14.12.2012 Aufrufe

Hätten Sie's gewusst - Sapa

Hätten Sie's gewusst - Sapa

Hätten Sie's gewusst - Sapa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Shape<br />

Eine Zeitung des <strong>Sapa</strong>-Konzerns • Nr. 2 2009<br />

SEITE<br />

›<br />

FARBENFROH<br />

IN FRANKREICH<br />

PATRICK PICARD VON SAPA STEllT<br />

VERTIKAllACKIERUNG VOR<br />

18<br />

›<br />

›<br />

›<br />

BJØRN WIGGEN STEllT SICH VOR<br />

– SAPAS NEUER KONZERNCHEF<br />

CVM: IM MITTElPUNKT STEHT<br />

DER KUNDENBEDARF<br />

NEUERWERB STÄRKT SAPA IN NORDAMERIKA<br />

›<br />

DESIGNITY, DIE NEUE METHODE<br />

FÜR PERFEKTE OBERFlÄCHEN<br />

# 2 2009 SHAPE • 1


<strong>Sapa</strong> wächst<br />

weiter Mit<br />

2007 avancierte <strong>Sapa</strong> zum weltweit größten<br />

Hersteller von Aluminiumprofilen. Ende Juli 2009<br />

übernahm <strong>Sapa</strong> Nordamerikas zweitgrößtes<br />

Strangpressunternehmen, Indalex, was eine geografische<br />

Abdeckung von sowohl Kanada als auch den USA mit<br />

sich brachte.<br />

Wir heißen die neuen Indalex-Kunden herzlich bei<br />

<strong>Sapa</strong> willkommen. Wir werden alles tun, um den<br />

Übergangsprozess so reibungslos wie möglich zu gestalten<br />

und die von Ihnen gewünschten Qualitätsprodukte mit<br />

hoher Pünktlichkeit liefern. Es ist unser Bestreben, Ihre<br />

Erwartungen an Service, Qualität und Kundennutzen insgesamt<br />

zu übertreffen.<br />

Durch die Bündelung der breit gefächerten<br />

Branchenerfahrung und der technischen Kompetenz<br />

beider Unternehmen werden wir neue Lösungen<br />

anbieten können, die sowohl den Kunden als auch der<br />

Extrusionsbranche insgesamt zugute kommen.<br />

Die Verbreitung von Know-how und Erfahrung hat<br />

bei <strong>Sapa</strong> eine lange und erfolgreiche Tradition. Unsere<br />

Strategie ist die gleiche – von Profilen und Bändern zu<br />

fertigen Lösungen. Wir sehen es als unsere Aufgabe,<br />

neue Anwendungsbereiche ausfindig zu machen und<br />

vorhandene Konstruktionen gemeinsam mit unseren<br />

Kunden weiterzuentwickeln und zu verbessern. Von dieser<br />

Zusammenarbeit werden beide Seiten profitieren.<br />

2 SHAPE • # 2 2009<br />

Bjørn Wiggen,<br />

Geschäftsführer und Konzernchef<br />

INHALT #2<br />

Eine Zeitung des <strong>Sapa</strong>-Konzerns • Nr. 2 2009<br />

S h a p e<br />

›<br />

FARBENFROH<br />

IN FR AN KREIC H<br />

PATRICK PICARD VON SAPA FÜHRT<br />

VERTIKALLACKIERUNG VOR<br />

SEITE1<br />

8<br />

›<br />

›<br />

›<br />

BJØRN WIGGEN STELLT SICH VOR<br />

– SAPAS NEUER KONZERNCHEF<br />

CVM: IM MITTELPUNKT STEHT<br />

DER KUNDENBEDARF<br />

NEUERWERB STÄRKT SAPA IN NORDAMERIKA<br />

DESIGNITY, DIE NEUE METHODE<br />

› FÜR PERFEKTE OBERFLÄCHEN<br />

seinem 32 000 Quadratmeter großen<br />

Dach aus Aluminium und Glas ist<br />

der Bahnhof Guillemins im belgischen<br />

Liège ein imposantes Bauwerk. Alle<br />

Aluminiumprofile wurden von <strong>Sapa</strong><br />

geliefert.<br />

08<br />

Designity, <strong>Sapa</strong>s neue Methode der<br />

Oberflächenbehandlung, verleiht anodisierten<br />

Aluminiumprofilen eine attraktive<br />

10<br />

und gleichmäßige Oberfläche, wie sie<br />

die Baubranche seit langem nachfragt.<br />

Im April dieses Jahres wurde Bjørn<br />

Wiggen neuer Geschäftsführer und <strong>Sapa</strong>-<br />

Konzernchef. In Shape gibt er Auskunft<br />

über seine langjährige Erfahrung aus<br />

11<br />

internationalen Großunternehmen und<br />

seine Zukunftsvision für <strong>Sapa</strong>.<br />

CVM, Customer Value Management,<br />

hat bei <strong>Sapa</strong> eine lange Tradition und<br />

ist einer der Gründe für den Erfolg und<br />

das Wachstum des Unternehmens. Von<br />

Smoke Free Systems und Polar Bear<br />

Company erfahren wir, was CVM für<br />

sie bedeutet.<br />

Mit seinem neuen Werk zur<br />

Vertikallackierung kann <strong>Sapa</strong> Profiles<br />

im französischen Puget-sur-Argens<br />

nunmehr alle erdenklichen Farbwünsche<br />

erfüllen. Shape hat der topmodernen<br />

Anlage einen Besuch abgestattet.<br />

Der internationale Industriekonzern<br />

<strong>Sapa</strong> entwickelt,<br />

produziert und vertreibt veredelte<br />

Aluminiumprofile, Komponenten<br />

und Systeme auf Profilbasis<br />

sowie Aluminiumbänder für<br />

Wärmetauscher. <strong>Sapa</strong> hat einen<br />

Umsatz von ca. 32,5 Milliarden<br />

schwedischen Kronen und rund<br />

14.000 Mitarbeiter in Unternehmen<br />

in ganz Europa sowie in Nordamerika<br />

und China.<br />

Shape ist die Kunden-<br />

zeitung des <strong>Sapa</strong>konzerns und<br />

erscheint zwei Mal jährlich in 14<br />

Sprachen. Shape wird auch auf<br />

www.sapagroup.com veröffentlicht.<br />

14<br />

18<br />

Verantwortliche Herausgeberin:<br />

Eva Ekselius<br />

Redakteur: Carl Hjelm<br />

Grafische Gestaltung: Karin<br />

Löwencrantz<br />

Produktion: OTW Publishing<br />

Druck: Strokirk-Landströms,<br />

Lidköping<br />

Adressenänderungen:<br />

Kunden wenden sich bitte<br />

an ihre Kontaktperson bei<br />

<strong>Sapa</strong>, Mitarbeiter an die<br />

Personalabteilung und alle übrigen<br />

Leser an die Informationsabteilung,<br />

Tel. +46 (0) 8 459 59 00.<br />

Wir gestalten die Zukunft


SAPA ÜBERNIMMT INDALEX<br />

Breitere geographische<br />

Abdeckung und größere<br />

Möglichkeiten<br />

Der weltgrößte Hersteller von Aluminiumprofilen<br />

legt weiter zu: Am 31. Juli war die Übernahme<br />

des Strangpress-Unternehmens Indalex, Illinois,<br />

spruchreif. Damit ist <strong>Sapa</strong> nun mit sechs<br />

Fabriken in den USA und fünf in Kanada vertreten.<br />

Hinzu kommen zwei Gießereien und<br />

29 Pressen mit einer Gesamtkapazität von<br />

rund 315 000 Tonnen pro Jahr.<br />

DIE ÜBERNAHME wird <strong>Sapa</strong>s geographische Präsenz in Nordamerika verstärken<br />

und die Tür nach Kanada öffnen, wo Indalex als wichtigster Akteur der<br />

Extrusionsbranche bekannt ist. Dank der besseren Aufstellung in puncto<br />

Lackierung, Anodisierung und Montage wird <strong>Sapa</strong> zudem über eine bessere<br />

Logistik sowie eine breitere Produkt- und Leistungspalette verfügen. Indalex<br />

steuert sein Know-how und die Expertise bei der Pulverlackierung bei,<br />

so dass <strong>Sapa</strong> seinen Kunden noch umweltfreundlichere und effizientere<br />

Lösungen bieten kann.<br />

„Wir haben eine starke Marktposition, und für <strong>Sapa</strong> ist die Pflege<br />

guter Kundenbeziehungen ganz wesentlich – besonders in diesen Zeiten.<br />

Wir können unseren Kunden ein einmaliges Sortiment an Produkten und<br />

Dienstleistungen anbieten“, erklärte Bjørn Wiggen, <strong>Sapa</strong>s Geschäftsführer<br />

und Konzernchef, nach Unterzeichnung des Vertrags. „<strong>Sapa</strong> wird in<br />

Nordamerika neue Endanwender-Applikationen entwickeln, was sowohl<br />

den Kunden als auch der Extrusionsbranche als ganzer zugute kommen wird.<br />

Indalex verfügt über große Produktionskompetenzen und bestens<br />

gepflegte Produktionsanlagen, ist also ein gesundes Unternehmen.<br />

Die Verbindung von <strong>Sapa</strong> und Indalex verschafft uns eine breitere<br />

Produktpalette und eine bessere geographische Abdeckung.<br />

Durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen<br />

werden wir unseren Kunden ein komplettes Spektrum an<br />

Lösungen anbieten können; der Name Indalex wird nach<br />

und nach auslaufen.”<br />

NORDAMERIKA<br />

› # 2 2009 SHAPE • 3


NORDAMERIKA<br />

Ein natürlicher Schritt<br />

Nach fast zehn Jahren bei Indalex kehrt Tim Stubbs zu<br />

<strong>Sapa</strong> zurück: als Geschäftsbereichsleiter für <strong>Sapa</strong> Profiles<br />

