Zahnärzteblatt - Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg
Zahnärzteblatt - Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg Zahnärzteblatt - Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg
Zahnärzteblatt brandenburg OffizielleS MitteilungSblatt für die zahnärzte iM land brandenburg gefeiert bundeskanzlerin feierte mit dem bundesverband der freien berufe S. 5 Mangelhaft zahnarztversorgung im ausland unter die lupe genommen S. 14 nachholebedarf eine Studie deckte barrieren bei der Sanierung von Milchzähnen auf S. 24 Ausgabe 2 April 2009 Strategisch Kammerversammlungsmitglieder berieten sich S. 6
- Seite 2 und 3: Implantat-Set Qualität ohne Kosten
- Seite 4 und 5: Inhalt Seite 6 - Bericht von der Ka
- Seite 6 und 7: Berufspolitik Die Strategie der Ein
- Seite 8 und 9: Berufspolitik Einstimmig wurde der
- Seite 10 und 11: Berufspolitik Koordinierungskonfere
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- Seite 26 und 27: Fortbildung Abb. 1 (l.): Zustimmung
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- Seite 48: AMPARK Werbeagentur 48 ZBB Ausgabe
<strong>Zahnärzteblatt</strong><br />
brandenburg<br />
OffizielleS MitteilungSblatt für die zahnärzte iM land brandenburg<br />
gefeiert<br />
bundeskanzlerin feierte mit dem bundesverband<br />
der freien berufe S. 5<br />
Mangelhaft<br />
zahnarztversorgung im ausland unter die<br />
lupe genommen S. 14<br />
nachholebedarf<br />
eine Studie deckte barrieren bei der Sanierung<br />
von Milchzähnen auf S. 24<br />
Ausgabe 2 April 2009<br />
Strategisch<br />
Kammerversammlungsmitglieder<br />
berieten sich S. 6
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Wird das Vergütungsniveau endlich angeglichen?<br />
Autor: Rainer LInke,<br />
Mitglied des Vorstandes der KZVLB<br />
„Rückgrat der Volkswirtschaft, Teil des Erfolgsmodells<br />
der sozialen Marktwirtschaft“ – mit<br />
solchen Lobesworten pries Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel die Freiberufler kürzlich in ihrer<br />
Rede zum 60. Jubiläum des Bundesverbandes<br />
der Freien Berufe und warb für ein „ganz enges<br />
und gemeinsames Verhältnis“ von freien Berufen<br />
und Politik. Von gegenseitigem Vertrauen<br />
war die Rede.<br />
Schöne Worte. Für ostdeutsche Zahnärzte jedoch<br />
klang da ein falscher Ton an, denn wenn<br />
es um Taten ging, trafen sie seit Jahren nicht<br />
etwa auf Verständnis, sondern sie hörten ein<br />
knallhartes „Nein“. Während bei fast allen Freiberuflern<br />
das Vergütungsniveau in Ost und<br />
West mittlerweile angeglichen worden ist, reagierte<br />
in den 20 Jahren deutscher Einheit die<br />
Politik stets mit Ablehnung auf die Forderung<br />
der Zahnärzte nach Honorarangleichung. Noch<br />
im Jahr 2009 beträgt der Abstand der Vergütung<br />
für die gleichen Leistungen zwischen Ost<br />
und West mehr als 10 Prozent.<br />
Das war für die Zahnärzte nicht mehr hinnehmbar.<br />
In einer einzigartigen gemeinsamen<br />
Aktion forcierten die Vorstände aller KZVs sowie<br />
der KZBV die politische Lobbyarbeit. Bundesweit<br />
wurden Gespräche mit Ministerpräsidenten,<br />
Staatssekretären, <strong>Land</strong>tags- und<br />
ZBB Ausgabe 1/2009<br />
Bundestagsabgeordneten geführt und an politische<br />
Entscheidungsträger auf allen Ebenen<br />
appelliert, sich für die Belange der Zahnärzte<br />
einzusetzen. Auch der Vorstand der KZV <strong>Land</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> engagierte sich intensiv auf <strong>Land</strong>esebene.<br />
Um es nicht misszuverstehen: Die Forderung<br />
nach Angleichung darf nicht im Sinne einer Nivellierung<br />
verstanden werden, sondern als Anhebung<br />
der Vergütung Ost zwecks Annäherung<br />
an das durchschnittliche Vergütungsniveau<br />
West, das als angemessene Vergütung anzunehmen<br />
ist. Die für die Ost-West-Angleichung<br />
notwendigen 165 Mio. Euro (unter Einbeziehung<br />
Berlins) sollen zusätzlich bereitgestellt<br />
werden.<br />
Im Ergebnis der Lobbyarbeit brachten die Freistaaten<br />
Sachsen und Thüringen sowie später<br />
auch das <strong>Land</strong> Berlin einen Antrag zum Gesetzentwurf<br />
ein, wonach eine Angleichung<br />
der vertragszahnärztlichen Vergütung in den<br />
neuen Bundesländern um 10,9 Prozent und in<br />
Berlin um 8,6 Prozent auf das Niveau der alten<br />
Bundesländer erfolgen soll. Erfreulicherweise<br />
erhielt der Antrag im Bundesrats-Gesundheitsausschuss<br />
und auch in der Sitzung des Bundesrates<br />
am 3. April eine Mehrheit.<br />
Das lässt hoffen, ebenso wie die Reaktionen im<br />
Vorfeld: Partei übergreifend kam Zuspruch auf<br />
Bundes- und Länderseite und die Forderungen<br />
wurden als berechtigt angesehen. Auch der<br />
brandenburgische Ministerpräsident Platzeck<br />
ließ auf ein Schreiben des Vorstandes der KZVLB<br />
übermitteln, er stehe auf der Seite der Zahnärzte.<br />
Dafür gebührt ihm Dank: für sein Verständnis<br />
für den Antrag des Vorstandes der KZVLB<br />
und für seinen Einsatz auf Bundesebene.<br />
Die erste Hürde ist genommen und der Erfolg<br />
scheint greifbar nahe. Ein gute Nachricht ist<br />
jedoch jetzt schon zu vermelden: Die solidarische<br />
kollektive Kraft der deutschen Zahnärzteschaft<br />
zeigt, dass die Wiedervereinigung Eingang<br />
in die Herzen gefunden hat.<br />
Die Seite 3<br />
Zeitplan des Gesetzgebungsverfahrens:<br />
19.03. 1. Lesung im<br />
Bundestag<br />
03.04. 1. Durchgang<br />
Bundesrat<br />
22.04. Gegenäußerung<br />
der Bundesregierung<br />
zur<br />
Stellungnahme des<br />
Bundesrates<br />
06.05. Anhörung im<br />
Gesundheitsausschuss<br />
des Bundestages<br />
17.06. Abschluss der<br />
Beratungen im Gesundheitsausschuss<br />
des Bundestages<br />
19.06. 2./3. Lesung<br />
im Bundestag<br />
10.07. 2. Durchgang<br />
Bundesrat<br />
3
Inhalt<br />
Seite 6 – Bericht von der<br />
Kammerversammlung<br />
Seite 12 – Ergebnisse einer<br />
Studie zu Hygienekosten<br />
Seite 20 – Auf Bildungsmessen<br />
für ZFA werben<br />
Seite 29 – Die PAR-Gutachter<br />
trafen sich zur Schulung<br />
4<br />
Die Seite 3<br />
WIRD das Vergütungsniveau endlich angeglichen? 3<br />
Berufsrecht<br />
BUNDESKANZLERIN feiert 60. mit Freiberuflern 5<br />
KAMMERVERSAMMLUNG: Schöner Erfolg für die Zahnärzteschaft 6<br />
KOOrDinierungsKOnFerenz Qualitätsmanagement 10<br />
Praxis<br />
HygieneKOsten in der Zahnarztpraxis 12<br />
zAHnersAtzVersOrgung im Ausland mangelhaft 14<br />
DER BLIcK ins Internet: die Patientenberatung 16<br />
FAx-besteLLFOrMuLAr für die Patientenzeitschrift ZahnRat 17<br />
WENN DIE SUcHT die Kontrolle übernimmt 18<br />
ZEHN Zulassungsanträgen wurde entsprochen 19<br />
GESUNDHEITSMESSE in Erkner 19<br />
Praxismitarbeiter<br />
AUF BILDUNGSMESSEN für ZFA-Nachwuchs werben 20<br />
Fortbildung<br />
PFAFF: Dentalhygienikerinnen im Fokus 21<br />
KURS „Die sinuslift-OP in der Praxis“ als resümee 22<br />
BARRIEREN bei der Sanierung von Milchzähnen 24<br />
MEDIKAMENTE in der Parodontaltherapie 29<br />
Privates Gebührenrecht<br />
AUcH mal abweichen ... 30<br />
Abrechnung<br />
FRAGEN und Antworten zur Abrechnung 32<br />
Recht & Steuern<br />
ALS freier Mitarbeiter in einer Zahnarztpraxis? 34<br />
MANcHMAL ist weniger mehr: schweigepflicht 36<br />
ZWEIFELHAFTE „Vorteile“ durch Selektivverträge 38<br />
Aktuelles<br />
TAG DER ZAHNGESUNDHEIT 2009 vorbereiten 39<br />
FOtOWettbeWerb zum Deutschen Zahnärztetag ’09 40<br />
DGÄZ schreibt Wettbewerb „Young Esthetics“ aus 40<br />
Die COMPuter-sPenDe der LZÄKB ist angekommen! 41<br />
Wissenswertes<br />
DARWINJAHR 2009: „Dahinter steckt ein Genius“ 42<br />
Termine<br />
WIR GRATULIEREN / Zahnarztausweise ungültig 43<br />
IMPRESSUM 45<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
undeskanzlerin feiert 60. mit Freiberuflern<br />
Am 4. März feierte der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) in Berlin seinen<br />
60. Geburtstag. Als Gratulantin fand Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Worte<br />
des Lobes für die Freiberufler, die sie als „rückgrat der Wirtschaft“ bezeichnete.<br />
(LfB Potsdam.) Die freien Berufe sind Teil des<br />
Erfolgsmodells der sozialen Marktwirtschaft<br />
und das Rückgrat der Volkswirtschaft: Mit dieser<br />
Wertschätzung bedankte sich Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel zum „Tag der Freien Berufe“<br />
am 4. März im E-Werk in Berlin-Mitte bei den<br />
rund eine Million Freiberuflern in Deutschland.<br />
Simple Zahlen sprächen für sich, nämlich<br />
durchschnittliche Wachstumsraten von jährlich<br />
vier Prozent. Aber das Wichtigste sei das<br />
Vertrauen von Millionen Menschen in die Arbeit<br />
der Freiberufler. sie forderte dazu auf, auch in<br />
der gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen<br />
Situation der Verantwortung für die Ausbildung<br />
junger Menschen nachzukommen. Ziel sei<br />
es, aus der gegenwärtigen Krise gemeinsam<br />
gestärkt hervorzugehen. Die Politik versuche,<br />
dazu ihren Beitrag zu leisten. Dieser Beitrag<br />
verfliege jedoch ohne Vertrauen, engagement<br />
und Leistungsbereitschaft derjenigen, die<br />
nach der Hilfe greifen. Dem BfB bescheinigte<br />
Merkel, an die Zukunft zu denken: „44.000<br />
Ausbildungsplätze haben Sie 2008 zur Verfügung<br />
gestellt“. Sie bat, auch im wirtschaftlich<br />
schwierigen Jahr 2009 vorzusorgen: „Es wird<br />
in wenigen Jahren in Deutschland eher einen<br />
Mangel an jungen Menschen geben, die aber<br />
in der Ausbildung gebraucht werden. Wer immer<br />
kann, sollte Vorsorge für die Zukunft treffen<br />
und deshalb auch jungen Menschen eine<br />
Perspektive geben“.<br />
Die Kanzlerin sorgte sich in ihrer Rede auch um<br />
Initiativen aus Brüssel, mit denen das deutsche<br />
Modell der Freiberuflichkeit ins Wanken<br />
gebracht werden könnte. Seit Jahren diskutiert<br />
die Europäische Union eine Harmonisierung<br />
einzelstaatlicher Lösungen. Kritiker befürchten<br />
dadurch einen wachsenden und schädlichen<br />
einfluss von Kapitalgesellschaften. und so warb<br />
Merkel darum, in der EU gemeinsam für das<br />
berufsbild des Freiberuflers einzutreten. um<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
dabei erfolgreich zu sein, sei in Zeiten der Globalisierung<br />
und der in vielen Ländern fehlenden<br />
tradition des Modells der Freiberuflichkeit<br />
ein „ganz enges und gemeinsames Verhältnis<br />
von Freien Berufen und Politik nötig“.<br />
Es stelle sich die klassische Frage, sagte Dr.<br />
Angela Merkel, “soll ich auf kurzfristige Gewinnmaximierung<br />
abstellen, dann ist etwa die<br />
Versandapotheke natürlich die billigste Form,<br />
oder stelle ich zum Beispiel auf das Gut der<br />
Beratung, der langfristigen Bindung, des Aufbaus<br />
von Vertrauen ab? Wie aber kann ich das<br />
preislich beziffern? Andersherum: Wenn ich es<br />
preislich nicht beziffern kann, muss es dann<br />
sofort aus dem Wettbewerbsrecht herausgedrängt<br />
werden oder darf es auch in einem,<br />
auch wenn sich das ein bisschen ausschließt,<br />
menschlichen Wettbewerbsrecht einen Platz<br />
haben? Diese Frage sei in der gesamten europäischen<br />
Politik nicht gelöst“, erklärte die Regierungschefin.<br />
Berufspolitik<br />
Bundeskanzlerin<br />
Dr. Angela Merkel<br />
feiert mit „60 Jahre<br />
BFB“<br />
5
Berufspolitik<br />
Die Strategie der Einigkeit hat sich bewährt<br />
Informationen zur Gebührenordnung, die Entlastung des Vorstandes für die<br />
Jahresrechnung 2008, der Bericht des Pfaff-Institutes und der Zahnärztlichen Stelle<br />
Röntgen – so die Kurzfassung der Frühjahrskammerversammlung.<br />
6<br />
Der Kammervorstand<br />
und die Geschäfts-<br />
führerin<br />
Autorin: Anja Jüttner<br />
4iMEDIA<br />
Nicht nur das sonnige Wetter sorgte für gute<br />
Stimmung zur Kammerversammlung der <strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />
<strong>Brandenburg</strong> (LZÄKB)<br />
am 4. April in Motzen, sondern auch die erfreulichen<br />
Nachrichten, die der Präsident, Dipl.-<br />
Stom. Jürgen Herbert, den Teilnehmern überbringen<br />
konnte: „Die neue Gebührenordnung<br />
für zahnärzte (gOz) scheint sich erst einmal<br />
erledigt zu haben. Dass der Referentenentwurf<br />
in der Schublade gelandet ist, ist auch ein Erfolg<br />
der gesamten deutschen Zahnärzteschaft.“<br />
Damit stieß der Kammerpräsident bei den 39<br />
Anwesenden auf Zustimmung.<br />
„Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, Gespräche<br />
mit dem Ministerpräsidenten und auch<br />
diversen <strong>Land</strong>tagsabgeordneten aller Parteien<br />
geführt – und das hat gefruchtet“, erläuterte<br />
Jürgen Herbert die Strategie der Einigkeit, die<br />
sich vorerst bewährt hat. Nach der Frage, wie<br />
es mit der Gebührenordnung nun weitergeht,<br />
steht für die Zahnärzteschaft fest: Sie bleibt<br />
bei ihrem eigenen Entwurf einer Honorarord-<br />
nung der zahnärzte (HOz). „Wir bleiben auf jeden<br />
Fall dran und werden unsere Bemühungen<br />
fortsetzen.“ Einige Mitglieder der Kammerversammlung<br />
schlugen vor, in <strong>Brandenburg</strong> eine<br />
Arbeitsgruppe aller zahnärztlichen Verbände<br />
zu gründen, die Strategien gegen einen neuerlichen<br />
Entwurf der Politik entwickeln soll. „Wir<br />
müssen uns rechtzeitig vorbereiten, denn Fakt<br />
ist: Wir können damit rechnen, dass uns in der<br />
nächsten Legislaturperiode ein noch schlimmeres<br />
Werk präsentiert wird“, warf Dr. Matthias<br />
Müller aus Eberswalde ein. Dem setzte<br />
der Kammerpräsident entgegen: „Es gibt eine<br />
solche Arbeitsgruppe bei der Bundeszahnärztekammer,<br />
die hierbei gute Arbeit leistet. Die<br />
strategische Ausrichtung wird dort entwickelt.<br />
Aus diesem Grund halte ich es nicht für den<br />
richtigen Weg, in <strong>Brandenburg</strong> einen Arbeitskreis<br />
zu gründen. Erfolg hatten wir, weil alle<br />
Bundesländer an einem Strang gezogen haben.<br />
Es hätte nicht so funktioniert, wenn jedes<br />
<strong>Land</strong> sein eigenes Konzept entwickelt hätte.“<br />
Das beharrliche Ringen der Zahnärzteschaft<br />
führte zu einem weiteren Erfolg: Die Anhebung<br />
des Punktwertes für KcH ist auf den Weg<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
gebracht. Ein entsprechender Entwurf hat den<br />
Bundesrat passiert und muss jetzt noch vom<br />
Bundestag bestätigt werden (lesen Sie mehr<br />
dazu auf der „Seite 3“ - Anmerkung der Redaktion).<br />
Magenschmerzen bereiten den Zahnärzten<br />
dagegen der Gesundheitsfonds und die elektronische<br />
Gesundheitskarte. „Sollte die Große<br />
Koalition nach der Wahl weiter bestehen, wird<br />
es sich zeigen, wie sich der Gesundheitsfonds<br />
'bewährt'“, meinte Jürgen Herbert. Abwarten<br />
heißt es auch bei der Gesundheitskarte: „Hier<br />
ist noch viel Entwicklungsarbeit notwendig.<br />
Die Karte muss auf jeden Fall praktikabel und<br />
die Daten müssen sicher sein.“ Für das <strong>Land</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> sei noch mindestens ein Jahr Zeit<br />
bis zum sogenannten Basisrollout.<br />
Abschließend bedankte sich Jürgen Herbert für<br />
die vorzügliche Arbeit des Versorgungswerkes<br />
der Zahnärztekammer Berlin, dem es gelungen<br />
ist, das Jahr 2008 trotz Weltwirtschaftskrise<br />
mit einem Nettokapitalergebnis von knapp<br />
vier Prozent abzuschließen.<br />
Wenig Arbeit für Beratungsstellen –<br />
geringe Anzahl Schlichtungsfälle<br />
Die gOz – auch in der Öffentlichkeitsarbeit des<br />
vergangenen Jahres war sie noch das bestimmende<br />
Thema, wie Vizepräsident Dr. Eberhard<br />
Steglich in seinem Bericht feststellte. Doch darüber<br />
hinaus beschäftigten auch andere Dinge<br />
die Beteiligten. „Wir haben wäh rend der Bezirksstellenversammlungen<br />
eine Umfrage zum<br />
<strong>Zahnärzteblatt</strong> <strong>Brandenburg</strong> durchgeführt. Fast<br />
25 Prozent aller Kollegen im <strong>Land</strong> haben daran<br />
teilgenommen – das ist eine beachtliche Zahl“,<br />
sagte Dr. Steglich. Das Ergebnis der Umfrage:<br />
Es wird anerkannt, dass das <strong>Zahnärzteblatt</strong><br />
kürzer, knackiger und moderner geworden ist.<br />
Eine Einschätzung, die er auch von Kollegen<br />
anderer Bundesländer so hörte.<br />
„Bei den Beratungsstellen hat sich die Tendenz<br />
der vergangenen Jahre bestätigt. Der Nachfragebedarf<br />
sinkt weiter. Die Patienten nutzen<br />
dagegen häufiger die Möglichkeit, sich telefonischen<br />
Rat in der Kammer zu holen. Den-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
noch muss man sich fragen: „Liegt die geringe<br />
Frequenz der Beratungsstellen an den guten<br />
Zahnärzten in <strong>Brandenburg</strong>?“, sprachs und<br />
nahm dabei aktuelle Schlichtungs- und Gutachtenzahlen<br />
zur Hand. 13 Schlichtungsanträge<br />
gab es demnach im vergangenen Jahr<br />
– eine rückläufige zahl. zudem wurden 27 gutachten<br />
erstellt, davon waren 18 zur Prothetik.<br />
„Im Vergleich zu vergangenen Jahren sehe ich<br />
wenig negatives Potenzial in diesen Bereichen.<br />
Wir können mit den Zahlen zufrieden sein.“<br />
Gute Nachrichten hatte Dr. Erwin Deichsel von<br />
der Fortbildung zu vermelden. 960 Teilnehmer<br />
besuchten den 18. <strong>Brandenburg</strong>ischen Zahnärztetag<br />
an jedem der beiden Veranstaltungstage.<br />
„Das wissenschaftliche Programm unter<br />
Leitung von Prof. Dr. Peter Pospiech war durch-<br />
aus gelungen“, so Dr. Deichsels Fazit. Doch der<br />
blick geht bereits voraus. im november findet<br />
der nächste Zahnärztetag statt – diesmal zur<br />
Problematik Kinderzahnheilkunde. „Auf die Besucher<br />
warten interessante Themen. Auch der<br />
Festvortrag zum Klimawandel lässt auf einiges<br />
hoffen“, meinte der Vorstandsreferent für Fortbildung.<br />
Der Blick auf das Philipp-Pfaff-Institut<br />
zeige, dass sich die positive Entwicklung im<br />
vergangenen Jahr weiter fortgesetzt und das<br />
Institut schwarze Zahlen geschrieben habe.<br />
Mehr folgte später vom Geschäftsführer des<br />
Pfaff-Institutes persönlich. Erfolgreich durch<br />
das Geschäftsjahr ging ebenso die LZÄKB. „Die<br />
Betriebs- und Rechnungsprüfung hat keinerlei<br />
Bedenken ergeben. Es wurde wirtschaftlich und<br />
sparsam gearbeitet“, verkündete Dr. Deichsel.<br />
Berufspolitik<br />
Reimund Zlobinski,<br />
Schipkau, während<br />
der Diskussion zum<br />
Bericht des<br />
Präsidenten<br />
7
Berufspolitik<br />
Einstimmig wurde<br />
der Vorstand für das<br />
Jahr 2008 entlastet<br />
und der Jahresabschluss<br />
bestätigt.<br />
Noch mehr Fotos<br />
von der Kammerversammlung<br />
finden<br />
Sie im Internet<br />
unter:<br />
www.lzkb.de >><br />
Aktuelles/Archiv >><br />
Fotogalerie.<br />
8<br />
Z-PMS-Update kommt<br />
Zu Entwicklungen in der zahnärztlichen Berufsausübung<br />
sprach Vorstandsmitglied Thomas<br />
Schwierzy. Ein Update des Zahnärztlichen<br />
PraxisManagementSystems (Z-PMS) ist noch<br />
für diesen Sommer geplant, verkündete dieser.<br />
„Es werden Aktualisierungen aller Dateien<br />
in den Segmenten vorgenommen und der Bereich<br />
Qualitätsmanagement wird übersichtlicher<br />
gestaltet. Sie können das Update als eine<br />
Ergänzungslieferung zu der Ihnen bisher vorliegenden<br />
cD verstehen“, erläuterte Thomas<br />
Schwierzy. Vor allen Dingen biete das Update<br />
wesentlich mehr Komfort für den Praxisinhaber.<br />
Anstieg der Pflegebedürftigen in<br />
Zukunft zu erwarten<br />
Dipl.-Med. Bettina Suchan konfrontierte die<br />
Mitglieder in ihrem Bericht mit einem besonderen<br />
Problem der Zahnheilkunde. In den<br />
kommenden Jahren ist ein großer Anstieg an<br />
pflegebedürftigen Menschen zu erwarten. Allerdings:<br />
in Heimen besteht ein Defizit im Wissen<br />
zur Mundgesundheit bei älteren Menschen.<br />
„Wir wollen die Heime hierbei unterstützen, wir<br />
wollen das als Hilfe zur Selbsthilfe verstehen.<br />
Die Leute, die das Pflegepersonal ausbilden,<br />
sollten für dieses Problem sensibilisiert und geschult<br />
werden. Die Kammer wird dabei ihre Unterstützung<br />
anbieten und Gespräche mit den<br />
Beteiligten führen“, erklärte Bettina Suchan.<br />
Erfolgreiche Prävention gibt es dagegen bereits<br />
bei Kindern und Jugendlichen. Der jährlich<br />
stattfindende „tag der zahngesundheit“ findet<br />
bei den Schulen große Zustimmung. „Wir werden<br />
unseren Aktionstag am 16. September<br />
durchführen. Wie im vergangenen Jahr arbeiten<br />
wir auch diesmal wieder mit der Tierärztekammer<br />
zusammen“, verriet sie.<br />
eine rückläufige tendenz zeigt sich im bereich<br />
Ausbildung, wie Vorstandsmitglied Dr.<br />
Thomas Herzog feststellte. 164 Auszubildende<br />
zur Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />
(ZFA) gibt es zum jetzigen Zeitpunkt im <strong>Land</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong>. „Auch wenn die Zahlen noch<br />
nicht dramatisch sind, müssen wir dem unsere<br />
Aufmerksamkeit schenken“, so Dr. Herzog. Er<br />
