

haben. Vieles, was er erforschte, hat bis<br />

heute Gültigkeit, manches wissen wir inzwischen<br />

natürlich auch besser. Darwin hat als<br />

Naturforscher und als Mensch um die Wahrheit<br />

gerungen und ging in diesem Ringen auch über<br />

den empirischen Befund hinaus. Das muss<br />

wohl jeder tun, der sich mit dem Ursprung des<br />

Lebens befasst. Ich vermute, dass man mit<br />

Darwin eine weltanschaulich kontroverse Diskussion<br />

sehr sachlich hätte führen können.<br />

Für wie wissenschaftlich halten Sie die Evolutionstheorie?<br />

Die Evolutionstheorie ist die Königsdisziplin<br />

der Biologie, weil sie die umfassendsten und<br />

bedeutsamsten Fragen stellt. Zunächst handelt<br />

es sich um eine wissenschaftliche Theorie,<br />

die bei der experimentellen Erforschung<br />

der mikroevolutiven Veränderung des Lebens<br />

großartige Erfolge vorweisen kann. Mit Mikroevolution<br />

meine ich die Variationsprozesse,<br />

von Artbildung bis hin zur Entstehung von<br />

neuen Gattungen. Dieser evolutive Wandel ist<br />

ein Grundkennzeichen des Lebens. Das sehe<br />

ich auch bei unseren eigenen evolutionsbiologischen<br />

Forschungen im mikrobiologischen<br />

Labor.<br />

Dann ist die Evolution eine Tatsache?<br />

Ja, wenn Sie darunter Mikroevolution verstehen.<br />

Die Frage, ob in der Vergangenheit ein<br />

globaler, natürlicher Evolutionsprozess vom<br />

Einzeller bis hin zum Menschen – eine Makroevolution<br />

– stattgefunden hat, liegt jenseits<br />

der experimentell möglichen Analyse. Es gibt<br />

Indizien, die dafür und andere, die dagegen<br />

sprechen. Da müssen wir weiter forschen, die<br />

Daten gewichten und schließlich deuten. Man<br />

wird aber immer bedenken müssen, dass keiner<br />

von uns dabei war. Das sollte uns vor allzu<br />

vollmundigen und endgültigen Aussagen warnen.<br />

Als entscheidenden Schwachpunkt der Evolutionstheorie<br />

betrachten Sie, dass Sie die Komplexität<br />

der Lebewesen nicht hinreichend erklären<br />

könne. Wie kommen Sie darauf?<br />

Leben ist gleichbedeutend mit einer atemberaubenden<br />

Vielzahl hochkomplexer Strukturen,<br />

von biomolekularen Maschinen, fantastischen<br />

Regulationsnetzwerken und gigantischen Informationsspeichern.<br />

Diese Strukturen sehen<br />

ganz so aus, als ob sie geplant worden seien.<br />

Das wird von vielen Biologen übrigens genauso<br />

formuliert, auch wenn sie meinen, dass der<br />

Darwinsche Mechanismus am Ende doch irgendwie<br />

dafür verantwortlich sein müsse. Bis<br />

heute wissen wir nicht, wie durch Naturprozesse,<br />

wie zum Beispiel Mutation, Selektion oder<br />

neutrale Evolution, solche komplexen – makroevolutionären<br />

– Strukturen hätten neu entstehen<br />

können.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

Besonders deutlich wird das bei der Frage<br />

nach dem Ursprung des Lebens in sogenannten<br />