North America. Shape hatte Gelegenheit, Tim Stubbs zur<br />

kürzlich durchgeführten Übernahme sowie zur Lage auf dem<br />

nordamerikanischen Markt zu befragen.<br />

Tim Stubbs<br />

4 SHAPE • # 2 2009<br />

Mit dem Kauf von Indalex erwirbt<br />

<strong>Sapa</strong> elf Fabriken in Nordamerika.<br />

Hier das Werk in Connersville,<br />

USA.<br />

Wie war die allgemeine Reaktion auf die<br />

Übernahme von Indalex durch <strong>Sapa</strong>?<br />

Wie immer bei Veränderungen waren die<br />

Kunden und andere Interessenten zunächst<br />

etwas verunsichert, was sich jedoch in der<br />

Zwischenzeit gelegt hat. Es hat sich herumgesprochen,<br />

dass wir ein stabiles Unternehmen<br />

mit einer starken Mutterfirma im Rücken<br />

sind. Die Tatsache, dass Orkla trotz des derzeit<br />

herrschenden wirtschaftlichen Klimas an uns<br />

glaubt, ist der denkbar beste Vertrauensbeweis.<br />

Dem können wohl alle zustimmen.<br />

Wie werden <strong>Sapa</strong> und Indalex einander<br />

ergänzen?<br />

Es bestehen große Gemeinsamkeiten hinsichtlich<br />

der Geschäftsstrategie und -philosophie. Beide<br />

Unternehmen streben danach, Lösungen zu liefern<br />

und die Kunden in den Mittelpunkt zu stellen.<br />

Dazu ergänzen wir einander auch hinsichtlich<br />

der Unterschiedlichkeiten, was sehr interessant ist:<br />

Indalex ist im Bau- und Lackierbereich stark, während<br />

<strong>Sapa</strong> die Technologie und Kompetenz besitzt,<br />

um den Kunden Mehrwerte bieten zu können.<br />

Wir ergänzen einander außerdem geographisch –<br />

Indalex ist die Nummer eins in Kanada, wo <strong>Sapa</strong><br />

bisher noch nicht mit eigener Produktionsstätte<br />

vertreten war, und die beiden Firmen sind in<br />

unterschiedlichen Teilen der usa aktiv. Rein praktisch<br />

gesehen, sind die geografischen Unterschiede<br />

positiv, da wir so eine größere Reichweite haben.<br />

Es ist unser Ziel, die Stärken beider Firmen<br />

zu nutzen und das neue Unternehmen noch<br />

besser aufzustellen – indem wir ein unschlagbares<br />

Spektrum an Produkten und Lösungen anbieten.<br />

Wir verfügen heute über die denkbar beste<br />

Kombination, um den gesamten Extrusionsmarkt<br />

zu bedienen.<br />

Inwiefern profitieren die Kunden von dieser<br />

Übernahme?<br />

Wir können jetzt den Kunden ein komplettes<br />

Leistungsspektrum anbieten: technischen Support<br />

auf höchstem Niveau, diverse Lackierungslösungen<br />

und eine bessere geographische Abdeckung, was<br />

für die Kunden kürzere Stellzeiten und weniger<br />

Lagerhaltung bedeutet. Für die Kunden wird<br />

es einfacher und praktischer, künftig nur einen<br />

einzigen Kontakt für Kundendienst und Vertrieb<br />

zu haben. Wir haben einmalige Möglichkeiten,<br />

Kunden in aller Welt in mehren Tausend<br />

Kilometern Entfernung zu betreuen.<br />

Ich möchte auch betonen, dass wir ständig<br />

daran arbeiten, uns unsere Position sowie derzeitige<br />

und neue Kunden zu verdienen. Wir werden unsere<br />

Kunden niemals als selbstverständlich betrachten,<br />

nur weil wir ein Großkonzern sind.<br />

Beschreiben Sie den Markt für Aluminiumprofile<br />

in Nordamerika, den weltweit zweitgrößten<br />

Extrusionsmarkt.<br />

Der gesamte us-Markt liegt immer noch 60<br />

Prozent unter dem Rekordniveau von 2006.<br />

Kanada ist nicht im gleichen Maße betroffen<br />

wie die usa, aber da die usa Kanadas größter<br />

Handelspartner sind, steht der dortige Markt<br />

dennoch stark unter Druck und der Umsatz ist<br />

um etwa 35 Prozent gesunken. Nie zuvor hat die<br />

Extrusionsbranche in Nordamerika einen derartig<br />

starken Rückgang erfahren, und die Finanzkrise<br />

hat große Veränderungen mit sich geführt, u.a.<br />

Konsolidierungen.<br />

Das wirtschaftliche Klima ist für uns und unsere<br />

Kunden eine Herausforderung, bietet jedoch auch<br />

große Chancen: Nie zuvor waren unsere Kunden<br />

so an Lösungen interessiert, die zu einem rentablen<br />

Wachstum beitragen. Die Kunden wünschen<br />

flexiblere und anpassungsfähigere Extrusions-<br />

Lieferanten und sie achten mehr als bisher auf die<br />

Lagerstände. Es findet ein allgemeines Umdenken<br />

statt und ich glaube, das Just-In-Time-Konzept<br />

wird sich mehr und mehr durchsetzen.


Bestehen Unterschiede zwischen dem kanadischen<br />

und dem amerikanischen Markt?<br />

Es gibt viele Gleichheiten im Hinblick darauf,<br />

was die Kunden erwarten und schätzen. Man<br />

muss sich allerdings auch bewusst machen, dass<br />

es sich um zwei verschiedene Länder mit unterschiedlichen<br />

Kulturen handelt und – im Falle<br />

Quebec – auch mit unterschiedlichen Sprachen.<br />

Für uns ist es wichtig, dass wir uns an die verschiedenen<br />

Kulturen anpassen können, so wie wir es<br />

auch in Europa tun.<br />

Welche Möglichkeiten sehen Sie für <strong>Sapa</strong><br />

in Nordamerika?<br />

Trotz der schwierigen Marktlage ist das<br />

Potenzial enorm. Die Kunden suchen nach<br />

einem Anbieter, der auf Anhieb lieferbereit ist,<br />

da sie sich mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren<br />

müssen. Dadurch ergeben sich für uns<br />

neue Möglichkeiten, z.B. im Gewerbe- und<br />

im Transportsektor. lkws und Anhänger sind<br />

wieder im Kommen, was erfahrungsgemäß<br />

ein gutes Zeichen ist. Das ist eine enorme<br />

Chance angesichts des globalen Diskurses über<br />

Treibstoffeffizienz und maximale Nutzlasten bei<br />

Anhängern und Zugwaggons.<br />

Stranggepresstes Aluminium ist die perfekte<br />

Calgary<br />

Vancouver<br />

Portland<br />

Spanish Fork<br />

City of Industry<br />

Yankton<br />

Parsons<br />

Indalex in <strong>Sapa</strong> Profiles North America integriert<br />

Vor der Übernahme war Indalex Nordamerikas<br />

zweitgrößter Anbieter von stranggepresstem<br />

Aluminium und das einzige Unternehmen mit<br />

geographischer Abdeckung von Küste zu Küste.<br />

Indalex steuert sechs Strangpressanlagen in den<br />

USA und fünf in Kanada bei; die Gesamtkapazität<br />

liegt bei ca. 315 000 Jahrestonnen. Indalex verfügt<br />

über 29 Strangpressen mit Durchmessern bis<br />

zu 16 Zoll (41 cm), zwei Anodisierungsanlagen,<br />

zwei Gießereien und sechs elektrostatische<br />

Lackierstraßen mit Pulverlackierungsmöglichkeit.<br />

Indalex bietet viele verschiedene<br />

Kundenlösungen an, von der Anodisierung<br />

und speziellen Oberflächenbehandlungen<br />

Lösung, denn es ist rostfrei und lässt sich leicht<br />

nach den verschiedensten Kundenvorgaben formen.<br />

Auch hinsichtlich der Infrastruktur sehen<br />

wir – dank diverser Konjunkturmaßnahmen<br />

– gute Möglichkeiten und wir analysieren<br />

Anwendungen für Brücken sowie Sperren und<br />

Leitplanken an Autobahnen.<br />

Sie waren seit 2000 bei Indalex tätig, zuletzt<br />

als Geschäftsführer und Konzernchef.<br />

Sie haben außerdem bei <strong>Sapa</strong> in<br />

SAPAS PRÄSENZ IN NORDAMERIKA<br />

Magnolia<br />

Delhi<br />

bis hin zur Unterstützung beim Einkauf von<br />

Metall. Das Unternehmen verfügt über ein breites<br />

Produktspektrum aus Aluminiumbolzen,<br />

Elektroinstallationsrohren aus Aluminium,<br />

Standardprodukten, maßgeschneiderten stranggepressten<br />

Produkten und nach ISO und QS/TS<br />

qualitätszertifizierten Komponenten.<br />

Ebenso wie <strong>Sapa</strong> betreut Indalex Kunden<br />

aus den verschiedensten Industriezweigen,<br />

darunter aus der Bau-, Transport-, Fahrzeug-, IT-,<br />

Maschinenbau- und Anlagenbaubranche sowie<br />

dem Gebrauchsgütersektor. Das Unternehmen hat<br />

ca. 1.400 Angestellte.<br />

Großbritannien ge-arbeitet. Wie fühlt<br />

es sich an, wieder bei <strong>Sapa</strong> zu arbeiten,<br />

mit <strong>Sapa</strong> als neuem Eigentümer?<br />

Es ist wie nach Hause zu kommen. Ich<br />

habe nur beste Erfahrungen und verdanke<br />

<strong>Sapa</strong> viel Unterstützung für meine persönliche<br />

Entwicklung und berufliche Karriere. Deshalb<br />

bin ich froh, wieder zurückzukommen und<br />

mich hoffentlich ein Stück weit revanchieren<br />

zu können!<br />

Montreal<br />

Toronto<br />

Mountaintop<br />

Cressona<br />

Elkhart<br />

Burlington<br />

Connersville<br />

Catawba<br />

Gainesville<br />

# 2 2009 SHAPE • 5


KURZ & BÜNDIG<br />

<strong>Hätten</strong> Sie’s <strong>gewusst</strong>?<br />

… dass ungefähr 8 Prozent der Erdkruste aus<br />

Aluminium in Form verschiedener Mineralien besteht?<br />

6 SHAPE • # 2 2009<br />

Ins rechte Licht gerückt<br />

><br />

„Es ging uns nicht nur um die Straßenbeleuchtung, wir wollten auch eine Botschaft vermitteln“,<br />

erklären die Stadtplaner in Blaenau Gwent, Süd-Wales. Die Brücke der mittelgroßen walisischen<br />

Stadt Abertillery bildet eine wichtige Verbindung zwischen zwei Stadtteilen. Mit Hilfe neuer<br />

Straßenlaternen sollte sie akzentuiert werden und die Aufmerksamkeit erhalten, die ihr gebührt.<br />

Einer der führenden Straßenlaternenhersteller Großbritanniens, Urbis Lighting (Teil der<br />

Schrédergruppe), ist ständig bestrebt, den Beleuchtungsstandard zu verbessern und dabei gleichzeitig<br />

den Energieverbrauch und die Lichtverschmutzung seiner Produkte zu reduzieren. Das<br />

Unternehmen erhielt den Auftrag, optisch ansprechende Straßenlaternen aus Aluminium zu entwerfen,<br />

die die Bedeutung der Brücke in Abertillery angemessen betonen würden. Mit der Herstellung der<br />

Laternenpfähle „Ladder“ wurde <strong>Sapa</strong> Pole Products beauftragt. Neben dem reinen Design bot auch<br />

die technische Ausführung gewisse Herausforderungen. Am unteren Ende der Lichtmasten wurde eine<br />

Platte angeschweißt, mit der die Leuchten an seitlichen Flanschen an der Brücke befestigt wurden.<br />

Urbis Lighting war sowohl mit der Qualität der Arbeitsleistung als auch dem technischen Know-how<br />

mehr als zufrieden. Doch noch mehr Grund zur Freude haben die Einwohner von Abertillery: „Einfach hervorragend!<br />

Eine phantastische Straßenbeleuchtung, die eine erhebliche Verbesserung des Straßenbildes<br />

bedeutet und an der sich noch viele Generationen erfreuen werden.“<br />

Ein sicheres Profil<br />

><br />

Schweden führte als eines der ersten Länder den<br />

biometrischen Reisepass ein – die Ausrüstung für die<br />

Erfassung der dazu benötigten Daten stammt von Speed Identity.<br />

Speed Identity ist ein schwedisches Unternehmen, das sich als<br />

führender Anbieter von hochtechnologischen biometrischen<br />

Sicherheitslösungen für Behörden und Unternehmen einen<br />

Namen gemacht hat.<br />

Die Produktserie Speed Capture besteht sowohl aus<br />

stationären als auch mobilen Systemen für die Identifizierung<br />

durch Fingerabdrücke und Irismuster. Das Modell Speed<br />

Capture Station 1000 – ein höhenverstellbares Stehterminal, das<br />

biometrische Informationen mithilfe von Kameras, Signaturscanner<br />

und Fingerabdruckleser erfasst – kommt in zahlreichen schwedischen<br />

Polizeiinspektionen zum Einsatz und wird heute auch in andere Länder,<br />

hauptsächlich innerhalb der EU, exportiert.<br />

<strong>Sapa</strong> liefert die komplett bearbeiteten und oberflächenbehandelten<br />

Profile für die Terminalsäule, einschließlich der<br />

Innenwände und -klappen, hinter denen sich die Elektronik verbirgt.<br />

Speed Capture Station 1000 ist eines der jüngsten Produkte<br />

des Unternehmens und wird dieses Jahr in 500 Exemplaren<br />

gefertigt. Aufgrund der steigenden Anforderungen an eine sichere<br />

Identifizierung kann Speed Identity auch weiterhin mit einem<br />

wachsenden Absatzmarkt für seine Produkte rechnen.<br />

Nicht vom Erfolg<br />

geblendet<br />

><br />

Als Solar-Screen von Schwedens größtem<br />

Stromanbieter mit der Lieferung von 5.000<br />

Rollos beauftragt wurde, hätte sich das Unternehmen<br />

eine Zukunft als Zulieferer der Baubranche aufbauen<br />

können. Stattdessen feiert das Erfolgsunternehmen<br />

dieses Jahr sein 35-jähriges Firmenjubiläum als<br />

Hersteller von Sonnenschutzrollos für Gebäude,<br />

Fahrzeuge und Maschinen. Der erste Auftrag war<br />

ausschlaggebend dafür, dass Solar-Screen – einer<br />

der ältesten Kunden von <strong>Sapa</strong> – sich spezialisierte und<br />

seine Produkte an ein Marktsegment anpasste, in dem<br />

es keine Mitbewerber gab.<br />

Solar-Screens Sonnenschutzrollos aus Polyester<br />

mit einem alubedampften Film reflektieren bis zu<br />

75 Prozent der Sonnenstrahlung.<br />

„Die Aluminiumprofile, die wir für die Rollokassetten<br />

und -leisten brauchen, haben wir von Anfang an<br />

ausschließlich von <strong>Sapa</strong> bezogen. Aluminium ist ein<br />

leichtes und umweltfreundliches Metall, und Solar-<br />

Screen und <strong>Sapa</strong> haben ihre Kooperation im Laufe der<br />

Jahre ausbauen und vertiefen können“, berichtet Mats<br />

Ekman, Einkaufsleiter bei Solar-Screen.


