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(2005 - 2009) des ZAR - Zentrum für Angewandte ...

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3.7 Institutionelle Reformen in heranreifenden<br />

Kapitalmärkten<br />

Projektarbeit: Sester<br />

Projektzeitraum: 2007 – 2008<br />

Die Jahre 2007/2008 standen ganz im Zeichen einer interdisziplinären<br />

Forschungsarbeit zu institutionellen Reformen in heranreifenden<br />

Kapitalmärkten. Im <strong>Zentrum</strong> <strong>des</strong> Projekts standen zwei<br />

Fragestellungen: Zum einen ging es darum, ob sich in heranreifenden<br />

Volkswirtschaften die relative Effizienz <strong>des</strong> lokalen Kapitalmarktes<br />

dadurch verbessern lässt, dass internationale Finanzmarktstandards<br />

wie zum Beispiel IFRS, IOSCO-Equity-Disclosure-Rules oder OECD-<br />

Corporate-Governance-Guidelines übernommen werden. Zum<br />

anderen wurde die Frage untersucht, welche Regulierungstechnik<br />

("eins-zu-eins"-Übernahme versus Anpassung) unter den politischen<br />

Entscheidungsträgern und betroffenen Akteuren konsensfähig ist<br />

bzw. zu Ergebnissen führt, die pareto-superior sind. Thematisch gibt<br />

es Überschneidungen zu den Themen der sog. „Law and Finance"-<br />

Literatur, die vor allem durch das Autorenteam La Porta/Lopez-de-<br />

Silanes/Schleifer/Vishny geprägt wurde. In dieser Schnittmenge liegt<br />

insbesondere die Frage, inwieweit eine Relation zwischen den<br />

folgenden drei Faktoren und Größen besteht: Qualität <strong>des</strong><br />

Rechtssystems (insbesondere Grad <strong>des</strong> Investorenschutzes im<br />

Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht), Bedeutung <strong>des</strong> lokalen<br />

Aktienmarktes <strong>für</strong> die Unternehmensfinanzierung und die<br />

gesamtwirtschaftliche Entwicklung (namentlich Wachstumsraten).<br />

Die Untersuchung befasste sich mit einer heranreifenden<br />

Volkswirtschaft, die sich durch eine fest verankerte Demokratie und<br />

ein marktwirtschaftliches System westlicher Prägung klar von anderen<br />

Emerging Markets abhebt: Konkret ging es um Brasilien und seinen<br />

Aktienmarkt. Die Wahl <strong>des</strong> brasilianischen Aktienmarktes als<br />

Untersuchungsobjekt erschien sinnvoll, da dort in den Jahren<br />

2000/2001 ein grundlegend neues institutionelles Arrangement <strong>für</strong><br />

den Aktienmarkt eingerichtet wurde und der betreffende Markt (mit<br />

einer zeitlichen Verzögerung von 2-3 Jahren) tatsächlich einen Boom<br />

erlebt hat, wie er bisher nie da gewesen war. Darüber hinaus bot sich<br />

die Wahl <strong>des</strong> brasilianischen Novo Mercado auch <strong>des</strong>halb als<br />

Untersuchungsobjekt an, weil sich die Initiatoren dieses<br />

institutionellen Arrangements anfangs zum Teil auf die Thesen der<br />

"Law and Finance"-Literatur bezogen haben und das Konzept <strong>des</strong><br />

neuen Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse als Referenz<br />

betrachteten.<br />

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