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Funktionen und Sonderfunktionen einfach schalten PIC ...

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Dirk Lübbesmeyer<br />

<strong>Funktionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Sonderfunktionen</strong> <strong>einfach</strong> <strong>schalten</strong><br />

<strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren im Schiffsmodell


<strong>Funktionen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Sonderfunktionen</strong><br />

<strong>einfach</strong> <strong>schalten</strong><br />

<strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren im Schiffsmodell<br />

Dirk Lübbesmeyer


I Fachbuch<br />

Best-Nr.: 310 2119<br />

Redaktion: Oliver Bothmann<br />

Lektorat: Claus Keller<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Die in diesem Buch angegebenen Verfahren <strong>und</strong> Schaltungen werden<br />

ohne Rücksicht auf die Patentlage mitgeteilt. Sie sind ausschließlich<br />

für Amateurzwecke gedacht <strong>und</strong> dürfen nicht gewerblich genutzt werden.<br />

Autor <strong>und</strong> Verlag weisen darauf hin, dass sie weder eine Garantie<br />

noch juristische Verantwortung oder irgendwelche Haftung für Folgen,<br />

die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernehmen können.<br />

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme<br />

ISBN 3-88180-719-5<br />

© 1. Auflage 2002 by Verlag für Technik <strong>und</strong> Handwerk<br />

Postfach 22 74,76492 Baden-Baden<br />

Alle Rechte, besonders das der Übersetzung, vorbehalten. Nachdruck <strong>und</strong><br />

Vervielfältigung von Text <strong>und</strong> Abbildungen, auch auszugsweise,<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

Printed in Germany<br />

Druck: WAZ-Druck, Duisburg


Inhaltsverzeichnis<br />

Über den Autor 9<br />

Vorwort 10<br />

1 Der Mikroprozessor 12<br />

1.1 Überblick 12<br />

1.2 Gr<strong>und</strong>sätzliche Wirkungsweise <strong>und</strong> Takterzeugung 14<br />

1.2.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Wirkungsweise 14<br />

1.2.2 Takterzeugung 14<br />

1.3 <strong>PIC</strong>-Typen <strong>und</strong> ihre Eigenschaften 15<br />

1.3.1 <strong>PIC</strong>-12C509A 16<br />

1.3.2 <strong>PIC</strong>-12C672 17<br />

1.3.3 <strong>PIC</strong>-16C505 17<br />

1.3.4 <strong>PIC</strong>-16C71 18<br />

1.3.5 <strong>PIC</strong>-16F872 18<br />

1.3.6 <strong>PIC</strong>-16F876 19<br />

1.4 Notwendige Gr<strong>und</strong>ausstattung 20<br />

2 Die Programmierung 21<br />

2.1 Überblick 21<br />

2.2 Allgemeiner Programmaufbau 21<br />

2.2.1 Der Programmkopf 23<br />

2.2.2 Der Definitionsblock 23<br />

2.2.2.1 Konstanten (Literais) 23<br />

2.2.2.2 Register 24<br />

2.2.3 Die Programmzeilen 25<br />

2.3 Der <strong>PIC</strong>-Befehlssatz 26<br />

2.3.1 Überbück 26<br />

2.3.2 Der Befehlssatz in alphabetischer Reihenfolge 26<br />

2.4 Anwendung des Befehlssatzes <strong>und</strong> spezielle Programmierungstricks 29<br />

2.4.1 Registerbank- <strong>und</strong> Seitenumschaltung 29<br />

2.4.1.1 Registerbankumschaltung 29<br />

2.4.1.2 Programmseitenwechsel 29<br />

2.4.2 Die konditioneile Verzweigung 30


2.4.2.1 Arithmetische konditionale Verzweigung 30<br />

2.4.2.2 Wertbegrenzung 30<br />

2.4.2.3 Arithmetische Sprunganweisung 30<br />

2.4.3 Rechnen mit großen <strong>und</strong> mit negativen Zahlen 31<br />

2.4.3.1 Große Zahlen 31<br />

2.4.3.2 Negative Zahlen 31<br />

Kleine Zahlen 32<br />

Große Zahlen 32<br />

2.4.4 Indirekte Adressierung 33<br />

2.4.5 Unterprogramme <strong>und</strong> Tabellen 33<br />

2.4.5.1 Einfache Unterprogramme 34<br />

2.4.5.2 Tabellen 34<br />

2.4.6 Timer 34<br />

2.4.7 Watch Dog Timer <strong>und</strong> Sleep 35<br />

2.4.7.1 Watch Dog Timer 35<br />

2.4.7.2 Sleep 35<br />

2.4.8 Interrupts 36<br />

3 Programmbeispiele 37<br />

3.1 Überblick <strong>und</strong> Erläuterung eines Ablaufdiagramms am Beispiel von BLINK.... 37<br />

3.2 <strong>Sonderfunktionen</strong> 38<br />

3.2.1 Fünffachschalter (PENTA-S) 38<br />

3.2.1.1 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 38<br />

3.2.1.2 Das Programm PENTAS.asm 39<br />

Das Hauptprogramm 39<br />

Subroutine SCAN 40<br />

3.2.1.3 Praktische Hinweise 41<br />

3.2.2 Schrittmotorradarantrieb (RADAR) 42<br />

3.2.2.1 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 42<br />

Der Schrittmotor 42<br />

3.2.2.2 Steuerelektronik <strong>und</strong> praktischer Aufbau 43<br />

3.2.2.3 Das Programm RADAR.asm 44<br />

3.2.2.4 Praktische Hinweise 45<br />

3.2.3 RC-Streichholz (ZUND) 45<br />

3.2.3.1 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 45<br />

3.2.3.2 Elektronische Schaltung <strong>und</strong> praktischer Aufbau 46<br />

3.2.3.3 Das Programm ZUND.asm 46<br />

3.2.3.4 Praktische Hinweise 48<br />

3.2.4 Kombination von RADAR <strong>und</strong> ZUND (RADZUND) 48<br />

3.2.5 Erzeugung eines Typhon- bzw. Zerstörersirenentons (DUOSIG) 49<br />

3.2.5.1 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 49<br />

3.2.5.2 Elektronische Schaltung <strong>und</strong> praktischer Aufbau 49<br />

3.2.5.3 Das Programm DUOSIG.asm 50<br />

3.2.5.4 Praktische Hinweise für die Programmierung 52<br />

3.2.6 Schalter zu Servosignalkonverter (S2PWM) 52<br />

3.2.6.1 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 52


3.2.6.2 Das Programm S2PWM.asm 54<br />

Das Hauptprogramm 54<br />

SubroutineMETHOD 55<br />

Subroutine SERVSET 55<br />

3.2.6.3 Praktische Hinweise zur Programmierung 55<br />

3.3 Überwachungseinheit für Modellparameter (NAVIGUARD) 56<br />

3.3.1 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 56<br />

3.3.1.1 Elektronische Schaltung <strong>und</strong> praktischer Aufbau 57<br />

3.3.1.2 Das Programm NAVIGUARD.asm 57<br />

Das Hauptprogramm 57<br />

Programmierung der Tabellen in der Routine MELDG 59<br />

3.3.2.3 Praktische Hinweise für die Programmierung 60<br />

3.4 Drehzahlsteller 60<br />

3.4.1 Einwellen-2-kHz-Drehzahlsteller für Kleinmodelle (MONONAUT) 61<br />

3.4.1.1 Eigenschaften 61<br />

3.4.1.2 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 62<br />

3.4.1.3 Das Programm MONONAUT.asm 63<br />

Das Hauptprogramm 63<br />

Modul SCAN 65<br />

Subroutine CLCTIM 66<br />

3.4.1.4 Praktische Hinweise 68<br />

3.4.2 Standardmehrwellen-2-kHz-Drehzahlsteller(MULTINAUT) 68<br />

3.4.2.1 Eigenschaften 68<br />

3.4.2.2 Praktischer Aufbau 69<br />

3.4.2.3 Das Programm MULTINAUT.asm 70<br />

Das Hauptprogramm 70<br />

Modul SCAND 71<br />

Modul CLCTIM 71<br />

3.4.2.4 Praktische Hinweise für die Programmierung 72<br />

3.4.3 Mehrwellen-Gleichstromdrehzahlsteller (DCNAUT) 73<br />

3.4.3.1 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 73<br />

3.4.3.2 Das Programm DCNAUT.asm 74<br />

Das Hauptprogramm 74<br />

Subroutine SCAN 75<br />

Subroutine FAHRT 75<br />

3.4.3.3 Praktische Hinweise für die Programmierung 76<br />

3.4.4 Automatische Fahrstufenregelung (AUTONAUT) 76<br />

3.4.4.1 Problemstellung <strong>und</strong> Funktionsprinzip 77<br />

3.4.4.2 Das Programm AUTON.asm 78<br />

Das Hauptprogramm 78<br />

Subroutine PID 78<br />

3.4.4.3 Praktische Hinweise für die Programmierung 79<br />

3.4.5 Modell-Controller (MODCON-S, -P <strong>und</strong> -D) 80<br />

3.4.5.1 MODCON-S 80<br />

3.4.5.2 MODCON-P 82<br />

3.4.5.3 MODCON-D 82


3.5 Enkoder <strong>und</strong> Dekoder für eine RC-Anlage 84<br />

3.5.1 Problemstellung 84<br />

3.5.2 Enkoder für RC-Sender (NVENKO) 86<br />

3.5.2.1 Schaltung 86<br />

3.5.2.2 Das Programm NVENKO.asm 87<br />

3.5.2.3 Praktische Hinweise 88<br />

3.5.3 Signaldekoder für RC-Empfänger (NVDEKO) 88<br />

3.5.3.1 Schaltung 89<br />

3.5.3.2 Das Programm NVDEKO.asm 90<br />

3.5.3.3 Praktische Hinweise 91<br />

4 Anhang 92<br />

4.1 Literatur 92<br />

4.1.1 Zeitschriften 92<br />

4.1.1 Handbücher (Manuals) 92<br />

4.2 Platinenlayouts <strong>und</strong> Liste der Programme auf der CD-ROM 93<br />

4.2.1 Platinenlayouts <strong>und</strong> Bestückungspläne 93<br />

4.2.1.1 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für PENTA-S 93<br />

4.2.1.2 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für RADAR 93<br />

4.2.1.3 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für ZUND 93<br />

4.2.1.4 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für DUOSIG 93<br />

4.2.1.5 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für S2PWM 94<br />

4.2.1.6 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für MONONAUT 94<br />

4.2.1.7 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für MODCON 94<br />

4.2.2 Liste der Programme auf der CD-ROM 95<br />

4.2.2.1 <strong>PIC</strong>-Sourceprogramme (.asm) 95<br />

4.2.2.2 FORTRAN-Unterstützungsprogramme (.for) 96


Über den Autor<br />

Dirk Lübbesmeyer (Jahrgang 1942) beschäftigt<br />

sich seit r<strong>und</strong> 50 Jahren mit Schiffsmodellbau,<br />

wobei seine Vorliebe bei den zeitgenössischen<br />

Einheiten der US-Navy liegt, die in Holz<br />

nach selbst gezeichneten oder kommerziellen<br />

Plänen im einheitlichen Maßstab von 1:200<br />

gebaut <strong>und</strong> in den einschlägigen Fachzeitschriften<br />

regelmäßig vorgestellt werden. Um die<br />

Modelle mit interessanten <strong>Sonderfunktionen</strong><br />

ausrüsten zu können, kamen nach <strong>und</strong> nach<br />

auch die Entwicklung <strong>und</strong> der Bau von Fernsteuerungskomponenten<br />

hinzu. Was zunächst<br />

noch mit viel Löterei verb<strong>und</strong>en war, hat<br />

inzwischen weitgehend den Mikroprozessoren<br />

Platz gemacht.<br />

Beruflich ist der Autor in der Reaktorsicherheitsforschung<br />

tätig <strong>und</strong> arbeitet als Kerntechnikingenieur<br />

in einem Forschungsinstitut<br />

mehr mit Großrechnern als mit Mikroprozessoren.<br />

Er wohnt im etwa 20 km westlich von<br />

Zürich gelegenen Baden.


Vorwort<br />

Elektronik gehört wohl zu den wenigen Dingen,<br />

die mit der Zeit immer billiger geworden<br />

ist, weswegen auch ihr Einzug in den Modellbau<br />

in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen<br />

hat. War man in den 1960ern noch mit<br />

einem abwechselnden Rudervollausschlag zufrieden<br />

<strong>und</strong> sah es schon als einen ungeheueren<br />

Luxus an, wenn auch die Fahrmotoren anbzw.<br />

ausgeschaltet oder gar umgepolt werden<br />

konnten (es gab damals eine Rudermaschine<br />

namens Kinematic, die diese „Sonderfunktion"<br />

über kurze Ruderruckler realisierte), so<br />

sind heute neben der proportionalen Lenkung<br />

<strong>und</strong> stufenlosen Steuerung der Motordrehzahl<br />

die mannigfaltigsten Zusatzfunktionen selbst<br />

mit nicht allzu großem finanziellem Aufwand<br />

zu realisieren. Auch findet man in den einschlägigen<br />

Fachzeitschriften regelmäßig Bauvorschläge<br />

für die unterschiedlichsten Anlagenteile,<br />

die es selbst dem elektronisch weniger<br />

versierten Modellbauer erlauben, die Möglichkeiten<br />

seiner Fernsteuerung bezüglich <strong>Sonderfunktionen</strong><br />

zu erweitern. Einige dieser Bauvorschläge<br />

sind schon recht umfangreich <strong>und</strong><br />

benötigen nicht nur eine Menge Lötarbeit, sondern<br />

sind im Modell auch von beträchtlichem<br />

Volumen bzw. Gewicht.<br />

Hier kommt uns nun eine technische Entwicklung<br />

zugute, die in der Elektronikindustrie<br />

schon seit Beginn der 80er-Jahre vermehrt<br />

eingesetzt wird, sich bei Hobbyelektronikern<br />

dank inzwischen <strong>einfach</strong> zu bedienender <strong>und</strong><br />

preiswerterer Heimcomputer (PC) aber erst seit<br />

10<br />

wenigen Jahren durchzusetzen beginnt, der<br />

Mikroprozessor auch Mikrocontroller oder hier<br />

oft <strong>einfach</strong> <strong>und</strong> kurz uP genannt. Er erlaubt die<br />

Synthese einer komplizierten, diskret aufgebauten<br />

elektronischen Schaltung durch einen<br />

entsprechend programmierten Mikroprozessor,<br />

an dessen Ausgängen (IC-Pins) dann die der<br />

diskreten Schaltung äquivalenten Signale erzeugt<br />

werden.<br />

Auch die Modellbauindustrie hat den uP<br />

schon vor einigen Jahren entdeckt. Blättert man<br />

regelmäßig in Katalogen für elektronisches<br />

Modellbaugerät, so kann man die rasche Zunahme<br />

mikroprozessorgesteuerter Elektronik<br />

kaum übersehen. Zuerst kamen die „Computerfernsteuerungen",<br />

bei denen die zu übertragenden<br />

Steuerinformationen, d.h. die Poti-Stellungen<br />

der Steuerknüppel <strong>und</strong> eventuelle Schalterstellungen,<br />

digitalisiert, durch mannigfaltige<br />

menügesteuerte Manipulationen im uP verarbeitet<br />

<strong>und</strong> schließlich als Binärzahlen (d.h.<br />

Ein-/Aus-Stellungen des Senders) an den Empfänger<br />

gesendet werden. Dort dröselt ein weiterer<br />

uP diese Information wieder auf. Andere<br />

seit längerer Zeit verwendete uP-Einsatzorte<br />

sind Drehzahlsteller <strong>und</strong> Ladegeräte. All dies<br />

umweht mit dem Begriff „mikroprozessorgesteuert"<br />

immer noch das Odium des Exquisiten.<br />

Im Modellbau haben wir es aber meist mit<br />

elektronisch eher <strong>einfach</strong> gelagerten Problemen<br />

zu tun, weshalb uP-Lösungen in der Regel<br />

billig sind. Im Endeffekt ist ein uP nämlich<br />

eigentlich nichts anderes als ein sehr kosten-


günstiger Spezial-IC, der all das intern erledigt,<br />

für das man sonst einen Haufen Bauteile<br />

zusammenlöten müsste. Die Spezialisierung<br />

eines im Kaufzustand oder nach Löschung leeren<br />

IC erfolgt durch Programmierung mit einem<br />

geeigneten Programm. Dass der IC intern<br />

dann wie ein Rechner mit Zahlen arbeitet, spielt<br />

im Einsatz praktisch keine Rolle, ja man stellt<br />

kaum einen Unterschied zur analogen Schaltung<br />

fest, es sei denn den meist höheren Komfort<br />

der uP-Lösung.<br />

Bei so vielen Vorteilen fragt man sich natürlich,<br />

warum im Amateurbereich immer noch<br />

so viel Modellelektronik diskret aufgebaut wird.<br />

Neben traditionellen Aspekten - man macht<br />

eben das weiter, was man schon immer so<br />

gemacht hat - ist eine Hauptbarriere bestimmt<br />

auch der Einstiegspreis, denn ohne einen PC<br />

mit der notwendigen Software <strong>und</strong> dem an<br />

einen PC-Port angeschlossenen uP-Programmiergerät<br />

geht es nun mal nicht. PC, Programmiergerät<br />

<strong>und</strong> PC-Software braucht man, um<br />

die beim Kauf leeren Mikroprozessoren mit<br />

einem Programm zu laden <strong>und</strong> damit auf die<br />

gewünschten Eigenschaften zu programmieren.<br />

Ansonsten ist nur noch Know-how nötig,<br />

dessen Vertiefung ein Ziel dieses Buches ist.<br />

Im Weiteren möchte ich den Lesern den<br />

Einsatz von Mikroprozessoren schmackhaft<br />

machen. Dazu wird zunächst das Funktionsprinzip<br />

eines uP allgemein umrissen, dann stelle<br />

ich die verschiedenen, in diesem Buch verwendeten<br />

uP-Typen der Firma Microchip kurz<br />

vor <strong>und</strong> gehe auf die zur Programmierung nötige<br />

Hard- <strong>und</strong> Software ein.<br />

Im zweiten Teil werden wir uns dann mit<br />

der Erstellung von uP-Programrnen beschäftigen,<br />

<strong>und</strong> zwar mit Assembler-Programmen, da<br />

diese Programmierung die für Mikroprozessoren<br />

effektivste Art darstellt. Dieser Teil dient<br />

vor allem auch dem Verständnis der nachfolgenden<br />

Programme.<br />

Im dritten Teil schließlich werden verschiedene<br />

Anwendungsbeispiele vorgestellt<br />

<strong>und</strong> diskutiert. Das reicht vom Fünffachschalter<br />

zur Gewinnung von fünf Schaltstellungen<br />

aus einem Funktionskanal (Servosignal) über<br />

ein <strong>einfach</strong>es Programm zur Schrittmotorsteuerung<br />

für einen Modellradarantrieb durch<br />

Miniaturschrittmotore, die Zündeinrichtung<br />

für Feuerwerk mit Sicherheitsschaltung <strong>und</strong><br />

Spannungsverdreifachung zur optimalen Ansteuerung<br />

der Leistungs-FETs bei niedrigen<br />

Bordspannungen, ferner Servosignalgeneratoren<br />

aus <strong>einfach</strong>en Schaltersignalen (Schalter<br />

zu Servosignalkonverter) bis zu einem Typhon-<br />

<strong>und</strong> Sirenensignalgenerator. Zur Überwachung<br />

verschiedener Modellkenngrößen<br />

wie Akkuspannungen oder RC-Signalgüte<br />

wird eine Überwachungsschaltung vorgestellt,<br />

die den Alarmfall mit einem Signalscheinwerfer<br />

per Morsetelegramm sendet.<br />

Einen großen Teil nehmen die Drehzahlsteller<br />

ein, vom <strong>einfach</strong>en MONONAUT mit<br />

Transistorbrücke für Kleinmodelle über den<br />

MULTINAUT für Mehrwellenmodelle mit individueller<br />

Umpolung der Fahrmotoren einer<br />

Schiffsmodellseite bei Hartrudermanövern bis<br />

zum MODCON-D, wo die beiden Fahrmotoren<br />

in Abhängigkeit der Richtungsvorgabe gesteuert<br />

werden können.<br />

Schließlich werden Enkoder (Sender) <strong>und</strong><br />

Dekoder (Empfänger) vorgestellt, die es erlauben,<br />

mit einer Fernsteuerung gleichzeitig zwei<br />

Modelle zu steuern, <strong>und</strong> zwar analog für Richtung<br />

<strong>und</strong> Fahrstufe <strong>und</strong> mit 15 Schalterstellungen<br />

pro Modell. Dazu lassen sich zwei weitere<br />

Modelle betriebsbereit halten, auf die man von<br />

den gerade fahrenden Modellen jederzeit um<strong>schalten</strong><br />

kann.<br />

11


1 Der Mikroprozessor<br />

1.1 Uberblick<br />

Wir beschränken uns in diesem Buch auf Mikroprozessoren<br />

des Herstellers Microchip, die<br />

das Präfix „<strong>PIC</strong>" tragen, was für Programmable<br />

Integrated Circuit, also programmierbarer<br />

integrierter Schaltkreis (IC), steht <strong>und</strong> damit<br />

schon andeutet, um was es sich bei einem Mikroprozessor<br />

handelt, nämlich um einen mehr<br />

oder weniger großen Spezial-IC. Im Rahmen<br />

dieses Buches werden Typen mit minimal 8<br />

(DIP-8) <strong>und</strong> maximal 28 Pins im DIP-28-Gehäuse<br />

verwendet. Jede dieser ICs ist ein kompletter<br />

8-Bit-Computer mit Prozessor (ALU =<br />

Arithmetical Logical Unit), Programm- <strong>und</strong> Datenspeicher<br />

(RAM = Random Access Memo-<br />

Verschiedene in diesem Buch verwendete<br />

<strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren. In der oberen Reihe<br />

zwei OTP-Typen (12C672 <strong>und</strong> 16C505), in der<br />

unteren vier löschbare <strong>PIC</strong>s, drei JW-Typen<br />

mit Quarzfenster (12C509A. 16C505 <strong>und</strong><br />

16C71) <strong>und</strong> ein elektrisch löschbarer <strong>PIC</strong>.<br />

12<br />

ry) sowie Ein- <strong>und</strong> Ausgabeleitungen in Form<br />

der IC-Pins. Einige Typen verfügen darüber<br />

hinaus über Spezialfunktionen wie Analog-digital-Wandler<br />

(ADW), vom Programmablauf<br />

unabhängig im Hintergr<strong>und</strong> laufende Zähler<br />

(Timer) <strong>und</strong> PWM-Signalgeneratoren, die bei<br />

der Motorsignalerzeugung in der Anwendung<br />

Drehzahlsteller die Programmierung sehr erleichtern.<br />

Was macht einen uP für den Einsatz im<br />

Modell denn nun so interessant? Eigentlich,<br />

sollte man meinen, braucht es ja zum Fernsteuern,<br />

wenn überhaupt, nur wenig Rechnerei.<br />

Zwar summt je nach Ausbaugrad der <strong>Sonderfunktionen</strong><br />

oft einige Elektronik im Modell<br />

vor sich hin, doch die besteht meist aus Transistoren<br />

nebst externer Beschattung <strong>und</strong><br />

vielleicht ein paar Digital- oder Spezial-ICs für<br />

die Verarbeitung von RC-Signalen; also weit<br />

<strong>und</strong> breit kein Bedarf für einen Computer.<br />

Doch betrachten wir einmal ein relativ<br />

<strong>einfach</strong>es Problem, nämlich die Ein-Aus-<br />

Schaltung eines Relais mittels eines Steuerknüppels<br />

(Kanalschalter). Mit diskreter Elektronik<br />

aufgebaut braucht man dazu einen<br />

Mono-Flop zur Erzeugung eines Referenzimpulses,<br />

Gatter zum Vergleich von Kanal- <strong>und</strong><br />

Referenzimpulslängen <strong>und</strong> schließlich einen<br />

Impulsdehner, der die resultierenden kurzen<br />

Differenzimpulse so dehnt, dass das angeschlossene<br />

Relais auch im geschalteten Zustand<br />

nicht flattert. Wie das Wort Differenzimpuls<br />

andeutet, wird auch in der diskreten


Schaltung „gerechnet", nämlich etwa 50 Subtraktionen<br />

pro Sek<strong>und</strong>e.<br />

Wie geht nun ein Mikroprozessor das Problem<br />

an? Hier wird während der aktiven Phase<br />

des Kanalimpulses (H-Phase bei positiver<br />

Logik) eine Variable hochgezählt, was wegen<br />

des Rechnertaktes einer Zeitmessung bzw. Impulslängenmessung<br />

gleichkommt. Vom Zählergebnis<br />

wird dann der Referenzwert abgezogen<br />

<strong>und</strong> der Ausgangspin des uP -1- (= H)<br />

gesetzt, wenn das Ergebnis negativ, <strong>und</strong> -0- (=<br />

L), wenn es positiv ist. Die Rechnerarbeit besteht<br />

hier also aus Zählen, Subtraktion <strong>und</strong><br />

Auswertung des Vorzeichens bezüglich Schalterstellung.<br />

Bei dieser Einschalterversion springt der<br />

Vorteil eines uP, obwohl in etwa kostenneutral,<br />

noch nicht gerade ins Auge. Durch simple<br />

Aufteilung des Zählergebnisses in mehrere Bereiche<br />

ist es mit dem gleichen uP aber problemlos<br />

möglich, mehrere Schalterstellungen<br />

anzusteuern, z.B. für die ersten 17% Steuerknüppelauslenkung<br />

ist der Stufenschalter aus,<br />

für 17% bis 34% steht er auf Schalterstellung -<br />

1- usw. So kann man jetzt mit einem Funktionskanal<br />

bereits fünf verschiedene <strong>Funktionen</strong><br />

ansteuern, was diskret aufgebaut schon einige<br />

elektronische Bauteile mehr verlangt. Aber damit<br />

noch nicht genug. Die einzelnen Schalterstellungen<br />

weiter zu bearbeiten <strong>und</strong> sie z.B.<br />

mit Triggerfunktionen (nur kurze Haltezeit)<br />

oder Memoryfunktion (ihr Zustand bleibt<br />

jeweils so lange erhalten, bis sie erneut angesprochen<br />

werden) stellt für den uP kein Problem<br />

dar, würde eine diskrete elektronische<br />

Schaltung aber schon recht komplizieren; auf<br />

das Beispiel werden wir im Abschnitt 3.2.1<br />

(PENTA-S) zurückkommen.<br />

Auch für unser Modellbaubudget sind die<br />

Vorteile von Mikroprozessoren augenfällig. So<br />

lässt sich z.B. die Steuerelektronik (also abzüglich<br />

des Leistungstreibers <strong>und</strong> der Umpolrelais)<br />

meines seit Jahren in Mehrwellenschiffen eingesetzten<br />

Drehzahlstellers DUONAUT mit einem<br />

einzigen 14-Pin-IC für um die 2 Euro realisieren,<br />

der extern nur noch mit einem Kera-<br />

Diskret aufgebaute Schaltungen für NAVI-<br />

GUARD <strong>und</strong> DUONAUT (unten) im Vergleich<br />

zur Mikroprozessorlösung mit zwei uPS<br />

(oben)<br />

mikkondensator zu Störunterdrückung beschaltet<br />

werden sollte (siehe Abschnitt 3.4.2). Dagegen<br />

verschlingt die gleiche Elektronik diskret<br />

aufgebaut einige Bauteile <strong>und</strong> einige Euro mehr.<br />

Ein anderes Beispiel ist meine Modellüberwachung<br />

NAVIGUARD, deren diskrete Schaltung<br />

in der Zeitschrift Modell Werft, Heft 12/<br />

99, vorgestellt wurde. Das Gerät ist eine eng<br />

bestückte Platine mit den Abmessungen 1 (X)x70<br />

mm <strong>und</strong> insgesamt sieben ICs inklusive eines<br />

EPROMS. Die dieser diskreten Schaltung funktionell<br />

noch überlegene uP-Version besteht nur<br />

aus einer einzigen 8-Pin-IC mit einer äußeren<br />

Beschaltung von drei Widerständen, einer Z-<br />

Diode <strong>und</strong> einem Kondensator zur Störungsunterdrückung<br />

(siehe Abschnitt 3.3).<br />

Einen entscheidenden Vorteil der uP-Lösung<br />

sehe ich schließlich in ihrer hohen Modifikationsfre<strong>und</strong>lichkeit,<br />

ist es doch wesentlich<br />

<strong>einfach</strong>er, in einem Programm ein paar h<strong>und</strong>ert<br />

Zeilen zu ändern, einen uP neu zu programmieren<br />

<strong>und</strong> ihn schließlich in den entsprechenden<br />

IC-Sockel zu stecken, als eine<br />

ganze Schaltung umzulöten, wozu u.U. sogar<br />

eine neue Platine entworfen <strong>und</strong> angefertigt<br />

werden muss. Gerade dieser letzte Punkt hat<br />

mich daher vor allem bewogen, meine Modellflotte<br />

zu „digitalisieren", d.h., wo immer es<br />

geht, diskret aufgebaute Schaltungen durch<br />

Mikroprozessoren zu ersetzen.<br />

13


1.2 Gr<strong>und</strong>sätzliche Wirkungsweise<br />

<strong>und</strong> Takterzeugung<br />

1.2.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Wirkungsweise<br />

Ein Mikroprozessor ist, wie jeder Computer,<br />

eine elektronische Maschine, die eine Liste von<br />

Maschinenbefehlen, Programm genannt,<br />

nacheinander abarbeiten kann. Dazu wird ein<br />

Zeilenzähler hochgezählt <strong>und</strong> dann der in der<br />

jeweiligen Zeile des Programms stehende Befehl<br />

ausgeführt. Der etwa 35 verschiedene Instruktionen<br />

umfassende Befehlssatz für <strong>PIC</strong>-<br />

Prozessoren beinhaltet Sprunganweisungen,<br />

Wertzuweisungen, Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />

positiver ganzer Zahlen (8 Bit, d.h. 0 bis 255),<br />

logische Verknüpfungen (AND, OR <strong>und</strong><br />

EXOR) <strong>und</strong> verschiedene Manipulationen einzelner<br />

Bits in einer 8-Bit-Variablen, die der<br />

uP-Hersteller Microchip als Register-Files bezeichnet,<br />

im Weiteren <strong>einfach</strong> „Register" genannt.<br />

Je nach uP-Typ sind ein oder mehrere<br />

Register bitweise mit den Pins des ICs (PORT)<br />

verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> können individuell sowohl gelesen<br />

(input) als auch gesetzt werden (output),<br />

was die Kommunikation mit der Außenwelt<br />

14<br />

EXTRC<br />

<strong>einfach</strong>er R-C-Oszillator<br />

ermöglicht <strong>und</strong> damit den uP-Einsatz in elektronischen<br />

Schaltungen überhaupt erst interessant<br />

macht. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Computerprogrammen laufen uP-Programme<br />

endlos. Deshalb enthält jedes sinnvolle Programm<br />

am Ende einen Sprungbefehl in den<br />

Anfangsbereich des Hauptprogramms, was einem<br />

Zurücksetzen des Zeilenzähler gleichkommt.<br />

1.2.2 Takterzeugung<br />

Zum Hochzählen des Zeilenzähler brauchen<br />

Computer einen Takt. Während man bei PCs<br />

<strong>und</strong> Großcomputern bezüglich Taktfrequenz<br />

heute schon von GHz spricht, verkraften preiswerte<br />

Mikroprozessoren in der Regel kaum<br />

mehr als 20 MHz; bei den Anwendungen in<br />

diesem Buch beschränken wir uns durchwegs<br />

auf für unsere Zwecke ausreichende 4 MHz.<br />

<strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren benötigen für die Abarbeitung<br />

eines Maschinenbefehl vier Takte,<br />

was bei 4 MHz Taktfrequenz der Ausführung<br />

eines Befehls pro Mikrosek<strong>und</strong>e entspricht.<br />

Der Computertakt muss bei Mikroprozessoren<br />

bis auf die Ausnahmen, wo ein interner,<br />

Drei verschiedene Arten der Takterzeugung<br />

für <strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren<br />

LP, XT, HS<br />

Quarz Oszillator<br />

externer<br />

Taktgenerator<br />

Inverter<br />

externer Takt<br />

a . ) b . ) c . )


vom Hersteller kalibrierter Taktgenerator implementiert<br />

ist, extern erzeugt werden. Da bei<br />

den <strong>PIC</strong>s der Halbleiterteil der Oszillatorschaltung<br />

schon im uP integriert ist, sind die Externa<br />

nur passive Bauteile, d.h. Widerstände, Kondensatoren<br />

<strong>und</strong>/oder ein Quarz (Fälle a <strong>und</strong> b).<br />

Bezüglich des Quarzoszillators werden bei <strong>PIC</strong>-<br />

Mikroprozessoren drei Typen unterschieden:<br />

,,LP" für den unteren Frequenzbereich bis maximal<br />

200 kHz, wo der Stromverbrauch eines<br />

<strong>PIC</strong>s besonders niedrig ist, „XT" als Standardquarz<br />

für Frequenzen bis 4 MHz <strong>und</strong> „HS" für<br />

alles Höherfrequente. Schließlich kann man<br />

aber auch den Takt eines externen Taktgebers<br />

am Pin CLKTN eingeben, was besonders dann<br />

zweckmäßig ist, wenn mehrere Mikroprozessoren<br />

mit dem gleichen Takt betrieben werden<br />

sollen (Fall c), um sie synchron laufen zu lassen<br />

oder <strong>einfach</strong> um Bauteile, insbesondere<br />

Quarze, einzusparen.<br />

Die für die Beschallung in den Fällen a<br />

bzw. b nötigen Werte für „R" <strong>und</strong> „C" sind der<br />

Tabelle zu entnehmen; bei Quarzen hängen sie<br />

auch etwas von dessen Hersteller ab (hier wurden<br />

die flachen Typen HC49U-S verwendet).<br />

Der Widerstand R ist in den Quarzoszillatorschaltungen<br />

oft nicht nötig. Der zu verwendende<br />

Oszillatortyp muss im Konfigurationswort<br />

mit den Bits FOSC,0 bis FOSC,2 definiert<br />

werden. Da ein interner Oszillator<br />

allerdings nur in wenigen <strong>PIC</strong>-Typen vorhanden<br />

ist, besteht das Konfigurationswort<br />

normalerweise nur aus zwei Bits (FOSC,0 <strong>und</strong><br />

FOSC,l) für vier Oszillatortypen.<br />

FOSC,0-1<br />

11 EXTRC C<br />

R<br />

00 LP C<br />

R<br />

01 XT C<br />

R<br />

10 HS C<br />

R<br />

100 kHz<br />

100p<br />

82k<br />

22p<br />

10R<br />

270 kHz<br />

270p<br />

12k<br />

Bei <strong>PIC</strong>-Typen mit internem Oszillator hat<br />

der FOSC-Teil das Konfigurationswort drei Bit.<br />

100 INTRC interner, vom Hersteller<br />

kalibrierter Oszillator (4 MHz)<br />

ohne Ausgabe an Pin OSC2<br />

101 INTRC wie 100, nur mit Ausgabe an<br />

Pin OSC2, der dann nicht als<br />

allgemeiner Port verwendet<br />

werden kann<br />

110 EXTRC externer R-C-Generator<br />

ohne Ausgabe an Pin OSC2<br />

R- <strong>und</strong> C-Werte wie für<br />

Code'11'<br />

111 EXTRC externer R-C-Generator mit<br />

Ausgabe an Pin OSC2, der<br />

dann nicht als allgemeiner<br />

Port verwendet werden kann<br />

R- <strong>und</strong> C-Werte wie für<br />

Code'11'<br />

Wird der Takt von einem externen Generator<br />

am Pin CLKTN eingespeist, müssen FOSC,0<br />

<strong>und</strong> FOSC,l für einen Quarz LP, XT oder HS<br />

definiert werden. Am CLKOUT-Pin wird dann<br />

ein Viertel der Taktfrequenz, d.h. die Frequenz<br />

des Maschinenzyklus, ausgegeben.<br />

1.3 <strong>PIC</strong>-Typen<br />

<strong>und</strong> ihre Eigenschaften<br />

Im Rahmen dieses Buches wird natürlich nur<br />

ein sehr kleiner Teil der im Lieferprogramm des<br />

Herstellers Microchip angebotenen Mikroprozessoren<br />

verwendet, gibt es doch <strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren<br />

in den verschiedensten Typen <strong>und</strong><br />

500 kHz<br />

270p<br />

4,7k<br />

1 MHz<br />

100p<br />

4,7k<br />

22p<br />

68R<br />

4 MHz<br />

27p<br />

3,9k<br />

22p<br />

68R<br />

10 MHz 20 MHz<br />

33p<br />

47R<br />

33p<br />

39R<br />

15


Gehäuseformen, was schon in der Kennung der<br />

ICs erkennbar ist. Analysieren wir als Beispiel<br />

die Kennung des <strong>PIC</strong>-16C71/04. Die 16 vor<br />

dem „C" steht darin für die vom Prozessor intern<br />

verwendete Wortlänge, hier eine Gesamtwortlänge<br />

von 14 Bit, wovon die unteren 8 Bit<br />

(0 bis 7) den Wert des angesprochenen Registers,<br />

1 Bit die Destination des Ergebnisses nach<br />

einer Operation <strong>und</strong> die restlichen Bits den Code<br />

des Maschinenbefehls definieren. „C" beschreibt<br />

den Chiptyp, hier ein EPROM, <strong>und</strong> die folgende<br />

Nummer ist die spezielle uP-Kennung.<br />

Schließlich sagt die ,/04" etwas über die maximale<br />

Taktfrequenz in MHz, die von ihm noch<br />

verarbeitet werden kann.<br />

Die billige Standardversion eines „C"-Typs<br />

ist OTP (= One Time Programmable) im Plastikgehäuse.<br />

Sie ist, wie der Name sagt, nur<br />

einmal programmierbar, was bei der Code-Entwicklung<br />

wenig zweckmäßig ist (pro Fehler<br />

ein neuer IC). Es gibt die „C"-<strong>PIC</strong>s daher auch<br />

in einem „JW"-Keramikgehäuse mit integriertem<br />

Quarzglasfensters, das beliebige Löschung<br />

im UV-Löscher erlaubt; das Quarzglasfenster<br />

macht den IC allerdings sehr viel teurer.<br />

Einige wenige Programme verwenden auch<br />

die neueren uP-Typen 16F872 <strong>und</strong> 16F876, wo<br />

das „F" für den Chiptyp „flash" steht. Diese ICs<br />

sind elektrisch löschbar, d.h., der alte Inhalt wird<br />

beim Programmieren <strong>einfach</strong> überschrieben. Da<br />

zum Löschen kein UV-Licht notwendig ist, genügt<br />

immer das billige Plastikgehäuse. Ein weiterer<br />

Vorteil der F-Typen ist, dass sie über einen<br />

nichtflüchtigen Datenraum verfugen, wo der<br />

Registerinhalt auch nach dem Ab<strong>schalten</strong> des<br />

Mikroprozessoren erhalten bleibt; dies ist z.B.<br />

für die Speicherung von Justierungen sehr praktisch<br />

<strong>und</strong> findet in den Drehzahlstellerprogrammen<br />

MODCON Anwendung. Angemerkt sei in<br />

diesem Zusammenhang noch, dass Microchip<br />

zurzeit (2002) für einige der „C"-Typen Pinkompatible<br />

Flashversionen auf den Markt bringt,<br />

die wohl nach nur minimalen Änderungen in<br />

den entsprechenden Programmen anstelle der<br />

vorgesehenen „C"-Typen eingesetzt werden können.<br />

16<br />

Der RAM-Größe kommt für alle hier vorgeschlagenen<br />

Programme keine allzu große<br />

Bedeutung zu, weswegen im Rahmen dieses<br />

Buches die Auswahlkriterien vor allem sind:<br />

• Anzahl der für den Informationsaustausch<br />

benötigten Pins<br />

• für die Aufgabenstellung benötigte Zusatzfunktionen<br />

(Analog zu Digitalwandler oder<br />

programmparallele PWM-Signalerzeugung)<br />

• interner Taktgenerator<br />

• Überschreibbarkeit („C"- oder „F"-Typ)<br />

• Preis<br />

Nun wollen wir uns die im Rahmen diese<br />

Buches verwendeten <strong>PIC</strong>-Typen noch etwas<br />

näher ansehen.<br />

1.3.1 <strong>PIC</strong>-12C509A<br />

Der Mikroprozessor <strong>PIC</strong>-12C509A wird für<br />

die Projekte BLINK, PENTA-S, RADAR,<br />

ZUND, DUOSIG <strong>und</strong> MONONAUT verwendet.<br />

Es ist ein billiger uP mit nur acht Pins <strong>und</strong><br />

damit ideal geeignet für kleine Schaltungen.<br />

Der 1k-Speicher erlaubt die Programmierung<br />

von etwa 1.000 Befehlen <strong>und</strong> auch die Zahl<br />

der frei zur Verfügung stehenden Register ist<br />

mit 25 + 16 (in Bank 1) für die meisten Anwendungen<br />

ausreichend.<br />

Der <strong>PIC</strong>-12C509A hat einen Ein-/Ausgabe-<br />

Port (GPIO) von maximal 6 Bit (bei internem<br />

Taktgenerator). Fünf der sechs Bit sind bidirektional,<br />

d.h., sie können programmseitig sowohl<br />

als Input als auch als Output definiert werden.