FlORES vAllES<br />

Das spanische Unternehmen<br />

Flores Valles verwaltet eine<br />

lange industrielle Tradition. Als<br />

Entwickler, Hersteller und<br />

Installateur von Großküchen-<br />

und Laborausstattungen<br />

ist das Unternehmen ein<br />

Musterbeispiel dafür, wie der<br />

innovative Unternehmergeist<br />

eines Handwerkers auch noch<br />

nach Generationen in einem<br />

Unternehmen mit globaler<br />

Präsenz weiterleben kann.<br />

FAST 180 JAHRE sind vergangen, seitdem der<br />

Handwerker Manuel Valles aus Madrid für<br />

seine Herde und Kamine bekannt wurde. Sechs<br />

Generationen später wird das Unternehmen von<br />

seinem Nachfahren José Luis Flores Valles geführt.<br />

Anders als früher sitzen die Kunden heute nicht<br />

mehr nur in Spanien, sondern auch in China,<br />

Argentinien, Saudi-Arabien und vielen anderen<br />

Ländern. Aus der Werkstatt von einst ist ein<br />

modernes Werk geworden, dessen Produkte nicht<br />

mehr am Küchentisch, sondern von einer eigenen<br />

Abteilung für Forschung und Entwicklung<br />

entworfen werden. Rund 200 Mitarbeiter sind<br />

mittlerweile für das Unternehmen tätig.<br />

Während Flores Valles früher auf die<br />

Herstellung klarliniger, pflegeleichter, moderner<br />

Produkte für Industrieküchen auf dem spanischen<br />

Markt spezialisiert war, begann man<br />

1959 zudem technische Einrichtung für Labors<br />

herzustellen – auch dies ein Sektor, der hohe<br />

Anforderungen an Hygiene, Funktionalität und<br />

Zuverlässigkeit stellt.<br />

„Funktionalität, Stärke und Zuverlässigkeit<br />

spielen bei uns schon<br />

immer eine ganz<br />

besondere Rolle“,<br />

so Raquel Gonzalez,<br />

Kommunikationsleiterin<br />

des<br />

Unternehmens, das<br />

heute auf beiden<br />

Raquel González<br />

Märkten führend ist.<br />

„Meiner Meinung nach ist der Grund für<br />

unseren Erfolg heute der gleiche wie früher:<br />

Wir haben die qualifiziertesten, erfahrensten<br />

Mitarbeiter und die hochwertigsten<br />

Werkstoffe“, erklärt sie.<br />

Dass man einmal ausschließlich Aluminium<br />

und Edelstahl verarbeiten würde, war 1830, als<br />

das neugegründete Unternehmen Holzöfen aus<br />

Eisen herstellte, schlicht undenkbar.<br />

„Aus Labors und Großküchen sind dichte,<br />

hitze- und feuchtigkeitsbeständige Metalle wie<br />

Aluminium nicht mehr wegzudenken“, weiß<br />

die Kommunikationsspezialistin zu berichten.<br />

„Dank seines geringen Gewichts und seiner<br />

Formbarkeit verarbeiten wir Aluminium zu<br />

UNTERWEGS<br />

INNOVATION UND TrADITION<br />

Flores Valles profitiert von der Zusammenarbeit mit einem großen Aluminiumprofilanbieter wie <strong>Sapa</strong>. „Durch<br />

eigene Werke kann <strong>Sapa</strong> sowohl beste Produktqualität als auch Liefersicherheit garantieren“, lobt Raquel<br />

Gonzalez von Flores Valles.<br />

geometrisch anspruchsvollen Komponenten –<br />

und das zu einem vernünftigen Preis.<br />

Aluminium ist zudem beständig gegenüber<br />

Säuren und Lösungsmitteln, was für den<br />

Einsatz in Labors unerlässlich ist. Durch die<br />

Nachbehandlung mit Epoxid-Polyester können<br />

dem Metall auch alkalische Produkte nichts<br />

anhaben.<br />

Ob für Großküchen oder Labors entworfen:<br />

Produkte von Flores Valles zeichnen sich stets<br />

durch außergewöhnliches Design, hochtechnologische<br />

Lösungen und eine durchdachte<br />

Ergonomie aus.<br />

TEXT ErICO OLLEr WESTErBErG<br />

# 2 2009 SHAPE • 7


BAHNHOFS-<br />

DACH MIT<br />

PHANTASIE-<br />

VOLLEr FOrM<br />

Der neue Bahnhof Guillemins im belgischen Lüttich zeigt,<br />

dass die Stadt einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für<br />

Hochgeschwindigkeitszüge zwischen West- und Osteuropa<br />

darstellt. Besonders phantasievoll gestaltet ist das 32.000<br />

Quadratmeter große Dach mit auf Stahlträgern ruhenden<br />

Aluminium- und Glaspanelen.<br />

8 SHAPE • # 2 2009<br />

UM DIE GROSSE Bedeutung, die Guillemins für<br />

das Eisenbahnnetz hat, ins rechte Licht zu<br />

rücken, beschloss die staatliche belgische<br />

Eisenbahngesellschaft sncb/nmbs, Teilbereiche<br />

des Bahnhofs zu erneuern. Das Bahnhofsgebäude<br />

wurde teilweise abgerissen und um ein komplett<br />

neues, an das alte Hauptgebäude angeschlossenes<br />

Bauwerk ergänzt. Die Stadt Lüttich kann sich<br />

nun mit einem beeindruckenden und eleganten<br />

Bahnhof vom spanischen Starachitekten Santiago<br />

Calatrava brüsten. Die Umsetzung seiner kreativen<br />

Entwürfe wurde 2004 ausgeschrieben. Den<br />

Zuschlag erhielt das belgische Bauunternehmen<br />

Portal – nicht zuletzt dank seines guten Rufs und<br />

seiner großen Erfahrung mit ähnlichen europäischen<br />

Projekten.<br />

DAS DACH wuRDE von Portal hergestellt, montiert<br />

und errichtet. Mit dem Strangpressen und<br />

Lackieren der Aluminiumprofile beauftragte Portal<br />

seinen langjährigen Kooperationspartner <strong>Sapa</strong><br />

rc Profiles. Die Referenzliste von Portal enthält


Bauvorhaben wie den Brüsseler Bahnhof Midi, die<br />

Fassaden des Mondrian-Gebäudes in Waterloo,<br />

Dachkuppeln, Restaurant und Geschäfte in<br />

Antwerpens Hauptbahnhof, das Dach des Sitzes<br />

der eu-Kommission in Brüssel sowie das Dach des<br />

Museums Bois du Cazier in Marcinelle.<br />

ALS DAS 1953 gegründete Brüsseler unternehmen<br />

Metalport für immer seine Tore schloss, entstand<br />

der Nachfolger Portal – ein Unternehmen, das<br />

Mit dem Strangpressen und Lackieren der<br />

Aluminiumprofile beauftragte Portal seinen langjährigen<br />

Kooperationspartner <strong>Sapa</strong> RC Profiles.<br />

Für den Bau des Bahnhofs Guillemins in Lüttich wurden Aluminiumprofile mit<br />

einem Gewicht zwischen 128 g und 8 kg pro laufendem Meter verbaut – alles in<br />

