AUTOINSIDE Ausgabe 6 – Juni 2018
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AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Warum das Öl- und Schmierstoffgeschäft<br />
in die Garage gehört<br />
Seiten 10 <strong>–</strong> 27<br />
Warum Kennzahlen ein wichtiges<br />
Führungsinstrument sind<br />
Seiten 28 <strong>–</strong> 35<br />
Wie Garagen künftig mit Kundendaten<br />
umgehen müssen<br />
Seite 36<br />
WENN SIE VIEL VORHABEN.<br />
Wer Herausforderungen sucht, braucht einen starken und verlässlichen Partner. Darum<br />
sorgt MOTOREX mit einem umfassenden Sortiment erstklassiger Schmier- und Pflegemittel<br />
sowie dem besten Support dafür, dass Motorfahrzeuge auch in anspruchsvollen<br />
Situationen ihr Bestes geben können. Vertrauen Sie auf einen Partner, der seit 100 Jahren<br />
vollen Einsatz leistet. www.motorex.com
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Wer Herausforderungen sucht, braucht einen starken und verlässlichen Partner. Darum<br />
sorgt MOTOREX mit einem umfassenden Sortiment erstklassiger Schmier- und Pflegemittel<br />
sowie dem besten Support dafür, dass Motorfahrzeuge auch in anspruchsvollen<br />
Situationen ihr Bestes geben können. Vertrauen Sie auf einen Partner, der seit 100 Jahren<br />
vollen Einsatz leistet. www.motorex.com<br />
Warum das Öl- und Schmierstoffgeschäft<br />
Warum Kennzahlen ein wichtiges<br />
Wie Garagen künftig mit Kundendaten<br />
INHALT<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
36 Unwissen schützt vor Strafe nicht:<br />
Nach zwei Jahren Übergangsfrist<br />
müssen Garageninhaber die<br />
Regeln der neuen Datenschutzverordnung<br />
der EU seit dem 25. Mai<br />
verpflichtend umsetzen. AGVS-<br />
Rechtsexpertin Olivia Solari klärt<br />
über Rechte und Pflichten auf.<br />
Öl / Schmierstoffe<br />
10 Mit dem richtigen Produkt effizient im Auto<br />
und im Betrieb unterwegs<br />
14 Zu Besuch bei British Classic Cars in Knonau<br />
18 Es lebe die Öl-Vielfalt: ein Überblick<br />
23 Qualitätsbewusstsein als Verkaufsfaktor<br />
24 Was Öl-Riese Total in der Schweiz vorhat<br />
26 Mit diesen Produkten läuft das Zusatzgeschäft<br />
wie geschmiert<br />
40 Der Oldtimerbestand wächst <strong>–</strong> und<br />
dank der Höheren Berufsbildung<br />
zum Fahrzeugrestaurator bleibt<br />
das Wissen über Reparatur<br />
und Wartung erhalten. Der<br />
AGVS ehrte jüngst seine ersten<br />
eidgenössisch diplomierten<br />
Fahrzeugrestauratorinnen und<br />
-restauratoren.<br />
56 Rund 1000 Gäste, unter ihnen 508<br />
stimmberechtigte Inhaber, haben<br />
an der ESA-Generalversammlung<br />
in Interlaken ein Rekordergebnis<br />
ihrer ESA zur Kenntnis genommen.<br />
ESA-CEO Giorgio Feitknecht im<br />
Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />
AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
in die Garage gehört<br />
Seiten 10 <strong>–</strong> 27<br />
Führungsinstrument sind<br />
Seiten 28 <strong>–</strong> 35<br />
umgehen müssen<br />
Seite 36<br />
WENN SIE VIEL VORHABEN.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />
Titelseite:<br />
«Wenn Sie viel<br />
vorhaben» <strong>–</strong><br />
Motorex als<br />
starker und<br />
verlässlicher<br />
Partner.<br />
Management / Führung<br />
28 Das Einmaleins der Kennzahlen zur<br />
Unternehmensführung<br />
30 Ordnung am Arbeitsplatz ist die halbe Miete<br />
32 Sechs Tipps fürs Occasionsgeschäft<br />
34 Wie Garantien das Geschäft beflügeln<br />
35 Produktenews: Ordnung leicht gemacht<br />
Management und Recht<br />
36 Was die neue europäische Datenschutzverordnung<br />
für AGVS-Garagen bedeutet<br />
Beruf und Karriere<br />
38 Events als gute Garagenwerbung<br />
40 Applaus: Zehn neue Fahrzeugrestauratoren<br />
42 Der AGVS sucht Shootingstars<br />
43 Vorausscheidungen SwissSkills<br />
44 AGVS Business Academy<br />
46 Regionale Weiterbildungen<br />
Politik<br />
48 Der AGVS im regen und partnerschaftlichen<br />
Austausch mit den Gewerkschaften<br />
Werkstatt und Kundendienst<br />
50 Die AEC-Winterkampagne war ein Erfolg<br />
51 Weiterentwicklung: 200 neue AEC-Anbieter<br />
52 Das erwartet die Besucher der SAS<br />
53 Für die Agenda: Die Automechanika<br />
54 Zufriedene Genossenschafter bei der ESA<br />
Auto und Wissen<br />
58 Motorenschmierung: «Trockener Sumpf»<br />
Verband<br />
60 100 Jahre auf solider Fahrt: die Suva<br />
Sektionen<br />
62 25 Jahre Ausbildungszentrum Mülenen<br />
63 So peppen die Sektionen ihre GV auf<br />
64 Garagenwelt / Impressum<br />
Ihr Partner für das kundenfreundliche<br />
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EDITORIAL<br />
Solide Information ist Voraussetzung für<br />
erfolgreiches Management<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Im Zeitalter der digitalen Vernetzung<br />
werden die Menschen <strong>–</strong> die AGVS-<br />
Garagisten sind keine Ausnahme <strong>–</strong> von<br />
Informationen überflutet. Über alles und<br />
jeden wird tagesaktuell in den Medien<br />
berichtet. Unzählige Mel dungen treffen<br />
via E-Mail ein <strong>–</strong> wichtige und solche,<br />
deren Beachtung sich nicht lohnt.<br />
Die Spreu vom Weizen zu trennen, ist<br />
nicht einfach und sehr zeitintensiv.<br />
Einfach wegzuschauen, ist aber riskant,<br />
denn es gehört zum Einmaleins des<br />
erfolgreichen Managements, über die<br />
relevanten Veränderungen informiert<br />
zu sein.<br />
Der Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />
hat es sich zum Ziel gesetzt, seine<br />
Mitglieder mit den Informationen<br />
zu versorgen, die es braucht, um<br />
über die zentralen Geschehnisse<br />
und Veränderungen im geschäftlichen<br />
Alltag informiert zu sein. Er<br />
tut dies im <strong>AUTOINSIDE</strong>, auf den<br />