konnte zudem mitteilen, dass der Antrag, zusätzlich<br />
zur Ausbildung zur ZFA eine „Stufenausbildung<br />
mit gestreckter Abschlussprüfung“<br />
einzuführen, in der jüngsten Vorstandssitzung<br />
der Bundeszahnärztekammer vorerst zurückgezogen<br />
wurde. Darauf äußerten die Kammerversammlungsmitglieder<br />
mit Klopfen ihre Zustimmung.<br />
Haushaltsführung sparsam -<br />
Vorstand für Jahresrechnung 2008<br />
entlastet<br />
einen einblick in die finanzielle situation der<br />
LZÄKB gab Dr. Harald Renner, Mitglied des Finanzausschusses<br />
der Kammer. Die Anwesenden<br />
hatten, so der Hintergrund des Tagesordnungspunktes,<br />
über die Jahresrechnung des<br />
vergangenen Jahres zu befinden. „Die betriebs-<br />
und Rechnungsprüfung hat zu keinen Einwänden<br />
geführt, weswegen wir den Antrag auf<br />
Zustimmung zum Haushaltsabschluss 2008<br />
sowie auf Entlastung des Vorstandes stellen“,<br />
sagte Dr. renner. Ohne gegenstimme folgten<br />
die Kammerversammlungsmitglieder dem Antrag.<br />
Zahnärztliche Stelle Röntgen:<br />
nur noch wenige Beanstandungen<br />
Einmal am Rednerpult, blieb Dr. Renner auch<br />
gleich dort, um der Kammerversammlung als<br />
Vorsitzender der Zahnärztlichen Stelle Röntgen<br />
diese näher vorzustellen und Problemfelder<br />
anzusprechen. „Wichtig für unsere Arbeit<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
ist: Wir sehen uns nicht als Kontrollorgan, sondern<br />
als Servicestelle für die Zahnärzte“, betonte<br />
Dr. Renner, der um die Sensibilität dieses<br />
Bereiches weiß. Der Bestand an Röntgengeräten<br />
im letzten Jahr lag in <strong>Brandenburg</strong> bei<br />
2.112. Die Zahnärztliche Stelle Röntgen hatte<br />
2008 insgesamt 897 Prüfungen durchgeführt –<br />
allein 765 waren Erstprüfungen. „Erfreulich ist<br />
die Entwicklung: Waren Anfang der 90-er Jahre<br />
bei 62 Prozent der Prüfungen keine Beanstandungen<br />
festzustellen, so lag die Zahl im<br />
vergangenen Jahr bei 82 Prozent.“ Um diesen<br />
Trend fortzusetzen, appellierte Dr. Renner an<br />
seine Kollegen: „Nutzen Sie die Möglichkeiten<br />
einer individuellen Beratung, um so auftretende<br />
Fehlerquellen wie die zu lange Nutzung der<br />
Entwicklerchemie bei konventionellen Fällen,<br />
zu vermeiden. Hilfreich ist auch, sich die Anforderungen<br />
und Hinweise der Zahnärztlichen<br />
Stelle Röntgen anzusehen. So können viele<br />
Mängel von Vornherein beseitigt werden“, riet<br />
der Vorsitzende.<br />
Da es im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong> einen erhöhten Zuwachs<br />
von Dentalen Digitalen Volumentomographen<br />
(DVT) gibt – per 31. Dezember 2008<br />
gab es erst sechs, inzwischen zwölf –, stellte<br />
Dr. Renner diese Technik den Tagungsteilnehmern<br />
vor. Unter anderem bringt DVT eine 75-<br />
bis 80-prozentige Reduktion der Strahlendosis<br />
gegenüber einem cT – doch nicht in allen Fällen<br />
ist es sinnvoll, diese Technik einzusetzen.<br />
Manche Teilnehmer sehen dieser Entwicklung<br />
skeptisch entgegen – so unter anderem Dr.<br />
Hans-Georg Luh aus cottbus, der befürchtet,<br />
dass in absehbarer Zeit das Implantieren nur<br />
noch rechtssicher sei, wenn mit einem DVT<br />
gearbeitet wird. Die Zahnärzteschaft wird sich<br />
damit in Zukunft beschäftigen müssen.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Trend zur strukturierten<br />
Fortbildung erkennbar<br />
Zur guten Tradition gehört es inzwischen, dass<br />
regelmäßig der Geschäftsführer des Philipp-<br />
Pfaff-Institutes den Kammerversammlungsmitgliedern<br />
Bericht erstattet. So begrüßten<br />
die Teilnehmer Dr. Thilo Schmidt-Rogge als Geschäftsführer<br />
sowie Dr. carsten Fleischfresser,<br />
brandenburgischer Vertreter im Fachbeirat am<br />
Institut. Dr. Schmidt-Rogge zog eine positive<br />
Bilanz des vergangenen Jahres: 250 Referenten,<br />
etwa 4.500 Teilnehmer und fast 140 Kurse<br />
zur Zahnmedizin standen zu Buche. Bei den<br />
Angeboten für Zahnärzte und Praxismitarbeitern<br />
stellt der Geschäftsführer fest: „Es ist ein<br />
Trend zu einer strukturierten Fortbildung bei<br />
den Zahnmedizinern erkennbar. Sie nutzen<br />
verstärkt die Möglichkeit, ihre Fortbildung für<br />
das gesamte Jahr im Voraus zu planen, anstatt<br />
punktuelle Fortbildungskurse wahrzunehmen.“<br />
Für das Jahr 2009 rechnet Dr. Schmidt-Rogge<br />
mit etwa 3.000 Teilnehmern. Probleme gäbe es<br />
insbesondere mit den Räumlichkeiten, die das<br />
Pfaff sich mit der Zahnklinik teilen muss.<br />
Dr. carsten Fleischfresser stellte sich abschließend<br />
kurz vor. Insbesondere bat er alle brandenburgischen<br />
Kollegen, sich aktiv mit Vorschlägen<br />
und Wünschen für Fortbildungskurse<br />
am Pfaff einzubringen. Über Telefon 03 33 98/71<br />
67 oder e-Mail: dr-carsten-fleischfresser@t-online.de<br />
ist er jederzeit ansprechbar.<br />
Die nächste Kammerversammlung findet am<br />
10. Oktober in Motzen statt.<br />
Berufspolitik<br />
Dr. Harald Renner<br />
aus cottbus berichtete<br />
über die Arbeit<br />
der Zahnärztlichen<br />
Stelle Röntgen.<br />
Dr. Thilo Schmidt-<br />
Rogge (l.) und Dr.<br />
carsten Fleischfresser,<br />
Werneuchen,<br />
Mitglied des Fachbeirates<br />
am Pfaff<br />
Berlin.<br />
9
Berufspolitik<br />
Koordinierungskonferenz Qualitätsmanagement<br />
KZBV und Bundeszahnärztekammer luden die Mitarbeiter und Referenten der Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit zur Koordinierungskonferenz ende Februar nach Kiel ein, um<br />
zum Thema Qualitätsmanagement (QM) Erfahrungen auszutauschen<br />
10<br />
Zahnarzt<br />
Sven Albrecht,<br />
Templin<br />
Gesetzliche<br />
Grundlage:<br />
Die an der vertrags-<br />
zahnärztlichenVer- sorgungteilnehmen- den Zahnärzte und<br />
zahnärztlichen<br />
Einrichtungen<br />
sind nach § 135a<br />
Abs. 2 Nr. 2 SGB V<br />
verpflichtet, ein<br />
einrichtungsinternes<br />
QM einzuführen und<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Die Vorgaben be-<br />
schränken sich auf<br />
grundlegende Min-<br />
destanforderungen,<br />
weil die Einführung<br />
und Umsetzung von<br />
QM-Systemen ent-<br />
scheidend von den<br />
einrichtungsspezifi-<br />
schenGegebenhei- ten und Bedingun-<br />
gen in den einzelnen<br />
Praxen abhängen.<br />
Autor: Sven Albrecht<br />
Referent für Öffentlichkeitsarbeit der KZVLB<br />
Die Öffentlichkeitsarbeiter fanden sich zahlreich<br />
in der Hansestadt ein, um Neues von den<br />
entsprechenden Fachleuten zu hören und zu<br />
diskutieren.<br />
Unter dem Eindruck verstärkter öffentlicher<br />
Wahrnehmung, wachsender gesellschaftlicher<br />
Anforderungen an die Versorgungsqualität und<br />
begrenzter Ressourcen im Gesundheitswesen<br />
hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren die<br />
Regelungen zu qualitativen Anforderungen an<br />
die Leistungsträger im Gesundheitswesen sukzessive<br />
ausgebaut. Für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
der zahnärztlichen Organisationen stellt<br />
sich somit mehr denn je die Frage, welches<br />
Bild sie in der Qualitätsdebatte erzeugen bzw.<br />
erzeugen wollen, und wie sie mit den gesellschaftlichen<br />
und gesetzgeberischen Anforderungen<br />
an die Qualität der zahnmedizinischen<br />
Versorgung oder Vorwürfen über Defizite derselben<br />
umgehen möchten. Ziel der Koordinierungskonferenz<br />
war es, zunächst den aktuellen<br />
Stand der Qualitätsdebatte im Gesundheitswesen<br />
zu beleuchten, und anschließend Konsequenzen<br />
für die zahnärztliche Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit zu erörtern.<br />
Vorwärts immer - Rückwärts<br />
nimmer<br />
Die Überschrift und damit auch das Motto der<br />
Tagung lautete: „Vorwärts immer - Rückwärts<br />
nimmer: Die Debatte um Qualität in der zahnärztlichen<br />
Versorgung“. War es gewollt oder<br />
nur einfach ein spielerischer Umgang mit dem<br />
Zitat Erich Honeckers - auf jeden Fall drängten<br />
sich bei dem Thema QM zumindest den ostdeutschen<br />
Kollegen Assoziationen zum sozialistischen<br />
Wettbewerb in den Polikliniken der<br />
Ex-DDR auf.<br />
Dass QM aber, wenn man es richtig und praxisgerecht<br />
in die eigene Praxis zu integrieren versteht,<br />
nichts mit sozialistischem Wettbewerb<br />
zu tun hat und letztendlich der Verbesserung<br />
der Praxisabläufe, Hygienestandards etc. und<br />
damit einer Verbesserung der Patientenversorgung<br />
dient, zeigten die Beiträge der Referenten<br />
an den beiden Konferenztagen.<br />
QM führt nachweislich zur<br />
effektiveren Arbeit<br />
Nach Begrüßung und Einführung hielten Prof.<br />
Dr. Joachim Szecsenyi von der Universität Heidelberg<br />
und Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg,<br />
Verantwortliche für das QM in den Sana Kliniken,<br />
ihre Vorträge. Beide hoben die Notwendigkeit<br />
und positiven Erfahrungen eines funktionierenden<br />
QM´s in ihren Bereichen hervor.<br />
Prof. Szecsenyi wies insbesondere auf die<br />
Wichtigkeit von Qualitätszirkeln und Leitlinien<br />
hin und Frau Dr. Haeske-Seeberg erläuterte,<br />
wie QM in den 17 deutschen Sana Kliniken<br />
mit mehr als 17.500 Mitarbeitern funktioniert.<br />
Hier ist QM ausschließlich im Aufgabenbereich<br />
der Führungskräfte angesiedelt, die hierzu entsprechende<br />
Schulungen, Seminare und Klausurtagungen<br />
durchführen. Anhand von Zahlen<br />
konnte sie veranschaulichen, dass QM in den<br />
Sana Kliniken wirklich zur Verbesserung der<br />
Arbeitsabläufe und Ressourcenausnutzung geführt<br />
hat.<br />
Dr. Jürgen Fedderwitz, Vorsitzender des Vorstandes<br />
der KZBV, ging dann in seinem Vortrag<br />
auf die individuelle Verantwortung des<br />
Zahnarztes in seiner Praxis ein und zeigte dabei<br />
auch auf, dass schon vom Gesetzestext her<br />
der Zahnarzt vor Probleme gestellt wird, wie er<br />
im Bereich der GKV die Qualität in der Versorgung<br />
sicher stellen soll. Hier heißt es im § 12<br />
SGB V: „Die Leistungen müssen ausreichend,<br />
zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“.<br />
Demgegenüber steht im § 135a SGB V:<br />
„Die Leistungserbringer sind zur Sicherung und<br />
Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen<br />
erbrachten Leistungen verpflichtet. Die Leistungen<br />
müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse entsprechen und<br />
in der fachlich gebotenen Qualität erbracht<br />
werden.“<br />
Tranzparenz und Vertrauen<br />
schaffen<br />
Hinzu käme nach Meinung von Dr. Fedderwitz<br />
noch, dass die öffentliche Wahrnehmung auf<br />
Defizite fokussiert ist und Fortschritte in der<br />
Qualität der zahnärztlichen Tätigkeit zu selten<br />
vermittelt werden. Ein Fazit seines Vortrages<br />
lautete deshalb: „Die zahnärztliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
muss das Thema Behandlungsqualität<br />
in positiven wie negativen Aspekten<br />
offensiv angehen. Primärziel ist die Schaffung<br />
von Transparenz und Vertrauen.“ In diesem<br />
zusammenhang wies Dr. Dietmar Oesterreich,<br />
Vizepräsident der BZÄK, auf die Bedeutung der<br />
selbstbestimmten Qualitätsförderung aus Sicht<br />
der BZÄK hin. Trotz (oder wegen) der Informationsüberflutung<br />
zu diesem thema seien inhalte<br />
und Vorzüge von QM in den Praxen noch nicht<br />
ausreichend präsent. Dies gälte es auch durch<br />
die Arbeit der Öffentlichkeitsabteilungen zu<br />
verbessern.<br />
Der zweite Konferenztag war den Berichten<br />
über Aktionen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeitern<br />
aus den Bundesländern sowie State-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
ments der Spitzen von KZBV (Dr. Jürgen Fedderwitz)<br />
und BZÄK (Dr. Peter Engel, Präsident<br />
der BZÄK) zu den momentanen Schwerpunkten<br />
ihre Arbeit vorbehalten.<br />
Z-PMS erfüllt Forderung der Politik<br />
Was konnte man nach zwei Tagen Arbeit zum<br />
thema QM nun für die Öffentlichkeitsarbeit in<br />
<strong>Brandenburg</strong> mitnehmen? Erstens vielleicht,<br />
dass die Diskussion zum Thema QM in einem<br />
Spannungsfeld zwischen dem Wunsch des<br />
Berufsstandes nach selbstbestimmter Qualitätsförderung<br />
einerseits und der Befürchtung<br />
andererseits stattfindet, dass die Qualitätsdebatte<br />
zum Hebel einer rein wettbewerbsorientierte<br />
Kostensenkungspolitik verkommen könnte.<br />
Und zweitens, dass wir in <strong>Brandenburg</strong> mit<br />
dem Zahnärztlichen PraxisManagementSystem<br />
(Z-PMS) unserer Zahnärztekammer nicht<br />
schlecht bedient sind. Es erfüllt einerseits die<br />
Forderungen der Politik nach einem QM in jeder<br />
Zahnarztpraxis. Andererseits gibt es bei<br />
der Abarbeitung der Fragen wirklich praxisrelevante<br />
Anstöße zum Überdenken eingefahrener<br />
Praxisabläufe und Hygieneregimes in der<br />
eigenen Praxis, die man dann im Sinne einer<br />
qualitätsorientierten Patientenversorgung entsprechend<br />
modifizieren kann.<br />
In diesem Sinne wirklich: „Vorwärts immer –<br />
Rückwärts nimmer“. Den sozialistischen Wettbewerb<br />
wollen wir nicht mehr haben, aber ein<br />
QM, das in der Praxis durchführbar ist und den<br />
Patienten und damit nicht zuletzt auch unseren<br />
Praxen nützt.<br />
Berufspolitik<br />
Die Öffentlichkeitsarbeiter<br />
hatten sich<br />
zur Aufgabe gestellt,<br />
Strategien zu entwickeln,<br />
mit denen<br />
Inhalte und Vorzüge<br />
des QM besser publik<br />
gemacht werden<br />
– der Vortrag von Dr.<br />
Haeske-Seeberg gab<br />
gute Ansatzpunkte.<br />
11
Praxis<br />
Hygienekosten in der Zahnarztpraxis<br />
Der Informationsdienst des Instituts der deutschen Zahnärzte (IDZ) veröffentlichte<br />
die Ergebnisse aus einer Studie von 2006 über Hygienekosten in der Zahnarztpraxis.<br />
Ein Vergleich zu 1996 zeigt deutlich: die Kosten sind enorm gestiegen.<br />
Besonders hoch sind<br />
12<br />
die Sachkosten ge-<br />
stiegen, die benötigt<br />
werden, um Hygiene<br />
zu gewährleisten.<br />
grafik 1<br />
Quelle: IDZ Informa-<br />
tion 2/2008.<br />
Autoren: Thomas Schwierzy, Vorstandsmitglied<br />
der LZÄKB; Christina Lukas, Referat<br />
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Im Februar 2008 veröffentlichte der Informationsdienst<br />
des Instituts der deutschen Zahnärzte<br />
(IDZ) die Ergebnisse aus der betriebswirtschaftlichen<br />
und arbeitswissenschaftlichen<br />
Studie von 2006 über Hygienekosten in der<br />
Zahnarztpraxis. Als Vergleichsmaßstab wurde<br />
eine Pilotstudie aus dem Jahr 1996 herangezo-<br />
gen. Über ein Jahrzehnt führten zahlreiche Veränderungen<br />
der gesetzlichen Vorgaben (MPG,<br />
Empfehlung des RKI von 2006, MPBetreibV<br />
etc.) zu einer enormen Kostensteigerung in<br />
den Zahnarztpraxen, wie der Vergleich beider<br />
Studien aufzeigt.<br />
Personal- und Sachkosten<br />
Der gesamte Kostenaufwand für die Hygiene<br />
lässt sich im Bereich der Zahnmedizin<br />
nur schwer erfassen, da Zahnarztpraxen im<br />
Grundsatz durch Individualität charakterisiert<br />
sind. Dennoch ist es mit diesen Studien gelungen,<br />
den nicht unerheblichen Anteil der auf<br />
die Hygiene entfallenden Personalkosten mit<br />
zu erfassen und betriebswirtschaftlich korrekt<br />
abzubilden. Für die Erfassung des Zeitaufwandes<br />
der hygienebezogenen Arbeiten musste<br />
darauf geachtet werden, dass die Zahnarztpraxen<br />
an den Messstichtagen ein möglichst<br />
breites Behandlungsspektrum aufwiesen (volle<br />
Ausschöpfung der Therapiemöglichkeiten/<br />
Kapazitäten).<br />
Die Hygienekosten wurden sowohl für Einzelpraxen<br />
als auch für Berufsausübungsgemeinschaften<br />
(öBAG/üBAG) – ehemals Gemeinschaftspraxen<br />
– getrennt nach Sach- und<br />
Personalkosten berechnet. Aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht werden alle Kosten, welche<br />
durch die Beachtung der gesetzlichen Regelungen<br />
sowie der Empfehlungen des Robert-<br />
Koch-Institutes entstehen, als Hygienekosten<br />
subsummiert (Beispiel: Verbrauch von Flächendesinfektionsmitteln,<br />
Abschreibungen –<br />
zum Beispiel für das Reinigungsdesinfektionsgerät<br />
/ RDG).<br />
Die Hygienekosten werden weiter in Sach- und<br />
Personalkosten unterschieden. Der Begriff<br />
sachkosten definiert den Verbrauch von gütern<br />
und speziellen Dienstleistungen (anteilige<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Praxisraumkosten, Reparaturkosten, Kosten im<br />
Zusammenhang mit Arbeitsschutz- und Fortbildungsverpflichtungen<br />
...).<br />
Die Personalkosten hingegen werden durch<br />
Leistungen der Mitarbeiter im Hygienebereich<br />
definiert (wie hygienebedingte Arbeiten im<br />
Behandlungsraum und bei der Instrumentenaufbereitung).<br />
Dass sich die Personalkosten<br />
für den Bereich der Hygiene seit 1996 mehr<br />
als verdoppelt haben (mit einem Zuwachs von<br />
127 Prozent, wovon die regulären Lohnsteigerungen<br />
lediglich 24 Prozent ausmachen), liegt<br />
vorwiegend an dem stark erhöhten Zeitaufwand,<br />
welcher notwendig geworden ist, um<br />
die auferlegten bürokratischen Anforderungen<br />
zu erfüllen.<br />
Dies spiegelt sich auch in den Sachkosten wider<br />
(siehe grafik 2). betrachtet man hier die<br />
korrespondierenden Kostenpositionen „Ar-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
beitsschutz und Fortbildungsverpflichtungen“<br />
als auch „Abnahme- und Reparaturkosten“ sowie<br />
„Gebühren der Kontrolle der Geräte und<br />
Einrichtungen“, so imponieren diese mit einer<br />
Steigerung von 400 bzw. fast 500 Prozent! Da<br />
im Bereich Hygiene die Sachkosten den größten<br />
Anteil ausmachen, verwundert es nicht,<br />
dass Mehrbehandlerpraxen bezüglich der relativen<br />
Kosten günstiger dastehen als Einzelpraxen<br />
(siehe grafik 3).<br />
Resümee<br />
Aufgrund der erheblich gestiegenen gesetzlichen<br />
Anforderungen an die Hygiene ist der<br />
damit verbundene Kostenaufwand zu einem<br />
existenziellen Faktor für die Zahnarztpraxen<br />
geworden. So können bei einer Einzelpraxis<br />
die hygienebedingten Aufwendungen bei betriebswirtschaftlich<br />
korrekter Betrachtungsweise<br />
bis zu einem Viertel des Praxisumsatzes<br />
ausmachen. Berücksichtigt man ferner, dass<br />
deutsche Zahnarztpraxen bezüglich der Hygienestandards<br />
sowohl im europäischen, als<br />
auch im Branchenvergleich weit vorne liegen,<br />
so können weitere Bestrebungen, welche auf<br />
noch mehr Auflagen und bürokratisierung abzielen<br />
und somit noch mehr Kosten erhöhend<br />
wirken, nur auf Ablehnung stoßen. Insbesondere<br />
auch vor dem Hintergrund, dass der Hygienekostensteigerung<br />
von 84,4 Prozent in<br />
den Jahren von 1996 bis 2006 lediglich eine<br />
durchschnittliche Punktwertsteigerung von 5,9<br />
Prozent im Bema-Bereich<br />
sowie Null Prozent im<br />
gOz-bereich gegenüber<br />
stehen.<br />
Nur so viel wie<br />
nötig<br />
In Anlehnung an die altbewährten<br />
Regeln der Antibiotikatherapie<br />
„So breit<br />
wie nötig, aber so schmal<br />
wie möglich“, sollte auch<br />
für die Hygiene in Praxen<br />
gefordert werden: „So gut<br />
wie möglich, aber nur soviel<br />
wie nötig!“<br />
Praxis<br />
grafik 2 –<br />
prozentuale<br />
Veränderung der<br />
Hygienesachkosten<br />
von 1996 gegenüber<br />
2006<br />
Quelle: IDZ Information<br />
2/2008<br />
grafik 3<br />
Quelle: IDZ Information<br />
2/2008.<br />
Diese Studie kann<br />
kostenlos beim IDZ<br />
angefordert oder<br />
über<br />
www.idz-koeln.de<br />
als pdf-Datei heruntergeladen<br />
werden.<br />
13
Praxis<br />
14<br />
Abfahrt nach Polen<br />
– der Gesundheitstou-<br />
rismus boomt, wird<br />
jedoch zunehmend<br />
kritisch hinterfragt<br />
Zahnersatzversorgung im Ausland mangelhaft<br />
nach wie vor schicken Krankenkassen - allen voran die AOK - ihre Versicherten zur<br />
„preiswerten“ Behandlung nach Polen. Und das, obwohl auch die zweite Studie ihres<br />
eigenen Medizinischen Dienstes auf große Risiken für Patienten hinweist.<br />
Mit freundlicher<br />
Genehmigung des<br />
<strong>Zahnärzteblatt</strong>es<br />
Rheinland-Pfalz<br />
(MDK) Trotz aller Warnungen: Der Gesundheitstourismus<br />
boomt weiter. So haben auch<br />
der Medizinische Dienst der Krankenversicherung<br />
(MDK) Rheinland-Pfalz und das Institut<br />
für medizinische Biometrie, Epidemiologie<br />
und Informatik (IMBEI) der Universität Mainz<br />
erneut eine Studie zu „Zahnersatz aus dem<br />
Ausland – Qualität und Kosten“ publiziert – die<br />
zweite nach 2004. Das Ergebnis der Untersuchung,<br />
die den Zeitraum 2006 bis 2007 umfasst:<br />
Zahnersatzbehandlungen im (Nicht-EU-)<br />
Ausland weisen Mängel auf.<br />
Die Nachuntersuchungen der MDK-Gutachter<br />
ergaben, dass ein Drittel der jenseits der Grenzen<br />
erfolgten Zahnersatzversorgungen keineswegs<br />
in Ordnung war. bei zwei Dritteln davon<br />
wurde sogar empfohlen, den Zahnersatz vollständig<br />
neu anfertigen zu lassen.<br />
Die Gründe dafür waren „abstehende“ Kronenränder,<br />