Pin4 (GPIO,3) ist immer ein Input, dafür aber<br />

vom Typ Schmitt-Trigger (d.h., es gibt eine<br />

Hysterese zwischen Low <strong>und</strong> High-Level). Anstelle<br />

eines allgemeinen Ein-/Ausgabe-Ports (I/<br />

O-Port) kann GPIO,2 auch als Eingabe für einen<br />

externen Timer-Zeittakt (TOCKI) <strong>und</strong><br />

GPIO,3 als Master-RESET (MCLR, aktiv low)<br />

programmiert werden; während der Chip-Programmierung<br />

dient GPIO,3 als Eingabe für die<br />

Programmierspannung (VPP) von 12 V.<br />

An OSC1 wird gegebenenfalls der R-C-<br />

Oszillator oder der externe Takt, an OSC1<br />

<strong>und</strong> OSC2 der Quarzoszillator angeschlossen;<br />

die entsprechenden Pins stehen dann als<br />

allgemeine I/O-Ports natürlich nicht mehr zur<br />

Verfügung.<br />

Ein in vielen Anwendungen großer Vorteil<br />

des <strong>PIC</strong>-12C509A ist sein interner, vom Hersteller<br />

auf 4 MHz kalibrierter Taktfrequenzoszillator,<br />

der die Schaltung ohne externen Quarz<br />

oder R-C-Netzwerk auskommen lässt <strong>und</strong><br />

darüber hinaus GPIO,4 <strong>und</strong> GPIO,5 als allgemeine<br />

I/O-Ports freigibt.<br />

<strong>PIC</strong>-12C509A sind nicht interruptfähig.<br />

Als „C"-Typ ist er im billigen Plastikgehäuse<br />

nur einmal programmierbar, weswegen<br />

ein löschbarer „JW"-IC eingesetzt werden sollte,<br />

bis das entsprechende Programm zur absoluten<br />

Zufriedenheit läuft. Vor der ersten Löschung<br />

muss man aber die interne Taktkalibrierung<br />

aufschreiben (es gibt einen entsprechenden<br />

Lesebefehl im Windows-Icon des<br />

MPLAB-IDE-Programms), da auch sie bei der<br />

Löschung der IC verloren geht; der festgehaltene<br />

Wert wird dann bei jeder weiteren Programmierung<br />

programmseitig in W <strong>und</strong> anschließend<br />

in das Register OSCCAL geladen.<br />

Die Pin-kompatible Flash-Version zum<br />

12C509A heißt 12F629.<br />

1.3.2 <strong>PIC</strong>-12C672<br />

Der Mikroprozessor <strong>PIC</strong>-12C672 wird für die<br />

Projekte NAVIGUARD <strong>und</strong> AUTONAUT verwendet.<br />

Auch er ist ein uP mit nur acht Pins<br />

<strong>und</strong> gleicht in seinen allgemeinen Eigenschaften<br />

dem oben beschriebenen <strong>PIC</strong>-12C509A,<br />

insbesondere mit seinem vom Hersteller kalibrierten<br />

internen Taktgeber von 4 MHz <strong>und</strong> seinem<br />

I/O-Port (GPIO) von maximal 6 Bit, wobei<br />

GPIO,3 auch hier ein reiner Eingabe-Port<br />

ist. Im Unterschied zu 12C509A kann er aber<br />

mehr <strong>und</strong> ist etwas teurer.<br />

Da sind zunächst der 2k-Programmspeicher<br />

für über 2.000 Programmzeilen <strong>und</strong> die<br />

128 frei zur Verfügung stehenden Register.<br />

Sein für uns wesentlicher Vorzug ist allerdings<br />

der integrierte Analog-Digital-Wandler (ADW)<br />

mit 8 Bit Auflösung, der hintereinander (Multiplexverfahren)<br />

die an bis zu vier Eingangspins<br />

(ANO bis AN3) anliegenden Spannungen<br />

mit der <strong>PIC</strong>-Versorgungsspannung bzw.<br />

einer an Pin6 vorzugebenden Referenzspannung<br />

Vref vergleichen <strong>und</strong> in eine Zahl zwischen<br />

0 <strong>und</strong> 255 umwandeln kann.<br />

Bei allen Problemstellungen also, wo Spannungen<br />

gemessen werden sollen, z.B. in Spannungsüberwachungen<br />

oder beim Abfragen von<br />

Poti-Stellungen, werden im Folgenden uP-Typen<br />

mit ADW zum Einsatz kommen.<br />

Der <strong>PIC</strong>-12C672 ist mit vier verschiedenen<br />

Quellen interruptfähig, u.a. mit einer externen<br />

Quelle an Pin6 (INT).<br />

Die Pin-kompatible Flash-Version zum<br />

12C672 heißt 12F675.<br />

1.3.3 <strong>PIC</strong>-16C505<br />

Der Mikroprozessor <strong>PIC</strong>-16C505 wird für die<br />

Projekte RADZUND, MULTTNAUT, DCNAUT<br />

17


<strong>und</strong> NVDEKO verwendet. Er ist ein preiswerter<br />

uP im DIP-14-Gehäuse, der einen internen, vom<br />

Hersteller auf 4 MHz kalibrierten RC-Oszillator<br />

besitzt <strong>und</strong> daher in unseren Programmen ohne<br />

externe Oszillatorschaltung verwendet wird.<br />

Der lk-Speicher erlaubt die Programmierung<br />

von etwa 1.000 Befehlen, wozu 24 +<br />

3x16 Register (in vier Bänken) zur freien Verfügung<br />

stehen. Der <strong>PIC</strong>-16C505 hat zwei I/O-<br />

Ports (PORTB <strong>und</strong> PORTC) von je 6 Bit. Elf<br />

dieser PORT-Pins sind bidirektional, d.h. als<br />

Ein- oder Ausgabe programmierbar, Pin4<br />

(PORTB,3) ist nur für die Eingabe zu verwenden,<br />

dafür aber vom Typ Schmitt-Trigger, also<br />

mit störungsunempfindlicherer Hysterese.<br />

Der <strong>PIC</strong>-16C505 ist nicht interruptfähig.<br />

Bezüglich „OTP"- bzw. ,JW"-Versionen<br />

sowie Taktkalibrierung gelten auch hier die<br />

schon beim 12C509A bzw. 12C672 gemachten<br />

Anmerkungen.<br />

Die Pin-kompatible Flash-Version zum<br />

16C505 heißt 16F630.<br />

1.3.4 <strong>PIC</strong>-16C71<br />

Der Mikroprozessor <strong>PIC</strong>-16C71 wird nur für<br />

das Projekt S2PWM verwendet. Er ist ein uP<br />

im DIP-18-Gehäuse <strong>und</strong> sein lk-Speicher erlaubt<br />

die Programmierung von etwa 1.000 Befehlen,<br />

wozu 36 Register zur freien Verfügung<br />

stehen.<br />

18<br />

Der <strong>PIC</strong>-16C71 hat zwei I/O-Ports (POR­<br />

TA <strong>und</strong> PORTB) mit 5 respektive 8 Bit, die<br />

alle bidirektional, d.h. als Ein- oder Ausgabe<br />

programmierbar sind. Pin3 (PORTA,4) ist dabei<br />

vom Typ Schmitt-Trigger, also mit störungsfester<br />

Hysterese, wenn er als Input programmiert<br />

ist.<br />

Ein Vorteil des <strong>PIC</strong>-16C71 gegenüber z.B.<br />

dem <strong>PIC</strong>-16C505 ist der integrierte ADW mit<br />

8 Bit Auflösung. Dieser kann hintereinander<br />

an bis zu vier Eingangspins (AN0 bis AN3)<br />

anliegende Spannungen mit der <strong>PIC</strong>-Versorgungsspannung<br />

bzw. einer an Pin2 vorzugebenden<br />

Referenzspannung Vref vergleichen<br />

<strong>und</strong> in eine Zahl zwischen 0 <strong>und</strong> 255 umwandeln.<br />

Welche der Pins von PORTA analog <strong>und</strong><br />

welche digital, d.h. gewöhnliche I/O-Pins sind,<br />

entscheidet das Programm-Codewort AD-<br />

CON1, ebenso über die Spannungsreferenz<br />

(VDD oder Vref).<br />

Für unsere Anwendung eher nachteilig ist<br />

das Nichtvorhandensein eines internen Taktgenerators,<br />

der daher mittels externer Beschaltung<br />

(RC-Netzwerk oder Quarzoszillator) erzeugt<br />

werden muss. Der <strong>PIC</strong>-16C71 ist interruptfähig<br />

mit vier Quellen.<br />

1.3.5 <strong>PIC</strong>-16F872<br />

Der Mikroprozessor <strong>PIC</strong>-16F872 wird für die<br />

Projekte MODCON-S, MODCON-P <strong>und</strong>


NVENKO verwendet. Er ist ein uP im DJP-28-<br />

Gehäuse. Sein 2k-Speicher erlaubt die Programmierung<br />

von etwa 2.000 Befehlen, wozu 128<br />

Register in vier Speicherbänken zur Verfügung<br />

stehen. Darüber hinaus ist noch ein EEPROM<br />

für 64 Speicherplätze vorhanden, in dem Daten<br />

gespeichert werden können, die auch nach Ab<strong>schalten</strong><br />

des uP nicht verloren gehen. Der Maschinentakt<br />

muss mittels externer Beschattung,<br />

am besten mit Quarz, erzeugt werden.<br />

Als „F"-Typ ist er elektrisch überschreibbar,<br />

man benötigt also keine teuren JW-Typen.<br />

Der <strong>PIC</strong>-16F872 verfügt über drei bidirektionale<br />

I/O-Ports (PORTA, PORTB <strong>und</strong><br />

PORTC) mit 6 (PORTA) respektive 8 Bits<br />

(PORTB, PORTC). Pin6 (PORTA,4) <strong>und</strong> alle<br />

Pins des PORTC sind dabei vom Typ Schmitt-<br />

Trigger, also mit störungsfester Hysterese, wenn<br />

sie als Input programmiert sind.<br />

<strong>PIC</strong>-16F872 hat eine Reihe von Zusatzfunktionen,<br />

von denen hier nur die in unseren<br />

Anwendungen interessierenden erwähnt werden<br />

sollen:<br />

• drei unabhängige Timer (TMR0,TMR1 <strong>und</strong><br />

TMR2), davon TMR1 mit einer Größe von<br />

16 Bit<br />

• ein PWM-Modul (Pulsweiten-Modulation),<br />

das parallel dem Programmablauf unter Ver­<br />

wendung von TMR2 ein PWM-Signal mit<br />

vorgebbarer Frequenz <strong>und</strong> variablen Duty<br />

Cycles erzeugt (Ausgang CCP1, Pin 13)<br />

• einen Analog-digital-Wandler (ADW) mit<br />

10-Bit-Auflösung, mit dem maximal fünf<br />

Analogkanäle des PORTA (ANO bis AN4)<br />

bezogen auf VDD oder Vref digitalisiert werden<br />

können<br />

• einen synchronen seriellen Port (PORTC)<br />

Wegen der vielen Spezialfunktionen können<br />

auch bei diesem uP viele allgemeine I/O-<br />

Port-Pins u.U. spezielle Aufgaben haben, die<br />

mit Kürzeln an den entsprechenden Pins angegeben<br />

sind. Da die meisten dieser Spezialfunktionen<br />

im Rahmen dieses Buches keine Rolle<br />

spielen, wird hier nicht weiter auf diese Kürzel<br />

eingegangen, sondern auf das entsprechende<br />

Datenblatt verwiesen.<br />

Der <strong>PIC</strong>-16F872 ist interruptfähig mit<br />

insgesamt zehn verschiedenen Quellen.<br />

1.3.6 <strong>PIC</strong>-16F876<br />

Der Mikroprozessor <strong>PIC</strong>-16F876 wird nur für<br />

das Projekt MODCON-D verwendet. Wie der<br />

16F872 ist er ein elektrisch überschreibbarer<br />

uP im DIP-28-Gehäuse <strong>und</strong> mit ihm auch in<br />

der Außenbeschaltung identisch. Gewachsen<br />

ist allerdings die Speichergröße auf 8k <strong>und</strong> die<br />

Registerzahl auf 368 Register im RAM <strong>und</strong><br />

256 Speicherplätze im nichtflüchtigen EE­<br />

PROM. Ein weiterer Unterschied zum <strong>PIC</strong>-<br />

16F872 ist, dass neben dem 10-Bit-ADW <strong>und</strong><br />

den drei Timern jetzt zwei vom Programmablauf<br />

unabhängige PWM-Generatoren (Pulsweiten-Modulation)<br />

vorhanden sind. Sie laufen<br />

zwar mit der gleichen Pulsfrequenz, ihre Duty<br />

Cycles können aber unabhängig voneinander<br />

programmiert werden. Diese Eigenschaft machte<br />

seine Wahl für den Doppeldrehzahlsteller<br />

MODCON-D notwendig, wo die Back- <strong>und</strong><br />

Steuerbordmotoren eines Modells in Abhängigkeit<br />

von der Lenkung von zwei unabhängigen<br />

PWM-Signalen gesteuert werden können.<br />

19


Auch beim <strong>PIC</strong>- 16F876 muss der Takt mittels<br />

externer Beschaltung, am besten mit Quarz,<br />

erzeugt werden. Er ist interruptfähig mit<br />

insgesamt zehn verschiedenen Quellen.<br />

1.4 Notwendige<br />

Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />

Mikroprozessoren arbeiten mit einem Programm,<br />

das in elektronisch lesbarer Form geschrieben,<br />

in eine vom <strong>PIC</strong>-uP verarbeitbare<br />

Liste übersetzt (compiliert) <strong>und</strong> schließlich in<br />

den Chip geladen werden muss. Dazu braucht<br />

man als Gr<strong>und</strong>ausrüstung:<br />

1. Personal Computer (PC)<br />

Auf dem PC muss Windows 95 (oder höher)<br />

laufen mit einem freien Speicherplatz von 32<br />

MB <strong>und</strong> freiem Harddiskbereich von 45 MB.<br />

Er muss über einen CD-Leser <strong>und</strong> eine RS-<br />

232-Schnittstelle (Druckerausgang) verfügen,<br />

an die das uP-Programmiergerät angeschlossen<br />

werden kann, braucht aber ansonsten nicht<br />

allzu leistungsfähig zu sein.<br />

2. Programmiersoftware (MPLAP-IDE)<br />

Das zur Programmerzeugung <strong>und</strong> -Verwaltung<br />

von 8-Bit-<strong>PIC</strong>-uP-Programmen benötige Soft­<br />

20<br />

warepaket heißt MPLAB-IDE <strong>und</strong> wird von<br />

Microchip im Internet kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt (www.microchip.com). Es beinhaltet<br />

eine Projektverwaltung der verschiedenen<br />

Programme, einen Editor zum Schreiben<br />

oder Ändern einzelner Programme, das eigentliche<br />

Übersetzungsprogramm (MPASM) sowie<br />

eine umfangreiche Simulationssoftware<br />

(MPLAM-SIM), mit der man das richtige Funktionieren<br />

eines <strong>PIC</strong>-Programms auf dem PC<br />

simulieren kann. So kann man mit MPLAB-<br />

SIM den Ablauf des Programms schrittweise<br />

verfolgen <strong>und</strong> sich den jeweiligen Wert der<br />

verschiedenen Register anzeigen lassen. Selbst<br />

der Zustand von Eingabe-Pins kann simuliert<br />

<strong>und</strong> die Antwort des uP darauf beobachtet werden,<br />

was bei der Fehlersuche sehr hilfreich ist.<br />

3. Programmiergerät mit Software<br />

Schließlich benötigt man noch ein Programmiergerät,<br />

mit dem man die übersetzten Programme<br />

physikalisch in einen Mikroprozessor laden kann.<br />

Da man in der Regel Mikroprozessoren unterschiedlicher<br />

Pin-Zahl verwendet, ist ein Programmiergerät<br />

mit variablem Sockel zu bevorzugen.<br />

Programmiergerät, Softwarepaket MPLAB-<br />

IDE, eine reichliche Dokumentation inklusive<br />

Datenblätter der verschiedenen <strong>PIC</strong>-Typen <strong>und</strong><br />

Applikationsbeispiele auf CD-ROMs (im Gr<strong>und</strong>e<br />

die gesamte auf der Homepage von Microchip<br />

zu findende Information) werden von Microchip<br />

zusammen als „<strong>PIC</strong>START PLUS Development<br />

Kif" angeboten. Damit alle in Weiteren<br />

vorgeschlagenen Programme verwendet<br />

werden können, sollte man darauf achten, dass<br />

MPLAB-IDE mindestens die Version V-5.00<br />

<strong>und</strong> das Programmiergeräts mindestens die Version<br />

V-2.30 ist.<br />

4. EPROM-Löschgerät<br />

Für die JW-Typen der C-Serie benötigt man<br />

auch noch ein Löschgerät. Dieses besitzt eine<br />

spezielle UV-Lampe, mit der die ICs in etwa<br />

zehn Minuten gelöscht werden können; mit<br />

normalen Lampen geht es überhaupt nicht, im<br />

prallen Sonnenlicht dauert es Wochen.


2 Die Programmierung<br />

2.1 Überblick<br />

Ein <strong>PIC</strong>-Maschinenprogramm (_.hex in Microchip-Terminologie)<br />

besteht aus Zeilen vierstelliger<br />

Hexadezimalzahlen, wobei jede dieser<br />

Zahlen in codierter Form einen Maschinenbefehl,<br />

die Adresse des Operanden, auf den der<br />

Befehl angewendet werden soll, <strong>und</strong> dessen<br />

aktuellen Wert enthält. Diese Zahlenreihen sind<br />

natürlich sehr unübersichtlich <strong>und</strong> schwierig<br />

zu programmieren, weswegen Microchip eine<br />

<strong>einfach</strong>e Sprache entwickelt hat, die die einzelnen<br />

Befehle nebst den zugehörigen Operanden<br />

mit verständlichen Abkürzungen benennt<br />

(Operator-Mnemonic <strong>und</strong> Operand). Viel mehr<br />

ist die so genannte Assemblersprache eigentlich<br />

nicht. Für die gewöhnlich ungleich längeren<br />

Großrechnerprogramme ist man daher<br />

schon Mitte der 60er-Jahre zu höheren Programmiersprachen<br />

wie BASIC, ALGOL,<br />

FORTRAN, PASCAL oder C übergegangen,<br />

wo eine einzige Instruktionen u.U. für viele<br />

Zeilen Assemblerbefehle stehen kann; z.B.<br />

schreibt man anstelle eines Vielzeilen-Assemblerprogramms<br />

für eine Multiplikation dann<br />

<strong>einfach</strong> nur „*". Höheren Programmiersprachen<br />

wie C sind inzwischen auch für <strong>PIC</strong>-<br />

Mikroprozessoren auf dem Markt <strong>und</strong> auch in<br />

MPLAB-IDE ist ein C-Compiler mit Namen<br />

<strong>PIC</strong>C verfügbar. Sie übersetzen das in der höheren<br />

Sprache geschriebene Programm in den<br />

Maschinencode <strong>und</strong> erleichtern so bei vielen<br />

Anwendungen die Programmierarbeit beträcht­<br />

lich. Trotzdem bevorzuge ich die direkte Assemblerprogrammierung,<br />

weil sie die weitaus<br />

effektivsten Codes ergibt. Insbesondere Applikationen,<br />

wo es auf die genaue Zahl der verbrauchten<br />

Maschinenzyklen ankommt (was bei<br />

einigen der weiter unten beschriebenen Programme<br />

der Fall ist), lassen sich ohne Auszählen<br />

der Zykluszeiten (bzw. Assemblerzeilen)<br />

kaum realisieren.<br />

Der besseren Verständlichkeit der im dritten<br />

Teil des Buches angegebenen Programme<br />

wegen wollen wir jetzt auf die Programmierung<br />

in Assembler etwas näher eingehen <strong>und</strong><br />

nach Erläuterung des Befehlssatzes ohne Anspruch<br />

auf Vollständigkeit einige Tricks beschreiben,<br />

die in den Programmen häufiger<br />

verwendet werden, die aber auch das Arbeiten<br />

an eigenen Projekten anregen sollen.<br />

2.2 Allgemeiner<br />

Programmaufbau<br />

Ein für die Übersetzung mit MPASM geeignetes<br />

Programm muss einer festgelegten Form<br />

genügen. Der Schrifttyp (Klein-/Großbuchstaben)<br />

ist ohne Belang, doch habe ich es mir, der<br />

besseren Lesbarkeit der Programme wegen, zur<br />

Gewohnheit gemacht, Marken (Label) <strong>und</strong> Register<br />

mit Großbuchstaben, Operatoren (Instruktionen)<br />

des Befehlssatz <strong>und</strong> Konstanten<br />

(vordefinierte Zahlenwerte) dagegen kleinzuschreiben.<br />

Von MPASM ignorierte Kommen-<br />

21


tare stehen rechts eines Semikolons <strong>und</strong> folgen<br />

den Groß-klein-Rechtschreibregeln.<br />

Es ist gute Programmierpraxis, öfter wiederkehrende<br />

Programmteile zu „Subroutinen"<br />

(Unterprogrammen) zusammenzufassen <strong>und</strong><br />

dann nur an den tatsächlich benötigten Stellen<br />

aufzurufen. Dies spart nicht nur eine Menge<br />

Speicherplatz (der Programmteil wird ja nur<br />

einmal geschrieben, aber u.U. oft verwendet),<br />

sondern erhöht auch die Übersichtlichkeit. Da<br />

bei älteren <strong>PIC</strong>-Typen (z.B. 12C509A <strong>und</strong><br />

16C505) die Adressenspeicherung im Subroutinenstack<br />

u.U. Probleme machen kann (siehe<br />

Abschnitt 2.4.5.1), sind Subroutinen in Programmen<br />

für diese Mikroprozessoren in den<br />

vorderen Programmzeilen anzuordnen. Dies ist<br />

bei neueren Typen wohl nicht mehr nötig, aus<br />

22<br />

; Projekt Blink<br />

; ><br />

; VDD -I I- VSS<br />

; Das Programm dient als Muster für I I<br />

; den gr<strong>und</strong>satzlichen Programmaufbau. -I I- LED<br />

; Es ist funktionsfähig <strong>und</strong> lauft als I I<br />

; Blinksignal-Generator vorgebbarer, -I I-<br />

; beliebiger Sequenz für eine an Pin7 I I<br />

; (GPIO.O) angeschlossene LED -I I-<br />

LIST P=12C509A<br />

__config B'01010' ; MCRL=intern, CP=off, WDT=off,<br />

; interner RC-Oszillator<br />

__MAXRAM H'3F'<br />

IFNDEF __12C509A<br />

MESSG "Processor-header file mismatch. Verify selected processor."<br />

ENDIF<br />

; Konstanten Definition<br />

w EQU H'00' ; Ziel-Bits<br />

f EQU H'01'<br />

c EQU H'00' ; Status-Bit<br />

z EQU H'02'<br />

optval EQU B'11000111' ; Option Register : kein wake up,<br />

; T0CS=0 (intern). TOSE=0. PSA=0 (RTCC),<br />

; PS2,PS1,PS0=1,1,1 (Vorteiler=256)<br />

; > Timer-Schritt=O.256ms bei Takt 4 MHz<br />

trisval EQU B'11101000' ; Pin-Definition : bis auf Pin4 (nicht möglich)<br />

; sind alles Ausgange.<br />

frequ EQU D'04' ; Blinkfrequenz (=1/(frequ * 0.06553) in Hz<br />

; mit frequ=4 also ~4 Hz für eine Einheit<br />

; Register Files<br />

TMRO EQU H'01'<br />

STATUS EQU H'03'<br />

OSCCAL EQU H'05' ; Kalibrierung des internen Takts auf 4 MHz<br />

GPIO EQU H'06' ; Port<br />

FRQ EQU H'07' ; Blinkfrequenz-bestimmende Laufvariable<br />

BLK1 EQU H'08' ; Blinksequenz -1-<br />

BLK2 EQU H'09' ; " -2-<br />

BLK3 EQU H'OA' ; " -3-<br />

BLK4 EQU H'OB' ; " -4-<br />

org 0 ; Start des Programm <strong>und</strong> Initialisierung<br />

0 movlw H'AO' ; nur für JW-Chip (Wert vor 1. Loschung)<br />

1 movwf OSCCAL ; Laden der Oszillator-Calibrierung<br />

2 clrwdt<br />

3 goto START<br />

; subroutine « LEERn » verbraucht "n" Zyklen<br />

4 LEER10 goto LEER8<br />

5 LEER8 goto LEER6<br />

6 LEER6 goto LEER4<br />

7 LEER4 retlw H'00'<br />

; HAUPTPROGRAMM<br />

8 START movlw B'10010101' ; Eingabe der Blinkfrequenz jeweils von<br />

9 movwf BLK1 ; rechts nach links<br />

A movlw B'11100011'<br />

B movwf BLK2<br />

C movlw B'00111000'<br />

D movwf BLK3<br />

E movlw B'00010101'<br />

F movwf BLK4<br />

10 movlw trisval ; Definition des Ports GPIO<br />

11 TRIS GPIO<br />

12 bcf GPIO.O ; LED aus<strong>schalten</strong><br />

13 movlw frequ<br />

14 movwf FRQ ; FRQ - frequ<br />

15 LOOP movlw trisval ; Definition des Ports GPIO<br />

16 TRIS GPIO<br />

17 movlw H'01'<br />

18 movwf TMR0 ; TMR0 = 1<br />

19 movlw optval ; <strong>und</strong> Starten des Timers<br />

1A OPTION<br />

1B WAIT call LEER10 ; (nicht unbedingt notig, nur Demonstration<br />

1C movf TMRO,w ; eines Subroutinenaufrufs)<br />

1D btfss STATUS,z ; Test von TMRO auf Ueberlauf<br />

1F decfsz FRQ.f<br />

20 goto LOOP<br />

21 btfss BLK1.0 ; Laden des untersten Bits von BLK1 in GPIO.O<br />

22 bcf GPIO.O<br />

23 btfsc BLK1.0<br />

24 bsf GPIO.O<br />

25 bcf STATUS.c<br />

26 btfsc BLK1.0<br />

27 bsf STATUS,c<br />

28 rrf BLK4,f ; Rechtsverschiebung der Blinkfrequenz<br />

29 rrf BLK3,f ; wobei nulltes Bit von BLK1 via STATUS,c in<br />

2A rrf BLK2,f ; höchstes Bit von BLK4 geschoben wird<br />

2B rrf BLKl,f<br />

2C movlw frequ<br />

2D movwf FRQ ; FRQ = frequ<br />

2E goto LOOP<br />

END<br />

Gründen der Übersichtlichkeit bin ich aber bei<br />

allen in diesem Buch aufgeführten Programmen<br />

bei dieser Praxis geblieben.<br />

Mit dem Musterprogramm BLINK.asm soll<br />

nun die allgemeine Form eines <strong>PIC</strong>-Programms<br />

erläutert werden inklusive dem Aufruf einer<br />

Subroutine (die hier eigentlich nicht nötig ist),<br />

dem Einsatz eines Timers <strong>und</strong> der Behandlung<br />

des Ports. Der funktionstüchtige BLINK ist<br />

ein Blinkgenerator (<strong>PIC</strong>-12C509) für eine an<br />

Pin7 (GPIO,0) über einen Widerstand von 180<br />

Ohm angeschlossene LED mit beliebig vorgebbarer<br />

Blinksequenz, was mit konventioneller<br />

Elektronik hergestellt einen großen Aufwand<br />

bedeutet würde. Auch die Blinkfrequenz<br />

pro Sequenzeinheit kann mit frequ vorgegeben<br />

werden, im Muster etwa 4 Hz.


Das Programm beginnt mit dem Programmkopf,<br />

der durch das LIST-Statement definiert<br />

ist. Es folgt dann der Definitionsblock für Konstanten<br />

<strong>und</strong> Register. Das Nullsetzen des Zeilenzählers<br />

durch die Direktive org zeigt auf<br />

den Beginn des Instruktionsteils, der mit END<br />

abgeschlossen wird. Im Listing sind den Instruktionszeilen<br />

jeweils die Zeilennummern<br />

(Hexadezimal) vorangestellt.<br />

2.2.1 Der Programmkopf<br />

Der Programmkopf beginnt, wie schon gesagt,<br />

mit der Direktive LIST. Alles davor ist Kommentar,<br />

der in meinen Programmen jeweils<br />

eine kurze Programmbeschreibung nebst einer<br />

Pin-Belegung enthält. Mit dem LIST-Statement<br />

wird der <strong>PIC</strong>-Typ festgelegt (Parameter „P"),<br />

für den das Programm geschrieben wurde. Mit<br />

weiteren Parametern kann, abweichend von der<br />

Norm, die Form des Listing <strong>und</strong> des Maschinenprogramms<br />

beeinflusst werden (siehe<br />

gegebenenfalls das MAPSM-Manual).<br />

Eine wichtige Größe ist das Konfigurationswort<br />

(__config), das für die verschiedenen <strong>PIC</strong>-<br />

Typen unterschiedlich lang ist <strong>und</strong> dem jeweiligen<br />

Datenblatt entnommen werden muss. Es<br />

bestimmt den Oszillatortyp, erlaubt die Aktivierung<br />

des Watch Dog Timers (siehe Abschnitt<br />

2.4.7.1) <strong>und</strong> ermöglicht den Leseschutz des Programms.<br />

Das Konfigurationswort kann auch erst<br />

beim Programmieren des Mikroprozessors mit<br />

dem Programmierprogramm <strong>PIC</strong>START interaktiv<br />

eingegeben werden.<br />

__MAXRAM- (<strong>und</strong> _BADRAM-)Direktiven<br />

schließen nicht implementierte Registerplätze<br />

aus <strong>und</strong> warnen den Programmierer bei<br />

der Übersetzung seines Programms, wenn er<br />

die nicht vorhandenen Registerplätze<br />

versehentlich zu benutzen versucht.<br />

Dasselbe bewirkt die IFNDEF-Direktive<br />

bezüglich des <strong>PIC</strong>-Typs, in den das Programm<br />

geladen werden soll.<br />

Der gesamte Programmkopf ist Teil eines<br />

Files pic.inc (wobei „pic" für den verwendeten<br />

<strong>PIC</strong>-Typ steht), das im MPLAB-DIE-Softwarepaket<br />

zu finden ist <strong>und</strong> von dort kopiert werden<br />

kann.<br />

2.2.2 Der Definitionsblock<br />

2.2.2.1 Konstanten (Literais)<br />

In einem Programm werden gewöhnlich viele<br />

konstante Zahlen („literals" in Microchip-Bezeichnung)<br />

verwendet, die mit Variablen verknüpft<br />

schlussendlich zu den vom Mikroprozessor<br />

erwarteten Ergebnissen führen. Man<br />

kann diese Zahlen jeweils am Ort ihrer Verwendung<br />

als 8-Bit-Zahl ins Programm einführen.<br />

Da viele der Konstanten aber eine konkrete<br />

Bedeutung haben <strong>und</strong> im Programm u.U. an<br />

mehreren Orten vorkommen, bevorzugt man<br />

ihre Beschreibung mit Namen, die dann vor<br />

dem Beginn des Instruktionsteils im Konstantendefinitionsblock<br />

mittels der Direktive EQU<br />

als 8-Bit-Zahl definiert werden müssen. Dort<br />

kann man sie gegebenenfalls auch leichter ändern<br />

als an verschiedenen Orten im Programm.<br />

Für die Zahlen werden in meinen Programmen<br />

in der Regel Hexadezimalzahlen (H'..') verwendet,<br />

wenn es nicht, wie für die Definition<br />

von Ports oder bei Maskierungen, auf die Bit-<br />

Struktur des Wortes ankommt (B'..'). Es sind<br />

aber auch Dezimalzahlen (D'..') möglich, die<br />

sich aus den Hexadezimalzahlen durch Multiplikation<br />

der ersten Ziffer mit 16 plus Addition<br />

der letzten Ziffer ergeben; bei Hexadezimalzahlen<br />

gilt A = 10, B = 11 bis F = 15 (H'FE' ist<br />

damit D'254'= 15 x 16+14).<br />

Erwähnt werden soll hier auch die Festlegung<br />

von Systembits am Beginn des Konstantenblocks.<br />

Da sind zunächst die beiden<br />

Zielbits w <strong>und</strong> f, die bei einigen der weiter<br />

unten beschriebenen Instruktionen auf lesbare<br />

Weise die Destination festlegen, d.h., ob<br />

das Ergebnis der Operation im Arbeitsregister<br />

W oder in einem Register F landen soll.<br />

Weiter werden hier auch die Werte der verschiedenen<br />

Bits des STATUS-Registers so<br />

23


definiert, dass im Programm später nur noch<br />

sinngebende, die Lesbarkeit des Programms<br />

verbessernde Buchstaben wie z, c, rp0 oder<br />

rpl geschrieben werden müssen.<br />

2.2.2.2 Register<br />

Wie schon bei der Beschreibung der einzelnen<br />

<strong>PIC</strong>-Typen erwähnt, verfügen die verschiedenen<br />

<strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren im RAM über eine<br />

wechselnde Zahl von Variablen, die vom Hersteller<br />

Microchip mit „Register-Files" (abgekürzt<br />

„F") bezeichnet werden <strong>und</strong> die im RAM<br />

auf maximal vier Datenblöcke („bank") mit<br />

maximal je 127 Register aufgeteilt sind. Jedes<br />

der im Weiteren <strong>einfach</strong> als „Register" bezeichneten<br />

Register-Files hat eine Größe von<br />

8 Bit, d.h. entspricht einer Zahl zwischen 0<br />

<strong>und</strong> 255. uP-intern werden die Register fortlaufend<br />

durchnummeriert, was für die Lesbarkeit<br />

eines Programms kaum zweckmäßig wäre.<br />

Es werden deshalb Buchstabenkombinationen<br />

bevorzugt, denen dann im Registerdefinitionsblock<br />

mittels der EQU-Direktive Speicherplatznummern<br />

zugewiesen werden.<br />

Ein Teil der Speicherplatznummern ist<br />

durch Microchip allerdings bereits für spezielle<br />

Register reserviert. Auf die Bedeutung einiger<br />

besonders wichtiger Register wollen wir<br />

deshalb noch kurz eingehen.<br />

• Das Arbeitsregister W<br />

Das Arbeitsregister W (working register) ist<br />

eines der wichtigsten <strong>PIC</strong>-Register, wird doch<br />

bis auf wenige Ausnahmen fast die gesamte<br />

Rechnerei über dieses Register abgewickelt.<br />

So laufen z.B. selbst Wertzuweisungen wie<br />

F = 2 mit 2 —>W —>F über dieses Register.<br />

• Der aktuelle Wert<br />

des internen Timers TMRO<br />

TMRO registriert das Resultat eines vom Programmablauf<br />

unabhängigen Zählers, der in fast<br />

allen Programmen zur Anwendung kommt<br />

(mehr im Abschnitt 2.4.6).<br />

24<br />

• Der Programmzeiger PCL<br />

Der Programmzeiger PC ist ein 14-Bit-Register,<br />

dessen Wert jeweils der Programmzeile entspricht,<br />

die gerade in Arbeit ist, <strong>und</strong> wird vom<br />

Maschinentakt hochgezählt. Die unteren 8 PC-<br />

Bits, PCL genannt, können wie ein gewöhnliches<br />

Register, Ziel einer arithmetischen Operation<br />

sein, was dann zu einem Programmsprung<br />

in die resultierende Zeile führt (siehe Abschnitt<br />

2.4.2.3). Auf die oberen Bits von PC kann über<br />

das PCLATH-Register zugegriffen werden. Bei<br />

einigen älteren <strong>PIC</strong>-Typen hat PC nur 12 Bits.<br />

• STATUS-Register<br />

STATUS ist ein Flaggenregister, dem in einem<br />

<strong>PIC</strong>-Programm eine dem W-Register vergleichbare<br />

Bedeutung zukommt, werden mit seinen<br />

unteren 5 Bits doch Operationsergebnisse kommentiert<br />

(c, dc, z, pd <strong>und</strong> to Bit) <strong>und</strong> mit den<br />

oberen 3 Bits (rpO, rpl <strong>und</strong> irp) der Zugriff auf<br />

die vier Registerblöcke gesteuert; wir kommen<br />

auf die Bedeutung der wichtigsten Bits in den<br />

Abschnitten 2.3.2,2.4.2 bzw. 2.4.7.1 zurück.<br />

Die Definition der oberen STATUS-Bits ist<br />

bei den einzelnen <strong>PIC</strong>-Typen etwas unterschiedlich.<br />

• FSR-<strong>und</strong> INDF-Register<br />

dienen der indirekten Adressierung (siehe Abschnitt<br />

2.4.4).<br />

• Ein-/Ausgabe-PORT<strong>und</strong><br />

die zugehörigen TRIS-Register<br />

Die IC-Pins (PORT) sind bidirektional <strong>und</strong><br />

können daher bitweise je nach Definition des<br />

entsprechenden Port-Bits sowohl zur Ausgabe<br />

(Bit=0) als auch zur Eingabe (Bit=l) verwendet<br />

werden. Die I/O-Definition selbst erfolgt<br />

durch Laden eines „Definitionswortes" (Konstante,<br />

in meinen Programmen meist trisval<br />

genannt) in das Definitionsregister TRIS_REG<br />

(bei älteren <strong>PIC</strong>-Typen mit dem speziellen Befehl<br />

TRIS). Dazu wird in trisval das dem Port-<br />

Bit äquivalente Bit für einen Output -0- <strong>und</strong><br />

für einen Input -1- gesetzt. Die gelegentliche<br />

Wiederholung der Port-Definition in der Haupt-


schleife eines Programms ist gute Programmierpraxis.<br />

Die mit den IC-Pins verb<strong>und</strong>enen Port-Register<br />

werden programmtechnisch wie gewöhnliche<br />

Register behandelt.<br />

Bei <strong>PIC</strong>-Typen mit integriertem Analog-digital-<br />

Wandler kann am entsprechenden Pin, der dann<br />

als Eingabe definiert sein muss, auch eine analoge<br />

Spannung zwischen null <strong>und</strong> einer Referenzspannung<br />

anliegen (V extern oder VDD). Ob es sich<br />

beim entsprechenden Port-Pin um einen gewöhnlichen<br />

digitalen oder um einen analogen Eingang<br />

handelt, wird mit einem weiteren Code-Wort im<br />

Spezialregister ADCON1 entschieden (Näheres<br />

in den entsprechenden Typendatenblättern).<br />

• OSCCAL-Regjster<br />

Das OSCCAL-Register gibt es nur bei den wenigen<br />

<strong>PIC</strong>-Typen mit internem Oszillator. Es<br />

weist ihm eine Kalibrierung zu, die ihn exakt<br />

auf der Nennfrequenz von 4 MHz arbeiten lässt.<br />

Der von Microchip ermittelte Wert für OSC-<br />

CAL steht bei einem jungfräulichen uP<br />

normalerweise im Arbeitsregister <strong>und</strong> muss dann<br />

in einer der ersten Programmzeilen ins OSC­<br />

CAL-Register übertragen werden. Bei JW-Typen<br />

wird W nach der ersten Löschung zuvor mit<br />

der Kalibrierungskonstante geladen.<br />

Es ist noch eine Reihe weiterer, durch Microchip<br />

vordefinierter Register vorhanden, deren<br />

Zahl vom verwendeten <strong>PIC</strong>-Typ <strong>und</strong> dessen Spezialisierung<br />

abhängig ist. Auch alle Spezialregister<br />

sind auf dem schon im Kontex Programmkopf<br />

angesprochenen File pic.inc, aber natürlich<br />

auch in den Datenblättern des jeweiligen Pic-<br />

Typs zu finden. Dort sind auch die einzelnen<br />

Register-Bits definiert, die alle hier zu erwähnen<br />

den Rahmen dieses Abschnitts sprengen würde.<br />

2.2.3 Die Programmzeilen<br />

Der Instruktionsteil eines Programms beginnt,<br />

wie schon erwähnt, mit einer org-Direktive,<br />

die dem Programmzähler (PC) einen Anfangs­<br />

wert zuweist, im allgemeinen 0. Dann folgen<br />

die eigentlichen Programmzeilen mit den Maschinenbefehlen,<br />

wobei jede Programmzeile<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich aus maximal vier Komponenten,<br />

nämlich einem eventuellen Label, dem Operator<br />

(Mnemonic des Instruktionsbefehls), dem<br />

Operanden <strong>und</strong> einem eventuellen Zeilenkommentar,<br />

besteht.<br />

• LABEL<br />

Er muss in der ersten Spalte beginnen <strong>und</strong> sein<br />

erstes Zeichen muss ein Buchstabe sein. Ein<br />

Label ist nur nötig, wenn die entsprechende<br />

Zeile Ziel einer Sprunganweisung oder die erste<br />

Zeile einer Subroutine ist. In meinen Programmen<br />

werden Label mit Großbuchstaben<br />

geschrieben.<br />

• OPERATOR<br />

steht für einen der 35 Befehle, die im Abschnitt<br />

<strong>PIC</strong>-Befehlssatz näher beschrieben werden.<br />

Er darf frühestens in der zweiten Spalte<br />

einer Zeile beginnen. In meinen Programmen<br />

werden die Operatoren mit Kleinbuchstaben<br />

geschrieben.<br />

• OPERAND<br />

ist die Größe, auf die der mit dem Operator<br />

definierte Befehl angewendet wird. Mehr als<br />

ein Operand (z.B. Ziel d oder Bit b) müssen<br />

durch ein Komma getrennt werden. In meinen<br />

Programmen werden die Operanden je nach<br />

Typ (Register, Label oder Subroutinen-Namen)<br />

groß- <strong>und</strong> Konstanten wie auch Ziele oder Bit-<br />

Indizes kleingeschrieben.<br />

• KOMMENTAR<br />

Kommentare sind Erläuterungen zu den Programmzeilen<br />

<strong>und</strong> beginnen immer mit einem<br />

Semikolon. Alles rechts eines Semikolons gilt<br />

als Kommentar <strong>und</strong> wird vom Übersetzerprogramm<br />

ignoriert. Das gilt auch für eigentliche<br />

Programmzeilen, die man während der Codeentwicklung<br />

oder als Alternative durch ein<br />

Semikolon in der ersten Spalte inaktiv gemacht<br />

hat.<br />

25


Unabhängig davon, ob der Watch Dog Timer<br />

(WDT) im Konfigurationswort eingeschaltet<br />

ist, sollte einer der nächsten Befehle in jedem<br />

Fall ein Nullsetzen des WDT mit der<br />

Direktive clrwdt sein.<br />

Dann wird zum eigentlichen Programmstart<br />

am Label START (er kann auch anders heißen)<br />

gesprungen, da im ersten Programmabschnitt<br />

die Subroutinen gespeichert werden, hier als<br />

Beispiel die Subroutine LEER 10, die zehn Maschinenzyklen<br />

mit Sprüngen verbraucht.<br />

2.3 Der <strong>PIC</strong>-Befehlssatz<br />

2.3.1 Überblick<br />

Der im Weiteren beschriebene zwischen 33<br />

<strong>und</strong> 35 Instruktionen umfassende Befehlssatz<br />

der <strong>PIC</strong>-Mikroprozessor-Familie von Microchip<br />

beinhaltet Sprunganweisungen, Wertzuweisungen,<br />

Addition <strong>und</strong> Subtraktion positiver<br />

ganzer Zahlen, Register-Bit-Verschiebung<br />

nach rechts bzw. links, logische Verknüpfungen<br />

(AND, OR <strong>und</strong> EXOR) <strong>und</strong> das Abfragen,<br />

Setzen oder Löschen einzelner Bits in einem 8-<br />

Bit-Register. Dieser Befehlssatz ist auch Inhalt<br />

der englischsprachigen Datenblätter für die verschiedenen<br />

<strong>PIC</strong>-Typen.<br />

Fast jeder der weiter unten aufgeführten<br />

Maschinenbefehle benötigt zur Ausführung<br />

genau vier Taktschritte, was als ein Maschinenzyklus<br />

bezeichnet wird. Ein Maschinenzyklus<br />

entspricht damit<br />

oder mit den für meine Programme üblichen<br />

4 MHz Taktfrequenz 1 us. Durch Abzählen<br />

der Programmzeilen kann man so auf <strong>einfach</strong>e<br />

Weise die Zeit bestimmen, die der uP für<br />

einen Programmabschnitt braucht, wobei<br />

allerdings zu beachten ist, dass alle Maschinenbefehle,<br />

die einen Zugriff auf den Zeilenzähler<br />

bewirken, also alle direkten <strong>und</strong> indirekten<br />

Sprungbefehle, zwei Maschinenzyklen<br />

26<br />

benötigen. Die Kenntnis, wie viel Zeit der uP<br />

in einen bestimmten Programmabschnitt verbraucht,<br />

ist bei allen Zeit- bzw. Impulslängenmessungen<br />

wichtig. Wenn z.B. eine Impulslänge<br />

ausgemessen werden soll (ein im Rahmen<br />

dieses Buches häufiger vorkommendes<br />

Problem), so kann man in einer Schleife ein<br />

Register so lange hochzählen, bis sich der Pegel<br />

am Eingangspin ändert. Die Impulslänge<br />

ist dann gleich der Zeilenzahl mal dem Zählstand<br />

des Registers mal der Maschinenzykluszeit<br />

(Sprunganweisungen zählen doppelt!).<br />

2.3.2 Der Befehlssatz<br />

in alphabetischer Reihenfolge<br />

Die nachfolgende Liste gibt den ganzen <strong>PIC</strong>-<br />

Befehlssatz in alphabetischer Reihenfolge der<br />

Operator-Mnemonics. Der daneben stehende<br />

Operand bezieht sich auf die Größe, auf die der<br />

Operator angewendet werden kann, also ein<br />

Register F oder eine Konstante k.<br />

In der Spalte Funktion wird die Funktion<br />

beschrieben, die der Operator durchführt. Ist der<br />

erste Buchstabe ein „D", so ist die Destination<br />

entweder das Arbeitsregister W oder das Operandregister,<br />

was durch das Zielbit d (0 oder 1<br />

bzw. w oder f) im Operanden festgelegt wird.<br />

In arithmetischen Operationen wird immer<br />

mit positiven, ganzen 8-Bit-Zahlen gerechnet,<br />

also mit einem Wert zwischen 0 <strong>und</strong> 255. Wird<br />

dieser Wertbereich durch die Operation unteroder<br />

überschritten, so wird <strong>einfach</strong> wieder von<br />

null begonnen oder wie es heißt „über null<br />

gerollt". So ergeben 255 + 4 = 3 <strong>und</strong> 3 - 4 =<br />

255. In beiden Fällen wird allerdings das c-Bit<br />

(Carry-Bit) im STATUS-Register beeinflusst,<br />

sodass man durch dessen Abfrage das „Überrollen"<br />

feststellen kann (in den obigen Beispielen<br />

wird es bei einer Addition gesetzt (= 1) <strong>und</strong><br />

bei einer Subtraktion gestrichen (= 0). Ein anderes<br />

abfragbares STATUS-Bit ist das z-Bit<br />

(Zero-Bit), das jeweils gesetzt wird, wenn das<br />

Ergebnis einer Operation null wird, andernfalls<br />

wird es gestrichen. Das dc-Bit ist ähnlich zum


c-Bit, nur dass die „Überrollgrenze" hier das 4.<br />

Bit ist. Es wird in keinem meiner Programme<br />

verwendet, weshalb im Rahmen dieses Buches<br />

nicht weiter darauf eingegangen werden soll.<br />

Welche der Operationen aus dem Befehls­<br />

satz welche Bits von STATUS beeinflussen,<br />

Operator Operand Funktion Status-Bits Bemerkungen<br />

wird in der folgenden Liste ebenfalls angege­<br />

ben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang,<br />

dass das angegebene Bit durch die entspre­<br />

chende Operation immer beeinflusst, also je<br />

nach Gegebenheit <strong>und</strong> Operator entweder ge­<br />

setzt oder gestrichen wird.<br />

addlw k W = W + k c,dc,z Addiert 8-Bit-Konstante k zu W. c = 1 wenn W >255<br />

(Überlauf) dc = 1 wenn W >15 z = 1 wenn W = 0<br />

addwf F,d D = W + F c,dc,z Addiert W zu Register F<br />

Einfluss auf c, de <strong>und</strong> z wie in addlw<br />

andlw k W = W .and. k z Bitweise AND-Verknüpfung zwischen W <strong>und</strong><br />