allem 148 Tonnen Aluminium.<br />

nun schon seit 1976 isolierende Dachsysteme aus<br />

Stahl oder Aluminium und Glas entwirft und<br />

entwickelt. <strong>Sapa</strong> arbeitet schon lange mit dem<br />

Bauunternehmen zusammen und konnte im Laufe<br />

der Zeit unschätzbare Kenntnisse über Portals<br />

technische Anforderungen erwerben.<br />

„Das ist ein enormer Vorteil für uns“, erklärt der<br />

Projektleiter Benoît Monfort.<br />

<strong>Sapa</strong>s Know-how und Erfahrung waren bei dem<br />

Lütticher Großprojekt besonders wichtig.<br />

„Nach ausgiebigen Diskussionen über<br />

Dachstruktur, Stahlträger etc. arbeiteten unsere<br />

Ingenieure die technischen Details aus, die für die<br />

Umsetzung der Gestaltungsideen des Architekten<br />

erforderlich waren. Sie stellten Berechnungen<br />

zum Gewicht der Aluminiumprofile, den<br />

Abmessungen, Toleranzen und der Stabilität sowie<br />

der Ausformung der Presswerkzeuge an“, erläutert<br />

Monfort weiter.<br />

„Bereits in diesem Projektstadium war <strong>Sapa</strong><br />

ein wertvoller Partner. Wir erhielten enorm viel<br />

Unterstützung und zahlreiche Tipps. Während<br />

dieser sechs Monate langen Projektphase waren<br />

wir in ständigem Kontakt mit <strong>Sapa</strong> – per Telefon,<br />

E-Mail oder bei persönlichen Meetings.“ Je ein<br />

Projektleiter von Portal und <strong>Sapa</strong> war für das<br />

Projekt verantwortlich.<br />

„DANK DIESER ZuSAMMENARBEIT konnten wir Pläne<br />

vorlegen, die den ästhetischen Wünschen des<br />

Architekten genügten – keine ganz leichte<br />

Aufgabe.“<br />

Daraufhin wurden von unabhängigen<br />

Ingenieurbüros und dem Architekturbüro verschiedene<br />

Tests durchgeführt, für die Portal maßstabsgerechte<br />

Modelle der größten Dachelemente<br />

herstellte. 2005 konnte schließlich mit der<br />

Montage der Profile begonnen werden.<br />

„Ein großer Vorteil unserer Zusammenarbeit<br />

war, dass <strong>Sapa</strong> die Profile vor der Montage nicht<br />

nur strangpresste, sondern außerdem lackierte – so<br />

hatten wir zwei Zulieferer in einem. Außerdem<br />

funktioniert die Kooperation so gut, weil <strong>Sapa</strong><br />

genau weiß, wie wir unsere Profile montieren.<br />

Ein weiterer Vorteil ist <strong>Sapa</strong>s Fähigkeit, Profile<br />

verschiedener Größen zu bearbeiten“, lobt der<br />

Projektleiter.<br />

Für das Bauvorhaben in Lüttich wurden<br />

Aluminiumprofile mit einem Gewicht zwischen<br />

128 g und 8 kg pro laufendem Meter verbaut –<br />

alles in allem 148 Tonnen Aluminium.<br />

FÜR DEN EINBAu ofder Dachelemente war ein spanisches<br />

Bauunternehmen verantwortlich, das<br />

DESIGN<br />

die Stahlträger montierte und auf das Gebäude<br />

aufsetzte. Als das 85 Meter lange Gewölbe installiert<br />

war, begann Portals eigentliche Arbeit. Die<br />

Lieferungen von <strong>Sapa</strong> erfolgten kontinuierlich<br />

während des gesamten Prozesses.<br />

„Die Konstruktion, die auf die Träger aufgesetzt<br />

wurde, glich eventuelle Unregelmäßigkeiten und<br />

Abweichungen aus, so dass wir eine perfekt gleichmäßige<br />

Auflage für unser Dachsystem hatten.<br />

Mit der Montage der obersten Lage Aluminium<br />

und Glas warteten wir, bis das gesamte Tragwerk<br />

fertig war. Zu sehen, wie die 32.000 Quadratmeter<br />

große Dachfläche nach und nach mit Glas gedeckt<br />

wurde, war ein beeindruckendes Erlebnis“,<br />

beschreibt Monfort.<br />

Der Bahnhof Guillemins in Lüttich ist das<br />

jüngste Vorzeigeobjekt von Portal und <strong>Sapa</strong> rc<br />

Profiles. Der Auftrag bescherte Portal einen wesentlichen<br />

Kapitalzuwachs, den das Unternehmen<br />

unter anderem für die Weiterentwicklung<br />

nationaler und internationaler Projekte und die<br />

Erweiterung des Hauptsitzes im wallonischen<br />

Lessines nutzte.<br />

TEXT DOrINE VANHOUTTEGHEM<br />

FOTO ©WWW.ALAINJANSSENS.BE<br />

Calatrava – Ingenieur, Architekt und Künstler<br />

Santiago Calatrava ist nicht nur einer der welt-<br />

weit berühmtesten Architekten, sondern auch<br />

Bauingenieur und Künstler. Mit seinen jüngsten<br />

Bauwerken, wie zum Beispiel dem Olympiastadion<br />

in Athen für die Sommerspiele 2004 oder dem<br />

neuen Bahnhof im belgischen Lüttich, hat er für<br />

Furore gesorgt. Calatrava ist weltweit der einzige<br />

Architekt, dessen Werke sowohl im Museum of<br />

Modern Art als auch im Metropolitan Museum of<br />

Art in New York ausgestellt wurden. Derzeit arbeitet<br />

er an der neuen U-Bahnstation am Ground Zero in<br />

Manhattan und am höchsten Gebäude der USA,<br />

dem 160-geschossigen Wolkenkratzer Chicago<br />

Spire. Seine Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen<br />

ausgezeichnet, u.a. 2005 mit der Goldmedaille des<br />

AIA (American Institute of Architects). Calatrava<br />

ist einer der bedeutendsten und innovativsten<br />

Architekten unserer Zeit.<br />

# 2 2009 SHAPE • 9


TECHNIK IM WANDEL DER ZEIT<br />

DESIgNITy<br />

GLEICHBLEIBEND HOHE<br />

OBErFLÄCHENQUALITÄT<br />

<strong>Sapa</strong> hat Designity entwickelt,<br />

eine neue Methode zur<br />

Oberflächenbehandlung von<br />

Produkten mit besonders hohen<br />

ästhetischen Anforderungen.<br />

Bisher war es nahezu unmöglich, eine gleichbleibend<br />

hohe Oberflächenqualität ohne Linien<br />

oder andere kleine Mängel zu gewährleisten.<br />

Dank <strong>Sapa</strong>s Designity gehört dieses Problem der<br />

Vergangenheit an.<br />

Designity eignet sich ausgezeichnet für<br />

Aluminiumprofile, die im Innen- oder Außenbereich<br />

verbaut werden und bei denen die Oberflächenqualität<br />

eine besonders große Rolle spielt, z.B. Möbel, Schränke,<br />

Fensterrahmen, Leuchten, Duschkabinen, Solarien und<br />

Displaysysteme.<br />

Die neue Oberflächenbehandlung erfolgt vor dem<br />

Eloxieren und entfernt sämtliche Oberflächenmängel<br />

und Farbabweichungen auf Profilen für den<br />

Sichtbereich.<br />

„Die Maschine sorgt für perfekte<br />

Oberflächen“, lobt <strong>Sapa</strong>s Product<br />

Manager Rinus van Meer.<br />

Der Öffentlichkeit wurde<br />

Designity im Februar auf der<br />

niederländischen Baufachmesse<br />

International Building and<br />

Construction Exhibition vorgestellt<br />

Rinus van Meer und stieß auf positive Resonanz, da<br />

10 SHAPE • # 2 2009<br />

die Nachfrage nach eloxierten Aluminiumprofilen mit<br />

perfekter Optik groß ist.<br />

BEIM ELOXIEREN HANDELT es sich um die herkömmlichste<br />

Art der Oberflächenveredlung, die für viele<br />

Einsatzzwecke geeignet ist. Einer der größten Vorteile<br />

von Designity ist die perfekte Optik, die dafür<br />

sorgt, dass <strong>Sapa</strong> Produkte mit gleichbleibend hoher<br />

Oberflächenqualität anbieten kann.<br />

Außerdem kann die Oberflächenbehandlung direkt<br />

bei <strong>Sapa</strong> vorgenommen werden – ein ganz wesentlicher<br />

Aspekt.<br />

„Dadurch sind die Durchlaufzeiten ungefähr genauso<br />

kurz wie bei herkömmlichen eloxierten Profilen und<br />

wir haben die hundertprozentige Kontrolle über den<br />

Verarbeitungsprozess“, erklärt der Product Manager.<br />

Er weist auch darauf hin, dass das Designity-Verfahren<br />

im Allgemeinen billiger ist als andere hochwertige<br />

Methoden wie zum Beispiel Polieren, Schleifen oder<br />

Strahlen.<br />

DIE ENTwICKLuNG uND Zulassung des einzigartigen<br />

Verfahrens zog sich über mehrere Jahre hin. Während<br />

dieser Zeit besuchte <strong>Sapa</strong> zahlreiche Kunden wie zum<br />

Beispiel Beleuchtungs- und Bauunternehmen, um sich<br />

ein genaues Bild vom Marktbedarf zu machen.<br />

„In die Entwicklungsarbeit flossen auch<br />

die Erfahrungen von Tür-, Solarien- und<br />

Messestandanbietern ein“, so van Meer.<br />

„Designity ist die perfekte Lösung für sichtbare<br />

Profile. Sie sorgt für außergewöhnlich hohe Qualität,<br />

mit der eloxierte Profile weiter aufgewertet werden.“<br />

TEXT CArI SIMMONSS


BJØRN<br />

WIGGEN<br />

Seit April ist Bjørn Wiggen neuer Geschäftsführer und<br />

Konzernchef bei <strong>Sapa</strong>. Im Alter von 36 Jahren wurde er<br />

jüngster Konzernchef der Brauerei Pripps. Seiner Ansicht<br />

nach bestehen zwischen dem Betrieb eines Bier- und<br />

eines Aluminiumkonzerns durchaus Ähnlichkeiten.<br />

›<br />

# 2 2009 SHAPE • 11


PROFILE<br />

Da Bjørn Wiggen im vergangenen<br />

Jahr in <strong>Sapa</strong>s<br />

Vorstand saß, ist ihm das<br />

Unternehmen bereits<br />

gut vertraut. Außer-dem<br />

ist er seit 25 Jahren für<br />

<strong>Sapa</strong>s Muttergesellschaft<br />

Orkla tätig, zuletzt als<br />

Geschäftsführer bei Elkem asa. Zuvor hatte<br />

er Führungspositionen bei Orkla Media<br />

und Mecom Europe inne und war u.a. bei<br />

den Carlsberg Brauereien für Zentral- und<br />

Osteuropa verantwortlich.<br />

Für positive Schlagzeilen sorgte er, als er mit 36<br />

Jahren jüngster Geschäftsführer in der Geschichte<br />

der Pripps Brauereien wurde.<br />

„Was für eine Herausforderung! Eine phantastische<br />

Möglichkeit und positive Erfahrung,<br />

bei der ich gezwungen war, Ergebnisse zu liefern<br />

und mich als Unternehmensführer zu profilieren.<br />

Ich bin in dieser Zeit definitiv mit meinen<br />

Aufgaben gewachsen“, berichtet er.<br />

Heute, dreizehn Jahre später, steht ihm eine neue<br />

Herausforderung bevor – diesmal als <strong>Sapa</strong>s neuer<br />

Geschäftsführer und Konzernchef mitten in einer<br />

tiefen Rezession, in der die Nachfrage nach Waren<br />

und Dienstleistungen stark gesunken ist. Doch<br />

Bjørn Wiggen ist bereits gut mit seinen neuen<br />

Arbeitsaufgaben vertraut.<br />

AuCH wENN ALuMINIuMPROFILE ein neuer<br />

Produktbereich für ihn sind, sieht er deutliche<br />

Parallelen zwischen einem Brauereikonzern und<br />

einem Aluminiumunternehmen – abgesehen davon,<br />

dass Bierdosen aus Aluminium hergestellt werden.<br />

„Sowohl Carlsberg als auch <strong>Sapa</strong> sind internationale<br />

Unternehmen, die in vielen verschiedenen<br />

Ländern vertreten sind, und als Mitarbeiter<br />

eines solchen Unternehmens muss man<br />

Verständnis für Menschen aus anderen Kulturen<br />

mitbringen und mit ihnen zusammenarbeiten<br />

können“, betont Wiggen.<br />

Durch seine Arbeit bei verbraucherorientierten<br />

Unternehmen wie Pripps und Carlsberg hat er ein<br />

Gefühl für den Markt entwickeln können – eine<br />

Tatsache, die seiner Meinung nach <strong>Sapa</strong> und seinen<br />

Kunden zugute kommen wird.<br />

„Gerade im Verbrauchermarketing habe ich<br />

umfangreiche Erfahrungen sammeln können, und<br />

auch wenn <strong>Sapa</strong>s Kunden größtenteils b2b-Kunden<br />

sind, darf man nie vergessen, das Unternehmen<br />

auch aus der Perspektive des Konsumenten zu<br />

betrachten.“<br />

BJØRN wIGGEN IST dafür bekannt, dass er<br />

negative Situationen in positive umwandeln<br />

und deutliche Ergebnisse liefern kann –<br />

12 SHAPE • # 2 2009<br />

Eigenschaften, die angesichts der derzeitigen<br />

wirtschaftlichen Lage von großem Nutzen sind.<br />

„Unser Absatzvolumen ist im ersten Quartal im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 % gesunken,<br />