fehlender oder fehlerhafter Gegenbiss,<br />
fehlerhafte technische Ausführung und nicht<br />
erhaltungswürdige oder parodontal vorgeschädigte<br />
Pfeilerzähne, zählt der MDK in seiner<br />
Studie auf.<br />
Falsche Entscheidungen<br />
Oft wurde für festsitzenden zahnersatz statt<br />
kombiniert festsitzend-herausnehmbaren oder<br />
komplett herausnehmbaren Zahnersatz entschieden<br />
– obwohl die Gebiss-Situation der Patienten<br />
aufgrund Zahl und Zustand der Restzähne<br />
gemessen an den deutschen Richtlinien<br />
des Gemeinsamen Bundesausschusses eine<br />
solche Lösung auf Dauer nicht zuließ. Negativ<br />
fiel zudem auf, dass Vorbehandlungen wie die<br />
Entfernung nicht erhaltungswürdiger Zähne,<br />
notwendige Wurzelkanalbehandlungen oder<br />
Parodontaltherapien im Ausland vernachlässigt<br />
werden. Insgesamt entsprachen nur 55 Prozent<br />
der Versorgungen den Kritierien Mängelfreiheit<br />
und Richtlinienkonformität. Technisch weniger<br />
aufwändiger Zahnersatz war eher richtlinienkonform<br />
und mängelfrei.<br />
Weiter richtete der MDK sein Augenmerk auf<br />
die nachvollziehbaren Indikationen zum Überkronen<br />
von Zähnen. Bei einem Drittel aller<br />
Patienten konnte die Indikation nur teilweise<br />
nachvollzogen werden. Im Durchschnitt erhielten<br />
diese Patienten vier Kronen ohne medizini-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
sche Notwendigkeit – vermutlich aus ästhetischen<br />
Aspekten.<br />
Keine Sicherheit<br />
Der MDK weist auch darauf hin, dass in<br />
Deutschland für jeden gesetzlich Krankenversicherten<br />
vor dem Anfertigen von Zahnersatz<br />
ein Heil- und Kostenplan erstellt wird, den die<br />
Krankenkassen überprüfen. Damit habe der<br />
Patient die Garantie, dass die Planung den<br />
Richtlinien und den gesetzlichen Vorgaben entspreche.<br />
Vor der Behandlung im Ausland lag<br />
in 51 Prozent der Fälle ein deutscher Heil- und<br />
Kostenplan vor. Diese HKPs hätten auf die Art<br />
und Qualität der später im Ausland gefertigten<br />
Arbeit jedoch keinen einfluss gehabt. bei<br />
fehlendem Heil- und Kostenplan sei eher eine<br />
Tendenz zu festsitzendem Zahnersatz zu beobachten<br />
gewesen. Insgesamt waren 45 Prozent<br />
des Auslands-Zahnersatzes andersartig, 33<br />
Prozent gleichartig und 22 Prozent Regelversorgungen.<br />
Material: unbekannt<br />
In keinem Fall der begutachteten Fälle gab es<br />
eine Konformitätserklärung. In Deutschland<br />
hat der Patient Anspruch auf eine Konformitätserklärung<br />
des zahntechnischen Labors mit<br />
Informationen über die verwendeten Materialien<br />
und deren chemische Zusammensetzung.<br />
Die Kosten für Zahnersatz im Ausland sind<br />
günstiger. Allerdings müssen Patienten auch<br />
für Reise und Aufenthalt bezahlen. Nicht außer<br />
Acht gelassen werden dürfe, so der MDK,<br />
dass ja immerhin 45 Prozent der Auslandsversorgungen<br />
nicht richtlinienkonform und mängelbehaftet<br />
gewesen seien und somit Kosten<br />
für Nachbesserungen bzw. Neuanfertigungen<br />
anfielen. selbst wenn der zahnarzt im Ausland<br />
die Kosten für die Nachbehandlung übernehme,<br />
müsse der Versicherte erneut die Ausga-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
ben für Hin- und Rückfahrt sowie für die Unterbringung<br />
tragen.<br />
Patient trägt das Risiko<br />
Zudem sei es fraglich, wer die Mängel an dem<br />
im Ausland hergestellten Zahnersatz behebe<br />
und die dadurch entstehenden Kosten übernehme.<br />
Deutsche Zahnärzte könnten das Nachbessern<br />
von ausländischem Zahnersatz ablehnen,<br />
so lange nicht ein Notfall eintrete. Auch<br />
die Gesetzliche Krankenversicherung sei nicht<br />
prinzipiell verpflichtet, Mängelkorrekturen zu<br />
bezahlen. Letztlich trage der Versicherte das<br />
Risiko der Zahnersatzversorgung im Ausland<br />
selbst. In Deutschland und in der EU gelte eine<br />
zweijährige Gewährleistung. Dennoch kann es<br />
laut MDK im europäischen Ausland für den Patienten<br />
problematisch werden, seine Forderungen<br />
juristisch durchzusetzen. Aufpassen müssen<br />
Patienten auch bei der Kostenerstattung<br />
der GKV gemäß Paragraph 13 SGB V. Gesetzliche<br />
Vorgaben für dieses Procedere existierten<br />
nicht im Detail, so der MDK. Krankenkassen<br />
handhabten die Kostenerstattung für ausländischen<br />
Zahnersatz unterschiedlich.<br />
Während einige Krankenkassen nur eine Auszahlung<br />
der befundbezogenen Festzuschüsse<br />
vornähmen, wenn im Vorfeld ein in Deutschland<br />
gutachterlich überprüfter Heil- und Kostenplan<br />
die medizinische Notwendigkeit bestätigt<br />
habe, ließen andere Krankenkassen<br />
ausländischen Zahnersatz im Nachhinein gutachterlich<br />
überprüfen. Im Vordergrund stünden<br />
die medizinische Notwendigkeit entsprechend<br />
der Richtlinien, die technische Ausführung und<br />
mögliche Mängel. Grundsätzlich betrage der<br />
Zuschuss für ausländischen Zahnersatz höchstens<br />
den Betrag, den der Versicherte auch in<br />
Deutschland bekommen hätte, abzüglich der<br />
Beträge für Verwaltungskosten, fehlende Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
und Praxisgebühr.<br />
„risiko Auslandsbehandlung“ heißt ein Patientenflyer, den die KzVLb für die<br />
Auslage in der Patientenberatung sowie auf Messen und bei Patientenveranstaltungen<br />
entwickelt hat. Darin werden sämtliche Fakten aufgeführt, die Patienten<br />
bedenken sollten, bevor sie einen Auslandszahnarzt aufsuchen. Das Echo war<br />
durchweg positiv. Ziel ist das Umdenken bei Patienten, die aufgrund des angeblichen<br />
Preisvorteils eine Auslandsbehandlung planen.<br />
Praxis<br />
15
Praxis<br />
Der Blick ins Internet: die Patientenberatung<br />
Sie suchen – wir bieten. So könnte das Internetangebot von Kammer und KZV für<br />
ihre Patienten am besten umschrieben werden. Ob ausführliche informationen aller<br />
Art, Termine der Patientenberatungsstellen oder der „ZahnRat“ – alles ist präsent.<br />
16<br />
Ausschnitt aus<br />
www.lzkb.de – was<br />
von Kammer oder<br />
KZV für Ihre Patien-<br />
ten ins Netz gestellt<br />
wird, ist seriös und<br />
demonstriert Fach-<br />
kompetenz, die Sie<br />
gern weiterreichen<br />
dürfen.<br />
Autorin: Jana Zadow<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit LZÄKB<br />
Sie sind stets auf der Suche nach guten, fachlich<br />
korrekten Informationen für Ihre Patienten?<br />
Ein Weg, daran zu gelangen, ist der Weg ins<br />
Internet – und zwar auf die Seiten Ihrer beiden<br />
zahnärztlichen Körperschaften <strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />
(LZÄKB) und <strong>Kassenzahnärztliche</strong><br />
<strong>Vereinigung</strong> (KZVLB). Hiermit wollen wir Ihnen<br />
einen kleinen Einblick gewähren, damit Sie<br />
beim nächsten Mal gar nicht erst lange suchen<br />
müssen.<br />
www.kzvlb.de<br />
Die Seiten der KZV für Patienten starten mit<br />
diversen Zahn-Tipps, unter anderem zu der<br />
Frage: „carisolv – Kariesbehandlung ohne Bohren?“.<br />
Die „Informationen“ bieten beispielsweise<br />
eine Abrechnungshilfe für Festzuschüsse,<br />
Materialienauswahl für Zahnfüllungen, Tipps<br />
zur Ernährung oder zur Zahnarztangst. Interessante<br />
Links, die Praxissuche, ein Formular zur<br />
„virtuellen Sprechstunde“ sowie der Download<br />
verschiedener Faltblätter wie das Dokument<br />
„Praxisführer für Patienten mit Behinderungen“<br />
runden das Angebot hier ab.<br />
www.lzkb.de<br />
Wer die Rubrik „Patienten“ auf den Seiten der<br />
LzÄK anklickt, findet zuerst informationen zu<br />
den Patientenberatungsstellen, welche in Kooperation<br />
mit der Verbraucherzentrale <strong>Brandenburg</strong><br />
e.V. landesweit angeboten werden.<br />
Einem Direkt-Link zum Zahnarzt-Suchdienst<br />
folgen Informationen zu den Gutachtern sowie<br />
der Schlichtungsstelle der Kammer.<br />
unter „gOz & beihilfe“ finden die Patienten die<br />
sprechstundenzeiten des gOz-Ausschusses<br />
sowie Abrechnungshinweise und Informationsblätter<br />
für die private Liquidation.<br />
Die jeweils aktuelle Ausgabe der Patientenzeitschrift<br />
„ZahnRat“ sowie ein Archiv steht<br />
auf den Internetseiten ebenso zur Verfügung<br />
wie eine Übersicht über die Patienteninformationen<br />
der BZÄK und DGZMK. Erst vor kurzem<br />
konnte hier das Angebot um das Thema „Wurzelspitzenresektion“<br />
erweitert werden.<br />
Rechtsfragen, zahlreiche Beiträge zu den Stichworten<br />
„Zahnheilkunde aktuell“ und „Gesunde<br />
Zähne ein Leben lang“ sowie Link-Adressen zu<br />
interessanten Seiten sorgen für ein wirklich<br />
umfassendes Angebot – für Ihre Patienten.<br />
Eine Adresse:<br />
Mit www.zahnaerzte-in-brandenburg.de<br />
gelangt man im Internet auf alle Angebote<br />
von Kammer und KZV für die Patienten<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
✂<br />
FAX<br />
57 Einen Zahn(ersatz) zulegen – aber welchen?<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
57<br />
„VORGESCHICHTE“ * MÖGLICHKEITEN * MATERIALIEN * PFLEGE<br />
Einen Zahn(ersatz) zulegen – aber welchen?<br />
Die eigenen Zähne wachsen von allein,<br />
und wir nehmen sie (zumeist) so an, wie<br />
die Natur sie uns schenkt. Doch der richtige<br />
Zahnersatz muss von uns selbst und<br />
mit Verstand gewählt werden. Die Gründe<br />
für Zahnverlust sind so vielfältig wie<br />
das Leben. Doch es gibt nicht einen einzigen<br />
Grund, mit Zahnlücken leben zu<br />
müssen. Der beste Zahnersatz ist nicht<br />
der teuerste oder trendneueste, sondern<br />
der, der am besten zu Ihnen, zu Ihren<br />
Gewohnheiten und Lebensumständen<br />
passt. Und deshalb sind nicht nur Fragen<br />
zu Material, Konstruktionsvarianten und<br />
Finanzierung wichtig, sondern auch zur<br />
„Vorgeschichte“ des Zahnverlustes.<br />
In diesem ZahnRat werden Ihnen die<br />
verschiedenen Möglichkeiten, Vorzüge<br />
und Grenzen der einzelnen Zahnersatzlösungen<br />
für Einzelzahnlücken, Lückengebisse<br />
und zahnlose Kiefer erläutert.<br />
Zunächst soll jedoch mit einigen Fragen<br />
gezeigt werden, warum die „Vorgeschichte“<br />
des Zahnverlustes so wichtig<br />
für die Entscheidung und Anfertigung<br />
zu Ihrem passenden Zahnersatz ist.<br />
Wie entstand die Lücke? tur des gesamten Kopf- und Schulterbete Gebiss auf Folgeschäden bzw. Verän-<br />
Knochen- und Gewebe, die nicht mehr reiches haben. Die Folge wären u. a. derungen untersucht werden, bevor ei-<br />
arbeiten müssen, weil sie keinen Belas- Spannungskopfschmerz, Rückenne Entscheidung für den bestmöglichen<br />
tungen mehr ausgesetzt sind, beginnen schmerz, Fehlbelastungen der Wirbel- Zahnersatz getroffen werden kann.<br />
zu schrumpfen. Das gilt auch für Kiefersäule.knochen und Weichgewebe, die als Ist der Zahnverlust auf eine Zahnbett- Wie groß und wie alt ist die<br />
Zahnbett den natürlichen Zahn umerkrankung zurückzuführen, dann hat<br />
Lücke und wo befindet sie sich?<br />
schließen und festhalten. Zahnersatz der Gewebesubstanzverlust schon vor<br />
muss also auch eventuellen Substanz- geraumer Zeit begonnen. Hier sollte zu- Der kräftigste Muskel unseres Körpers<br />
verlust an Knochen und Zahnfleisch erst die Zahnbetterkrankung behandelt ist der Kaumuskel. Jeder Zahn ist Teil<br />
ausgleichen, um wieder die natürliche werden, anschließend muss die Prothe- eines bestimmten Kräfteverhältnisses,<br />
Bisshöhe in der Zahnreihe zu erreichen. tik den bereits fortgeschrittenen Subs- das jeder Mensch beim Kauen, Beißen<br />
Geschieht dies nicht, würden die Kietanzverlust an Knochen und Zahnbett oder auch bei so unerwünschten Tätigfergelenke<br />
unterschiedlich und damit ausgleichen.<br />
keiten wie Knirschen und Pressen ent-<br />
falsch belastet. Das wiederum kann War ein Unfall die Ursache für die Zahnwickelt. Also muss auch jeder Ersatz-<br />
Auswirkungen auf Skelett und Muskulalücke, muss ebenfalls zuerst das gesamzahn nicht nur eine Lücke ästhetisch<br />
Patientenzeitung der Zahnärzte<br />
in <strong>Brandenburg</strong>, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />
59<br />
Erster bleibender Zahn • Caries, Cola und Co. • Gesundes Zahnfleisch, gesunde Zähne<br />
Das Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden<br />
– die Zähne bestimmen mit!<br />
Kinderzahnheilkunde im Lebensalter von 6 bis 12 Jahren<br />
Mit Sicherheit ist der Abschnitt von<br />
6 bis 12 Jahren wieder eine sehr interessante<br />
Etappe des Lebens unserer Kinder.<br />
Diese beginnt in der Regel mit einem sehr<br />
gravierenden Ereignis – der Schuleinführung.<br />
Für die Kinder ist dies der Eintritt<br />
in eine andere Welt mit zunehmender<br />
Selbstständigkeit. Sie wollen entdecken<br />
außerhalb des Elternhauses, Freiheiten<br />
gewinnen und diese nutzen. Natürlich<br />
spielt bei diesen Überlegungen bzw. oft<br />
auch instinktiven Handlungen immer<br />
noch die Rückkopplung der Sicherheit des<br />
Elternhauses eine Rolle, die sich aber zunehmend<br />
ändert. Kinder wollen bald keine<br />
Kinder mehr sein im Sinne einer Abhängigkeit<br />
ihrer Entscheidungen. Sie<br />
fordern zunehmend ein, für die Erwachsenen<br />
Partner zu sein. Für Eltern ist dies eine<br />
Zeit des Loslassens, ein gewaltiger<br />
Einschnitt, der sich über Jahre hinzieht.<br />
Das Behüten muss dem Vertrauen Platz<br />
machen, dass das Kind nichts „Unrechtes“<br />
tut bzw. es Gefahren begegnen kann.<br />
Plötzlich erleben die Eltern Situationen,<br />
in denen das heranwachsende Kind in<br />
seiner größer werdenden Selbstständigkeit<br />
immer weniger zu Auskünften auf die<br />
Fragen nach dem „Warum?“ bereit ist.<br />
Es erwartet, seine Handlungen einfach<br />
zu akzeptieren, so wie es eben gelernt<br />
hat, die Handlungen der Erwachsenen,<br />
seiner Eltern oder Großeltern, als gegeben<br />
hinzunehmen.<br />
Mit dem Ende dieser Lebensetappe beginnt<br />
eine sehr einschneidende Entwicklungsphase:<br />
die Pubertät. Dem Kind noch<br />
unbekannte körpereigene Steuerungssys- den Erwachsenen lässt das Kind darauf<br />
teme führen, oft vehement, zu körperlich vertrauen, dass es für die Unmenge von<br />
sichtbaren und psychisch spürbaren Um- Fragen, die es beschäftigen, auch die<br />
strukturierungsprozessen, die das gesam- Antworten bekommt, die es für das eigete<br />
seelische Gleichgewicht oft total ne Gefühl als richtig akzeptiert.<br />
durcheinanderwirbeln.<br />
Die Eltern sollten durch Vorleben dem<br />
Der Spagat zwischen Pflicht (Schulablauf, Kind vermitteln, dass Leben ein einmali-<br />
Hausarbeiten, häuslichen, aber auch ges Geschenk ist, etwas Großartiges.<br />
freundschaftlichen Verpflichtungen) und Dies zu bewahren, erfordert eine gesunde<br />
Neigung (Träumen, Hobbys, einfach mal Lebensführung, denn körperliche und<br />
„durchhängen“, mit Kumpels losziehen) seelische Gesundheit bzw. Ausgeglichen-<br />
wird manchmal schier unüberwindlich. heit bedeuten ein harmonisches Lebens-<br />
Eine sanft führende Partnerschaft mit gefühl.<br />
Patientenzeitung der Zahnärzte<br />
in <strong>Brandenburg</strong>, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />
Wurzelkanalaufbereitung • Wurzelfüllung • Wurzelspitzenresektion<br />
61<br />
Anfang oder Ende? Das Zahnmark im Fokus<br />
Von nervigen Schmerzen, Kanalarbeiten und der Möglichkeit, einen Zahn zu retten<br />
Wenn der Zahn schmerzt, ist der Gang<br />
zum Zahnarzt unabdingbar.<br />
Selbst der größte „Angsthase“ empfindet<br />
Erleichterung, wenn er endlich<br />
auf dem sonst so gefürchteten Zahnarztstuhl<br />
Platz genommen hat, denn<br />
Zahnschmerzen können unerträglich<br />
werden, und selbst starke Tabletten<br />
schaffen kaum Linderung. Häufig werden<br />
die Vorboten derartiger Ereignisse<br />
ignoriert.<br />
Schon zu einem frühen Zeitpunkt des<br />
kariösen Prozesses gelangen giftige Bestandteile<br />
in Richtung Zahninneres und<br />
verursachen erste Entzündungsreaktionen<br />
im Dentin. Das Dentin ist die Hauptmasse<br />
des Zahnes und wird auch „Zahnbein“<br />
genannt. Bei der fortgeschrittenen<br />
Dentinkaries führt die Infektion des<br />
Dentins zu einer entzündlichen Abwehrreaktion<br />
der Pulpa (Zahnmark), verbunden<br />
mit Schmerzen, und schließlich zum<br />
Absterben des Zahnmarks.<br />
geht es nicht ausschließlich um den ter, besonders bei den großen Backen-<br />
Daraus wird ersichtlich, dass es ganz Erhalt von Kaueinheiten, sondern vor zähnen, sowohl für den Patienten als<br />
entscheidend ist, zu welchem Zeitpunkt allem darum, Funktionsstörungen auch den Zahnarzt äußerst mühselig,<br />
die zahnärztlich-therapeutischen Maß- infolge von gekippten Nachbarzähnen aber sehr sinnvoll. Gelingt es, den<br />
nahmen einsetzen. Gelingt es, rechtzei- und/oder verlängerten Zähnen des Hohlraum im Zahninneren genügend<br />
tig das gesamte bakteriell infizierte Gegenkiefers zu verhindern. Selbst im aufzubereiten und vor allem weitge-<br />
kariöse Dentin zu entfernen, besteht Lückengebiss ist sorgfältig abzuwägen, hend von Bakterien zu befreien, kann<br />
die Chance, die Pulpa lebend zu erhal- ob und inwieweit ein „schmerzender” ein wurzelgefüllter Zahn über Jahre im<br />
ten. Haben dagegen die Karies und Zahn für einen notwendigen Zahnersatz Munde verbleiben und sogar als Pfeiler<br />
damit die Bakterien die Pulpa schon er- verwendungsfähig ist. Mittels der so- für Zahnersatz herangezogen werden.<br />
reicht und infiziert, ist sie ein verloregenannten Wurzelkanalbehandlung Über die Situation im Einzelfall ist<br />
nes Organ. Das bedeutet aber nicht und Wurzelfüllung sind die Zahnärzte individuell zu entscheiden. Deshalb<br />
zwingend, dass der betroffene Zahn sehr häufig in der Lage, selbst Zähne, kann dieser ZahnRat nur grundsätzliche<br />
entfernt werden muss.<br />
bei denen die Entzündung schon den Informationen über die Ursachen der<br />
umgebenden Knochen um die Wurzel- Pulpitis (Zahnmarkentzündung) geben<br />
Ziel der heutigen Zahnheilkunde ist spitze erreicht hat, zu erhalten. und deren Folgeerkrankungen sowie<br />
der Erhalt der Gebissstrukturen. Dabei Die Wurzelkanalbehandlung ist mitun- Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.<br />
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Stück Lieferanschrift:<br />
58 Vorsicht,Falle … Risiken für Ihre Zahn- und Mundgesundheit<br />
59 Das Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden …<br />
60 Schöne und gesunde Zähne ein Leben lang!<br />
61 Anfang oder Ende? Das Zahnmark im Fokus<br />
62 Ja,wir haben uns getraut<br />
Eine Übersicht früherer Ausgaben senden wir Ihnen gerne zu.<br />
58<br />
Zucker, Säuren • Fremdkörper • Stress • Mundtrockenheit • Zahntrauma • Drogen<br />
Vorsicht, Falle ...<br />
Risiken für Ihre Zahn- und Mundgesundheit<br />
Von Natur aus sind unsere Zähne schlüssen und Ähnlichem ausprobiert), nen Nahrung – je fester, desto lieber.<br />
und der Halteapparat, der sie im Kiefer sie haben tatsächlich auch das Zeug Aber Zähne und Zahnhalteapparat, die<br />
befestigt, eine Einrichtung, die auf dazu, ein Leben lang funktionsfähig sich als solche „Kraftmeier“ präsentie-<br />
große Dauerhaftigkeit ausgelegt ist. zu bleiben.<br />
ren, erweisen sich gegenüber be-<br />
Schließlich sind sie als Werkzeuge der Die menschlichen Schneidezähne könstimmten Risikofaktoren als höchst<br />
Nahrungsaufnahme und -aufbereitung nen durchschnittlich einen Druck aus- sensibel.<br />
sowie der Sprachbildung von geradezu üben, der einem Gewicht von 20 Kilo- Sie wollen gepflegt, behütet und um-<br />
existenzieller Bedeutung.<br />
gramm entspricht. Mit den Seitenzähsorgt werden. Wer also seine Zahnge-<br />
Die Zähne vollbringen nicht nur an nen des Ober- und des Unterkiefers sundheit recht lange erhalten will,<br />
Wunder grenzende Leistungen beim können Frauen theoretisch einen Kau- sollte sie vor vermeidbaren Gefahren<br />
Abtrennen, Zerkleinern und Zermahlen druck von bis zu 3000 Newton erzeu- zu schützen wissen. Deshalb wird Ih-<br />
von Nahrung (und auch anderen Gegen, Männer sogar noch 1000 Newton nen dieser ZahnRat von den Fallen begenständen,<br />
so mancher hat es leicht- mehr. Im Laufe von 50 Lebensjahren richten, die der Alltag Ihrer Zahn- und<br />
sinnig an Nussschalen, Flaschenver- zerkleinert ein Gebiss mühelos 18 Ton- Mundgesundheit stellt.<br />
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in <strong>Brandenburg</strong>, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
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60<br />
Erster bleibender Zahn • Caries, Cola und Co. • Gesundes Zahnfleisch, gesunde Zähne<br />
Schöne und gesunde Zähne ein Leben lang!<br />
Das ist in Zeiten von zahnärztlicher Die Kleinsten sind voll auf die Unterben lang weit mehr Facetten und ver-<br />
Prophylaxe kein Traum mehr. Karies und stützung der Eltern angewiesen. In der langt ein Neulernen, Umlernen, Anpas-<br />
Zahnverlust sind schon längst nicht Zeit des Wechselgebisses heißt es, sen und ein hohes Maß an Motivation.<br />