AGVS-Onlinekanälen, via Newsletter,<br />
mit Sektionsschreiben, an unzähligen<br />
Sitzungen und Veranstaltungen sowie<br />
im persönlichen Dialog mit seinen<br />
Mitgliedern. Die Sektionen wiederum<br />
informieren auf ihren Websites<br />
und vor Ort spezifisch über Wichtiges.<br />
Vermehrt äussern sich Mitglieder<br />
«Es gehört zum Einmaleins<br />
des erfolgreichen<br />
Managements, über die<br />
relevanten Veränderungen<br />
informiert zu sein.»<br />
spontan und positiv über die hervorragende<br />
Qualität der AGVS-Medien.<br />
Es gefällt die Aufmachung, und vor<br />
allem werden die «brauchbaren»<br />
Inhalte sehr geschätzt. Eine Umfrage<br />
bei mehr als 500 Garagisten bestätigt<br />
dies mit einer Zufriedenheitsrate von<br />
über 90 Prozent. Ebenso treffen die<br />
AGVS-Medien auf grosse Akzeptanz<br />
bei unseren Dienstleistungspartnern,<br />
branchennahen Organisationen und<br />
unseren Partnern.<br />
Erfolgreiches Management lebt auch vom<br />
Grundsatz, sich mit dem Erreichten nicht<br />
zufriedenzugeben. Es gilt, permanent an<br />
sinnvollen Verbesserungen zu arbeiten.<br />
Diesen Anspruch hat auch der AGVS.<br />
Er ist darum stetig bestrebt, seine<br />
Mitglieder mit Leistungen zu bedienen,<br />
die das erfolgreiche Vorankommen<br />
ermöglichen.<br />
Solide, zweckmässige und lesenswerte<br />
Information wird für die Garagisten<br />
im sich immer rascher ver ändernden<br />
Geschäftsumfeld noch wichtiger. In<br />
diesem Wissen legt der Zentralvorstand<br />
grossen Wert auf die erfolgreiche<br />
AGVS-Medienarbeit. Ich danke allen,<br />
die sich für die AGVS-Medien engagieren<br />
und mit eigenen Beiträgen am<br />
sehr guten Ergebnis beteiligt sind.<br />
Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />
wünsche ich eine interessante Lektüre,<br />
erfolgreiches Managen Ihrer Geschäfte,<br />
aber auch viel Gefreutes mit Ihren<br />
Mitarbeitenden und Unternehmenspartnern.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Urs Wernli<br />
Zentralpräsident<br />
MIDLAND,<br />
GEPRÄGT DURCH<br />
ÜBER 130 JAHRE<br />
ERFAHRUNG. MIDLAND.CH
KURZ NOTIERT<br />
Bernhard Taeschler, Präsident SHVF.<br />
Der Schweizerische Fahrzeugflottenbesitzer Verband anlässlich der 43. GV.<br />
Piergiorgio Cecco von Maserati.<br />
Neuer Mann an<br />
der Spitze der SHVF<br />
Drei Jahre nach der Gründung<br />
der Swiss Historic Vehicle<br />
Federation (SHVF) kam es an<br />
der Delegiertenversammlung<br />
zum Präsidialwechsel und zur<br />
Ersatzwahl zweier Vorstandsmitglieder.<br />
Präsident Lukas<br />
Oberholzer wurde durch<br />
Bernhard Taeschler, bisher im<br />
Vorstand für Kultur und Politik<br />
zuständig, ersetzt. Rene Bersets<br />
(Finanzen und Vertretung<br />
Romandie) gab seine Charge<br />
ebenfalls ab. Jacques Le Coultre,<br />
Präsident VCCSR (Vétéran Car<br />
Club Suisse Romand), und Stefan<br />
Wyss, Präsident FAM (Freunde<br />
alter Motorräder), nahmen neu<br />
im Vorstand Einsitz.<br />
SFFV: Aufbruch in eine<br />
«grenzenlose» Zukunft<br />
Der Schweizerische Fahrzeugflottenbesitzer<br />
Verband (SFFV)<br />
traf sich zur 43. Generalversammlung.<br />
Im Jahresbericht<br />
blickte Präsident Patrick Bünzli<br />
auf ein veranstaltungsreiches<br />
und mit einem Workshop zum<br />
Thema Flottenmanager der Zukunft<br />
auch auf ein wegweisendes<br />
Jahr zurück. Ralf Käser erläuterte<br />
das strategische Fundament<br />
der künftigen Ausrichtung.<br />
Die Weichenstellung vom<br />
«Flottenverband» zum «Mobilitätsverband»<br />
sei wichtig, wenn<br />
der SFFV neue Interessenskreise<br />
ansprechen und sich<br />
professioneller positionieren<br />
wolle. Dies bedinge zusätzliche<br />
Ressourcen. Anlässlich der GV<br />
wurde Toyota zur Flottenmarke<br />
des Jahres gekürt.<br />
MechaniXclub-Member testen<br />
ihr Fahrkönnen<br />
Der MechaniXclub ermöglichte<br />
ein weiteres Mal<br />
eine vergünstigte Teilnahme<br />
am ACS-Sportfahrerkurs in<br />
Interlaken. Dank der Partnerschaft<br />
mit Bridgestone<br />
konnten Branchenmitglieder<br />
einen actionreichen Tag erleben.<br />
Die Member haben ihre<br />
Fahrkünste mit Wedel- und<br />
Bremsübungen, aber auch in<br />
Sachen Fahrdynamik getestet.<br />
«Die Blicktechnik ist wichtig,<br />
man versucht immer, möglichst<br />
weit nach vorne zu schauen»,<br />
lautete einer der Tipps von<br />
ACS-Instruktor Jürg Aeberhard.<br />
Die Branchenmitglieder dürfen<br />
auf weitere tolle Events in<br />
diesem Jahr gespannt sein,<br />
betonte Solène Grosjean vom<br />
MechaniXclub abschliessend.<br />
General Manager bei Maserati<br />
erhalten mehr Kompetenzen<br />
Piergiorgio Cecco wurde neu<br />
auch zum General Manager von<br />
Maserati Deutschland ernannt,<br />
wie der Konzern mitteilte. Cecco<br />
übt diese Tätigkeit in Ergänzung<br />
zu seiner Rolle als General<br />
Manager für Maserati Schweiz<br />
MechaniXclub-Member konnten am Sportfahrerkurs auf dem Gelände des<br />
Flugplatzes in Interlaken ihre technischen Fahrkünste testen.<br />
und Österreich aus. Zudem übernimmt<br />
Umberto Cini die Funktion<br />
als neuer General Manager für<br />
Maserati Europa. Beide sind<br />
seit 2004 in verschiedenen<br />
Funktionen für Maserati tätig.<br />
Schweiz qualifiziert sich für<br />
den Top Team World Final<br />
Am zweiten von drei<br />
europäischen Top-Team-<br />
Regionalfinals von Scania trat<br />
das Team «Power Generation»<br />
der Scania Schweiz AG in<br />
Uetendorf bei der Italscania in<br />
Trento gegen die Landesvertreter<br />
aus Frankreich, Lettland,<br />
Polen, Bulgarien, Rumänien,<br />
Grossbritannien, Estland und<br />
Litauen an. Mit Erfolg: Die<br />
Schweiz qualifizierte sich zum<br />