und obwohl wir hart daran gearbeitet haben,<br />

die Kosten zu senken, ist die Rentabilität weiterhin<br />

schwach. Wir müssen uns auch in Zukunft auf den<br />

Cashflow konzentrieren“, meint er und fügt hinzu,<br />

dass er davon ausgeht, dass die Marktlage im gesamten<br />

Jahr 2009 schwach bleibt.<br />

„Die nächste Zeit wird für unsere Wettbewerber<br />

genauso schwer sein wie für uns, durch Orkla haben<br />

wir aber eine stabilere Grundlage als andere, und<br />

sobald der Markt sich erholt, werden wir gestärkt<br />

aus der Krise hervorgehen. Wir werden große<br />

Möglichkeiten haben, unsere Marktanteile auszubauen,<br />

sowohl durch organisches Wachstum als auch<br />

durch Firmenübernahmen.“<br />

DA BJØRN wIGGEN auf eine Vergangenheit in großen<br />

internationalen Unternehmen zurückblicken kann,<br />

weiß er genau, wie man gute Ergebnisse erzielt und<br />

ein erfolgreiches Unternehmen führt. Er betont, wie<br />

wichtig es ist, kulturelle Unterschiede zu respektieren<br />

und Verantwortung an die Teile des Unternehmens<br />

abzugeben, die am nächsten am Markt arbeiten.<br />

„In einem dezentralisierten Unternehmen wie <strong>Sapa</strong><br />

können wir nicht ein einziges Modell praktizieren,<br />

gleichzeitig ist es wichtig, die Vorteile zu nutzen,<br />

die ein großer Konzern bietet und in Bereichen wie<br />

Einkauf und gemeinsame Dienstleistungen zusammenzuarbeiten.“<br />

Langfristig zu denken und strategisch in einem<br />

Team zu arbeiten, ist für ihn oberstes Gebot. Selbst<br />

beschreibt er sich als analytisch und fügt hinzu, dass<br />

ihn, was Zahlen betrifft, niemand hinters Licht führen<br />

kann. In der nächsten Zeit will er verschiedene<br />

Teile des Unternehmens analysieren und Bereiche<br />

identifizieren, in denen Verbesserungspotenziale<br />

bestehen.<br />

<strong>Sapa</strong> wird auch in Zukunft Profile produzieren<br />

und vertreiben und in enger Zusammenarbeit mit<br />

den Kunden neue Lösungen erarbeiten.<br />

„Wir werden sowohl unser Know-how als auch<br />

unsere Support-Dienstleistungen weiter ausbauen“,<br />

Wissenswertes zu <strong>Sapa</strong>s neuem<br />

Geschäftsführer und Konzernchef<br />

Wohnort: Stockholm und Oslo.<br />

Früheres „Zuhause“: Arbeitete im Auftrag<br />

von Tuborg eine Zeitlang in Izmir, Türkei.<br />

Führungsstil: Greift nicht aktiv in das<br />

operative Geschäft ein, sondern gibt eine<br />

deutliche Vision und Strategie vor. Arbeitet<br />

gerne „durch“ Menschen.<br />

Freizeitinteressen: Fitness,<br />

Bergwanderungen, Waldspaziergänge,<br />

Reisen und Passiv-Fußballer.<br />

Lieblingsmannschaft: Rosenborg<br />

(Norwegen) und Queens Park Rangers<br />

(England).<br />

Studium: BWL an der norwegischen<br />

Handelshochschule NHH.<br />

Eigenschaften, die er bewundert:<br />

Energie, Engagement und Stabilität.<br />

Mag nicht: Illoyalität.<br />

erklärt der neue Geschäftsführer. „Ich bin davon<br />

überzeugt, dass wir die derzeitige Marktsituation<br />

meistern und in zwei bis drei Jahren ein stärkeres<br />

Unternehmen mit größerem Marktanteil, besserer<br />

Rentabilität und zahlreichen neuen, innovativen<br />

Kundenlösungen sind.“<br />

TEXT CArI SIMMONS<br />

FOTO MAGNUS GLANS<br />

„Ich bin davon überzeugt, dass wir die derzeitige<br />

Marktsituation meistern und in zwei bis drei<br />

Jahren ein stärkeres Unternehmen mit größerem<br />

Marktanteil, besserer Rentabilität und zahlreichen<br />

neuen, innovativen Kundenlösungen sind“


# 2 2009 SHAPE • 13


EINBLICK: CVM<br />

VOM WErT, DIE BEDÜrFNISSE<br />

DES KUNDEN<br />

ZU SEHEN<br />

Genau genommen werden bei <strong>Sapa</strong> schon immer CVM-Strategien<br />

praktiziert. Denn dass wir bei allem, was wir tun, in erster Linie von<br />

den Bedürfnissen der Kunden ausgehen, ist einer der Gründe<br />

für den Erfolg und das Wachstum unseres Unternehmens. Doch das<br />

Bewusstsein und die Systematik, mit der wir Mehrwerte erschließen,<br />

haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt.<br />

Schon in den 1960er Jahren wusste<br />

<strong>Sapa</strong>s Gründer, wie wichtig es ist,<br />

die Bedürfnisse des Kunden in den<br />

Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit zu stellen.<br />

Sein Konzept bestand darin, gemeinsam mit<br />

dem Kunden Gesamtlösungen zu entwickeln,<br />

um die Geschäfte des Kunden einfacher und<br />

kosteneffizienter zu gestalten.<br />

Marketingleiter Gunnar Burmann verglich<br />

<strong>Sapa</strong> auf Sales Meetings und Tagungen gern mit<br />

einer Würstchenbude: Eine Würstchenbude,<br />

die ausschließlich Würstchen verkauft, wird<br />

keine große Kundschaft haben, denn diese kauft<br />

lieber an Imbissständen, die neben Würstchen<br />

auch Brot, Pommes Frites, Ketchup, Senf und<br />

Getränke anbieten.<br />

„Wir müssen ganz einfach Leistungen und<br />

Produkte anbieten, die so gut sind, dass der Kunde<br />

bereit ist dafür zu zahlen. Gesamtlösungen aus<br />

einer Hand, auch ’one stop supply’ genannt, bieten<br />

dem Kunden sowohl logistische als auch administrative<br />

Vorteile. Aber natürlich müssen wir uns<br />

diese Extraleistung auch bezahlen lassen“, so Lars<br />

Gustafsson, Verkaufsleiter bei <strong>Sapa</strong> Profiler.<br />

LANGE ZEIT SPRACH man von Mehrwert und<br />

Kundennutzen, und das Konzept schien zu funktionieren.<br />

Jeder wusste ungefähr, was gemeint war,<br />

dachte man. Dass dies nicht der Fall war, stellte sich<br />

vor ein paar Jahren heraus, als zwei Studenten der<br />

Universität Växjö im Rahmen ihrer Magisterarbeit<br />

Interviews mit allen Vertriebsbeauftragten und<br />

Mitarbeitern der Finanzabteilung von <strong>Sapa</strong> Profiler<br />

im südschwedischen Vetlanda führten.<br />

„Auf die Frage, was unter den Begriffen zu<br />

verstehen sei, erhielten wir unzählige verschiedene<br />

Antworten. Einer der Befragten antwortete,<br />

es ginge darum, den Kunden eine Freude zu<br />

14 SHAPE • # 2 2009<br />

bereiten“, berichtet Lars Gustafsson.<br />

Als Ergebnis der Umfrage hielt <strong>Sapa</strong> Profiler<br />

schriftlich fest, wie sich das Leistungsspektrum<br />

des Unternehmens zusammensetzt: aus<br />

stranggepressten Profilen, verschiedenen<br />

Verarbeitungsverfahren, Produktentwicklung<br />

und fertigen logistischen Lösungen.<br />

Als in Schweden ungefähr zeitgleich der<br />

Begriff Kundenwertmanagement (Customer<br />

Value Management, cvm) aufkam, ließ <strong>Sapa</strong><br />

Profiler alle Vertriebsmitarbeiter an cvm-Schulungen<br />

teilnehmen.<br />

„Gemeinsame Zielsetzung ist es, die Wertschöpfungskette<br />

in unseren Fertigungsanlagen<br />

und beim Kunden zu optimieren“<br />

DIE GRuNDLAGEN VON gutem cvm sind Lars<br />

Gustafsson zufolge das Wissen um das eigene<br />

Leistungsangebot und die Fähigkeit dieses<br />

zu präsentieren. Den Weg zu erfolgreichen<br />

Geschäftsbeziehungen teilt er in vier Stufen auf:<br />

Die erste Stufe besteht stets darin, die<br />

Bedürfnisse des jeweiligen Kunden – die sich<br />

natürlich von Branche zu Branche unterscheiden<br />

– zu identifizieren und zu verstehen.<br />

Bei der nächsten Stufe geht es darum, mithilfe<br />

einer Bestandsaufnahme der Bedürfnisse<br />

eine Lösung zu entwickeln, die dem Kunden<br />

mehr bietet, als er schon hat. Beispielsweise<br />

kann <strong>Sapa</strong> anbieten, die Aluminiumprofile auf<br />

unterschiedliche Art und Weise zu bearbeiten:<br />

biegen, lackieren, eloxieren, umformen (Gas- und<br />

Hydroformung) oder schweißen – Arbeitsschritte,<br />

die der Kunde ansonsten selbst übernehmen oder<br />

einem zweiten Zulieferer überlassen müsste.<br />

Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand:<br />

geringerer Transportaufwand, weniger Kontakte<br />

mit Zulieferern, einfachere Logistik, einfachere<br />

Rechnungsstellung usw.<br />

Außerdem erhält der Kunde kompetente<br />

Unterstützung, um den Einsatz der<br />

Aluminiumprofile weiterzuentwickeln. Nicht<br />

selten führt die gemeinsame Arbeit zu völlig neuen<br />

Produkten, bei deren Entwicklung der Kunde<br />

zusammen mit <strong>Sapa</strong> in Werkzeug investiert, das von<br />

<strong>Sapa</strong> bei der Fertigung eingesetzt wird.<br />

In der dritten Stufe wird die Lösung bewertet<br />

und quantifiziert. Hier wird beispielsweise gefragt,<br />

was eine technische Lösung wert ist, bei der drei<br />

Schrauben pro Produkt eingespart werden. Was jede<br />

Schraube einschließlich Montageaufwand kostet,<br />

ist leicht zu berechnen. Schwieriger ist es, den vom<br />

Kunden empfundenen Wert zu quantifizieren.<br />

Beim letzten Schritt dokumentiert der Vertriebsbeauftragte<br />

die Lösung und präsentiert sie dem<br />

Kunden.<br />

„Wir müssen die Erwartungen des Kunden möglichst<br />

übertreffen. Einen zu hohen Preis zu verlangen,<br />

ist selten eine gute Idee. Früher oder später stellt<br />

der Kunde Vergleiche mit anderen Anbietern an,<br />

und dann hat man ein Problem. Die Gefahr ist groß,<br />

dass man Geld zurückzahlen muss und den Kunden<br />

für immer verliert“, warnt Gustafsson.<br />

<strong>Sapa</strong> Heat Transfer stellt gerolltes Aluminium<br />

und Rohrprodukte her, die in verschiedenen<br />

Arten von Wärmetauschern in Fahrzeugen und<br />

stationären Anwendungen eingesetzt werden. Der<br />

cvm-Ansatz des Unternehmens mit Fokus auf<br />

Gesamtlösungen und dem Schaffen von Werten bei<br />

den Kundebeziehungen ähnelt in vielerlei Hinsicht<br />

den Strategien von <strong>Sapa</strong> Profiler.<br />

cvm fängt bei <strong>Sapa</strong> Heat Transfer schon bei<br />

den eigenen Prozessen an. Stabile und effiziente<br />

Verfahren führen zu einer konsequenten und<br />

gleichmäßigen Qualität bei den vom Kunden<br />

gewünschten Materialeigenschaften.<br />

„Je geringer die Qualitätsschwankungen<br />

unserer Produkte, desto besser die Ausnutzung<br />

der Maschinen beim Kunden. Hohe und<br />

stabile Produktqualität sorgt für weniger<br />

Produktionsunterbrechungen, schnellere<br />

Fertigung, weniger Ausschuss und letztendlich<br />

natürlich auch niedrigere Gesamtkosten“, erklärt<br />

Kennet Persson, bei <strong>Sapa</strong> Heat Transfer für<br />

Business Development verantwortlich.