mehr unvermeidlich, und das für jede ständig neue Tricks zu erlernen, denn Doch es lohnt sich! Allerdings ist bei<br />
Altersgruppe.<br />
jeder neu durchbrechende Zahn will ge- der Prophylaxe vor allem Eigenengagebührend<br />
geputzt werden. Die Zahnment gefragt! Aber gerade das zahlt<br />
Ein strahlend weißes Lächeln basiert spangen sorgen anschließend für häufi- sich aus, denn gesunde Zähne benöti-<br />
auf vier Säulen:<br />
ge Besuche in der Zahnarztpraxis, denn gen keine teuren und zeitintensiven<br />
· gesunde Ernährung,<br />
hier ist besonders viel Motivation nö- Behandlungen. Neben einem Plus an<br />
· gute Mundhygiene,<br />
tig, um nicht nur die Zahnstellung zu Gesundheit und Lebensqualität ist ein<br />
· Nutzung von Fluoriden (fluoridierte optimieren, sondern die Zähne auch ka- charmantes und gesundes Lächeln mit<br />
Zahncreme und Speisesalz)<br />
riesfrei zu halten. Schließlich können gepflegten Zähnen die Belohnung für<br />
· und regelmäßige zahnärztliche Kon- auch hormonelle Veränderungen wie diese Investition.<br />
trollen.<br />
Pubertät oder Schwangerschaft zu Dieser ZahnRat soll Ihnen Informati-<br />
Zahnfleischentzündungen führen, die onen über die vielfältigen Möglichkei-<br />
Trotz dieser vier Punkte – ganz so ein- spezieller Pflege bedürfen. Mit zunehten zur Prävention von Zahnerkrankunfach<br />
ist es doch nicht. So ändern sich mendem Alter sorgen dann frei liegengen und Erkrankungen des Zahnhalte-<br />
die Anforderungen an die Mundhygiene de Zahnhälse und Zahnersatz für den apparates in jedem Lebensabschnitt<br />
mit all den Veränderungen, die unser Bedarf an mehr Prävention. So hat die geben und das Gespräch mit dem Zahn-<br />
Gebiss in seinem Leben durchläuft. Gesunderhaltung des Gebisses ein Learzt Ihres Vertrauens erleichtern.<br />
Patientenzeitung der Zahnärzte<br />
in <strong>Brandenburg</strong>, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
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Zähne aufrichten • Lücken schließen • Vorbehandlung für Zahnersatz<br />
Ja, wir haben uns getraut<br />
Patientenzeitung der Zahnärzte<br />
in <strong>Brandenburg</strong>, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />
62<br />
Zahnspangen für Erwachsene – Geht das überhaupt?<br />
Ja, das geht. Es gibt keine Alters- tungsgespräch vorzustellen, gibt es eiten. Sie leiden unter den Fehlstellungrenze<br />
für eine kieferorthopädische Bene ganze Menge. Früher ließ man Zähne gen von Zähnen und Kiefer. Doch diese<br />
handlung. Voraussetzung ist, dass die oft wachsen, wie sie wollten. Viele Er- Versäumnisse der Jugend können jeder-<br />
Zähne noch ausreichend im Kieferknowachsene haben in ihrer Kindheit keine zeit nachgeholt werden.<br />
chen verankert sind. Gründe, sich bei oder eine nach heutigen Maßstäben Wie? Das lesen Sie auf den nächsten<br />
einem Kieferorthopäden zu einem Bera- nicht ausreichende Behandlung erhal- Seiten.<br />
Versandkosten (zuzüglich 7 % MwSt.)<br />
Menge Preis/Bestellung Versand<br />
10 Exemplare 2,60 € 2,40 €<br />
Gesamt 5,00 €<br />
20 Exemplare 5,20 € 2,80 €<br />
Gesamt 8,00€<br />
30 Exemplare 7,80 € 4,70 €<br />
Gesamt 12,50 €<br />
40 Exemplare 10,40 € 5,00 €<br />
Gesamt 15,40€<br />
50 Exemplare 13,00 € 5,20 €<br />
Gesamt 18,20€<br />
Zahnarztpraxis<br />
Ansprechpartner<br />
Straße<br />
PLZ/Ort<br />
0 35 25 - 71 86 12<br />
Satztechnik Meißen GmbH · Am Sand 1 c · 01665 Diera-Zehren OT Nieschütz<br />
Telefon Telefax<br />
Datum Unterschrift<br />
17
Praxis<br />
Wirksame Hilfe bei Suchtproblemen<br />
Im BRAND-AKTUELL Nr. 2/2009 veröffentlichten wir einen Beitrag aus der FAZ<br />
mit der Überschrift „Als chirurg muss man saufen“. Hier nun, wie im Artikel angeführt,<br />
dass Hilfsprogramm der <strong>Land</strong>eszahnärztekammer bei Suchtproblemen.<br />
Wenn die Sucht die<br />
Kontrolle übernimmt<br />
18<br />
(ZBB) An erster Stelle der Suchtmittel steht<br />
in der Allgemeinbevölkerung wie bei den Medizinern<br />
der Alkohol. Sucht ist insbesondere<br />
bei denjenigen Berufsgruppen ein Tabuthema,<br />
an welche hohe soziale Erwartungen geknüpft<br />
werden und die in der Öffentlichkeit stehen.<br />
Der betroffene wird im beruflich-sozialen umfeld<br />
trotz offenkundiger Problematik oft durch<br />
falschverstandene „Kollegialität“ geschont!<br />
Bei Ärzten und Zahnärzten kommt hinzu, dass<br />
ihnen der Wechsel von der Helfer- in die Krankenrolle<br />
besonders schwer fällt.<br />
Hilfsangebot der LZÄKB<br />
Ein suchtkranker Zahnarzt verliert seine Approbation,<br />
seine Praxis, seine Existenzgrundlagen<br />
und oftmals den familiären Rückhalt. Die<br />
Kammer bietet in Kooperation mit der <strong>Land</strong>esärztekammer<br />
ein spezielles Hilfsprogramm<br />
für betroffene Zahnärzte an. Die Teilnahme<br />
an diesem Programm erfolgt berufsbegleitend<br />
und kann den drohenden Approbationsentzug<br />
abwenden.<br />
Das Hilfsangebot besteht aus drei obligatorischen<br />
Bestandteilen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
In der Klärungsphase wird das Ausmaß der<br />
Suchtmittelproblematik ermittelt und das<br />
konkrete weitere Vorgehen vereinbart.<br />
Die initiale Behandlungsphase sieht bei<br />
einer manifesten Suchtmittelabhängigkeit<br />
die unverzügliche Einleitung einer qualifizierten<br />
entzugs- und entwöhnungsbehandlung<br />
vor.<br />
In der ambulanten Nachbetreuungs- und<br />
Überwachungsphase, welche zwei Jahre<br />
dauert, findet eine Weiterbehandlung anhand<br />
eines curriculums statt. Die Abstinenz<br />
von Suchtmittel wird während dieser<br />
Zeit kontrolliert, um einen möglichst dauerhaften<br />
Therapieerfolg zu sichern.<br />
Während des gesamten Programmes werden<br />
die Betroffenen von einer Vertrauensperson als<br />
Mittler zwischen Kammer und Betroffenen begleitet<br />
und beraten. Das Angebot bleibt auch<br />
bestehen, wenn es trotz aller Anstrengungen<br />
zu einem Rückfall kommt. Der Rückfall ist keine<br />
Katastrophe, sondern gehört zum üblichen<br />
Weg der Abstinenzfindung dazu, muss jedoch<br />
offen kommuniziert werden.<br />
Kontaktaufnahme:<br />
Weitere Informationen, Hinweise oder Merkblätter<br />
können Sie vertraulich über die Kammergeschäftsstelle erhalten.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Maria-Luise Decker,<br />
Tel. 03 55/3 81 48-20<br />
oder e-Mail: mldecker@lzkb.de.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Zehn Zulassungsanträgen wurde entsprochen<br />
Am 26. März tagte der Zulassungsausschuss für Zahnärzte turnusgemäß in der KZV.<br />
Auf dieser Sitzung wurden zehn Anträge auf Zulassung eines Vertragszahnarztsitzes<br />
im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong> positiv beschieden. Wir sagen: „Herzlich willkommen“.<br />
Name Planungsbereich Vertragszahnarztsitz<br />
Zahnärztin<br />
Weißenborn, Katja<br />
zahnarzt / FzA für Oralchirurgie<br />
Schubert, Ron<br />
zahnarzt / FzA für Oralchirurgie<br />
Dr. med. dent. Roloff, Andreas<br />
Zahnarzt<br />
Dr. med. dent. Bork, Kai-Uwe<br />
FZÄ für Kieferorthopädie<br />
Düvelsdorf, Jane<br />
Zahnärztin<br />
Scholz, constanze<br />
Zahnarzt<br />
Lode, christian<br />
Zahnarzt<br />
Scheppang, christian<br />
Zahnärztin<br />
Dr. med. dent. Ludewig, Dorit<br />
Zahnärztin<br />
Dipl.-Stom. Förster, Ines<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Barnim Ringstr. 90<br />
16227 Eberswalde<br />
Potsdam-Stadt Schopenhauerstr. 37<br />
14467 Potsdam<br />
Dahme-Spreewald Ärztehaus am Schlossplatz 8<br />
15711 Königs Wusterhausen<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Lindenstr. 41<br />
14532 Stahnsdorf<br />
Teltow-Fläming Bahnhofstr. 4<br />
15831 Blankenfelde-Mahlow<br />
Potsdam-Stadt Hebbelstr. 5<br />
14467 Potsdam<br />
Oberspreewald-<br />
Lausitz<br />
Bahnhofstr. 29<br />
01990 Ortrand<br />
Dahme-Spreewald Nordpromenade 23<br />
15926 Luckau<br />
Oberspreewald-<br />
Lausitz<br />
Gesundheitsmesse in Erkner<br />
Seit fünf Jahren organisiert der Storkower Arzt<br />
Dr. Horst Miethe mit seinen Mitstreitern ehrenamtlich<br />
eine Gesundheitsmesse in Erkner. An<br />
einem Sonntag im Frühling bauen seitdem regionale<br />
Anbieter von Gesundheitsleistungen in<br />
der Stadthalle ihre Stände auf, um auf ihr Angebot<br />
aufmerksam zu machen oder über Gesundheitsthemen<br />
zu beraten. Den Veranstaltern<br />
geht es nicht darum, einen neuen Messestandort<br />
ins Leben zu rufen, sondern um ein vielfältiges<br />
kulturelles Leben in ihrer Heimatstadt. Mit<br />
viel Engagement planen und organisieren sie<br />
Ruhlander Str. 23<br />
01987 Schwarzheide<br />
Märkisch-Oderland Hönower Weg 28<br />
15366 Hoppegarten<br />
Ot birkenstein<br />
die Messe. Der Besucherandrang beweist: Das<br />
Angebot wird angenommen. Zum zweiten Mal<br />
war auch die Patientenberatung der KZVLB einer<br />
der Aussteller und wieder stieß ihre Beratung<br />
auf große Resonanz. Nachdem sich das<br />
Zweitmeinungsprojekt langsam im <strong>Land</strong>e herumspricht,<br />
kamen viele Patienten gezielt, um<br />
sich vor einer prothetischen Versorgung über<br />
mögliche Alternativen zu informieren. Erfreulich,<br />
dass die meisten Gespräche mit der Feststellung<br />
endeten: „Das hat mir mein Zahnarzt<br />
auch empfohlen“.<br />
Praxis<br />
19
Praxismitarbeiter<br />
Auf Bildungsmessen für ZFA-Nachwuchs werben<br />
In den vergangenen drei Monaten beteiligte sich das ZFA-Referat an zwei Bildungsmessen<br />
und führte die Freisprechungsfeier für die Teilnehmer der Winterabschlussprüfung<br />
durch. Insgesamt hatten sich 25 junge Frauen der Prüfung gestellt.<br />
Die neuen Zahnme-<br />
dizinischenFachan- gestellten erhielten<br />
im Februar während<br />
der Freisprechungs-<br />
feier ihre Zeugnisse.<br />
20<br />
Die Kammer betei-<br />
ligte sich an den<br />
Bildungsmessen<br />
in cottbus (l.) und<br />
Potsdam (r.). Es<br />
folgt der Besuch<br />
der Messe „chance<br />
Oderregion“ am<br />
4./5. Juni in Frankfurt<br />
(Oder).<br />
Mehr Fotos unter:<br />
www.lzkb.de.<br />
(ZBB) 24 Teilnehmerinnen der Winterabschlussprüfung<br />
haben ihr Ziel erreicht und tragen<br />
nun stolz die Berufsbezeichnung „Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte“ (ZFA). Elf Mal<br />
wurde die Abschlussnote „gut“, drei Mal die<br />
Abschlussnote „befriedigend“ sowie zehn Mal<br />
die Abschlussnote „ausreichend“ erreicht.<br />
Während der Freisprechungsfeier dankte Dr.<br />
Thomas Herzog, Vorstandsmitglied der LZÄKB,<br />
insbesondere den ausbildenden Zahnarztpraxen<br />
und den Berufsschulen für ihr beständiges<br />
Engagement, jungen Menschen eine solide<br />
Ausbildung angedeihen zu lassen. Er lenkte sei-<br />
nen Blick zugleich auf die Zukunft, denn jede<br />
Zahnarztpraxis ist auch ein betriebswirtschaftliches<br />
Unternehmen. Die Anforderungen wachsen<br />
stetig, es fallen immer mehr Tätigkeiten an,<br />
die an qualifiziertes Fachpersonal delegierbar<br />
sind. Der Appell, einen Ausbildungsplatz zu<br />
bieten, richtet sich auch an die Zahnärzte, die<br />
bisher noch nicht darüber nachgedacht haben.<br />
Es ist absehbar, dass ein Fachkräftemangel<br />
ensteht – deshalb sollte jede chance genutzt<br />
werden, und das am besten sofort. Die Kammer<br />
tut das ihre, um für das attraktive Berufsbild<br />
der ZFA zu werben - mit der Beteiligung an<br />
Bildungsmessen im <strong>Land</strong>.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Dentalhygienikerinnen im Fokus<br />
Mitte März wurden am Philipp-Pfaff-Institut in Berlin die Teilnemerinnen des dritten<br />
DH-Seminares feierlich verabschiedet. Auch während der IDS in Köln Ende März fand<br />
diese Aufstiegsfortbildung große Aufmerksamkeit – wie der folgende Beitrag zeigt.<br />
Autorin: Sabine Berg, Organisationsleitung<br />
Marketing/PR am Philipp-Pfaff-Institut<br />
Das Team des Philipp-Pfaff-Institutes verabschiedete<br />
das dritte erfolgreich durchgeführte<br />
Dentalhygienikerinnen-Seminar (DH) gemeinsam<br />
mit Familien und Freunden der Teilnehmer<br />
sowie den Vorständen der Kammern <strong>Brandenburg</strong><br />
und Berlin. Da es bisher erst wenige fortgebildete<br />
Dentalhygienikerinnen in Deutschland<br />
gibt, tragen die Absolventinnen eine hohe<br />
Verantwortung – nicht nur für die Patienten<br />
und die Praxis, sondern auch für die Etablierung<br />
und Wertschätzung des Berufsbildes, so<br />
der Appell der Redner in den Grußworten. Prof.<br />
Dr. Bernd-Michael Kleber gab den frisch gebackenen<br />
DHs mit auf den Weg, dass sie stolz<br />
sein können auf ihren Abschluss, denn – so der<br />
wissenschaftliche Leiter der DH-Fortbildung –<br />
„Sie haben bundesweit die beste Fortbildung<br />
für die Qualifikation zur Dentalhygienikerin genossen.<br />
Das können Sie nun in Ihrer Praxis beweisen.<br />
Auf die Fülle an Aufgaben, die Sie erwartet,<br />
sind Sie optimal vorbereitet worden.“<br />
Dr. Thilo Schmidt-Rogge und ZÄ Ilona Kronfeld<br />
versprachen ein Wiedersehen zu einem Refresherkurs,<br />
der vor allem einem Erfahrungsaustausch<br />
aller bisherigen Absolventinnen dienen<br />
soll. Es sei wichtig, das Netzwerk auszubauen<br />
und sich gegenseitig zu unterstützen, so die<br />
Idee, welche begeistert von den Teilnehmern<br />
aufgenommen wurde. Der Dank aller Redner<br />
richtete sich nicht nur an die Freunde und Familien<br />
der DHs, sondern auch an die Referenten<br />
und Betreuer der Aufstiegsfortbildung, die<br />
mit standing Ovation die teilnehmer beglückwünschten.<br />
Sollten Sie sich für die Aufstiegsfortbildung am<br />
Philipp-Pfaff-Institut interessieren, empfehlen<br />
wir Ihnen, sich den Termin für den kostenfrei-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
en Informationsabend vorzumerken. Dieser<br />
findet am Freitag, dem 16. Oktober, 19:30 Uhr<br />
im Philipp-Pfaff-Institut statt. Vorab können Sie<br />
gern die neu gestaltete Informationsbroschüre<br />
über das DH-Seminar anfordern oder ZÄ Ilona<br />
Kronfeld telefonisch unter 030/414725-18<br />
kontaktieren. Bewerbungsschluss für das DH-<br />
Seminar – beginnend im April 2010 – ist der 30.<br />
Oktober dieses Jahres. nähere informationen<br />
zu allen Aufstiegsfortbildungen am institut finden<br />
Sie auf www.pfaff-berlin.de.<br />
Dentalhygienikerin auch in Köln im<br />
Mittelpunkt des Interesses<br />
Die Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin<br />
war auch eines der zentralen Themen auf<br />
der Internationalen Dentalschau (IDS) in Köln,<br />
auf der das Philipp-Pfaff-Institut wieder mit einem<br />
eigenen Messestand vertreten war. In vielen<br />
Gesprächen zeigte sich, dass das nebenberufliche<br />
Konzept der Aufstiegsfortbildung für<br />
angehende DHs und deren Arbeitgeber sehr<br />
interessant ist. Insbesondere deshalb, weil der<br />
Kontakt zur Praxis erhalten bleibt, die Patienten<br />
– trotz Fortbildung – weiterhin betreut werden<br />
können und die Berufstätigkeit zusätzlich<br />
Fortbildung<br />
Vier von 14 Teilnehmerinnen,<br />
die<br />
erfolgreich des dritte<br />
DH-Seminar in Berlin<br />
absolviert haben.<br />
21
Fortbildung<br />
Eine Besucherin<br />
der IDS in Köln<br />
schrieb am Stand<br />
des Philipp-Pfaff-<br />
Institutes ihre<br />
Interessenschwerpunkte<br />
ein, damit<br />
sie in Zukunft<br />
gezielt Kursangebote<br />
erhält<br />
22<br />
finanzielle einkünfte der teilnehmer sichert.<br />
Interessant für viele Arbeitgeber ist auch, dass<br />
die gesamte Praxis mitlernt, da neues Wissen<br />
umgehend in der täglichen Arbeit umgesetzt<br />
wird.<br />
Aber auch die zahnärztliche Fortbildung wurde<br />
in Köln sehr gut nachgefragt. Unter dem<br />
Motto „Berlin ist immer eine Reise wert“ bekamen<br />
zahlreiche Besucher neue Impulse, einen<br />
Städteurlaub mit einer Fortbildung am Philipp-<br />
Pfaff-Institut zu verbinden. So kehrte das Team<br />
des Institutes mit zahlreichen Kontakten und<br />
vielen Ideen für das Programm 2010 nach Berlin<br />
zurück und freut sich, auf einen erfolgreichen<br />
Messeauftritt zurückzublicken.<br />
All jene, die es nicht geschafft haben, an unserem<br />
Stand vorbeizukommen, können sich<br />
über aktuelle Fortbildungsveranstaltungen am<br />
Philipp-Pfaff-Institut in der Kursbörse auf unserer<br />
Webseite auf www.pfaff-berlin.de informieren<br />
oder sich telefonisch unter 030 / 414 725-0<br />
melden. Wir beraten Sie gern.<br />
Kurs „Die sinuslift-OP in der Praxis“ als resümee<br />
Foto aus einem<br />
Kurs mit Dr.<br />
Stermann aus<br />
Hamburg zur<br />
sinuslift-OP – mit<br />
Zeit für viele praktische<br />
Übungen<br />
„... gerne wieder“<br />
Autor: Dr. Jens Friebel,<br />
<strong>Brandenburg</strong> an der Havel<br />
Die Nasennebenhöhle sollte dem implantologisch<br />
tätigen zahnarzt im Oberkiefer einerseits<br />
einen gewissen Respekt abverlangen,<br />
andererseits kommt er im Seitenzahngebiet<br />
in ihre unmittelbare Nähe bzw. benötigt oft im<br />
kaudalen Anteil des Sinus maxillaris noch einige<br />
Millimeter zur Verankerung von Implantaten.<br />
zum thema „Die sinuslift-OP in der Praxis<br />
– State of the Art“ referierte innerhalb des Fortbildungsprogramms<br />
der <strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />
am 25. Februar in Potsdam Dr. Dr. Wer-<br />
ner stermann (Arzt, zahnarzt und Oralchirurg<br />
aus Hamburg). Neben allgemeinen Fragen in<br />
der Implantologie (Vorbehandlung, Patientenselektion,<br />
präimplantologische Planung und<br />
Diagnostik) wurden speziell die verschiedenen<br />
Verfahren des Sinuslift dargestellt und erörtert.<br />
Viele klinische Bilder machten den Vortrag des<br />
Referenten sehr kurzweilig und anschaulich.<br />
Am Ende der Veranstaltung konnten die teilnehmenden<br />
Zahnärzte in einem Hands-on-<br />
Kurs am Hähnchenschenkel verschiedene<br />
Nahttechniken üben. Resümee: Eine gelungene<br />
Fortbildung vom Praktiker für den Praktiker.<br />
Bewertung (ähnlich wie Transaktionen bei<br />
ebay): „... gerne wieder“.<br />
Keine Frage blieb offen<br />
Autor: Dipl.-Stom. Rene Bartel,<br />
Peitz<br />
... Der Referent verstand es aufgrund seiner<br />
umfassenden implantologischen Erfahrungen<br />
und chirurgischen Kenntnisse hervorragend,<br />
die einzelnen Behandlungsschritte den<br />
13 interessierten Zahnärzten aus dem <strong>Land</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> praxisnah und verständlich dar-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
zustellen. Dabei zeigte er auch Behandlungsalternativen<br />
und Komplikationsmöglichkeiten<br />
und deren Vermeidung auf. Für die hohe Qualität<br />
der Veranstaltung sprach sicherlich auch<br />
der Umstand, dass wir um etwa eine Stunde<br />
den vorgesehenen Zeitrahmen überzogen. Es<br />
blieb keine Frage unbeantwortet und es gab<br />
auch genug Zeit für praktische Übungen.<br />
Obwohl das thema wohl eher fachspezielles<br />
Interesse voraussetzte, war es – wie bei jeder<br />
Fortbildung – auch dieses Mal wieder für die<br />
Anwesenden gut genutzte Zeit. Jeder konnte<br />
etwas an neuen Kenntnissen und Informatio- 65 mm<br />
nen für sich in der eigenen täglichen Praxis gewinnen.<br />
Es ist nach meiner Meinung doch sehr<br />
empfehlenswert, die hiesigen Angebote der<br />
<strong>Land</strong>eszahnärztekammer für seine individuellen<br />
Interessen und Ansprüche zu prüfen, bevor<br />
Dr. Markus Merk, dreimaliger Welt-Schiedsrichter<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
man etwa weite Anfahrten in andere Bundesländer<br />
in Kauf nimmt. Auch dürften die vergleichsweise<br />
moderaten Preisen vor Ort nicht<br />
unwesentlich für eine Entscheidung sein. ...<br />
99 mm<br />
Kompetenz.<br />
Schiedsrichter sind für das Einhalten der Regeln<br />
verantwortlich. Sie müssen wissen, was sie tun.<br />
Ihre Kompetenz ist ihr Trumpf. Ihre Entscheidungen<br />
haben Gewicht.<br />
Kompetenz dürfen Sie auch von einer Versicherung<br />
erwarten. Innerhalb der Regeln zu Ihrem Vorteil<br />
beraten werden – das ist Ihr Anspruch und unser<br />
Ansporn.<br />
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23
Fortbildung<br />
Barrieren bei der Sanierung von Milchzähnen<br />
Die vorliegende Studie wurde von der Abteilung für Präventive Zahnmedizin und<br />
Kinderzahnheilkunde der Universität Greifswald durchgeführt und von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde ausgezeichnet.<br />
24<br />
tab. 1: einflussfak-<br />
toren auf Kinder-<br />
behandlung (fett<br />
gedruckt Werte ><br />
3 stellen aus Sicht<br />
der Zahnärzte eine<br />
Barriere dar) im<br />
Vergleich von<br />
Ost- und West-<br />
deutschland.<br />
Autoren: Ch. H. Splieth, B. Bünger,<br />
A. Treuner, C. Pine, Universität Greifswald<br />
Einleitung<br />
Trotz des erfreulichen Kariesrückganges in<br />
der permanenten Dentition ist die Situation<br />
im Milchgebiss erheblich weniger zufrieden<br />
stellend. Die mittleren dmf/t-Werte der 6- bis<br />
7-Jährigen lagen zwischen 1,58 (Baden-Württemberg)<br />