Konstante k. Das Ergebnis für jedes Bit ist nur 1,<br />

wenn sowohl das entsprechende Bit in W als auch<br />

in k 1 ist, sonst null.z = 1 wenn W = 0. Dient vor<br />

allen dem Nullen einzelner Bits in W mittels einer<br />

„Maske" k, wo das zu nullende Bit „0" ist.<br />

andwf F,d D = W .and. F z Bitweise AND-Verknüpfung zwischen W <strong>und</strong><br />

Register F mit zu andlw identischer Logik. Die<br />

„Maske" steht in W.<br />

bcf<br />

bsf<br />

btfsc<br />

F,b<br />

F.b<br />

F,b<br />

F,b = 0 ---<br />

F,b = 1 —<br />

skip bei F,b = 0 —<br />

Setzt b-tes Bit in Register F null(Bit-Zählung von 0<br />

bis 7)<br />

Setzt b-tes Bit in Register F eins<br />

Uberspringt die dem Befehl folgende Zeile, wenn<br />

das b-te Bit in F null ist.<br />

btfss F,b skip bei F,b = 1 — Uberspringt die dem Befehl folgende Zeile, wenn<br />

das b-te Bit in F eins ist.<br />

call name PC+1 ->TOS Aufruf einer Subroutine. Dabei wird der Wert des<br />

Programmzählers (PC) plus 1 (= nächste<br />

Programmzeile) in den Programm-Stack (TOS)<br />

geladen (siehe auch Abschnitt 2.4.5).Dieser Befehl<br />

benötigt zwei Maschinenzyklen.<br />

clrt F F = 0 z = 1 Setzt Reqister F null<br />

clrw W = 0 z = 1 Setzt Arbeitsreqister W null<br />

clrwdt WDT = 0 to,pd Setzt Watch Dog Timer zurück (siehe Abschnitt<br />

2.4.7.1)<br />

comf F,d D = 255 - F z Bildet Complement des Registers F, d.h., jedes<br />

Null-Bit in F wird zu eins <strong>und</strong> umgekehrt, was bei<br />

einem 8-Bit-Register äquivalent zu 255 - F ist.<br />

(z = 1) wenn D = 0<br />

decf F,d D = F-1 z Register F um eins zurücksetzen, z = 1 wenn D = 0<br />

decfsz F,d skip wenn<br />

Register F um eins zurücksetzen <strong>und</strong> folgende<br />

D = F-1 = 0<br />

Zeile überspringen, wenn das Ergebnis D null ist<br />

goto label ->LABEL — Sprung zur Marke LABEL. Dieser Befehl benötigt<br />

zwei Maschinenzyklen.<br />

incf F,d D = F + 1 z Register F um eins erhöhen. z = 1 wenn D = 0<br />

incfsz F,d skip wenn<br />

Register F um eins erhöhen <strong>und</strong> folgende Zeile<br />

D = F+1=0<br />

überspringen, wenn das Ergebnis D null ist<br />

(Überlauf)<br />

iorlw k W = W.OR. k z Bitweise OR-Verknüpfung zwischen W <strong>und</strong><br />

Konstante k. Das Ergebnis für jedes Bit ist 1, wenn<br />

entweder das entsprechende Bit in W oder das in k<br />

= 1 ist, sonst null.z = 1 wenn W = 0<br />

iorwf F,d D = W .OR. F z Bitweise OR-Verknüpfung zwischen W <strong>und</strong><br />

Register F mit zu iorlw identischer Logik<br />

27


movf F,d D = F z z = 1 wenn D = 0. Da D je nach Ziel-Bit sowohl F<br />

(= 1) oder W (= 0) sein kann, dient der Befehl<br />

einerseits als Nulltest eines Registers (z-Bit von<br />

Status) oder ist der erste Schritt einer Registerkopie<br />

(F1 ->W ->F2).<br />

movlw k W = k — Laden einer Konstanten ins Arbeitsregister W<br />

movwf F F = W — Laden des Arbeitsregisters W in die Register F (ist<br />

auch der zweite Schritt einer Kopie von F1 ->F2)<br />

nop ---- —- Verbrauch von einem Maschinenzyklus mit<br />

Nichtstun<br />

(OPTION) Spezieller Befehl zur Initialisierung des Timers (nur<br />

bei älteren <strong>PIC</strong>-Versionen). Das benötigte Wort<br />

muss zuvor in W geladen werden.<br />

retfie TOS ->PC Rücksprung aus einer Interrupt-Routine. Dabei wird<br />

der Inhalt des obersten Programmstacks (TOS) in<br />

den Programmzähler (PC) zurückgeladen. Dieser<br />

retlw k TOS ->PC<br />

W = k<br />

Befehl benötigt zwei Maschinenzyklen.<br />

Rücksprung aus einer Subroutine. Dabei wird der<br />

Inhalt des mit call geladenen Programmstacks<br />

(TOS) in den Programmzähler (PC) zurückgeladen.<br />

Darüber hinaus wird die Konstante k in W geladen<br />

(wichtig für tabellarische <strong>Funktionen</strong>). Dieser Befehl<br />

benötigt zwei Maschinenzyklen.<br />

return TOS ->PC Rücksprung aus einer Subroutine. Wie retlw, aber<br />

ohne Einfluss auf W.Befehl bei älteren <strong>PIC</strong>-Typen<br />

nicht vorhanden<br />

rlf F,d D = 2 * F c Verschiebung der Bits des Registers F nach links.<br />

Dabei wird zuerst das STATUS,c-Bit in das tiefste<br />

F-Bit geladen <strong>und</strong> abschließend das oberste Bit von<br />

F in c verschoben. Der Vorgang entspricht einer<br />

Multiplikation mit 2, wenn das c-Bit null gesetzt<br />

wurde.<br />

rrf F,d D = F/2 c Verschiebung der Bits des Registers F nach rechts.<br />

Dabei wird zuerst das STATUS,c-Bit in das oberste<br />

F-Bit geladen <strong>und</strong> abschließend das tiefste F-Bit in<br />

c verschoben. Der Vorgang entspricht einer<br />

Division durch 2, wenn das c-Bit vorher null gesetzt<br />

sleep WDT = 0 to,pd<br />

wurde.<br />

Abschaltung des Mikroprozessors(siehe<br />

Abschaltung<br />

Abschnitt 2.4.7.2)<br />

sublw k W = W-k c,dc,z Subtraktion einer Konstanten von W. c = 0 wenn<br />

Ergebnis negativ, sonst c = 1. dc = 1 wenn 15-k<br />

nicht negativ, sonst dc = 0. z = 1 wenn W = 0<br />

subwf F,d D = F-W c,dc,z Subtraktion des Arbeitsregisters W von einem<br />

Register F. Einfluss auf c, dc <strong>und</strong> z wie in sublw<br />

swapf F,d D[7:4] = F[0:3]<br />

D[0:3] = F[7:4] — Vertauscht die unteren vier Bits des Registers F<br />

mit dessen oberen vier.<br />

(TRIS) port Spezieller Befehl zur Initialisierung von Ports (nur<br />

bei älteren <strong>PIC</strong>-Versionen). Das benötigte Wort<br />

muss zuvor in W geladen werden.<br />

xorlw k W =W .EXOR. k z Bitweise Exclusive-OR-Verknüpfung zwischen W<br />

<strong>und</strong> Konstante k. Das Ergebnis für jedes Bit ist „1",<br />

wenn eins <strong>und</strong> nur eins der beiden entsprechenden<br />

Bits „1" ist, sonst „0".z = 1 wenn W = 0. Dient oft der<br />

Umschaltung von einzelnen Bits von W, wobei k als<br />

„Maske" dient, in der die umzu<strong>schalten</strong>den Bits „1"<br />

sind.<br />

xorwf F,d D =F .EXOR. W z Bitweise Exclusive-OR-Verknüpfung zwischen<br />

Register F <strong>und</strong> Arbeitsregister W mit zu xorlw<br />

identischer Logik. Die „Maske" steht in W.<br />

28


2.4 Anwendung des Befehlssatzes<br />

<strong>und</strong> spezielle Programmierungstricks<br />

Wegen der besseren Verständlichkeit der nachfolgenden<br />

Programme wollen wir noch auf einige<br />

häufiger auftretende Programmschritte etwas<br />

näher eingehen. Dazu zählen die Bankumschaltung,<br />

konditionelle Verzweigungen, das<br />

Rechnen mit negativen oder großen Zahlen,<br />

die indirekte Adressierung von Registern, die<br />

Verwendung von dem Programmablauf parallel<br />

laufenden Zählern, aber auch der Einsatz<br />

von Tabellen als Ersatz für <strong>Funktionen</strong>, Interrupts<br />

oder der Watch Dog Timer.<br />

2.4.1 Registerbank<strong>und</strong><br />

Seitenumschaltung<br />

2.4.1.1<br />

Registerbankumschaltung<br />

Wie wir schon sahen, ist der Registerbereich<br />

eines <strong>PIC</strong>-uP in verschiedene Bänke aufgeteilt;<br />

auch einige der Spezialregister stehen in<br />

höheren Bänken.<br />

Für die Umschaltung von einer Datenbank<br />

in eine andere werden die Bits rpO <strong>und</strong> rpl des<br />

STATUS-Registers verwendet, die damit praktisch<br />

zwei höhere Bits zur 7-Bit-Registeradressierung<br />

beisteuern. Die angesprochene Bank<br />

bleibt dann jeweils so lange erhalten, d.h., jedes<br />

durch eine Operation angesprochene Register<br />

kommt aus diesem Datenraum, bis die<br />

BANK bsf STATUS,rp0 ; Umschaltung auf<br />

Bank-1- Register<br />

; Bank -1- [0l]<br />

bsf STATUS,rpl ; Umschaltung auf<br />

Bank-3- Register<br />

; Bank -3- [11]<br />

bcf STATUS,rpl ; Umschaltung auf<br />

bcf STATUS.rp0 ; Bank -0- [00]<br />

Bank-0- Register<br />

entsprechenden STATUS-Bits anders definiert<br />

werden. Beim Start des uP sind rpO <strong>und</strong> rpl<br />

null, weswegen normalerweise Register aus<br />

der Bank -0- verwendet werden.<br />

Bei älteren <strong>PIC</strong>-Typen (12C509A oder<br />

16C505) werden zur Umschaltung anstelle des<br />

STATUS-Registers höhere Bits des Registers<br />

FSR verwendet.<br />

Übrigens setzt der Compiler MAPSM bei der<br />

Übersetzung eine Warnung, wenn Register aus<br />

einer Bank größer null angesprochen werden.<br />

Man kann dann verifizieren, ob die notwendigen<br />

Bankumschaltungen programmiert wurden.<br />

2.4.1.2<br />

Programmseitenwechsel<br />

Bei älteren <strong>PIC</strong>-Typen (z.B. 12C509A oder<br />

16C505) bezieht der Programmzeilenzähler<br />

(PC) nur die unteren 9 Bit aus direkten Instruktionen<br />

(z.B. call oder goto). 9 Bit lange<br />

Programmabschnitte (512 Zeilen) werden daher<br />

als eine Programmseite definiert. Bei einem<br />

Seitenwechsel, d.h.. wenn z.B. die Zeile<br />

512 in welche Richtung auch immer überschritten<br />

wird, muss dann zur Seitenumschaltung<br />

das fehlende 10. Bit via STATUS,pa0 beigesteuert<br />

werden. Bei den meisten anderen <strong>PIC</strong>-<br />

Typen hat der Zeilenzähler eine höhere Bit-<br />

Tiefe, weshalb die Seitenumschaltung bei direkten<br />

Anweisungen keine Probleme macht.<br />

Ein Beispiel für direkte Sprunganweisungen<br />

mit Seitenumschaltung sind im Programm<br />

MULTINAUT.asm zu finden. Dort wird<br />

STATUS, pa0 = 0 gesetzt, wenn ein Wechsel<br />

von Seite eins auf Seite null stattfindet, <strong>und</strong><br />

STATUS, pa0 = 1, wenn er in umgekehrte Richtung<br />

erfolgt.<br />

Dagegen müssen bei indirekten Sprüngen,<br />

d.h. Zugriffen über das 8-Bit-PCL-Register,<br />

bei allen <strong>PIC</strong>s die höheren Bits mit den PC-<br />

LATH-Bits ergänzt werden, was die<br />

Umschaltung zwischen maximal vier Programmseiten,<br />

nämlich den Seiten 0 bis 3, erlaubt.<br />

Die entsprechenden Bits in PCLATH<br />

29


(bzw. STATUS,pa0) sind dazu jeweils der Zielseite<br />

anzupassen (siehe auch Abschnitt 2.4.2.3).<br />

2.4.2 Die konditioneile Verzweigung<br />

Die <strong>einfach</strong>sten konditionellen Verzweigungen<br />

sind die beiden Operatoren btfss <strong>und</strong> btfsc aus<br />

dem Befehlssatz, auf die sich fast alle weiteren<br />

Fälle abstützen. Im ersteren Fall wird die nachfolgende<br />

Zeile übersprungen (oft ein Sprungbefehl),<br />

wenn ein vorgegebenes Bit im Operanden<br />

gesetzt ist (= 1), im letzteren Fall, wenn es<br />

gestrichen ist (= 0). Daneben gibt es noch zwei<br />

weitere Verzweigungen im Befehlssatz, nämlich<br />

incfsz <strong>und</strong> decfsz, bei denen die nächste<br />

Zeile übersprungen wird, wenn das Ergebnis<br />

einer Erhöhung bzw. Erniedrigung null wird.<br />

Sie werden vor allem in Schleifen eingesetzt,<br />

wo Laufvariablen hochgezählt werden, in höheren<br />

Programmiersprachen „DO-Loops" genannt.<br />

2.4.2.1 Arithmetische<br />

konditionale Verzweigung<br />

Nicht mehr ganz so <strong>einfach</strong> wird es, wenn die<br />

Verzweigungsbedingung kein Operanden-Bit,<br />

sondern das Vergleichsergebnis von zwei Registern,<br />

V2 >= VI oder V2 < VI, ist.<br />

Die Verzweigungsbedingung führt dann über<br />

eine Subtraktion der beiden Register, wobei das<br />

Zielregister in den meisten Fällen das Arbeitsregister<br />

W ist, um den Wert beider Register zu<br />

erhalten. Die Abfrage von STATUS,c mit btfss<br />

bzw. btfsc führt dann zur gewünschten Verzwei­<br />

30<br />

VERZW movf Vl.w<br />

subwf V2,v ; W = V2-V1<br />

btfss STATUS,c ; wenn :<br />

goto A2<br />

A1 ; groesser/gleich<br />

; (c=1)<br />

goto CONT<br />

A2 ; kleiner (c=0)<br />

CONT<br />

gung. Würde man statt des c-Bits das z-Bit abfragen,<br />

so entspräche das der Bedingung V2 = V1.<br />

2.4.2.2 Wertbegrenzung<br />

Oft ist die Begrenzung von Registern auf vorgegebene<br />

Minimal- bzw. Maximalwerte gefragt,<br />

insbesondere wenn eine Wertbegrenzung<br />

wie beim Rechnen mit negativen Zahlen oder<br />

mit Tabellen wichtig ist.<br />

MINIM movlw minimum<br />

subvf VAR,v ; W = VAR-minimum<br />

movlw minimum ; W = minimum<br />

btfss STATUS,c ; VAR < minimum (c=0)<br />

movwf VAR ; --—> VAR=W<br />

MAXIM movlw maximum<br />

subvf VAR.w ; W = VAR-maximum<br />

movlw maximum ; W = maximum<br />

btfsc STATUS, c ; VAR > maximum (c=l)<br />

movwf VAR ; - > VAR=W<br />

Der entsprechende Programmabschnitt ist<br />

weitgehend identisch zur arithmetischen Verzweigung.<br />

Der Trick besteht nur darin, dass das Arbeitsregister<br />

W nach der Subtraktion mit subwf<br />

erneut mit dem Minimal- bzw. Maximalwert geladen<br />

wird, was keinen Effekt auf das STATUS-<br />

Register hat. Bei Abfrage von STATUS.c wird<br />

W dann nur in VAR geladen, wenn die Bedingung<br />

erfüllt ist, sonst bleibt VAR unverändert.<br />

Auf diese Weise werden jeweils zwei Maschinenzyklen<br />

verbrauchende Sprunganweisungen<br />

eingespart <strong>und</strong> die Begrenzung verbraucht bedingungsunabhängig<br />

fünf Maschinenzyklen.<br />

2.4.2.3 Arithmetische<br />

Sprunganweisung<br />

Bei <strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren kann das Register<br />

„PCL" als Low-Byte des Programmzeilenzählers<br />

Ziel einer arithmetischen Operation sein.<br />

Addiert (oder subtrahiert) man daher zu<br />

PCL ein Register SKIP, so springt das Programm<br />

SKIP-1 Zeilen weiter bzw. zurück


CGOTO movlw zblock ; zblock=Zeile/256<br />

movwf PCLATH ; fuer Zeilen > 255<br />

movf SKIP,w<br />

addwf PCL,f ; Zeilenzaehler<br />

; + SKIP<br />

SKIP-2 Zeilen<br />

CONTI ; SKIP-1 te Zeile<br />

(SKIP = 0 ist die der addwf/subwf-Operation<br />

folgende Zeile). Da SKIP gewöhnlich das Ergebnis<br />

vorheriger Rechnungen ist, wird dieser<br />

Programmsprung in höheren Programmiersprachen<br />

als „Computed Goto" bezeichnet.<br />

PCL ist ebenso wie SKIP in der addwf-<br />

Operation als 8-Bit-Register behandelt, was den<br />

Programmsprung auf 255 Zeilen beschränkt.<br />

In der Praxis können <strong>PIC</strong>-Programme je<br />

nach Programmspeicherplatz aber einige tausend<br />

Zeilen umfassen, weswegen die oberen<br />

Bits des Zeilenzählers (zblock) in das Register<br />

„PCLATH" geladen werden müssen (nach unserer<br />

Nomenklatur im nächsten Abschnitts ist<br />

PCLATH quasi das _hi-Byte des Registers PC),<br />

zblock erhält man durch Division der Zeile, in<br />

der der addwf-Operator steht, durch 256 (für<br />

z.B. Zeile 617 also zblock = 2). Eine Bit-Erweiterung<br />

von SKIP ist sehr umständlich, weswegen<br />

arithmetische Sprunganweisungen praktisch<br />

auf weniger als 255 Zeilen begrenzt sind.<br />

2.4.3 Rechnen mit großen<br />

<strong>und</strong> mit negativen Zahlen<br />

Wie schon eingangs dieses Kapitels angedeutet,<br />

beziehen sich alle arithmetischen Operationen<br />

des Befehlssatzes auf positive ganze Zahlen im<br />

Wertebereich zwischen 0 <strong>und</strong> 255. Nun gibt es<br />

ja durchaus Probleme, wo mit größeren Zahlenwerten<br />

als 255 zu rechnen ist, insbesondere nach<br />

einer Multiplikation von zwei Registern. Für<br />

diese Multiplikationen bzw. Divisionen sind<br />

übrigens spezielle Unterprogramme nötig (Microchip-Dokumentation<br />

„Fixed Point Routines"<br />

(AN617)), von denen in meinen Programmen<br />

verschiedentlich Gebrauch gemacht wird.<br />

2.4.3.1 Große Zahlen<br />

Den Bit-Bereich eines Registers kann man<br />

leicht erweitern, indem man für die große Zahl<br />

zwei Teilregister verwendet, nämlich NAMElo<br />

<strong>und</strong> NAMEhi. Die mit den kleingeschriebenen<br />

Ergänzungen „lo" bzw. „hi" bezeichneten<br />

Teilregister stehen darin für das untere <strong>und</strong><br />

obere Byte des 16-Bit-Registers NAME (Wertebereich<br />

0 bis 65535).<br />

Zwei 16-Bit-Register werden dann addiert,<br />

<strong>und</strong> zwar zuerst die beiden oberen Bytes <strong>und</strong><br />

dann die beiden unteren. Ergibt sich bei letzterer<br />

Addition ein Überlauf, d.h. STATUS, c = 1,<br />

so wird das _hi-Register noch um eins erhöht.<br />

Ist Z1 nur ein 8-Bit-Register, so startet die<br />

Addition erst bei ADD8 (für Zllo kann man<br />

dann auch <strong>einfach</strong> Z1 schreiben). Analog ist<br />

bei Subtraktionen vorzugehen.<br />

ADD16 movf Zlhi,w ; obere Bits<br />

addwf Z2hi,f<br />

ADD8 movf Zllo.w ; untere Bits<br />

addwf Z21o,f ; wenn Z21o>255<br />

btfsc STATUS,c ; d.h. _c=l<br />

incf Z2hi,f ; Z2hi=Z2hi+l<br />

Ein interessanter Aspekt der „großen Zahl"<br />

ist es übrigens, dass ihr hi-Byte gerade dem<br />

Ergebnis einer Teilung durch 256 entspricht.<br />

In allen meinen Programmen, bei denen ein<br />

Referenzwert (z.B. Fahrstufen-Null oder Rudermitte)<br />

durch Mittelung von Registern über<br />

einen gewissen Zeitraum zu bestimmen war,<br />

wird von dieser Tatsache Gebrauch gemacht.<br />

2.4.3.2 Negative Zahlen<br />

Ein <strong>PIC</strong>-uP rechnet mit positiven ganzen Zahlen.<br />

Bei vielen Problemstellungen kommen aber<br />

auch negative Werte vor, man denke nur an die<br />

„negativen Fahrstufen" bei Rückwärtsfahrten,<br />

die sich aus der negativen Differenz zwischen<br />

aktueller <strong>und</strong> Referenzimpulslänge ergeben <strong>und</strong><br />

31


die eine Umpolung der Fahrmotoren bewirken<br />

sollen. Es ist also zweckmäßig, eine Methode<br />

zu haben, wie elegant auch mit negativen Zahlen<br />

gerechnet werden kann.<br />

Kleine Zahlen<br />

Kann man die Ergebnisse von arithmetischen<br />

Operationen auf 7 Bits, d.h. Werte zwischen 0<br />

<strong>und</strong> 127, beschränken (z.B. mit den oben angegebenen<br />

MAXIM-Zeilen, Abschnitt 2.4.2.2),<br />

so kann im freien achten Bit eine Vorzeicheninformation<br />

mitgezogen werden.<br />

Nehmen wir zwei 7-Bit-Zahlen Z1 <strong>und</strong> Z2<br />

mit Z2 > Z1. Subtrahiert man jetzt Z2 von Z1,<br />

so läuft das Resultat über null <strong>und</strong> Z1 hat damit<br />

einen Wert zwischen 255 <strong>und</strong> 128 (z.B. 3-5<br />

—> 254) oder anders ausgedrückt, ein gesetztes<br />

höchstes Bit ist ein negatives Vorzeichen. Solange<br />

man den Absolutwert von Z1 nicht benötigt,<br />

kann mit Z1 normal weitergerechnet,<br />

d.h. positive <strong>und</strong> negative Zahlen addiert bzw.<br />

subtrahiert werden, wobei natürlich die 7-Bit-<br />

Wertbedingung für alle Register inklusive Resultat<br />

erfüllt bleiben muss.<br />

Irgendwann braucht man aber auch den<br />

realen Zahlenwert (Absolutwert). Ist das höchste<br />

Bit null, so ist nichts weiter zu tun.<br />

Andernfalls wird das Register mit dem Zweireiher<br />

NEG8 negiert (gleichbedeutend mit 256<br />

minus Register), wobei das negative Vorzeichen,<br />

wenn nötig, an anderer Stelle (z.B. einem<br />

Flaggenregister) gespeichert werden muss.<br />

32<br />

CONEG movf Z2,v ; NEGATIVE ZAHLEN<br />

subvf Zl.f ; Z1 = Z1 - Z2<br />

movf Z3,v ; 7 Bit Zahl Z3<br />

addwf Zl,f ; Z1 = Z1 + Z3<br />

ABS btfss Z1,7 ; Test des 8. Bits<br />

goto CONTI ; positiv —> Rest<br />

NEG8 comf Zl,f ; Z1 = 255 - Z1<br />

incf Zl.f ; Z1 - Z1 + 1<br />

CONTI<br />

(Für obiges Zahlenbeispiel gilt: 3 - 5 —> 254;<br />

256 - 254 (negieren) —> 2, negatives Vorzeichen<br />

anderswo.)<br />

Große Zahlen<br />

Große Zahlen werden wieder durch _hi- <strong>und</strong><br />

_lo-Teilregister dargestellt, wobei das 16. Bit<br />

(d.h. höchste Bit von_hi) das Vorzeichen birgt.<br />

Solange kein Absolutwert benötigt wird, gelten<br />

die gleichen Regeln wie in Abschnitt 2.4.3.1.<br />

Ansonsten ist das 16-Bit-Register zu negieren<br />

(invertieren), wenn VAR_hi,7 = 1 (höchstes<br />

Bit) ist.<br />

NEG16 comf VAR.lo.f ; Negation von<br />

incf VAR.lo.f ; 16-Bit Register<br />

btfsc STATUS,z<br />

decf VAR_hi,f<br />

comf VAR_hi,f<br />

Zur Negation von VAR benötigen wir den<br />

Fünfzeiler NEG16, ein Microchip-Applikationsprogramm.<br />

Das Modul funktioniert natürlich<br />

auch umgekehrt <strong>und</strong> macht aus einem 15-<br />

Bit-Register mit einem andernorts gespeicherten<br />

negativen Vorzeichen ein negatives von 16<br />

Bit (das höchste Bit von VAR_hi ist 1).<br />

In einigen meiner Programme kommt es<br />

vor, dass die Summation von zwei 7-Bit-Zahlen<br />

mit Vorzeichen (NG1 <strong>und</strong> NG2) zu einer<br />

Summe führen kann, die größer als 7 Bit ist,<br />

die Darstellung aller Register durch 16-Bit-<br />

Größen aber zu aufwändig wäre.<br />

Hier helfen die Zeilen SUM9, deren Ergebnis<br />

in SUM als 8-Bit-Absolutwert vorliegt,<br />

während das Vorzeichen im nullten Bit<br />

des Haggenregisters FLAG gespeichert ist (das<br />

Bit FLAG,1 darf nicht belegt werden, da es<br />

von SUM9 u.U. benötigt wird). In SUM9<br />

werden zunächst die Vorzeichen der beiden<br />

Summanden abgefragt <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

FLAG um eins erhöht. FLAG wird ein weiteres<br />

Mal erhöht, wenn es bei der folgenden


SUH9 btfsc NG1,7<br />

incf FLAG,f ; wenn NG1 negativ<br />

btfsc NG2,7<br />

incf FLAG,f ; wenn NG2 negativ<br />

movf NG2,W<br />

addwf NGl,w ; SUM = NG1 + NG2<br />

movlw SUM<br />

btfsc STATUS,c<br />

incf FLAG, f ; wenn > 255<br />

btfss FLAG,0 ; Vorzeichenflagge = 1<br />

comf SUM,f ; Negierung von SUM<br />

incf SUM,f<br />

Addition beider Summanden zum Überlauf<br />

kommt. Der Zustand des nullten FLAG-Bits<br />

ist dann das Vorzeichen von SUM (1 —> negativ),<br />

das für den Absolutwert gegebenenfalls<br />

negiert werden muss. NG1 <strong>und</strong> NG2 bleiben<br />

für weitere Rechnungen 7-Bit-Zahlen mit Vorzeichen.<br />

2.4.4 Indirekte Adressierung<br />

Wie schon erwähnt, sind Register prozessorintern<br />

nur als Speicherplatzadresse (Zahl) bekannt<br />

<strong>und</strong> erhalten einen Namen erst im Definitionsblock.<br />

Nun kann es aber programmtechnisch<br />

von Vorteil sein, wenn man ein Register auch<br />

über seinen Speicherplatz ansprechen kann, wobei<br />

man dessen Adresse vorher in einer arithmetischen<br />

Operation ermittelt hat (z. B. wenn I=1<br />

nehme Register A, wenn I = 2 nehme Register B<br />

usw.). Das nennt man dann indirekte Adressierung,<br />

weil das Register nicht mit seinem im<br />

Definitionsblock festgelegten Namen, sondern<br />

indirekt über seine Speicherplatznummer (Adresse)<br />

angesprochen wird. Dazu gibt man dem Ope­<br />

INDIA movlw strw<br />

movwf FSR ; FSR-Startwert<br />

LOOP movlw wert<br />

CONTI<br />

movwf INDF ; Register = Wert<br />

incf FSR,f ; FSR = FSR + 1<br />

movlw endw<br />

subwf FSR,w ; wenn FSR < endw<br />

btfsc STATUS,c<br />

goto LOOP ; > weiter<br />

randen in einer Operation den Namen, „INDF",<br />

wobei dessen Speicherplatzadresse durch den<br />

Wert des FSR-Registers definiert ist, der<br />

wiederum das Ergebnis einer arithmetischen<br />

Operation mit FSR ist. Sowohl FSR als auch<br />

INDF haben als Spezialregister feste Speicherplätze<br />

im RAM <strong>und</strong> müssen im Definitionsblock<br />

definiert werden (INDF hat den Speicherplatz<br />

„0").<br />

Als Beispiel für indirekte Adressierung nehmen<br />

wir die Zuordnung eines bestimmten Anfangswertes<br />

wert für die Register im RAM-<br />

Bereich von strw bis endw. FSR wird zunächst<br />

mit der Speicherplatznummer des ersten Registers<br />

geladen <strong>und</strong> dann die Wertzuweisung<br />

mit movlw wert <strong>und</strong> movwf INDF ausgeführt.<br />

Es folgt die Erhöhung der Speicherplatznummer<br />

um 1. Die Schleife LOOP mit der Wertzuweisung<br />

wird dann so lange durchlaufen, bis<br />

FSR gleich endw ist <strong>und</strong> somit alle Register<br />

mit Speicherplatznummern zwischen strw <strong>und</strong><br />

endw mit wert geladen sind.<br />

2.4.5 Unterprogramme<br />

<strong>und</strong> Tabellen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Programme für Mikroprozessoren<br />

rechenzeit- oder speicherplatzkritisch,<br />

d.h., es kommt bei der Programmierung entweder<br />

auf einen zumindest in einigen Abschnitten<br />

möglichst schnellen Code an, was bei <strong>PIC</strong>-<br />

Mikroprozessoren vor allem die Vermeidung<br />

von Sprunganweisungen bedeutet, oder der<br />

Code kann hinsichtlich des Speicherplatzes an<br />

die Grenzen des entsprechenden Mikroprozessors<br />

stoßen, weswegen man mehrfach vorkommende<br />

Programmabschnitte tunlichst in Unterprogrammen<br />

(Subroutinen) zusammenfasst,<br />

um sie dann an den benötigten Stellen nur<br />

aufzurufen. Da Subroutinen darüber hinaus die<br />

Programmübersichtlichkeit bedeutend verbessern,<br />

ist ihr Einsatz gute Programmierpraxis;<br />

in den verschiedenen Programmen dieses Buches<br />

stehen sie immer in der ersten Hälfte des<br />

Listings.<br />

33


2.4.5.1 Einfache<br />

Unterprogramme<br />

Subroutinen unterscheiden sich bis auf zwei<br />

Ausnahmen nicht von gewöhnlichen Programmabschnitten.<br />

Die Ausnahmen sind:<br />

• Die erste Zeile der Subroutine hat einen Label,<br />

der dem Namen der Subroutine entspricht.<br />

• Subroutinenausgänge sind return- bzw. retlw-<br />

Befehle; es darf keine Sprunganweisungen<br />

aus der Subroutine geben, die diese Befehle<br />

umgehen.<br />

Mikroprozessorintern läuft ein Subroutinenaufruf<br />

wie folgt ab. Mit dem Befehl call wird<br />

die aktuelle Zeilennummer, um eins erhöht,<br />

auf die oberste Zeile eines Stapels (STACK)<br />

geschrieben (TOS = top of Stack) <strong>und</strong> dann zu<br />

der Zeile gesprungen, wo der Namens-Label<br />

der Subroutine steht. Dort setzt das Programm<br />

die Arbeit fort, bis es auf ein return bzw. retlw<br />

stößt, welches ein Rückladen der Zeilennummer<br />

aus TOS in den Zeilenzähler veranlasst<br />

<strong>und</strong> damit den Rücksprung ins Hauptprogramm.<br />

Wird innerhalb der Subroutine eine<br />

zweite aufgerufen, so wird deren Zeilennummer<br />

TOS, um bei Rücksprung auch als erste<br />

wieder geladen zu werden.<br />

Bei älteren <strong>PIC</strong>-Typen (12C509A, 16C505)<br />

ist der STACK nur zwei Schritte tief, d.h., es<br />

können nur zwei Subroutinen verschachtelt<br />

werden. Hier wird außerdem das 9. Bit von<br />

TOS immer null gesetzt, sodass Subroutinen<br />

jeweils in den ersten 256 Zeilen einer Programmseite<br />

(a 512 Zeilen) stehen müssen.<br />

Der Aufruf von Subroutinen kostet vier<br />

zusätzliche Maschinenzyklen (zwei call <strong>und</strong><br />

zwei return), weswegen in zeitkritischen Programmabschnitten<br />

auf sie verzichtet werden<br />

sollte, es sei denn, sie werden, wie mein<br />

LEERn, zur Zeitvergeudung bewusst eingesetzt.<br />

Rechenzeitkritisch sind im Rahmen dieses<br />

Buches vor allem einige Drehzahlstellerprogramme.<br />

34<br />

2.4.5.2 Tabellen<br />

Eine spezielle Form des Unterprogramms ist<br />

die Funktion, W = f (VAR) geschrieben, wo in<br />

Abhängigkeit des Registers VAR ein Wert ins<br />

Arbeitsregister geschrieben wird.<br />

TABEL movf VAR,w<br />

addwf PCL,f ; Zeilezaehler + VAR<br />

retlw f(0) ; Ergebnis fuer VAR=0<br />

retlw f(l) ; " " VAR=1<br />

retlw f(n) ; " " VAR=n<br />

Eine solche Funktion programmiert man<br />

als Tabelle, da so ohne viel Aufhebens selbst<br />

die kompliziertesten funktionalen Zusammenhänge<br />

problemlos angegangen werden können.<br />

Die Tabelle besteht im Prinzip aus der schon<br />

im Abschnitt 2.4.2.3 dargestellten arithmetischen<br />

Verzweigung <strong>und</strong> dem speziellen Rücksprungoperator<br />

retlw, der vor dem Rücksprung<br />

noch den Operanden ins Arbeitsregister lädt.<br />

Da diese Operanden die Funktionswerte<br />

darstellen, erhält man bei jedem Tabellenaufruf<br />

den zu VAR gehörenden Funktionswert.<br />

Bezüglich arithmetische Verzweigung gelten<br />

die schon im Abschnitt 2.4.2.3 erörterten<br />

Limitierungen. Zusätzlich ist bei Tabellen darauf<br />

zu achten, dass VAR innerhalb der in der<br />

Tabelle aufgelisteten Zeilen bleibt, da der Subroutine<br />

andernfalls ihr Rücksprungbefehl retlw<br />

fehlt <strong>und</strong> sich der uP aufhängen kann.<br />

2.4.6 Timer<br />

Timer sind Zähler, die mittels eines Taktes (gewöhnlich<br />

des Maschinenzyklus) ein Register<br />

hochzählen, prinzipiell also die ständigen Wiederholung<br />

der Operation incf TIMER,f, wobei<br />

der uP so für nichts anderes verwendet werden<br />

könnte. Der Vorteil eines Timers ist es daher,<br />

dass er die Zählung im Hintergr<strong>und</strong>, also unabhängig<br />

vom Programmablauf, durchfuhren kann.


TIMER movlw t0 ;<br />

movwf TMR0 ; TMR0-t0<br />

movlw optval ; Initialisierung<br />

movwf OPTION_REG<br />

(OPTION)<br />

movf TMR0,w ; Wert-Abfrage<br />

Für die Benutzung des Timers 0 muss dem<br />

Register TMRO zunächst ein Anfangswert zugewiesen<br />

werden, worauf die Timereinheit<br />

selbst initialisiert <strong>und</strong> gestartet wird, indem ein<br />

Initialisierungswort optval in das Register<br />

OPTION_REG geladen wird (bei älteren <strong>PIC</strong>s<br />

gilt der Operator OPTION). Im Initialisierungswort<br />

sind die unteren 3 Bits (PS0 bis PS2) für<br />

die Definition des Vorteilers reserviert, mit dem<br />

man die Zählfrequenz stark herabsetzen kann;<br />

der Wert des Vorteilers ergibt sich aus der 3-<br />

Bit-Zahl ps zu VORTEILER = 2 (ps+1)<br />

.<br />

Neben dem Vorteiler sind in optval noch<br />

das vierte Bit (PSA) <strong>und</strong> das sechste Bit T0CS<br />

von Interesse. Ersteres regelt, ob der Vorteiler<br />

für TMR0 (= 0) oder für den Watch Dog Timer,<br />

WDT, (= 1) verwendet werden soll, letzteres<br />

bestimmt den Takt des Timers als internen<br />

Maschinenzyklus (= 0) oder extern eingespeist<br />

am Pin TOCKI (= 1).<br />

Die Zählstand des Timers 0 (Register TMRO)<br />

kann jederzeit abgefragt <strong>und</strong> zu weiteren Entscheidungen<br />

verwendet werden. Die Destination<br />

in der Abfrage muss dabei allerdings w sein, da<br />

ein Schreiben auf TMRO (Destination f) die Nullsetzung<br />

des Registers OPTION_REG <strong>und</strong> damit<br />

auch des Vorteilers zur Folge hat <strong>und</strong> deshalb<br />

von einer Initialisierung gefolgt sein muss.<br />

2.4.7 Watch Dog Timer<br />

<strong>und</strong> Sleep<br />

2.4.7.1 Watch Dog Timer<br />

Der Watch Dog Timer WDT („Wachh<strong>und</strong>")<br />

ist ein spezieller Zeitmesser, der den Betreiber<br />

eines uP vor den u.U. fatalen Folgen eines<br />

Programmabsturzes bewahren soll, wie er vor<br />

allem bei Einbrüchen der Betriebsspannung<br />

leicht einmal vorkommen kann.<br />

Der WDT läuft mit einem internen, vom<br />

Maschinentakt unabhängigen Taktgenerator<br />

von r<strong>und</strong> 14 kHz <strong>und</strong> braucht damit, im Konfigurationswort<br />

eingeschaltet, r<strong>und</strong> 18 ms, bis er<br />

von 0 auf 255 hochgezählt hat <strong>und</strong> es danach<br />

zu einem Zählerüberlauf kommt. Ein WDT-<br />

Überlauf bewirkt einen RESET des Mikroprozessors,<br />

d.h. einen Sprung zu Zeile 0 des Programms,<br />

was dem Ab<strong>schalten</strong> <strong>und</strong> Neustart<br />

des Mikroprozessors vergleichbar ist. Neben<br />

dem RESET setzt der WDT-Überlauf auch<br />

noch das to-Bit von STATUS, damit der Prozessor<br />

die Fälle Ein<strong>schalten</strong> des uP <strong>und</strong> WDT-<br />

Reset unterscheiden kann.<br />

Nun ist man natürlich nicht daran interessiert,<br />

dass jede 18 ms ein WDT-Reset ausgelöst<br />

wird, weswegen er mit clrwdt, d.h. durch<br />

Nullen des WDT-Registers, verhindert wird.<br />

clrwdt muss dazu in Schleifen eingebaut werden,<br />

die kürzer als 18 ms sind. Läuft das Programm<br />

normal, so bleibt der WDT-Reset aus.<br />

Der im Zusammenhang mit dem Timer<br />

TMRO beschriebene Vorteiler kann wahlweise<br />

auch für den WDT eingesetzt werden (PSA =<br />

1 in optval), wobei die drei PS-Bits den Vorteiler<br />

hier mit VORTEILER = 2 ps<br />

definieren.<br />

Da er aber nur entweder für TMRO oder WDT<br />

eingesetzt werden kann, läuft der WDT in allen<br />

meinen Programmen ohne Vorteiler.<br />

2.4.7.2 Sleep<br />

Mit dem Befehl sleep kann man einen <strong>PIC</strong>-uP<br />

schlafen schicken, was bei ihm ein Ab<strong>schalten</strong><br />

des internen Oszillators <strong>und</strong> damit jeder Computeraktivität<br />

bedeutet <strong>und</strong> in einer Reduzierung<br />

seines Energieverbrauchs resultiert.<br />

Vor dem Schlafenschicken sollte man<br />

zunächst die Weckbedingungen festlegen, im<br />

vorliegenden Beispiel aus dem Programm<br />

S2PWM die Änderung an den Schaltereingängen.<br />

Diese Eingänge werden unmittelbar vor<br />

35


dem Schlafengehen noch einmal abgefragt, um<br />

klare Bedingungen zu schaffen.<br />

Ist eine Weckbedingung erfüllt, gönnt man<br />

dem uP noch zwei Mikrosek<strong>und</strong>en zum Augenreiben<br />

(nop), setzt die Weckbedingung zurück<br />

(keine Interrupts) <strong>und</strong> fährt im Programm<br />

fort.<br />

2.4.8 Interrupts<br />

Ein Interrupt ist eine spezielle Form von Unterprogramm,<br />

das nicht im gewöhnlichen Programmablauf<br />

durch den call-Operator, sondern<br />

durch ein vom Programmablauf unabhängiges<br />

Ereignis, die „Interrupt-Quelle", ausgelöst wird.<br />

Solche Quellen können je nach <strong>PIC</strong>-Typ ein<br />

Timer-Überlauf, ein Pegelwechsel an einem<br />

der Eingangspins, ein Signal am externen Interrupt-Pin<br />

(INT) selbst oder ein sonst vom<br />

uP-Hersteller definiertes Ereignis sein.<br />

Bleiben wir als Beispiel beim Timer-Überlauf,<br />

bei dessen Eintreten im gedachten Programm<br />

vom uP bestimmte Aktionen erwartet<br />

werden. Ohne Interrupt müsste man den Timer<br />

im fraglichen Zeitbereich mit movf TMR0,w<br />

36<br />

SLP movlw B'00001000'; erlaubt Waie-up bei<br />

movwf INTCON AenderunganPins<br />

movwf INTCON AenderunganPins sleep ; Prozessor AUS<br />

nop ; AUFWACHEN<br />

nop<br />

TST clrf INTCON ; keine Interrupts<br />

btfsc INTCON,7 ; mit Pruefung<br />

goto TST<br />

; Programmfortsetzung<br />

<strong>und</strong> Kontrolle von STATUS,z dauernd überwachen<br />

<strong>und</strong> kann während dieser Zeit nichts<br />

anderes tun. Mit einem Interrupt auf Timer-<br />

Überlauf dagegen wird der uP mit sinnvoller<br />

Arbeit beschäftigt. Tritt das Interrupt-Ereignis,<br />

d.h. der Timer-Überlauf, ein, wird die aktuelle<br />

Befehlszeile noch abgearbeitet. Dann verzweigt<br />

das Programm an die Zeilenadresse „004", dem<br />

einheitlichen Label aller Interrupt-Unterprogramme.<br />

Hier stehen dann die Programmanweisungen,<br />

die der uP im Falle des Interrupt-<br />

Ereignisses durchführen soll. Ähnlich wie bei<br />

Subroutinen werden sie von einer Rücksprunganweisung<br />

retfie abgeschlossen, worauf im<br />

Hauptprogramm an der der letzten Anweisung<br />

folgenden Zeile fortgesetzt wird.<br />

Da das Interrupt-Unterprogramm immer auf<br />

Zeile „004" beginnt, muss bei verschiedenen<br />

Interrupt-Quellen, die unterschiedliche Aktionen<br />

des uP zur Folge haben sollen, zwischen<br />

den einzelnen Quellen unterschieden <strong>und</strong> dann<br />

entsprechend verzweigt werden. Das ist möglich,<br />

weil jede Interrupt-Quelle auch Erkennungsflaggen<br />

setzt, die eine notwendige Verzweigung<br />

erlauben, doch wird das u.U. schon<br />

bald einmal recht kompliziert <strong>und</strong> unübersichtlich.<br />

Deshalb kann man Interrupts natürlich<br />

auch ab<strong>schalten</strong> <strong>und</strong> einige billigere Mikroprozessoren<br />

haben überhaupt keine Interrupt-Möglichkeit.<br />

Auch in meinen Programmen wurde<br />

bisher auf Interrupts verzichtet, weswegen im<br />

Rahmen dieses Buches auf weitere Details der<br />

Interrupt-Technik verzichtet werden kann; es<br />

sei auf die einschlägigen Manuals verwiesen,<br />

insbesondere DS33023A.