Wer dieses Ziel erreichen will, braucht gründliche<br />

Kenntnisse über die Prozesse des Kunden<br />

und darüber, wie der Kunde <strong>Sapa</strong>s Produkte<br />

einsetzt. <strong>Sapa</strong> Heat Transfer arbeitet deshalb<br />

intensiv an der Erweiterung und Vertiefung seiner<br />

Kundenbeziehungen.<br />

Durch Meetings, Diskussionen und<br />

Workshops zum Thema Technik und Produktion<br />

will man wegkommen von der eindimensionalen<br />

Beziehung zwischen Anbieter und Abnehmer.<br />

„Gemeinsame Zielsetzung ist es,<br />

die Wertschöpfungskette in unseren<br />

Fertigungsanlagen und beim Kunden zu optimieren.<br />

Manchmal lassen sich sogar ganze<br />

Prozessschritte eliminieren“, so Kennet Persson.<br />

EIN TIEFES VERSTÄNDNIS für die Belange des Kunden<br />

ist Voraussetzung dafür, dass man die beste<br />

Lösung für den Kunden anbieten kann – unabhängig<br />

davon, ob sie bereits fertig vorliegt oder<br />

erst entwickelt werden muss.<br />

„Die Produktentwicklungsphasen unserer<br />

Kunden sind häufig lang. Je früher wir mit unseren<br />

Kunden in Dialog treten und ihre Bedürfnisse identifizieren,<br />

desto größer sind unsere Möglichkeiten,<br />

unsere Produkte und Prozesse so anzupassen, dass<br />

wir gemeinsam Wertpotenziale erschließen können.“<br />

Viele Kunden wissen Kompetenz und<br />

aktives Engagement in der gesamten<br />

Wertschöpfungskette zu schätzen.<br />

„Unser Know-how, das wir in jahrelanger<br />

Arbeit aufgebaut haben, ist in vielerlei Hinsicht<br />

einzigartig. Und unser marketingorientierter<br />

Ansatz ist so erfolgreich, dass wir ihn auch in<br />

Zukunft verfolgen werden“, betont Persson.<br />

Außerdem ist <strong>Sapa</strong> Heat Transfer der einzige<br />

Akteur auf dem globalen Markt, der ein komplettes<br />

Produktportfolio mit sowohl stranggepressten<br />

und geschweißten Rohren als auch „fin<br />

strip“ anbieten kann.<br />

„Unser eigentliches Angebot sind optimierte<br />

Systemlösungen, die gemäß den jeweiligen<br />

Kundenbedürfnissen getestet und ausgewertet<br />

wurden.“<br />

Dass <strong>Sapa</strong> hinsichtlich cvm den richtigen Weg<br />

eingeschlagen hat, beweisen unter anderem von<br />

<strong>Sapa</strong> Profiler vorgenommene Messungen. Der<br />

Umsatzanteil der Mehrwertleistungen, d.h. aller<br />

Leistungen außer Aluminiumprofilen, steigt stetig.<br />

Auch die Kurven für verschiedene kpi-Parameter<br />

(Key Performance Indicators) wie Kundentreue,<br />

Kundenzufriedenheits-Index und Rentabilität der<br />

Mehrwerte zeigen seit Jahren einen positiven Trend.<br />

„Wir haben gelernt, die Bedürfnisse der Kunden<br />

zu verstehen und Methoden dafür entwickelt – das<br />

ist unser Erfolgskonzept“, erklärt Lars Gustafsson.<br />

TEXT THOMAS ÖSTBErG<br />

geschichtsträchtige<br />

Zusammenarbeit<br />

Zwischen <strong>Sapa</strong> und Smoke Free Systems, einem<br />

Unternehmen, das Indoor-raucherkabinen herstellt,<br />

sprang der Funke schon am ersten Tag der Zusammenarbeit<br />

über. Die Win-Win-Kooperation wurde im<br />

Laufe der Jahre vertieft, und heute schreiben die<br />

beiden Unternehmen gemeinsam an ihrer Geschichte.<br />

›<br />

# 2 2009 SHAPE • 15


EINBLICK: CVM<br />

wAS FÜR uNS gut ist, ist auch für <strong>Sapa</strong> gut“,<br />

so fasst Bo Dolk Pettersson, bei Smoke<br />

Free Systems für den Product Supply<br />

und die Entwicklung verantwortlich, die<br />

Zusammenarbeit mit <strong>Sapa</strong> zusammen.<br />

Smoke Free Systems stellt Raucherkabinen her,<br />

die das Rauchen in Gebäuden ermöglichen, ohne<br />

dass der Rauch an die Umgebungsluft abgegeben<br />

wird. Eine einzigartige technische Lösung fängt<br />

die Tabakluft auf, filtert und reinigt sie. Der<br />

Kontakt zwischen den beiden Unternehmen entstand<br />

2004, als ein mit dem Entwurf einer neuen<br />

Modellserie beauftragtes Konstruktionsbüro<br />

Aluminiumdetails von <strong>Sapa</strong> vorschlug.<br />

„Schon beim ersten Treffen haben mich <strong>Sapa</strong>s<br />

Know-how und der kundengerechte Ansatz stark<br />

beeindruckt.“<br />

Als ein französisches Gesetz zwei Jahre später<br />

Raucherkabinen mit Türen vorschrieb, konnte<br />

die Beziehung zwischen Smoke Free Systems<br />

und <strong>Sapa</strong> weiter vertieft werden. Um die neuen<br />

16 SHAPE • # 2 2009<br />

Auflagen erfüllen zu können, wurde innerhalb<br />

weniger Monate das Modell sf6000 entwickelt.<br />

„Die Zeitdruck war enorm und der technische<br />

Schwierigkeitsgrad eine echte Herausforderung.<br />

<strong>Hätten</strong> wir den Zeitplan nicht eingehalten, wäre<br />

uns die Konkurrenz in Frankreich zuvorgekommen.<br />

Wir hatten zahlreiche Zweifel und Fragen<br />

und waren unsicher, ob wir dem Projekt gewachsen<br />

waren. Aber dank <strong>Sapa</strong>s professioneller Arbeit<br />

und meiner antreibenden Naivität konnten wir<br />

das Produkt rechtzeitig auf den Markt bringen.“<br />

DIE ENGE ZuSAMMENARBEIT ist Bestandteil von <strong>Sapa</strong>s<br />

Konzept Customer Value Management und<br />

sorgte für eine Win-Win-Situation, die laut<br />

Bo Dolk Pettersson gleich mehrere Vorteile<br />

bietet: „Mit seinem Know-how kann <strong>Sapa</strong> die<br />

Kundenbindung erhöhen und wird so automatisch<br />

die erste Wahl als Zulieferer. Das wiederum<br />

bedeutet, dass <strong>Sapa</strong> die Produktion schon in<br />

einem frühen Stadium beeinflussen kann, was<br />

sich positiv auf den eigenen Prozess auswirkt.“<br />

Patrick Massana, Vertriebsbeauftragter bei <strong>Sapa</strong><br />

Profiler, erklärt, dass <strong>Sapa</strong> seinerseits genauso<br />

abhängig von Smoke Free Systems und deren<br />

Verkaufserfolg ist: „<strong>Sapa</strong> hat keine eigenen<br />

Produkte, sondern ist darauf angewiesen, dass<br />

Smoke Free Systems gute Umsatzzahlen erzielt.<br />

Mit unserem Kunden haben wir gemeinsam, dass<br />

wir eine langfristige Zusammenarbeit anstreben,<br />

und da ist es wichtig, dass unsere Leistung den<br />

Absatz des Kunden fördert. Davon profitiert<br />

Smoke Free Systems genauso wie wir selbst“,<br />

betont er.<br />

„Der Nutzen, den wir aus dem gemeinsam<br />

aufgebauten Know-how ziehen, wird stetig größer,<br />

wir bauen sozusagen eine gemeinsame Geschichte<br />

auf“, meint Dolk Pettersson.<br />

Das Modell sf6000 hat inzwischen ein<br />

Schwestermodell erhalten, sf4000, und gemeinsam<br />

arbeiten die Unternehmen am weiteren<br />

Ausbau der Serie.


Smoke Free Systems kam 2004 durch ein externes<br />

Konstruktionsbüro mit <strong>Sapa</strong> in Kontakt. Seitdem<br />

arbeiten die beiden Unternehmen gemeinsam an der<br />

Entwicklung neuer Produkte. „Wir haben uns in den<br />

letzten Jahren stark entwickelt, und <strong>Sapa</strong> hat uns auf<br />

diesem Weg begleitet. Jetzt wollen wir den außereuropäischen<br />

Markt erobern und auch dabei sehe<br />

ich <strong>Sapa</strong> als selbstverständlichen Zulieferer“, so Bo<br />

Dolk Pettersson von Smoke Free Systems.<br />

„Wir haben uns in den letzten Jahren stark<br />

entwickelt, und <strong>Sapa</strong> hat uns auf diesem Weg<br />

begleitet. Jetzt wollen wir den außereuropäischen<br />

Markt erobern und auch dabei sehe ich <strong>Sapa</strong> als<br />

selbstverständlichen Zulieferer. Derzeit liegt unser<br />

Schwerpunkt auf Japan und dem Aufbau einer<br />

Struktur in Asien. Da ist es gut zu wissen, dass<br />

<strong>Sapa</strong> ein globales Unternehmen mit der entsprechenden<br />

Erfahrung ist.“<br />

Trotz der groß angelegten Pläne außerhalb<br />

der eigenen Landesgrenzen sei der Kern der<br />

Zusammenarbeit doch immer die persönlichen<br />

Beziehungen, erklärt uns Bo Dolk Pettersson.<br />

Dass die Chemie stimmt, sei das a und o.<br />

„<strong>Sapa</strong>s technischer Service und die<br />

Vertriebsleute sind nicht einfach nur<br />

Vertriebsleute im herkömmlichen Sinne. Sie sind<br />

Vertrauenspersonen, die Beziehungen aufbauen“,<br />

schließt er ab.<br />

TEXT HENrIK EMILSON<br />

FOTO KJELL ISrAELSSON<br />

<strong>Sapa</strong>-Kooperation sorgt<br />

für umweltfreundlichere<br />

Eislaufbahnen<br />

Die Suche nach leichteren Kühlrohren für mobile<br />

Eislaufbahnen war lange Zeit ohne Erfolg. Erst als Polar Bear<br />

Company Kontakt mit dem <strong>Sapa</strong>-Unternehmen remi Claeys<br />

Aluminium aufnahm, wurde man fündig und erhielt nicht nur<br />

leichtere Anlagen und eine bessere, effektivere Kühlung, sondern<br />

auch ein preisgünstigeres und umweltfreundlicheres Produkt.<br />

EISLAuFBAHNEN SIND AuS der belgischen<br />

Weihnachtstradition nicht wegzudenken,<br />

und in jeder größeren Stadt werden in der<br />

Vorweihnachtszeit Kunsteisbahnen angelegt.<br />

Der Eislaufbahnen-Installateur Polar Bear<br />

Company kam vor einigen Jahren auf die Idee, die<br />

großen Rohrmatten, die alljährlich ausgerollt werden<br />

müssen, durch leichtere zu ersetzen.<br />

Das Unternehmen war daher auf der Suche nach<br />

einer neuen Lösung für die Rohre, in denen das<br />

Kühlmittel transportiert wird. Aber auf dem<br />

gesamten Markt gab es keine fertige Lösung für<br />

dieses Problem.<br />

Einem Verkäufer des <strong>Sapa</strong>-Unternehmens<br />

Remi Claeys Aluminium, dem die Problematik zu<br />

Ohren gekommen war, kam schließlich die erlösende<br />

Idee: geschweißte Aluminiumrohre.<br />

Die Lösung, die <strong>Sapa</strong> in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden entwickelte, bestand aus 20-mm-<br />