Ursuppen. Nach fünfzig Jahren intensivster<br />

Forschung in diese Richtung müssen wir als<br />

Wissenschaftler sagen: Wir wissen nicht, woher<br />

das Leben kommt – es ist im Grunde rätselhaft.<br />

Alle experimentellen Erklärungsversuche<br />

sind bisher gescheitert. Es geht im Kern um die<br />

Frage, ob die biologische Information molekularer<br />

Maschinen durch rein materielle Prozesse<br />

entstehen kann. Bisher konnte das nicht beobachtet<br />

und auch nicht theoretisch plausibel gemacht<br />

werden. Das ist eine rein wissenschaftliche<br />

Frage.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


Wir gratulieren ganz herzlich<br />

zum 97.<br />

ZÄ Dorothea Altenburg<br />

aus Falkensee<br />

zum 88.<br />

Dr. med. dent. Margit Kraus<br />

aus Glienicke<br />

zum 87.<br />

MR Dr. Hans-Joachim Schellhorn<br />

aus Neuruppin<br />

zum 85.<br />

Dr. med. dent. Eva Hoth<br />

aus Hönow<br />

zum 97.<br />

SR Heinz Lange<br />

aus Spremberg<br />

zum 88.<br />

ZÄ Eva Gleistein<br />

aus Stahnsdorf<br />

zum 86.<br />

Dr. med. dent. Gerhard Hopf<br />

aus <strong>Brandenburg</strong> an der Havel<br />

zum 83.<br />

SR Rotraud Ragotzky<br />

aus Potsdam<br />

zum 82.<br />

ZA Günter Zwick<br />

aus Hennigsdorf<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

zum 81.<br />

Dr. med. dent.<br />

Hans-Georg Huhle aus Templin<br />

Dr. med. dent. Gertraud<br />

Köhler-Peter aus Forst (Lausitz)<br />

zum 80.<br />

Dr. med. dent. Gisela Jagusch<br />

aus Senftenberg<br />

ZA Hans-Theo Weidner<br />

aus calau<br />

Dr. med. dent. Ulrich Sikora<br />

aus cottbus<br />

Dr. med. dent. Heinz Zylla<br />

aus Falkensee<br />

zum 80.<br />

Dr. med. Siegbert Gendritzki<br />

aus Schwarzheide<br />

SR Dr. med. dent. Rolf Hagin<br />

aus Premnitz<br />

Dr. med. dent. christa Scheffler<br />

aus Potsdam<br />

SR Wolfgang Renner<br />

aus Eberswalde<br />

zum 70.<br />

Dr. med. dent. Margareta<br />

Ketzmerick aus Leuthen<br />

zum 75.<br />

Dr. med. dent. Jutta Hageneier<br />

aus Rathenow<br />

zum 70.<br />

Dr. med. dent. Goetz Seiter<br />

aus Eisenhüttenstadt<br />

zum 65.<br />

ZÄ Marita Dörfer<br />

aus Potsdam<br />

Dipl.-Med. Heiko Blank<br />

aus Rathenow<br />

Dipl.-Med. Annemarie Knust<br />

aus Potsdam<br />

ZÄ Regina Metag<br />

aus Hönow<br />

ZÄ christa Wittig<br />

aus Woltersdorf<br />

Dr. med. dent. Manfred<br />

Langhammer aus Jüterbog<br />

zum 65.<br />

Dr. med. Wolfgang Richter<br />

aus Bernau<br />

ZÄ Monika Unger<br />

aus Schwedt<br />

Dr. med. dent. Karin Hölsken<br />

aus Golzow<br />

Dr. med. claus Werner<br />

Eichelberger aus Kolkwitz.<br />

Im<br />

Mai<br />

Im<br />

Juni<br />

Termine<br />

... und wünschen allen Zahnärztinnen und Zahnärzten, die in den Monaten Mai und<br />

Juni ihren Ehrentag feiern, beste Gesundheit, alles Gute und schöne Stunden im Kreise<br />