und 2,91 (Sachsen-Anhalt), während<br />
im bleibenden Gebiss bei den 12-Jährigen weniger<br />
als ein DMFt zu finden ist. Auffallend ist<br />
der schlechte Sanierungsgrad im Milchgebiss:<br />
Etwa die Hälfte der kariösen Milchzähne bei<br />
den 6- bis 7-jährigen Kindern war nicht mit Füllungen<br />
versorgt (Pieper 2005). Die Prävalenz<br />
der frühkindlichen Karies ist in den vergangenen<br />
Jahren sogar angestiegen (Robke und Buitkamp<br />
2001), mit zum Teil vollständig zerstörten<br />
Gebissen bei Kleinkindern.<br />
Auch wenn das Milchgebiss nur eine Übergangsdentition<br />
darstellt, ist ein gesundes,<br />
bzw. saniertes Milchgebiss für die Kau- und<br />
Sprachfunktion von enormer Bedeutung und<br />
der Funktionsgrad des Milchgebisses hat entscheidenden<br />
einfluss auf die Lebensqualität<br />
von Kindern (Hirsch und John 2000). Das Problem<br />
scheint nicht auf Deutschland beschränkt<br />
zu sein. Auch in anderen Ländern Europas wie<br />
Italien und Schottland besteht eine hohe Prävalenz<br />
an Milchzahnkaries bei geringen Sanierungsraten<br />
(Bolin et al. 1995). Schweden und<br />
Dänemark weisen dagegen eine sehr niedrige<br />
Prävalenz und gleichzeitig gute Sanierungsgrade<br />
auf (Bolin et al. 1995, Poulsen und Pedersen<br />
2002).<br />
Das Ziel der vorliegenden Studie war es daher,<br />
herauszufinden, welche barrieren für die behandlung<br />
von Milchzähnen aus der Sicht der<br />
Zahnärzte in Deutschland bestehen. In einer<br />
repräsentativen Befragung sollte die zahnärztliche<br />
Sicht zu folgenden möglichen Hindernissen<br />
bei der Sanierung von Milchzahnkaries erhoben<br />
werden:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Kindbezogene bzw. familienbezogene Ursachen<br />
Gesundheitssystem<br />
zahnärztliche Kompetenzen<br />
neben einer geschlechtsspezifischen Analyse<br />
bot sich bei der Auswertung der Daten<br />
ein West-Ost-Vergleich an, da ein hoher Pro-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
zentsatz der in Deutschland tätigen Zahnärzte<br />
schon vor der <strong>Vereinigung</strong> von 1990 nach<br />
unterschiedlichen Studienplänen ausgebildet<br />
wurde.<br />
Material und Methode<br />
In dieser repräsentativen Querschnittstudie<br />
wurden aus dem Zahnärzteregister der Bundeszahnärztekammer<br />
(2000) in Köln stratifiziert<br />
nach Regionen insgesamt 320 Adressen<br />
randomisiert gezogen (West n = 184, Ost n =<br />
136, 51 Prozent weiblich Nettoausschöpfung<br />
von 57,7 Prozent). Die große Mehrheit der<br />
Zahnärzte war selbstständig tätig (97 Prozent)<br />
mit unterschiedlich langer Berufserfahrung<br />
(jeweils rund 30 Prozent bis 10 Jahre, 11 bis 20<br />
Jahre, 21 bis 30 Jahre). Auch diese regionalen<br />
und soziodemografischen Angaben wurden in<br />
die Befragung mit aufgenommen.<br />
Der Fragebogen war analog zu einer internationalen<br />
Studie (Pine et al. 2004) aufgebaut. Es<br />
wurde die Zustimmung (1 „gar keine Übereinstimmung“<br />
bis 5 „totale Übereinstimmung“)<br />
zu 58 Aussagen zum zahnärztlichen Gesundheitssystem<br />
und möglichen Barrieren bei der<br />
restaurativen Behandlung 3- bis 6-jähriger Kinder<br />
(Kind, Eltern, Zahnarzt, Gesundheitssystem)<br />
erfasst. In der Auswertung ergeben hohe<br />
Werte (> 3) Hindernissen für die Zahnärzte bei<br />
der Kinderbehandlung, die insbesondere nach<br />
geschlechts- oder regionsspezifischen unterschieden<br />
analysiert wurden.<br />
Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse werden für die west- und ostdeutschen<br />
Zahnärzte getrennt dargestellt, da<br />
die Mehrheit der heute tätigen Zahnärzte in<br />
getrennten Systemen ausgebildet worden sind.<br />
Die Unterschiede zwischen Zahnärzten und<br />
Zahnärztinnen waren erheblich geringer, so<br />
dass das Übergewicht von Männern im Westen<br />
(60 Prozent) und Frauen im Osten (64 Prozent)<br />
kaum statistische Auswirkungen hat.<br />
In Deutschland dominiert für die meisten Zahnärzte<br />
die Erwachsenenbehandlungen mit etwa<br />
80 Prozent. Der prozentuale Anteil an Kinderbe-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
handlungen ist im Osten (21 Prozent) geringfügig<br />
höher als im Westen (18 Prozent). Zahnärztinnen<br />
behandeln mehr Kinder (22,5 Prozent)<br />
als männliche Kollegen (16,3 Prozent).<br />
Tabelle 1 ist zu entnehmen, dass alle Items des<br />
Faktors Gesundheitssystem einheitlich Barrieren<br />
in der zahnärztlichen Versorgung junger<br />
Kinder aufzeigten. Der Kinderfaktor bildete<br />
mehrheitlich mit durchschnittlichen Werten<br />
über 3 die zweitgrößte Barriere. Die ostdeutschen<br />
Zahnärzte stimmten den begrenzten<br />
Fähigkeiten junger Kinder bei der Zahnbehandlung<br />
mehr als die westdeutschen Zahnärzte<br />
zu. Dagegen zeigte der Zahnarztfaktor I<br />
(Einstellung der Zahnärzte, Kinderbehandlung<br />
anzubieten) für Westdeutschland größere Barrieren.<br />
Westdeutsche zahnärzte empfinden<br />
es als stressiger, junge Kinder zu behandeln<br />
(Mittelwert 3,5), und haben weniger Zeit (Mittelwert<br />
3,0) als die ostdeutschen Kollegen (Mittelwert<br />
3,0 bzw. 2,5). Keine Barrieren konnten<br />
bezüglich der Erwartungen der Eltern an die<br />
Kinderbehandlung (Faktor Eltern) sowie einer<br />
Beurteilung der Zahnärzte über die Notwendigkeit<br />
einer Milchzahnrestauration (Zahnarztfaktor<br />
B) ausgemacht werden.<br />
einflussfaktor Kind<br />
Die Mehrheit der Zahnärzte fand nicht, dass<br />
Kinder sich leicht aufregen, mit der Behandlung<br />
nicht gut zurechtkommen bzw. sie nicht<br />
akzeptieren, wobei die Unterschiede zwischen<br />
Ost- und Westdeutschland marginal waren.<br />
Die Angst der Kinder vor einer Behandlung<br />
und insbesondere die Abneigung gegenüber<br />
Bohrergeräuschen wurde durch die Zahnärzte<br />
allerdings als deutliche Barriere gesehen, in<br />
Ostdeutschland jeweils stärker als im Westen<br />
(p = 0,031 bzw. p = 0,120).<br />
Zahnärztliche Einstellung zur<br />
Kinderbehandlung<br />
Die Einstellung und die Selbsteinschätzung der<br />
Kompetenz der Zahnärzte bei der Behandlung<br />
junger Kinder wurden in sieben Aspekten erfragt.<br />
Hier kam es zu deutlichen Unterschieden<br />
in West- und Ostdeutschland. Während die<br />
Fortbildung<br />
In Mecklenburg-Vorpommern<br />
erfolgte<br />
die Pilotphase der<br />
Studie, weshalb die<br />
Ergebnisse erstmals<br />
im „dens“ Nr. 1/2009<br />
publiziert wurden.<br />
Wir danken für die<br />
Nachdruckgenehmigung.<br />
25
Fortbildung<br />
Abb. 1 (l.):<br />
Zustimmung zu<br />
„zahnärzte finden<br />
Füllungstherapie bei<br />
Kindern stressig“<br />
Abb. 2 (r.):<br />
Zustimmung zu<br />
„Selten genug Zeit<br />
zur Kinderbehandlung“<br />
26<br />
Hälfte der ostdeutschen Zahnärzte nur ungern<br />
lokale Anästhetika gaben, waren es im Westen<br />
mit etwa 37 Prozent weniger. in Ostdeutschland<br />
fand eine Minderheit von 35 Prozent die<br />
Kinderbehandlung stressig, in Westdeutschland<br />
dagegen die Mehrheit (> 60 Prozent) und<br />
damit hoch signifikant mehr (Abb. 1). Während<br />
in Westdeutschland ein größerer Teil bestätigte,<br />
dass für Kinder die Zeit selten ausreichend<br />
ist, stimmten die Mehrheit der ostdeutschen<br />
Zahnärzte dagegen (Abb. 2, p < 0,004). Die<br />
Aussage, dass Zahnärzte es vorziehen, die<br />
Kinderbehandlung anderen Kollegen zu überlassen,<br />
fand in beiden Regionen überwiegend<br />
keine zustimmung – signifikant häufiger im<br />
Osten. Auch die Aussage, dass sich zahnärzte<br />
bei einer Füllung unbehaglich fühlen, wurde<br />
mehrheitlich abgelehnt. Mit klarer Mehrheit<br />
wird das Angebot der Kinderzahnbehandlung<br />
nicht als lästig empfunden, im Osten allerdings<br />
erheblich deutlicher (Ost 95; West 78 Prozent).<br />
Die Notwendigkeit von Milchzahnrestaurationen<br />
wurde nicht abgelehnt und auch die Erwartungen<br />
der Eltern an die zahnärztliche Behandlung<br />
ihrer Kinder stellten nach Ansicht der<br />
Zahnärzte kein Problem dar.<br />
Diskussion<br />
Insgesamt zeigten deutsche Zahnärzte als<br />
selbstständige „Unternehmer“ in einem staatlich<br />
regulierten System weltweit die mit Abstand<br />
größte Unzufriedenheit (66 Prozent),<br />
während rein staatliche (Dänemark 5 Prozent)<br />
oder private Systeme (US 6 Prozent) (Pine et<br />
al. 2004) von Zahnärzten besser bewertet<br />
werden. Das Gesundheitssystem kann damit<br />
in Deutschland als größte Barriere von den<br />
Zahnärzten für die Sanierung von kleinen Kindern<br />
angesehen werden. Die Honorierung der<br />
Füllungsleistungen wurde im Jahre 2002 als<br />
unzureichend empfunden, was durch arbeitswissenschaftliche<br />
Untersuchungen bestätigt<br />
wurde (Micheelis und Meyer 2002) und in der<br />
BEMA-Reform 2004 durch eine über 20-prozentigige<br />
Aufwertung der Füllungsleistungen<br />
korrigiert wurde. Darüber hinausgehend wäre<br />
allerdings gerade für unkooperative Kinder<br />
eine Höherbewertung der Füllungsleistungen<br />
angemessen, die ähnlich wie bei den wegen<br />
niereninsuffizienz von den Kassen getragenen<br />
Seitenzahnkompositfüllungen in Indikation und<br />
Menge deutlich eingegrenzt werden müssten.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
An zweiter Stelle stand aus Sicht der Zahnärzte<br />
der Faktor „ Kind“ selbst als Barriere für eine<br />
erfolgreiche Kinderbehandlung, insbesondere<br />
die Abneigung gegen den Zahnarztstuhl und<br />
Bohrer. Die Ergebnisse zu diesem Punkt deuten<br />
an, dass es für viele Zahnärzte schwierig ist,<br />
sich auf die besonderen Gegebenheiten von<br />
Kindern einzustellen, die Besonderheiten von<br />
kleinen Kindern zu kompensieren und in jedem<br />
Fall die zahnärztliche Behandlung zu meistern.<br />
Dies mag daran liegen, dass laut Befragung<br />
das behandlungsprofil der meisten zahnarztpraxen<br />
auf die Erwachsenenbehandlung ausgerichtet<br />
ist. Insgesamt wird die Behandlung<br />
von Kindern im Vergleich zu Erwachsenen als<br />
anstrengender empfunden (Kardung 1992).<br />
Vielleicht liegen die Ursachen der Schwierigkeiten<br />
bei der Kinderbehandlung in der<br />
Ausbildung der Zahnärzte. Da die befragten<br />
Zahnärzte im Mittel 17 (Westen) bzw. 20 Jahre<br />
(Osten) berufserfahrung hatten, wurden die<br />
meisten Zahnärzte vor der Wiedervereinigung<br />
1990 ausgebildet. An Hochschulen der damaligen<br />
DDR wurde die Kinderzahnheilkunde<br />
als klar definiertes, eigenständiges Fachgebiet<br />
mit praktischen und theoretischen Ausbildungsinhalten<br />
unterrichtet (zLO 1982) und<br />
durch Fachzahnärzte und auf Kinderzahnheilkunde<br />
spezialisierte Hochschullehrer sichergestellt.<br />
Dies wurde auch in den 90-er Jahren<br />
fortgeschrieben. Die Approbationsordnung<br />
für Westdeutschland (AOz 1955) enthielt dagegen<br />
bis zum Einigungsvertrag keine Spezifizierungen<br />
zur Kinderzahnheilkunde, so dass<br />
der Umfang der Ausbildung deutlich variierte.<br />
Die Unterschiede in den Sanierungsgraden in<br />
Deutschland spiegeln dies tendenziell wieder:<br />
Thüringen führt mit 51 Prozent sanierten Milchzähnen<br />
bei 6- bis 7-Jährigen, während Bremen<br />
Schlusslicht mit 37 Prozent ist (Pieper 2005).<br />
Der Durchschnitt in den neuen Bundesländern<br />
liegt bei 52 Prozent und in den alten Bundesländern<br />
nur bei 47 Prozent.<br />
Die Antworten der Zahnärzte in der vorliegenden<br />
Studie deuten darauf hin, dass diese<br />
Unterschiede nicht zufällig sind, sondern die<br />
Herangehensweise an die Kinderbehandlung<br />
durch die Ausbildung im Fach Kinderzahn-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
heilkunde während des Studiums bestimmt<br />
wird und die entscheidende Kompetenz zur<br />
Behandlung von Milchzähnen hier erworben<br />
wird. in Folge finden nur 35 Prozent der ostdeutschen<br />
Zahnärzte die Füllungstherapie bei<br />
Kindern zwischen 3 und 6 Jahren stressig im<br />
Gegensatz zur deutlichen Mehrheit im Westen<br />
(65 Prozent). Dieser enorme Unterschied<br />
war auch nicht durch den höheren Anteil von<br />
zahnärztinnen in Ostdeutschland bedingt.<br />
Sowohl ostdeutsche Zahnärzte und Zahnärztinnen<br />
empfanden die Sanierung von kleinen<br />
Kindern als weniger stressig (2,8 bzw. 3,1) als<br />
ihre westdeutschen Kollegen (3,7 bzw. 3,3). Erstaunlich<br />
ist, dass gerade die Männer sich hier<br />
in Ost und West am stärksten unterscheiden;<br />
der Wert von 2,8 zeigt sogar an, dass ostdeutsche<br />
Zahnärzte hier keine Barriere sehen (Barriere<br />
> 3).<br />
Konsequenterweise meinen westdeutsche<br />
Zahnärzte eher, dass sie nicht genügend Zeit<br />
für die Sanierung von Kindern haben (3,0),<br />
während in Ostdeutschland hier kaum ein Problem<br />
besteht (2,5). Außerdem wird die restaurative<br />
Tätigkeit an kleinen Kindern in Westdeutschland<br />
eher als unerfreulich eingestuft<br />
(3,4; Osten 3,1). insgesamt sind damit deutliche<br />
Unterschiede in der Einstellung zur Sanierungstätigkeit<br />
bei kleinen Kindern zwischen<br />
der ost- und westdeutschen Zahnärzteschaft<br />
zu verzeichnen, während der Notwendigkeit<br />
von Milchzahnrestaurationen mit über 90 Prozent<br />
klar zugestimmt wird.<br />
Damit unterstützt die vorliegende Studie die<br />
Feststellung, dass die Bedenken von Zahnärzten<br />
bei der Kinderbehandlung in der nicht aus-<br />
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Fortbildung<br />
reichenden Ausbildung im Studium begründet<br />
sein können (Bartsch et al. 1998). Dies betrifft<br />
nicht die komplikationslose Routinekinderbehandlung,<br />
sondern in erster Linie Sanierungen<br />
bei kleinen Kindern und komplexe orale Rehabilitationen<br />
wie beim nuckelflaschensyndrom.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Schlussfolgerungen<br />
Um die Situation zu verbessern, sollte die<br />
sehr hohe Bereitschaft (< 90 Prozent) in<br />
der Zahnärzteschaft, Kinder zu behandeln,<br />
genutzt werden, um in Fort- und Weiterbildungen,<br />
die Qualifikationen für diesen<br />
sicherlich nicht leichten Teil zahnärztlicher<br />
Tätigkeit zu stärken.<br />
Die Kinderzahnheilkunde sollte im Studium<br />
deutlicher fixiert werden, insbesondere die<br />
praktische Kompetenz in der Sanierung von<br />
Milchgebissen. Dies setzt die Etablierung<br />
von Abteilungen für Kinderzahnheilkunde<br />
an den Universitäten voraus, um aktuelles,<br />
fachzahnärztliches Wissen für den Bereich<br />
Kinderzahnheilkunde zu entwickeln,<br />
zu unterrichten und weiterzugeben (Wetzel<br />
1990).<br />
Ein System von Fachspezialisten für Kinderzahnheilkunde<br />
ist aufzubauen, um flächendeckend<br />
Behandlungen, die die Erfahrung<br />
des Familienzahnarztes überschreiten, zu<br />
gewährleisten.<br />
Da das heutige Gesundheitssystem den<br />
zahnärztlichen Versorgungsansprüchen<br />
junger Kinder nicht gerecht wird und auch<br />
von den beteiligten Zahnärzten als überaus<br />
unbefriedigend angesehen wird, ist auf<br />
dieser Grundlage in Deutschland keine bessere<br />
orale Gesundheit bei kleinen Kindern<br />
zu erreichen. Sowohl die präventive als<br />
auch die restaurative, kinderzahnärztliche<br />
Betreuung, insbesondere für die Milchgebissphase,<br />
bedürfen einer deutlichen Veränderung.<br />
Anregungen dazu können den<br />
skandinavischen Systemen entnommen<br />
werden, die in internationalen Vergleichen<br />
bei der Prävention und Sanierung am besten<br />
abschneiden – bei gleichzeitig den zufriedensten<br />
Zahnärzten (Bolin et al.1995).<br />
Literatur beim Verfasser.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Medikamente in der Parodontaltherapie<br />
Autorin: Annett Klinder,<br />
Vertragsabteilung KZVLB<br />
Unter dem Motto: „Medikamente in der Parodontaltherapie“<br />
fand am 4. März in Potsdam<br />
die diesjährige Tagung der <strong>Brandenburg</strong>er Vertragsgutachter<br />
für Parodontologie statt.<br />
Als Gastreferenten hatte der Vorstand der<br />
KzVLb OA Dr. Peter tschoppe von der Abteilung<br />
für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie<br />
der charité Berlin eingeladen, welcher unter<br />
Einbeziehung neuester wissenschaftlicher Studien<br />
zu den sehr praxisnahen Themen Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen, Bakteriämie sowie Antibiotika<br />
in der Parodontaltherapie sprach.<br />
Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Teilnehmer<br />
der aktuellen Lehrmeinung zur chirurgischen<br />
Behandlung von Patienten unter<br />
Antikoagulantieneinnahme. Hierzu erläuterte<br />
Dr. Tschoppe nach einigen grundlegenden<br />
Ausführungen zum Quick- bzw. INR-Wert, wann<br />
die Einnahme von gerinnungshemmenden<br />
Mitteln für die zahnärztliche Praxis relevant<br />
ist und welche Wechselwirkungen mit anderen<br />
Medikamenten auftreten können (so beispielsweise:<br />
Wechselwirkungen von Analgetika mit<br />
Phenprocoumon-Präparaten – Gerinnungsstatus<br />
verändert!).<br />
Der Referent wies ausdrücklich darauf hin, in<br />
jedem Fall sehr genau das Nutzen–Risiko-Ver-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Die PAR-Gutachter der<br />
KZVLB<br />
hältnis abzuwägen: „Die Unterbrechung der<br />
Antikoagulation vor zahnärztlich-chirurgischen<br />
Eingriffen ohne gesicherte Evidenz für die Notwendigkeit<br />
dieser Maßnahme stellt für den<br />
Patienten ein unnötiges, lebensbedrohliches<br />
Risiko dar.“<br />
Weitere Ausführungen unter anderem zur Endokarditisprophylaxe,<br />
zur lokalen bzw. systemischen<br />
Antibiotikatherapie und vielem mehr,<br />
sowie die anschließenden Gespräche und<br />
Diskussionen rundeten eine effiziente Fortbildungsveranstaltung<br />
ab.<br />
Fortbildung<br />
Referierte zum<br />
ersten Mal auf<br />
der Gutachtertagung:<br />
OA Dr. Peter<br />
Tschoppe von der<br />
Abteilung für Zahnerhaltungskunde<br />
und Parodontologie<br />
der charité Berlin<br />
29
Privates Gebührenrecht<br />
Auch mal abweichen ...<br />
Noch immer gilt sie, die amtliche Gebührenordnung für Zahnärzte von 1989,<br />
weshalb es auch immer noch erforderlich ist, sie richtig anzuwenden. Im folgenden<br />
beitrag geht es um den Paragraphen 2 der gOz „Abweichende Vereinbarung“.<br />
30<br />
carola Kirsch<br />
Vereinbarung für<br />
den § 2 gOz „Abwei-<br />
chendeVereinba- rung“ – zu finden<br />
auf der cD ZPM-S/<br />
Handbuch der LZÄK<br />
<strong>Brandenburg</strong> unter<br />
der Rubrik Praxisleit-<br />
faden gOz sowie im<br />
Internet unter<br />
www.lzkb.de<br />
Autorin: Carola Kirsch, Referat Gebührenordnung<br />
für Zahnärzte (GOZ) der LZÄKB<br />
In Anbetracht der Tatsache, dass die Gebührenordnung<br />
für zahnärzte (gOz) mittlerweile<br />
20 Jahre unverändert besteht und wir nicht<br />
wissen, ob und wann eine neue gOz in Kraft<br />
treten wird, ist es um so wichtiger, die zur Verfügung<br />
stehenden Vorschriften in der privaten<br />
zahnärztlichen Abrechnung zu nutzen. Die<br />
gOz eröffnet den zahnärzten die Möglichkeit,<br />
freie Vereinbarungen über das Honorar zahnärztlicher<br />
Leistungen zu treffen. Aus den Erfahrungen<br />
des gOz-Ausschusses wissen wir, dass<br />
diese Möglichkeit selten genutzt wird. Deshalb<br />
wollen wir Ihnen nachfolgend kurz darstellen,<br />
was bei einer Vereinbarung nach § 2 gOz zu<br />
beachten ist.<br />
Vereinbarung gemäß § 2 Abs. 1 und 2 GOZ<br />
Herr/Frau ____________________________<br />
und<br />
Herr/Frau ____________________________<br />
vereinbaren folgendes:<br />
In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch sind die Befunde und die notwendigen zahnärztlichen<br />
Leistungen eingehend dargestellt worden. Der Patient stimmt der vorgeschlagenen<br />
Therapie zu und erklärt sich ferner nach gebührender Belehrung damit einverstanden, dass die<br />
Gebühren über den 3,5fachen Satz der Gebührenordnung hinausgehend wie folgt vereinbart<br />
werden.<br />
Zahn/Gebiet Geb.-Nr. Leistungsbezeichnung Steigerungsfaktor Betrag<br />
Gesamtbetrag €<br />
Eine Erstattung der Vergütung durch die Erstattungsstellen ist möglicherweise nicht im vollen<br />
Umfang gewährleistet.<br />
__________________<br />
Datum<br />
___________________ ________________________<br />
Unterschrift Zahnarzt/in Unterschrift Patient/in / Zahlungspflichtiger<br />
Ein Exemplar dieser Vereinbarung erhält der Patient/in / Zahlungspflichtige.<br />
© <strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong><br />
Gesetzestext § 2 „Abweichende<br />
Vereinbarung“ gOz<br />
„(1) Durch Vereinbarung kann eine von dieser<br />
Verordnung abweichende Höhe der Vergütung<br />
festgelegt werden.<br />
(2) Eine Vereinbarung nach Abs. 1 zwischen<br />
zahnarzt und zahlungspflichtigen ist vor erbringung<br />
der Leistung des Zahnarztes in einem<br />
Schriftstück zu treffen. Dieses muss die<br />
Feststellung enthalten, dass eine Erstattung<br />
der Vergütung durch Erstattungsstellen möglicherweise<br />
nicht in vollem Umfang gewährleistet<br />