3 Programmbeispiele<br />

3.1 Überblick <strong>und</strong> Erläuterung<br />

eines Ablaufdiagramms am<br />

Beispiel von BLINK<br />

Die in diesem Kapitel vorgestellten PlC-Programme<br />

sind in einzelne Anwendungsgruppen<br />

gegliedert, nämlich <strong>Sonderfunktionen</strong>, Modellüberwachung,<br />

Drehzahlsteller sowie RC-Anlage.<br />

Alle Programme sind auf meinen Schiffsmodellen<br />

im Einsatz.<br />

Im Folgenden wird die gr<strong>und</strong>legende Funktion<br />

jedes Programms anhand von Ablaufdiagrammen<br />

erläutert, während seine lesbare <strong>und</strong><br />

für eine Übersetzung mit MAPSM geeignete<br />

Form, das .asm File von der Homepage des<br />

vth- Verlags (www.modellwerft.de/downloads)<br />

kostenlos bezogen werden kann.<br />

Zur Erklärung der Ablaufdiagrammsymbolik<br />

nehmen wir uns aber zuerst noch einmal<br />

das Demonstrationsprogramm BLINK vor, dessen<br />

Listing weiter vorne ausgedruckt ist.<br />

Das Programm beginnt mit der Zuweisung<br />

von W an das Kalibrierungsregister OSCCAL<br />

(Zuweisungsrechteck), dem immer angezeigten<br />

ersten Clearen des WDT <strong>und</strong> einem Sprung<br />

zum Label START (kleiner Kreis). Nach der<br />

Zuweisung der Blinkzeit einer Sequenzeinheit<br />

(FRQ=frequ) <strong>und</strong> der Definition der Blinksequenz<br />

in den vier Registern BLK1 bis BLKn<br />

kommen wir zur Endlosschleife beginnend mit<br />

dem Label LOOP. Hier wird zunächst der Timer<br />

TMRO zurückgesetzt <strong>und</strong> dann ebenso wie<br />

der Port GPIO neu definiert. Die Zeitschleife<br />

Ablaufdiagramm des Programms BLINK<br />

37


eginnend mit dem Label WAIT dient dem<br />

Zeitverbrauch, um eine genügend niedrige<br />

Blinkfrequenz zu erzeugen. Dazu verbraucht<br />

das Unterprogramm LEER 10 (abgeschrägtes<br />

Rechteck, in anderen Ablaufdiagrammen auch<br />

für Programmabschnitte (Module) verwendet),<br />

zunächst zehn Maschinenzyklen, bevor in der<br />

arithmetischen Sprunganweisung (Rombus,<br />

innen die Bedingung, außen das Konditionsergebnis)<br />

auf Timer-Überlauf getestet wird; bei<br />

NEIN geht es jeweils direkt zurück nach WAIT.<br />

Die zweite arithmetische Sprunganweisung<br />

erniedrigt FRQ um eins <strong>und</strong> testet das Ergebnis<br />

auf null (decfsz-Operator), bei NEIN geht<br />

es hier zurück nach LOOP. Nur wenn FRQ-1<br />

= 0 ist, wird BLK1,0 zuerst in den LED-Anschluss-Pin<br />

(GPIO,0) <strong>und</strong> in STATUS,c geladen.<br />

Dann werden die Bits in allen Blinksequenzregistern<br />

(BLK1 bis BLKn) beginnend<br />

mit BLKn nach rechts geschoben, wodurch die<br />

Bitsequenz umläuft <strong>und</strong> jedes Bit der Blinksequenzregister<br />

am Punkt BLK1,0 ankommt <strong>und</strong><br />

dann den Zustand der LED bestimmt.<br />

Im Musterprogramm definieren die Register<br />

BLK1 bis BLK4, jeweils von rechts nach links<br />

gelesen, die Sequenz eines SOS Morsesignals.<br />

Es können aber auch noch mehr Register mit<br />

jeder beliebigen Sequenz programmiert werden.<br />

3.2 <strong>Sonderfunktionen</strong><br />

Beginnen wir jetzt mit den eher <strong>einfach</strong>en Programmen<br />

für verschiedene <strong>Sonderfunktionen</strong>.<br />

Da ist zunächst ein Mehrfachschalter mit fünf<br />

Schalterstellungen. Es folgt eine Strangstromerzeugung<br />

für Miniaturschrittmotore zum<br />

Antrieb von Modellradarschirmen, ein Pyrozünder<br />

sowie ein Tongenerator für zwei verschiedene<br />

Signaltypen (Nebelhorn <strong>und</strong> Zerstörersirene).<br />

Den Abschluss bildet schließlich ein<br />

Programm, das es erlaubt, ein <strong>einfach</strong>es Schaltersignal<br />

in ein Servosignal umzuwandeln, um<br />

mit <strong>einfach</strong>en EIN-Stellungen von Schalterbausteinen<br />

Servoauslenkungen beliebiger Art<br />

auslösen zu können.<br />

38<br />

3.2.1 Fünffachschalter<br />

(PENTA-S)<br />

3.2.1.1 Problemstellung<br />

<strong>und</strong> Funktionsprinzip<br />

Die Zahl der auf einem Modell möglichen <strong>Sonderfunktionen</strong><br />

wird in der Regel durch die Zahl<br />

der mit der Fernsteuerung verfügbaren Schaltfunktionen<br />

limitiert. Im Handel erhältliche Ausbausätze<br />

zur Erhöhung der Schalterzahl gehen<br />

schnell ins Geld. Eine Alternative ist der Selbstbau<br />

einer „Magnetorgel", wo ein auf den Ruderarm<br />

eines Servos geklebter kleiner Magnet<br />

verschiedene in seinem Drehkreis angeordnete<br />

Reed-Relais ansprechen kann <strong>und</strong> so bei entsprechender<br />

Vorgabe am Steuerorgan des Senders<br />

mehrere <strong>Funktionen</strong> schaltbar macht.<br />

PENTA-S (Fuenffach-Schalter)<br />

Schaltbild des Fünffachschalters PENTA-S<br />

Die uP-Variante der Magnetorgel ist der<br />

von einem <strong>PIC</strong>-12C509A gesteuerte Fünffachschalter<br />

PENTA-Switch. Seine fünf vom Fahrnetz<br />

versorgten Transistorendstufen vertragen<br />

kurzzeitig auch ohne Kühlung schon mal ein<br />

paar Ampere. Empfängerseitig wird er an einen<br />

freien Servokanal angeschlossen (positiver<br />

Impuls), von wo auch der Betriebsstrom<br />

(5 V) für den uP kommt; die negativen Pole<br />

von Fahr- <strong>und</strong> RC-Akku müssen dazu verb<strong>und</strong>en<br />

sein. Die Schaltung lässt sich auf einer<br />

einseitig beschichteten Platine von 4x5 cm mit


Ein fertig bestückter PENTA-S. Links der<br />

uP in einer Fassung, rechts die Reihe der<br />

Schalttransistoren <strong>und</strong> die Freilaufdioden<br />

Standardbauteilen aufbauen, für die Layout <strong>und</strong><br />

Bestückungsplan im Anhang zu finden sind.<br />

Senderseitig ist der Stellweg des Gebers in<br />

sechs Abschnitte zu unterteilen (null <strong>und</strong> die<br />

fünf Schalter), weswegen hierfür mit Vorteil<br />

ein Schieber eingesetzt wird.<br />

Bekanntlich liefern die Kanalausgänge eines<br />

RC-Empfangers Impulse mit einer variablen<br />

Länge zwischen 1 <strong>und</strong> 2 ms (siehe Abschnitt<br />

3.4.1). In der variablen Millisek<strong>und</strong>e<br />

dieses Aktivsignals steckt die Information, die<br />

z.B. ein Servo über den gesamten Schwenkbereich<br />

bewegt. Dem aktiven Signal folgt eine<br />

der Empfängersynchronisation dienende, aber<br />

bezüglich der Servoinformation irrelevante längere<br />

Pause (Passivsignal), die je nach Senderhersteller<br />

zwischen 20 <strong>und</strong> 40 ms betragen<br />

kann. Misst man nun die Länge des Aktivsignals,<br />

subtrahiert davon die r<strong>und</strong> 1 ms des konstanten<br />

Teils <strong>und</strong> teilt den Rest in z.B. sechs<br />

Abschnitte, so kann man ähnlich einer Magnetorgel<br />

jedem dieser Abschnitte eine Schalterstellung<br />

zuordnen, in unserem Beispiel von<br />

null bis fünf. Dabei ist es sinnvoll, die Auslösung<br />

der Schalterstellung jeweils für kurze Zeit<br />

zu verzögern (Konsistenzkontrolle), damit<br />

erstens kurzeitige Signalstörungen unterdrückt<br />

werden <strong>und</strong> zweitens das beim senderseitigen<br />

Einstellen unvermeidliche Überlaufen anderer<br />

Schalter nicht zu wenn auch nur kurzen, unge­<br />

wollten Schalterstellungen führt. Da der uP<br />

mit dieser Aufgabe aber noch keineswegs ausgelastet<br />

ist, können die einzelnen Schalterstellungen<br />

noch etwas nachbearbeitet werden, z.B.<br />

mit Memoryfunktion (die eingestellte Schalterstellung<br />

bleibt so lange erhalten, bis der<br />

Schalter nach einer anderen Schalterstellung<br />

ein nächstes Mal angesprochen wird) oder mit<br />

Trigger (die Schalterstellung bleibt unabhängig<br />

von der Sendervorgabe nur für kurze Zeit<br />

aktiv).<br />

3.2.1.2 Das Programm<br />

PENTAS.asm<br />

Definieren wir zunächst die Aufgabenstellung<br />

für den Mikroprozessor:<br />

• Bestimmung des konstanten Signalanteils<br />

beim Ein<strong>schalten</strong> des Geräts (senderseitig<br />

muss dazu die kürzeste Kanalimpulslänge<br />

vorgegeben werden)<br />

• Messung der aktuellen Impulslänge, Abzug<br />

des konstanten Signalteils, Division <strong>und</strong><br />

daraus schließlich Bestimmung der Schalterstellung<br />

• Konsistenzkontrolle der Schalterstellung für<br />

einige Sek<strong>und</strong>en<br />

• Weiterbehandlung ausgewählter Schalterstellungen<br />

(Memory bzw. Trigger)<br />

Das Hauptprogramm<br />

Wie das Ablaufdiagramm des Programms PEN­<br />

TA-S zeigt, wird nach dem Ein<strong>schalten</strong><br />

zunächst der konstante Signalanteil K0 bestimmt<br />

(linker oberer Ast), indem die Subroutine<br />

SCAN 256-mal durchlaufen, die gemessene<br />

Impulslänge im 16-Bit-Register K0 aufsummiert<br />

<strong>und</strong> mittels alleiniger Verwendung<br />

des hi-Bytes automatisch durch 256 geteilt wird.<br />

Die Summation findet nur bei gültigem RC-<br />

Signal statt (FLAG,0=0), andernfalls wird so<br />

lange neu begonnen, bis 256 Mittelungen am


Generelles Ablaufdiagramm des Programms<br />

PENTA-S<br />

Stück einwandfrei sind. Abschließend sorgt der<br />

Modul MIMAX noch dafür, dass K0 innerhalb<br />

vorgegebener Grenzen bleibt.<br />

Die Endlosschleife des Programms beginnt<br />

am Label LOOP, wo mit SCAN zunächst die<br />

Kanalimpulslänge bestimmt wird. Bei fehlerfreiem<br />

Signal wird dann die konstante Impulslänge<br />

K0 vom Messergebnis KNEW abgezogen<br />

<strong>und</strong> wenn größer null mit dem Divisionsmodul<br />

DV08L durch kdiv dividiert, sodass sich<br />

aus dem Wertebereich der variablen Kanalimpulslänge<br />

von 1 ms (hier 1.000 : 12 us = 84,<br />

mit 12 us Messeinheit in SCAN) ein Resultat<br />

zwischen null <strong>und</strong> fünf ergibt. Sicherheitshalber<br />

wird KNEW noch auf fünf begrenzt.<br />

KNEW wird zur Konsistenzprüfung dann<br />

safety Mal mit dem alten Schalterwert KOLD<br />

verglichen, bis es als gültig gilt <strong>und</strong> zum Label<br />

AUSWRT gesprungen werden kann.<br />

Hier wird dann die eventuelle Bearbeitung<br />

der verschiedenen Schalterstellungen in einer<br />

Schleife mit indirekter Adressierung der Register<br />

S1 bis S5 durchgeführt. Entspricht der<br />

40<br />

Wert von KNEW nicht der Laufvariablen I,<br />

die von 1 bis nswtch (= 5) durchlaufen wird, so<br />

ist die entsprechende Schalterstellung null,<br />

wenn es sich nicht um einen Memoryschalter<br />

handelt, was die entsprechende Flagge in<br />

MFLG anzeigt. Ist dagegen KNEW = I <strong>und</strong><br />

handelt es sich um eine neue Schalterstellung,<br />

d.h., die First-Flagge FLAG,1 ist gesetzt, so<br />

wird die FLAG,1 gestrichen, die entsprechende<br />

Schalterstellung null gesetzt, falls die Memoryflagge<br />

nicht gesetzt ist, <strong>und</strong> dann das unterste<br />

Bit der Schalterstellung invertiert. Im<br />

Normalfall bedeutet das immer Ein-, im Falle<br />

eines Memoryschalters ein Um<strong>schalten</strong>.<br />

Schließlich wird der aktuellen Schalterstellung<br />

mit der Tabelle TRIGER noch eine Triggerzeit<br />

TRGT zugewiesen. Die Triggerfunktion tritt<br />

allerdings nur in Kraft, wenn TRGT größer<br />

null ist, <strong>und</strong> wird dann in jedem AUSWRT-<br />

Durchlauf für KNEW=I um eins vermindert,<br />

bis es null ist. In diesem Fall wird die entsprechende<br />

Schalterstellung wieder abgeschaltet<br />

unabhängig davon, ob der entsprechende Senderbefehl<br />

noch ansteht. Abgeschlossen wird<br />

die I-Schleife (Schalterstellungen) mit einer<br />

Linksverschiebung der Bits in MFLG, damit<br />

beim Durchlaufen der I-Schleife jeweils das<br />

zur Schalterstellung gehörende Bit in MFLG,4<br />

abgefragt wird, <strong>und</strong> mit der Änderung der indirekten<br />

Adresse (FSR) für die Schalterstellungen<br />

Sl bis S5.<br />

Aus den Schalterstellungen wird schließlich<br />

für alle fünf Schalter S. der entsprechende Pegel<br />

für die uP-Pins bestimmt (SOUT) <strong>und</strong> auf<br />

GPIO kopiert, bevor wieder an den Beginn des<br />

Endlosschleife gesprungen wird.<br />

Subroutine SCAN<br />

Das Ablaufdiagramm der Subroutine SCAN<br />

zeigt zwei Äste, nämlich für den passiven <strong>und</strong><br />

den aktiven Signalteil. Zunächst werden KLEN<br />

(Impulslänge) <strong>und</strong> FLAG,0 (Fehlerflagge) null<br />

gesetzt. Da beim SCAN-Aufruf davon ausgegangen<br />

wird, dass kein Signalimpuls vorliegt


Ablaufdiagramm des PENTA-S-Unterpro-<br />

gramms SCAN<br />

(passiv), wird ein vorhandener Impuls (aktiv)<br />

als Fehler betrachtet <strong>und</strong> zum Label SC_ERR<br />

gesprungen, wo die Fehlerflagge gesetzt wird.<br />

Ab Label SC_PAS wird der Beginn des Aktivsignals<br />

abgewartet, wobei mit TMRO die Pausenlänge<br />

zwischen den Impulsen überwacht<br />

wird. Hält sich diese nicht in den vorgegebenen<br />

Grenzen<br />

passmn < TMR0 < passmx<br />

so liegt ebenfalls ein Fehler vor <strong>und</strong> es<br />

wird nach SC_ERR gesprungen. Sonst beginnt<br />

die Impulslängenmessung am Label SC_AKT.<br />

Die Schleife um SC_AKT dauert dank der<br />

Leerroutine LEER7 genau zwölf Zyklen d.h.<br />

12 us (mit 4 MHz internem Takt). Maximal<br />

2 ms Impulslänge ergeben damit einen Wert<br />

von 167 im Register KLEN. Bei längerem Impuls<br />

kann es zu einem Überlauf von KLEN<br />

kommen, was ebenfalls zu einem Sprung nach<br />

SC_ERR führt. Läuft dagegen alles ordnungs­<br />

gemäß, wird TMRO zurückgesetzt <strong>und</strong> sowohl<br />

Timer als auch der Port GPIO neu initialisiert;<br />

diese Initialisierung kann auch durch Aufruf<br />

von FRAMIN herbeigeführt werden.<br />

Während der Initialisierungsphase des Programms<br />

PENTA-S wird neben der konstanten<br />

Impulslänge K0 auch noch die Länge des RC-<br />

Frames RCFRAM (Länge zwischen den ersten<br />

positiven Flanken von zwei aufeinander folgenden<br />

Impulspaketen) gemessen <strong>und</strong> im Folgenden<br />

als Zeitbasis verwendet. Die mit TMRO<br />

gemessene Länge des RC-Frame wird in<br />

TMR00 registriert <strong>und</strong> dann im Hauptprogramm<br />

zu RCFRAM addiert <strong>und</strong> mittels Verwendung<br />

des High-Bytes durch 256 geteilt.<br />

3.2.1.3 Praktische Hinweise<br />

Einige unter der Überschrift „— Benutzerspezifische<br />

Konstanten —" im Programmkopf zusammengefassten<br />

Parameter müssen vom Benutzer<br />

seiner Anlage angepasst werden. Das gilt<br />

vor allem für die Grenzwerte des RC-Signals<br />

(passmn <strong>und</strong> passmx), die für die Signalüberwachung<br />

wichtig sind <strong>und</strong> die falsch vorgegeben<br />

die ordendiche Funktion des PENTA-S verunmöglichen<br />

(Daueralarm). Zwar kann man sehr<br />

niedrige bzw. sehr hohe Werte vorgeben, doch<br />

wird die Signalkontrolle dann sehr unscharf.<br />

Deshalb ist es von Vorteil, die RC-Zykluszeit<br />

des verwendeten Senders mittels eines Oszilloskops<br />

zu messen, d.h. die Zeit zwischen zwei<br />

positiven Ranken an einem beliebigen Kanalausgang.<br />

Man sollte dabei auch die Länge des<br />

variablen Impulsteils überprüfen <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls den Teiler kdiv anpassen:<br />

kdiv = (KLEN (max) - KLEN (min) ):5<br />

mit KLEN = Impulslänge in ms: 0,012<br />

Die meisten anderen Parameter beziehen<br />

sich auf die persönlichen Bedürfnisse des Anwenders.<br />

Insbesondere sind die Auswahl von<br />

Memoryschaltern (eine „1" der entsprechenden<br />

Flagge, von rechts nach links gelesen) in<br />

41


der Konstanten memory <strong>und</strong> eventuelle Triggerzeiten<br />

vor der Programmierung des uP festzulegen.<br />

Man kann das Programm natürlich auch auf<br />

mehr Schalterstellungen erweitern, wenn man<br />

z.B. mit dem <strong>PIC</strong>-16C505 mehr Pins zur Verfügung<br />

hat. Allerdings wird dann die senderseitige<br />

Betätigung u.U. etwas problematisch. Eine<br />

andere Variante auf der Basis des <strong>PIC</strong>-16C505<br />

wäre das Einlesen von MFLG von einem Port,<br />

womit man dann die Auswahl Normal- oder<br />

MemorySchalter mittels eines DIL-Mehrfachschalters<br />

(Mäuseklavier) bzw. von Jumpern<br />

jederzeit ändern kann, ohne einen IC neu programmieren<br />

zu müssen. Bei Verwendung eines<br />

<strong>PIC</strong>-16C505 anstelle des hier vorgesehenen <strong>PIC</strong>-<br />

12C509A muss das Programm PENTAS.asm<br />

allerdings, wenn auch nur geringfügig, modifiziert<br />

werden (z.B. GPIO wird PORTB).<br />

3.2.2 Schrittmotorradarantrieb<br />

(RADAR)<br />

3.2.2.1 Problemstellung<br />

<strong>und</strong> Funktionsprinzip<br />

Als Antriebsmotoren für Modellradars verwendet<br />

man meist Kleinstgetriebemotoren, die in<br />

direkter Falllinie in den Autbauten versteckt<br />

<strong>und</strong> über einen Federstahldraht mit dem Schirm<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Eine dazu elegante <strong>und</strong> kostengünstige<br />

Alternative sind Miniaturschrittmotoren,<br />

wie sie z.B. im elektronischen Uhrenbau<br />

Verwendung finden. Diese naturgemäß kleinen,<br />

leichten <strong>und</strong> wegen des fehlenden Getriebes ruhigen<br />

Antriebe können, ohne die Optik groß zu<br />

stören, als modelltechnische Darstellung des originalen<br />

Antriebs auch direkt am Antennenschirm<br />

eingebaut werden. Ein Nachteil des Schrittmotors<br />

ist allerdings, dass er eine spezielle Steuerelektronik<br />

benötig, die samt Schrittmotor im<br />

Selbstbau jedoch kaum mehr kostet als der altbewährte<br />

Getriebemotor.<br />

Eine solche Steuerelektronik mit dem <strong>PIC</strong>-<br />

12C509A stellen wir hier vor. Zum besseren<br />

42<br />

Zwei Miniaturschrittmotorradarantriebe auf<br />

der Insel meines Trägermodells „Shangri-<br />

La". Beide Radarschirme sind auf Ausle­<br />

gern montiert <strong>und</strong> ließen sich konventio­<br />

nell nur mit großem Aufwand antreiben<br />

Verständnis des entsprechenden Programms<br />

wird zunächst aber noch ein kurzer Blick in die<br />

Welt der Schrittmotoren geworfen.<br />

Der Schrittmotor<br />

Schrittmotoren gibt es erst seit Anfang der 60er-<br />

Jahre. Mit ihnen kann eine Drehbewegung von<br />

wenigen Grad Auflösung ohne spezielle Rückmeldung<br />

erreicht werden, weswegen sie vor<br />

allem in Druckern, Plottern <strong>und</strong> Robotern verwendet<br />

werden, wo ein definierter Stellweg<br />

verlangt ist. In elektronischen Uhren kommt es<br />

bei minimalen Abmessungen auf langsame<br />

Umdrehungen an, was ebenfalls mit einem<br />

Schrittmotor, wenngleich oft auch leicht ruckelnd,<br />

realisiert werden kann.


Prinzip eines Schrittmotors<br />

Während in den vertrauten Gleichstrommotoren<br />

mit Permanentmagnet eine oder mehrere<br />

stromdurchflossene Spulen in Form eines<br />

Ankers im magnetischen Feld eines Permanentmagneten<br />

(Stator) drehen <strong>und</strong> damit die<br />

Sache läuft, der Ankerstrom über die Bürsten<br />

nicht nur zugeführt, sondern durch den Kollektor<br />

bei jeder Umdrehung auch mehrfach<br />

umgepolt (kommutiert) werden muss, besteht<br />

ein Schrittmotor aus einem drehenden Permanentmagnetanker<br />

mit den stromdurchflossenen<br />

Spulen (Phasen oder Stränge) als Stator (siehe<br />

Skizze, wo jede Spule jeweils aus zwei gegenüberliegenden<br />

Teilen besteht). Fließt nun in<br />

der Spule I ein Strom (Schritt 1), so dreht sich<br />

der Anker so weit, bis seine beiden Pole den<br />

entsprechenden Polen der Spule am nächsten<br />

sind, <strong>und</strong> bleibt dann stehen bzw. „rastet" (die<br />

eingeschaltete Spule ist in der Abbildung durch<br />

eine Tönung markiert). Legt man den Strom<br />

nun an Spule II (Schritt 2), so dreht der Anker<br />

dorthin <strong>und</strong> rastet erneut. Im Schritt 3 dreht<br />

man den Strom in Spule I um (Umkehrung der<br />

Spulenpolung), sodass der andere Pol des Ankers<br />

von der Spule angezogen wird. Im Schritt 4<br />

macht man schließlich dasselbe mit Spule II.<br />

Im <strong>einfach</strong>sten Fall eines zweipoligen Ankers<br />

hat man durch Be<strong>schalten</strong> der beiden Spulen<br />

also vier Schritte von je 90° bzw. eine Volldrehung<br />

in vier Rucklern durchgeführt. Glücklicherweiser<br />

haben Schrittmotore immer mehrere<br />

Ankerpole, weswegen ein Schritt in der Praxis<br />

nicht 90°, sondern nur wenige Grad beträgt.<br />

Um einen solchen Schrittmotor langsam<br />

zu drehen, muss man die Spulenumschaltungen<br />

also nur kontinuierlich bei niedrigem Takt<br />

durchführen.<br />

Betriebsart Wavedrive Normal Halbschritt<br />

Takt Spule 1 Sp. 2 Spule 1 Sp. 2 Spule 1 Sp. 2<br />

1 -1 0 -1 -1 -1 0<br />

1.5 -1 -1<br />

2 0 -1 + 1 -1 0 -1<br />

2,5 +1 -1<br />

3 + 1 0 +1 +1 +1 0<br />

3,5 +1 +1<br />

4 0 +1 -1 +1 0 +1<br />

4.5 -1 +1<br />

Dafür gibt es drei gängige Möglichkeiten,<br />

nämlich den Wavedrive-, den Normal- <strong>und</strong> den<br />

Halbschrittbetrieb, eine Kombination aus den<br />

beiden ersten. Sie sind für eine Drehrichtung in<br />

der Tabelle angegeben, wobei „—1" <strong>und</strong> „+1"<br />

für die beiden Stromrichtungen <strong>und</strong> „0" für abgeschalteten<br />

Strom steht.<br />

3.2.2.2 Steuerelektronik<br />

<strong>und</strong> praktischer Aufbau<br />

Wie dem Schaltbild für den Radarantrieb zu<br />

entnehmen ist, besteht die Steuerelektronik aus<br />

zwei ICs, nämlich dem Mikroprozessor <strong>PIC</strong>-<br />

12C509A mit internem Oszillator, der für die<br />

Steuerung der Spulenbestromung zuständig ist,<br />

<strong>und</strong> einem Treiber (TX-4469), der die geringen<br />

Ausgangsströme des uP in Handfestes für den<br />

Schrittmotor umsetzt, hier ein Miniaturtyp (SEI-<br />

KE-6507) mit den Abmessungen O10x11mm<br />

<strong>und</strong> einer Schrittweite von 18°, was zum nicht<br />

ganz ruckelfreien Antrieb eines direkt auf seiner<br />

Achse befestigten Radarschirms ausreicht.<br />

Schrittmotor Radarantrieb<br />

Schaltbild der Radarschirmantriebselektronik<br />

43


Die Steuerelektronik für einen Radaran­<br />

trieb. Auf der linken Seite der Treiber mit<br />

der Anschlussbuchse für den Schrittmotor<br />

(IC-Sockelleiste), rechts der uP; die rechte<br />

zweipolige Buchse dient der Methodenaus­<br />

wahl (offen bedeutet Halbschrittverfahren)<br />

Die Schaltung ist auf einer einseitig beschichteten<br />

Platine aufgebaut, wobei der Motor<br />

über eine vierpolige IC-Sockelleiste angeschlossen<br />

wird (Layout <strong>und</strong> Bestückungsplan<br />

im Anhang).<br />

Es liegt nahe, mit dieser Methode auch<br />

mehrere Schirme gleichzeitig anzutreiben. In<br />

diesem Falle ist allerdings für jeden Motor ein<br />

eigener Treiber vorzusehen, denn zumindest<br />

bei mir schlug sowohl die Reihen- als auch die<br />

Parallelschaltung mehrerer Motoren fehl.<br />

3.2.2.3 Das Programm<br />

RADAR.asm<br />

Die Aufgabenstellung für den Mikroprozessor<br />

kann man wie folgt umreißen:<br />

• Erzeugung der geeigneten Schrittfrequenz zur<br />

Erreichung der gewünschten Motordrehzahl<br />

• Definition der Spulenstromrichtung für jeden<br />

Motorschritt durch geeignete Pegel an<br />

den vier Output-Pins<br />

Wie diese Aufgabenstellung erwarten lässt,<br />

besteht das <strong>einfach</strong>e Programm für die Strang­<br />

44<br />

stromerzeugung aus einem Taktgeber sowie<br />

dem Schrittgenerator, der die Bestromung der<br />

beiden Motorspulen nach einer der drei oben<br />

beschriebenen Betriebsarten steuert.<br />

Im Ablaufdiagramm von RADAR.asm besteht<br />

der Schrittgenerator nur aus der Verzweigung<br />

um „GPIO,mode", wo in Abängigkeit des<br />

Pegels am Pin4 des uP entweder das Halbschrittverfahren<br />

(=H) oder der Wavedrive (=L) verwendet<br />

werden kann; anstelle von WAVEDRV<br />

kann man im Code am entsprechenden call auch<br />

NORMDRV einsetzen. Programmiert sind alle<br />

drei Betriebsarten als Tabellenfunktionen<br />

Pinpegel=f(STEP), wobei die Bits des Operanden<br />

von retlw GPIO angepasst sind, d.h., das<br />

nicht als Output programmierbare 4. Bit<br />

Ablaufdiagramm des Programms RADAR


(GPIO,3) ist immer null <strong>und</strong> die entsprechende<br />

Information steht im 5. Bit (GPIO,4). Die Tabellen<br />

von WAVEDRV <strong>und</strong> NORMDRV bestehen<br />

aus zwei Vollschritten, um mit den acht<br />

Halbschritten von HALFDRV kompatibel zu<br />

sein. Für das Halbschrittverfahren muss der Zeitfaktor<br />

FAK halbiert werden.<br />

Das Tabellenergebnis wird dann in GPIO<br />

kopiert, indem zunächst in OUT zwischengespeichert,<br />

der GPIO-Inhalt dann nach W kopiert,<br />

wo alle bis auf Bit,3 genullt <strong>und</strong><br />

schließlich zu OUT <strong>und</strong> GPIO addiert werden.<br />

Dieses etwas umständliche Vorgehen ist notwendig,<br />

da GPIO,3, wie gesagt, kein Output<br />

ist <strong>und</strong> deshalb nicht überschrieben werden<br />

sollte. Schließlich wird der Schrittzähler<br />

„STEP" um eins erhöht <strong>und</strong> bei Erreichen von<br />

acht gegebenenfalls auf null zurückgesetzt.<br />

Der Rest des Programms dient dem die<br />

Drehzahl des Motors bestimmenden Taktgeber,<br />

der mit einer Doppelschleife aus TMRO<br />

<strong>und</strong> Multiplikator FAK realisiert wurde. Die<br />

längste Zeit verbringt der uP daher in der mit<br />

dem Label TAKT beginnenden Warteschleife<br />

aus TMRO <strong>und</strong> FAK. Bei 4 MHz uP-Takt dauert<br />

ein Motorschritt<br />

woraus sich eine Schirmdrehzahl von<br />

ergibt.<br />

Beim Abschluss eines Schritts werden<br />

schließlich für eine kurze Umschaltzeit von 17<br />

x laus Millisek<strong>und</strong>en alle Stränge abgeschaltet,<br />

bevor es mit einem Rücksprung zum Label<br />

SCHRITT zum Beginn der Endlosschleife zurückgeht.<br />

3.2.2.4 Praktische Hinweise<br />

Die vom Anwender wählbaren Parameter beschränken<br />

sich auf die beiden Konstanten rtcc<br />

<strong>und</strong> nfak, mit denen die Motordrehzahl definiert<br />

werden kann, im Musterprogramm etwa<br />

30 U/min. Wenn man den internen Taktgenerator<br />

durch einen externen R-C-Generator mit<br />

einem Potenziometer ersetzt, kann man die<br />

Drehzahl des Motors durch Verstellung der<br />

uP-Taktfrequenz auch manuell einstellen, wozu<br />

allerdings eine Änderung der drei fosc-Bits im<br />

Konfigurationswort notwendig ist.<br />

3.2.3 RC-Streichholz (ZUND)<br />

3.2.3.1 Problemstellung<br />

<strong>und</strong> Funktionsprinzip<br />

Für pyrotechnische <strong>Sonderfunktionen</strong> auf Modellen<br />

braucht man ein „fernsteuerbares Streichholz",<br />

am <strong>einfach</strong>sten ein Stück dünnen Widerstanddraht<br />

(00,15 mm Kanthai), der für<br />

wenige Sek<strong>und</strong>en mit einem hohen Strom belastet<br />

wird, dabei hellrot aufleuchtet <strong>und</strong> so die<br />

Zündschnur des Feuerwerks entflammt.<br />

Allerdings halten Ausgänge von Schalterbausteinen<br />

die hierfür benötigten hohen Ströme<br />

meist nicht durch, weswegen entweder hoch<br />

belastbare, aber großvolumige Relais oder Leistungstransistoren<br />

die Lösung sind.<br />

Auf meinen inzwischen alle mit einem startbaren<br />

Hubschrauber (siehe ModellWerft, Heft<br />

4/1998) ausgerüsteten Kleinmodellen mit 5-V-<br />

Bordnetz macht ein Leistungstransistor aber<br />

Probleme, da sein Spannungsabfall selbst im<br />

voll durchgesteuerten Zustand schon zu groß<br />

ist. Abhilfe schaffen würde hier ein FET (BUZ-<br />

11) mit seinem sehr niedrigen Durchlasswiderstand<br />

(0,04 Ohm), doch braucht dieser zur<br />

vollen Durchsteuerung leider eine Gate-Spannung<br />

von mehr als 5 V. Glücklicherweise gibt<br />

es nun aber <strong>einfach</strong>e so genannte Spannungsverdreifacherschaltungen,<br />

die die Erzeugung<br />

einer höheren Gate-Spannung mittels hochfrequenter<br />

Wechselspannung erlauben. Neben dieser<br />

ist zur Schonung von Akku <strong>und</strong> Glühdraht<br />

auch eine Begrenzung der Schaltzeit auf<br />

ungefähr zwei Sek<strong>und</strong>en angezeigt. Schließlich<br />

45


sollte man aus Sicherheitsgründen eine Auslöseverzögerung<br />

von einigen Sek<strong>und</strong>en vorsehen,<br />

während der ein Auslösebefehl ungestört<br />

anstehen muss.<br />

3.2.3.2 Elektronische<br />

Schaltung <strong>und</strong> praktischer<br />

Aufbau<br />

Wie dem Schaltbild zu entnehmen ist, bleibt<br />

die externe Beschaltung des uP sehr bescheiden.<br />

Sein Pin7 (GPIO,0) geht für eine Schaltphase<br />

von r<strong>und</strong> zwei Sek<strong>und</strong>en auf positiv,<br />

während der Pin6 (GPIO, 1) <strong>und</strong> Pin5 (GPIO,2)<br />

mit einer Frequenz von um die 15 kHz ihre<br />

Pegel wechseln <strong>und</strong> so mit ihrer äußeren Beschaltung<br />

eine ungefähre Spannungsverdreifachung<br />

am Gate des FET ermöglichen. Der steuert<br />

voll durch <strong>und</strong> lässt den angeschlossenen<br />

Schaltbild des RC-Streichholzes (Pyrozünder)<br />

Der fertige Pyrozünder. Der größte Teil der<br />

Elektronik ist unter dem FET montiert, der<br />

für die Aufnahme etwas angehoben wurde<br />

46<br />

FET PYROZUENDER<br />

Widerstandsdraht hell aufleuchten. Beim 5-V-<br />

Einfachbordnetz sind beide Plusschienen<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en. Es sind auch getrennte<br />

Netze möglich, doch muss eine gemeinsame<br />

Minusmasse existieren. Als Eingangssignal<br />

(Zündbefehl, aktiv LOW) genügt der Ausgang<br />

eines TTL- oder CMOS-Gatters (5 V).<br />

Der Aufbau der Schaltung kann auch „fliegend"<br />

erfolgen, doch verwende ich in meinen<br />

Modellen eine Platine, deren Layout <strong>und</strong> Bestückungsplan<br />

im Anhang abgedruckt sind. Aus<br />

Platzgründen wird der FET liegend über der<br />

übrigen Elektronik platziert, wobei sich wegen<br />

der kurzen Schaltzeiten eine Kühlung erübrigt.<br />

3.2.3.3 Das Programm<br />

ZUND.asm<br />

Definieren wir nun die von ZUND zu erfüllenden<br />

Aufgaben:<br />

• Feststellung der Störungsfreiheit des Auslösebefehls<br />

über eine definierte Zeit (hier etwa<br />

zehn Sek<strong>und</strong>en)<br />

• Ein<strong>schalten</strong> des Glühstroms für kurze Zeit<br />

(etwa zwei Sek<strong>und</strong>en)<br />

• Während der Schaltphase Bereitstellung einer<br />

Wechselspannung hoher Frequenz<br />

(mindestens 10 kHz) an Pin6 <strong>und</strong> Pin5 (5 ist<br />

dabei immer das Invers von 6) zur Ansteuerung<br />

des Spannungsverdreifachers<br />

• Niedriger Stromverbrauch während der u.U.<br />

langen Wartezeit auf einen Zündbefehl<br />

Wie im Ablaufdiagramm des Programms<br />

ZUND.asm unschwer zu erkennen ist, gliedert<br />

sich das Programm im Wesentlichen in zwei<br />

Schleifenblöcke von jeweils drei Individualschleifen<br />

mit den Laufregistern I, J <strong>und</strong> K in<br />

beiden Ästen des Bildes. Es beginnt am Label<br />

WART mit der Initialisierung des Ports GPIO<br />

<strong>und</strong> des Timers, der zwar in dieser Anwendung<br />

selbst nicht benötigt wird, wegen des „wake<br />

up"-Bits für SLEEP aber initialisiert werden<br />

muss. Danach werden alle Ausgänge auf AUS


Ablaufdiagramm des Programms ZUND<br />

gesetzt <strong>und</strong> ein erstes Mal der Eingang auf seinen<br />

Zustand befragt. Ist dieser passiv, so wird<br />

der uP auf minimalen Stromverbrauch gesetzt<br />

(SLEEP). Natürlich wacht er bei einem Zündbefehl<br />

(Pegelwechsel) am Pin GPIO,3 sofort<br />

wieder auf <strong>und</strong> beginnt mit der Abarbeitung der<br />

SLEEP folgenden Instruktion. Das ist hier der<br />

Beginn der Signaluntersuchung, die er im Falle<br />

eines aktiven Signals an GPIO,3 schon sofort<br />

begonnen hätte. Im vorliegenden Programm ist<br />

negative Logik programmiert (aktiv = LOW),<br />

eine Logikumkehrung ist im Programm durch<br />

Ersatz mit der durch Semikolon inaktiv gesetzten<br />

Folgezeile möglich.<br />

Die Signalprüfung dient dazu, das unbeabsichtigte<br />

Zünden von Feuerwerk als Folge von<br />

RC-Signalstörungen zu verhindern. Sie besteht<br />

im Wesentlichen aus dem ersten Schleifen­<br />

block (Label STR_ im mittleren <strong>und</strong> unteren<br />

Teil des linken Astes im Ablaufdiagramm).<br />

Hier wird für die Zeit von<br />

die Störungsfreiheit des Zündbefehls untersucht,<br />

d.h., es darf während keines Schleifenschritts<br />

von jeweils 1,28 ms Länge ein<br />

Wechsel des Signals auftreten, da andernfalls<br />

sofort zum Anfang des Programms (WART)<br />

zurückgesprungen wird. Von dort wird gegebenenfalls<br />

der gesamte Schleifenblock erneut<br />

durchlaufen (als Auslöser am Sender sollte<br />

ein Druckknopf verwendet werden, um ein<br />

Stehenlassen des Zündbefehls auszuschließen).<br />

Erst wenn das Signal t(pruef) Millisek<strong>und</strong>en<br />

ungestört angestanden hat, springt das Programm<br />

in den „Zündblock" (Label ZND_, rechter<br />

Ast im Ablaufdiagramm), der erneut aus<br />

drei Individualschleifen I, J <strong>und</strong> K besteht <strong>und</strong><br />