der Familie. Unser Glückwunsch* ergeht insbesondere:<br />

Zahnarztausweise ungültig<br />

Die <strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong><br />

erklärt mit sofortiger Wirkung die verloren<br />

gegangenen bzw. entwendeten Zahnarztausweise<br />

folgender Kammermitglieder mit sofortiger<br />

Wirkung für ungültig:<br />

Dipl.-Stom. Uwe Leonhard,<br />

Ausweis-Nr. 20930<br />

Dipl.-Stom. Pia Zahn<br />

Ausweis-Nr. 21867.<br />

* Zahnärzte, die<br />

keine Gratulation<br />

wünschen, wenden<br />

sich bitte<br />

mindestens zehn<br />

Wochen vorher an:<br />

Jana Zadow, LZÄKB,<br />

Tel. 03 55 381<br />

48-15.<br />

43


Verlagsseite<br />

44<br />

Die intensive For-<br />

schungs- und Ent-<br />

wicklungsarbeitbil- det das Fundament<br />

der Innovationskraft<br />

von 3M ESPE<br />

Neuer Folienlöffel für<br />

Implantatabformung<br />

Bei dem neuen Abformlöffel<br />

Miratray Implant handelt es<br />

sich um einen patentierten<br />

Folien-Kunststofflöffel, mit<br />

dem sich eine hochpräzise<br />

Implantatabformung in<br />

einer Sitzung durchführen<br />

lässt. Der Löffelboden besteht aus einer dünnen,<br />

transparenten Folie, die mittels Spezialkleber<br />

fest am rahmen des Löffels fixiert ist.<br />

Bei der Abdrucknahme wird die Folie von den<br />

Halteschrauben der Abdruckpfosten durchstoßen,<br />

wodurch sich mehrere Vorteile ergeben:<br />

Zunächst erfolgt die Anprobe der Löffelgröße<br />

unter Sicht. Darüber hinaus entfällt das individuelle<br />

Anpassen der Löffel und der entsprechende<br />

Zeit- und Kostenaufwand in der Praxis.<br />

Letztlich entscheidend ist, dass die Kosten des<br />

Labors für den individuellen Unikat-Löffel entfallen<br />

und somit auch der bislang notwendige<br />

Behandlungstermin zur Situationsabformung.<br />

Der Abformlöffel Miratray Implant ist in sechs<br />

Standardgrößen lieferbar. Weitere Informationen<br />

unter www.hagerwerken.de.<br />

3M ESPE: Schon wieder Nr. 1<br />

Mit der Dental Industry Review – einer<br />

unabhängigen Studie – sucht die Anaheim<br />

Group jedes Jahr das weltweit<br />

innovativste Unternehmen der Dentalbranche:<br />

Der erste Platz für das Jahr<br />

2008 wurde nun – bereits zum vierten<br />

Mal in Folge – 3M ESPE zugesprochen.<br />

drei Kriterien werden in die Berechnung<br />

des Innovationsindex von der Anaheim<br />

Group einbezogen: Die Anzahl neuer<br />

FDA-Produktgenehmigungen für den US-Markt,<br />

die Anzahl der Patente der Dentalindustrie am<br />

Patentamt der USA und die Anzahl der zahnheilkundlich<br />

relevanten Patente am Europäischen<br />

sowie Internationalen Patentamt. Mit<br />

pro Jahr durchschnittlich 45 (2008 44) Neuentwicklungen<br />

hat 3M ESPE nun schon seit Jahren<br />

eine beeindruckende Vorreiterrolle inne. Zu<br />

den Neuentwicklungen in diesem Jahr gehören<br />

u. a. das Elipar S10 LED-Polymerisationsge-<br />

rät sowie das neue Express 2 Penta Putty<br />

Soft VPS-Abformmaterial. Weitere Informationen<br />

gibt es unter: www.3m.com.<br />

IDS 2009: Implantologen aus aller<br />

Welt zu Gast bei m&k<br />

Zu den Topthemen der Internationalen Dental-<br />

Schau in Köln zählte auch in diesem Jahr die<br />

Implantologie. Implantologen aus aller Welt<br />

nutzten die Gelegenheit, sich am Stand der<br />

m&k gmbh ausführlich rund um das Implantatsystem<br />

Trias® zu informieren. Im Mittelpunkt<br />

standen hierbei das implantologische Gesamtkonzept<br />

aus dem Hause m&k sowie die neue<br />

Planungssoftware cTV für die prothetisch orientierte<br />

Implantationsplanung. Zu Entdecken<br />

gab es den Trias®titanium-shock-absorber –<br />

ein Abutment mit stoßdämpfenden Eigenschaften.<br />

Auch das Handling bei der Befestigung der<br />

prothetischen Aufbauten auf den Implantaten<br />

wurde weiter verbessert. Per Klick-System rastet<br />

die zentralschraube schon vor der definitiven<br />

Fixierung sicher im Gewinde des Implantatpfostens<br />

ein. Weitere Informationen unter<br />

www.mk-webseite.de.<br />

Neue Piezospitzen für optimales<br />

Scaling<br />

Der führende<br />

Scaling-<br />

E x p e r t e<br />

H u - Fr i e d y<br />

erweitert die<br />

Symmetry-<br />

I Q - S e r i e<br />

aktuell um<br />

vier neue Piezospitzen. Die belastbaren und<br />

langlebigen Spitzen aus speziell gehärtetem<br />