ist. Weitere Erklärungen darf die Vereinbarung<br />
nicht enthalten. Der Zahnarzt hat dem<br />
zahlungspflichtigen einen Abdruck der Vereinbarung<br />
auszuhändigen.<br />
(3) Auf Verlangen des zahlungspflichtigen können<br />
Leistungen im Sinne des § 1 Abs. 2 Satz 2,<br />
die weder im Gebührenverzeichnis der Gebührenordnung<br />
noch im Gebührenverzeichnis für<br />
Ärzte enthalten sind, und ihre Vergütung abweichend<br />
von dieser Verordnung in einem Heil-<br />
und Kostenplan schriftlich vereinbart werden.<br />
Der Heil- und Kostenplan muss vor Erbringung<br />
der Leistung erstellt werden; er muss die einzelnen<br />
Leistungen und Vergütungen sowie die<br />
Feststellung enthalten, dass es sich um Leistungen<br />
auf Verlangen handelt und eine Erstattung<br />
möglicherweise nicht gewährleistet ist. §<br />
6 Abs. 2 bleibt unberührt.“<br />
Wann sind „freie“ Vereinbarungen<br />
möglich?<br />
Der Gesetzgeber hat in der Bundesratsdrucksache<br />
276/87 erläuternd dargelegt, in welchen<br />
Fällen diese abweichenden Vereinbarungen<br />
berechtigt sein können:<br />
1. wenn bei einem besonders schwierigen<br />
Krankheitsbild, beispielsweise nach vorausgegangenen<br />
unzulänglichen Behandlungen,<br />
eine in üblicher Zeit und mit normalen Mit-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
2.<br />
3.<br />
teln nicht zu erbringende Leistung notwendig<br />
ist,<br />
bei weit überdurchschnittlicher Qualität und<br />
Präzision der zahnärztlichen Leistung und<br />
einem darauf abgestellten Praxisaufwand,<br />
in Fällen, in denen der Patient eine über<br />
das notwendige Maß hinaus besonders anspruchsvolle<br />
Leistung verlangt und dafür<br />
eine Vergütung oberhalb des Gebührenrahmens<br />
zu zahlen bereit ist.<br />
Wie gehe ich vor?<br />
1. Zwingend muss eine freie, abweichende<br />
Vereinbarung vor Beginn der Behandlung<br />
schriftlich festgehalten werden. Dies setzt<br />
im Regelfall ein Beratungsgespräch zwischen<br />
Zahnarzt und Patient voraus, der Inhalt<br />
sollte in der Patientenkartei dokumentiert<br />
werden.<br />
2. Dem Patienten sollte Bedenkzeit eingeräumt<br />
werden.<br />
3. Die Vereinbarung darf außer den im Gesetzestext<br />
vorgesehenen Passagen keine<br />
weiteren Erklärungen oder Feststellungen<br />
enthalten.<br />
4. Die Vereinbarung muss vom Patienten und<br />
vom Zahnarzt vor Erbringung der Leistung<br />
unterzeichnet werden; eine Ausfertigung<br />
dieser Vereinbarung erhält der Patient.<br />
(Musterformulare finden sie auf der CD<br />
ZPM-S/Handbuch der LZÄK <strong>Brandenburg</strong><br />
unter der rubrik Praxisleitfaden gOz sowie<br />
im Internet unter www.lzkb.de.)<br />
Verlangensleistungen<br />
§ 2 Abs. 3 der gOz eröffnet eine besondere<br />
Berechnungsmöglichkeit für Leistungen, die<br />
über das Maß einer zahnmedizinisch notwen-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Vereinbarung gemäß § 2 Abs. 3 GOZ<br />
(Leistungen außerhalb der Gebührenordnung)<br />
Herr/Frau ____________________________________<br />
und<br />
Herr/Frau ____________________________________<br />
vereinbaren folgendes:<br />
Auf Grund des erfolgten eingehenden Aufklärungsgespräches sind die zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen<br />
im Einzelnen erörtert worden. Die nachstehenden Leistungen sind weder in<br />
dem Gebührenverzeichnis der Gebührenordnung für Zahnärzte noch im Gebührenverzeichnis<br />
der Gebührenordnung für Ärzte enthalten. Die Gebührenbemessung erfolgt daher im Wege<br />
dieser freien Vereinbarung und wird im einzelnen wie folgt festgelegt:<br />
Leistung Anzahl Gebühr<br />
Gesamtbetrag €<br />
Es ist mir bekannt, dass eine Erstattung der Vergütung oben genannter Leistungen durch die<br />
Erstattungsstellen möglicherweise nicht gewährleistet ist.<br />
______________________________<br />
Datum<br />
______________________________ ________________________________<br />
Unterschrift Zahnarzt Unterschrift Patient/Zahlungspflichtiger<br />
Ein Exemplar dieser Vereinbarung erhält der Patient/Zahlungspflichtige.<br />
digen Versorgung hinausgehen und weder im<br />
gebührenverzeichnis der gOz, noch dem der<br />
eröffneten bereiche der gOÄ enthalten sind.<br />
Derartige Leistungen können in einem Heil-<br />
und Kostenplan schriftlich vereinbart werden.<br />
Welche Leistungen im Einzelfall zahnmedizinisch<br />
notwendig sind, ist vom Zahnarzt unter<br />
fachlichen Gesichtspunkten zu entscheiden.<br />
Eine abweichende Vereinbarung kommt bei<br />
den von § 2 Abs. 3 gOz erfassten Leistungen<br />
nur wirksam zustande, wenn hinsichtlich dieser<br />
Leistungen vor deren Erbringung ein Heil-<br />
und Kostenplan aufgestellt worden ist, die einzelnen<br />
Leistungen und Vergütungen sowie die<br />
Feststellung enthält, dass es sich um Leistungen<br />
auf Verlangen handelt und eine Erstattung<br />
möglicherweise nicht gewährleistet ist. Diese<br />
ist von beiden Vertragspartnern zu unterzeichnen.<br />
Privates Gebührenrecht<br />
© <strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong><br />
ANZEIGEN<br />
Die Vereinbarung<br />
nach § 2 Abs 3<br />
31
Abrechnung<br />
Fragen und Antworten zur Abrechnung<br />
Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben,<br />
sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.<br />
(carl Hilty)<br />
32<br />
Rainer Linke<br />
Vorstandsmitglied<br />
der KZVLB<br />
Anke Kowalski<br />
stellv. Abteilungsleiterin<br />
Abrechnung<br />
Autoren: Rainer Linke, Anke Kowalski,<br />
KZVLB<br />
In diesem Sinne beschäftigen wir uns auch in<br />
dieser Ausgabe des zÄ-blattes mit häufig gestellten<br />
bzw. kniffligen Fragen bezüglich der<br />
vertragszahnärztlichen Abrechnung.<br />
Frage: Nach der Extraktion des Pfeilerzahnes 25<br />
wurde im indirekten Verfahren die Ankerkrone<br />
zu einem Brückenglied umgearbeitet. Welche<br />
Abrechnungsmöglichkeit ist für das Auffüllen<br />
und die Wiedereingliederung der nachstehend<br />
abgebildeten Brücke gegeben?<br />
TP<br />
R<br />
Antwort: Für diesen Wiederherstellungsfall ist<br />
keine eindeutige Zuordnung von Festzuschüssen<br />
aus den FZ-Richtlinien zu entnehmen.<br />
Nach Auffassung des Vorstandes der KZV <strong>Land</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> ist für die Umarbeitung der Ankerkrone<br />
zu einem Brückenglied die Befund-Nr.<br />
6.8 ansatzfähig. Bei der Umarbeitung handelt<br />
es sich um eine Wiederherstellungsleistung,<br />
die der Gleichartigkeit zuzuordnen ist, da sie<br />
als Regelversorgungsleistung bei keinem Festzuschuss-Befund<br />
abgebildet ist.<br />
Wichtiger Hinweis: Das Rezementieren der<br />
Brücke ist dann aber wieder eine Wiederherstellung<br />
im Rahmen der Regelversorgung.<br />
Folgende Abrechnungsmöglichkeit ergibt sich:<br />
Festzuschüsse<br />
2 X 6.8 Rezementieren (Zähne 23 und 26)<br />
1 X 6.8 Wiederherstellung festsitzender ZE<br />
(Zahn 25)<br />
BEMA<br />
1 X 95a Wiedereingliederung einer Brücke<br />
mit 2 Ankerkronen<br />
4 X 19 Provisorische Krone/Brückenglied<br />
GOZ<br />
232 Wiederherstellung Brückenanker (Zahn<br />
25)<br />
B k b kx k<br />
Frage: Sind Sterilisations- bzw. Desinfektionsmittel<br />
im Rahmen der vertragszahnärztlichen<br />
Versorgung berechnungsfähig?<br />
Antwort: Nein! In der Allgemeinen Bestimmung<br />
5 zum BEMA (Stand 01.01.04) erfolgte<br />
18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28<br />
nachstehende Regelung für die Berechenbarkeit<br />
von Praxismaterialien:<br />
„Die allgemeinen Praxiskosten, auch die durch<br />
die Anwendung von zahnärztlichen Instrumenten<br />
und Apparaturen entstehenden Kosten,<br />
sind in den abrechnungsfähigen Leistungsansätzen<br />
enthalten. …“<br />
Hinweis: Somit bilden o. g. Mittel keine Berechnungsgrundlage<br />
bei der Ermittlung der tatsächlichen<br />
Kosten für Abformmaterialien.<br />
Frage: Es ist eine Brückenversorgung für einen<br />
fehlenden Zahn geplant. Labortechnisch ergab<br />
sich die Notwendigkeit, die Lücke mit zwei<br />
Brückengliedern zu versorgen. Welcher Festzuschuss<br />
ist ansetzbar?<br />
Antwort: Wegen der Befundbezogenheit ist lediglich<br />
der Festzuschuss 1x 2.1 und gegebenenfalls<br />
1x 2.7 ansatzfähig. Labortechnisch<br />
werden natürlich beide Brückenglieder nachgewiesen<br />
und abgerechnet.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Hinweis: Im Interesse einer<br />
unkomplizierten Bearbeitung<br />
bitten wir Sie, unter der<br />
Rubrik „Bemerkungen“ auf<br />
dem HuK zu vermerken: „Labortechnisch<br />
mussten zwei<br />
Brückenglieder angefertigt<br />
werden“!<br />
Frage: Gilt die Befundbezogenheit<br />
der Festzuschüsse<br />
auch, wenn im Befund zwei<br />
fehlende Zähne, mit einer<br />
Brücke versorgt werden,<br />
aber im Labor aufgrund der<br />
Lückenverengung nur ein<br />
Brückenglied gefertigt wird?<br />
Antwort: Ja! Laut Befund – zwei fehlende Zähne<br />
– bewilligt die Krankenkasse den Festzuschuss<br />
2.2 (zuzüglich gegebenenfalls noch die<br />
Befund-Nr. 2.7). Dieser befundbezogene Festzuschuss<br />
ist dann auch abrechnungsrelevant;<br />
unabhängig davon, wie viele Brückenglieder<br />
für die Versorgung dieser Lücke angefertigt<br />
werden.<br />
Hinweis: Um zeitraubende Nachfragen auszuschließen,<br />
bitten wir Sie auch in diesem Fall<br />
um eine erklärende Bemerkung (z. B. „wegen<br />
Lückenverengung labortechnisch nur ein Brückenglied<br />
notwendig“).<br />
Frage: Eine implantatgetragene Totalprothese<br />
bei nicht atrophiertem Unterkiefer muss unterfüttert<br />
werden (mit funktioneller Randgestaltung).<br />
Wie erfolgt die Abrechnung?<br />
Antwort: Es handelt sich um eine Wiederherstellungsmaßnahme;<br />
daher muss auf dem Heil-<br />
und Kostenplan „Befund/Behandlungsplan“<br />
nicht ausgefüllt werden. Wohl aber muss unter<br />
„Bemerkungen“ die Art der Wiederherstellung<br />
angegeben werden. Da hinsichtlich der wiederherstellungsbedürftigenimplantatgetragenen<br />
Prothesenkonstruktion kein Ausnahmefall<br />
nach der ZE-Richtlinie 36 b (atrophierter zahnloser<br />
Kiefer) vorliegt, handelt es sich um eine<br />
andersartige Versorgung, die rubrikbezogen<br />
wie folgt abgerechnet wird:<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
I. Befund des gesamten Gebisses/Behandlungsplan<br />
TP =Therapieplanung R = Regelversorgung B = Befund<br />
TP<br />
R<br />
B<br />
B<br />
R<br />
TP<br />
Befunde und Festzuschüsse:<br />
Kostenplanung BEMA-Z: Entfällt!<br />
Abrechnung nach gOz: 1 x 530<br />
Frage: Nach dem Ersatz einer einfachen gebogenen<br />
Klammer (mit Metallverbindung) und<br />
einer indirekten Teilunterfütterung – in einer<br />
Sitzung – steht für mich die Frage nach der Abrechnungsfähigkeit<br />
dieser Wiederherstellungsmaßnahmen.<br />
Antwort: Für die Erneuerung der gebogenen<br />
Klammer ist die Befund-Nr. 6.3 (Maßnahmen<br />
ohne Befundveränderung im Metallbereich)<br />
ansetzbar. Die Teilunterfütterung der partiellen<br />
Prothese beschreibt die Befund-Nr. 6.6. Der<br />
Festzuschuss für Unterfütterungen (6.6/6.7) ist<br />
mit dem Festzuschuss für Wiederherstellungsmaßnahmen<br />
nach 6.0 bis 6.5 kombinierbar<br />
und somit ist der Festzuschuss 6.3 neben dem<br />
Festzuschuss 6.6 ansatzfähig. Hingegen kann<br />
nach dem BEMA bei einzeitiger Durchführung<br />
nur eine Wiederherstellungsleistung nach den<br />
Geb.-Nrn. 100 a - f berechnet werden. Da die<br />
Geb.-Nr. 100 b (50 Pkt.) höher bewertet ist als<br />
die Geb.-Nr. 100 c (44 Pkt.), wird diese abgerechnet.<br />
Abrechnung<br />
18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28<br />
Bemerkungen (bei Wiederherstellung Art der Leistung)<br />
Implantatgetragene UK-Prothese (zahnloser nicht atrophierter Kiefer):<br />
Indirekte Unterfütterung mit funktioneller Randgestaltung<br />
Befund Nr. 1 Zahn/Gebiet 2 Anz. 3<br />
7.7 UK 1<br />
III. Kostenplanung<br />
1 BEMA-Nrn. Anz.<br />
33
Recht & Steuern<br />
Als freier Mitarbeiter in einer Zahnarztpraxis?<br />
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind vermehrt Wünsche nach freier<br />
Mitarbeit zu verzeichnen. Dass dies in wenigen Fällen realisierbar ist, liegt an den<br />
besonders hohen Anforderungen, die für eine freie Mitarbeit zu erfüllen sind.<br />
34<br />
Hat der Zahntech-<br />
niker wirklich als<br />
freier Mitarbeiter<br />
seine Arbeit getan?<br />
Es kann sonst sehr<br />
teuer für den Zahn-<br />
arzt werden, der als<br />
Arbeitgeber in die<br />
Pflicht genommen<br />
wird.<br />
Autoren: Dirk Lörner, Rechtsabteilung der<br />
<strong>Kassenzahnärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong> Bayerns<br />
Michael Pangratz, Justitiar der Bayerischen<br />
<strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />
Letztlich zählt das Gesamtbild innerhalb der<br />
Praxis, denn nicht die gewählte Bezeichnung<br />
ist maßgebich. Illustrativ hierfür ist ein Urteil<br />
des Bayerischen <strong>Land</strong>essozialgerichts (LSG)<br />
vom 15.02.2005 (L 5 KR 252/03).<br />
Die Ausgangssituation: Der betroffene Zahnarzt<br />
verfügte über eine Praxis mit fünf Behandlungsräumen<br />
sowie über ein auf dem gleichen<br />
Stock untergebrachtes zahntechnisches Labor.<br />
Der Zahnarzt und der Zahntechniker hatten<br />
vereinbart, dass dieser als sogenannter freier<br />
Mitarbeiter die Herstellung zahntechnischer<br />
Arbeiten nach Absprache mit dem Zahnarzt<br />
übernehmen solle. Der Zahnarzt stellte sein<br />
Labor und die erforderlichen Instrumente/Geräte<br />
zur Verfügung sowie alle erforderlichen<br />
Informationen und Unterlagen.<br />
Seinen Urlaub musste der Zahntechniker mit<br />
dem Zahnarzt abstimmen. Der Zahnarzt verpflichtete<br />
sich, dem zahntechniker alle Aufwendungen<br />
für dessen Tätigkeit zu ersetzen;<br />
insoweit war die Erforderlichkeit im Voraus mit<br />
dem Zahnarzt abzustimmen. Der Zahntechniker<br />
verpflichtete sich, nicht für einen anderen<br />
Zahnarzt tätig zu werden sowie sich jeder direkten<br />
oder indirekten sowie unselbstständigen<br />
Tätigkeit an Patienten zu enthalten. Er war auch<br />
verpflichtet, alle ihm vom zahnarzt zur Verfügung<br />
gestellten Unterlagen, Instrumente und<br />
Geräte ordnungsgemäß aufzubewahren sowie<br />
auf eventuelle Anforderung unverzüglich dem<br />
Zahnarzt zurückzugeben. Gemäß kurz darauf<br />
abgeschlossener Zusatzvereinbarung wurde<br />
dem Zahntechniker eine Tätigkeit für gewerbliche<br />
Dentallabore erlaubt, ein Tätigwerden in<br />
Praxislaboren von Zahnärzten im <strong>Land</strong>kreis, in<br />
dem der betreffende Zahnarzt niedergelassen<br />
war, war jedoch ausgeschlossen.<br />
Lohnsteueraußenprüfung des<br />
Finanzamtes<br />
Das Finanzamt führte später eine Lohnsteueraußenprüfung<br />
beim Zahnarzt für mehrere<br />
Jahre durch, in denen der Zahntechniker als<br />
„freier Mitarbeiter“ beschäftigt war. Zum Vertragsverhältnis<br />
mit dem Zahntechniker stellte<br />
das Finanzamt wegen des Wettbewerbsverbotes,<br />
des Tätigwerdens für nur einen Auftraggeber,<br />
der Weisungsgebundenheit, der Ausübung<br />
von Arbeiten am gleichbleibenden Ort<br />
mit Arbeitsmitteln und in Räumen des Klägers<br />
sowie wegen der fehlenden Unternehmerinitiative<br />
eine unselbstständige Tätigkeit fest. Diese<br />
sei lohnsteuerpflichtig gewesen, so dass entsprechende<br />
Steuernachforderungen geltend<br />
gemacht wurden. Diese Entscheidung wurde<br />
bestandskräftig.<br />
Das Finanzamt übersandte den Prüfbericht der<br />
Krankenkasse, welche diesen zur Nachforderung<br />
von Sozialversicherungsbeiträgen weiterleitete.<br />
Mittels Bescheid wurden aufgrund einer<br />
Betriebsprüfung für mehrere Jahre des Einsat-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
zes des Zahntechnikers Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />
in Höhe einiger Zigtausend<br />
D-Mark geltend gemacht, weil der Zahntechniker<br />
bei rechtlicher Betrachtung versicherungspflichtig<br />
beschäftigt gewesen sei. neben der<br />
Weisungsgebundenheit müsse berücksichtigt<br />
werden, dass der Zahntechniker nach den<br />
Bestimmungen der Handwerksordnung einen<br />
Handwerksbetrieb als Zahntechniker weder<br />
allein noch eigenverantwortlich hätte führen<br />
dürfen, weil er nicht über die erforderliche<br />
Qualifikation als zahntechnikermeister verfügt<br />
habe und die Meisterschule noch<br />
nicht abgeschlossen hätte.<br />
Das Sozialgericht wies nach erfolglosem<br />
Widerspruch des Zahnarztes<br />
die Klage ab, mit welcher dieser<br />
sich gegen die zahlungspflicht<br />
gewehrt hat. Es stellte fest, dass<br />
der Zahntechniker entgegen dem<br />
erklärten Willen von Zahnarzt und Zahntechniker<br />
als versicherungspflichtiger Angestellter<br />
tätig war.<br />
Entscheidung des<br />
<strong>Land</strong>essozialgerichts<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Ein Kriterium unter<br />
anderem: Die Einrichtungs-<br />
und die<br />
laufenden Kosten<br />
des Praxislabors<br />
fielen ausschließlich<br />
dem Zahnarzt zur<br />
Last.<br />
Das LSG wies die vom Zahnarzt eingelegte<br />
Berufung als unbegründet zurück. Zur Begründung<br />
machte es sich zunächst die Erwägungen<br />
des Sozialgerichts zu eigen. Der Zahntechniker<br />
habe über keine eigene Betriebsstätte verfügt,<br />
kein eigenes unternehmerisches Risiko<br />
getragen und sei vom Zahnarzt wirtschaftlich<br />
abhängig gewesen. Die Betriebsmittel habe<br />
der Zahntechniker gegen Umsatzmiete von<br />
50 Prozent der Honorarumsätze zur Verfügung<br />
gestellt erhalten. Die Eigenausgaben des<br />
Zahntechnikers in Höhe von rund 6.000 DM in<br />
einem der Jahre träten insoweit in den Hintergrund.<br />
Der Zahntechniker sei nicht als Anbieter von<br />
zahntechnischen Leistungen auf dem Markt<br />
aufgetreten. Dies sei ihm nach der Handwerksordnung<br />
auch verboten gewesen. Der<br />
zahntechniker sei auch in die Organisation der<br />
Praxis eingeordnet gewesen, die Abrechnung<br />
sei über Eigenlaborbelege erfolgt. Allein der<br />
Wille, die Tätigkeit als selbstständige zu führen,<br />
könne den charakter der in Wahrheit abhängigen<br />
Beschäftigung nicht verändern. Zudem sei<br />
der Zahntechniker hinsichtlich Arbeitszeit sowie<br />
hinsichtlich Art und Weise seiner Arbeitserbringung<br />
vom Zahnarzt weisungsabhängig<br />
gewesen. Ein eigenes Unternehmerrisiko habe<br />
er nicht getragen. Das Risiko eines Arbeitsplatzverlustes<br />
bei mangelnder Auftragslage<br />
oder eventueller Praxisschließung habe sich in<br />
keiner Weise von demjenigen anderer Arbeitnehmer<br />
unterschieden. Bei Gesamtbetrachtung<br />
aller relevanten Umstände sei<br />
der Zahntechniker daher als abhängig<br />
beschäftigter zu qualifizieren.<br />
Ergänzend verwies das LSG darauf,<br />
dass das zahntechnische Labor, welches<br />
dem Zahntechniker nicht gehörte<br />
und welches der Zahnarzt angemietet<br />
sowie ausgestattet hatte, integraler<br />
und funktioneller Bestandteil der Zahnarztpraxis<br />
des Zahnarztes war. Die Einrichtungs- und<br />
die laufenden Kosten des Praxislabors fielen<br />
ausschließlich dem Zahnarzt zur Last. Hätte<br />
der Zahntechniker krankheitshalber oder<br />
durch andere Umstände bedingt keine Umsätze<br />
getätigt, wäre er zur Zahlung von Miete oder<br />
ähnlichen Kosten für das Praxislabor nicht verpflichtet<br />
gewesen. Demgegenüber trat zurück,<br />
dass die Eingangstür zur Zahnarztpraxis nicht<br />
die Eingangstür zum zahntechnischen Labor<br />
war, sondern dass diese sich auf dem gleichen<br />
Treppenabsatz gegenüber befunden hatte.<br />
Der betroffene Zahntechniker war nach den<br />
Feststellungen des LSG beinahe ausschließlich<br />
für den Zahnarzt tätig. Zudem war eine weit<br />
überwiegende Auslastung des Zahntechnikers<br />
mit Arbeiten gerade des betreffenden Zahnarztes<br />
nachgewiesen. Demgegenüber fielen<br />
einzelne Arbeiten, die sich wohl nur auf den<br />
Beginn des streitigen Prüfzeitraumes bezogen<br />
hätten, nicht ins Gewicht.<br />
Abschließend wies das LSG insbesondere darauf<br />
hin, dass der Ausschluss von Arbeitnehmerrechten<br />
allein weder ein Unternehmerrisiko<br />
begründen, noch dem Gesamtbild einer<br />
Tätigkeit das Gepräge geben kann.<br />
Recht & Steuern<br />
35
Recht & Steuern<br />
36<br />
Resümee<br />
Bevor man jemandem eine Tätigkeit als freier<br />
Mitarbeiter anträgt, sollte sorgfältig geprüft<br />
werden, ob bei rechtlicher Betrachtung entgegen<br />
der gewählten Bezeichnung nicht doch ein<br />
versicherungspflichtiges beschäftigungsverhältnis<br />
vorliegt. Die Voraussetzungen für eine<br />
Tätigkeit als echter freier Mitarbeiter sind höher,<br />
als landläufig angenommen wird, wie das<br />
Urteil des Bayerischen <strong>Land</strong>essozialgerichts<br />
eindrucksvoll illustriert. Sollte im Nachhinein<br />
festgestellt werden, dass in Wahrheit eine abhängige<br />
Beschäftigung vorlag, sieht sich der<br />
Auftraggeber oft erheblichen Nachforderungen<br />