zweiten Mal für den Top Team<br />
World Final in Schweden. «Es<br />
war einmal mehr bemerkenswert,<br />
wozu ein Team fähig ist,<br />
wenn jedes Mitglied will», so<br />
Teamchef Urs Wüthrich.<br />
Wechsel an der Spitze von<br />
Opel Schweiz<br />
Marius Schwering hat im<br />
April von Martin Siegenthaler<br />
die Position des Director<br />
Marketing bei Opel Schweiz<br />
übernommen. Schwering<br />
Unternehmerische Freiheit<br />
... einer von vielen Vorteilen als le GARAGE-Partner!<br />
Die Marke Ihrer Wahl<br />
La marque de votre choix
Die Marke Ihrer Wahl<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Marius Schwering, Opel Schweiz.<br />
studierte an der Hochschule in<br />
Mainz Business Administration<br />
mit Schwerpunkt Marketing-<br />
Management und Finance. Seit<br />
2007 ist er für Opel / Vauxhall<br />
tätig. Siegenthaler möchte sich<br />
nach 14-jähriger Tätigkeit bei<br />
Opel Schweiz neu auszurichten,<br />
teilt der Konzern mit. Seit dem<br />
1. Mai amtet zudem der seit 2010<br />
für Opel Schweiz tätige Andreas<br />
Altmiks als Managing Director.<br />
Der 52-jährige Deutsche gilt als<br />
Experte in den Bereichen Aftersales,<br />
Sales und Fleet. Er folgt<br />
auf Karl Howkins.<br />
Olaf Pfeifer wird neuer<br />
Direktor der STFW<br />
Der Stiftungsrat der<br />
Schweizerischen Technischen<br />
Fachschule Winterthur (STFW),<br />
mit der der AGVS kooperiert, hat<br />
Olaf Pfeifer per 20. August <strong>2018</strong><br />
Andreas Altmiks, Opel Schweiz.<br />
zum neuen Direktor gewählt. Das<br />
betriebswirtschaftliche Rüstzeug<br />
holte sich der 46-Jährige<br />
mit einem Master of Controlling<br />
und einem EMBA in Zürich.<br />
Berufs- und Führungserfahrung<br />
eignete sich Pfeifer bei Siemens,<br />
AZW, Sulzer, Burckhardt<br />
Compression AG, MAN Diesel &<br />
Turbo Schweiz AG und zuletzt bei<br />
Kistler Instrumente AG an. Der<br />
heutige Direktor Erich Meier, der<br />
die STFW zwölf Jahre geführt<br />
hat, tritt in den Ruhestand.<br />
Auto-Salon in Genf öffnet sich<br />
für neue Aussteller<br />
Das Komitee des Auto-Salon<br />
in Genf hat die Ausstellungsbedingungen<br />
per 2019 überarbeitet:<br />
Der Salon öffnet sich neu<br />
für alle Facetten der individuellen<br />
Personenmobilität, insbesondere<br />
für Dienstleister der<br />
Köpfe, Karrieren, Kompetenzen auf AGVS-Online<br />
pd. 50 000 Visits und 140 000 Page Impressions erreichen die<br />
AGVS-Medien jeden Monat auf ihren Online-Kanälen, Tendenz<br />
steigend. Ein Grund für den Erfolg von agvs-upsa.ch sind die<br />
relevanten, aktuellen, auf die Garagisten und Entscheider in den<br />
Garagenbetrieben zugeschnittenen Inhalte. Neu wird dieses<br />
Konzept ergänzt durch einen News-Ticker, der einen kompakten<br />
Überblick über personelle und kommerzielle Neuigkeiten aus<br />
den Unternehmen liefert: Wechsel, Produktneuheiten, Neueröffnungen.<br />
Senden Sie Ihre News an newsdesk@agvs-upsa.ch.<br />
Strassenmobilität, für Anbieter<br />
von Lösungen der vernetzten<br />
Mobilität aus der Elektronikbranche,<br />
für Erstausrüster aus<br />
dem Sektor der individuellen<br />
Mobilität sowie für alle übrigen<br />
Produkte im Portfolio der<br />
Automobilhersteller. Im Interview<br />
mit <strong>AUTOINSIDE</strong> hatte<br />
André Hefti, Generaldirektor<br />
der Geneva International Motor<br />
Show (GIMS), bereits im Februar<br />
Änderungen angedeutet.<br />
Stabsübergabe bei den freien<br />
Autohändlern<br />
Der Verband freier Autohandel<br />
Schweiz (VFAS) hat<br />
einen neuen Geschäftsführer.<br />
Stefan Huwyler (35) übernahm<br />
per 1. <strong>Juni</strong> für Karin Portmann.<br />
Der Freiämter Stefan Huwyler,<br />
wohnhaft in Muri (AG), hat einen<br />
Leistungsausweis als Allrounder<br />
in Politik, Kommunikation und<br />
Verbandsarbeit mit Fokus<br />
Mobilität. Er bringt Erfahrungen<br />
in den Bereichen Wissensmanagement,<br />
Projektleitung und<br />
Kampagnenführung mit.<br />
AGVS-ZV und -GL<br />
zu Gast bei Hutter Dynamics<br />
Weltmeisterschaftsfahrer (v.l.): Urs Wüthrich (Teamchef), Marco Boschung,<br />
Marco Gurtner, Marc Müller und Joel Wenger von Scania Uetendorf.<br />
Olaf Pfeifer, neuer Rektor STFW.<br />
Tapetenwechsel für den<br />
Zentralvorstand und die<br />
Geschäftsleitung des AGVS:<br />
Die ordentliche Sitzung vom<br />
23. April fand nicht in der Mobilcity<br />
in Bern statt, sondern im<br />
le GARAGE,<br />
das partnerschaftliche<br />
Garagenkonzept Ihrer ESA
KURZ NOTIERT<br />
Gastgeber Markus Hutter und der Zentralvorstand des AGVS.<br />
Edwin Koller, Präsident AGVS GL.<br />
Mario D’Incau, Eurotax.<br />
170 Kilometer entfernten Schaffhausen.<br />
ESA-Verwaltungsratspräsident<br />
Markus Hutter<br />
hatte das Führungsgremium<br />
des Schweizer Garagistenverbandes<br />
in sein Unternehmen<br />
Hutter Dynamics eingeladen.<br />
Alt Nationalrat Hutter führte<br />
die AGVS-Vertreter nach der<br />
Sitzung durch seinen modernen<br />
Betrieb. Hutter Dynamics ist<br />
die offizielle BMW- und Mini-<br />
Vertretung in Schaffhausen<br />
und Winterthur. Das Familienunternehmen<br />
beschäftigt über<br />
100 Mitarbeitende.<br />
Pirelli verlängert sein<br />
Winter-Sponsoring bis 2021<br />
Pirelli bleibt seiner Winterstrategie<br />
treu und verlängert<br />
sein Sponsoring-Engagement<br />
mit Swiss-Ski um weitere drei<br />
Saisons bis 2021. Die bekannten<br />
Athleten geniessen hohe<br />
Glaubwürdigkeit in der Schweiz.<br />
Sie fungieren nicht nur als<br />
Botschafter, sondern auch als<br />
Testfahrer, denn die gesamte<br />
Swiss-Ski-Flotte legt pro Jahr<br />
rund 5,5 Millionen Kilometer bei<br />
extremsten Winterbedingungen<br />
zurück. Der Pneuhersteller<br />