dessen Gesamtlänge<br />

beträgt. Zunächst werden die Ausgänge<br />

für die Zündphase eingeschaltet, was GPIO,0<br />

= 1, GPIO,l = 1 <strong>und</strong> GPIO,2 = 0 (invers von<br />

GPIO,1) bedeutet. Bei jedem frqu-ten Durchlauf<br />

der am häufigsten durchlaufenen K-<br />

Schleife (dafür trägt Loop-Register L Sorge)<br />

werden GPIO,l <strong>und</strong> GPIO,2 durch eine<br />

EXOR-Verknüpfung des Ports GPIO mit der<br />

Maske W umgepolt (in W sind nur die Bits 1<br />

<strong>und</strong> 2 eins). Die Frequenz der Wechselspannung<br />

ist damit<br />

oder im Musterfall mit frqu = 5 zu 500/43 =<br />

11,6 kHz; sie kann durch Änderung von frqu<br />

nach oben <strong>und</strong> unten variiert werden. Eine Rücknahme<br />

des Zündbefehls (GPIO,3 = 1) führt auch<br />

hier zu einem sofortigen Abbruch der Zündung.<br />

47


Mit Abarbeitung der drei Schleifen nach<br />

ungefähr t(zuend) Millisek<strong>und</strong>en werden zunächst<br />

die Ausgänge abgeschaltet. Dann fragt das Programm<br />

ein letztes Mal den Zündbefehl ab. Steht<br />

dieser immer noch auf aktiv, so wird der Kontroller<br />

schlafen geschickt, bis der Kommandant<br />

am Sender den Zündbefehl zurückgenommen<br />

hat. Danach geht es zum Label WART<br />

<strong>und</strong> anschließend erneut in schlafende Wartestellung<br />

bis zum nächsten Zündbefehl.<br />

3.2.3.4 Praktische Hinweise<br />

Die Zeitdauer der Signaluntersuchung, die<br />

Zündzeit <strong>und</strong> die Frequenz der zur Spannungserhöhung<br />

benötigten Wechselspannung können<br />

vom Benutzer durch die Konstanten storlop,<br />

z<strong>und</strong>lop <strong>und</strong> frqu bei der Programmierung<br />

definiert werden; sie stehen im Programmkopf<br />

unter „—- Benutzerspezifische Konstanten —".<br />

Die bei meinen Anwendungen negative Logik<br />

des Zündbefehls kann im Programm an den<br />

entsprechenden vier Positionen geändert werden;<br />

die entsprechenden Änderungen sind in<br />

den Folgezeilen durch Semikolon inaktiv gemacht,<br />

das Semikolon muss also lediglich eine<br />

Zeile nach oben gesetzt werden.<br />

3.2.4 Kombination von RADAR<br />

<strong>und</strong> ZUND (RADZUND)<br />

Das Programm RADZUND.asm ist eine<br />

Kombination der vorherigen Programme<br />

RADAR.asm <strong>und</strong> ZUND.asm, um bei Kleinmodellen<br />

die Größe der Elektronik <strong>und</strong> den Bauteilaufwand<br />

zu reduzieren. Das Programm nutzt<br />

im Prinzip die langen Wartezeiten in RADAR,<br />

um zwischendurch schnell noch die Aufgaben<br />

von ZUND zu erledigen. Da eine größere Zahl<br />

von Pins benötigt wird, kommt anstelle des <strong>PIC</strong>-<br />

12C509A ein <strong>PIC</strong>-16C505 zum Einsatz, der<br />

ebenfalls mit internem Takt betrieben wird <strong>und</strong><br />

der, wie das Schaltbild zeigt, gleich beschaltet ist<br />

wie die entsprechenden Einzelgeräte.<br />

48<br />

RADZND<br />

(Radarantriab & Pyrozuender)<br />

Schaltbild des Radarschirmantriebs <strong>und</strong><br />

Pyrozünders für Kleinmodelle RADZUND<br />

RADARANTRIEB<br />

& PYROZUENDUNG<br />

Ablaufdiagramm des Programms RADZUND<br />

Das Ablaufdiagramm von RADZUND ist<br />

zu Beginn (Schrittgenerator) weitgehend identisch<br />

mit RADAR, wenn man einmal davon<br />

absieht, dass wegen ZUND ein paar Register<br />

mehr definiert werden müssen.<br />

Während der langen TMRO-gesteuerten<br />

Wartezeit des Radartaktes ist genügend Zeit, die<br />

Zündlogik abzuarbeiten, was wegen deren Dau-


er im Sek<strong>und</strong>enbereich allerdings nur abschnittsweise<br />

erfolgen kann; die Flaggen ZFLG,0 <strong>und</strong><br />

ZFLG,1 steuern deshalb den jeweiligen Zustand<br />

des Zündteils. Ist kein Zündbefehl vorhanden<br />

(Label Z-OFF), sind beide Flaggen gestrichen<br />

<strong>und</strong> der Zündkreis (PORTC,l bis 3) abgeschaltet.<br />

Bei anliegendem Zündbefehl dagegen wird<br />

mit der Laufvariablen,J" zunächst die Störungsfreiheit<br />

untersucht, d.h., der Zündbefehl muss<br />

für storlop Radartakte ungestört anliegen, bevor<br />

mit Setzen von ZFLG,0 die Zündung freigegeben<br />

wird. Bei gesetztem ZFLG,0 wird in den<br />

folgenden Radartakten die Zünddauer „J" bis<br />

z<strong>und</strong>tim hochgezählt, wonach mit ZFLG,1 gesetzt<br />

<strong>und</strong> die Zündung nebst Zündflagge wieder<br />

abgeschaltet wird.<br />

In der weiteren Wartezeit des Radartaktes<br />

sowie während der kurzen Abschaltphase der<br />

Radarschrittumschaltung erfolgt bei eingeschalteter<br />

Zündung (ZFLG,0=H) die Erzeugung des<br />

höherfrequenten Wechselstroms für den Spannungsverdreifacher<br />

mit der Subroutine VTRI-<br />

PL, bevor in die Endlosschleife der Radarschrittsteuerung<br />

zurückgesprungen wird.<br />

3.2.5 Erzeugung eines Typhonbzw.<br />

Zerstörersirenentons<br />

(DUOSIG)<br />

Es gibt heute schon eine Menge So<strong>und</strong>module<br />

auf dem Markt, die in der Luxusklasse sogar<br />

auf den Geräuschen der Originale fußen. Digitalisiert,<br />

in EPROMs geladen <strong>und</strong> im Modell<br />

in Analogsignale umgewandelt, schließlich verstärkt<br />

<strong>und</strong> über Lautsprecher abgestrahlt, geben<br />

solche Tonerzeuger einen wirklich sehr<br />

realistischen So<strong>und</strong> ab. Wie gesagt, das ist die<br />

Luxusklasse, die natürlich auch ihren Preis hat.<br />

3.2.5.1 Problemstellung<br />

<strong>und</strong> Funktionsprinzip<br />

Mit dem DUOSIG bleiben wir zwar der digitalen<br />

Schallquelle treu, doch stellen wir sie mittels<br />

eines uP <strong>PIC</strong>-12C509A synthetisch her. Das<br />

Ergebnis ist zugegebenermaßen nicht ganz so<br />

perfekt wie die oben angesprochene Methode<br />

mit Originaltönen, doch viel kostengünstiger.<br />

DUOSIG erzeugt den Ton eines Nebelhorns<br />

(Typhon) <strong>und</strong> den einer Zerstörersirene,<br />

wobei die Auswahl durch Ansteuerung des betreffenden<br />

EIN-Pins typh bzw. zsig erfolgt.<br />

Ein Typhonsignal beginnt immer mit Zischen,<br />

da der entsprechende Tonerzeuger bei<br />

den Originalen mit Pressluft oder Dampf angeblasen<br />

wird <strong>und</strong> es zunächst einige Sek<strong>und</strong>en<br />

dauert, bis das Rohr in Resonanz fällt <strong>und</strong><br />

damit den typischen tiefen Hornton erzeugt.<br />

Ein Typhonton besteht deshalb aus den Komponenten<br />

„Zischen" <strong>und</strong> Resonanzton (


DUO-SIGNALGEBER<br />

Schaltbild des digitalen Signalgenerators<br />

DUOSIG<br />

kereingang hilft ein <strong>einfach</strong>es RC-Netzwerk,<br />

die vom uP kommenden Rechtecksignale zur<br />

Verbesserung der Tonqualität noch etwas abzur<strong>und</strong>en.<br />

Naturgemäß ist die Auslegung dieses<br />

Netzwerks stark von der Tonfrequenz abhängig<br />

<strong>und</strong> wurde hier für die Zerstörersirene<br />

optimiert, wie das entsprechende Oszilloskopbild<br />

verdeutlicht.<br />

Als Lautsprecher kommen Breitbandlautsprecher<br />

mit 4 bis 8 Ohm Impedanz infrage,<br />

die aus modelltechnischen Gründen nicht allzu<br />

groß sein können, aber im unteren Frequenzbereich<br />

trotzdem eine ausreichende Tonqualität<br />

liefern sollten.<br />

Der DUOSIG vor dem Zusammenbau. Links<br />

die Platine, die mit der Bestückung nach<br />

unten auf den Magneten der Lautsprecher­<br />

rückseite aufgesetzt wird<br />

50<br />

Die ganze DUOSIG-Einheit ist auf einer<br />

Platine montiert, die auf der Rückseite des Lautsprechers<br />

Platz hat. Ein entsprechendes Platinenlayout<br />

samt Bestückungsplan ist im Anhang<br />

zu finden. Für das Funktionieren der<br />

Schaltung muss eine positive Massenverbindung<br />

(Pluspol RC-Batterie zu Pluspols Fahrbatterie)<br />

bestehen.<br />

3.2.5.3 Das Programm<br />

DUOSIG.asm<br />

Das Programm DUOSIG.asm gliedert sich,<br />

wie das Ablaufdiagramm zeigt, in drei charakteristische<br />

Abschnitte. In der Mitte ist die<br />

Befehlskette für das abgeschaltete System zu<br />

sehen mit einer Warteschleife (TAUS), die<br />

über den Label S-OFF durchlaufen wird, bevor<br />

der uP den Verstärker abschaltet<br />

(GPIO,vst=H) <strong>und</strong> in Warteposition geht, bis<br />

Ablaufdiagramm des Programms DUOSIG


Vier Perioden des Typhonsignals vor dem<br />

Verstärkereingang. Gut zu erkennen ist<br />

der reine Ton (durch RC-Netzwerk abge­<br />

r<strong>und</strong>ete Rechtecke), der jeweils den hinte­<br />

ren Teil jeder Halbperiode einnimmt.<br />

Davor der chaotische Signalverlauf des<br />

Zischens<br />

an einem der beiden Befehlseingänge ein<br />

HIGH-Signal anliegt.<br />

Im linken Ast der Diagramms ist der Befehlsablauf<br />

für das Typhon dargestellt. Beim<br />

ersten Aufruf wird es nur initialisiert. In den<br />

folgenden Durchläufen werden dann der Resonanzton<br />

<strong>und</strong> Zischton hintereinander erzeugt,<br />

Ersterer durch <strong>einfach</strong>e Bitumschaltung<br />

im durch das frequenzbestimmende Register<br />

FRQ festgelegten Takt <strong>und</strong> Letzterer<br />

mittels Bit-Linksverschiebung im 16-Bit-Register<br />

SR (Schieberegister) <strong>und</strong> geeigneter<br />

Verknüpfungen der Bits 15,4 <strong>und</strong> 9. Dadurch<br />

entstehen die Zufallszahlen eines quasiweißen<br />

Rauschsignals, das sich akustisch wie Zischen<br />

anhört.<br />

Während der Mischzeit mix0 werden der<br />

niederfrequente Resonanzton <strong>und</strong> das Rauschen<br />

gemischt, indem für die Zeit FRQ null <strong>und</strong> MIX von mix0 —> null)<br />

die LOW- <strong>und</strong> HIGH-Halbphasen des Tonsignals<br />

mit den hochfrequenten Rauschsignalen<br />

aufgefüllt werden, wie im entsprechenden Oszillogramm<br />

deutlich wird. Abschließend wird<br />

MIX dann um eins vermindert, bis es null<br />

wird.<br />

Die Typhon-Tonfrequenz wird mit der Timer-Schleife<br />

(Label T_WAIT) synchronisiert<br />

<strong>und</strong> kann mit<br />

<strong>und</strong><br />

berechnet werden. tmrf_t kann maximal<br />

205 gesetzt werden, da Typhon maximal 46<br />

Zyklen verbraucht. Die Mischzeit nach dem<br />

Ein<strong>schalten</strong> des Typhons ist schließlich<br />

Auf der rechten Diagrammseite ist der Befehlsablauf<br />

für die Zerstörersirene zu sehen,<br />

die einen hohen Pfeifton erzeugt, dessen Frequenz<br />

gegen Ende noch stark ansteigt, um dann<br />

abrupt abzubrechen.<br />

Im linken Ast des Sirenenteils (Label ZS-<br />

N) bleibt die Sirene während der Phase zwischen<br />

den Sirenensignalen für die Zeit T2<br />

abgeschaltet, im rechten (Label ZS-I) wird<br />

die Initialisierung durchgeführt <strong>und</strong> im mittleren<br />

erfolgt die Umpolung von GPIO,out<br />

Zerstörersirenensignal vor (unten) <strong>und</strong><br />

nach dem RC-Netzwerk. Dank des dem uP<br />

nachgeschalteten RC-Netzwerks ist das<br />

ursprüngliche Rechtecksignal fast ein<br />

Sinus<br />

51


ei jedem Durchlauf, was mit der Taktsynchronisation<br />

mittels Timer TMRO am Ende<br />

der Schleife zu einer konstanten Tonfrequenz<br />

führt. Diese konstante Tonhöhe wird für eine<br />

Zeit T0xT1 gehalten. Danach wird der Startwert<br />

TMRF des Timers TMRO kontinuierlich<br />

bis zum Abbruchwert tmin_k erhöht,<br />

was zu einer Verkürzung der Schleife <strong>und</strong><br />

damit zum gewünschten Anstieg der Tonfrequenz<br />

führt. Mit Erreichen von tmin_k wird<br />

die Tonerzeugung T2 Schritte abgeschaltet<br />

<strong>und</strong> beginnt dann von neuem.<br />

Dank des dem uP nachgeschalteten RC-<br />

Netzwerks ist das erzeugte Signal weitgehend<br />

sinusförmig.<br />

3.2.5.4 Praktische Hinweise<br />

für die Programmierung<br />

Die die Tonhöhen der beiden Signalgeber bestimmenden<br />

Konstanten sind im Programmkopf<br />

wieder unter „— Benutzerspezifische<br />

Konstanten —" zu finden. Ihre Definition richtet<br />

sich naturgemäß etwas nach dem persönlichen<br />

Geschmack <strong>und</strong> Probieren geht hier wohl<br />

über Studieren. Bezüglich Typhon sollte man<br />

die Konstante tmrf_t nahe ihrem Maximalwert<br />

belassen, da sie für ein hochfrequentes Zischsignal<br />

wichtig ist; die Resonanzfrequenz des<br />

Typhons wird mit tfrq eingestellt.<br />

3.2.6 Schalter zu<br />

Servosignalkonverter<br />

(S2PWM)<br />

3.2.6.1 Problemstellung<br />

<strong>und</strong> Funktionsprinzip<br />

Im Funktionsmodellbau ist hin <strong>und</strong> wieder<br />

ein definierter Stellweg gefordert, z.B. für<br />

das Öffnen <strong>und</strong> Schließen von Klappen bzw.<br />

das Anheben <strong>und</strong> Absenken von Kranauslegern<br />

oder, bei nur kurzen Stellwegen, das<br />

Auslösen von Schlepphaken oder Katapulten.<br />

52<br />

Als Problemlösung bietet sich entweder ein<br />

Getriebemotor oder ein Servo (Rudermaschine)<br />

an, wobei Letzteres bei den heutigen Preisen<br />

von Standardservos die kostengünstigere<br />

Lösung darstellt. Der Servoeinsatz hat<br />

allerdings den Nachteil, dass zur Ansteuerung<br />

ein Kanalsignal (Analogkanal) benötigt<br />

wird, deren Zahl bei Fernsteuerungen meist<br />

begrenzter ist als die dank Ausbausätzen (oder<br />

PENTA-S) zahlreicheren Schaltfunktionen<br />

(Digitalkanäle). Kann man also die Ein-Aus-<br />

Schalterinformation in ein von der Rudermaschine<br />

lesbares Steuersignal übersetzen, so<br />

liefert ein am Übersetzer angeschlossenes Servo<br />

bei Schalter EIN auch ohne die Belegung<br />

wertvoller Analogkanäle einen einstellbaren<br />

Ausschlag. Die Mikroprozessorschaltung<br />

S2PWM ist ein solcher Übersetzer für maximal<br />

zwei Schaltereingänge. Mit ihr kann ein<br />

Servo in Abhängigkeit eines mit einem DIL-<br />

Mehrfachschalter (Mäuseklavier) vorgebbaren<br />

Methodencodes auf verschiedene Arten<br />

auslenkt werden, nämlich:<br />

Code [000] -> abwechselnder beidseitiger<br />

Triggerausschlag mit nur<br />

einem Schalter<br />

[001] -> beidseitiger Triggerausschlag<br />

mit beiden Schaltern<br />

[010] -> abwechselnder beidseitiger<br />

Ausschlag mit nur einem<br />

Schalter<br />

[011] -> beidseitiger Ausschlag mit<br />

beiden Schaltern<br />

[100] -> abwechselnder Vollausschlag<br />

mit nur einem Schalter<br />

[101] -> Vollausschlag mit beiden<br />

Schaltern<br />

[110] -> abwechselnder, langsamer<br />

Vollausschlag mit nur einem<br />

Schalter<br />

[111] -> langsamer Vollausschlag mit<br />

beiden Schaltern<br />

Codes [000] bis [101] übersetzen ein oder<br />

zwei Schalterinformationen in einen kurzen<br />

Trigger, z.B. zum Auslösen eines Schlepphakens<br />

oder Katapults, oder in einen anhaltenden<br />

Rechts- bzw. Linksausschlag eines Servos.


Beim Zweischalterbetrieb steuert jeder der beiden<br />

Schalter in eine definierte Richtung, während<br />

das Servo im Einschalterbetrieb (nur Sl)<br />

abwechselnd nach beiden Seiten ausschlägt,<br />

wobei die Ausschlaggeschwindigkeit nur vom<br />

verwendeten Servo abhängt. Bei AUS-Stellung<br />

beider Schalter steht das Servo entweder<br />

in Mittelstellung (Codes [000] bis [011]) oder<br />

bei Codes [100] bzw. [101] in der jeweiligen<br />

Endstellung (z.B. zum Öffnen bzw. Schließen<br />

von Klappen).<br />

Mit den Codes [110] <strong>und</strong> [111] kann man<br />

das Servo auch langsam bewegen, wodurch<br />

das Öffnen bzw. Schließen von Klappen (z.B.<br />

Heckklappe eines Rettungskreuzers) den optischen<br />

Gegebenheiten angepasst werden kann.<br />

Die Auslenkzeit (bzw. die Triggerzeit für Codes<br />

[000] <strong>und</strong> [001]) kann ebenso wie die Servoneutralstellung<br />

<strong>und</strong> der minimale bzw. maximale<br />

Ausschlag mit insgesamt drei Trimmern<br />

eingestellt werden.<br />

Liegen keine Schaltbefehle vor, so geht<br />

S2PWM nach wenigen Sek<strong>und</strong>en schlafen<br />

(sleep), womit der uP <strong>und</strong> die Signalerzeugung<br />

abgeschaltet werden. Man kann sich natürlich<br />

fragen, ob es auf den im Vergleich zur<br />

verbleibenden Stromrechnung kleinen Minderverbrauch<br />

eines schlafenden Mikroprozessors<br />

nun wirklich ankommt. Eigentlich nein.<br />

Was sleep hier aber interessant macht, ist die<br />

Tatsache, dass auch das Servosignal abgestellt<br />

<strong>und</strong> damit das Servo stillgelegt wird.<br />

Letzteres ist vor allen dann praktisch, wenn<br />

das Servo am Endausschlag unter Belastung<br />

steht <strong>und</strong> dann ein mürrisches Brummen hören<br />

lässt.<br />

Wegen der Zahl der benötigten Pins<br />

einerseits <strong>und</strong> der externen Justiermöglichkeiten<br />

von Servomitte, Ausschlagsspanne <strong>und</strong><br />

Auslenkgeschwindigkeit bzw. Triggerhaltezeit<br />

andererseits, die einen uP-internen Analog-digital-Wandler<br />

nötig machen, wird ein <strong>PIC</strong>-<br />

16C71 eingesetzt, der mit einem externen R-<br />

C-Taktgenerator betrieben wird. Wie das entsprechende<br />

Schaltbild zeigt, ist seine äußere<br />

Beschaltung <strong>einfach</strong> <strong>und</strong> besteht aus dem Mäu-<br />

Schaltbild für den Schalter zu Servosignal-<br />

konverter S2PWM-1<br />

S2PWM-1<br />

(justierbar)<br />

Der fertige Schalter zu Servosignalkonver-<br />

ter auf der linken Seite der Platine, wo die<br />

drei Trimmer <strong>und</strong> das Mäuseklavier zu se­<br />

hen sind. Der Anschluss des Servos er­<br />

folgt hier über eine Sockelleiste mit als<br />

Verpolungsschutz zugelöteter Buchse.<br />

(Das CMOS-IC, die Transistoren <strong>und</strong> die<br />

beiden Relais gehören zur Flut-/Lenz-Mo-<br />

torsteuerung eines flutbaren Docks <strong>und</strong><br />

haben mit dem S2PWM nichts zu tun, der<br />

für das Docktor zuständig ist.)<br />

seklavier mit Pull-down-Widerständen, den drei<br />

Trimmern für die Justierung, dem RC-Oszillator,<br />

den beiden Schaltereingängen (Sl <strong>und</strong> S2<br />

werden als TTL- bzw. CMOS-Signale angenommen<br />

andernfalls müssen Pull-down-Widerstände<br />

vorgesehen werden) <strong>und</strong> dem Servoausgang.<br />

53


Der S2PWM kann auf einer kleinen Platine<br />

aufgebaut werden, deren Layout <strong>und</strong> Bestückungsplan<br />

im Anhang zu finden sind.<br />

3.2.6.2 Das Programm<br />

S2PWM.asm<br />

Für den Mikroprozessor ergeben sich so die<br />

folgenden Aufgaben:<br />

• Lesen der beiden Schalter <strong>und</strong> des Codes am<br />

Mäuseklavier<br />

• Aus<strong>schalten</strong> des Prozessors, wenn für mehrere<br />

Sek<strong>und</strong>en kein Schaltbefehl vorliegt<br />

• Generierung eines PWM-Servosignals anhand<br />

des Methodencodes<br />

Das Hauptprogramm<br />

In der am Label PWM beginnende Endlosschleife<br />

wird das Servosignal generiert, das<br />

analog einem Empfängerkanalsignal einen<br />

LOW-Anteil von 30 ms <strong>und</strong> einen HIGH-Anteil<br />

von 1 bis 2 ms hat. Die Endlosschleife<br />

besteht, wie der generelle Ablaufplan von<br />

S2PWM.asm zeigt, aus zwei Hauptblöcken,<br />

dem Lese- <strong>und</strong> Testteil sowie dem kurzen Ausführungsteil<br />

beginnend am Label SIGNAL.<br />

Der Lese- <strong>und</strong> Testteil fällt in den langen<br />

LOW-Abschnitt des Servosignals. Hier werden<br />

in der Subroutine SERVSET zunächst die Ausschlaggrenzen<br />

sowie Triggerzeit bzw. Auslenkgeschwindigkeit<br />

durch Analog-digital-Wandlung<br />

(ADW) der Pegel an den entsprechenden<br />

Pins ermittelt. Zurück im Hauptprogramm folgen<br />

dann die Abfrage der Schalterstellungen<br />

<strong>und</strong> des Mäuseklaviers sowie einige Plausibilitätstests;<br />

so dürfen nicht beide Schalter gleichzeitig<br />

EIN sein <strong>und</strong> die Information von S2 ist<br />

nicht zugelassen, wenn MTH gerade, d.h. das<br />

unterste Bit null ist. Wenn eine langsame Servobewegung<br />

noch läuft (FLAG,2) oder das<br />

AUS-Signal erst sehr kurz ansteht (TAU>0),<br />

springt das Programm zum Label SIGNAL.<br />

54<br />

Generelles Ablaufdiagramm des Programms<br />

S2PWM-1.asm<br />

S2PWM<br />

Generalplan<br />

Bleiben die Schalter weiter aus, so wird der uP<br />

nach kurzer Wartezeit (WTSLP) abgeschaltet<br />

(sleep); er erwacht erst wieder, wenn an einem<br />

der Schaltern ein Signal anliegt.<br />

Bei gültigem Schalter (Label S-ON) wird<br />

zunächst eine Störungsunterdrückung durchgeführt,<br />

d.h., das Signal muss während einer<br />

bestimmten Zeit (SHALT) anstehen, bevor es<br />

gültig erklärt wird. Ist die Schalterstellung neu<br />

(FLAG,0=L), so werden dann je nach Methode<br />

verschiedene Parameter neu definiert <strong>und</strong><br />

im Monoschalterbetrieb (gerader MTH-Code)<br />

die Richtung umgeschaltet (alternierender Ausschlag)<br />

sowie bei Triggeranwendung Triggerzeit<br />

<strong>und</strong> -endflagge zurückgesetzt.<br />

Der Ausführungsteil beginnt mit dem Modul<br />

METHOD, wo anhand der vorgegebenen Methode<br />

die für das Servo notwendige Länge des<br />

Aktivsignals (1 bis 2 ms) bestimmt wird, wäh-


end der wesentlich längere LOW-Abschnitt (30<br />

ms) mit dem Test von TMRO in der S-LOW-<br />

Schleife abgeschlossen wird. Der Timer wird für<br />

den nächsten Frame sofort wieder gestartet <strong>und</strong><br />

das aktive Servosignal dann mittels eines 16-Bit-<br />

Registers (ILH) in einer Doppel schleife erzeugt.<br />

Damit die Doppelschleife mit decfsz funktioniert,<br />

muss rLHhi jeweils um eins erhöht werden.<br />

Schließlich folgt die Endlosschleife mit dem<br />

Rücksprung zum Label PWM.<br />

Modul METHOD<br />

Im Modul METHOD wird die Länge des Aktivimpulses<br />

ILH generiert, die aus einem konstanten<br />

Teil <strong>und</strong> dem variablen Teil ILHB besteht,<br />

die am Schluss der Routine zu einem 16-<br />

Bit-Register addiert werden; ILHhi ist dabei<br />

aus den oben erwähnten Gründen um eins zu<br />

erhöhen.<br />

S2PWM<br />

Modul Method<br />

Ablaufdiagramm des S2PWM-Unterpro-<br />

gramms METHOD<br />

Im linken Ast des Ablaufplans ist die ILH-<br />

Generierung mit unverzögertem Servoauschlag<br />

dargestellt. Ist einer der Schalter gesetzt (SS>0),<br />

so gilt mit ILMI bzw. ILMX, indirekt adressiert<br />

über SSS, der Maximalausschlag. Bei gesetzter<br />

Triggerflagge (FLAG,1) wird der Maximalausschlag<br />

nur für eine Zeit TRTIM gehalten, dann<br />

wird FLAG,1 <strong>und</strong> SSS auf null zurückgesetzt.<br />

Da SSS=0 bei indirekter Adressierung Mittelstellung<br />

ILMD bedeutet (FSR=SSS+H10), läuft<br />

das Servo nach Ablauf der Triggerzeit wieder in<br />

die Mittelstellung zurück. Das Gleiche gilt bei<br />

Schalterstellung null <strong>und</strong> MTHS


die Richtung umgeschaltet wird) <strong>und</strong> waitslp<br />

(= Schalterauszeit vor sleep) im Konstantendefinitionsblock<br />

definiert werden.<br />

Kann man bei bestimmten Anwendungen<br />

auf die Justiermöglichkeit verzichten <strong>und</strong> genügt<br />

es, die Werte für ILMD, ILMI, ILMX,<br />

DIHL <strong>und</strong> TGRHLT im Programm selbst vorzugeben,<br />

so reicht auch der kostengünstigere<br />

<strong>PIC</strong>-12C509A mit internem Taktgeber. Das<br />

dafür modifizierte Programm heißt S2PWM-<br />

O.asm. Es ist bis auf die PORT-Definitionen<br />

<strong>und</strong> die Subroutine SERVSET mit S2PWMl.asm<br />

identisch.<br />

3.3 Überwachungseinheit<br />

für Modellparameter<br />

(NAVIGUARD)<br />

3.3.1 Problemstellung <strong>und</strong><br />

Funktionsprinzip<br />

Durch laufende Überwachung von RC- <strong>und</strong><br />

Fahrakkuspannung, der Störungsfreiheit des<br />

RC-Signals <strong>und</strong> der Leckfreiheit im fahrenden<br />

Schiffsmodell kann der Besitzer rechtzeitig<br />

bei drohendem Unheil gewarnt werden.<br />

NAVIGUARD-Signalscheinwerfer auf dem<br />

Brückennock des Versorgermodells USS<br />

„Yukon". Die Lampe sollte eine Glühbirne<br />

sein, damit man ihr Blinken auch an einem<br />

sonnigen Teich nicht übersehen kann<br />

56<br />

Meine dazu geeignete uP-Schaltung heißt NA­<br />

VIGUARD <strong>und</strong> untersucht vier Parameter auf<br />

vorzugebende Grenzwerte. Werden einer oder<br />

gar mehrere unterschritten, so gibt es Alarm,<br />

der von meinen Modellen als Morsetelegramm<br />

(Blinksequenz) mittels Signalscheinwerfer geblinkt<br />

wird, aber natürlich auch akustisch angezeigt<br />

werden könnte. Dazu kann bei Aufforderung<br />

eine beliebige fünfte Meldung gesendet<br />

werden. Bei mehreren Alarmen wählt<br />

NAVIGUARD die wichtigste für die Sendung<br />

aus.<br />

Das Morsetelegramm für jede der fünf<br />

Alarmmeldungen steckt direkt im Programm,<br />

bitweise von links nach rechts <strong>und</strong> zeilenweise<br />

als Tabelle gespeichert, wobei für jede Meldung<br />

(M1 bis M5) eine eigene Tabelle vorhanden<br />

ist. Im Alarmfall wird eine Zeile der entsprechenden<br />

Meldung ausgelesen <strong>und</strong> steuert<br />

dann anhand des Bitwertes Bit für Bit den<br />

Signalscheinwerfer.<br />

Zur Überwachung der Akkus wird die uP-<br />

Versorgungsspannung (RC-Akkuspannung) im<br />

Verhältnis zu einer stabilisierten Spannung bestimmt,<br />

während der Fahrspannungswert im<br />

Vergleich zur Versorgungsspannung des uP<br />

ermittelt <strong>und</strong> dann beide mit vorgegebenen<br />

Grenzwerten verglichen werden. Die Suche<br />

nach einem RC-Signalfehler erfolgt durch Ausmessen<br />

eines Kanalimpulses mit zugehöriger<br />

Synchronisationspause, die in definierten Grenzen<br />

bleiben müssen. Ein Servosignal muss daher<br />

am entsprechenden IC-Pin anliegen (es kann<br />

natürlich gleichzeitig auch für ein Servo benutzt<br />

werden). Der Lecksensor schließlich ist<br />

ein hochohmiger Eingang des uP, der bei Wasser<br />

zwischen den Sensorspitzen (Abstand 1 bis<br />

2 mm) auf Masse gezogen wird; das Teichwasser<br />

ist dazu in der Regel leitfähig (= schmutzig)<br />

genug. Als fünfte, freie Meldung wird in<br />

meinen Modellen die Modellstilllegung angezeigt<br />

(siehe Fahrtregler).<br />

Da zur Messung der Akkuspannungen ein<br />

Analog-Digital-Wandler notwendig ist, wird<br />

ein <strong>PIC</strong>-12C672 eingesetzt, der über einen integrierten<br />

ADW verfügt.


<strong>PIC</strong>-NAVIGUARD<br />

Schaltbild der Modellüberwachung<br />

NAVIGUARD<br />

3.3.1.1 Elektronische<br />

Schaltung <strong>und</strong> praktischer<br />

Aufbau<br />

Wie das Schaltbild zeigt, besteht NAVI­<br />

GUARD aus zwei Baugruppen, nämlich der<br />

Elektronik um den uP, die von der RC-Batterie<br />

versorgt wird, <strong>und</strong> dem Treiber für den Signalscheinwerfer,<br />

der seinen Saft aus der größeren<br />

Fahrbatterie bezieht (im praktischen Betrieb<br />

ist der NAVIGUARD-Treiber eine Stufe in<br />

meinen Schaltertreibern, siehe Abschnitt<br />

3.5.3.1). Anzumerken ist hier, dass die gemeinsame<br />

Masseschiene positiv ist, d.h. die Pluspole<br />

von RC- <strong>und</strong> Fahrakku miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

sind.<br />

Für die RC-Signalüberwachung muss ein<br />

Servosignal angeschlossen werden. Die RC-<br />

Akkuspannung liegt mit einer Zehnerdiode stabilisiert<br />

am RC-Akkueingang, während die Fahrspannung<br />

über einen Spannungsteiler zugeführt<br />

wird, der je nach Fahrnetzspannung unterschiedlich<br />

dimensioniert werden muss. Der Lecksensor<br />

ist ein hochohmiger uP-Eingang, der mit<br />

390 kOhm auf hohem Potenzial gehalten wird.<br />

3.3.1.2 Das Programm<br />

NAVIGUARD.asm<br />

Definieren wir damit die vom uP im NAVI­<br />

GUARD zu erfüllenden Aufgaben:<br />

Test auf Alarmbedingung der vier Parameter<br />

RC-Signalstörung, Akkuspannung von<br />

RC- bzw. Fahrakku <strong>und</strong> Leckdetektion<br />

Prioritätsbildung bei Vorhandensein mehrerer<br />

Alarmmeldungen<br />

Gegebenenfalls Senden der entsprechenden<br />

Warnung in Form eines Morsetelegramms,<br />

dessen Zeichen im uP gespeichert sind<br />

Das Hauptprogramm<br />

Das Ablaufdiagramm des Programms NAVI­<br />

GUARD beginnt in der linken unteren Hälfte<br />

mit der Initialisierungsschleife zur Messung<br />

von RCFRAM mit der Subroutine SCAN, die<br />

schon im Zusammenhang mit PENTAS.asm<br />

beschrieben wurde. RCFRAM (Zeit zwischen<br />

NAVIGUARD<br />

Ablaufdiagramm des Programms<br />

NAVIGUARD<br />

57


dem Beginn von zwei Impulspaketen) dient im<br />

weiteren Programmablauf als Taktbasis für die<br />

Blinkfrequenz.<br />

Die Endlosschleife des Hauptprogramms<br />

startet am Label LOOP <strong>und</strong> verzweigt meist<br />

direkt nach EVAL. In jedem btime-ten Durchlauf<br />

(btime ist der Multiplikator von RCFRAM<br />

für eine sichtbare Signalscheinwerferblinkfrequenz)<br />

jedoch wird zunächst die jeweilige Bit-<br />

Position (ZPOS) in der aktuellen Morsezeile<br />

MORSE der Meldung WARN bestimmt. Das<br />

höchste Bit von MORSE bestimmt dann den<br />

Zustand des Signalscheinwerfers, worauf die<br />

Bits in MORSE um eins nach links verschoben<br />

werden. Am Zeilenende (ZPOS=0) wird sowohl<br />

ZPOS auf 8 gesetzt als auch mit der<br />

Subroutine MELDG durch Tabellenaufruf die<br />

nächste Zeile MORSE der Meldung WARN<br />

bestimmt; wird dort eine Endmarke H'FF',<br />

d.h. alle Zeilen-Bits „1", gef<strong>und</strong>en, wird der<br />

Zeilenzeiger (ZEILE) auf eins zurückgesetzt<br />

<strong>und</strong> die Warnungsmeldung neu begonnen.<br />

Am Label EVAL beginnt die Signalauswertung.<br />

Sie besteht aus den fünf Abschnitten<br />

RC-Signalüberwachung (Subroutine SCAN mit<br />

Auswertung der Fehlerflagge), den beiden<br />

ADW-Teilen zur Messung der Spannungen von<br />

RC-Akku <strong>und</strong> Fahrbatterie <strong>und</strong> den zwei <strong>einfach</strong>en<br />

Signalüberwachungen Leckdetektor<br />

(durch Pegeländerung an einem hochohmigen<br />

Eingang infolge der Leitfähigkeit des eingedrungenen<br />

Teichwassers) sowie dem Befehl<br />

für eine Sondermeldung.<br />

In der Subroutine ADW für die Spannungsmessungen<br />

(Analog-Digital-Wandler) wird<br />

zunächst jeweils der uP-interne ADW für den<br />

entsprechenden Eingang (hier GPIO,0 oder<br />

GPIO,l) initialisiert. Da dies ein bisschen dauert,<br />

wird eine „Zeitvergeudungsschleife" durchlaufen<br />

<strong>und</strong> danach in der Schleife AD1 bzw.<br />

AD2 die eigentliche Spannungsmessung am entsprechenden<br />

Pin durchgeführt, wobei<br />

ADCON0, go bestimmt, wann die ADW beendet<br />

ist. Ihr Ergebnis, ein Wert zwischen null <strong>und</strong><br />

255 (255 entspricht der Versorgungsspannung),<br />

ist dann im Register ADRES gespeichert.<br />

58<br />

Im Falle der RC-Spannungsmessung<br />

(GPIO,0) wird das Messergebnis nach Abzug<br />

von 100 auch in VKORR gespeichert <strong>und</strong> null<br />

gesetzt, wenn das Ergebnis dieser Differenz<br />

negativ ausfallt (VKORR wird zur Korrektur<br />

der Fahrspannungsmessung benötigt). ADRES<br />

wird dann mit dem Grenzwert für die RC-<br />

Akkuspannung rcmax verglichen. Hier gilt es<br />

zu bedenken, das ADRES eine mit einer Zehnerdiode<br />

stabilisierte, konstante Spannung bezogen<br />

auf die variable Versorgungsspannung<br />

des uP ist, wobei Letztere die interessierende<br />

Größe darstellt. Der Messwert ADRES wird<br />

also mit fallender RC-Akkuspannung größer<br />

<strong>und</strong> der Alarm daher ausgelöst, wenn<br />

ADRES > rcmax<br />

wird.<br />

Die Fahrspannung wird über einen Spannungsteiler<br />

GPIO,1 zugeführt <strong>und</strong> ebenfalls<br />

mit ADW digitalisiert. Der in ADRES erscheinende<br />

Wert ist dann ein Maß für die<br />

Spannung am Spannungsteilerknoten bezogen<br />

auf die Versorgungsspannung des uP (RC-<br />

Spannung). Bei gleichzeitig fallender RC-<br />

Spannung wird dieses Messergebnis also verfälscht,<br />

weshalb eine Korrektur, d.h. die Addition<br />

von VKORR (siehe oben), nötig ist;<br />

das Additionsergebnis soll 255 nicht übersteigen.<br />

Alarm wird ausgelöst, wenn<br />

(ADRES+VKORR) > fhrmx<br />

wird.<br />

Jede Alarmquelle schreibt gegebenenfalls<br />

ihre Meldungsnummer ins Alarmregister<br />

(MLDP) <strong>und</strong> überschreibt dort dann eventuelle<br />

andere Nummern. Die Anordnung der einzelnen<br />

Parametertests hinter dem Label EVAL<br />

entscheidet daher nach dem Motto „Wer zuletzt<br />

lacht..." über die Priorität der einzelnen Warnungen.<br />

Im Musterprogramm hat der RC-Signalfehler<br />

die höchste Priorität.<br />

Im alarmfreien Zustand ist MLDP=0. Das<br />

Warnungstextauswahlregister WARN <strong>und</strong> das


Referenzregister MLDO werden null gesetzt<br />

<strong>und</strong> der uP springt über den Label WNEW<br />

(neue Warnung) nach Initialisierung von Zeilennummer<br />

<strong>und</strong> Zeilenzeiger sowie nach Aus<strong>schalten</strong><br />

des Signalscheinwerfers direkt zu Beginn<br />

der Endlosschleife zurück. Ist dagegen<br />

eine Meldung vorhanden <strong>und</strong> ist sie seit avgO<br />

Schleifendurchläufen gleich der Referenzmeldung<br />

MLDO, so wird das Abarbeiten des laufenden<br />

Warnungsmeldung fortgesetzt.<br />

Im Falle einer neuen Warnung also bei<br />

MLDP = MLDO <strong>und</strong> AVG > avgO<br />

(d.h., ein Alarm muss für längere Zeit<br />

vorliegen), wird WARN=MLDP gesetzt <strong>und</strong><br />

mit dem Rücksprung über WNEW direkt mit<br />

dem Senden der neuen Meldung begonnen,<br />

wenn vorher keine Meldung vorlag<br />

(WARN=0), andernfalls wird durch Erhöhung<br />

des Taktteilers MTIM noch eine kurze Pause<br />

eingelegt.<br />

Programmierung der Tabellen<br />

in der Routine MELDG<br />

Die Subroutine MELDG ist als Tabellenaufruf<br />

programmiert, wobei zunächst mit der Meldungsnummer<br />

WARN die aktuelle Tabelle<br />

ausgesucht wird (computed goto). Bei<br />

WARN=0 wird nur eine MORSE-Zeilen mit<br />

Nullen produziert <strong>und</strong> der Zeilenzähler zurückgesetzt.<br />

Die Morsetelegramme der einzelnen Meldungen<br />

stecken, von links nach rechts gelesen,<br />

in den Tabellen M1 bis M5, wo die Ein- <strong>und</strong><br />

Aus-Zustände des Signalscheinwerfers in Zeilen<br />

zu je acht Zeichen so geschrieben sind,<br />

dass sich ein dem vorgegebenen Text entsprechendes<br />

Morsesignal ergibt. Der Parameter<br />

ZEILE sucht dann, wiederum mit computed<br />

goto, die jeweilige Zeile aus <strong>und</strong> lädt deren<br />

Inhalt beim Routinenrücksprung in das Arbeitsregister<br />

W, von wo es dann in das Register<br />

MORSE kopiert wird.<br />

Bekanntlich besteht ein Morsezeichen aus<br />

einer Reihe von kurzen (Punkt) <strong>und</strong> langen<br />

Impulsen (Strich), in unserem Fall kurzen <strong>und</strong><br />

langen Lichtblitzen, die von Aus-Perioden<br />

(Pausen) unterschiedlicher Länge unterbrochen<br />

sind. Die Längen von Punkt, Strich <strong>und</strong><br />

Pausen stehen in einem festen Verhältnis<br />

zueinander, wobei die zeitliche Länge einer<br />

„Einheit" (Punkt) in der Praxis von der Geübtheit<br />

des Gebers oder in unserem Fall von<br />

der unterscheidbaren Blinkgeschwindigkeit<br />

der verwendeten Glühbirne abhängt (beim<br />

NAVIGUARD in der Größenordnung von<br />

r<strong>und</strong> 0,25 s):<br />

kurzer Impuls (Punkt): eine Einheit [1]<br />

langer Impuls (Strich): drei Einheiten [111]<br />

Pause zwischen<br />

Impulsen: drei Einheiten [000]<br />

Abschluss Buchstabe: plus zwei Einheiten [+00] (total 5)<br />

Abschluss Wort/<br />

Leerzeichen: plus zwei Einheiten [+00] (total 7)<br />

Eine „1" steht hier jeweils für Lampe EIN<br />

<strong>und</strong> eine „0" für Lampe AUS.<br />

Bezüglich Einzelheiten der Umsetzung von<br />

Buchstaben in Morsezeichen sei auf die Tabelle<br />

verwiesen, wo für alle Buchstaben <strong>und</strong> Zahlen<br />

das entsprechenden Morsezeichen (Punkt/<br />

Strich) <strong>und</strong> der jeweilige binäre Datensatz aufgelistet<br />

sind. Als „stop"-Zeichen werden acht<br />

„1" in einer Zeile verwendet.<br />

Für das vorliegende <strong>PIC</strong>-Programm muss<br />

der Benutzer seine verschiedenen Warnungsmeldungen<br />

anhand der Liste in den Morsecode<br />

übersetzen <strong>und</strong> dann in Form von Zeilen ä acht<br />

Zeichen (Bits) hinter den retlw-Befehlen der<br />

Tabellen M1 bis M5 einsetzen (im Programm<br />

ist ein allgemein gehaltener Text als Beispiel<br />

programmiert). Dabei sollte man eine Gesamtsumme<br />

von 128 Zeilen nicht überschreiten.<br />

Das Programm NAVIGUARD.asm ist dabei<br />

schon so groß, dass der Programmzeilenzähler<br />

PC größer neun Bits wird, weswegen für das<br />

„computed goto" der Tabellen (siehe Abschnitt<br />

2.4.2.3) das 10. Bit mittels PCLATH-Direktive<br />

ergänzt werden muss.<br />

59


Tabelle Morsezeichen<br />

<strong>und</strong> ihre binäre Repräsentation<br />

a . - 100011100000<br />

ä 1000111000100011100000<br />

b 11100010001000100000<br />

c -.-. 1110001000111000100000<br />

ch - 11100011100011100011100000<br />

d -.. 1110001000100000<br />

e . 100000<br />

f ..-. 10001000111000100000<br />

g --. 111000111000100000<br />

h .... 100010001000100000<br />

i .. 1000100000<br />

j .--- 100011100011100011100000<br />

k -.- 111000100011100000<br />

I 10001110001000100000<br />

m -- 11100011100000<br />

n -. 111000100000<br />

0 - 11100011100011100000<br />

ö -. 111000111000111000100000<br />

p 1000111000111000100000<br />

q --.- 111000111000100011100000<br />

r .-. 1000111000100000<br />

s ... 10001000100000<br />

t - 11100000<br />

u ..- 1000100011100000<br />

ii ..-- 1000100011100011100000<br />

v 10001000100011100000<br />

w .-- 100011100011100000<br />

x 1110001000100011100000<br />

y -.-- 111000100011100011100000<br />

z --.. 1110001110001000100000<br />

1 .---- 100011100011100011100011100000<br />

2 ..- 1000100011100011100011100000<br />

3 ..-- 10001000100011100011100000<br />

4 100010001000100011100000<br />

5 1000100010001000100000<br />

6 -.... 111000100010001000100000<br />

7 11100011100010001000100000<br />

8 - .. 1110001110001110001000100000<br />

9 - . 111000111000111000111000100000<br />

0 - 11100011100011100011100011100000<br />

10001110001000111000100011100000<br />

. --.-- 1110001110001000100011100011100000<br />

? ..--.. 100010001110001110001000100000<br />

Leerzeichen 0000000<br />

stop 11111111<br />

@K Blinken kurz 10101010101010<br />

®L Blinken lang 11111110000000<br />

@F Lichtblitze 10000001000000<br />

@L Lichtunterbrüche 11111101111110<br />

3.3.2.3 Praktische Hinweise<br />

für die Programmierung<br />

Die einzelnen Grenzwerte, insbesondere für das<br />

RC-Signal <strong>und</strong> die Akkuspannungen, müssen<br />

vom Anwender seinen Gegebenheiten angepasst<br />

werden. Hinsichtlich des RC-Signals sei auf die<br />

diesbezüglichen Hinweise für den PENTA-S<br />

60<br />

verwiesen. Die entsprechenden Werte für die<br />

Akkuspannungen ermittelt man am <strong>einfach</strong>sten<br />

durch Versuch, wobei die im Programm angegebenen<br />

Größen durchaus als gute Richtlinien<br />

dienen können; wegen der Streuung der verwendeten<br />

Bauteile (Z-Diode <strong>und</strong> Widerstände)<br />

ist eine Überprüfung aber ratsam.<br />

Wer über einen FORTRAN-Compiler verfügt,<br />

kann sich die Übersetzung der gewünschten<br />

Meldungen in den entsprechenden Morsetext<br />

sparen, wenn er das auf der ModellWerft-<br />

Homepage (www.modellwerft.de/downloads)<br />

im ,,.for"-Directory vorhandene FORTRAN-<br />

Programm MORSE.for benutzt. Es benötigt als<br />

Input ein File namens „messg.in", für das ein<br />

Muster ebenfalls dort zu finden ist. In dessen<br />

erster Zeile steht die Zahl der gewünschten Meldungen,<br />

gefolgt vom Klartext der Meldungen<br />

(erlaubt sind nur die in der Tabelle angegebenen<br />

Zeichen), die jeweils 79 Zeichen lang sein dürfen.<br />

Bei Ausführung generiert MORSE ein File<br />

„morse.asm", das an entsprechender Stelle nur<br />

noch in NAVIGUARD.asm kopiert werden<br />

muss <strong>und</strong> auch die nötigen PCLATH- <strong>und</strong> ORG-<br />