des Finanzamts für die Lohnsteuer sowie<br />
der Sozialversicherungsträger für die Arbeitgeberanteile<br />
und zusätzlich sogar der meisten<br />
Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung<br />
ausgesetzt. Diese Ausgaben sind dann in der<br />
betriebswirtschaftlichen Kalkulation typischerweise<br />
nicht enthalten, was die Praxis vor erhebliche<br />
finanzielle oder gar existenzielle Probleme<br />
stellen kann.<br />
Die Darstellungen zur (vermeintlich) freien Mitarbeit<br />
in dem hier referierten Fall gelten grundsätzlich<br />
auch für immer wieder einmal anzutreffende<br />
Überlegungen, einen Zahnarzt in der<br />
Praxis als so genannten freien Mitarbeiter tätig<br />
werden zu lassen. Im vertragszahnärztlichen<br />
Bereich wird überdies durch den Wortlaut des<br />
§ 32b Zulassungsverordnung, welcher die Genehmigung<br />
eines „angestellten Zahnarztes“<br />
regelt, der Beschäftigung eines sogenannten<br />
freien Mitarbeiters ein Riegel vorgeschoben.<br />
Manchmal ist weniger mehr: schweigepflicht<br />
Die (zahn-)ärztliche schweigepflicht ist immer wieder gegenstand rechtlicher<br />
Auseinandersetzungen, welche jedoch häufig vermeidbar sind. Die strafrechtlichen<br />
Aspekte sind im Folgenden näher erläutert und sollten beherzigt werden.<br />
Quelle:<br />
„<strong>Zahnärzteblatt</strong><br />
Sachsen 03/09“<br />
Autor: RA Dr. Jürgen Trilsch<br />
Fachanwalt für Medizinrecht<br />
Neben der Regelung im § 7 der Berufsordnung<br />
der <strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong> ist<br />
die Strafvorschrift des § 203 StGB von besonderer<br />
Bedeutung. Der Absatz 1 hat (hier zusammengefasst)<br />
folgenden Wortlaut: „Wer unbefugt<br />
ein fremdes Geheimnis, namentlich ein<br />
zum persönlichen Lebensbereich gehörendes<br />
Geheimnis oder ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis<br />
offenbart, das ihm als Arzt, Zahnarzt<br />
anvertraut worden oder sonst bekannt<br />
geworden ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu<br />
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“<br />
Im Rahmen eines Artikels kann das Thema nur<br />
angerissen werden. Deshalb soll auf zwei Literaturquellen<br />
verwiesen werden, die einen<br />
Überblick zur Thematik geben und unkompliziert<br />
auf den Internetseiten der Bundesärztekammer<br />
sowie der Sächsischen <strong>Land</strong>esärztekammer<br />
nachgelesen werden können:<br />
a) Broschüre „Arzthaftung/Ärztliche Schweigepflicht“<br />
(www.slaek.de, Stichwort Informationen)<br />
sowie<br />
b) „Empfehlungen der Bundesärztekammer<br />
zur ärztlichen schweigepflicht, Datenschutz<br />
und Datenverarbeitung in der Arztpraxis“<br />
vom 09.05.2008 (www.baek.de, Rubrik<br />
Empfehlungen).<br />
Besonders schwierige Abgrenzungsfragen<br />
ergeben sich stets, wenn Sachverhalte der<br />
konkludenten (stillschweigenden) oder mutmaßlichen<br />
vorliegen Einwilligung vorliegen.<br />
Daneben ist die Frage der (befugten) Offenbarung<br />
eines Geheimnisses ein heikles Thema.<br />
1. Unterliegt das Praxispersonal<br />
auch der schweigepflicht?<br />
Zum betroffenen Personenkreis gehören nicht<br />
nur Zahnärzte, sondern auch deren „berufsmäßig<br />
tätige Gehilfen“, so der Gesetzeswortlaut<br />
in § 203 Abs. 3 StGB. Erfasst ist namentlich die<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Zahnmedizinische Fachangestellte. Regelmäßige<br />
aktenkundige Belehrungen sind dringend<br />
angezeigt, denn allzu schnell wird die beispielsweise<br />
im Einstellungsgespräch getätigte<br />
Belehrung vergessen. Manchmal geht auch<br />
die brisanz der schweigepflicht im Praxisalltag<br />
unter. Der Zahnarzt hat sicherzustellen, dass<br />
an der Rezeption personenbezogene Informationen<br />
nicht an Dritte weiter gegeben werden.<br />
Hier obliegt den Angestellten eine besondere<br />
Verantwortung, in den Gesprächen und Telefonaten<br />
an diesem Drehpunkt der Praxis immer<br />
die Pflicht zur Verschwiegenheit zu wahren<br />
und keine Informationen zum Gesundheitszustand<br />
des Patienten zum Beispiel öffentlich zu<br />
diskutieren. Die Reinigungskraft gehört zwar<br />
nicht zu dem genannten Personenkreis. Durch<br />
entsprechende Vorkehrungen hat der Praxisinhaber<br />
jedoch sicherzustellen, dass auch diese<br />
Personen gar nicht erst in Versuchung<br />
geraten.<br />
2. schweigepflicht auch<br />
unter Zahnärzten?<br />
Es ist grundsätzlich davon auszugehen,<br />
dass die Unterrichtung eines<br />
Berufskollegen nur dann zulässig ist,<br />
wenn der Patient einer solchen zugestimmt hat.<br />
Vor einigen Jahren wurde über das Ermittlungsverfahren<br />
gegen einen Zahnarzt berichtet,<br />
welches nur gegen zahlung einer geldauflage<br />
gemäß § 153 a stPO eingestellt wurde. Folgender<br />
Sachverhalt soll sich abgespielt haben:<br />
Eine Patientin suchte während der urlaubsbedingten<br />
Abwesenheit ihres Zahnarztes (ZA 1)<br />
einen Kollegen (ZA 2) auf mit dem Wunsch<br />
einer Zweitmeinung. Nach Urlaubsrückkehr<br />
setzte (ZA 2) seinen Kollegen (ZA 1) über die<br />
Beratung in Kenntnis. Als die Patientin davon<br />
erfuhr, dass ein Gespräch zwischen den beiden<br />
Zahnärzten stattgefunden hatte, erstattete<br />
sie Strafanzeige und stellte Strafantrag gegen<br />
den Zahnarzt, den sie zwecks Einholung<br />
einer Zweitmeinung konsultiert hatte (ZA 2).<br />
Während bei der Weiter- und Nachbehandlung<br />
des Patienten durch einen anderen Zahnarzt<br />
ein Informationsaustausch regelmäßig im ureigensten<br />
Interesse des Patienten liegen dürf-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Manchmal ist<br />
weniger mehr. Im<br />
Bereich der (zahn)<br />
ärztlichen Schweigepflicht<br />
hat dieser<br />
Grundsatz seine<br />
besondere Berechtigung<br />
und sollte<br />
beherzigt werden.<br />
te und von einem stillschweigenden Einverständnis<br />
ausgegangen werden kann, stellt sich<br />
die Situation im genannten Fall anders dar.<br />
Besser, als sich später auf das Vorliegen einer<br />
stillschweigenden Einwilligung berufen zu müssen,<br />
ist es zunächst immer, die ausdrückliche<br />
Einwilligung vom Patienten nach Möglichkeit<br />
einzuholen und dies zu dokumentieren. Bei der<br />
Einholung einer Zweitmeinung wird man sich<br />
im Zweifelsfalle nicht einmal auf das Vorliegen<br />
einer stillschweigenden Einwilligung berufen<br />
können. Oft soll der zahnarzt gar nicht erfahren,<br />
dass eine Zweitmeinung eingeholt wurde.<br />
Hat der Zahnarzt, der eine Zweitmeinung<br />
erteilt, Bedenken gegen die geplante Versorgung,<br />
sollte er vor einem Gespräch mit dem<br />
Kollegen über die geplante Behandlung stets<br />
die vorherige Einwilligung des Patienten einho-<br />
len, um unliebsame Überraschungen<br />
zu vermeiden.<br />
3. schweigepflicht bei<br />
Freunden und Bekannten?<br />
So mancher Zahnarzt wird schon die<br />
Erfahrung gemacht haben, dass es<br />
nicht immer optimal ist, Freunde, Verwandte<br />
oder besonders gute Bekannte selbst<br />
zu behandeln. Nicht selten geht gerade dort<br />
etwas schief, wo man sich besondere Mühe gegeben<br />
hat. Sofern die Sache dann auch noch<br />
ein juristisches Nachspiel hat, ist die Betroffenheit<br />
beim behandelnden Zahnarzt besonders<br />
verständlich.<br />
Der Zahnarzt sollte auch bei diesem Personenkreis<br />
– sofern er die Behandlung aufgrund<br />
möglicher emotionaler Verquickung nicht von<br />
vorn herein einem Kollegen anvertraut – die<br />
ärztliche schweigepflicht nicht aus den Augen<br />
verlieren. Die schweigepflicht macht hier keine<br />
Ausnahme. Sofern beispielsweise der Zahnarzt<br />
zwei Freunde hat und alle Drei miteinander gut<br />
befreundet sind, so bedeutet dies noch lange<br />
nicht, dass der vom Zahnarzt behandelte<br />
Freund 1 damit einverstanden ist, dass Freund<br />
2 ohne sein Wissen und Einverständnis vom<br />
Zahnarzt alle Einzelheiten über einen durchgeführten<br />
zahnärztlichen Eingriff erfährt.<br />
Recht & Steuern<br />
37
Recht & Steuern<br />
Zweifelhafte „Vorteile“ durch Selektivverträge<br />
Eigentlich geht es darum, die Zahnärzte in den Griff zu bekommen und die KZVs auszuschalten.<br />
Dafür lassen sich Dentalhandelsgesellschaften auch im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
Einiges einfallen. Zahnärzte, die sich darauf einlassen, sind jedoch nicht gut beraten.<br />
38<br />
Dieser Artikel<br />
wurde von der KZV<br />
Sachsen-Anhalt<br />
von Herrn Assessor<br />
Jahnel freundlicher-<br />
weise zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
In den vergangenen Wochen und Monaten haben<br />
wir von vielen Zahnärzten Informationen<br />
darüber erhalten, dass Dentalhandelsgesellschaften<br />
wie imex, smilodent und andere mit<br />
„viel Engagement“ versuchen, Zahnärzte zu Kooperationsverträgen<br />
zu überreden, um diesen<br />
bei Erbringung zahnprothetischer Leistungen<br />
ihre zahntechnischen Leistungen, meist billig<br />
in Asien hergestellt, verkaufen zu können.<br />
Hintergrund der Kampagnen dieser Dentalhandelsgesellschaften<br />
sind Verträge mit diversen<br />
Krankenkassen, wonach den Versicherten dieser<br />
Kassen besonders preisgünstiger Zahnersatz<br />
offeriert wird, der nur einen geringen oder<br />
sogar gar keinen Eigenanteil mit sich bringt.<br />
Gleichzeitig versprechen der Dentalhändler,<br />
der die zahntechnischen Arbeiten liefert, und<br />
die Krankenkasse eine längere Gewährleistung<br />
von fünf Jahren und kostenlose Zusatzleistungen<br />
für die Versicherten wie PZR-Behandlungen.<br />
Dem Zahnarzt, der mitmacht, sollen daraus<br />
ebenfalls Vorteile entstehen, indem die<br />
Versicherten der jeweiligen Kasse verstärkt<br />
den „kooperierenden“ Zahnarzt aufsuchen und<br />
dieser somit sein Patientenklientel erweitert.<br />
Brisanz erhält diese Vorgehensweise dadurch,<br />
dass zur Realisierung dieser Kooperationen<br />
eine Dentalhandelsgesellschaft bereits eine<br />
Managementgesellschaft gegründet hat, die<br />
für die Krankenkassen die Sicherstellung der<br />
zahnprothetischen Versorgung per Vertrag nach<br />
§ 73c SGB V (Selektivverträge) übernommen<br />
hat und quasi die Funktion der <strong>Kassenzahnärztliche</strong>n<br />
<strong>Vereinigung</strong>en in diesem Bereich zu<br />
übernehmen gedenkt, sofern sie in der Lage<br />
ist, Zahnärzte diesbezüglich vertraglich zu binden.<br />
Mit einem solchen Vertrag würde sich der<br />
Vertragszahnarzt praktisch in die Abhängigkeit<br />
dieser von der Dentalhandelsgesellschaft gegründeten<br />
Managementgesellschaft begeben<br />
und wäre in Bezug auf Leistungserbringung,<br />
Qualität und Abrechnung (diese läuft dann<br />
über die Managementgesellschaft mit einem<br />
Verwaltungsbeitrag von 3 Prozent – hiesiges<br />
Beispiel) vollständig dem Diktat der Krankenkasse<br />
unterworfen.<br />
Eine Interessenvertretung, wie durch die KZV,<br />
würde nicht mehr stattfinden. eine freie Honorargestaltung<br />
auf vertraglicher Basis mit dem<br />
Patienten für Leistungen außerhalb der GKV<br />
wäre faktisch ausgeschlossen, da die vertragliche<br />
Bindung des Zahnarztes an die Manage-<br />
mentgesellschaft auch feste Preise für bestimmte<br />
zahnärztliche Leistungen vorsieht<br />
(beispielsweise für implantatversorgungen). Ob<br />
sich das Begeben in eine solche Abhängigkeit<br />
für den Zahnarzt tatsächlich lohnt, beispielsweise<br />
die Patientenzahl steigt, mag an dieser<br />
Stelle bezweifelt werden. Im Ergebnis muss es<br />
jeder Zahnarzt für sich selbst entscheiden.<br />
Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass momentan<br />
die Rechtswirksamkeit der oben genannten<br />
Verträge juristisch sehr umstritten ist<br />
und auch die Vorgehensweise der Krankenkasse<br />
wettbewerbsrechtlich bedenklich ist, wenn<br />
z. B. Patienten mit bereits erarbeiteten Heil-<br />
und Kostenplänen zwecks Genehmigung bei<br />
der Krankenkasse erscheinen und diesen dann<br />
empfohlen wird, andere Zahnärzte aufzusuchen,<br />
die billigeren Zahnersatz anbieten.<br />
Unabhängig von dem diesbezüglichen Ausgang<br />
gerichtlicher Auseinandersetzungen<br />
empfiehlt die KzV, sich derartigen Vertragskonstruktionen<br />
nicht zu unterwerfen. Sowohl<br />
ein gewünschter fairer Wettbewerb zwischen<br />
allen Vertragszahnärzten als auch der berufsrechtlich<br />
geforderte und gewollte kollegiale<br />
Umgang miteinander sollten eine solche Entscheidung<br />
außer Frage stellen.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Tag der Zahngesundheit 2009 vorbereiten<br />
„Gesund beginnt im Mund - krank sein oftmals auch“ - mit diesem Motto wollen die<br />
Mitglieder des Aktionskreises zum Tag der Zahngesundheit den Schwerpunkt auf den<br />
Zusammenhang von Mundgesundheit und Allgemeingesundheit legen.<br />
(PM/Dohlus) Mit dem Motto „Gesund beginnt<br />
im Mund - krank sein manchmal auch“ soll der<br />
Zusammenhang zwischen Mund- und Allgemeingesundheit<br />
sowohl der Bevölkerung wie<br />
auch verstärkt der Ärzteschaft nahe gebracht<br />
werden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
belegen zunehmend die enge Verbindung und<br />
erfordern eine breite Aufklärung der<br />
Öffentlichkeit.<br />
Zahlreiche Beispiele<br />
Erkrankungen des Zahn-, Mund- und<br />
Kieferbereiches wirken sich einerseits<br />
auf den gesamten Organismus<br />
aus. Bei einer Parodontitis beispielsweise ist<br />
von einer erhöhten Keimbelastung anderer Organe<br />
auszugehen, gleichzeitig stellt die damit<br />
verbundene Entzündung ihrerseits eine Belastung<br />
für den gesamten Körper dar. Andererseits<br />
gibt es Allgemeinerkrankungen, die direkt die<br />
Mundgesundheit beeinflussen, wie Diabetes,<br />
der eine Parodontitis verstärken kann.<br />
Wichtig ist auch die Darstellung des Themas<br />
Ernährung: Je nach Auswahl und Verhalten<br />
kann die Ernährung das Biotop Mund aus dem<br />
System bringen und beispielsweise Karies<br />
auslösen, die die Zähne zerstört. Falsche und<br />
ungesunde Ernährung kann zu Übergewicht<br />
und hierdurch zu Diabetes Typ 2 führen - und<br />
damit wiederum kritische Folgen für die Mundgesundheit<br />
entwickeln. Auch Rauchen ist ein<br />
„Mund-Thema“ – der Nikotinkonsum hat nicht<br />
nur vielfältige negative einflüsse auf den gesamten<br />
Körper und seine Funktionen, sondern<br />
gleichfalls auf die Mundgesundheit. Nicht unwesentlich<br />
sind zudem kiefergesundheitliche<br />
Aspekte zur Vorbeugung von Fehlentwicklungen,<br />
die über den Mund die Atmung bzw. das<br />
skelettale system beeinflussen können – und<br />
umgekehrt.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Viele Erkrankungen lassen sich präventiv beeinflussen.<br />
somit steht der Präventionsansatz<br />
in der Zahnmedizin in einem engen Kontext<br />
zur Medizin und bietet die chance, nicht nur<br />
das Risiko für Erkrankungen der Mundhöhle zu<br />
vermindern, sondern auch wichtige allgemeingesundheitliche<br />
Störungen zu reduzieren.<br />
Keine Vorgaben – nur ein<br />
Vorschlag<br />
Der Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit<br />
macht traditionell keine<br />
detaillierten Vorgaben für die vermutlich<br />
wieder Tausende von kleinen<br />
und größeren Aktionen in ganz Deutschland<br />
rund um den 25. September, der seit 1991 als<br />
„Tag der Zahngesundheit“ das Thema „Mundgesundheit“<br />
in den Blickpunkt stellt und inzwischen<br />
zu einem bundesweit bekanntem Datum<br />
in der öffentlichen Wahrnehmung geworden ist.<br />
Über die vielen Jahre hinweg hat sich bewährt,<br />
dass jeweils ein grundsätzliches Thema vorgeschlagen<br />
wird, welches – lokal, regional oder<br />
je nach Organisation auch bundesweit – individuell<br />
interpretiert und für die entsprechende<br />
Zielgruppe kreativ vermittelt werden kann.<br />
Aktuelles<br />
Viel Spaß hatten<br />
beispielsweise<br />
die Zweitklässler<br />
aus Neuruppin im<br />
vergangenen Jahr<br />
beim Tag der Zahngesundheit,<br />
den die<br />
Auszubildenden des<br />
Osz neuruppin<br />
gemeinsam mit<br />
dem Zahnärztlichen<br />
Dienst organisiert<br />
hatten. Viele Spiele,<br />
Rätsel, ein Theaterstück<br />
und andere<br />
Aktionen brachten<br />
das Thema Mundgesundheit<br />
nahe.<br />
39
Aktuelles<br />
Fotowettbewerb zum Deutschen Zahnärztetag ´09<br />
40<br />
Nehmen Sie teil<br />
am diesjährigen<br />
Fotowettbewerb der<br />
DGZMK und zeigen<br />
Sie eine der schöns-<br />
ten Seiten ärztlichen<br />
Handelns mit Ihren<br />
besten Bildern!<br />
(PM) Nach dem großen Erfolg, den der Fotowettbewerb<br />
des Deutschen Zahnärztetages<br />
2008 zu verbuchen hatte, wird für das Jahr<br />
2009 wieder ein Fotowettbewerb ausgeschrieben.<br />
Teilnehmen kann jeder, eingereicht werden<br />
sollte eine bis maximal drei Abbildungen<br />
im Format 30 x 40 cm, zusätzlich die Bilddatei<br />
in einer Größe von ca. 1024 x 768 Pixeln. Ausdruck<br />
und Datei sind an das Büro der DGZMK<br />
in Düsseldorf zu senden (dgzmk@dgzmk.de;<br />
Liesegangstr. 17 a, 40211 Düsseldorf).<br />
Wie auch im Jahr 2008 stehen im Jubiläumsjahr<br />
der DGZMK wertvolle Sachpreise und Fortbildungsgutscheine<br />
zur Verfügung. Eine Jury wird<br />
die Siegerbilder ermitteln. Einsendeschluss ist<br />
der 15. September 2009.<br />
Das Thema des Fotowettbewerbs ist der Begriff<br />
„Zuwendung“, wobei natürlich nicht der<br />
steuerrechtliche bzw. haushaltstechnische Be-<br />
griff gemeint ist, sondern die Zuwendung, die<br />
das Wesen der ärztlichen Tätigkeit ausmacht.<br />
Dabei kann der Begriff auch im sehr übertragenen<br />
Sinn interpretiert werden. Ein Bild von<br />
Sonnenblumen, die sich der Sonne zuwenden,<br />
würde ebenfalls zu dem Thema passen, so wie<br />
das eines Hundebesitzers, der sich seinem Vierbeiner<br />
widmet. Gerade in einer Zeit, in der sich<br />
das Berufsbild des Arztes dramatisch wandelt,<br />
in einer Zeit zunehmender Fremdbestimmung<br />
der ärztlichen Tätigkeit mit minutengenauen<br />
Vorgaben über Behandlungsabläufe bleibt oft<br />
wenig Zeit für humanistische Ideale. Dabei<br />
wird nicht mangelnde fachliche Kompetenz des<br />
Arztes vom Patienten beklagt, sondern fehlende<br />
Zeit und Zuwendung. Das Vertrauen des Patienten,<br />
das aus dieser Zuwendung resultiert,<br />
ist eine wichtige Grundlage für den Heilerfolg.<br />
In einem Medizinbetrieb, der zu erkalten droht,<br />
ist Zuwendung das größte Kapital der Medizin.<br />
Ein solches Bild der Zuwendung wird gesucht,<br />
ein Bild, das zeigt, wie wir uns anderen Menschen<br />
zuwenden oder Dingen, denen wir Aufmerksamkeit<br />
und Zeit schenken. Auch wenn<br />
der Zuwendung die Zielgerichtetheit fehlt, sie<br />
ohne Absicht geschenkt wird, wird sie häufig<br />
mit Freude und tieferem Verstehen des Anderen<br />
belohnt. Belohnt werden die Bilder, die<br />
diesen begriff der zuwendung fotografisch am<br />
schönsten visualisieren.<br />
DGÄZ schreibt Wettbewerb „Young Esthetics“ aus<br />
Bitte senden Sie<br />
die Arbeiten an das<br />
Büro der DGÄZ per<br />
E-Mail an:<br />
info@dgaez.de<br />
Stichwort: Young<br />
Esthetics; bzw. per<br />
Post an: DGÄZ,<br />
Graf-Konrad-Straße,<br />
56457 Westerburg.<br />
(PM) Mit immerhin 2.500,- Euro Preisgeld und<br />
einem Jahr kostenloser Mitgliedschaft in der<br />
Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde<br />
(DGÄZ) mit allen Vorteilen – wie<br />
beispielsweise reduzierte Teilnahmegebühren<br />
an Kursen – motiviert die Gesellschaft auch in<br />
diesem Jahr wieder junge Zahnärzte und Zahntechniker,<br />
sich für den 2008 erstmals vergebenen<br />
„Young Esthetics“-Preis zu bewerben. Eingerecht<br />
werden soll eine besonders schön in<br />
Funktion und Ästhetik gelöste Arbeit, in Form<br />
eines kompletten Foto-Status; nicht zwingend<br />
ist die Einreichung eines Modells. Bewerben<br />
können sich Zahnärzte bis fünf Jahre nach Erlangung<br />
der Approbation und Zahntechniker<br />
bis fünf Jahre nach Erlangung des Gesellenbriefes.<br />
Die genannten Voraussetzungen müssen<br />
nachgewiesen werden. Verliehen wird die<br />
Auszeichnung zum Young Esthetics-Preisträger<br />
durch Initiator und DGÄZ-Generalsekretär<br />
Wolfgang-M. Boer im Rahmen der DGÄZ-Interna<br />
2009 am 18. und 19. September in Westerburg;<br />
Einsendeschluss der Bewerbung ist der<br />
31. Juli 2009.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Die computer-Spende der LZÄKB ist angekommen!<br />
(ZBB) Nachdem die <strong>Land</strong>eszahnärztekammer<br />
im vergangenen Jahr neue computertechnik<br />
in Betrieb genommen hatte, stimmte der Vorstand<br />
einer Spende der alten Technik nach Afrika<br />
zu. Herr Böhm von der Firma Bechtle hatte<br />
freundlicherweise alle Rechner datenschutzgerecht<br />
geleert.<br />
Rudolf Schirmer, der diese Spendenaktion der<br />
katholischen Mariengemeinde in cottbus leitete,<br />
holte die Rechner bei der Kammer ab und<br />