sponsert auch die Ski- und die<br />
Eishockey-WM.<br />
BASF Coatings und Selsystem<br />
starten Partnerschaft<br />
Selsystem Swiss SA und<br />
die BASF Coatings Services<br />
AG, Lieferant der Premium-<br />
Autoreparaturlacke R-M und<br />
Glasurit, starten eine schweizweite<br />
Partnerschaft. Die<br />
Abol-Zertifizierung (Ausbeulen<br />
ohne Lackieren) seitens R-M<br />
und Glasurit garantiere den<br />
allerhöchsten Qualitätsstandard<br />
im nachlackierungsfreien<br />
Instandsetzen von Dellen an<br />
der Fahrzeugkarosserie und<br />
ein professionelles Schadensmanagement<br />
bei Hagel-Grossschadenereignissen,<br />
was vor<br />
allem für die Versicherungen<br />
von Interesse sei, erklärt Dieter<br />
Fleckinger, International Sales<br />
Manager bei Selsystem.<br />
Liebherr Fahrzeugexpertisen:<br />
Der <strong>Juni</strong>or übernimmt<br />
Hans Lieberherr übergibt<br />
seine Firma Lieberherr Fahrzeugexpertisen<br />
AG in jüngere<br />
Hände. Und zwar an seinen<br />
Sohn Patrik, der im Unternehmen<br />
in Wil SG seit 2010 als<br />
Geschäftsführer amtet. Die<br />
Lieberherr Fahrzeugexpertisen<br />
AG erstellt neutrale Gutachten,<br />
Expertisen und Wertbestimmungen<br />
für Fahrzeuge<br />
aller Arten <strong>–</strong> so zum Beispiel für<br />
Zweiräder, Nutz- und Landwirtschaftsfahrzeuge,<br />
Personenund<br />
Wohnwagen, Wohnmobile<br />
und Oldtimer.<br />
Edwin Koller in den<br />
ESA-Verwaltungsrat gewählt<br />
Edwin Koller (39) nimmt neu<br />
Einsitz im Verwaltungsrat der<br />
ESA. Der Präsident der AGVS-<br />
Sektion Glarus ist seit 2006<br />
Inhaber und Geschäftsführer<br />
der Freihof Garage AG in Näfels.<br />
Der traditionsreiche Familienbetrieb<br />
ist offizieller Vertreter<br />
von Renault, Dacia und Mazda.<br />
Edwin Koller ist verheiratet und<br />
dreifacher Familienvater. Er<br />
wurde an der Vorstandssitzung<br />
vom April gewählt. Damit ist<br />
die Vakanz behoben, die durch<br />
den Rücktritt von VR-Präsident<br />
Martin Plüss vor zwei Jahren<br />
entstanden war.<br />
Eurotax Schweiz verstärkt sich<br />
mit Key Account Manager<br />
Mit Mario D’Incau verstärkt<br />
ein weiterer Key<br />
Account Manager das Team<br />
von Eurotax Schweiz. Der<br />
31-Jährige zeichnet neu für<br />
die Betreuung der Bestandskunden<br />
<strong>–</strong> hauptsächlich grosse<br />
Garagen-, Handels- und<br />
Carosseriebetriebe <strong>–</strong> sowie<br />
schweizweit für den Verkauf<br />
und die Vermarktung von<br />
Aviag-Produkten verantwortlich.<br />
D’Incau war zuletzt für<br />
Mitsubishi als Sales District<br />
Manager tätig.<br />
Ein schweizweites Novum bei<br />
Scania Jona<br />
Ein Jahr nach dem Spatenstich<br />
konnte der Scania-<br />
Standort in Jona SG den<br />
Betrieb im laut Scania Schweiz<br />
modernsten Nutzfahrzeug-<br />
Center des Landes aufnehmen.<br />
Erstmals wurde dabei für die<br />
leichten Nutzfahrzeuge ein<br />
eigener und räumlich abgetrennter<br />
Werkstattbereich<br />
realisiert.<br />
Der modernste seiner Art:<br />
Der neukonzipierte Scania-Standort<br />
in Jona SG.<br />
Täglich aktuelle News:<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
8<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Der Reifen- und Räderratgeber powered by Pirelli<br />
Worauf Sie bei der Montage von<br />
UHP-Reifen achten müssen<br />
Für <strong>AUTOINSIDE</strong> beantwortet Reifenspezialist Elio Rullo sechsmal pro Jahr Fragen zum Reifen- und Rädergeschäft. Die<br />
Beiträge sind auf einen maximalen Nutzwert ausgerichtet und werden von <strong>AUTOINSIDE</strong>-Partner Pirelli zur Verfügung gestellt.<br />
Die Automobilhersteller haben in<br />
der Entwicklung ihrer Fahrzeugpalette in<br />
den letzten Jahren den Trend hin zu grösseren<br />
Felgen und Reifen mit entsprechend<br />
niedrigem Querschnitt vorangetrieben. In<br />
Zahlen: In den letzten fünf Jahren wurde im<br />
Schweizer Reifenmarkt im Segment von 13<br />
bis 16 Zoll fast eine Million Reifen weniger<br />
verkauft. Im Segment von 18 bis 22 Zoll wurde<br />
in derselben Zeitspanne hingegen ein Zuwachs<br />
von ca. 500 000 Einheiten verzeichnet.<br />
Für Reifenhersteller und für Sie als Garagist<br />
ist diese Entwicklung erfreulich, schliesslich<br />
sind die Preise höher und die Margen in<br />
diesem Premiumbereich dadurch auch attraktiver.<br />
Doch die Zuwachsraten bei Runflatund<br />
Niederquerschnittreifen bringen auch<br />
neue Herausforderungen mit sich. Ein Reifen<br />
mag für viele Endkonsumenten nichts Weiteres<br />
als ein profiliertes Stück Gummi sein, das<br />
auf eine Felge gezogen wird. Doch ein UHP-<br />
Reifen ist ein sensibles Hightech-Produkt,<br />
dessen Handling und Montage höchste Ansprüche<br />
an die Pneufachleute stellen.<br />
Das Hauptproblem ist bekannt: Die Reifensaison<br />
ist hektisch. Die Kunden fahren<br />
alle gleichzeitig mit ihren Autos in der Garage<br />
oder im Pneuhaus vor und wollen am<br />
liebsten fünf Minuten später wieder los. Das<br />
führt zu Hektik und Hektik führt zu Fehlern.<br />
Der heikelste Punkt am Reifen ist der Wulst <strong>–</strong><br />
dort, wo der Reifen auf der Felge aufgesetzt<br />
wird. Wichtig ist es, bei der Montage darauf<br />
zu achten, den Reifen am Traktionspunkt<br />
sanft und mit möglichst geringer Krafteinwirkung<br />
auf die Felge aufzuziehen. Wird bei<br />
der Montage zu wenig Schmiermittel oder<br />
ungeeignetes Werkzeug bei zu viel Kraft eingesetzt,<br />
kann das zu sensiblen Verletzungen<br />
am Reifenwulst führen.<br />
Weil der Reifen durch diese Verletzungen<br />
und Beschädigungen nicht korrekt auf<br />
dem Felgenbett aufliegen kann, führt dies<br />
von einer störenden Unwucht und lästigen<br />
