14.12.2012 Aufrufe

Notfalldienst (einschließlich bis zum 03.01.2010) IV. Quartal 2009

Notfalldienst (einschließlich bis zum 03.01.2010) IV. Quartal 2009

Notfalldienst (einschließlich bis zum 03.01.2010) IV. Quartal 2009

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Unter 30 in die eigene Praxis<br />

Sie sind jung, engagiert und starten jetzt richtig durch mit der eigenen Praxis.<br />

MBZ stellt zwei neu zugelassene Vertragszahnärzte im Interview vor.<br />

Melanie Schmelz stammt aus Forst in<br />

der Nähe von Cottbus. Das Studium absolvierte sie in Halle<br />

an der Saale, dann lockte nach der Assistenzzeit in Leuna<br />

bei Halle die Hauptstadt nicht nur wegen ihrer hier beheimateten<br />

Schwester. Sie begab sich auf Praxissuche und<br />

wurde in Prenzlauer Berg fündig. Am obersten Ende der<br />

Schönhauser Allee wälzt sich der Verkehr langsam stadteinwärts.<br />

Von der Baustelle an der U2 wehen Staubwolken<br />

herüber. Doch schon nach ein paar Schritten in den Altberliner<br />

Hinterhof kehrt Ruhe ein. Die Praxis der 27jährigen<br />

liegt ein wenig versteckt hinter Büschen. Drinnen strahlt die<br />

junge Zahnärztin voller Enthusiasmus ihre Patienten an.<br />

Ich habe entsprechend meiner Vorstellungen gesucht. Die<br />

Praxis ist sehr gut ausgestattet, so dass ich höhere Investitionen<br />

nicht sofort tätigen muss. Und ich habe vorher<br />

schon als Angestellte in der Praxis gearbeitet. Aber das ist<br />

doch noch mal ein ganz schöner Unterschied. Während der<br />

Assistenzarztzeit befasst man sich mit der ganzen Organisation<br />

und Abrechnungssachen nicht in diesem Umfang,<br />

weil man dafür ja nicht verantwortlich ist. Jetzt muss ich<br />

Entscheidungen treffen. Früher hatte ich nichts zu verlieren,<br />

weil ich angestellt war. Das ist jetzt anders.<br />

Sie haben die Praxis von Ihrer Vorgängerin übernommen.<br />

Wie gehen die Patienten mit Ihnen um, mit einer so jungen<br />

Zahnärztin?<br />

Die jungen Patienten sind deutlich offener für eine neue.<br />

Es kommen viele neue, aber auch Stammpatienten, die<br />

schon sehr lange an die Praxis gebunden sind.<br />

Wo wollen Sie Ihre Schwerpunkte setzen?<br />

Aufgrund der Alters- und Sozialstruktur, dass eben al-<br />

les dabei ist, habe ich jetzt noch nicht herausgefiltert, in<br />

welche Richtung ich mich entwickeln will. Am Anfang<br />

ist es wichtig, dass ich zunächst alle Patienten kennen<br />

lerne. Ich denke, das muss man patientenorientiert entwickeln.<br />

Worüber ärgern Sie sich im Rahmen Ihrer Arbeit?<br />

Die ganzen bürokratischen Grenzen, die einem ständig<br />

auferlegt werden. Als Arzt ist man Ansprechpartner für<br />

den Patienten und dann stehen auf der anderen Seite die<br />

Kassen. Diese ganzen Dispute und Diskussionen, die man<br />

dann mit dem Patienten durchstehen muss. Der Patient ist<br />

<strong>zum</strong> Teil ja auch frustriert und ich als Ärztin muss dann<br />

vermitteln. Das ist schon anstrengend, wenn man Behandlung<br />

und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen muss. Es<br />

ist schwer, einem Patienten klar zu machen, wie viel er inzwischen<br />

selbst zahlen muss. Es wird einem im Studium<br />

nicht vermittelt, dass zur medizinischen Ausbildung wirtschaftliche<br />

Aspekte kommen.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

Ich wünsche mir ganz ganz viele Patienten, die mit der Arbeit,<br />

die wir hier machen, zufrieden sind. Wir streben nicht<br />

ausschließlich die Maximalversorgung oder die Maximaltherapie<br />

am Patienten an, sondern wir wollen ganz individuell<br />

arbeiten. Vorsorge finde ich ganz wichtig.<br />

Die Prophylaxe will ich intensiv ausbauen. Ästhetische<br />

Zahnheilkunde liegt mir sehr am Herzen, da hält die moderne<br />

Medizin viele technische Möglichkeiten bereit. Ich<br />

wünsche mir, dass ich meine Patienten so kenne und mit<br />

ihnen so kommuniziere, dass sie optimal versorgt und zufrieden<br />

sind.<br />

Moritz Berning ist ein waschechter Berliner. Abitur in<br />

Reinickendorf und Studium an der Charité. Dabei wollte<br />

er eigentlich nicht in die Fußstapfen seines Vaters, Zahnarzt<br />

Rainer Berning, treten. Sein Vater hatte ihm jahrelang<br />

davon abgeraten und Moritz Berning hatte es somit<br />

nie in Erwägung gezogen. Und dann nahm er doch<br />

das zahnmedizinische Studium auf, schloss ab und verbrachte<br />

die Assistenzarztzeit bereits in der Praxis seines<br />

Vaters. Nun findet im Familienbetrieb der Generationswechsel<br />

statt. Vater Berning ist inzwischen Angestellter<br />

seines Sohnes. Voller Elan steht Moritz Berning in seiner<br />

Praxis in Tegel direkt über einem Getränkemarkt. Der<br />

29jährige sah nie Konflikte im Übergang vom Vater auf<br />

den Sohn:<br />

KZV i n t E r n<br />

MBZ Heft 7/8 <strong>2009</strong> 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!