Anweisungen enthält. Teil des Ergebnisses sind<br />

auch die im Kopf jeder Warnung als Kommentar<br />

aufgelisteten Morsecodes der Meldung.<br />

Eine Besonderheit von MORSE.for sind<br />

fünf Sonderzeichen, die alle mit einem „@"<br />

beginnen <strong>und</strong> mit „@K" (hohe Blinkfrequenz),<br />

„@L" (niedrige Blinkfrequenz), „@F" (Blitze),<br />

„@I" (inverse Blitze) <strong>und</strong> „@S" (lange<br />

Pausen) bezeichnet sind (in der Morsetabelle<br />

angegeben). Diese Sonderzeichen wurden von<br />

mir für diejenigen Modellbesitzer eingeführt,<br />

die - wie ich selbst - des Morsens nicht so<br />

ganz mächtig sind <strong>und</strong> daher die verschiedenen<br />

vom Modell geblinkten Warnungen nur<br />

eingeschränkt lesen können.<br />

3.4 Drehzahlsteller<br />

In diesem Abschnitt werden sieben Drehzahlsteller<br />

vorgestellt, die mit Ausnahme des<br />

DCNAUT alle vom Impulstyp sind <strong>und</strong> mit


einer Taktfrequenz des Motorsignals von etwas<br />

über 2 kHz arbeiten. Ansonsten reicht die<br />

Palette vom Minidrehzahlsteller MONONAUT<br />

mit Brückentreiber für Kleinmotoren <strong>und</strong> Kleinmodelle<br />

über meinen Standarddrehzahlsteller<br />

MLTNAUT für Mehrwellenmodelle, wo sich<br />

bei Hartrudermanövern zwecks Verbesserung<br />

der Manövrierfähigkeit die Motordrehrichtung<br />

auf einer Modellseite einseitig kehren lässt, bis<br />

zum Drehzahlregler AUTONAUT, der eine<br />

automatische Fahrstufenanpassung eines Modells<br />

an eine externe Regelgröße (z.B. eine<br />

anderes Modell bei Parallelfahrt) möglich<br />

macht. Der Drehzahlsteller DCNAUT dagegen<br />

verzichtet auf ein getaktetes Motorsignal<br />

<strong>und</strong> gibt stattdessen eine 4-Bit-Zahl an seinen<br />

Treiber weiter, die dieser in eine die Drehzahl<br />

bestimmende, motorinnenwiderstandkompensierte<br />

Klemmspannung für die Antriebsmotoren<br />

umwandelt. Zwei weitere Drehzahlsteller<br />

MODCON kombinieren die Modellüberwachung<br />

NAVIGUARD mit dem Drehzahlsteller<br />

MLTNAUT in einem uP (MODCON-S) <strong>und</strong><br />

im MODCON-P zusätzlich noch mit dem AU­<br />

TONAUT. Schließlich ist MODCON-D ein<br />

echter Doppeldrehzahlsteller plus NAVI­<br />

GUARD, wo die beiden Antriebsseiten als<br />

Funktion der Ruderstellung unabhängig<br />

voneinander gedrosselt bzw. beschleunigt werden,<br />

was z.B. auch für Kettenfahrzeuge von<br />

Interesse sein kann.<br />

3.4.1 Einwellen-2-kHz-<br />

Drehzahlsteller für Kleinmodelle<br />

(MONONAUT)<br />

3.4.1.1 Eigenschaften<br />

Der MONONAUT ist ein Drehzahlsteller für<br />

Kleinmotoren <strong>und</strong> mit Drehzahlstellern auf<br />

Basis modifizierter Servoelektroniken vergleichbar.<br />

Mit Standardbauteilen kann er auf<br />

einer Platine von 23x27 mm aufgebaut werden<br />

(Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan im An-<br />

Drehzahlsteller MONONAUT für Kleinmo­<br />

delle zusammen mit dem ICPROP-Empfän-<br />

ger auf einer Platine. Der MONONAUT<br />

nimmt dabei das rechte Drittel der Platine<br />

in Anspruch mit dem uP in der unteren<br />

<strong>und</strong> der Transistorbrücke in der oberen<br />

Bildhälfte. Ganz rechts oben die Buchse<br />

für die Alarm-LED<br />

hang); ich verwende ihn in Verbindung mit<br />

meinem Miniempfänger ICPROP für meine<br />

Kleinmodelle.<br />

Zum Einsatz kommt einmal mehr der kleine<br />

<strong>und</strong> billige Mini-uP <strong>PIC</strong>-12C509A mit nur<br />

acht Pins, wobei er dank Verwendung des internen<br />

4-MHz-Taktfrequenzoszillators praktisch<br />

ohne externe Beschaltung auskommt. Die<br />

4 MHz sind ausreichend für einen Motorsignaltakt<br />

von 2,2 kHz <strong>und</strong> eine RC-Signalauflösung<br />

von 14 us; bei den üblichen 1 ms variabler<br />

RC-Signallänge wird das Signal damit in je<br />

31 Schritte vorwärts bzw. rückwärts unterteilt.<br />

Die Eigenschaften des MONONAUT lassen<br />

sich wie folgt zusammenfassen:<br />

• Taktfrequenz von 2,2 kHz<br />

• Fahrtrichtungsumkehr via Transistorbrücke<br />

für Kleinmotoren bis etwa 600 mA. Für größeren<br />

Antriebsleistungen kann nach geringfügigen<br />

Änderungen im Programm (die dort<br />

angegeben sind) auch eine Treiberstufe mit<br />

Umpolrelais angesteuert werden.<br />

• Die Justierung auf die Nullstellung des Fahrmotors<br />

erfolgt jeweils automatisch beim Ein<strong>schalten</strong><br />

des Empfängers <strong>und</strong> nimmt dann<br />

den Wert an, den man am eingeschalteten<br />

Sender als Mittelstellung vorgibt (gewisse<br />

Wertegrenzen können im Programm eingegeben<br />

werden).<br />

61


• Der Motor ist durch ein entsprechendes<br />

LOW-Signal am Enable-Pin des uP unabhängig<br />

von der Impulsvorgabe abschaltbar.<br />

• Anhebung der Motorspannung im unteren<br />

Fahrstufenbereich durch nichtlineare Kennlinie<br />

<strong>und</strong> Motorkick, d.h. Vorgabe einer leicht<br />

höheren Fahrstufe für wenige Sek<strong>und</strong>en nach<br />

längerem Motorstillstand, um ihn erst einmal<br />

anzuwerfen.<br />

• Alarmleuchte (LED)<br />

Kontinuierliches Leuchten bei durch Enable<br />

abgeschaltetem Fahrmotor<br />

Schnelles Blinken bei fehlerhaftem RC-<br />

Empfang<br />

Langsames Blinken bei Wasser am Lecksensor<br />

(Wassereinbruch)<br />

• Watch Dog Timer. Die uP-interne Überwachung<br />

durch den Watch Dog Timer verhindert<br />

einen Ausfall des uP (Programmabsturz)<br />

z.B. nach kurzem Einbruch der Versorgungsspannung.<br />

Schaltbild des Kleindrehzahlstellers<br />

MONONAUT (Version Brücke)<br />

Schaltbild des Kleindrehzahlstellers<br />

MONONAUT (Version Treiber)<br />

62<br />

MONONAUT-T<br />

MONONAUT-B<br />

Wie dem Schaltbild (Version „Brücke") zu<br />

entnehmen ist, genügt für die externe Beschaltung<br />

des uP neben einem Siebkondensator ein<br />

Widerstand für den Lecksensor, die Alarm-<br />

LED nebst obligatem Vorwiderstand sowie die<br />

Transistorbrücke für Motoren bis ca. 600 mA<br />

(Kleinmodelle). Bei größeren Modellen <strong>und</strong><br />

Motorleistungen gilt die Version „Treiber" mit<br />

Leistungstransistor <strong>und</strong> Umpolrelais.<br />

3.4.1.2 Problemstellung<br />

<strong>und</strong> Funktionsprinzip<br />

Die Kanalausgänge eines RC-Empfängers liefern<br />

Impulse von 1 bis 2 ms Länge (Aktivsignal,<br />

t [a,RC] ), gefolgt von einer bezüglich der Information<br />

irrelevanten, r<strong>und</strong> 30 ms dauernden<br />

Pause (Passivsignal, t [RC]). Das den Fahrstrom<br />

liefernde PWM-Rechtecksignal (PWM = Puls-<br />

Weiten-Modulation) ist dagegen während einer<br />

Periode von, beim MONONAUT, 0,43 ms<br />

Dauer (entsprechend 2,2 kHz Taktfrequenz)<br />

für jeweils ILH x 14 us high <strong>und</strong> für ILL (31 -<br />

ILH) x 14 us low. Aus dem Duty Cycle genannten<br />

Verhältnis zwischen High- <strong>und</strong> Low-<br />

Anteilen ergibt sich dann die Drehzahl des<br />

Motors zwischen null (ILH=0) <strong>und</strong> Vollgas<br />

(ILH=maximum, 31 x 14 us = 0,43 ms).<br />

Der uP steuert die Motorstromtransistorbrücke<br />

(hier Pin6 <strong>und</strong> Pin7), die je nach Vorgabe<br />

am Sender abwechselnd für ILH Zeiteinheiten<br />

EIN <strong>und</strong> ILL=(31 - ILH) Zeiteinheiten<br />

AUS geschaltet werden muss, wobei der konkrete<br />

Zustand der beiden Pins während der<br />

EIN-Phase über die Drehrichtung entscheidet.<br />

Die Umschaltung selbst nimmt jeweils nur 2<br />

bis 4us in Anspruch, weswegen die übrige<br />

Zeit zur Ausmessung der Kanalimpulslänge<br />

<strong>und</strong>, folgend der Bestimmung von ILH, der<br />

Motordrehrichtung sowie für andere Aufgaben<br />

zur Verfügung steht.<br />

Wie man im Oszillogramm von Fahr-<br />

(oben) <strong>und</strong> Motorimpuls (unten) gut erkennt,<br />

sind die Umschaltzeitintervalle mit 0,43 ms<br />

wesentlich kürzer als die Länge des auszu-


Drehzahlstellersignale: a.) RC-lmpulspa-<br />

ket, b.) Kanalimpuls, c.) Motorsignal<br />

(PWM-Signal)<br />

Die Oszillogramme des MONONAUT.<br />

Unten das Eingangssignal, oben das<br />

Fahrsignal für den Motortreiber<br />

messenden Kanalimpulses (1-2 ms), weswegen<br />

man die in den oben erwähnten SCAN-<br />

Unterprogrammen schon verschiedentlich angewandte<br />

Methode der durchgehenden Zählung<br />

(siehe PENTAS.asm oder<br />

NAVIGUARD.asm) hier leider nicht verwenden<br />

kann. Vielmehr muss die Kanalimpulslänge<br />

abschnittsweise bestimmt werden, um<br />

dazwischen die Treiberstufe umsteuern zu können.<br />

SCAN ist daher hier so aufgebaut, dass<br />

jeder Durchlauf exakt die oben schon erwähn­<br />

ten 14 us, d.h. einen SCAN-Zyklus, dauert,<br />

womit die Kanalimpulslänge als sein Vielfaches<br />

definiert ist. In der langen Pause von 20<br />

bis 30 ms Dauer zwischen den Kanalimpulsen<br />

kann dann das Messergebnis verarbeitet <strong>und</strong> in<br />

die richtigen Motorstromimpulslängen umgerechnet<br />

werden (Unterprogramm CLCTIM).<br />

MONONAT.asm <strong>und</strong> auch das weiter unten<br />

beschriebene MULTINAUT.asm sind extrem<br />

zeitkritische Programme, d.h., es kommt darauf<br />

an, dass in bestimmten Programmabschnitten<br />

genaue Vielfache des SCAN-Zyklus verbraucht<br />

werden. Da Verzweigungen zu einem unterschiedlichen<br />

Verbrauch von Maschinenzyklen<br />

führen, wird sowohl in MONONAUT.asm als<br />

auch in MLTNAUT.asm zur Zyklusangleichung<br />

viel Gebrauch von auf den ersten Blick sinnlos<br />

erscheinenden Anweisungen wie dem „Nullbefehl"<br />

nop, goto zur darauf folgenden Zeile<br />

(= Verbrauch von zwei Maschinenzyklen) oder<br />

der Subroutine LEERn gemacht.<br />

3.4.1.3 Das Programm<br />

MONONAUT.asm<br />

Das Hauptprogramm<br />

Wie das generelle MONONAUT-Ablaufdiagramm<br />

zeigt, gliedert sich das Programm in<br />

drei Abschnitte, nämlich die Initialisierung<br />

(links oben), wo zunächst die Mittelstellung<br />

des Kanalimpulses (I0F=Fahrnull) festgelegt<br />

wird, <strong>und</strong> die beiden die Endlosschleife bildenden<br />

Schleifen LOW- <strong>und</strong> HIGH, die die<br />

Low- <strong>und</strong> High-Anteile des PWM-Motorsignals<br />

generieren.<br />

Während der Initialisierung wird SCAN<br />

256-mal durchlaufen, um den Mittelwert der<br />

Kanalimpulslänge bei Sendermittelstellung<br />

(I0F) <strong>und</strong> die Länge des RC-Frames (RCF­<br />

RAM) zu bestimmen (jeweils als hi-Bytes von<br />

16-Bit-Variablen), wozu der Sender eingeschaltet<br />

sein <strong>und</strong> auf der gewünschten Mittelstellung<br />

stehen muss. Bei fehlendem oder gestörtem<br />

Signal springt MONONAUT jeweils zum<br />

63


Generelles Ablaufdiagramm des Programms<br />

MONONAUT<br />

Label INIT zurück <strong>und</strong> wartet mit der Initialisierung,<br />

wobei die Alarm-LED blinkt. IOF wird<br />

abschließend mit im Programm vorgegebenen<br />

Grenzwerten verglichen <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

innerhalb dieser Grenzen gehalten.<br />

Damit beginnt die aus Low- <strong>und</strong> High-<br />

Schleife bestehende Endlosschleife, deren<br />

Durchlauf jeweils einem Zyklus des Motorstrom-PWM-Signals<br />

von 0,43 ms Dauer entspricht.<br />

Beide Schleifen „PLOW" (Low-Teil)<br />

<strong>und</strong> „PHIGH" (High-Teil) sind dabei bis auf<br />

die Motorschaltung identisch. Wir können uns<br />

daher bei der weiteren Betrachtung auf eine<br />

Schleife, z.B. PLOW, beschränken.<br />

Zunächst wird der Watch Dog Timer<br />

(WDT) zurückgesetzt <strong>und</strong> die RC-Signalfehlerflagge<br />

(RFLG,7) abgefragt, um gegebenenfalls<br />

in den Fehlerteil PLOWE zu springen.<br />

Dann wird die Laufvariable „I" gleich ILL<br />

(bzw. ILH in PHIGH) gesetzt <strong>und</strong> auf null<br />

geprüft, was einen Sprung in die jeweils an­<br />

64<br />

MONONAUT<br />

Generalplan<br />

dere Schleife zur Folge hätte (Stopp bzw.<br />

Vollgas), ansonsten wird die Transistorbrücke<br />

AUS (beide Pins 0) geschaltet. Eine Prüfung<br />

der Flagge SFLG,2 (RC-Signalpassivflagge)<br />

entscheidet dann den weiteren Verlauf.<br />

Ist das RC-Signal aktiv (SFLG,2=0), d.h.,<br />

befinden wir uns in der Phase der Kanalimpulslängenmessung,<br />

so wird das Fahrimpulslängenregister<br />

FLEN um eins erhöht, wil<br />

bisher ungefähr 14 Maschinenzyklen, d.h. ein<br />

SCAN-Zyklus, verbraucht wurden. Dann wird<br />

in die SCAN-Schleife gesprungen (Label<br />

PLOWL) <strong>und</strong> die dann noch ILL-1 Mal durchlaufen;<br />

bei ILL-1=0 geht's natürlich gleich in<br />

den HIGH-Block.<br />

Befinden wir uns dagegen im passiven Teil<br />

des RC-Signals (SFLG,2=1), braucht sich der<br />

uP für einige Zeit nicht um die Ausmessung<br />

des Fahrimpulses zu kümmern <strong>und</strong> kann sich<br />

der Auswertung zuwenden, d.h. der Berechnung<br />

von ILL, ILH <strong>und</strong> den Pin-Zuständen<br />

nach Vorgabe von FLEN, was in der Routine<br />

CLCTIM geschieht. Für den Aufruf von<br />

CLCTIM müssen allerdings verschiedene Kriterien<br />

erfüllt sein, nämlich:<br />

• SFLG,0=1, d.h., die Flagge für das Kanalimpulsende<br />

muss gesetzt sein, da sonst die FLEN-<br />

Bestimmung noch nicht abgeschlossen ist.<br />

• TMRO < lowmin, d.h., der passive Signalteil<br />

muss noch eine Weile andauern.<br />

• I > ilc_min, da CLCTIM diese Anzahl an<br />

SCAN-Zyklen verbrauchen könnte<br />

Die Zahl der von CLCTIM verbrauchten<br />

SCAN-Zyklen wird im Arbeitsregister übergeben<br />

(retlw) <strong>und</strong> von I abgezogen. Dann wird<br />

in die SCAN-Schleife (PLOWL bzw.<br />

PHIGHL) gesprungen.<br />

Nach ILL SCAN-Zyklen verzweigt das Programm<br />

in die High-Schleife mit Label PHIGH,<br />

die bis auf die Zuweisung von ILH zur Schleifenvariablen<br />

I <strong>und</strong> das Schalten des Fahrsignals<br />

auf EIN (high-Schaltung einer der beiden<br />

Pins je nach Motordrehrichtung) gleich aufgebaut<br />

ist wie die Low-Schleife.


Wie schon in den anderen gleichnamigen<br />

SCAN-Modulen wird auch hier bei der Entdeckung<br />

von Fahrimpulsstörungen eine Fehlerflagge<br />

(RFLG,7) gesetzt, die zu Beginn der<br />

Low- bzw. High-Schleifen eine Verzweigung<br />

in die Fehlerteile (Label PLOWE bzw. PHIG-<br />

HE) veranlasst. Eine Abfrage des Timers TMRO<br />

mit Warteschleife sorgt dort zunächst für die<br />

Einhaltung der RC-Framelänge auch bei Signalfehlern<br />

(z.B. bei TMRO < passm). Dann<br />

wird ignore-mal der Fehler ignoriert <strong>und</strong> mit<br />

den alten Fahrstufenwerten ILL <strong>und</strong> ILH weitergearbeitet,<br />

bevor der Fahrmotor gestoppt,<br />

ILH=0 <strong>und</strong> ILL=31 gesetzt (Routine M_AUS),<br />

ein schnelles Blinken der Alarm-LED veranlasst<br />

<strong>und</strong> zurück in die Endlosschleife gesprungen<br />

wird. Jede Unregelmäßigkeit im RC-Signal<br />

führt so schon nach kurzer Zeit zum Maschinenstopp,<br />

ohne dass allerdings schon die<br />

kleinste Unterbrechung ein Maschinenstottern<br />

bewirkt.<br />

Am Beginn jeder Hauptschleife von maximal<br />

0,43 ms Länge wird wie schon gesagt der<br />

Watch Dog Timer (WDT) zurückgesetzt, was<br />

bei normalem Programmablauf den WDT-Reset<br />

verhindert (siehe Abschnitt 2.4.8.1). Sollte<br />

sich das Programm jedoch einmal aufhängen,<br />

z.B. wegen eines kurzzeitigen Einbruchs in der<br />

Versorgungsspannung, so kommt es schon bald<br />

zum WDT-Reset <strong>und</strong> damit zum Rücksprung<br />

zur Programmzeile null. Die gesetzte STA-<br />

TUS-Flagge to hilft dann, den Programmteil<br />

Vorlauf zu überspringen (Label WDTEX) <strong>und</strong><br />

sich sofort wieder der Drehzahlkontrolle des<br />

Fahrmotors zuzuwenden; man kann davon ausgehen,<br />

dass die Werte von I0 <strong>und</strong> RCFRAM<br />

erhalten bleiben.<br />

Modul SCAN<br />

SCAN dient der Bestimmung der Fahrimpulslänge.<br />

Da dieser, wie gesehen, erheblich länger<br />

als die Periode des PWM-Signals ist, kann<br />

die Messung nur schrittweise zwischen den<br />

PWM-Umschaltungen erfolgen. SCAN besteht<br />

Ablaufdiagramm des MONONAUT-Unter-<br />

programms SCAN<br />

MONONAUT<br />

MODUL SCAN<br />

daher aus zwei Sektionen (passiv <strong>und</strong> aktiv)<br />

mit je zwei Untergruppen „in Arbeit" <strong>und</strong><br />

„Start", die durch Flaggen selektioniert werden.<br />

SCAN bestimmt zunächst immer die Sektion,<br />

in der es gerade tätig ist, indem der Level<br />

des Kanalimpulses an GPIO,4 (Pin3 des uP)<br />

bestimmt wird. Bei GPIO,4=0 wird im Passivteil<br />

des Moduls weitergearbeitet, wo es als<br />

Nächstes zu entscheiden gilt, ob das Passivsignalmodul<br />

vom vorherigen SCAN-Aufruf<br />

bereits in Arbeit ist oder neu begonnen werden<br />

muss. Dazu dient die Abfrage der SCAN-<br />

Flagge SFLG,2. Ist sie 0, d.h. neu, so werden<br />

SFLG,2 <strong>und</strong> SFLG,0 = 1 sowie SFLG,3 = 0<br />

gesetzt <strong>und</strong> der Timer TMRO mit Vorteiler<br />

256 zur Passivsignallängenmessung initialisiert.<br />

Das Setzen der Flagge SFLG,0 bedeutet<br />

dabei, dass ein RC-Impulspaket abgearbeitet,<br />

d.h. die Länge des Fahrimpulses während der<br />

vergangenen SCAN-Aufrufe gemessen wurde,<br />

was, wie oben gesehen, ein Kriterium für<br />

den CLCTIM-Aufruf ist.<br />

Im laufenden Passivzyklus (SFLG,2=1)<br />

wird nur der Zähl stand des Timers (TMRO)<br />

geprüft. Ist sein Wert größer als der zulässige<br />

65


Maximalwert passmx, so ist das RC-Signal<br />

fehlerhaft <strong>und</strong> die Fehlerflagge RFLG,7 wird<br />

gesetzt.<br />

Bei neuem, aktivem Fahrimpuls<br />

(GPIO,4=l, SFLG,3=0) wird in Start (aktiv)<br />

verzweigt <strong>und</strong> SFGL,3=1, SFLG,2=0 <strong>und</strong> der<br />

„Messwert" FLEN=0 gesetzt, um in den folgenden<br />

Durchläufen („in Arbeit") bei jedem<br />

SCAN-Aufruf um eins erhöht zu werden. Tritt<br />

dabei ein Überlauf auf (FLEN > 255, entsprechend<br />

3,5 ms), wird ebenso wie bei TMRO <<br />

passmn, d.h. zu kleiner Pause zwischen den<br />

Kanalimpulsen, die Fehlerflagge (RFLG,7) gesetzt.<br />

Sie wird damit immer gesetzt, wenn eine<br />

der Bedingungen nicht erfüllt ist:<br />

oder<br />

FLEN < 255<br />

(passmn <strong>und</strong> passmx müssen an die verwendete<br />

RC-Anlage angepasst werden).<br />

SCAN ist mit Leerbefehlen nop oder zusätzlichen<br />

goto (zwei Maschinenzyklen) so ausgelegt,<br />

dass jeder der vier möglichen Durchläufe<br />

genau 14 Maschinenzyklen, d.h. 14 us,<br />

dauert (ein SCAN-Zyklus), womit die Messung<br />

der Fahrimpulslänge nichts anderes ist als<br />

das Zählen der SCAN-Durchläufe; bei aktivem<br />

RC-Signal wird FLEN in jedem SCAN-<br />

Durchlauf daher gerade um eins, entsprechend<br />

14 us, erhöht.<br />

SCAN ist zwar wie eine Subroutine aufgebaut,<br />

wird aber im Programm dreimal explizit<br />

verwendet (Labels SCL_, SCH_ <strong>und</strong> SI_), da<br />

der Aufruf einer Subroutine allein schon vier<br />

Maschinenzyklen erfordert, die Länge eines<br />

SCAN-Zyklus also von 14 us auf 18 us steigen<br />

würde. Dies hätte sowohl eine schlechtere Auflösung<br />

bei der Impulslängenmessung als auch<br />

eine niedrigere PWM-Signalfrequenz zur Folge.<br />

In der Initialisierungsschleife ist SCAN<br />

geringfügig modifiziert.<br />

66<br />

Subroutine CLCTIM<br />

Ist die Länge des Fahrimpulses ausgemessen<br />

(d.h. SFLG,0 =1), können daraus während der<br />

langen Impulspause die Register ILL <strong>und</strong> ILH<br />

des PWM-Signals <strong>und</strong> der Zustand der beiden<br />

Ausgangspins im EIN-Zustand (Drehrichtung)<br />

bestimmt werden, was in der Subroutine<br />

CLCTIM geschieht.<br />

Ablaufdiagramm des MONONAUT-Unter-<br />

programms CLCTIM<br />

MONONAUT<br />

Modul CLCTIM<br />

Von der mit SCAN bestimmten Fahrimpulslänge<br />

(FLEN) wird zunächst die Mittelstellung<br />

IOF abgezogen. Nach dieser Subtraktion<br />

ist FLEN eine 7-Bit-Zahl mit Vorzeichen<br />

(siehe Abschnitt 2.4.3.2), die auf max_F (bzw.<br />

max_iF bei negativem Wert) limitiert wird.<br />

FLEN durchläuft dann die Glättung, wo der<br />

Mittelwert aus aktuellem <strong>und</strong> drei FLEN-Werten<br />

zu früheren Zeitpunkten gebildet wird:


ILH = (FLEN + GSUM)/4<br />

mit GSUM = G2 + Gl + GO<br />

(GSUM <strong>und</strong> FLEN sind hierin 7-Bit-Zahlen<br />

mit Vorzeichen, die Addition eine 9-Bit-<br />

Addition nach Abschnitt 2.4.3.2).<br />

Nach jedem isksten CLCTIM-Aufruf wird<br />

GSUM neu berechnet <strong>und</strong> die vier G-Werte<br />

verschoben:<br />

GSUM = GSUM -GO,<br />

GO


Je nach Verzweigung verbraucht CLCTIM<br />

unterschiedlich viele Maschinenzyklen. Durch<br />

Leerbefehle (nop), Sprungbefehle zur folgenden<br />

Zeile (zwei Zyklen) oder den Aufruf der<br />

Subroutine LEERn wurde aber dafür gesorgt,<br />

dass sich jeweils Vielfache von 14 (ein SCAN-<br />

Zyklus) ergeben. Die Zahl der verbrauchten<br />

SCAN-Zyklen wird dann beim Rücksprung<br />

mit retlw an das Arbeitsregister übergeben <strong>und</strong><br />

anschließend vom Laufregister „I" (Maß der<br />

PWM Duty Cycles) abgezogen, wodurch das<br />

PWM-Signal durch den CLCTIM-Aufruf unbeeinflusst<br />

bleibt; es gibt <strong>einfach</strong> weniger<br />

SCAN-Aufrufe in der PLOW- bzw. PHIGH-<br />

Schleife. Falls innerhalb von CLCTIM eine<br />

Verzweigung gerade 14 Zyklen verbraucht,<br />

wird das Register I u.U. schon in CLCTIM<br />

angepasst.<br />

3.4.1.4 Praktische Hinweise<br />

Einige unter der Überschrift „— Benutzerspezifische<br />

Konstanten —" im Programmkopf<br />

zusammengefasste Parameter müssen vom Benutzer<br />

u.U. seiner Anlage angepasst werden.<br />

Das gilt vor allem für die Grenzwerte des RC-<br />

Signals (passmn <strong>und</strong> passmx), die für die Signalüberwachung<br />

wichtig sind <strong>und</strong> die, falsch<br />

vorgegeben, die ordentliche Funktion des MO-<br />

NONAUT verunmöglichen (Daueralarm).<br />

Zwar kann man sehr niedrige bzw. sehr hohe<br />

Werte vorgeben, doch wird die Signalkontrolle<br />

dann sehr unscharf. Es ist daher von<br />

Vorteil, die RC-Zykluszeit (t RC) des verwendeten<br />

Senders mittels eines Oszilloskops zu<br />

messen, d.h. Zeit zwischen zwei positiven<br />

Flanken an einem beliebigen Kanalausgang.<br />

Man sollte dabei auch prüfen, ob der aktive<br />

Signalanteil t a,RC mittels Steuerknüppel zwischen<br />

1 ms <strong>und</strong> 2 ms variiert werden kann<br />

mit einer Mittelstellung bei ungefähr 1,5 ms<br />

(Standard der meisten RC-Anlagen). Die hier<br />

ermittelten Werte haben eventuell Einfluss<br />

auf die Parameter iO_min, iO_max, <strong>und</strong> max_F<br />

bzw. max_iF.<br />

68<br />

Die meisten anderen Parameter sind Sache<br />

des persönlichen Geschmacks des Anwenders,<br />

ihre jeweilige Bedeutung ist im Kommentar<br />

angegeben.<br />

Bezüglich der Tabelle FKNLI können Anwender,<br />

die über einen FORTRAN-Compiler<br />

verfugen, mein Programm knn.for vom ".for"-<br />

Directory der ModellWerft-Homepage (www.<br />

modellwerft.de/downloads) einsetzen, das eine<br />

in mono.asm kopierbare Tabelle als Funktion<br />

von fünf Eingabeparametern imax (maximales<br />

ILH, Ausgabe), imax_S (maximales LLH, Eingabe),<br />

xoffs (Totbereich), yoffs (erster ILH-<br />

Wert größer null) <strong>und</strong> a (Koeffizient für Exponentialfunktion)<br />

erzeugt. Die Form der Kennlinie<br />

wird dabei durch a bestimmt, wobei positive<br />

Werte das Resultat lange tief halten <strong>und</strong><br />

gegen Ende schnell ansteigen lassen, negative<br />

Werte dagegen zu Beginn stark erhöhen.<br />

3.4.2 Standardmehrwellen-<br />

2-kHz-Drehzahlsteller<br />

(MULTINAUT)<br />

3.4.2.1 Eigenschaften<br />

MULTLNAUT ist ein Drehzahlsteller für Mehrwellenmodelle<br />

mit einer Taktfrequenz von 2,2<br />

KHz, wobei seine Besonderheit die Einbeziehung<br />

der Ruderinformation ist. Das erlaubt<br />

einerseits, bei Hartrudermanövern (Rudervollausschlag)<br />

die Drehrichtung der dem Ruderausschlag<br />

zugewandten Antriebsmotoren automatisch<br />

umzukehren, was bei Schiffsmodellen<br />

ein, "Drehen auf dem Teller" möglich macht,<br />

andererseits eine automatische Reduzierung der<br />

Fahrstufe bei stärkerer Kurvenfahrt, was die<br />

Krängung eines Schiffsmodells herabzusetzen<br />

hilft („Antikräng"). Diese automatischen Ruderunterstützungen<br />

sind natürlich durch LOW-<br />

Pegel an den entsprechenden Enable-Pins abschaltbar,<br />

entweder durch Jumper oder durch<br />

eine Schaltfunktionen der Fernsteuerung. Auch<br />

kann der Drehzahlsteller selbst inaktiviert werden,<br />

was beim gleichzeitigen Einsatz mehrerer


Modelle mit nur einem Sender gestattet, einzelne<br />

Modelle außer Betrieb zu setzen. Ein<br />

HIGH-Pegel an einem weiteren uP-Eingang<br />

erlaubt die Abschaltung der äußeren Wellen<br />

bei Vierwellenanlagen.<br />

Die automatische Ruderunterstützung macht<br />

die Auswertung sowohl des Ruder- als auch des<br />

Fahrsignals nötig. Für das Funktionieren des<br />

MULTINAUT ist es dazu nötig, dass der Fahrsignalimpuls<br />

unmittelbar auf den Ruderimpuls folgt.<br />

Die generellen Eigenschaften des MULTI­<br />

NAUT sind mit denen des MONONAUT identisch,<br />

darüber Hinausgehendes lässt sich wie<br />

folgt zusammenfassen:<br />

• Bei Hartrudermanövern entweder individuelle<br />

Umpolung der Fahrmotoren einer Modellseite<br />

oder leichte Reduzierung der Fahrstufe<br />

(Antikräng)<br />

• Durch ein entsprechendes HIGH-Signal am<br />

QUAD-Disable-Eingang des uP können die<br />

äußeren Wellen bei Vierschraubenmodellen<br />

abgeschaltet werden. Dazu ist der Treiber<br />

entsprechend auszulegen.<br />

• High-Signal am Alarmpin bei RC-Signalfehlern<br />

• MULTINAUT setzt voraus, dass das Fahrsignal<br />

unmittelbar auf das Rudersignal folgt.<br />

3.4.2.2 Praktischer Aufbau<br />

Wie dem Gesamtschaltbild zu entnehmen ist,<br />

braucht man für den Einsatz des MULTINAUT<br />

auch noch einen Treiber (rechter Schaltbildteil),<br />

der einerseits den für den Betrieb der<br />

Fahrmotoren hohen Strom liefert <strong>und</strong><br />

andererseits die beiden Umpolrelais enthält,<br />

die bei Rückwärtsfahrt beide <strong>und</strong> bei Hartrudermanövern<br />

jeweils eine Motorseite zusätzlich<br />

umpolen (bei Fahrt zurück würde ein angezogenes<br />

Relais also wieder abfallen).<br />

Der Treiber ist bei mir ein eigenes Bauteil,<br />

das in der Nähe der Fahrmotoren untergebracht<br />

<strong>und</strong> über eine fünfadrige Verbindungsleitung<br />

mit der Elektronik verb<strong>und</strong>en ist, die sich im<br />

<strong>PIC</strong> DUONAUT<br />

mit Temperaturueberwachung<br />

Schaltbild des Mehrwellendrehzahlstellers<br />

MULTINAUT für den Zweiwellenbetrieb<br />

(DUONAUT)<br />

Empfängergehäuse befindet. Damit alles funktioniert,<br />

müssen die Pluspole von RC- <strong>und</strong><br />

Fahrakku als gemeinsame Masseleitung<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en sein (nur an einer Stelle<br />

direkt von Akku zu Akku <strong>und</strong> nicht im<br />

Treiber!).<br />

Der Eingangsspannungsteiler dient der<br />

Übersetzung der 5-V-Pegel des uP auf die<br />

Fahrnetzspannung, indem das Fahrsignal um<br />

Die Elektronikplatine des MULTINAUT<br />

(rechts) zusammen mit der NAVIGUARD-<br />

Modellüberwachung (links). Die Platine ist<br />

Teil meiner RC-Empfänger<br />

69


Mein Standarddrehzahlstellertreiber für<br />

Ströme bis zu 6 Ampere. Links der Treiber­<br />

stecker <strong>und</strong> der CMOS für die Pegelumset­<br />

zung, in der Mitte zwei FETs mit ihren<br />

Kühlkörpern <strong>und</strong> angeschraubtem NTC<br />

<strong>und</strong> rechts die beiden Umpolrelais mit den<br />

Sicherungen dazwischen<br />

den Umschaltpunkt des CMOS-Gatters<br />

schwankt; die Dimensionierung des Spannungsteilers<br />

ist deshalb von der Fahrspannung<br />

abhängig (12-V-Werte in Klammern)<br />

<strong>und</strong> funktioniert nicht bei Fahrnetzspannungen<br />

wesentlich über 12 V; man muss dann<br />

Transistorinverter einsetzen.<br />

Nach einem FET-Hitzetod in Teichmitte<br />

wurden meine Treiber mit einer Temperaturüberwachung<br />

des FET-Kühlkörpers nachgerüstet.<br />

Sie nutzt den bei Temperaturerhöhung<br />

auf über 100°C um mehr als eine Zehnerpotenz<br />

fallenden Widerstand eines NTC, um den<br />

Spannungspegel am entsprechenden CMOS-<br />

Gatter auf LOW gehen zu lassen <strong>und</strong> damit<br />

den Treiber abzustellen. Ist die Kühlkörpertemperatur<br />

wieder abgefallen, kippt das CMOS-<br />

Gatter wieder zurück <strong>und</strong> die Fahrt kann fortgesetzt<br />

werden.<br />

Für die Ströme meiner Modellantriebe genügen<br />

meist ein bis zwei FETs (BUZ-11 o.Ä.).<br />

Bei größerem Bedarf können aber auch noch<br />

mehr FETs parallel geschaltet werden; man<br />

sollte dann allerdings darauf achten, dass auch<br />

die Umpolrelais die entsprechenden Ströme<br />

verkraften können.<br />

70<br />

3.4.2.3 Das Programm<br />

MLTNAUT.asm<br />

Das Hauptprogramm<br />

Wie im Ablaufdiagramm des MULTINAUT zu<br />

sehen ist, ist seine Logik der des MONONAUT<br />

sehr ähnlich. Allfälligen Abweichungen sind im<br />

Wesentlichen auf die gleichzeitige Auswertung<br />

des Rudersignals zurückzuführen.<br />

Im Initialisierungsteil muss daher neben<br />

RCFRAM <strong>und</strong> IOF auch der Rudermittelwert<br />

von I0R bestimmt werden, weswegen ein von<br />

MONONAUT-SCAN geringfügig abweichender<br />

Modul SCAND eingesetzt wird.<br />

Die Endlosschleife des Hauptprogramms<br />

besteht auch hier aus den beiden höherfrequenten<br />

Motorsignalhalbzyklen PLOW <strong>und</strong> PHIGH.<br />

Gegenüber MONONAUT geändert hat sich<br />

eigentlich nur die Pin-Steuerung für die beiden<br />

Fahrsignale (innere <strong>und</strong> äußere Wellen) <strong>und</strong><br />

für die beiden Umpolrelais. In der Aktivphase<br />

Generelles Ablaufdiagramm des Programms<br />

MULTINAUT<br />

MULTINAUT<br />

Generalplan


des RC-Signals (Flagge SFLG,2=0) wird die<br />

gerade gemessene Variable, RLEN oder FLEN,<br />

mittels indirekter Adressierung um eins erhöht;<br />

der Wert von FSR wird dazu im Modul SCAND<br />

definiert. Im passiven Teil des RC-Signals<br />

(SFLG,2= 1) erfolgt die Auswertung in der Routine<br />

CLCTIM, wo die wesentlichen Unterschiede<br />

zu MONONAUT zu finden sind.<br />

Modul SCAND<br />

Im Gegensatz zum MONONAUT-SCAN muss<br />

im Modul SCAND sowohl die Länge des Ruder-<br />

als auch des Fahrimpulses bestimmt werden.<br />

Mit Ausnahme der zweiten Impulslängenmessung,<br />

die zwei Verzweigungen mehr not-<br />

MULTINAUT<br />

Modul SCAND<br />

Ablaufdiagramm des MULTINAUT-Unter-<br />

programms SCAND<br />

wendig macht, läuft allerdings alles gleich wie in<br />

SCAN. Die Fehlerflagge (RFLG,7) wird gesetzt,<br />

wenn eine der Bedingungen nicht erfüllt ist:<br />

passmn < T RC, Pause < passmx<br />

oder<br />

RLEN < 255<br />

oder<br />

FLEN < 255<br />

Jeder der sechs verschiedenen SCAND-<br />

Durchläufe erfordert wieder genau 14 Maschinenbefehle,<br />

entsprechend einer Zeitdauer von<br />

14 us.<br />

Modul CLCTIM<br />

CLCTIM berechnet aus den Signallängen<br />

FLEN <strong>und</strong> RLEN die Fahrstufe <strong>und</strong> die Stellung<br />

der Motorumpolrelais für beide Wellenseiten.<br />

Es wird in der PWM-Low- bzw. -High-<br />

Schleife des Hauptprogramms zu den gleichen<br />

Bedingungen wie im Programm MONONAUT<br />

aufgerufen. Auch sind die ersten Abschnitte<br />

von CLCTIM bis zum Label CRUD nahezu<br />

identisch zur gleichnamigen MONONAUT-<br />

Subroutine, weshalb hier nicht mehr darauf<br />

eingegangen werden muss.<br />

MULTINAUT Modul CLCTIM<br />

Ablaufdiagramm des MULTINAUT-Unter-<br />

programms CLCTIM<br />

71


Erst ab CRUD weicht der Programmablauf<br />

von dem in MONONAUT signifikant ab,<br />

kommt doch hier der Einfluss der Ruderstellung<br />

ins Spiel, die in den auf CRUD folgenden<br />

Befehlen zunächst ermittelt wird. Der Pegel<br />

am PORTB,renab entscheidet dann darüber,<br />

ob ein Rudereinfluss gegebenenfalls via Motorumpolung<br />

(linker Pfad im Ablaufdiagramm)<br />

oder via Fahrstufenreduzierung (rechter Pfad)<br />

erfolgt.<br />

Im Falle Motorumpolung, d.h. einem HIGH<br />

am Pin PORTB,renab, wird geprüft, ob ein<br />

Hartrudermanöver vorliegt, d.h. der Ruderausschlag<br />

zur Einschaltung größer rdein bzw. zur<br />

Abschaltung kleiner rdaus ist; diese Hysterese<br />

verhindert ein Flattern der Relais in der Nähe<br />

des Umschaltpunktes. Liegt kein Hartruderausschlag<br />

vor (RFL,5=0), gilt die generelle<br />

Relaisstellung nach Maßgabe der Fahrtrichtungsflagge<br />

für beide Relais, d.h., sie ziehen<br />

bei RFLG,0=1 (= Rückwärtsfahrt) an. Bei einem<br />

Hartrudermanöver (RFLG,5=1) wird<br />

zuerst die zur entsprechenden Ruderseite gehörende<br />

Maske erstellt, die dann mittels EXOR-<br />

Verknüpfung der Relaisstellung (IOL0) zur einseitigen<br />

Umpolung der betreffenden Seite führt.<br />

Bei PORTB,renab=L verzweigt das Programm<br />

zum Label C_KNRG (Antikräng), wo<br />

dann geprüft wird, ob PORTB,akre=H ist (bei<br />

mir ein Jumper) <strong>und</strong> ob sowohl die Fahrstufe<br />

(> ilhmin) als auch der Ruderausschlag genügend<br />

groß sind, um eine Fahrstufenreduktion<br />

zu rechtfertigen. Gegebenenfalls wird dann mit<br />

der Tabelle RKNLI aus dem Ruderwert ein<br />

Abzug für die Fahrstufe bestimmt; auch diese<br />

Differenz darf nicht unter die Eingriffsfahrstufe<br />

ilhmin fallen. RKNLI ist eine Exponentialfunktion,<br />

die erst bei vollem Ruderausschlag<br />

nennenswerte Fahrstufenabzüge erzeugt.<br />

Um Motoren <strong>und</strong> Relais bei Umschaltungen<br />

zu schonen (bei Hartrudermanövern passiert<br />

das öfter auch in hohen Fahrstufen), erfolgt<br />

die Umpolung jeweils nur bei Motorstillstand.<br />

Dies gewährleistet der dem Label<br />

C_OUT folgende Programmabschnitt, wo<br />

zunächst die alte Relaisstellung (IOL1) mit der<br />

72<br />

aktuellen (IOL0) verglichen wird. Sind sie<br />

gleich, d.h., ist keine Umpolung nötig, werden<br />

aus IOL0 die Pin-Pegel im Low- (IOL) <strong>und</strong> im<br />

High-Teil (IOH) des PWM-Zyklus bestimmt.<br />

Beim Vierwellenmodell können mit einem<br />

HIGH am Pin PORTB,qdisa <strong>und</strong> entsprechendem<br />

Treiber noch die Außenwellen abgeschaltet<br />

werden.<br />

Bei einer Motorumpolung sind IOL0 <strong>und</strong><br />

IOL1 ungleich. Die Fahrstufe wird dann null<br />

gesetzt <strong>und</strong> nach nmpl0 Durchläufen das Relais<br />

umgeschaltet, d.h., IOL wird mit dem aktuellen<br />

IOL0 <strong>und</strong> nicht dem alten IOL1 geladen.<br />

Schließlich wird nach nmpl Durchläufen<br />

IOL1 gleich IOL0 gesetzt, wodurch die Gleichheitsbedingung<br />

beim nächsten Durchlauf<br />

wieder erfüllt ist <strong>und</strong> die Motoren damit normal<br />

arbeiten.<br />

Der verzweigungsabhängige Verbrauch von<br />

Maschinenzyklen wurde erneut mit nop, goto<br />

oder der Subroutine LEERn auf ein Vielfaches<br />

eines SCAND-Zyklus eingestellt <strong>und</strong> wird<br />

schließlich via retlw an das Hauptprogramm<br />

übergeben.<br />

3.4.2.4 Praktische Hinweise<br />

für die Programmierung<br />

Im Programmkopf sind unter der Zeile „—<br />

Benutzerspezifische Konstanten —" wieder die<br />

Parameter zusammengefasst, die vom Benutzer<br />

u.U. definiert werden sollten. Das sind neben<br />

den schon beim MONONAUT benötigen<br />

Größen (z.B. die RC-Signalkenngrößen passmn<br />

<strong>und</strong> passmx) hier vor allem die Parameter,<br />

die sich auf den Rudereinfluss beziehen, zum<br />

einen also der Hartruderausschlag rdenein bzw.<br />

rdenaus, zum anderen die Fahrstufe ilhmin, ab<br />

der Antikräng angewendet werden soll. Außerdem<br />

muss der Rudereinfluss in der Subroutine<br />

„RKNLI" programmiert werden, wofür<br />

das Fortranprogramm rnn.for auf der Modell-<br />

Werft-Homepage (Directory „for") verwendet<br />

werden kann. Es funktioniert ähnlich wie<br />

knn.for für die Tabelle FKNLI.