Vibration bis hin zum gefährlichen Reifentotalschaden.<br />
Grobe Wulstverletzungen<br />
führen meist umgehend zu einem Druckverlust,<br />
wodurch der Fehler schnell erkannt und<br />
behoben wird. Gefährlicher ist es, wenn die<br />
innere Verletzung durch unsorgfältige Montage<br />
zu unbemerkter, langsamer Korrosion<br />
des Reifenwulstkerns führt. Dadurch kann<br />
es nicht selten zu einem überraschenden<br />
grossen Knall in voller Fahrt kommen.<br />
Wenn wir wegen Beanstandungen in Garagen<br />
und Pneuhäuser gerufen werden, sehen<br />
wir verschiedene Bilder: Das können relativ<br />
harmlose Schäden sein wie der Abdruck<br />
des Felgenhorns oder die Überdehnung der<br />
Wulstsohle am Traktionspunkt, aber auch<br />
irreparable Verletzungen wie Ablösungen,<br />
Schnitte oder Risse. Wie im Beispiel:<br />
Irreparabel: Riss am Reifenwulst.<br />
Ein weiteres wichtiges Kriterium für<br />
die sorgfältige Montage ist die Temperatur<br />
des UHP-Reifens zum Montagezeitpunkt.<br />
Das mag im Hochsommer kein Thema sein,<br />
wird aber spätestens mit der Winterreifensaison<br />
ab Oktober wieder aktuell: Niederquerschnitt-<br />
und Runflat-Reifen sind relativ<br />
steif. Damit sie sicher und sachgemäss auf<br />
die Felge aufgezogen werden können, brauchen<br />
sie eine Temperatur von mindestens 15<br />
Grad. Sind sie kälter, erhöht sich die Gefahr,<br />
dass sie bei der Montage durch zusätzlich benötigte<br />
Krafteinwirkung beschädigt werden.<br />
Einige Hersteller wie zum Beispiel BMW<br />
sind deshalb bereits dazu übergegangen, in<br />
den Werkstätten ihrer Partner speziell auf<br />
Elio Rullo ist seit 28 Jahren in der Reifenbranche tätig<br />
und einer der profundesten Kenner des Reifengeschäfts<br />
in der Schweiz. Bei der Pirelli Tyre (Suisse)<br />
SA bekleidete er in den letzten drei Jahrzehnten verschiedene<br />
Positionen, unter anderen jene des Leiters<br />
Motorsport. Heute ist er verantwortlich für Kundendienst<br />
und Technik.<br />
die Raumtemperatur zu achten und spezielle<br />
Heizungen vorzuschreiben, sowie sicherzustellen,<br />
dass die Reifen nicht direkt aus<br />
einem ungeheizten Lagerraum zur Montage<br />
gebracht werden.<br />
Entscheidend ist auch hier die Aus- und<br />
Weiterbildung des Montagepersonals. Wir<br />
von Pirelli bieten unseren Partnern Kurse an,<br />
in denen wir aktuelles Know-how vermitteln.<br />
Selbst wer über jahrelange Erfahrung in der<br />
Reifenmontage verfügt, lernt hier noch den<br />
einen oder anderen Kniff, der ihm und seinen<br />
Kunden Ärger und Kosten ersparen kann. <<br />
www.pirelli.ch / elio.rullo@pirelli.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>9
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Das Öl-Geschäft gehört in die Garage<br />
Effizienz dank<br />
richtigem<br />
Öl <strong>–</strong> im Betrieb<br />
und im Auto<br />
Ambitionierte Ziele bei der CO 2<br />
-Reduktion und neue Messverfahren<br />
für die Emissionen rücken das Motorenöl in den<br />
Fokus. Für die Garagisten ist dies eine Chance, sich als<br />
unverzichtbare Berater zu positionieren und entsprechend<br />
lukrative Zusatzgeschäfte zu machen. Sascha Rhyner, Redaktion<br />
Der zuständige Fachausschuss der Europäischen Union beschloss<br />
im Mai 2015 nach dem Aufdecken der Dieselthematik<br />
unter anderem, dass das seit 1992 durchgeführte Testverfahren<br />
NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) durch eine Messung der<br />
Emissionen im praktischen Fahrbetrieb ergänzt werden soll. Seit<br />
September 2017 wird dies umgesetzt.<br />
Dies verleiht dem Motorenöl eine grössere Bedeutung, ist Silvan<br />
Lämmle, Geschäftsführer von Panolin, überzeugt: «Öle tragen aktiv<br />
dazu bei, dass die Abgasgrenzwerte auch im realen Fahrbetrieb eingehalten<br />
werden, weil Leichtlauföle die Reibung gezielt verringern<br />
und so den Treibstoffverbrauch reduzieren.» Thomas Emler, Leiter<br />
Verkauf Lubricants Automotive bei Maagtechnic, quantifiziert:<br />
«Ein 0W-30-Öl bringt gegenüber einem 15W-40-Öl eine Treibstoffersparnis<br />
von rund drei Prozent.» Neue oxidationsstabile Grundöle<br />
und Additive wie Anti Wear oder scherstabile VI-Improver erzielen<br />
auch mit dünneren Viskositäten eine identische Schmierwirkung<br />
wie bei 10W-40 oder 10W-60. Ein dünneres Motoröl zirkuliert<br />
schneller und ermöglicht eine bessere Abfuhr von Wärme.<br />
Beratung und Schulung für Öl-Kompetenz<br />
Dass Öl nicht gleich Öl ist, weiss auch der Autofahrer. Doch die<br />
Komplexität der modernen<br />
Hochleistungsschmierstoffe<br />
ist selbst für die Garagisten «zur<br />
logistischen und fachmännischen<br />
Herausforderung» geworden, wie<br />
Lukas Noth, Verkaufsleiter Schmierstoffe<br />
Schweiz von Oel-Brack AG/<br />
Midland, weiss: «Mit einem 5W-30 C3<br />
Long Life und einem 5W-40 A3/B4 kann<br />
der Garagist einen grossen Bereich abdecken.<br />
Daneben existieren aber zahlreiche<br />
weitere Spezifikationen, die von<br />
den Herstellern für bestimmte Modelle<br />
empfohlen werden.» Jeder Hersteller<br />
verwende sein eigenes Öl. Das mache es<br />
schwierig für Garagisten, stets auf dem<br />
Laufenden zu sein, ergänzt Lämmle.<br />
Midland und Panolin bieten dem<br />
Garagisten kompetente Beratung durch<br />
den Aussendienst oder am Telefon an.<br />
Maagtechnic macht als Importeur von Shell<br />
CAREX - Inserat AUTO Inside_210x78mm DE.indd 1 22.05.<strong>2018</strong> 10:00:06<br />
10<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ÖL FOKUS / SCHMIERSTOFFE<br />
Schulungen. «Diese sind stets gut besucht», erklärt Emler. «Wir führen<br />
diese auch mit unseren grösseren Partnern wie ESA oder BMW durch.»<br />
5W-30 ist nicht 5W-30<br />