Rohren deren Wandstärke von 1,5 mm auf 1 mm<br />

reduziert wurde. Positiver Nebeneffekt: Der verringerte<br />

Materialbedarf bringt sowohl ökologische<br />

als auch finanzielle Vorteile.<br />

„In erster Linie ging es uns aber um das Gewicht<br />

der Anlagen. Sie sind sechs Meter lang und schwer<br />

zu handhaben“, berichtet Stefan van Loocke,<br />

Besitzer von Polar Bear.<br />

Andere Pluspunkte waren, dass die Fertigung<br />

dank der Schweißtechnik schneller und somit bil-<br />

In Belgien sind Schlittschuhbahnen ein fester Bestand-<br />

teil der Weihnachtstradition. Das Unternehmen<br />

Polar Bear Company liefert mobile Eislaufbahnen.<br />

liger wurde. Die Methode ermöglicht ferner ein<br />

homogeneres Material, was in Kombination mit<br />

der verringerten Dicke zu einer besseren und effizienteren<br />

Kühlung führt.<br />

NICHT Zu VERNACHLÄSSIGEN msind außerdem die<br />

finanziellen und ökologischen Vorteile beim<br />

Transport.<br />

„Die neue Lösung ist in jeder Hinsicht ein<br />

Gewinn. Die Anlagen wiegen weniger, sind preisgünstiger<br />

und leichter auf- und abzubauen. Ich bin<br />

sehr zufrieden“, lobt van Loocke.<br />

Hubbe Vanneste, Verkaufsleiter bei <strong>Sapa</strong>, lobt<br />

das Projekt als gutes Beispiel für cvm – Customer<br />

Value Management. Dreh- und Angelpunkt ist<br />

die Kommunikation mit dem Kunden – von der<br />

Bedarfsanalyse über den gesamten Prozess bis<br />

hin zu den technischen Lösungen und fertigen<br />

Produkten.<br />

„cvm war für uns immer ein wichtiger Aspekt<br />

und weit mehr als nur eine Methode, um den<br />

günstigsten Preis zu finden. Der Kunde ist von<br />

Anfang an in den Prozess eingebunden: von der<br />

Wahl der Profile über die Bearbeitungsmethode bis<br />

hin zum Fertigungsprozess und in manchen Fällen<br />

selbst beim Design eines neuen Produkts. Eine<br />

bessere Art, langfristige Kundenbeziehungen zu<br />

schaffen, gibt es nicht“, schließt er ab.<br />

TEXT THOMAS ÖSTBErG<br />

# 2 2009 SHAPE • 17


EINBLICK: FRANKREICH<br />

vERTIKAlANlAgE<br />

vON WElTKlASSE<br />

Bei <strong>Sapa</strong> Profilés im südfranzösischen Puget-sur-Argens<br />

steht dieses Jahr das 30-jährige Firmenjubiläum an.<br />

Und dank der funkelnagelneuen vertikalen<br />

Lackieranlage werden die Feierlichkeiten noch<br />

farbenfroher als sonst.<br />

18 SHAPE • # 2 2009


›<br />

# 2 2009 SHAPE • 19


EINBLICK: FRANKREICH<br />

SAPA IST NICHT nur Frankreichs größter<br />

Hersteller von stranggepresstem Aluminium,<br />

sondern besitzt zudem die landesweit größte<br />

Eloxalanlage und – seit 2008 – eine der größten<br />

vertikalen Lackieranlagen.<br />

„Dank der neuen, hochmodernen Anlage<br />

kann <strong>Sapa</strong> genau die Farbnuancen anbieten,<br />

die der Architekt vorschreibt“, berichtet Patrick<br />

Picard, Geschäftsführer bei <strong>Sapa</strong> Profilés Puget<br />

sa.<br />

„Wir haben die beste Technik und eine der<br />

neusten vertikalen Anlagen der Welt. Wir<br />

können hohe Qualität, flexible Verpackung<br />

und eine hundertprozentige Kosten- und<br />

Qualitätskontrolle anbieten – Faktoren, von<br />

denen wir glauben, dass sie potentielle Kunden<br />

ansprechen. Um Outsourcing zu vermeiden<br />

und unsere Kunden termingerecht mit Profilen<br />

beliefern zu können, haben wir außerdem für<br />

zusätzliche Lagerkapazität gesorgt“, fügt er<br />

hinzu.<br />

Die Nachfrage nach oberflächenbehandelten<br />

Produkte steigt stetig. Da einige von <strong>Sapa</strong>s<br />

Wettbewerbern ihre Fabriken in Frankreich<br />

geschlossen haben, konnte Puget zahlreiche<br />

neue Kunden gewinnen. Und da <strong>Sapa</strong>s<br />

Anlagen in Italien und Spanien keine eigenen<br />

Lackierstraßen haben, werden sie die Profile<br />

20 SHAPE • # 2 2009<br />

für ihre französischen Kunden zum Lackieren<br />

nach Frankreich schicken. Picard glaubt<br />

außerdem, dass die neue Anlage aufgrund der<br />

hohen Qualität und des attraktiven Preises zu<br />

einem Anstieg der Bestellungen von anderen<br />

Aluminiumprofilanbietern führen wird.<br />

Die Entscheidung in eine vertikale<br />

Lackieranlage zu investieren fiel 2006, als<br />

die Nachfrage nach lackierten Profilen die<br />

Kapazität überstieg. Fertiggestellt war die<br />

Anlage im September 2008, in Betrieb ging<br />

sie im Dezember desselben Jahres. Mit ihren<br />

Anschaffungskosten von neun Millionen<br />

Euro war sie die größte Investition des <strong>Sapa</strong>-<br />

Konzerns im Jahr 2008.<br />

DIE ALTE HORIZONTALE Anlage mit ihren 225<br />

Standardfarben hatte eine Lackierkapazität<br />

von zwei Millionen Quadratmetern. Der<br />

Lackierprozess war aufwändig – die Maschine<br />

musste manuell bestückt werden und die<br />

Positionierung der Profile war Millimeterarbeit.<br />

Die Farbpistolen waren schwer zu installieren<br />

und mussten für jede neue Form versetzt<br />

werden, und bei jedem Farbwechsel kam es zu<br />

längeren Stillstandszeiten.<br />

Die neue vertikale Anlage mit ihrer Kapazität<br />

von bis zu fünf Millionen Quadratmetern<br />

(1)<br />

VERTIKALLACKIERUNG<br />

Eine vertikale Lackieranlage ist zweckgemäß<br />

aufgebaut, mit viel natürlicher<br />

Beleuchtung, die für einen großzügigen<br />

Eindruck sorgt. Der Produktionsleiter José<br />

Arenas beschreibt den perfekten, gleichmäßigen<br />

Lackierprozess wie folgt:<br />

• Die Aluminiumprofile werden auf ein Förderband<br />

gelegt und mit einem Loch versehen. (1)<br />

• Mithilfe von Haken werden die Profile aufgehängt,<br />

(2) bevor sie in einem Tunnel chemisch<br />

vorbehandelt werden. Diese Behandlung ist<br />

vollständig chromfrei und daher umweltverträglich.<br />

• Anschließend trocknen die Profile 15 Minuten<br />

in einem Trockentunnel.<br />

• Sie werden in eine der beiden Lackierboxen<br />

befördert, wo sie mittels Farbpistolen, die sich<br />

11 Meter nach oben und unten bewegen, mit<br />

Pulverlack beschichtet werden. Dann werden die<br />

Profile gedreht und erneut mit Farbe besprüht,<br />

damit alle Seiten – unabhängig von der Profilform<br />

– gleichmäßig lackiert werden. (3)<br />

• Anschließend passieren sie Infrarotstrahler,<br />

die dafür sorgen, dass der Lack vorfixiert wird,<br />

bevor er in ca. 200 °C warmen Öfen dauerhaft<br />

fixiert und gehärtet wird.<br />

• Danach werden die Profile wieder horizontal<br />

abgelegt und im angrenzenden<br />

Frachtbereich auf die Auslieferung vorbereitet.<br />

Sie werden nach Bestellung sortiert, nach<br />

Kundenvorgabe für die Fracht vorbereitet<br />

(zum Beispiel mit Schutzfolie versehen) und<br />

gemäß Kundenwunsch in Kisten oder Kartons<br />

verpackt. Zwei große Tore sorgen dafür, dass<br />

die Lastwagen an den Frachtbereich heranfahren<br />

können, um die Waren aufzuladen.<br />

Früher erfolgte das Verpacken separat an<br />

anderer Stelle, was eine Unterbrechung des<br />

Arbeitsflusses bedeutete.<br />

„Das hat viel Zeit gekostet, war arbeitsaufwändig<br />

und instabil“, erklärt Arenas. Bei 17<br />

Mann pro Schicht dauert der gesamte Prozess<br />

vom Bestücken der Anlage bis zum Verpacken<br />

heute lediglich vier Stunden. (4)


(2)<br />

(3)<br />

(4)<br />

Patrick Picard, Geschäftsführer<br />

bei <strong>Sapa</strong> Profilés France.<br />

ermöglicht über 430 Farben. Die Farbe zu<br />

wechseln dauert zwischen zehn und fünfzehn<br />

Minuten, und der Firmenchef glaubt, dass man<br />

in einigen Monaten bei nur sechs Minuten<br />

angelangt sein wird. Bessere Qualität, größere<br />

Kosteneffizienz und eine Verringerung der<br />

Umweltbelastung sind weitere Vorteile, die für<br />

die vertikale Anlage sprechen.<br />

Zu Pugets Lackieranlage gehört auch ein<br />

Labor für die Qualitätssicherung und ein<br />

topmodernes Wasserkontrollsystem, bei dem<br />

das Wasser vor dem Abführen ins örtliche<br />

Abwassersystem gemäß eu-Norm gereinigt wird.<br />

Neben der neuen Anlage ist nach wie vor eine<br />

kleine horizontale Anlage mit einer Kapazität<br />

von bis zu 300.000 Quadratmetern in Betrieb,<br />

in der kleinteilige, kundenspezifische Projekte<br />

lackiert werden.<br />

Trotz der derzeitigen Finanzkrise geht Patrick<br />

Picard von guten Absatzzahlen für lackierte und<br />

anodisierte Aluminiumprofile aus – sowohl<br />

auf dem heimischen Markt als auch in anderen<br />

Ländern. Sechzig Prozent des Umsatzes erwirtschaftet<br />

Puget in der Baubranche, und Picard<br />

berichtet, dass mehreren staatlichen Studien<br />

zufolge allein in Frankreich aufgrund demographischer<br />

Veränderungen eine halbe Million<br />

neuer Wohnungen gebaut werden müssten.<br />

Außerdem sei die Modernisierung älterer<br />

Baubestände notwendig, um den eu-Auflagen<br />

an Energieeffizienz gerecht zu werden.<br />

„Unter normalen wirtschaftlichen<br />

Bedingungen würde sich die Investition innerhalb<br />

von zwei Jahren amortisieren“, meint der<br />

Firmenchef. „Die derzeitige Situation ist alles<br />

andere als normal, aber ich bin dennoch optimistisch.“<br />

„Wir haben die beste Technik und eine der<br />

neusten vertikalen Anlagen der Welt. Wir können<br />

hohe Qualität, flexible Verpackung und eine<br />

hundertprozentige Kosten- und Qualitätskontrolle<br />

anbieten – Faktoren, von denen wir glauben,<br />

dass sie potentielle Kunden ansprechen“<br />

TEXT CLAUDIA B. FLISI<br />

# 2 2009 SHAPE • 21


KURZ & BÜNDIG<br />

<strong>Hätten</strong> Sie’s<br />

<strong>gewusst</strong> ...<br />

… dass <strong>Sapa</strong><br />

der weltweit<br />

größte Hersteller<br />

von veredelten<br />

Aluminium-<br />

profilen ist?<br />

lICHT IM TUNNEl<br />

Das Licht am Ende des Tunnels erhellt nicht die Fahrbahn im Tunnel<br />

– dafür sorgen die Leuchten, die das italienische Unternehmen<br />

Ameli S.p.A für das heimische Autobahnnetz entwickelt hat.<br />

><br />

Seit fünfzig Jahren stellt Ameli Schilder<br />

und Beleuchtungslösungen für öffentliche<br />

Kommunikationsmittel her. Das Unternehmen ist<br />

immer auf dem neusten Stand der weltweiten<br />

Entwicklung, sodass man zum Beispiel bereits<br />

1994 dazu überging, auch LED-Elemente einzusetzen.<br />

Als Geschäftsführer Massimo Ameli<br />

vor zwei Jahren erfuhr, dass die italiensche<br />

Autobahngesellschaft Autostrade d’Italia den<br />

Austausch der Beleuchtung in ihrer Tunneln<br />

erwägte, schlug er sofort eine LED-basierte<br />

Beleuchtungslösung vor, die zahlreiche überzeugende<br />

Vorteile bot: LED-Leuchten erzeugen kein<br />

gelbes, sondern weißes Licht, sie verbrauchen<br />

30 Prozent weniger Energie und sie halten länger<br />

– fünf bis zehn Jahre, während herkömmliche<br />

Glühbirnen bereits nach zwei Jahren ausgetauscht<br />

werden müssen.<br />

Einziges Problem: Sie erzeugen Wärme.<br />

Und je wärmer das Element, desto kürzer die<br />

Lebensdauer. Aus diesem Grund entwickelte Ameli<br />

zusammen mit <strong>Sapa</strong> ein Aluminiumprofil, das die<br />

Überschusswärme absorbieren und gleichzeitig<br />

22 SHAPE • # 2 2009<br />

Clevere Lösung fürs Büro<br />

><br />

Die Idee entstand nach einem Besuch bei einem<br />

großen Unternehmen, das im Verlauf des Jahres<br />

3.000 Computerhalterungen bestellt hatte. Die<br />

schwedische Firma Götessons, die Produkte für Büro- und<br />

Tagungsräume entwickelt und vertreibt, musste damals feststellen,<br />

dass es keine Halterung gab, die allen Bedürfnissen<br />

gerecht wurde.<br />

Das war die Geburtsstunde von XrossIT, einer universellen,<br />

zum Patent angemeldeten Computerhalterung mit drehbaren<br />

und verschiebbaren Gleitschienen, die gleichermaßen<br />

für Desktop-Rechner, Tower und Laptops geeignet ist.<br />

Götessons arbeitete zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgreich<br />