Stahl sind sowohl mit dem Multifunktions-Ultraschallscaler<br />

Symmetry IQ 4000 als auch mit<br />

anderen Geräten kompatibel. Zahnärzte können<br />

mit dem präzise aufeinander abgestimmten<br />

Scaling-Equipment des Unternehmens ihr<br />

Wertschöpfungspotenzial erheblich besser<br />

ausnutzen. Die Spitzen sind sowohl mit dem<br />

Multifunktions-Ultraschallscaler Symmetry IQ<br />

4000 von Hu-Friedy als auch mit anderen Geräten<br />

kompatibel.<br />

ZBB Ausgabe 2/2009


sie HAben FOrMAt<br />

unD Wir HAben Die grÖsse,<br />

DIE ZU IHNEN PASST!<br />

im <strong>Zahnärzteblatt</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

Kleinanzeigenteil<br />

Mindestgröße: 43 mm Breite x 30 mm Höhe<br />

Private Gelegenheitsanzeigen: je mm 1,20 €<br />

Stellenangebote: je mm 1,20 €<br />

Stellengesuche: je mm 1,00 €<br />

chiffregebühr: 5,50 €<br />

Stellengesuche 30,– €<br />

Stellenangebote 36,– €<br />

Private Gelegenheitsanzeigen 36,– €<br />

(Format: 43 mm breit x 30 mm hoch)<br />

Stellengesuche 70,– €<br />

Stellenangebote 84,– €<br />

Private Gelegenheitsanzeigen 84,– €<br />

(Format: 43 mm breit x 70 mm hoch)<br />

Stellengesuche 60,– €<br />

Stellenangebote 72,– €<br />

Private Gelegenheitsanzeigen 72,– €<br />

(Format: 90 mm breit x 32 mm hoch)<br />

Geschäftsanzeigen<br />

1/1 Seite (185 x 270 mm) 1.268,– €<br />

Farbzuschlag 1.142,– €<br />

1/2 Seite (90 x 270 mm/185 x 132,5 mm) 698,– €<br />

Farbzuschlag 629,– €<br />

1/3 Seite (185 x 87 mm) 475,– €<br />

Farbzuschlag 427,– €<br />

1/4 Seite (90 x 132,5 mm) 384,– €<br />

Farbzuschlag 346,– €<br />

1/8 Seite (90 x 64 mm) 212,– €<br />

Farbzuschlag 190,50 €<br />

Anzeigenschluss: am 20. des Vormonats<br />

ZBB Ausgabe 2/2009<br />

Anzeigen:<br />

Samira Rummler<br />

Telefon 030 - 761 80-663<br />

Fax: 030 - 761 80 693<br />

rummler@quintessenz.de<br />

20. Jahrgang<br />

<strong>Zahnärzteblatt</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Kassenzahnärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong>,<br />

Helene-Lange-Str. 4-5, 14469 Potsdam<br />

<strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong>,<br />

Hausanschrift: Parzellenstraße 94, 03046 cottbus<br />

Postanschrift: Postfach 100722, 03007 cottbus<br />

FÜR DIE KZVLB<br />

reDAKtiOn:<br />

Rainer Linke (verantwortlich)<br />

christina Pöschel<br />

Telefon: 0331 2977-0 / Fax: 0331 2977-318<br />

e-Mail: christina.poeschel@kzvlb.de<br />

Internet: http://www.kzvlb.de<br />

FÜR DIE LZÄKB<br />

reDAKtiOn:<br />

Maria-Luise Decker (verantwortlich)<br />

Jana Zadow<br />

Telefon: 0355 38148-0 / Fax: 0355 38148-48<br />

e-Mail: jzadow@lzkb.de<br />

Internet: http://www.lzkb.de<br />

gemeinsames Internetportal: http://www.zahnaerzte-in-brandenburg.de<br />

Impressum<br />

reDAKtiOnsbeirAt:<br />

KZV LB: Dr. Gerhard Bundschuh, Dipl.-Stom. Sven Albrecht, Raimar Köster,<br />

Dr. Loretta Geserich<br />

LZÄKB: Dipl. -Stom. Jürgen Herbert, Dr. Eberhard Steglich<br />

HinWeis Der reDAKtiOn:<br />

„Zahnarzt“ ist die formelle Bezeichnung gemäß Zahnheilkundegesetz. Im Interesse<br />

einer leichteren Lesbarkeit wird auf die weibliche bzw. männliche Form<br />

der Berufsbe zeichnung verzichtet. Das gleiche gilt für die Berufsbezeichnungen<br />

„Zahnmedi zinische Fachangestellte“, „Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin“,<br />

„Zahnmedizinische Pro phylaxeassistentin“, „Zahnmedizinische Fachassistentin“ und<br />

„Dentalhygienikerin“.<br />

FOtOs unD iLLustrAtiOnen:<br />

M. Ahlhausen, Sabine Berg, LZÄKB, christina Pöschel, cornelia Schorr ,<br />

Dr. Stermann, Jana Zadow<br />

Das <strong>Zahnärzteblatt</strong> beinhaltet zugleich amtliche Mitteilungen gemäß § 25 der<br />

Hauptsatzung der LZÄK <strong>Brandenburg</strong>. Zuschriften redaktioneller Art bitten wir nur<br />

an die Herausgeber zu richten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen<br />

wir keine Haftung. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe gekürzt<br />

zu veröffentlichen. Gezeichnete Artikel, Anzeigen und Leserbriefe geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck der in dieser Zeitschrift<br />

veröffentlichen Beiträge ist nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. Die Zeitschrift<br />

und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zulässigen Fälle ist eine Verwertung ohne<br />