Doch selbst innerhalb einer Viskosität wie 5W-30 gibt es unterschiedliche<br />
Normen (ACEA C1, C2, C3 oder C4), was dem Autofahrer<br />
oft gar nicht bewusst oder bekannt ist. Lukas Noth erklärt: «Die<br />
Spezifikation ACEA C2 definiert eine abgesenkte Viskosität, gemessen<br />
bei 150°C, was eine gewisse Einsparung an Treibstoff zur Folge hat.»<br />
Die meisten Motoren von PSA sind auf die Spezifikation ACEA C2<br />
ausgelegt worden. «VW hingegen verlangt die eigene Spezifikation<br />
504 00/507 00. Diese basiert auf der Spezifikation ACEA C3», ergänzt<br />
Noth. Wird nun ein ACEA-C3-Öl in einem Motor verwendet, der auf<br />
ACEA C2 ausgerichtet ist, hat dies keinen negativen Einfluss <strong>–</strong> mit<br />
Ausnahme des Treibstoffverbrauchs. «Im umgekehrten Fall kann dies<br />
zu Mischreibung an Kolben sowie Nockenwelle führen. Die daraus<br />
entstehenden Verschleissspuren können mit der Zeit einen Motorschaden<br />
verursachen», warnt Noth.<br />
In seltenen Fällen, wie bei Renault und Nissan, wird ein 5W-30<br />
ACEA C4 verwendet. Dieses Motoröl sollte man explizit bei diesen<br />
beiden Marken anwenden. Hier liegt die Problematik nicht im Bereich<br />
der abgesenkten Viskosität, sondern bei der chemischen Zusammensetzung.<br />
Ein niedriger Ascheanteil steht im Zusammenhang mit dem<br />
verwendeten Abgasnachbehandlungssystem. Entsprechend mahnt<br />
Silvan Lämmle: «Für den Garagisten bedeutet dies erhöhte Wachsamkeit.<br />
Zwar ist unklar, was juristisch passiert, sollte ein Garagist<br />
ein Motoröl einsetzen, das die RDE-Werte verändert. Um auf der<br />
sicheren Seite zu sein, sollte sich der Garagist jedoch an der Herstellerempfehlung<br />
orientieren.»<br />
Elektrifizierung noch keine Bedrohung<br />
Wegen der anzustrebenden Emissionsreduktionen und neuen<br />
Messmethoden unter realen Bedingungen wird Öl in naher Zukunft<br />
gar noch an Bedeutung gewinnen. «Am ‹Tag der Schweizer<br />
Garagisten› 2017 behauptete Professor Willi Diez, dass das Geschäft<br />
mit dem Öl bald keine Goldgrube mehr sein wird und sich die<br />
Garagisten umstellen müssten», ruft Thomas Emler in Erinnerung.<br />
«Tatsache ist aber, dass der Anteil an Elektrofahrzeugen noch immer<br />
verschwindend klein ist. Es wird noch einige Jahre dauern, bis der<br />
Anteil an Elektrofahrzeugen in der Schweiz signifikant und auch im<br />
Öl-Geschäft spürbar ist.»<br />
Fortsetzung auf Seite 12<br />
Dank moderner Laborarbeit werden Öle immer dünnflüssiger und effizienter.<br />
Wo Service sicher macht<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>11
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Garagisten ihre eigene Marke in den Mittelpunkt<br />
stellen. Panolin bietet hierfür Hand:<br />
«Dank Private Labeling können Garagisten<br />
Motorenöl mit ihrem Design anbieten.»<br />
Grosses Potenzial sieht Lämmle auch mit<br />
dem Nachfüllliter, das Panolin mit dem<br />
«Oil-to-go»-Konzept unterstützt: «Es ist<br />
eine gute Gelegenheit, mit dem Kunden das<br />
wichtige Thema Öl anzusprechen und ihn<br />
zu sensibilisieren. Das schafft Vertrauen und<br />
bietet dem Kunden Sicherheit.»<br />
Lukas Noth, Verkaufsleiter Schmierstoffe Schweiz<br />
bei der Midland/Oel-Brack AG.<br />
Entwicklung geht weiter<br />
Von gut 300 000 neu immatrikulierten<br />
Fahrzeugen im Jahr 2017 waren 1,5 Prozent<br />
mit einem Elektromotor ausgerüstet; bei<br />
einem Fahrzeugbestand von rund 6 Millionen<br />
wird es noch länger dauern, bis die Elektrifizierung<br />
zum grossen Faktor wird. Lukas<br />
Noth stützt die These seines Kollegen: «Laut<br />
einer uns vorliegenden Studie wird sich bis<br />
2030 bei den Antrieben nicht viel verändern.<br />
Deshalb kommt den Schmierstoffen bei der<br />
CO 2<br />
-Reduktion eine tragende Rolle zu.» Ähnlich<br />
sieht es Silvan Lämmle: «Das Geschäft<br />
mit Öl bleibt für den Garagisten interessant,<br />
selbst wenn es quantitativ abnimmt, weil<br />
Hochleistungsöle ihren Preis haben.»<br />
Beratung und Nachfüllliter<br />
Und die Entwicklung der dünnflüssigen<br />
Öle wird weitergehen. «In den 80er- und 90er-<br />
Jahren war 15W-40 gängig. Heute werden<br />
Öle mit einer Viskosität 0W-16 eingesetzt»,<br />
erklärt Noth. Und Emler verrät: «Es laufen<br />
Experimente mit noch tieferen Viskositäten <strong>–</strong><br />
teilweise gar im einstelligen Bereich.»<br />
Entsprechend rät Lämmle, dass die<br />
Information bei Fahrzeugablieferung<br />
Für Thomas Emler ist die Sensi bilisierung<br />
des Endkunden ebenfalls ein zentraler<br />
Aspekt: «Ein hochwertiges Leichtlauföl<br />
mag vielleicht etwas teurer sein, doch dank<br />
einer Reduktion des Treibstoffverbrauchs<br />
um rund drei Prozent ist diese Investition<br />
rasch amortisiert», rechnet er vor. «Mit dem<br />
gesparten Geld kann man zwei- bis dreimal<br />
in einem guten Restaurant essengehen.» Zudem<br />
sei der Motor besser geschützt, was die<br />
Lebensdauer erhöhe.<br />
Silvan Lämmle präsentiert das <strong>AUTOINSIDE</strong>-Öl.<br />
Private Labeling macht es möglich.<br />
Thomas Emler, Leiter Verkauf Lubricants Automotive<br />
bei Maagtechnic.<br />
Für Lukas Noth ist klar, dass es für<br />
den Autofahrer zunehmend schwieriger<br />
wird, das richtige Öl zu wählen. «Deshalb<br />
sollten die Garagisten ihre Kunden auf die<br />
Thematik hinweisen», sagt er. «Die Fahrzeugablieferung<br />
dauert in der Regel rund zwei<br />
Stunden <strong>–</strong> dabei wird aber kaum über die Bedeutung<br />
des Öls gesprochen.» Im Serviceheft<br />
stehe nur die Bezeichnung 5W-30, doch gebe<br />
es grosse Unterschiede bei diesen Ölen, ruft<br />
er in Erinnerung.<br />
Lämmle, Noth und Emler sind sich einig:<br />