Die in MLTN.asm angegebenen Werte sind<br />

für meine Anlage <strong>und</strong> für meine Modelle optimiert.<br />

3.4.3 Mehrwellen-<br />

Gleichstromdrehzahlsteller<br />

(DCNAUT)<br />

3.4.3.1 Problemstellung<br />

<strong>und</strong> Funktionsprinzip<br />

Die bisher beschriebenen Impulsdrehzahlsteller<br />

steuern Gleichstrommotoren durch unterschiedlich<br />

lange Impulse von nahezu Nennspannung.<br />

Die resultierende Motordrehzahl<br />

ist daher, besonders im unteren Drehzahlbereich,<br />

stark vom verwendeten Motor (Trägheit<br />

des Ankers, genereller Aufbau), aber auch<br />

von seiner augenblicklichen Belastung abhängig.<br />

Die im unteren Drehzahlbereich oft<br />

nicht befriedigenden Laufeigenschaften wurden<br />

im MONONAUT bzw. MULTINAUT<br />

daher mittels der Funktion „FKNLI" künstlich<br />

verbessert.<br />

Beim Gleichstrommotor mit Permanentmagnet,<br />

dem im Modellbau gängigen Antriebsmotor,<br />

setzt sich die Klemmspannung aus der<br />

so genannten Gegen-EMK (Elektro-Motorische-Kraft),<br />

die mit zunehmender Drehzahl<br />

ansteigt, <strong>und</strong> aus der Spannung zusammen, die<br />

am Innen widerstand der Motorwicklungen ab­<br />

Schaltbild des Gleichstromdrehzahlstellers<br />

DCNAUT<br />

<strong>PIC</strong> DCNAUT<br />

fällt. Letzterer Spannungsabfall ist proportional<br />

dem durch die Wicklungen fließenden<br />

Strom <strong>und</strong> damit zur Motorbelastung. Bei gleicher<br />

vorgegebener Klemmspannung dreht der<br />

Motor unter Belastung also langsamer, ein für<br />

einen Drehzahlsteller wenig erwünschter Effekt.<br />

Kann dagegen der Spannungsabfall in<br />

den Motorwicklungen kompensiert werden, so<br />

wird die Motordrehzahl direkt proportional zur<br />

vorgegeben Klemmspannung. Man erhält so<br />

einen Drehzahlsteller, der die Motordrehzahl<br />

weitgehend unabhängig von dessen Belastung<br />

steuert <strong>und</strong> sich durch ein weitgehend lineares,<br />

besonders in unteren Drehzahlbereichen positiv<br />

auswirkendes Stellverhalten auszeichnet.<br />

Ein solcher Drehzahlsteller ist DCNAUT,<br />

der mit seinem Treiber eine belastungskompensierte<br />

Klemmspannung in 15 diskreten<br />

Fahrstufen erzeugt. Seine übrigen Eigenschaften<br />

sind die gleichen wie beim MULTINAUT<br />

für Zweiwellenmodelle, d.h., es gibt einen<br />

Ruderstellungseinfluss auf die Fahrstufe (Antikräng)<br />

bzw. die individuelle Motordrehrichtungsumkehr<br />

bei Hartrudermanövern.<br />

Auch beim DCNAUT ist es nötig, dass<br />

der Fahrsignalimpuls unmittelbar auf den Ruderimpuls<br />

folgt.<br />

Wie das DCNAUT-Schaltbild zeigt, besteht<br />

er wieder aus zwei Baugruppen, nämlich<br />

der Elektronik um den <strong>PIC</strong>-16C505, die Ruder-<br />

<strong>und</strong> Fahrimpuls so aufbereitet, dass an<br />

ihren Ausgangspins die Fahrstufe als 4-Bit-<br />

Zahl sowie die Steuersignale für die beiden<br />

Umpolrelais anliegen. Im Treiber wird die 4-<br />

Bit-Fahrstufeninformation dann in eine Gleichspannung<br />

zwischen null <strong>und</strong> Fahrspannung<br />

umgewandelt (Digital-Analog-Wandlung mit<br />

R-2R-Leiter (DAW)) <strong>und</strong> steht dann nach Leistungsverstärkung<br />

als Klemmspannung für die<br />

Motoren zur Verfügung. Mit dem Leistungswiderstand<br />

in der Motorleitung wird dabei auch<br />

der Motorstrom gemessen, der dann der Kompensation<br />

der Wicklungsverluste dient, wobei<br />

die Wirksamkeit dieser Kompensation mit dem<br />

Potibeeinflusst werden kann; sie ist etwas vom<br />

Motortyp abhängig.<br />

73


Für die Leistungstransistoren wurden Germanium-Typen<br />

mit geringer Sättigungsspannung<br />

ausgewählt, um die Spannungsverluste<br />

klein zu halten, was besonders bei einem<br />

6-V-Bordnetz wichtig ist. Die Widerstände<br />

in den Eingangsleitungen dienen der Spannungstransformation<br />

von 5 V (<strong>PIC</strong>, RC) auf<br />

12V (Fahr), beim 6-V-Netz sind sie nicht<br />

nötig. Zudem ist auch ein NTC vorhanden,<br />

der die Kühlkörpertemperatur der Leistungstransistoren<br />

überwacht, gegebenenfalls den<br />

DAW auf null setzt <strong>und</strong> damit den Drehzahlsteller<br />

bis zur Abkühlung ausschaltet. Der<br />

Kühlkörper muss übrigens wesentlich größer<br />

sein als bei den Impulstreibern gleicher Leistung,<br />

da die Endstufe als variabler Widerstand<br />

arbeitet <strong>und</strong> deshalb u.U eine Menge<br />

Wärme produziert. Dies ist neben dem größeren<br />

Bauteileaufwand ein weiterer Nachteil<br />

des DCNAUT gegenüber den Impulsdrehzahlstellern.<br />

Die allgemeinen Eigenschaften des<br />

DCNAUT sind weitgehend identisch mit denen<br />

des MULTINAUT. Die Abweichungen<br />

lassen sich wie folgt umreißen:<br />

• Vorgabe eine belastungskompensierten<br />

Gleichstromklemmspannung in 15 diskreten<br />

Fahrstufen <strong>und</strong> damit weitgehend lineares<br />

Stellverhalten<br />

• Signalverzögerung durch zeitbestimmte Glättung<br />

von Ruder- <strong>und</strong> Fahrimpuls<br />

3.4.3.2 Das Programm<br />

DCNAUT.asm<br />

Das Hauptprogramm<br />

Wie dem allgemeinen Ablaufdiagramm zu entnehmen<br />

ist, unterscheidet sich das Programm<br />

DCNAUT signifikant vom zuvor diskutierten<br />

MLTNAUT. Wegen Wegfalls des hochfrequenten<br />

Motorimpulses kann die gesamte Impulslängenbestimmung<br />

während der kurzen<br />

Aktivphase des RC-Signals, die Rechenarbeit<br />

74<br />

Generelles Ablaufdiagramm des Programms<br />

DCNAUT<br />

DCNAUT<br />

Generalplan<br />

nachher in der relativ lange Impulspause<br />

durchgeführt werden.<br />

Auch hier werden zunächst die Mittenwerte,<br />

in vorliegenden Fall des Ruder- <strong>und</strong><br />

des Fahrsignals (IOR <strong>und</strong> IOF), mit der Subroutine<br />

SCAN bestimmt <strong>und</strong> auf vernünftige<br />

Werte limitiert; ist das RC-Signal gestört (Fehlerflagge<br />

FLAG,7), so beginnt DCNAUT erneut<br />

mit der Mittenfestlegung (jeweiliger<br />

Rücksprung zum Label INIT). Die Subroutine<br />

FRAMIN, ein Teil von SCAN, initialisiert<br />

zu Beginn Ports, Timer <strong>und</strong> ein paar Register.<br />

Die Endlosschleife startet am Label LOOP,<br />

wo mit der Subroutine SCAN die Längenbestimmungen<br />

von Ruder- (RLEN) <strong>und</strong> Fahrimpuls<br />

(FLEN) durchgeführt werden. Bei einem<br />

Signalfehler (Label RC_ERR), der u.U.<br />

nicht die gesamte Länge eines RC-Frames<br />

ausschöpft, wird jeweils auf RCFRAM synchronisiert<br />

<strong>und</strong> dann ignore-mal mit den bestehenden<br />

Werten weitergefahren, bevor die


Motoren <strong>und</strong> Relais im Unterprogramm AUS<br />

abgeschaltet werden; kurze Signalunterbrechungen<br />

werden so ignoriert.<br />

Bei fehlerfreiem Signal <strong>und</strong> eingeschaltetem<br />

Drehzahlsteller (PORTB,fena=H) erfolgt<br />

die Auswertung während der langen passiven<br />

Phase zwischen den Kanalimpulsen. Dazu<br />

werden nach Abzug der Signalmittenwerte<br />

(IOR bzw. IOF) im Gegensatz zum MLTNAUT<br />

hier beide Signale geglättet bzw. je nach Wahl<br />

von isks_R <strong>und</strong> isks_F verzögert (Modul<br />

GLATT). Da IOR <strong>und</strong> IOF in Bank -1- des<br />

Datenspeichers stehen, ist eine Bankumschaltung<br />

erforderlich, die beim 16C505<br />

ausnahmsweise mit dem 5. Bit des FSR- Registers<br />

durchgeführt wird.<br />

Ist die resultierende Fahrstufe größer f_on,<br />

so erfolgt die weitere Fahrstufen- <strong>und</strong> Relaisstellungsberechnung<br />

in Modul FAHRT, ist<br />

sie kleiner als f_off, so wird der Fahrstrom<br />

abgeschaltet. Dazwischen ist die Fahrstufe<br />

fmin, wenn ihr vorheriger Wert größer, <strong>und</strong><br />

null, wenn auch der vorherige Wert null war<br />

(Hysterese); im Gegensatz zum Ablaufdiagramm<br />

des MULTINAUT ist die Logik der<br />

Hystereserechnung übrigens hier explizit dargestellt.<br />

Subroutine SCAN<br />

Die Subroutine SCAN ist ähnlich aufgebaut<br />

wie die gleichnamigen Unterprogramme in<br />

PENTAS.asm oder NAVIGUARD.asm, nur<br />

dass hier sowohl RLEN als auch FLEN bestimmt<br />

werden müssen. Die RLEN- bzw,<br />

FLEN-Auflösung beträgt einheitlich 12 p (mit<br />

LEERn beeinflussbar), um wegen der Rechnung<br />

mit negativen Zahlen während der Glättung<br />

den Maximalwert, gerechnet von einer<br />

Mittelstellung von 1,5 ms, nicht über 42 ansteigen<br />

zu lassen.<br />

Am Ende von SCAN erfolgt jeweils eine<br />

Initialisierung der Ports <strong>und</strong> des Timers<br />

TMRO. Diese Initialisierung kann auch durch<br />

ein call von FRAMIN veranlasst werden.<br />

D C N A U T<br />

Subroutine SCAN<br />

Ablaufdiagramm des DCNAUT-Unterpro-<br />

gramms SCAN<br />

Subroutine FAHRT<br />

Die Subroutine FAHRT entspricht weitgehend<br />

dem Auswertungsteil des MULTINAUT-<br />

CLCTTM-Unterprogramms (beginnend am Label<br />

C_RUD). Da das Anlaufverhalten von<br />

Gleichstrommotoren beim DCNAUT besser<br />

ist als bei Impulsdrehzahlstellern, wurde auf<br />

einen Motorkick verzichtet. Anstelle der Funktion<br />

FKNLI wird die Divisionsroutine DV08L<br />

(aus Microchip-Unterlagen) eingesetzt, die die<br />

Vierersumme aus der Glättung durch eine Konstante<br />

fdiv so teilt, dass das Ergebnis immer im<br />

Wertebereich zwischen 0 <strong>und</strong> 15 (4 Bit) bleibt;<br />

die Relation Kanalimpulslänge zu Klemmspannung<br />

ist damit beim DCNAUT linear.<br />

Die Relaissteuerung inklusive der individuellen<br />

Motorumpolung bei Hartrudermanövern<br />

sowie Antikräng <strong>und</strong> kurzfristige Motorabschaltung<br />

bei Relaisschaltungen gleichen den entsprechenden<br />

Programmabschnitten in MULTI­<br />

NAUT- CLCTIM.<br />

75


Ablaufdiagramm des DCNAUT-Unterpro-<br />

gramms FAHRT<br />

Da die genaue Verarbeitungsdauer beim<br />

DCNAUT keine Rolle spielt, solange sie in der<br />

passiven RC-Signalphase erledigt werden kann,<br />

ist eine Zyklusanpassung unnötig, was das Programm<br />

übersichtlicher macht.<br />

3.4.3.3 Praktische Hinweise<br />

für die Programmierung<br />

Im Programmkopf sind unter der Zeile<br />

„— Benutzerspezifische Konstanten —" wieder<br />

die Parameter zusammengefasst, die vom Benutzer<br />

u.U. neu definiert werden sollten. Das<br />

sind neben den zur RC-Signalfehlererkennung<br />

benötigen Größen passmn <strong>und</strong> passmx hier<br />

vor allem der Parameter fdiv, der der Impulslänge<br />

der RC-Anlage so angepasst werden<br />

muss, dass maximal die Zahl 15 an den Treiber<br />

übergeben werden kann.<br />

76<br />

DCNAUT<br />

Modul Fahrt<br />

Die den Rudereinfluss bestimmenden Parameter<br />

sind identisch zu denen im MULTI­<br />

NAUT. Allerdings ist das Maximum in Tabelle<br />

RKNLI sowie ilhmin deutlich kleiner zu<br />

wählen, da die Reduktion hier von einem Maximum<br />

von 15 ausgeht (im Gegensatz von 31<br />

im MULTINAUT).<br />

3.4.4 Automatische<br />

Fahrstufenregelung<br />

(AUTONAUT)<br />

Alle oben beschriebenen Drehzahlsteller dienen<br />

dazu, eine vom Modellkapitän gewünschte<br />

<strong>und</strong> am RC-Sender eingestellte Fahrstufe im<br />

Modell in eine Motordrehzahl umzusetzen <strong>und</strong><br />

damit die verlangte Modellgeschwindigkeit zu<br />

erzeugen. Nun sind aber Fälle denkbar, wo die<br />

Modellgeschwindigkeit nicht von außen vorgegeben<br />

ist, sondern sich an bestimmte Gegebenheiten<br />

automatisch anpassen soll. Ein solcher<br />

Fall ist z.B. bei meinem Modell der USS<br />

„Yukon" die Parallelversorgung, wo der parallel<br />

zum Klienten fahrende Versorger sich<br />

jeweils automatisch an die Geschwindigkeit<br />

seines neben ihm fahrenden Klienten anpassen<br />

<strong>und</strong> immer auf gleicher Höhe mit ihm bleiben<br />

soll; der zu regelende Parameter ist hier also<br />

„gleiche Höhe". Im Beispielfall wird der Para-<br />

Transferleine zwischen zwei meiner Model­<br />

le bei der Darstellung der Treibstoffüberga­<br />

be. Der Trimmer sitzt im Bauteil am Kopf<br />

der Übergabestation 1. Am Klienten ist die<br />

Transferleine unter dem Flugdeck fixiert


meter mit einem als Spannungsteiler geschalteten<br />

Trimmer ermittelt, der an die modelltechnische<br />

Darstellung der die Treibstoffschläuche<br />

für die Kerosinübergabe tragenden Transferleine<br />

(Federstahldraht) gekoppelt ist. Verändert<br />

sich nun die Stellung des Versorgers gegenüber<br />

dem Klienten, so wird der Trimmer<br />

mit der Folge einer Spannungsänderung verstellt.<br />

Bei abfallendem Versorger wird dann<br />

seine Geschwindigkeit so lange erhöht, bis er<br />

wieder gleichauf ist, <strong>und</strong> wird andernfalls gesenkt<br />

bzw. konstant gehalten. Ein anderes Beispiel<br />

wäre die automatische Tiefensteuerung<br />

eines dynamisch tauchenden U-Boot-Modells,<br />

wo der Regler die Fahrstufe zurücknimmt, wenn<br />

der Tiefensensor (Druckmesser) zu große<br />

Tauchtiefe anzeigt, <strong>und</strong> sie erhöht, wenn das<br />

Modell zu hoch ist; der zu regelnde Parameter<br />

ist in diesem Fall der hydrostatische Druck in<br />

einer bestimmten Tauchtiefe.<br />

3.4.4.1 Problemstellung<br />

<strong>und</strong> Funktionsprinzip<br />

Aufgabe des im folgenden beschriebenen Fahrstufenreglers<br />

AUTONAUT ist es, den Antrieb<br />

eines Modells in Bezug auf einen in Form<br />

einer Spannung am entsprechenden Pin des<br />

Mikroprozessors anliegenden Parameters so zu<br />

steuern, dass die Regelabweichung, d.h. die<br />

Differenz zwischen Ist- <strong>und</strong> vorgegebenem<br />

Sollwert, null bleibt. Dabei ist es für die Funktion<br />

des Reglers im Prinzip egal, welcher Parameter<br />

konkret geregelt wird, solange er als<br />

Spannung am Eingangs-Pin dargestellt werden<br />

kann.<br />

Nach Messung der jeweilige Regelabweichung<br />

(ERR) bestimmt AUTONAUT den Duty<br />

Cycle (PIDRES) eines PWM-Signals, der leistungsverstärkt<br />

die Fahrmotoren bestromt <strong>und</strong><br />

so die nötige Fahrstufe erzeugt, damit ERR<br />

wieder null werden kann. Als Rechengr<strong>und</strong>lage<br />

kommt dabei ein so genannter PID-Regler<br />

(Proportional-Integral-Differenzial-Regler)<br />

zum Einsatz, bei dem sich, wie schon der Name<br />

andeutet, die resultierende Fahrstufe aus drei<br />

Gleichungstermen zusammensetzt:<br />

PIDRES = Fx[Px ERR<br />

+I x | ERR dt + D x dERR/dt]<br />

worin<br />

F ein allgemeiner Umrechnungsfaktor,<br />

ERR = POSR - POSA die Regelabweichung<br />

(POSA = aktuelle <strong>und</strong> POSR = Referenzposition)<br />

<strong>und</strong><br />

P, I, D die Koeffizienten des Proportional-,<br />

Integral- <strong>und</strong> Differenzialterms sind.<br />

Der Proportionalterm sorgt für eine der Regelabweichung<br />

proportionale Korrektur der<br />

Fahrstufe, während der I-Term (Integralanteil)<br />

die Regelabweichung akkumuliert, um so kleine,<br />

dauerhafte Regelabweichungen zu erfassen<br />

(ändert sich in unserem Beispiel die Fahrstufe<br />

des Klienten, so muss diese Änderung dauerhaft<br />

berücksichtigt werden). Schließlich erfasst<br />

der D-Term (Differenzialanteil) die Änderungsgeschwindigkeit<br />

der Regelabweichungen <strong>und</strong><br />

verhindert so ein Überschießen des Reglers,<br />

weil schnellen Änderungen der Regelgröße<br />

schon frühzeitig gegengesteuert wird.<br />

Während die Berechnung des Proportionalterms<br />

eine <strong>einfach</strong>e Multiplikation ist, werden<br />

für Integral- <strong>und</strong> Differenzialbildung von<br />

ERR bezüglich der Zeit <strong>einfach</strong>ste numerische<br />

Verfahren eingesetzt, nämlich Summation für<br />

den Integral- <strong>und</strong> Differenzbildung für den Differenzialterm.<br />

Mit PIDRES wird zuletzt ein PWM-Signal<br />

mit einer Taktfrequenz von r<strong>und</strong> 1 kHz sowie<br />

ein Richtungssignal für die Umpolrelais erzeugt,<br />

das über den zum normalen Drehzahlsteller<br />

gehörenden Leistungstreiber die Fahrmotoren<br />

steuert (AUTONAUT läuft bei mir<br />

parallel zum MULTINAUT, der abgeschaltet<br />

wird, wenn ersterer in Betrieb geht).<br />

Da die Regelgröße als variable Spannung<br />

anliegt, muss der zu verwendende uP-Typ über<br />

einen integrierten Analog-Digital-Wandler verfügen.<br />

Bezüglich Pin-Zahl genügt allerdings<br />

ein Minimum, weswegen sich für den AU-<br />

77


TONAUT der 8-Pin-uP <strong>PIC</strong>-12C672 anbietet,<br />

der dank seines internen Taktoszillators ohne<br />

externe Beschaltung auskommt.<br />

3.4.4.2 Das Programm<br />

AUTON.asm<br />

Das Hauptprogramm<br />

Im Ablaufdiagramm des AUTONAUT lassen<br />

sich zwei Programmbereiche unterscheiden.<br />

Auf der linken Seite beginnt das Programm<br />

mit der Festlegung des Reglersollwertes, wozu<br />

der Spannungswert am entsprechenden Eingang<br />

mittels der schon aus obigen Anwendungen<br />

bekannten Subroutine ADW digitalisiert<br />

<strong>und</strong> dann 256-mal zu POSR gemittelt wird.<br />

Die J-Schleife wird dabei durch den Timer<br />

Generelles Ablaufdiagramm des Programms<br />

AUTONAUT<br />

78<br />

AUTONAUT<br />

Generalplan<br />

synchronisiert, der jeweils mit einem Startwert<br />

von 102 beginnt, um im Zusammenhang mit<br />

dem Vorteiler in optvl0 eine Gesamtmittelungszeit<br />

von 10 s zu realisieren. POSR wird abschließend<br />

auf im Programm vorgebbare Grenzen<br />

limitiert.<br />

Nach der Initialisierung verschiedener Register<br />

beginnt die Endlosschleife am Label<br />

PWM, wo nach Initialisierung von Port <strong>und</strong><br />

Timer GPIO,rgler abgefragt wird, mit dem<br />

AUTONAUT ein- bzw. abgeschaltet werden<br />

kann. Im abgeschalteten Zustand wird der uP<br />

schlafen geschickt, wacht bei einer Änderung<br />

an GPIO,rgler aber sofort wieder auf.<br />

Aus dem Duty Cycle PIDRES werden im<br />

eingeschalteten Zustand zunächst die Lowbzw.<br />

High-Anteile des PWM-Signals festgelegt<br />

<strong>und</strong> aus dem PIDRES-Vorzeichen<br />

(FLAG,sdi) die Ansteuerung des Umpolrelais<br />

bestimmt.<br />

Damit kommen wir zur rechten Seite des<br />

Ablaufdiagramms, wo das PWM-Motorsignal<br />

mit den beiden Signalanteilen LOW- (Label<br />

PWM_L0) <strong>und</strong> HIGH- Phase (Label<br />

PWM_H0) erzeugt wird, wobei zur Synchronisierung<br />

der Timer TMRO dient. Um der Subroutine<br />

PID genügend Zeit zur Berechnung<br />

von PIDRES zu geben, wird sie im jeweils<br />

längeren PWM-Signalteil aufgerufen. Mit dem<br />

Rücksprung zum Label PWM ist dann ein<br />

PWM-Impuls abgeschlossen.<br />

Subroutine PID<br />

Das Unterprogramm PID berechnet den Duty<br />

Cycle des PWM-Signals (Fahrstufe) sowie dessen<br />

Vorzeichen (Fahrrichtung). Es beginnt mit<br />

der Bestimmung der Regelabweichung ERR,<br />

hier ERRN (= ERR neu) genannt, also der Differenz<br />

zwischen der Referenz (POSR) <strong>und</strong> der<br />

aktuellen Regelgröße (POSA). POSA, die<br />

Spannung am Pin7 des uP, wird bei jedem<br />

PID-Durchlauf mit der Subroutine ADW digitalisiert,<br />

während POSR der Wert von POSA<br />

kurze Zeit nach Inbetriebsetzung des AU-


Ablaufdiagramm des AUTONAUT-Unterpro-<br />

gramms PID<br />

TONAUT (Initialisierung) ist. Der Absolutwert<br />

von ERRN wird dann auf errlim limitiert<br />

<strong>und</strong> ist null für Werte kleiner errofs.<br />

Im P-Term (Proportionalterm) wird ERRN<br />

mit dem Wichtungsfaktor P multipliziert <strong>und</strong><br />

auf plim begrenzt, wobei das Resultat, Ppo,<br />

eine 7-Bit- Variable mit Vorzeichen ist.<br />

Um auf <strong>einfach</strong>e Weise für den Faktor P<br />

auch Dezimalzahlen realisieren zu können, ist<br />

er in der Form<br />

P = potp<br />

AUTONAUT<br />

P I D<br />

programmiert, da eine Multiplikation mit<br />

anschließender mehrfacher Division durch zwei<br />

(= Rechtsschiebung der Bits) mit einer geringen<br />

Zahl von Maschinenzyklen durchzuführen<br />

ist. Diese Multiplikation mit kp, die Division<br />

p o t p durch 2 <strong>und</strong> die Begrenzung auf plimit werden<br />

in der Subroutine GAIN durchgeführt.<br />

Die Integration der Regelabweichung wird<br />

durch Aufsummierung von dPit erreicht, wobei<br />

nur jeder kadiv-te PID-Durchlauf für die<br />

Addition verwendet wird. kadiv ist eine 8+4-<br />

Bit-Variable, deren untere Bits (KIDVO) einen<br />

festen Startwert von 16 haben. dPit selbst ist<br />

von der Regelabweichung ERRN abhängig:<br />

Der Integralterm Pit ist eine 7-Bit-Variable<br />

mit Vorzeichen, weshalb er einen Wert von<br />

127 nicht übersteigen <strong>und</strong> auf aclim bzw.<br />

aclim_n limitiert werden muss.<br />

Das Differenzial des D-Terms wird durch<br />

Differenzenbildung aus altem (ERRO) <strong>und</strong> neuem<br />

ERRN über einem Zeitschritt durchgeführt<br />

(9-Bit-Addition mit negativem ERRO), der ein<br />

Vielfaches der PWM-Zykluszeit ist, weswegen<br />

die Differenz wiederum nur jedes kddiv-te<br />

Mal berechnet wird; wie kadiv ist auch kddiv<br />

eine 8+4-Bit-Variable mit KDDV0=16. Die<br />

Differenz wird dann mittels GAIN mit dem<br />

Wichtungsfaktor<br />

multipliziert <strong>und</strong> auf dlim limitiert; auch<br />

das resultierende Pdf ist eine 7-Bit-Variable<br />

mit Vorzeichen.<br />

Schließlich werden alle drei Terme addiert<br />

(9-Bit-Addition) <strong>und</strong> das Ergebnis in Absolutwert<br />

<strong>und</strong> Vorzeichen aufgespalten. Das Vorzeichen<br />

(FLAG,sdi) dient dabei der Steuerung der<br />

Umpolrelais. Der Absolutwert (PIDRES) erhält<br />

einen Totbereich (PIDRES=0) <strong>und</strong> einen Startwert<br />

pdstrt (minimaler Wert im EIN-Zustand).<br />

Schließlich wird er auf pwdcyc begrenzt.<br />

3.4.4.3 Praktische Hinweise<br />

für die Programmierung<br />

Wie schon aus der Programmbeschreibung hervorgeht,<br />

gibt es eine Reihe offener Parameter,<br />

die der Benutzer der Antriebsanlage seines<br />

Modells anpassen muss; im Programmkopf sind<br />

sie wieder unter der Zeile „— Benutzerspezifische<br />

Konstanten —" aufgelistet.<br />

Jeder der drei PID-Terme hat eigene Wichtungfaktoren<br />

<strong>und</strong> Konstanten, die das Gesamtregelverhalten<br />

des AUTONAUT im konkreten<br />

Fall bestimmen. Generell gilt wohl, dass hier<br />

Probieren über Studieren geht, weswegen für<br />

den AUTONAUT während längerer Zeit ein<br />

löschbarer uP eingesetzt werden sollte. Einige<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Dimensionierungsregeln kann<br />

man aber angeben:<br />

79


• Proportionalterm P<br />

Je einflussreicher er mit kp <strong>und</strong> plimit gemacht<br />

wird, desto schneller folgt das System, macht<br />

es andererseits aber auch instabiler.<br />

• Intergralterm I<br />

Ein durch zu kleines potk <strong>und</strong> kadiv sowie zu<br />

großes aclim großzügig dimensionierter Einfluss<br />

des I-Terms führt zu Instabilität, wogegen<br />

ein zu geringer Einfluss es dem Regler<br />

verunmöglicht, dauerhafte Regelabweichungen<br />

nachzuführen.<br />

• Differenzialterm D<br />

Der D-Term hilft Instabilitäten zu dämpfen.<br />

Die Konstante D ist daher zu erhöhen, wenn<br />

der Regler durch großen Einfluss von P- <strong>und</strong>/<br />

oder I-Term zum „Überschießen" neigt.<br />

3.4.5 Modell-Controller<br />

(MODCON-S, -P <strong>und</strong> -D)<br />

Die drei MODCON-Drehzahlsteller -S, -P <strong>und</strong><br />

-D sollen den Abschnitt Drehzahlsteller abschließen.<br />

Allen drei Typen ist gemeinsam,<br />

Die im Empfängergehäuse untergebrachte<br />

MODCON-Platine. Gut sichtbar die Dreier­<br />

buchse des Jumpers für die EEPROM-Initi-<br />

alisierung; der Jumper für die Antikräng­<br />

option ist unter dem Kabelbaum erkenn­<br />

bar. Der Transistor dient der Sensitivitäts-<br />

verbesserung des Leckdetektors<br />

80<br />

dass jeweils mehrere der oben schon beschriebenen<br />

Programme im MODCON-Programm<br />

zusammengefasst sind, das dann auf einem <strong>PIC</strong>-<br />

16F672 bzw. -16F676 läuft. Diese beiden <strong>PIC</strong>-<br />

Typen im DIP-28-Gehäuse sind schon etwas<br />

großvolumiger als die bisher verwendeten Mikroprozessoren.<br />

Ihr für unsere Anwendung<br />

wesentlicher Vorteil ist es aber, dass sie über<br />

ein bzw. zwei vom Programmablauf unabhängige<br />

PWM-Generatoren verfügen, die die Erzeugung<br />

eines hochfrequenten PWM-Motorsignals<br />

sehr <strong>einfach</strong> gestalten <strong>und</strong> uns daher alle<br />

komplizierten Verschachtelungen, wie z.B. des<br />

SCAND-Moduls in MULTINAUT, ersparen.<br />

Darüber hinaus sind beide Mikroprozessoren<br />

vom entwicklerfre<strong>und</strong>lichen „F"-Typ, d.h., sie<br />

sind jederzeit mit einer neueren Programmversion<br />

überschreibbar. Auch ist ein nichtflüchtiger<br />

Datenraum vorhanden, der das dauerhafte<br />

Speichern der Ruder- <strong>und</strong> FahrimpulsnuUwerte<br />

(IOR <strong>und</strong> IOF) sowie des RC-Frames (RCF-<br />

RAM) erlaubt, weshalb eine Justierung bei folgenden<br />

Modelleinsätzen entfallen kann. Ein<br />

Nachteil der beiden Mikroprozessoren ist es<br />

allerdings, dass sie über keinen internen Takt<br />

verfügen, dieser vielmehr extern, am besten<br />

mit einem 4-MHz-Quarz erzeugt werden muss.<br />

Alle drei MODCON-Versionen können auf<br />

der gleichen Platine aufgebaut werden, deren<br />

Layout <strong>und</strong> Bestückungsplan im Anhang wiedergegeben<br />

ist.<br />

3.4.5.1 MODCON-S<br />

Der Modell-Controller MODCON-S kombiniert<br />

die Modellüberwachung NAVIGUARD<br />

mit den Eigenschaften eines dem MLTNAUT<br />

vergleichbaren Drehzahlstellers.<br />

Der Treiber ist identisch mit dem des<br />

MULTINAUT <strong>und</strong> seine Schaltung deshalb<br />

im entsprechenden Schaltbild nicht wiedergegeben.<br />

Bezüglich des im Empfänger untergebrachten<br />

Elektronikteils sind die zwei Schalter<br />

zu erwähnen (in der praktischen Ausführung<br />

Jumper), mit denen die Initialisierung bzw. der


Schaltbild der Elektronik der Modell-Cont­<br />

rollers MODCON-S bzw. MODCON-P. Im<br />

Falle MOOCON-S ist das Reglerpoti nicht<br />

angeschlossen<br />

<strong>PIC</strong> MODCON<br />

Antikräng abgestellt werden können; bei der<br />

ersten Inbetriebnahme des MODCON-S muss<br />

die Initialisierung natürlich möglich sein, damit<br />

die entsprechenden Werte in den nichtflüchtigen<br />

Datenbereich des Mikroprozessoren<br />

geschrieben werden können.<br />

Die Beschaltung des NAVIGUARD-Teils<br />

mit Spannungsstabilisierung mittels Z-Diode<br />

(RC-Spannung) <strong>und</strong> Spannungsteiler (Fahrspannung)<br />

entspricht der beim Originalgerät,<br />

doch wurde der Lecksensor durch die Transistorstufe<br />

empfindlicher gemacht.<br />

Wie das generelle Ablaufdiagramm des<br />

MODCON-S verdeutlicht, beginnt das Programm<br />

mit einer umfangreicheren Funktionsfehlersuche,<br />

wird doch einerseits auf WDT-<br />

Überlauf, andererseits aber auch auf „brown<br />

out", d.h. nur kurzer Abfall der Versorgungsspannung<br />

unter einen im uP vorgegebenen<br />

Grenzwert, untersucht (PCON). Liegt einer dieser<br />

Fälle vor, so wird die Bestimmung von<br />

Mittenwerten <strong>und</strong> RC-Framelänge ebenso übersprungen<br />

wie bei mittels Jumper abgeschalteter<br />

Initialisierung (PORTA,eeprm).<br />

Die Endlosschleife beginnt am Label LOOP<br />

mit dem Aufruf der Subroutine SCAN, die im<br />

Aufbau gleich der im Programm DCNAUT ist.<br />

Wird dort kein Fehler gef<strong>und</strong>en, geht es in die<br />

Auswertung (Label AUSWERT), andernfalls<br />

nach RC-ERR, wo die laufende Fabrstufe noch<br />

für ignore Durchlaufe gehalten wird, bevor die<br />

Fahrmotoren abgeschaltet werden.<br />

Für die Auswertung wird zunächst eine<br />

Glättung sowohl des Ruder- als auch des Fahrsignals<br />

durchgeführt, wobei unterschiedliche<br />

Verzögerungswerte (isks_R <strong>und</strong> isks_F) vorgegeben<br />

werden können. Der Fahrnull-Bereich<br />

wird auch hier mit einer Hysterese zwischen<br />

f_on <strong>und</strong> f_off festgelegt. Nach nstops Nullstellungen<br />

werden die Umpolrelais abgeschaltet<br />

(falls sie von einer Rückwärtsfahrt angezogen<br />

sind) <strong>und</strong> die Motorkickflagge gesetzt<br />

(KISTRT).<br />

Im Fahrfall wird der Modul FAHRT<br />

durchlaufen, der den Motorkick, die ruderstellungsabhängige<br />

Relaisumpolung sowie den<br />

„Antikräng" enthält, wie wir sie schon von<br />

den obigen Drehzahlstellerprogrammen her<br />

kennen, wobei eine Zyklusanpassung entfal-<br />

Generelles Ablaufdiagramm des Programms<br />

MODCON-S<br />

MODCON-S<br />

Generalplan<br />

81


len konnte, da der Programmteil nicht zeitkritisch<br />

ist. Durch Laden der Fahrstufe in das<br />

Registers CCPR1L wird der Duty Cycle des<br />

PWM-Generators festgelegt, der dann im Hintergr<strong>und</strong><br />

des Programmablaufs die entsprechenden<br />

an Pin 13 des Mikroprozessors ausgegebenen<br />

Motorimpulse erzeugt. Die Festlegung<br />

der PWM-Frequenz <strong>und</strong> das Starten des<br />

Generators erfolgt bei jedem Durchlauf von<br />

AUS durch Laden der Konstante ccpcon in<br />

das Register CCP1CON. Weil die gemeinsame<br />

Masse für RC- <strong>und</strong> Fahrakku in meinen<br />

Anlagen der Pluspol ist (negative Logik), gilt<br />

für den Duty Cycle (DC).<br />

DC = knlimx - Fahrstufe<br />

DC = 0 bedeutet somit Vollgas,<br />

<strong>und</strong> DC >= knlimx heißt stopp.<br />

Der die Endlosschleife beschließende Programmteil<br />

GUARD ist weitgehend identisch<br />

mit dem Programm NAVIGUARD.<br />

3.4.5.2 MODCON-P<br />

Der Modell-Controller MODCON-P ist ein<br />

MODCON-S mit integriertem AUTONAUT<br />

(Modul AUTON). Im entsprechenden Ablaufdiagramm<br />

ist daher nur der kurze, zu MOD­<br />

CON-S unterschiedliche Abschnitt dargestellt.<br />

Der Befehl für die automatische Regelung ist<br />

mit einer Memorylogik ausgestattet, FLAG,5<br />

bleibt also so lange im jeweiligen Zustand, wie<br />

nicht ein neuer H-Pegel an PORTB,prgl anliegt.<br />

Bei FLAG,5=H wird dann anstelle der<br />

Glättung des FLEN-Wertes das Modul AU­<br />

TON aufgerufen <strong>und</strong> im GUARD-Modul eine<br />

6. Meldung gesendet, dass das Modell jetzt im<br />

Automatikmode arbeitet.<br />

AUTON ist praktisch identisch mit der Subroutine<br />

PID im Programm AUTONAUT <strong>und</strong><br />

liefert als Ergebnis ein alternatives FLEN, mit<br />

dem dann im Rest des Programms wie im<br />

MODCON-S weitergerechnet wird.<br />

82<br />

Ablaufdiagramm-Modifikationen des MOD­<br />

CON-P bezüglich des Programms MODCON-S<br />

3.4.5.3 MODCON-D<br />

MODCON-P<br />

Modifikation<br />

Wie das Schaltbild des MODCON-D-Treibers<br />

verdeutlicht, sind hier im Unterschied zum Standardtreiber<br />

zwei individuelle Impulsverstärker<br />

vorhanden, mit dem zwei unterschiedliche Motorimpulse<br />

verarbeitet <strong>und</strong> den jeweiligen Relaissätzen<br />

der beiden Motorseiten zugeführt werden<br />

können. Die dazu notwendigen, unabhängig<br />

laufenden PWM-Generatoren sind im für<br />

den MODCON-D verwendeten <strong>PIC</strong>-16C876<br />

vorhanden, der ansonsten gleich beschaltet ist<br />

wie der <strong>PIC</strong>-16C872 des MODCON-S.<br />

Auch für MODCON-D werden im entsprechenden<br />

Ablaufdiagramm nur die Abweichungen<br />

zu MODCON-S dargestellt. Nur wenn der<br />

Rudereinfluss aktiviert ist (PORTA,renab=H)<br />

<strong>und</strong> der Ruderausschlag größer rdwirk ist, werden<br />

im Programmteil DOPPEL nicht nur die<br />

entsprechenden Umpolrelais angesteuert, son-


<strong>PIC</strong> MODCONT/D<br />

Treiber<br />

Schaltbild des MODCON-D-Treibers. Der<br />

Elektronikteil ist bis auf den weiteren An-<br />

schluss an Pin12 des 16F876 mit dem von<br />

MODCON-S bzw. MODCON-P identisch<br />

MODCON-D<br />

Modifikation<br />

Ablaufdiagramm-Modifikationen des MOD­<br />

CON-D bezüglich des Programms MODCON-S<br />

dern auch die Fahrstufe auf beiden Modellseiten<br />

in Abhängigkeit der Ruderstellung individuell<br />

beeinflusst. Dabei haben die beiden unabhängig<br />

laufende PWM-Generatoren des <strong>PIC</strong>-<br />

16C876 zwar die gleiche Impulsfrequenz, aber<br />

u.U. unterschiedliche Duty Cycles.<br />

Die Bestimmung der beiden individuellen<br />

Fahrstufen FAHR bb <strong>und</strong> FAHR sb folgt der Beziehung:<br />

FAHR bb = FAHR + dFAHR<br />

(Backbordmotoren)<br />

<strong>und</strong><br />

FAHR[sb] = FAHR - dFAHR<br />

(Steuerbordmotoren)<br />

wobei dFAHR der ruderstellungsabhängige<br />

Fahrstufenunterschied zwischen den beiden<br />

Modellseiten ist:<br />

FAHR hat einen Wertebereich von -124<br />

bis +124 <strong>und</strong> RUDER einen entsprechenden<br />

von -168 bis +168 (wegen der Glättung jeweils<br />

4 x SCAN-Resultat).<br />

Das Ablaufdiagramm des Programmteils<br />

DOPPEL zeigt hierzu die programmtechni-<br />

Ablaufdiagramm des MODCON-D-Unterpro-<br />

gramms DOPPEL<br />

83


Generelles Ablaufdiagramm des MODCON-<br />

D-Unterprogramms DTYCYC<br />

schen Einzelheiten. Zur Berechnung von<br />

dFAHR nach obiger Beziehung ist zunächst<br />

eine 8x8-Bit-Multiplikation mit 16-Bit-Resultat<br />

<strong>und</strong> dann eine 16:8-Bit-Division mit 8-Bit-<br />

Resultat notwendig, wozu die Microchip-Routinen<br />

UMUL0808L bzw. UDIV1608L verwendet<br />

werden; das Zwischenergebnis steht dabei<br />

in einem 16-Bit-Register (FBB), während<br />

dFAHR ein 8-Bit-Register ist.<br />

Je nach Ruderstellung wird dFAHR dann<br />

zu FBB <strong>und</strong> FSB addiert bzw. subtrahiert. FBB<br />

<strong>und</strong> FSB sind 15-Bit-Register mit Vorzeichen<br />

<strong>und</strong> werden in der Routine DTYCYC<br />

hintereinander in PWM-Duty-Cycles <strong>und</strong> Relaisstellungen<br />

übersetzt. Die jeweilige Fahrstufe<br />

wird dazu mit der Kennlinientabelle FKN-<br />

LI dem Motorverhalten angepasst <strong>und</strong><br />

schließlich in die Register CCPR1L bzw.<br />

CCPR2L geladen, wo sie den Duty Cycle des<br />

entsprechenden PWM-Generators bestimmt.<br />

Gegebenenfalls wird ein Fahrmotor aber auch<br />

für nmpl x RC_frame Sek<strong>und</strong>en gestoppt, wenn<br />

für den entsprechenden Motor gerade eine<br />

84<br />

MODCON<br />

DTYCYC<br />

Umkehr der Motordrehrichtung eingetreten ist,<br />

d.h. das Vorzeichen von FBB bzw. FSB gewechselt<br />

hat.<br />

Die Adressierung verschiedener Register<br />

in DTYCYC erfolgt indirekt.<br />

Ist PORTA_renab = L, d.h. der Rudereinfluss<br />

abgeschaltet, so wird der Modul EIN­<br />

FACH durchlaufen, der dem MODCON-S-<br />

Modul FAHRT äquivalent ist; den Registern<br />

CCPR1L <strong>und</strong> CCPR2L wird dann der gleiche<br />

Wert zugeteilt.<br />

3.5 Enkoder <strong>und</strong> Dekoder<br />

für eine RC-Anlage<br />

3.5.1 Problemstellung<br />

Prinzipiell kann man eine Fernsteuerungsanlage<br />

in sechs Funktionsblöcke unterteilen. Im Sender<br />

befinden sich die ersten drei, nämlich die Geber<br />

in Form von Steuerknüppeln bzw. Schieber <strong>und</strong><br />

Drehknöpfen, der Informationsgenerator, neudeutsch<br />

Enkoder genannt, <strong>und</strong> der HF-Sender,<br />

der die Information mittels Funk zu senden erlaubt.<br />

Im Empfänger sind dann die drei restlichen<br />

Funktionsblöcke HF-Empfänger zum Empfang<br />

der Information, Informationsauswertung<br />

(Dekoder) <strong>und</strong> schließlich die Empfängerperipherie<br />

in Form von Servos, Drehzahlstellern<br />

<strong>und</strong> Schaltstufen zu finden.<br />

Die Information wird in preisgünstigen<br />

Anlagen durch Impulsabstände, d.h. die Abstände<br />

zwischen zwei, im AM-Fall, kurzen HF-<br />

Signalabschaltungen (pulse position mode<br />

(PPM), übertragen. Die einzelnen Befehlsinformationen<br />

(Kanäle) werden dann <strong>einfach</strong><br />

hintereinander gehängt <strong>und</strong> bilden das Impulspaket,<br />

das von einer längeren, der Synchronisation<br />

des Empfängers dienenden Pause abgeschlossen<br />

wird. Impulspaket <strong>und</strong> Synchronisationspause<br />

zusammen bilden den RC-Frame,<br />

der eine konstante Dauer von um die 30 ms<br />

hat. Bei Computeranlagen hingegen werden<br />

die Geberstellungen mittels Binärcode (PCM)<br />

übermittelt, also Ein-/Aus-Tastungen des HF-


Trägers je nach Wert einzelner Bits, wozu die<br />

Geberinformation erst einmal digitalisiert werden<br />

muss. Da mit den die Geberstellungen repräsentierenden<br />

Zahlen auch eine Checksumme<br />

gesendet wird, die im Empfänger überprüft<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls als fehlerhaft identifiziert<br />

werden kann, ist diese Sendeart weniger störungsanfällig<br />

als die analoge Übermittlung<br />

durch Impulspausen variabler Länge.<br />

Im Dekoder des Empfängers wird die Gesamtinformation<br />

dann wieder auf die einzelnen<br />

Kanäle verteilt. wobei bei PPM-Modulation<br />

die Synchronisationspause den jeweiligen<br />

Beginn festlegt. Hier können dann auch die<br />

einzelnen Kanalsignale von einem Servo bzw.<br />

Drehzahlsteller direkt genutzt werden, während<br />

bei PCM-Modulation die übertragenden<br />

Zahlen erst wieder in von Servos lesbare Impulslängen<br />

übersetzt werden müssen.<br />

Von den sechs Funktionsblöcken einer RC-<br />

Anlage eignen sich Enkoder <strong>und</strong> Dekoder gut<br />

für den Einsatz eines Mikroprozessors. Zum<br />

Schluss dieses Buches wenden wir uns daher<br />

noch einem Senderenkoder (NVENKO) <strong>und</strong><br />

dem zugehörigem Empfängerdekoder (NVDE-<br />

KO) zu, mit denen das simultane Steuern von<br />

zwei Modellen möglich ist, wobei zwei weitere<br />

Modelle noch in Bereitschaft liegen <strong>und</strong><br />

wahlweise aktiviert werden können. Jedes Modell<br />

verfügt dabei über zwei Analogfunktionen<br />

für Lenkung <strong>und</strong> Fahrstufe <strong>und</strong> je 15 Schaltfunktionen<br />