Einwilligung des Verlages nicht erlaubt.<br />

VERLAG, ANZEIGENVERWALTUNG UND VERTRIEB:<br />

Quintessenz Verlags-GmbH, Komturstraße 18, 12099 Berlin<br />

Telefon: 030 76180-5, Telefax: 030 76180-693<br />

Internet: http://www.quintessenz.de<br />

e-Mail: info@quintessenz.de<br />

Konto: commerzbank, Konto-Nr. 180215600, BLZ 100 400 00.<br />

Zur Zeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 9/2002 gültig<br />

Geschäftsleitung: Horst-Wolfgang Haase/Alexander Ammann<br />

Verlagsleitung: Johannes W. Wolters<br />

Herstellung: Heike Rohde<br />

Vertrieb: Angela Köthe<br />

Anzeigen: Samira Rummler<br />

DRUcK UND WEITERVERARBEITUNG:<br />

DMP, Zerpenschleuser Ring 30, 13439 Berlin<br />

ISSN 0945- 9782<br />

Die Zeitschrift erscheint sechs Mal im Jahr, Erscheinungstermin ist jeweils der<br />

20. des geraden Monats. Die Zeitschrift wird von allen <strong>Brandenburg</strong>ischen Zahnärzten<br />

im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur <strong>Land</strong>eszahnärztekammer bezogen. Der<br />

Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abge golten. Bezugsgebühr: jährlich 19,– €<br />

zzgl. Versandkosten Einzelheft 3,– €. Bestellungen werden vom Verlag entgegengenommen.<br />

Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des<br />

Kalenderjahres.<br />

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Infos unter www.raumax.de<br />

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Cott bus An de r Oberkirche 0355-31577 www.lichtgalle.de Sandowerstr. 53<br />

Praxisplanung<br />

Praxisausstattung<br />

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Empfang / Arztzeilen / Steri<br />

Tel.: (034321) . 62 20 00<br />

Web: www.geilert-kurth.de<br />

Studienplatz Medizin und Zahnmedizin<br />

Studienberatung und Nc-Seminare.<br />

unser ziel: Ohne zVs schnell ins studium<br />

(Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Biologie<br />

Psychologie).<br />

Vorbereitung für Medizinertest und<br />

Auswahlgespräche.<br />

Info und Anmeldung:<br />

Verein der Nc-Studenten e. V. (VNc)<br />

Argelander Str. 50 53115 Bonn<br />

Tel. (0228) 215304, Fax (0228) 215900<br />

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Vollkeramische Restaurationen<br />

auf der Basis von Zirkonoxid<br />

„Optimale Voraussetzungen<br />

für den ästhetischen Erfolg“<br />

Prof. Dr. Daniel Edelhoff<br />

Leitender Oberarzt<br />

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

Ludwig-Maximilians-Universität, München<br />

Programm<br />

- Werkstoffliche Eigenschaften neuer Vollkeramiken<br />

- Zusammenarbeit Zahnarzt - Zahntechniker<br />

- Materialeigenschaften von Zirkonoxid-Keramik<br />

- Innovative Restaurationsmaterialienfür CAD/CAM<br />

- Werkstoffauswahl<br />

- Möglichkeiten der Verblendung<br />

- Werkstoffgerechte Indikation und Präparation<br />

- Intraorale digitale Erfassung (Digital work flow)<br />

- Okklusionskonzept<br />

- Möglichkeiten der Befestigung, klassisch<br />

oder adhäsiv?<br />

- Vermeidung von Problemen<br />

Ort: AlliiertenMuseum e.V.<br />

Clayallee 135 - Outpost<br />

14195 Berlin-Zehlendorf<br />

Wann: Freitag, 12. Juni 2009,<br />

15.00 Uhr<br />

Dauer: ca. 4 Stunden mit Pause<br />

Gebühr: 80 € / Teilnehmer<br />

Punkte nach BZÄK/DGZMK: 4 Punkte<br />

Anmeldungen über:<br />

Rübeling + Klar Dental-Labor GmbH<br />

Ruwersteig 43 · 12681 Berlin<br />

Tel 030/54 99 34-0 · Fax 030/54 99 34-111<br />

e-mail: info@ruebeling-klar.de<br />

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Quintessenz TV-Wartezimmer GmbH · Erdinger-Straße 43b · D-85356 Freising · info@tv-wartezimmer.de · www.tv-wartezimmer.de<br />

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ZBB Ausgabe 2/2009

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