Öl bleibt für die Garagisten ein wichtiges Geschäftsfeld,<br />
das allerdings aktiv bearbeitet<br />
werden muss. «Der Kunde ist bereit, für<br />
bessere Qualität mehr zu zahlen», sagt Emler.<br />
So sei «Gas to liquid» für Shell ein Verkaufsargument,<br />
da das Öl aus Erdgas hergestellt<br />
wird. Die beiden Schweizer Produzenten<br />
Midland und Panolin setzen derweil auf<br />
Swissness und einen Vertrieb ausschliesslich<br />
über den B2B-Kanal. Werden die Argumente<br />
und Beratung richtig eingesetzt, ist das Öl-<br />
Geschäft noch immer lukrativ: «Beim Öl hat<br />
der Garagist noch immer gute Margen.» <<br />
12<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Leistung ist unser<br />
Bestreben<br />
Total unterstützt Aston Martin Racing bereits das dritte Jahr in Folge als offizieller Schmierstoffund<br />
Technikpartner bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Als Besonderheit findet in der<br />
Saison <strong>2018</strong>/2019 das wohl anspruchsvollste Rennen der Serie, das 24-Stunden-Rennen von Le<br />
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ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Garagistenzmorge bei der British Classic Cars GmbH in Knonau ZH<br />
«Wer jedes Jahr das Öl wechselt,<br />
macht nichts falsch»<br />
Clemens Weingartner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Der Geschäftsführer der British Classic Cars GmbH in Knonau ist<br />
auf Oldtimer aus England spezialisiert. Er setzt bei seiner Arbeit auf die «Classic Line» von Motorex. Sandro Compagno, Redaktion<br />
«Tradition, Präzision, Leidenschaft»: Mit<br />
diesem Slogan wirbt der Familienbetrieb, der<br />
im Industriegebiet von Knonau domiziliert<br />
ist, für seine Dienstleistungen. «Die englischen<br />
Traditionsmarken, die Schweizer Präzision<br />
und die Leidenschaft für diese Fahrzeuge<br />
sind die Grundlagen unserer Philosophie»,<br />
erklärt Clemens Weingartner. Bis zum Ende<br />
des letzten Jahres war die Firma noch offizielle<br />
Markenvertretung von Jaguar und<br />
Land Rover. Die stetig steigenden Auflagen<br />
der beiden Hersteller bewogen die Weingartners<br />
dann dazu, die «Fesseln» abzulegen und<br />
sich vom Importeur zu trennen. Heute bietet<br />
British Classic Cars in topmodernen Werkstätten<br />
einen umfassenden Service rund um<br />
klassische Briten an <strong>–</strong> mit einer Ausnahme:<br />
«Wir machen keine Vollrestaurationen. Das<br />
überlassen wir Partnerbetrieben mit dem<br />
Know-how und der entsprechenden Ausrüstung.»<br />
British Classic Cars positioniert sich<br />
als Händler und klassischer Wartungsbetrieb<br />
für Oldtimer. Eine Marktlücke in der Region.<br />
Schrauben mit Papi<br />
«Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht»,<br />
sagt Clemens Weingartner heute und<br />
kramt in Erinnerungen: Wie er schon als kleiner<br />
Junge seinem Vater half, wenn dieser an Mix aus Showroom und Eventlokal: Clemens Weingartner posiert vor einem Jaguar XK 150 aus dem Jahr 1958.<br />
Alles für Sicherheit und<br />
Schutz.<br />
Chemuwa Autozubehör AG<br />
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«Ein Privileg, an solchen Autos zu arbeiten»: Ein Jaguar E-Type in modernster Garagenumgebung.<br />
seinem Jaguar XJ mit V12-Triebwerk schraubte. Er<br />
habe schon als Kindergärtler gewusst: «Wenn ich<br />
gross bin, möchte ich werden, was Papi ist.»<br />
Heute fungiert der 30-Jährige als Geschäftsleiter<br />
und Werkstattchef des Familienbetriebs. Bruder<br />
Vincent amtet als Kundendienstleiter und stv. Geschäftsleiter.<br />
Vater und Seniorchef Chris kümmert<br />
sich mit classic-expert.ch um die Bewertung von<br />
Oldtimern und Mutter Tanya arbeitet im Kundendienst<br />
und in der Administration. Elf Mitarbeitende<br />
beschäftigt der KMU-Betrieb unmittelbar neben<br />
der Autobahn A4.<br />
«Ein Privileg, an solchen Autos zu<br />
arbeiten»<br />
Jaguar, Bentley, Rolls Royce, Land Rover, MG,<br />
Aston Martin, Triumph und Morgan <strong>–</strong> British Classic<br />
Cars widmet sich den Klassikern der britischen<br />
Automobilindustrie. «Für mich ist es ein Privileg,<br />
an solchen Autos zu arbeiten», sagt Clemens Weingartner.<br />
«Nur schon eine fünfminütige Probefahrt<br />
mit einem britischen Klassiker zaubert mir ein<br />
Grinsen bis hierher ins Gesicht», sagt der junge Geschäftsführer<br />
und legt seine Zeigefinger an die Ohrläppchen.<br />
POS-Material von Motorex<br />
Oldtimer und moderne Fahrzeuge seien zwei<br />
komplett unterschiedliche Welten, stellt Clemens<br />
Weingartner fest. Man könne einen Motor aus den<br />
1920er-Jahren nicht mit einem modernen Triebwerk<br />
vergleichen. Und genau hier komme das richtige<br />
Schmiermittel ins Spiel. Der Motor eines Oldtimers<br />
stellt gänzlich andere Ansprüche an ein Öl<br />
als ein modernes Fahrzeug. Ein Blick in den Showroom<br />
von British Classic Cars lässt keine Zweifel<br />
offen, welchem Hersteller das Unternehmen sein<br />
Vertrauen schenkt: Im Eingangsbereich ist POS-Material<br />
von Motorex aufgebaut: Produkte der «Classic<br />
Line» sowie Skizzen von unterschiedlichen Motoren,<br />
die nach verschiedenen Spezifikationen verlangen.<br />
Welches Öl das Richtige ist, hängt von mehreren<br />
Faktoren ab, weshalb Motorex seine «Classic<br />
Line» auf die individuellen Schmieranforderungen<br />
der einzelnen Epochen abgestimmt hat.<br />
Ein Motor mit Löffel- und Nebelschmierung benötigt<br />
eine andere Spezifikation als ein Motor mit<br />
Druckumlaufschmierung. Und bei der Druckumlaufschmierung<br />
stellt sich die Frage, ob sie mit oder<br />
ohne Feinfilter funktioniert… «Was Motorex anbietet,<br />
ist umfassend», meint Clemens Weingartner<br />
anerkennend.<br />