brachte sie in die Berufsschule des Reichs-<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
bahnausbesserungswerkes, wo neue Betriebssysteme<br />
aufgespielt wurden. Im November<br />
konnte schließlich die Technik mit zahlreichen<br />
weiteren Spenden in Richtung Süden versandt<br />
werden.<br />
Wie das oben stehende Foto zeigt, ist zwischenzeitlich<br />
die computertechnik bei den vorgesehenen<br />
Empfängern in Ghana angekommen. In<br />
einer Mail an die Kirchengemeinde haben sie<br />
sich ganz herzlich bei allen Spendern für diese<br />
großzügige Unterstützung bedankt.<br />
Praxen in Potsdam und im Berliner Umland<br />
Suchen im Auftrag unserer Kunden<br />
Interessenten für die Übernahme von umsatz- und scheinstarken<br />
EP’s und Doppelpraxen.<br />
Alle Praxen sind von Bln.-Hbf. mit S- bzw. Regionalbahn<br />
in max. 30-45 min. erreichbar.<br />
Kontakt: LÖWER & PARTNER<br />
Tel.: (0 30) 27 87 59 75<br />
Mail: berlin@loewer-und-partner.com<br />
Aktuelles<br />
Ausschnitt aus dem<br />
Gemeindeblatt<br />
der Marienkirche<br />
cottbus<br />
ANZEIGEN<br />
41
Wissenswertes<br />
Darwinjahr 2009: „Dahinter steckt ein Genius“<br />
Der Streit um die Evolution ist voll entbrannt. Prof. Dr. Siegfried Scherer gehört zu<br />
ihren gewichtigsten Kritikern. Das Interview (Auszug) reiht sich ein in die Serie „Unbekanntes<br />
Universum“, die im ZBB 1/2009 mit „Meilensteine der Wissenschaft“ begann.<br />
42<br />
Prof. Dr. Siegfried<br />
Scherer ist experi-<br />
mentell arbeitender<br />
Naturwissenschaftler<br />
und leitet den Lehr-<br />
stuhl für Mikrobielle<br />
Ökologie der tu<br />
München.<br />
Quelle: JUNGE<br />
FREIHEIT Verlag<br />
GmbH & co. – Die<br />
Wochenzeitung aus<br />
der Hauptstadt.<br />
www.jungefreiheit.<br />
de Nr. 16/07 13.<br />
April 2007; auf der<br />
genannten Internet-<br />
seite ist im Archiv<br />
das vollständige<br />
Interview<br />
nachzulesen.<br />
Danke Herrn ZA<br />
Axel Haedicke für<br />
die Zuarbeit.<br />
Das Interview führte Moritz Schwartz für<br />
Junge Freiheit Verlag GmbH & Co<br />
Herr Professor Scherer, was halten Sie von<br />
Charles Darwin?<br />
Das war einer der größten Biologen, die je gelebt<br />
haben. Vieles, was er erforschte, hat bis<br />
heute Gültigkeit, manches wissen wir inzwischen<br />
natürlich auch besser. Darwin hat als<br />
Naturforscher und als Mensch um die Wahrheit<br />
gerungen und ging in diesem Ringen auch über<br />
den empirischen Befund hinaus. Das muss<br />
wohl jeder tun, der sich mit dem Ursprung des<br />
Lebens befasst. Ich vermute, dass man mit<br />
Darwin eine weltanschaulich kontroverse Diskussion<br />
sehr sachlich hätte führen können.<br />
Für wie wissenschaftlich halten Sie die Evolutionstheorie?<br />
Die Evolutionstheorie ist die Königsdisziplin<br />
der Biologie, weil sie die umfassendsten und<br />
bedeutsamsten Fragen stellt. Zunächst handelt<br />
es sich um eine wissenschaftliche Theorie,<br />
die bei der experimentellen Erforschung<br />
der mikroevolutiven Veränderung des Lebens<br />
großartige Erfolge vorweisen kann. Mit Mikroevolution<br />
meine ich die Variationsprozesse,<br />
von Artbildung bis hin zur Entstehung von<br />
neuen Gattungen. Dieser evolutive Wandel ist<br />
ein Grundkennzeichen des Lebens. Das sehe<br />
ich auch bei unseren eigenen evolutionsbiologischen<br />
Forschungen im mikrobiologischen<br />
Labor.<br />
Dann ist die Evolution eine Tatsache?<br />
Ja, wenn Sie darunter Mikroevolution verstehen.<br />
Die Frage, ob in der Vergangenheit ein<br />
globaler, natürlicher Evolutionsprozess vom<br />
Einzeller bis hin zum Menschen – eine Makroevolution<br />
– stattgefunden hat, liegt jenseits<br />
der experimentell möglichen Analyse. Es gibt<br />
Indizien, die dafür und andere, die dagegen<br />
sprechen. Da müssen wir weiter forschen, die<br />
Daten gewichten und schließlich deuten. Man<br />
wird aber immer bedenken müssen, dass keiner<br />
von uns dabei war. Das sollte uns vor allzu<br />
vollmundigen und endgültigen Aussagen warnen.<br />
Als entscheidenden Schwachpunkt der Evolutionstheorie<br />
betrachten Sie, dass Sie die Komplexität<br />
der Lebewesen nicht hinreichend erklären<br />
könne. Wie kommen Sie darauf?<br />
Leben ist gleichbedeutend mit einer atemberaubenden<br />
Vielzahl hochkomplexer Strukturen,<br />
von biomolekularen Maschinen, fantastischen<br />
Regulationsnetzwerken und gigantischen Informationsspeichern.<br />
Diese Strukturen sehen<br />
ganz so aus, als ob sie geplant worden seien.<br />
Das wird von vielen Biologen übrigens genauso<br />
formuliert, auch wenn sie meinen, dass der<br />
Darwinsche Mechanismus am Ende doch irgendwie<br />
dafür verantwortlich sein müsse. Bis<br />
heute wissen wir nicht, wie durch Naturprozesse,<br />
wie zum Beispiel Mutation, Selektion oder<br />
neutrale Evolution, solche komplexen – makroevolutionären<br />
– Strukturen hätten neu entstehen<br />
können.<br />
Können Sie ein Beispiel nennen?<br />
Besonders deutlich wird das bei der Frage<br />
nach dem Ursprung des Lebens in sogenannten<br />
Ursuppen. Nach fünfzig Jahren intensivster<br />
Forschung in diese Richtung müssen wir als<br />
Wissenschaftler sagen: Wir wissen nicht, woher<br />
das Leben kommt – es ist im Grunde rätselhaft.<br />
Alle experimentellen Erklärungsversuche<br />
sind bisher gescheitert. Es geht im Kern um die<br />
Frage, ob die biologische Information molekularer<br />
Maschinen durch rein materielle Prozesse<br />
entstehen kann. Bisher konnte das nicht beobachtet<br />
und auch nicht theoretisch plausibel gemacht<br />
werden. Das ist eine rein wissenschaftliche<br />
Frage.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
Wir gratulieren ganz herzlich<br />
zum 97.<br />
ZÄ Dorothea Altenburg<br />
aus Falkensee<br />
zum 88.<br />
Dr. med. dent. Margit Kraus<br />
aus Glienicke<br />
zum 87.<br />
MR Dr. Hans-Joachim Schellhorn<br />
aus Neuruppin<br />
zum 85.<br />
Dr. med. dent. Eva Hoth<br />
aus Hönow<br />
zum 97.<br />
SR Heinz Lange<br />
aus Spremberg<br />
zum 88.<br />
ZÄ Eva Gleistein<br />
aus Stahnsdorf<br />
zum 86.<br />
Dr. med. dent. Gerhard Hopf<br />
aus <strong>Brandenburg</strong> an der Havel<br />
zum 83.<br />
SR Rotraud Ragotzky<br />
aus Potsdam<br />
zum 82.<br />
ZA Günter Zwick<br />
aus Hennigsdorf<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
zum 81.<br />
Dr. med. dent.<br />
Hans-Georg Huhle aus Templin<br />
Dr. med. dent. Gertraud<br />
Köhler-Peter aus Forst (Lausitz)<br />
zum 80.<br />
Dr. med. dent. Gisela Jagusch<br />
aus Senftenberg<br />
ZA Hans-Theo Weidner<br />
aus calau<br />
Dr. med. dent. Ulrich Sikora<br />
aus cottbus<br />
Dr. med. dent. Heinz Zylla<br />
aus Falkensee<br />
zum 80.<br />
Dr. med. Siegbert Gendritzki<br />
aus Schwarzheide<br />
SR Dr. med. dent. Rolf Hagin<br />
aus Premnitz<br />
Dr. med. dent. christa Scheffler<br />
aus Potsdam<br />
SR Wolfgang Renner<br />
aus Eberswalde<br />
zum 70.<br />
Dr. med. dent. Margareta<br />
Ketzmerick aus Leuthen<br />
zum 75.<br />
Dr. med. dent. Jutta Hageneier<br />
aus Rathenow<br />
zum 70.<br />
Dr. med. dent. Goetz Seiter<br />
aus Eisenhüttenstadt<br />
zum 65.<br />
ZÄ Marita Dörfer<br />
aus Potsdam<br />
Dipl.-Med. Heiko Blank<br />
aus Rathenow<br />
Dipl.-Med. Annemarie Knust<br />
aus Potsdam<br />
ZÄ Regina Metag<br />
aus Hönow<br />
ZÄ christa Wittig<br />
aus Woltersdorf<br />
Dr. med. dent. Manfred<br />
Langhammer aus Jüterbog<br />
zum 65.<br />
Dr. med. Wolfgang Richter<br />
aus Bernau<br />
ZÄ Monika Unger<br />
aus Schwedt<br />
Dr. med. dent. Karin Hölsken<br />
aus Golzow<br />
Dr. med. claus Werner<br />
Eichelberger aus Kolkwitz.<br />
Im<br />
Mai<br />
Im<br />
Juni<br />
Termine<br />
... und wünschen allen Zahnärztinnen und Zahnärzten, die in den Monaten Mai und<br />
Juni ihren Ehrentag feiern, beste Gesundheit, alles Gute und schöne Stunden im Kreise<br />
der Familie. Unser Glückwunsch* ergeht insbesondere:<br />
Zahnarztausweise ungültig<br />
Die <strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong><br />
erklärt mit sofortiger Wirkung die verloren<br />
gegangenen bzw. entwendeten Zahnarztausweise<br />
folgender Kammermitglieder mit sofortiger<br />
Wirkung für ungültig:<br />
Dipl.-Stom. Uwe Leonhard,<br />
Ausweis-Nr. 20930<br />
Dipl.-Stom. Pia Zahn<br />
Ausweis-Nr. 21867.<br />
* Zahnärzte, die<br />
keine Gratulation<br />
wünschen, wenden<br />
sich bitte<br />
mindestens zehn<br />
Wochen vorher an:<br />
Jana Zadow, LZÄKB,<br />
Tel. 03 55 381<br />
48-15.<br />
43
Verlagsseite<br />
44<br />
Die intensive For-<br />
schungs- und Ent-<br />
wicklungsarbeitbil- det das Fundament<br />
der Innovationskraft<br />
von 3M ESPE<br />
Neuer Folienlöffel für<br />
Implantatabformung<br />
Bei dem neuen Abformlöffel<br />
Miratray Implant handelt es<br />
sich um einen patentierten<br />
Folien-Kunststofflöffel, mit<br />
dem sich eine hochpräzise<br />
Implantatabformung in<br />
einer Sitzung durchführen<br />
lässt. Der Löffelboden besteht aus einer dünnen,<br />
transparenten Folie, die mittels Spezialkleber<br />
fest am rahmen des Löffels fixiert ist.<br />
Bei der Abdrucknahme wird die Folie von den<br />
Halteschrauben der Abdruckpfosten durchstoßen,<br />
wodurch sich mehrere Vorteile ergeben:<br />
Zunächst erfolgt die Anprobe der Löffelgröße<br />
unter Sicht. Darüber hinaus entfällt das individuelle<br />
Anpassen der Löffel und der entsprechende<br />
Zeit- und Kostenaufwand in der Praxis.<br />
Letztlich entscheidend ist, dass die Kosten des<br />
Labors für den individuellen Unikat-Löffel entfallen<br />
und somit auch der bislang notwendige<br />
Behandlungstermin zur Situationsabformung.<br />
Der Abformlöffel Miratray Implant ist in sechs<br />
Standardgrößen lieferbar. Weitere Informationen<br />
unter www.hagerwerken.de.<br />
3M ESPE: Schon wieder Nr. 1<br />
Mit der Dental Industry Review – einer<br />
unabhängigen Studie – sucht die Anaheim<br />
Group jedes Jahr das weltweit<br />
innovativste Unternehmen der Dentalbranche:<br />
Der erste Platz für das Jahr<br />
2008 wurde nun – bereits zum vierten<br />
Mal in Folge – 3M ESPE zugesprochen.<br />
drei Kriterien werden in die Berechnung<br />
des Innovationsindex von der Anaheim<br />
Group einbezogen: Die Anzahl neuer<br />
FDA-Produktgenehmigungen für den US-Markt,<br />
die Anzahl der Patente der Dentalindustrie am<br />
Patentamt der USA und die Anzahl der zahnheilkundlich<br />
relevanten Patente am Europäischen<br />
sowie Internationalen Patentamt. Mit<br />
pro Jahr durchschnittlich 45 (2008 44) Neuentwicklungen<br />
hat 3M ESPE nun schon seit Jahren<br />
eine beeindruckende Vorreiterrolle inne. Zu<br />
den Neuentwicklungen in diesem Jahr gehören<br />
u. a. das Elipar S10 LED-Polymerisationsge-<br />
rät sowie das neue Express 2 Penta Putty<br />
Soft VPS-Abformmaterial. Weitere Informationen<br />
gibt es unter: www.3m.com.<br />
IDS 2009: Implantologen aus aller<br />
Welt zu Gast bei m&k<br />
Zu den Topthemen der Internationalen Dental-<br />
Schau in Köln zählte auch in diesem Jahr die<br />
Implantologie. Implantologen aus aller Welt<br />
nutzten die Gelegenheit, sich am Stand der<br />
m&k gmbh ausführlich rund um das Implantatsystem<br />
Trias® zu informieren. Im Mittelpunkt<br />
standen hierbei das implantologische Gesamtkonzept<br />
aus dem Hause m&k sowie die neue<br />
Planungssoftware cTV für die prothetisch orientierte<br />
Implantationsplanung. Zu Entdecken<br />
gab es den Trias®titanium-shock-absorber –<br />
ein Abutment mit stoßdämpfenden Eigenschaften.<br />
Auch das Handling bei der Befestigung der<br />
prothetischen Aufbauten auf den Implantaten<br />
wurde weiter verbessert. Per Klick-System rastet<br />
die zentralschraube schon vor der definitiven<br />
Fixierung sicher im Gewinde des Implantatpfostens<br />
ein. Weitere Informationen unter<br />
www.mk-webseite.de.<br />
Neue Piezospitzen für optimales<br />
Scaling<br />
Der führende<br />
Scaling-<br />
E x p e r t e<br />
H u - Fr i e d y<br />
erweitert die<br />
Symmetry-<br />
I Q - S e r i e<br />
aktuell um<br />
vier neue Piezospitzen. Die belastbaren und<br />
langlebigen Spitzen aus speziell gehärtetem<br />
Stahl sind sowohl mit dem Multifunktions-Ultraschallscaler<br />
Symmetry IQ 4000 als auch mit<br />
anderen Geräten kompatibel. Zahnärzte können<br />
mit dem präzise aufeinander abgestimmten<br />
Scaling-Equipment des Unternehmens ihr<br />
Wertschöpfungspotenzial erheblich besser<br />
ausnutzen. Die Spitzen sind sowohl mit dem<br />
Multifunktions-Ultraschallscaler Symmetry IQ<br />
4000 von Hu-Friedy als auch mit anderen Geräten<br />
kompatibel.<br />
ZBB Ausgabe 2/2009
sie HAben FOrMAt<br />
unD Wir HAben Die grÖsse,<br />
DIE ZU IHNEN PASST!<br />
im <strong>Zahnärzteblatt</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
Kleinanzeigenteil<br />
Mindestgröße: 43 mm Breite x 30 mm Höhe<br />
Private Gelegenheitsanzeigen: je mm 1,20 €<br />
Stellenangebote: je mm 1,20 €<br />
Stellengesuche: je mm 1,00 €<br />
chiffregebühr: 5,50 €<br />
Stellengesuche 30,– €<br />
Stellenangebote 36,– €<br />
Private Gelegenheitsanzeigen 36,– €<br />
(Format: 43 mm breit x 30 mm hoch)<br />
Stellengesuche 70,– €<br />
Stellenangebote 84,– €<br />
Private Gelegenheitsanzeigen 84,– €<br />
(Format: 43 mm breit x 70 mm hoch)<br />
Stellengesuche 60,– €<br />
Stellenangebote 72,– €<br />
Private Gelegenheitsanzeigen 72,– €<br />
(Format: 90 mm breit x 32 mm hoch)<br />
Geschäftsanzeigen<br />
1/1 Seite (185 x 270 mm) 1.268,– €<br />
Farbzuschlag 1.142,– €<br />
1/2 Seite (90 x 270 mm/185 x 132,5 mm) 698,– €<br />
Farbzuschlag 629,– €<br />
1/3 Seite (185 x 87 mm) 475,– €<br />
Farbzuschlag 427,– €<br />
1/4 Seite (90 x 132,5 mm) 384,– €<br />
Farbzuschlag 346,– €<br />
1/8 Seite (90 x 64 mm) 212,– €<br />
Farbzuschlag 190,50 €<br />
Anzeigenschluss: am 20. des Vormonats<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Anzeigen:<br />
Samira Rummler<br />
Telefon 030 - 761 80-663<br />
Fax: 030 - 761 80 693<br />
rummler@quintessenz.de<br />
20. Jahrgang<br />
<strong>Zahnärzteblatt</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong><br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Kassenzahnärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong>,<br />
Helene-Lange-Str. 4-5, 14469 Potsdam<br />
<strong>Land</strong>eszahnärztekammer <strong>Brandenburg</strong>,<br />
Hausanschrift: Parzellenstraße 94, 03046 cottbus<br />
Postanschrift: Postfach 100722, 03007 cottbus<br />
FÜR DIE KZVLB<br />
reDAKtiOn:<br />
Rainer Linke (verantwortlich)<br />
christina Pöschel<br />
Telefon: 0331 2977-0 / Fax: 0331 2977-318<br />
e-Mail: christina.poeschel@kzvlb.de<br />
Internet: http://www.kzvlb.de<br />
FÜR DIE LZÄKB<br />
reDAKtiOn:<br />
Maria-Luise Decker (verantwortlich)<br />
Jana Zadow<br />
Telefon: 0355 38148-0 / Fax: 0355 38148-48<br />
e-Mail: jzadow@lzkb.de<br />
Internet: http://www.lzkb.de<br />
gemeinsames Internetportal: http://www.zahnaerzte-in-brandenburg.de<br />
Impressum<br />
reDAKtiOnsbeirAt:<br />
KZV LB: Dr. Gerhard Bundschuh, Dipl.-Stom. Sven Albrecht, Raimar Köster,<br />
Dr. Loretta Geserich<br />
LZÄKB: Dipl. -Stom. Jürgen Herbert, Dr. Eberhard Steglich<br />
HinWeis Der reDAKtiOn:<br />
„Zahnarzt“ ist die formelle Bezeichnung gemäß Zahnheilkundegesetz. Im Interesse<br />
einer leichteren Lesbarkeit wird auf die weibliche bzw. männliche Form<br />
der Berufsbe zeichnung verzichtet. Das gleiche gilt für die Berufsbezeichnungen<br />
„Zahnmedi zinische Fachangestellte“, „Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin“,<br />
„Zahnmedizinische Pro phylaxeassistentin“, „Zahnmedizinische Fachassistentin“ und<br />
„Dentalhygienikerin“.<br />
FOtOs unD iLLustrAtiOnen:<br />
M. Ahlhausen, Sabine Berg, LZÄKB, christina Pöschel, cornelia Schorr ,<br />
Dr. Stermann, Jana Zadow<br />
Das <strong>Zahnärzteblatt</strong> beinhaltet zugleich amtliche Mitteilungen gemäß § 25 der<br />
Hauptsatzung der LZÄK <strong>Brandenburg</strong>. Zuschriften redaktioneller Art bitten wir nur<br />
an die Herausgeber zu richten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen<br />
wir keine Haftung. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe gekürzt<br />
zu veröffentlichen. Gezeichnete Artikel, Anzeigen und Leserbriefe geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck der in dieser Zeitschrift<br />
veröffentlichen Beiträge ist nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. Die Zeitschrift<br />
und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zulässigen Fälle ist eine Verwertung ohne<br />
Einwilligung des Verlages nicht erlaubt.<br />
VERLAG, ANZEIGENVERWALTUNG UND VERTRIEB:<br />
Quintessenz Verlags-GmbH, Komturstraße 18, 12099 Berlin<br />
Telefon: 030 76180-5, Telefax: 030 76180-693<br />
Internet: http://www.quintessenz.de<br />
e-Mail: info@quintessenz.de<br />
Konto: commerzbank, Konto-Nr. 180215600, BLZ 100 400 00.<br />
Zur Zeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 9/2002 gültig<br />
Geschäftsleitung: Horst-Wolfgang Haase/Alexander Ammann<br />
Verlagsleitung: Johannes W. Wolters<br />
Herstellung: Heike Rohde<br />
Vertrieb: Angela Köthe<br />
Anzeigen: Samira Rummler<br />
DRUcK UND WEITERVERARBEITUNG:<br />
DMP, Zerpenschleuser Ring 30, 13439 Berlin<br />
ISSN 0945- 9782<br />
Die Zeitschrift erscheint sechs Mal im Jahr, Erscheinungstermin ist jeweils der<br />
20. des geraden Monats. Die Zeitschrift wird von allen <strong>Brandenburg</strong>ischen Zahnärzten<br />
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur <strong>Land</strong>eszahnärztekammer bezogen. Der<br />
Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abge golten. Bezugsgebühr: jährlich 19,– €<br />
zzgl. Versandkosten Einzelheft 3,– €. Bestellungen werden vom Verlag entgegengenommen.<br />
Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des<br />
Kalenderjahres.<br />
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Infos unter www.raumax.de<br />
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Cott bus An de r Oberkirche 0355-31577 www.lichtgalle.de Sandowerstr. 53<br />
Praxisplanung<br />
Praxisausstattung<br />
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Empfang / Arztzeilen / Steri<br />
Tel.: (034321) . 62 20 00<br />
Web: www.geilert-kurth.de<br />
Studienplatz Medizin und Zahnmedizin<br />
Studienberatung und Nc-Seminare.<br />
unser ziel: Ohne zVs schnell ins studium<br />
(Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Biologie<br />
Psychologie).<br />
Vorbereitung für Medizinertest und<br />
Auswahlgespräche.<br />
Info und Anmeldung:<br />
Verein der Nc-Studenten e. V. (VNc)<br />
Argelander Str. 50 53115 Bonn<br />
Tel. (0228) 215304, Fax (0228) 215900<br />
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Vortragsveranstaltung<br />
Vollkeramische Restaurationen<br />
auf der Basis von Zirkonoxid<br />
„Optimale Voraussetzungen<br />
für den ästhetischen Erfolg“<br />
Prof. Dr. Daniel Edelhoff<br />
Leitender Oberarzt<br />
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
Ludwig-Maximilians-Universität, München<br />
Programm<br />
- Werkstoffliche Eigenschaften neuer Vollkeramiken<br />
- Zusammenarbeit Zahnarzt - Zahntechniker<br />
- Materialeigenschaften von Zirkonoxid-Keramik<br />
- Innovative Restaurationsmaterialienfür CAD/CAM<br />
- Werkstoffauswahl<br />
- Möglichkeiten der Verblendung<br />
- Werkstoffgerechte Indikation und Präparation<br />
- Intraorale digitale Erfassung (Digital work flow)<br />
- Okklusionskonzept<br />
- Möglichkeiten der Befestigung, klassisch<br />
oder adhäsiv?<br />
- Vermeidung von Problemen<br />
Ort: AlliiertenMuseum e.V.<br />
Clayallee 135 - Outpost<br />
14195 Berlin-Zehlendorf<br />
Wann: Freitag, 12. Juni 2009,<br />
15.00 Uhr<br />
Dauer: ca. 4 Stunden mit Pause<br />
Gebühr: 80 € / Teilnehmer<br />
Punkte nach BZÄK/DGZMK: 4 Punkte<br />
Anmeldungen über:<br />
Rübeling + Klar Dental-Labor GmbH<br />
Ruwersteig 43 · 12681 Berlin<br />
Tel 030/54 99 34-0 · Fax 030/54 99 34-111<br />
e-mail: info@ruebeling-klar.de<br />
www.ruebeling-klar.de
Das Original: Europas meist installiertes TV-Wartezimmer<br />
„Warum ich mich<br />
für TV-Wartezimmer<br />
entschieden habe?“<br />
� freie Auswahl aus über 400 industriefreien Filmen zu meinen<br />
Selbstzahlerleistungen, Wunschthemen werden jederzeit auf<br />
Anfrage produziert.<br />
� kostenlose, professionelle Darstellung meiner Praxis inklusive<br />
aller Aktualisierungen.<br />
� Top-Partner: Philips, Panasonic, IBM, n-tv, Deutscher Sportbund,<br />
Discovery Channel, Deutsches Grünes Kreuz.<br />
� risikofrei durch die 100% Zufriedenheitsgarantie mit<br />
monatlichem Kündigungsrecht – ohne weitere Kosten!<br />
TV-Wartezimmer ist der Marktführer – das muss Gründe haben!<br />
ZBB Ausgabe 2/2009<br />
Quintessenz TV-Wartezimmer GmbH · Erdinger-Straße 43b · D-85356 Freising · info@tv-wartezimmer.de · www.tv-wartezimmer.de<br />
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ZBB Ausgabe 2/2009