(bei meinen Modellen sind es wegen<br />

der <strong>einfach</strong>eren Beschaffbarkeit von Zwölfstufenschaltern<br />

nur zwölf).<br />

Auf die HF-Module in Sender <strong>und</strong> Empfänger<br />

soll hier nicht eingegangen werden. Ich verwende<br />

in meinem Muster einen alten 27-MHz-<br />

AM-Sender <strong>und</strong> AM-Empfänger auf Basis des<br />

IC TCA-440, die ich schon seit mehr als 25<br />

Jahren benutze. Man kann im Schiffs- <strong>und</strong> Automodellbau<br />

aber auch fertig aufgebaute 433,92<br />

MHz-Module einsetzen, die weder HF-Justierungsarbeiten<br />

noch eventuelle postalische Genehmigungen<br />

benötigen. So habe ich z. B. in<br />

einem zweiten Muster die Module TX2 (Sender)<br />

<strong>und</strong> RX2 (Empfänger) von Radiometrix<br />

Frontseite des Sen­<br />

ders. Oben der<br />

Hauptschalter <strong>und</strong><br />

die Alarm-LED. Auf<br />

jeder Senderseite<br />

ein Drehknopf<br />

(Lenkung)<strong>und</strong><br />

Schieber (Fahrstu­<br />

fe), ein Zwölfstufen<br />

mit Auslöseschal­<br />

ter <strong>und</strong> darüber der<br />

Modellsektor für je<br />

ein Modell<br />

eingesetzt, die im Text <strong>und</strong> auch nach Herstellerangabe<br />

im Freien eine in der Praxis ausreichende<br />

Reichweite von etwa 300 m haben.<br />

Wie das entsprechende Bild verdeutlicht, ist<br />

bei meinem Sender die Frontplatte vertikal in<br />

zwei Hälften geteilt. Auf jeder Seite befindet<br />

sich ein Drehknopf für die Lenkung, ein Schiebepotenziometer<br />

für die Fahrmotoren <strong>und</strong> ein<br />

Zwölfstufenschalter nebst Ein-Aus-Schalter für<br />

die Aktivierung von <strong>Sonderfunktionen</strong>. Ein kleiner<br />

Schiebeschalter auf jeder der beiden Hälften<br />

oberhalb der Stufenschalter erlaubt darüber hinaus<br />

die Umschaltung zwischen zwei Modellen;<br />

ein Modell ist dann jeweils in Bereitschaft, während<br />

das andere gefahren werden kann.<br />

So viele Modelle lassen sich mit dem NAVI-<br />

CONT-Sender gleichzeitig kontrollieren,<br />

wobei zwei jeweils fahren können <strong>und</strong> die<br />

beiden anderen in Bereitschaft liegen (das<br />

U-Boot ist im Schlepp eine Fahrmodells)<br />

85


Jedes der beiden aktiven Modelle hat zwei<br />

analoge <strong>Funktionen</strong> (Lenkung <strong>und</strong> Fahrstufe)<br />

sowie einen 4-Bit-Schalter (=15 Schaltfunktionen)<br />

zur Verfügung. Zur Umschaltung zwischen<br />

aktivem <strong>und</strong> in Bereitschaft liegendem<br />

Modell wird noch eine weitere 2-Bit-Schaltfunktion<br />

benötigt. Insgesamt besteht die zu<br />

übertragende Information damit aus zwei mal<br />

zwei Analogkanälen, zwei 4-Bit-Schaltkanälen<br />

<strong>und</strong> zwei 2-Bit-Modellselektoren.<br />

NVENKO/NVDEKO benutzt eine Mischung<br />

aus den beiden oben angesprochenen<br />

Modulationsarten PPM <strong>und</strong> PCM. Die Analoginformationen<br />

(zwei Ruderstellungen <strong>und</strong><br />

zwei Fahrstufen) werden als PPM-Signal codiert,<br />

während die zwei Schalterstellungen (2<br />

mal 4 Bit), die beiden Modellselektoren (2 mal<br />

2 Bit) <strong>und</strong> das Paritäts-Bit für die Übertragungssicherheit<br />

in PCM übertragen werden.<br />

3.5.2 Enkoder für RC-Sender<br />

(NVENKO)<br />

3.5.2.1 Schaltung<br />

Ein uP vom Typ <strong>PIC</strong>-16F872 generiert das Impulspaket<br />

im RC-Sender. Er wird mit einem Takt<br />

von 10 MHz betrieben <strong>und</strong> erlaubt so, falls er­<br />

Schaltbild des Enkoders NVENKO für mei­<br />

nen AM-Sender nebst äußerer Beschat­<br />

tung. Bei Einsatz eines TX2-Sendermoduls<br />

entfällt der Spannungsregler (5V Betriebs­<br />

spannung) <strong>und</strong> der Trapezformer. Stattdes­<br />

sen wird der TX2 (Pin5) direkt an PIN 18<br />

des uP angeschlossen.<br />

86<br />

Sender Enkoder<br />

Der geöffnete<br />

Sender, zu se­<br />

hen sind die<br />

Senderplatine<br />

mit Radiometrix-<br />

TX2-Sendermo-<br />

dul (rechts) <strong>und</strong><br />

der uP (links)mit<br />

seinen verschie­<br />

denenAn­ schlüssen<br />

wünscht, eine Menge zusätzliche Rechenarbeit<br />

in den Impulspaketpausen wie z.B. exponentielle<br />

Steuerkennlinien, Mischung von Steuersignalen<br />

usw.; diese zusätzlichen Programmteile sind<br />

im Musterprogramm allerdings nicht vorhanden,<br />

da ich sie für meine Anwendungen nicht benötige.<br />

Eine Spannungsüberwachung des Senderakkus<br />

löst bei sich leerendem Akku Alarm aus, der<br />

durch eine blinkende LED angezeigt wird.<br />

Das Schaltbild zeigt den Impulsteils des Senders.<br />

Der uP erhält seine Versorgungsspannung<br />

von einem Spannungsregler, der in meinem Fall<br />

die 9-V-Versorgungsspannung des HF-Teils auf<br />

den 5-V-uP-Betrieb herunterregelt <strong>und</strong> seinen<br />

Arbeitstakt von einem Quarzoszillator.<br />

Die Potenziometer der Analogsignalgeber,<br />

zwei Drehpotis für die Lenkung <strong>und</strong> zwei Schiebepotis<br />

für die Fahrstufen, sind zusammen mit<br />

alle Dioden 1N4148<br />

Schaltbild einer Diodenmatrix für die Hex-<br />

zu Binärcodierung


Oszillogramm eines mit NVENKO modulier­<br />

ten AM-Sendersignals<br />

ihren zugehörigen Trimmern als Spannungsteiler<br />

geschaltet. Die beiden 4-Bit-Digitalschalter<br />

sind mit ihren Pull-down-Widerständen direkt<br />

an die entsprechenden Pins des Mikroprozessoren<br />

angeschlossen. Gewöhnliche Stufenschalter<br />

wie die leicht erhältlichen Zwölfstufer müssen<br />

mit einer Diodenmatrix an ihren Ausgängen<br />

allerdings noch zu Codierschaltern umgebaut<br />

werden. Auch die Ausgänge der beiden Schiebeschalter<br />

für die Modeliselektoren sind über<br />

pull-downs direkt an den entsprechenden Pins<br />

angeschlossen; sie haben die Codes „0l" für das<br />

eine <strong>und</strong> „10" für das andere Modell.<br />

Die Akkuspannung wird dem uP über einen<br />

Spannungsteiler zugeführt, dessen Knotenspannung<br />

mit fallender Akkuspannung gegenüber<br />

der geregelten <strong>und</strong> damit konstanten uP-Versorgungsspannung<br />

abfällt, was dann uP-intern ausgewertet<br />

werden kann <strong>und</strong> gegebenenfalls zum<br />

Blinken einer Alarm-LED führt.<br />

Am Signalausgang des uP sorgt dann noch<br />

eine Transistorentkopplungsstufe für eine leichte<br />

Abr<strong>und</strong>ung der Rechtecksignale (Trapezformer),<br />

bevor es zum Modulatoreingang der HF-<br />

Stufe geht.<br />

3.5.2.2 Das Programm<br />

NVENKO.asm<br />

Das Ablaufdiagramm zeigt die Funktion des<br />

Programms NVENKO.asm. Die Endlosschleife<br />

beginnt hier am Label NEWPAK, umfasst<br />

so fast das gesamte Programm <strong>und</strong> startet, wie<br />

gewohnt, mit der Initialisierung der Ports. Auch<br />

der Timer muss initialisiert werden, weil TMRO<br />

zwischendurch um framdi reduziert werden<br />

muss, um mit der gegebenen Taktfrequenz einen<br />

genügend langen RC-Frame zu erreichen<br />

(> 256). Eine erste Analog-Digital-Wandlung<br />

von RA4 dient der Überwachung der Akkuspannung<br />

<strong>und</strong> führt bei einer Unterschreitung<br />

zum Alarm, d.h. einer niederfrequenten Wechselspannung<br />

am Alarm-Pin, die eine angeschlossene<br />

LED blinken lässt.<br />

Der Rest der linken Kolonne im Ablaufdiagramm<br />

beschreibt das Einlesen der Analog- <strong>und</strong><br />

Digitalinformation, d.h. die Analog-digital-Wandlung<br />

der vier Poti-Spannungen in einer Schleife<br />

mit indirekter Adressierung <strong>und</strong> die direkte Abfrage<br />

der mit den Schaltern (Stufenschalter <strong>und</strong><br />

Modeilselektoren) verb<strong>und</strong>enen Pins.<br />

In der Mitte des Ablaufdiagramms beginnend<br />

mit dem Label SYNCHR wird der RC-<br />

Frame erzeugt, indem so lange gewartet wird,<br />

bis der Timer nach Überlauf wieder null wird.<br />

NVENKO<br />

Ablaufdiagramm des Programms NVENKO<br />

S7


Mit dem Label FRAME startet die Erzeugung<br />

des Impulspakets, wozu für die Analogsignale<br />

einmal mehr die indirekte Adressierung<br />

zum Einsatz kommt. Für jeden der vier<br />

Analogkanäle beginnt das Signal mit der Erzeugung<br />

des 0,4 ms dauernden Impulses durch<br />

High-Schaltung des Senders (SNDOFF, bei<br />

Amplitudenmodulation entspricht das der im<br />

entsprechenden Oszillogramm erkennbaren<br />

HF-Abschaltung). Danach wird der Sender für<br />

konstante 0,6 ms <strong>und</strong> dann für eine weitere,<br />

vom jeweiligen Analog wert (INDF) abhängige<br />

Zeit LOW geschaltet (HF ein bei Amplitudenmodulation).<br />

Das Viererpaket der Analogkanäle<br />

wird mit einem weiteren 0,4 ms dauernden<br />

Impuls abgeschlossen.<br />

Es folgt in der DIGBIT-Schleife die Übertragung<br />

der 12 Bits des 2x2-Modellselektors<br />

MDSEL <strong>und</strong> des 2x4-SWITCH (Schalter 1<br />

untere, Schalter 2 obere 4 Bits), indem der Sender<br />

je nach Wert des Bits MDSEL,3 für 0,5 ms<br />

High bzw. Low geschaltet wird (Subroutinen<br />

SNDOFF bzw. SNDON) <strong>und</strong> danach alle Bits<br />

in MDSEL <strong>und</strong> SWITCH jeweils um eine Stelle<br />

nach links verschoben werden.<br />

Das gleiche Verfahren wird dann auch noch<br />

für das Parity-Bit angewendet, das vor dem<br />

Abschlussimpuls von ebenfalls 0,4 ms gesendet<br />

wird. Das Parity-Bit ist das nullte Bit der<br />

Summe aller -1 - Bits in MDSEL <strong>und</strong> SWITCH<br />

<strong>und</strong> dient dem Test der Übertragungsgüte.<br />

3.5.2.3 Praktische Hinweise<br />

Unter der Überschrift „— Benutzerspezifische<br />

Konstanten —" sind im Programmkopf wieder<br />

einige Parameter aufgelistet, die vom Benutzer<br />

den eigenen Wünschen angepasst werden können.<br />

Da ist zunächst der Unterspannungsalarm<br />

für den Senderakku, der mit vakku justiert <strong>und</strong><br />

dessen Blinkfrequenz mit blink definiert werden<br />

kann. Aber auch die Signalcharakteristika<br />

können hier modifiziert werden, was dann<br />

allerdings auch Einfluss auf die entsprechenden<br />

Größen in NVDEKO.asm hat.<br />

SS<br />

Programmteile für eine eventuelle weitere<br />

Bearbeitung der Eingabewerte, z.B. Mixer oder<br />

exponentielle Ruderkennlinien, müssten vor<br />

dem Label SYNCHR ins Programm<br />

NVENKO.asm eingefügt werden. Hierfür steht<br />

noch einige Rechenzeit zur Verfügung, die im<br />

Muster noch in der Synchronisationswarteschleife<br />

vergeudet wird.<br />

3.5.3 Signaldekoder<br />

für RC-Empfänger (NVDEKO)<br />

Die vom Demodulator des Fernsteuerempfängers<br />

kommenden Information wird mit einem<br />

<strong>PIC</strong>-16C505 mit internem Taktoszillator dekodiert.<br />

Das benötigte Programm heißt NV­<br />

DEKO <strong>und</strong> spaltet das mit NVENKO codierte<br />

Impulspaket wieder in die vier Analog-<br />

(zweimal Lenkung <strong>und</strong> zweimal Fahrstufe) <strong>und</strong><br />

drei Digitalinformationen (Modeilselektor <strong>und</strong><br />

zwei 4-Bit-Schalter) auf. Durch zwei am Empfängergehäuse<br />

angebrachte Schiebeschalter<br />

wird jeweils entschieden, welches Analogsignalpaar<br />

sowie welcher der beiden 4-Bit-Schalter<br />

vom Empfänger verwendet wird (Schalter<br />

AS) bzw. welches der beiden Modelle einer<br />

Senderseite mit einem MDSEL-Befehl stillgelegt<br />

bzw. aktiviert wird (Schalter MS). Zwei<br />

Modelle mit gleichem AS müssen dann also<br />

verschiedene MS-Stellungen haben, um abwechselnd<br />

betrieben werden zu können. Auf<br />

Oszillogramm des Signals am Demodula-<br />

torausgang eines meiner AM-Empfänger<br />

(zum Sendersignal kompatibel)


Ein 433-MHz-Empfänger mit dem Radiome-<br />

trix-RX2-Empfängermodul auf der oberen<br />

Empfängerhälfte. Darunter der NVENKO-uP<br />

<strong>und</strong> außen am Gehäuserand die beiden<br />

Umschalter. Die Buchsenleiste neben dem<br />

uP dient der Verbindung mit einer MOD-<br />

CON- bzw. MULTINAUT/NAVIGUARD-Plati­<br />

ne, die kopfüber im Empfängergehäuse an­<br />

geordnet wird<br />

einem stillgelegten Modell werden Ruder- <strong>und</strong><br />

Schalterinformationen unterdrückt, wobei im<br />

Falle der Schalterinformation allerdings Ausnahmen<br />

möglich sind, die im Programm (Subroutine<br />

DISABLE) definiert werden können<br />

(die Fahrstufeninformation wird in meinen<br />

Anlagen nicht unterdrückt, da das in den angeschlossenen<br />

Geräten eine RC-Fehlermeldung<br />

auslösen würde). Alle Schalterstellungen können<br />

nach Maßgabe einer programminternen<br />

Tabelle (TRGPOS) auch als Trigger, d.h. mit<br />

begrenzter EIN-Zeit, ausgegeben werden.<br />

Die beiden Analogausgänge des uP werden<br />

direkt zur Ansteuerung von Servo <strong>und</strong><br />

Drehzahlsteller verwendet. Wegen der begrenzten<br />

Anzahl von I/O-Pins gehen die Schalterstellungen<br />

als 4-Bit-Zahl über ein mehradriges<br />

Flachbandkabel an den Treiber, ein separates<br />

Bauteil, das in meinen Modellen auch räumlich<br />

vom Empfänger getrennt ist. Daneben individuell<br />

ausgegeben werden die Schalterstellungen<br />

-1- (R_enable) <strong>und</strong> -2- (Memoryschalter),<br />

die auf meinen Vierwellenmodellen zur<br />

zeitweisen Abschaltung der äußeren Wellen<br />

verwendet werden. Auch MDSEL wird als Pin<br />

F_enable separat geführt, da es ebenfalls in<br />

meinen Drehzahlstellern benötigt wird.<br />

3.5.3.1 Schaltung<br />

Das Schaltbild zeigt den Dekoderteil des Empfängers<br />

<strong>und</strong> den Digitaltreiber, also den Teil<br />

der Schaltung, der die jeweiligen im Dekoder<br />

festgestellten Schalterstellungen dann in handfeste<br />

Ströme für die Schaltung der <strong>Sonderfunktionen</strong><br />

umsetzt.<br />

Das vom Demodulator des Empfängers<br />

kommende RC-Signal wird am Schmitt-Trigger-Eingang<br />

des uP eingespeist, alle anderen<br />

Pins sind Ausgänge, wobei die beiden Analogsignale<br />

direkt genutzt werden können.<br />

Der Treiber wandelt die vom Dekoder<br />

kommende 4-Bit-Zahl in Einzelsignale um,<br />

die so verstärkt werden, dass sie zum Schalten<br />

größerer Lasten (einige Ampere) verwendet<br />

werden können. Die 4-Bit-Zahl wird dazu<br />

zunächst in 15 Einzelsignale umgewandelt,<br />

wozu zwei CMOS-ICs <strong>und</strong> ein Gatter benötigt<br />

werden. Die Stromverstärkung besorgt<br />

dann für jede Schalterstellung eine eigene<br />

Transistorstufe, der wegen der in meinen Anlagen<br />

positiven Massenschiene ein Inverter<br />

vorgeschaltet werden muss; im Schaltbild sind<br />

der Einfachheit halber nur zwei Endstufen<br />

dargestellt.<br />

Wie schon erwähnt, erlaubte die begrenzte<br />

Anzahl von IC-Pins nur einen Memoryschalter,<br />

was bei vielen Anwendungen zu wenig ist,<br />

will man <strong>Sonderfunktionen</strong> oft doch für längere<br />

Zeit ein- bzw. aus<strong>schalten</strong>. Im Treiber wurden<br />

daher weitere „Memorys" auf konventionelle<br />

Art mit Flipflops realisiert (zwei Flip-<br />

DEKODER-Treiber<br />

Schaltbild des Dekoders NVDEKO <strong>und</strong> der<br />

notwendigen Schaltertreiber<br />

89


flops in einem CMOS-4027), wofür ein Beispiel<br />

in der rechten unteren Schaltbildhälfte<br />

eingezeichnet ist.<br />

3.5.3.2 Das Programm<br />

NVDEKO.asm<br />

Wie das Ablaufdiagramm des Programms<br />

NVDEKO.asm zeigt, besteht es aus drei charakteristischen<br />

Abschnitten, nämlich dem Lesen<br />

der RC-Information (linke Bildseite), der<br />

Auswertung <strong>und</strong> Ausgabe der Schalterinformation<br />

in der Mitte sowie der Ausgabe der Analoginformation<br />

in der unteren rechten Bildseite.<br />

Mit dem Label SYNCHO beginnt die Auswertung<br />

des RC-Signals, wobei zunächst der<br />

Beginn der Information durch Bestimmung der<br />

Pausenlänge mit dem Timer TMRO ermittelt<br />

wird. Ist das LOW-Signal kürzer als smin, liegt<br />

keine Pause vor, ist es länger als smax, ist das<br />

RC-Signal gestört <strong>und</strong> das Programm verzweigt<br />

zum Fehlerabschnitt (Label RCERR).<br />

TMRO zwischen smin <strong>und</strong> smax deutet auf<br />

die richtige Synchronisationspause hin <strong>und</strong> das<br />

Programm kann mit der mittels indirekter Adressierung<br />

durchgeführten Auswertung der Analoginformation<br />

beginnen. Zunächst wird der HIGH-<br />

Impuls ausgemessen (Subroutine EVIPHIGH), der<br />

eine Länge von mindestens 0,29 ms haben sollte,<br />

um nicht als fehlerhaft erkannt zu werden; die<br />

Kanalinformation (INDF) wird der Länge des<br />

HIGH-Impulses entsprechend 40 (= 0,4 ms) gesetzt.<br />

Danach wird INDF bis zum folgenden<br />

HIGH-Impuls in 10-us-Schritten hochgezählt. Bei<br />

einem Überlauf von INDF liegt ein Signalfehler<br />

vor (Kanalsignal zu lang), weswegen das Programm<br />

ebenfalls nach RCERR verzweigt. Nach<br />

ordnungsgemäßer Impulslängemessung wird das<br />

Ergebnis noch auf Plausibilität untersucht<br />

impmn < INDF < impmx<br />

<strong>und</strong> andernfalls die Fehlerflagge gesetzt,<br />

was nach Abarbeitung der vier Analogkanäle<br />

ebenfalls zum Sprung nach RCERR führt.<br />

90<br />

Generelles Ablaufdiagramm des Programms<br />

NVDEKO<br />

NVDEKO<br />

Generalplan<br />

Sonst werden die 12 Bits der Schalterinformation<br />

verarbeitet, indem in der Subroutine<br />

PEGEL der jeweilige Signalpegel über eine<br />

längere Zeitdauer bestimmt <strong>und</strong> W beim Rücksprung<br />

je nach Pegelwert null oder eins gesetzt<br />

wird. W wird dann zu DIGS_c addiert, was<br />

einer W-abängigen Änderung des nullten Bits<br />

von DIGS_c gleichkommt. Gleichzeitig wird<br />

W zum Parity-Bit (PARBIT) addiert. Die<br />

Schleife mit dem Startlabel BITNEXT wird<br />

zwölfmal durchlaufen, wobei die Bits in<br />

DIGS_c <strong>und</strong> MDSL_c jeweils um eins nach<br />

links verschoben werden (das erste eingelesene<br />

Bit ist daher schließlich MDSL_c,3, das<br />

oberste gültige Bit).<br />

Zum Abschluss wird noch das Parity-Bit<br />

gelesen (I), das mit dem beim Einlesen ermittelten<br />

Wert PARBIT identisch sein muss,


andernfalls liegt ein Fehler der Digitalübertragung<br />

(FLAG,1) vor.<br />

Mit der Prüfung des abschließenden, 0,4<br />

ms dauernden HIGH-Impulses ist das Lesen<br />

des Impulspakets beendet (Label RCEND),<br />

wonach der Timer zurückgesetzt wird, um die<br />

Länge der Synchronisationspause ermitteln zu<br />

können. Bei fehlerfreiem Signal (FLAG,0=L)<br />

beginnt am Label SELEC die Auswertung mit<br />

der Wahl der für den jeweiligen Empfänger<br />

gültigen Analoginformation anhand des Auswahlschalters<br />

AS.<br />

Ist auch die Übertragung der Schalterinformationen<br />

fehlerfrei (FLAG,1=L), werden anhand<br />

von AS auch der gültige 4-Bit-Schalter<br />

<strong>und</strong> der Modellselektor MDSL_c festgelegt.<br />

Dessen Wert muss für hld_M RC-Frames stabil<br />

sein (Störungsunterdrückung), bevor er in der<br />

weiteren Modellselektion verwendet wird, wo<br />

in Abhängigkeit des Auswahlschalters MS <strong>und</strong><br />

des Wertes von MDSL_c das Modell entweder<br />

stillgelegt (FLAG,4=L <strong>und</strong> PORTB,fen=L) oder<br />

aktiviert wird.; FLAG,4 sorgt hier uP-intern für<br />

die Abschaltung des Rudersignals <strong>und</strong> die Unterdrückung<br />

von Schalterstellungen, PORTB,fen<br />

ist ein Ausgangssignal des uP, das in meinen<br />

Drehzahlstellern zur Fahrmotorabschaltung verwendet<br />

werden kann.<br />

Analog zu MDSL_c wird, beginnend am Label<br />

PRUEF2, auch für den 4-Bit-Schalter DIGS_c<br />

eine Störungsunterdrückung durchgeführt, die hier<br />

in Abhängigkeit der Schalterstellung allerdings<br />

unterschiedlich lang ausfallen kann (Tabelle<br />

STORU). Ist sie erfolgreich, so wird einmal die<br />

Tabelle TRIGER aufgerufen, wo für die betreffende<br />

Schalterstellung eine Triggerzeit bestimmt<br />

wird; Triggerzeit null bedeutet kein Trigger. Dann<br />

wird die Subroutine SWITCH aufgerufen, in der<br />

ausgewählte Schalterstellungen noch speziell bearbeitet<br />

werden (Trigger, Flipflop).<br />

Im Modul ANALOG werden schließlich<br />

die Servo- bzw. Drehzahlstellersignale erzeugt,<br />

indem der jeweilige uP-Pin für jeweils LRD x<br />

10 us bzw. LFH x 10 us aktiv gemacht wird.<br />

LRD <strong>und</strong> LFH sind dabei die Werte, die bei<br />

der Analogsignalmessung in 10-ps-Schritten<br />

hochgezählt wurden. Bei gesetzter FLAG,4<br />

(Modell abgeschaltet) wird die Ausgabe des<br />

Rudersignals übersprungen.<br />

NVDEKO unterscheidet zwei Signalfehler,<br />

nämlich den Analog- <strong>und</strong> den Digitalsignalfehler<br />

(FLAG,0 bzw. FLAG, 1). Im Falle eines Analogsignalfehlers<br />

geschieht errskp RC-Frames<br />

nichts, d.h., das Programm gibt während dieser<br />

Zeit die alten Analogsignale aus, unterdrückt<br />

aber die Digitalinformation. Danach werden<br />

Ruder- <strong>und</strong> Fahrsignale abgestellt <strong>und</strong> gewartet,<br />

bis das RC-Signal wieder in Ordnung ist.<br />

Ist nur die Digitalinformation gestört<br />

(FLAG,1=H), so wird diese <strong>einfach</strong> nicht bearbeitet.<br />

Das Modell kann während dieser Zeit<br />

normal gesteuert werden, verfügt aber über<br />

keine <strong>Sonderfunktionen</strong>.<br />

3.5.3.3 Praktische Hinweise<br />

Unter der Überschrift „— Benutzerspezifische<br />

Konstanten —" sind im Programmkopf wieder<br />

einige Parameter aufgelistet, die sich vom Benutzer<br />

anpassen lassen. Mit dig_r <strong>und</strong> dig_ff<br />

können die Schalterstellungen definiert werden,<br />

die an einzelnen Pins gesondert ausgegeben werden,<br />

in meinen Empfängern ein Schaltbefehl für<br />

die Aktivierung der Ruderunterstützung meiner<br />

Drehzahlsteller (R_enable) <strong>und</strong> eine Schalterstellung<br />

mit Memoryfunktion. Einzelne Schalterstellungen<br />

lassen sich, wie schon erwähnt, in<br />

der Tabelle TRIGER auch als Trigger definieren;<br />

wird hier eine Null gesetzt, ist die entsprechende<br />

Schalterstellung kein Trigger.<br />

In der Tabelle DISABL können Schalterstellungen<br />

definiert werden, die abweichend von<br />

der Norm auch bei nur in Bereitschaft liegendem,<br />

aber abgeschaltetem Modell aktiv bleiben.<br />

Mit der Tabelle STORU kann schließlich<br />

für jede Schalterstellung eine individuelle<br />

Schaltverzögerung vorgegeben werden, die<br />

auch der Störungsunterdrückung dient; bei sicherheitsrelevanten<br />

Schalterstellungen (z.B.<br />

dem Zünden von Feuerwerk), sollte man diesen<br />

Wert nicht zu klein wählen.<br />

91


4 Anhang<br />

4.1 Literatur<br />

Es ist nicht meine Absicht, die reichliche Literatur<br />

zum Thema Mikroprozessoren oder<br />

Schiffmodell auch nur zum Teil aufzulisten.<br />

Ich will mich vielmehr auf einige wenige Bücher<br />

<strong>und</strong> Zeitschriften beschränken, die ich<br />

selber öfter konsultiere oder mehr oder weniger<br />

regelmäßig durchblättere.<br />

Ob die zitierte Literatur in Deutsch oder<br />

Englisch ist, ersieht man fast immer aus dem<br />

Titel.<br />

4.1.1 Zeitschriften<br />

• Elektor. Elektor-Verlag, Aachen<br />

(erscheint monatlich in Deutsch)<br />

• ModellWerft. Verlag für Technik <strong>und</strong><br />

Handwerk, Baden-Baden<br />

(erscheint monatlich in Deutsch)<br />

• Schiffsmodell. Neckar-Verlag,<br />

Villingen-Schwenningen<br />

(erscheint monatlich in Deutsch)<br />

4.1.1 Handbücher (Manuals)<br />

• Kohtz, Dieter: Messen, Steuern <strong>und</strong> Regeln<br />

mit <strong>PIC</strong>-Mikrokontrollern. Franzis Verlag,<br />

1998, ISBN 3-7723-6154-4<br />

92<br />

• Microchip: MPLAB (IDE, Simulator,<br />

Editor) User's Guide, Report DS51025D,<br />

Microchip Technology Inc., 2000<br />

(download von www.microchip.com)<br />

• Microchip: MP ASM (with MPLINK and<br />

MPLIB) User's Guide, Report DS33014F,<br />

Microchip Technology Inc., 1997<br />

• Microchip: <strong>PIC</strong>micro Mid-Range MCU<br />

Family Reference Manual, Report<br />

DS33023A, Microchip Technology Inc.,<br />

1997 (download von www.microchip.com)<br />

• Microchip: Fixed Point Routines (AN617), Report<br />

DS00617B, Microchip Technology Inc.,<br />

1996 (download von www.microchip.com)<br />

• Microchip: <strong>PIC</strong>12C5XX Datenblatt, Report<br />

DS40139E, Microchip Technology Inc.,<br />

1999 (download von www.microchip.com)<br />

• Microchip: <strong>PIC</strong>12C67X Datenblatt, Report<br />

DS30561 A, Microchip Technology Inc.,<br />

1997 (download von www.microchip.com)<br />

• Microchip: <strong>PIC</strong>16C505 Datenblatt, Report<br />

DS40192C, Microchip Technology Inc.,<br />

1999 (download von www.microchip.com)<br />

• Microchip: <strong>PIC</strong>16C71X Datenblatt, Report<br />

DS30272A, Microchip Technology Inc.,<br />

1997 (download von www.microchip.com)<br />

• Microchip: <strong>PIC</strong>16F872 Datenblatt, Report<br />

DS30221 A, Microchip Technology Inc.,<br />

1999 (download von www.microchip.com)<br />

• Microchip: <strong>PIC</strong>16F87X Datenblatt, Report<br />

DS30292C, Microchip Technology Inc.,<br />

2001 (download von www.microchip.com)


4.2 Platinenlayouts <strong>und</strong> Liste der Programme auf der CD-ROM<br />

4.2.1 Platinenlayouts <strong>und</strong> Bestückungspläne<br />

4.2.1.1 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für PENTA-S<br />

4.2.1.2 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für RADAR<br />

4.2.1.3 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für ZUND<br />

4.2.1.4 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für DUOSIG<br />

93


4.2.1.5 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für S2PWM<br />

4.2.1.6 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für MONONAUT<br />

4.2.1.7 Platinenlayout <strong>und</strong> Bestückungsplan für MODCON<br />

94


4.2.2 Liste der Programme<br />

auf der ModellWerft-Homepage<br />

www.modellwerft.de/downloads<br />

4.2.2.1 <strong>PIC</strong>-Sourceprogramme<br />

(.asm)<br />

autonaut.asm<br />

1 -kHz-PWM-Fahrstufenregler für automatische<br />

Fahrstufenanpassung eines Modells an eine Regelgröße<br />

blink.asm<br />

Demonstration für den Programmaufbau.<br />

BLINK erzeugt ein Blinksignal beliebig wählbarer<br />

Sequenz <strong>und</strong> Frequenz (im Muster ist<br />

eine SOS-Blinkfolge programmiert).<br />

dcnaut.asm<br />

Die Fahrstufe wird als 4-Bit-Zahl ausgegeben<br />

<strong>und</strong> mit einem speziellen Treiber in eine belastungskompensierten<br />

Klemmspannung umgewandelt<br />

(DA-Wandler). Mit Logikpegel abschaltbare<br />

Ruderunterstützung bei Hartrudermanövern<br />

durch individuelle Umpolung der dem<br />

Ruderausschlag zugewandten Welle oder Drehzahlreduzierung<br />

bei Hartrudermanövern (Antikräng)<br />

bei abgeschalteter Ruderunterstützung.<br />

duosig.asm<br />

Synthetische Erzeugung eines Typhonsignals<br />

<strong>und</strong> einer Zerstörersirene<br />

mdc_d.asm<br />

Kombiniert zwei Impulsdrehzahlsteller mit der<br />

Modellüberwachung NAVGUARD. Bei größeren<br />

Ruderausschlägen können so nicht nur<br />

die Umpolrelais, sondern auch die Fahrstufen<br />

der beiden Motorseiten individuell beeinflusst<br />

werden.<br />

mcd_p.asm<br />

Kombiniert einen Impulsdrehzahlsteller mit<br />

Ruderunterstützung (MLTNAUT) mit der Modellüberwachung<br />

NAVGUARD <strong>und</strong> dem Automatikregler<br />

AUTONAUT<br />

mdc_s.asm<br />

Kombiniert einen Impulsdrehzahlsteller mit<br />

Ruderunterstützung (MLTNAUT) mit der Modellüberwachung<br />

NAVGUARD<br />

mltnaut.asm<br />

2-kHz-Drehzahlsteller mit durch Logikpegel<br />

abschaltbarer individueller Umpolung der dem<br />

Ruderausschlag zugewandten Welle (Ruderunterstützung)<br />

bzw. Drehzahlreduzierung bei<br />

Hartrudermanövern (Antikräng) bei abgeschalteter<br />

Ruderunterstützung, Anfahrverbesserung<br />

durch Motorkick, Alarmausgabe von RC-Signalfehler<br />

nebst Abschaltung <strong>und</strong> durch weiteren<br />

Logikpegel abschaltbare äußere Wellen bei<br />

Vierwellenmodellen<br />

mono.asm<br />

Mit Logikpegel abschaltbarer 2-kHz-Drehzahlsteller.<br />

Ansteuerung des Fahrmotors erfolgt<br />

entweder via Transistorbrücke (Motorleistungen<br />

bis etwa 600 mA) oder nach Modifizierung<br />

im Programm via Leistungstreiber<br />

<strong>und</strong> Umpolrelais; mit „Motorkick" zur Anfahrverbesserung,<br />

Leckdetektion <strong>und</strong> Alarmausgabe<br />

bei RC-Signalfehler (Blinken).<br />

navgrd.sm<br />

Überwacht modellrelevante Parameter wie RC<strong>und</strong><br />

Fahrakkuspannungen, Leck <strong>und</strong> RC-Signalstörungen<br />

<strong>und</strong> blinkt im Alarmfall ein entsprechendes<br />

Morsetelegramm über einen Signalscheinwerfer<br />

nvdeko.asm<br />

Empfängersignaldekoder für die mit NVEN-<br />

KO erzeugten Steuersignale<br />

nvenko.asm<br />

Senderenkoder zur gleichzeitigen Steuerung von<br />

zwei aktiven <strong>und</strong> zwei in Bereitschaft liegenden<br />

Modellen, wobei zwischen aktiven <strong>und</strong> in Bereitschaft<br />

liegenden Modellen jederzeit umgeschaltet<br />

werden kann. Jedes Modell verfugt dabei<br />

über zwei analoge (Lenkung <strong>und</strong> Fahrstufe) <strong>und</strong><br />

15 digitale, d.h. Schaltfunktionen.<br />

95


pentas.asm<br />

Fünffachschalter aus einem Servosignal (elektronische<br />

Magnetorgel)<br />

radar.asm<br />

Erzeugung der vier Strangsignale zur Ansteuerung<br />

von Miniaturschrittmotoren zum Antrieb<br />

von Modellradarschirmen<br />

radznd.asm<br />

Eine speziell für den Einsatz im 5-V-Bordnetz<br />

von Kleinmodellen entwickelte Kombination<br />

von RADAR.asm <strong>und</strong> ZUND.asm<br />

s2pwm-0.asm<br />

Wie s2pwm-l, jedoch ohne Justierungsmöglichkeit<br />

des Servoausschlags oder der Servolaufzeit<br />

s2pwm-l.asm<br />

Programm erzeugt aus Ein-Aus-Schaltersignalen<br />

Impulsketten zur Ansteuerung eines Servos,<br />

das dann <strong>Sonderfunktionen</strong> auf Modellen<br />

betätigen kann. Durch Selektion an einem<br />

„Mäuseklavier" können verschiedene Auslenkarten<br />

(Trigger, Ausschlag aus Servomitte sowie<br />

Ausschlag nach beiden Seiten) eingestellt<br />

werden.<br />

z<strong>und</strong>.asm<br />

Erzeugt die Gatespannung für den FET-Leistungstreiber<br />

zur Stromschaltung eines Glühdrahtes.<br />

ZUND beinhaltet eine Störungsunterdrückung,<br />

die Begrenzung des Glühzeit auf<br />

wenige Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eine Verdreifachung<br />

96<br />

der Gatespannung bei niedrigen Betriebsspannungen.<br />

4.2.2.2 FORTRAN-<br />

Unterstützungsprogramme<br />

(.for)<br />

knn.for<br />

Programm erzeugt die Motorkennlinientabelle<br />

FKNLI in einer direkt in verschiedene Drehzahlstellerprogramme<br />

kopierbaren Form. Parametereingabe<br />

direkt im Code. Das Ausgabefile<br />

ist „knn.asm".<br />

k-rnn.for<br />

Programm erzeugt die Tabellen FKNLI (Motorkennlinie)<br />

<strong>und</strong> RKNLI (Rudereinfluss) in<br />

einer direkt in die MODCON-Programme kopierbaren<br />

Form. Parametereingabe direkt im<br />

Code. Das Ausgabefile ist „dnn.asm".<br />

morse.for<br />

Programm erzeugt den Morsecode von im File<br />

„messg.in" vorgegebenen Meldungen <strong>und</strong> gibt<br />

ihn in einer direkt in NAVGRD bzw. MOD-<br />

CON kopierbaren Form auf dem File<br />

„morse.asm" aus.<br />

rknn.for<br />

Programm erzeugt die Rudereinflusstabelle<br />

RKNLI in einer direkt in verschiedene Drehzahlsteller-<br />

Programme kopierbaren Form. Parametereingabe<br />

direkt im Code. Das Ausgabefile<br />

ist „rnn.asm".


<strong>Funktionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Sonderfunktionen</strong><br />

<strong>einfach</strong> <strong>schalten</strong><br />

<strong>PIC</strong>-Mikroprozessoren im Schiffsmodell<br />

<strong>Sonderfunktionen</strong> im Schiffsmodell - dazu braucht man heute keine<br />

komplizierten Schaltungen zusammenlöten, ein programmierbarer<br />

Mikroprozessor genügt.<br />

Dirk Lübbesmeyer bietet in diesem Buch das ganze Know-how, wie<br />

man moderne Mikroprozessoren für <strong>Sonderfunktionen</strong> einsetzen<br />

kann. Zunächst werden die Gr<strong>und</strong>lagen erklärt <strong>und</strong> die zur<br />

Programmierung notwendige Hard- <strong>und</strong> Software beschrieben, dann<br />

geht es um die Erstellung von eigenen Mikroprozessorprogrammen.<br />

Ein umfangreicher Teil stellt dann viele unterschiedliche<br />

Anwendungen vor, z.B. Fünffachschalter aus einem Funktionssignal,<br />

Schrittmotorsteuerung für einen Radarschirm, Typhon- <strong>und</strong><br />

Sirenensignalgenerator, Überwachung von Akkuspannungen,<br />

diverse Drehzahlsteller, Mehrmodellsteuerung <strong>und</strong> einiges mehr.<br />

Alles wird auch dem elektronisch weniger versierten Modellbauer<br />

ausführlich erklärt, dazu sind die Schaltungen, Platinenlayouts <strong>und</strong><br />

Bestückungspläne abgebildet <strong>und</strong> auf der Homepage<br />

www.modellwerft.de im Bereich Downloads findet man alle<br />

beschriebenen Programme.<br />

VTH-Fachbuch<br />

Best.-Nr. 310.2119-Preis: 13,00 € [D]<br />

ISBN 3-88180-719-5

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