mit <strong>Sapa</strong> zusammen.<br />

„Dank ihrer ausgezeichneten Fachkompetenz leisteten<br />

<strong>Sapa</strong>s Techniker einen wesentlichen Beitrag zur<br />

eine max. Metalltemperatur von 35 ºC garantieren<br />

konnte. Vier Monate lang analysierten die beiden<br />

Unternehmen das Problem, unter anderem, indem<br />

sie testeten, wie sich Faktoren wie Gewicht<br />

und Wärmeleitung gegenseitig beeinflussten.<br />

Schließlich kam man zu der Erkenntnis, Form und<br />

Dicke der Aluminiumprofile verändern zu müssen.<br />

„Unsere Konstruktion erinnert an Heizkörper,<br />

die ja schließlich auch zum Leiten von Wärme<br />

verwendet werden“, erklärt Massimo Ameli. „Es<br />

war keine leichte Aufgabe, da eine Leuchte nunmal<br />

nicht nur aus LEDs und Gehäuse besteht, sondern<br />

aus intelligenten Leuchtmitteln mit zahlreichen technischen<br />

Funktionen. <strong>Sapa</strong> wusste genau, worauf<br />

es uns ankam und wir profitierten enorm von der<br />

Professionalität und der technischen Kompetenz<br />

des Aluminiumspezialisten.“<br />

Ameli ist einer der ersten Anbieter in Italien, der<br />

LED-Beleuchtung in Tunneln einsetzt, und schon<br />

ab September 2009 wird mit der Installation<br />

begonnen. Zum Projekt gehören insgesamt 15.000<br />

Leuchten und 15.000 Tonnen Aluminium.<br />

TEXT CLAUDIA B. FLISI<br />

Lösung bestimmter Konstruktionsdetails“, lobt<br />

Tomas Svensson, bei Götessons für<br />

Produktentwicklung, Produktion und<br />

Einkauf verantwortlich.<br />

„Wird XrossIT für Tower-Rechner<br />

verwendet, bildet ein breites Profil die<br />

Seitenstütze. Bei Desktops ist dieses<br />

Profil das Blech, auf das der Rechner<br />

gestellt wird. Das große Profil ist sowohl<br />

breit (360 mm) als auch geometrisch<br />

anspruchsvoll, aber <strong>Sapa</strong> presst es<br />

und sorgt dafür, dass es auch unseren hohen<br />

Anforderungen an Oberflächenbehandlung gerecht wird.<br />

Collbaix lässt<br />

risiken außen vor<br />

><br />

TEXT CLAUDIA B. FLISI<br />

Mitte der 1990er Jahre etablierte sich das<br />

spanische Unternehmen Collbaix als führender<br />

Hersteller von Rolltoren und Sicherheitsrollos<br />

aus Aluminium. Heute sind diese Produkte<br />

in Geschäften und Banken aller spanischen<br />

Großstädte, auf Flughäfen und auch in vielen<br />

anderen europäischen Ländern zu finden.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg war – nach jahrelanger<br />

Entwicklungsarbeit – ein eigenentwickeltes<br />

Aluminiumrolltor, das den Markt revolutionierte.<br />

Heute kann das Unternehmen schuss- und auffahrsichere<br />

Lösungen für Kunden mit besonderen<br />

Sicherheitsanforderungen anbieten sowie Tore, die<br />

sich in alle möglichen Richtungen öffnen und sogar<br />

im Boden versenken lassen.<br />

„Aluminium ermöglicht exklusive Designs, die Profile<br />

sind ausgefeilter, leichter zu bearbeiten und haben ein<br />

besseres Finish als Eisen. Und man kann größere Tore<br />

bauen“, erklärt Geschäftsführer Joan Didac.<br />

Heute ist <strong>Sapa</strong> der wichtigste Zulieferer von Collbaix.


<strong>Hätten</strong> Sie’s<br />

<strong>gewusst</strong> ...<br />

…dass Aluminium<br />

unbegrenzt oft wiederverwertet<br />

werden kann? Im<br />

Gegensatz zu vielen anderen<br />

Werkstoffen büßt Aluminium<br />

beim Recyceln nicht seine<br />

einzigartigen Eigenschaften<br />

ein. Außerdem: Für das<br />

Recyceln von Aluminium<br />

werden nur 5 Prozent<br />

der ursprünglichen<br />

Energiemenge benötigt.<br />

Schnelle, sichere Drogentests<br />

><br />

Mithilfe der spektralen Fluoreszenzanalyse, einer eher optischen<br />

als chemischen Methode, revolutioniert NarTest International AS<br />

kriminaltechnische Drogentests. Das estnische Unternehmen bietet eine<br />

kleine, tragbare Testeinheit an, die von dafür geschultem Personal für<br />

den Einsatz vor Ort konzipiert wurde und Drogen zuverlässig nachweist.<br />

Das System verwendet Exzitations- und Fluoreszenzlicht, um<br />

ein dreidimensionales Spektralprofil zu erstellen, das mit dem<br />

jeweiligen Drogenprofil verglichen werden kann. Innerhalb weniger<br />

Minuten erhalten Behörden oder kriminaltechnische Einheiten<br />

DIE WEICHEN RICHTUNg<br />

ZUKUNFT gESTEllT<br />

Dem Schienengüterverkehr in Europa wird eine glänzende<br />

Zukunft vorhergesagt. Kockums Industrier begegnet der<br />

erwarteten Nachfragesteigerung nach Eisenbahnwagons durch<br />

die Weiterentwicklung eines Transportwagons, der in enger<br />

Zusammenarbeit mit <strong>Sapa</strong> entwickelt wird.<br />

Großer Vorteil für Kockums: Dank<br />

durchdachter Profillösungen, die ineinander<br />

geklickt werden, entfällt bei der<br />

Fertigung das aufwändige Schweißen.<br />

Björn Widell sieht ein großes Potenzial<br />

in den Aluminiumprofilen:<br />

„Wir werden auch in Zukunft<br />

weiter zusammenarbeiten, um neue<br />

Konzepte zu entwickeln, mit denen<br />

wir die 30 Jahre alten Konstruktionen<br />

Kockums Industrier rechnet für die nächsten Jahre mit einer großen<br />

ersetzen können, die heute auf<br />

Nachfrage nach Güterwagons.<br />

Europas Schienen unterwegs sind.“<br />

Der schienengebundene Gütertransport hat Er beschreibt die Zusammenarbeit mit <strong>Sapa</strong> als<br />

> eine rosige Zukunft vor sich. Einer EU-Studie sehr eng und langfristig.<br />

zufolge werden sich Eisenbahntransporte bis<br />

„Bei der Entwicklungsarbeit sind wir regelrecht zu<br />

zum Jahr 2020 verdreifachen. Gleichzeitig ist das einem einzigen Unternehmen verschmolzen. Das hat<br />

Durchschnittsalter der rund 750.000 in Europa verkeh- den Vorteil, dass wir wesentlich schneller zum Ziel<br />

renden Güterwagons mit 29 Jahren sehr hoch. Um der kommen als bei einem herkömmlichen Auftraggeber-<br />

Nachfrage nachkommen zu können, die im Zuge des Auftragnehmer-Verhältnis. Außerdem ist es natürlich<br />

nächsten Konjunkturaufschwungs zu erwarten ist, wird kosteneffizienter, mit nur einem Zulieferer zu arbeiten.“<br />

Kockums Industrier alle Hände voll zu tun haben.<br />

Sven Lundin ist Verkaufsleiter bei <strong>Sapa</strong> Mass<br />

„Langfristig wollen wir um 50 Prozent expandieren“, Transportation und berichtet, dass ein weiterer Vorteil<br />

erklärt Geschäftsführer Björn Widell das Ziel seines einer langfristigen Partnerschaft darin besteht, dass<br />

Unternehmens.<br />

die Lösungen, die man gemeinsam entwickelt, nicht an<br />

Der erste Schritt ist die Weiterentwicklung eines andere Kunden weiterverkauft werden.<br />

geschlossenen Güterwagons für Pkw-Transporte – „Da wir langfristig zusammenarbeiten, weiß<br />

das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit <strong>Sapa</strong>. Kockums, dass sie bei uns immer Vorrang haben, falls<br />

Der Güterwagon besteht aus „zwei Wagons in einem“: es in den Werken zu Kapazitätsengpässen kommen<br />

Er kann entweder auf zwei Ebenen mit Pkws beladen sollte und dass sie auf unsere Ressourcen im Bereich<br />

oder aber durch Absenken des Zwischenbodens in Entwicklung zugreifen können“, betont er.<br />

eine einzige große Lastfläche verwandelt werden.<br />

TEXT HENrIK EMILSON<br />

schnelle, sichere Testergebnisse,<br />

die als Beweismittel für die häufigsten<br />

synthetischen und pflanzlichen<br />

Drogen dienen.<br />

Das Spektrometer der Einheit, d.h.<br />

die Hauptkomponente, die das Licht<br />

der Probe misst, sitzt auf einem eigens entwickelten<br />

Gehäuse aus stranggepresstem Aluminium, das von<br />

<strong>Sapa</strong> geliefert wird.<br />

# 2 2009 SHAPE • 23


Elektrofahrzeuge kennen wir aus<br />

Science-Fiction-Filmen und als<br />

futuristische Prototypen. Mit<br />

seinem Elektromotorrad Enertia<br />

hat der Motorradhersteller<br />

Brammo die Zukunft bereits<br />

eingeholt.<br />

Ein Motorradrennen ist in der Regel kilometerweit<br />

zu hören. Wenn Sie näher kommen,<br />

beißen die Abgasnebel in der Nase<br />

und direkt an der Rennbahn sind Ohrenstöpsel<br />

unverzichtbar. Doch wer dem Motorradrennen<br />

auf der Isle of Man am 12. Juni beiwohnte, musste<br />

weder eine Kohlendioxidvergiftung noch Tinnitus<br />

befürchten. Anlässlich des<br />

klassischen tt-Rennens<br />

wurde nämlich ttxgp<br />

abgehalten – das weltweit<br />

erste Rennen für abgasfreie<br />

Motorräder.<br />

Mit am Start: der<br />

amerikanischen<br />

24 SHAPE • # 2 2009<br />

AUF DER<br />

ÜBERHOlSPUR<br />

rICHTUNG<br />

ZUKUNFT<br />

Motorradhersteller Brammo mit seinem Modell<br />

Enertia.<br />

„Wir glauben, dass das Rennen die<br />

Öffentlichkeit davon überzeugen kann, dass<br />

Elektrofahrzeuge eine nachhaltige Lösung mit<br />

guter Leistung sind. Gleichzeitig haben wir das<br />

Forum genutzt, um auf uns und unser Motorrad<br />

aufmerksam zu machen“, erklärt Aaron Bland,<br />

Chefingenieur bei Brammo in Ashland, us-Bundesstaat<br />

Oregon.<br />

SEIT DEM START im Jahr 2002 ist es erklärtes Ziel des<br />

Unternehmens, die Einstellung der Menschen<br />

zum Thema Energieverbrauch und Umwelt zu<br />

verändern. Elektrofahrzeuge waren von Anfang an<br />

ein interessantes Thema. Nach mehreren Studien<br />

kam man zu der Erkenntnis, dass Motorräder<br />

die besten Eigenschaften für einen elektrischen<br />

Antrieb hatten.<br />

„Wir entwickelten ein Konzept, das sowohl bei<br />

der Öffentlichkeit als auch bei Investoren auf so<br />

großes Interesse stieß, dass wir gar nicht anders<br />

konnten, als das Produkt tatsächlich auf den Markt<br />

zu bringen.“<br />

Bei allen Elektrofahrzeugen ist die Batterie die<br />

größte Herausforderung, da sie bei möglichst<br />

großer Leistung so klein wie möglich gehalten<br />

werden muss. Die Entwicklung hat große<br />

Fortschritte gemacht, sodass heute leistungsstarke,<br />

kleine Batterien erhältlich sind. <strong>Sapa</strong> hat den<br />

Aluminiumrahmen für Brammo hergestellt, der<br />

eine zentrale Funktion hat, da er u.a. die Batterie<br />

enthält. Gleichzeitig macht der Rahmen den größten<br />

Teil des Volumens des Motorrads aus. „Mit<br />

einem Stahlrahmen wären die Funktion und das<br />

geringe Gewicht von Enertia unmöglich gewesen“,<br />

betont Bland.<br />

Große Sorgfalt wurde auf Enertias Design<br />

gelegt, und Zielsetzung war es, traditionellen Stil<br />

mit moderner Optik zu vereinen.<br />

„Viele assoziieren Elektrofahrzeuge mit kuriosen,<br />

raumschiffartigen Eigenbauten, mit denen nur<br />

wenige Menschen tatsächlich herumfahren möchten.<br />

Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, einzigartige<br />

und optisch ansprechende Fahrzeuge mit<br />

hoher Leistung zu entwickeln. Gleichzeitig hoffen<br />

wir, die Menschen mit unserem Unternehmen,<br />

Enertia und zukünftigen Elektrofahrzeugen inspirieren<br />

zu können.“<br />

TEXT HENrIK EMILSON

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!