Informationen aus erster Hand<br />
Der Showroom von British Classic Cars, wo<br />
Schmuckstücke aus den Glanztagen der britischen<br />
Automobilindustrie auf neue Liebhaber warten, ist<br />
nicht nur Ausstellungshalle. Die Weingartners haben<br />
mit viel Liebe zum Detail und in vielen Arbeitsstunden<br />
eine Mischung aus Showroom, Museum,<br />
Wohnzimmer und britischem Pub gestaltet. Klar,<br />
dass diese Location auch für Events genutzt wird:<br />
Apéros, Techniktage und Treffen für Oldtimer-<br />
Enthusiasten fanden bereits in den einladenden<br />
Räumlichkeiten statt.<br />
Die «Classic Line» von Motorex fügt sich perfekt<br />
ins Bild von «Good old Britannia»: Seit sechs<br />
Jahren arbeitet British Classic Cars mit der Weltmarke<br />
aus Langenthal zusammen, und das nicht<br />
nur im Bereich Öl: «Motorex bietet auch Fette, Frostschutz<br />
oder etwa Bremsflüssigkeiten an. Kurz, alles,<br />
was es an Chemie rund ums Fahrzeug braucht.»<br />
Seine Firma habe mit Motorex nur gute Erfahrungen<br />
gemacht, erzählt Weingartner und nennt die<br />
drei Schritte, die ihn zum richtigen Schmierstoff<br />
führen: Die sehr gut aufgemachte Broschüre enthält<br />
Das komplette<br />
Marderabwehrprogramm<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
eine Fülle an Informationen zum Thema.<br />
Benötigt der Mechaniker mehr Details, hilft<br />
der Aussendienstberater weiter. Und ist auch<br />
dieser unschlüssig, wird der Kunde direkt<br />
mit dem Labor in Langenthal verbunden. Seit<br />
der Einführung von Abgaskatalysatoren in<br />
den 1970er- und 1980er-Jahren seien die Anforderungen<br />
an ein Motorenöl in den Handbüchern<br />
seitens der Hersteller klar definiert,<br />
erläutert Clemens Weingartner. «Aber bei<br />
älteren Modellen ist oft nicht ersichtlich, welche<br />
Spezifikationen gefragt sind.» Hier sind<br />
die Erfahrung und die Beratung durch die<br />
Profis von Motorex hilfreich.<br />
Ein weiterer Pluspunkt sei die Motorex-<br />
Dienstleistung, Öl in den eigenen Labors zu<br />
analysieren, so Weingartner: «Diese Analysen<br />
bringen oft Vorboten eines Motorschadens<br />
ans Licht. Schwer- und Buntmetalle im<br />
Öl weisen darauf hin, ob ein Lagerschaden<br />
droht.»<br />
«Wechseln, wechseln, wechseln!»<br />
Ist das richtige Öl für den Veteranen gefunden,<br />
gelte es, auf einen ganz entscheidenden<br />
Punkt zu achten, so der Oldtimer-Fachmann:<br />
«Wechseln, wechseln, wechseln!» Auch wenn<br />
das alte Blech nur wenige Kilometer im Jahr<br />
bewegt werde, so seien regelmässige und häufige<br />
Ölwechsel wichtig: «Gerade Kaltstarts<br />
und kurze Distanzen sind Gift.» Die Kilometerzahl<br />
sei in dieser Frage allenfalls zweitrangig.<br />
Weingartner argumentiert mit einem<br />
simplen und überzeugenden Beispiel: «Sie<br />
können einmal im Jahr 500 Franken in einen<br />
Ölwechsel investieren oder alle zehn Jahre<br />
50 000 Franken in den Motor.» Wer das Öl in<br />
seinem Oldtimer jedes Jahr wechsle, der mache<br />
sicher nichts falsch.<br />
Wenn Clemens Weingartner über «seine»<br />
Engländer spricht, dann gerät er ins Schwärmen;<br />
über die 60er-Jahre, die Mode, die Musik<br />
und den Lifestyle… «Wenn ich an einem<br />
Sonntagmorgen solche Fahrzeuge auf einer<br />
Ausfahrt sehe, dann bekomme ich Gänsehaut.<br />
Man sieht diese rollenden Kulturgüter<br />
und fühlt sich in eine andere Zeit versetzt.»<br />
Eine andere Zeit, die im Hier und Heute<br />
durchaus eine zukunftsträchtige Nische darstellen<br />
kann. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.british-classics.ch<br />
Saubere Sache: Clemens Weingartner vor der<br />
Motorex-Ölversorgungsanlage.<br />
Umfassende Palette: POS-Material von Motorex.<br />
Die Sitzecke im Showroom erinnert an ein Pub.<br />
16<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
JobCloud<br />
Was Mitarbeitende von den Chefs erwarten<br />
Damit sich Mitarbeitende im Job wohlfühlen und dem Betrieb lange erhalten bleiben, braucht es neben gutem Arbeitsklima<br />
und interessanter Tätigkeit auch ein funktionierendes Management. JobCloud, das führende Unternehmen im Schweizer<br />
Stellenmarkt, ging in der Studie «Schweiz führt» mit Partnern der Frage nach, wie Führungskräfte wahrgenommen werden<br />
und wie sie sich selber sehen. Hier die wichtigsten Ergebnisse.<br />
Chef kann Kündigungsgrund sein<br />
pd. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist stark abhängig vom<br />
Chef beziehungsweise der Chefin. So teilten knapp 78 Prozent der<br />
Mitarbeitenden in der Studie die Meinung, dass der/die Vorgesetzte<br />
massgeblichen Einfluss auf das Wohlbefinden im Job hat. Negative<br />
Begleiterscheinungen bleiben dabei nicht aussen vor: Stolze 62 Prozent<br />
der Mitarbeitenden haben schon mal wegen ihrem Boss gekündigt!<br />
Fehlende Offenheit und Kompetenz der Führungskräfte<br />
Warum klappt es nicht mit dem Management? Führung scheitert<br />
am häufigsten, weil Führungskräfte nicht offen und ehrlich<br />
mit den Mitarbeitenden kommunizieren. Dieser Meinung sind<br />
58 Prozent der Mitarbeitenden, 66 Prozent der HR-Befragten und<br />
sogar 68 Prozent der Führungskräfte. Mitarbeitende sehen zusätzlich<br />
fehlende Fachkompetenz ihrer Vorgesetzten als Grund, dass<br />
Führung nicht funktioniert.<br />
Mitarbeitende wünschen keine Unterstützung bei der<br />
täglichen Arbeit<br />
Auch wenn die Führungskräfte im Betrieb eine wichtige Rolle<br />
spielen, so sagen die meisten Mitarbeitenden, ihre tägliche Arbeit<br />
ohne Vorgesetzten meistern zu können. Führungskräfte bestätigen,<br />
grundsätzlich nur einen sehr geringen Beitrag bei der täglichen Aufgabenerledigung<br />
ihrer Mitarbeitenden zu leisten.<br />
Mitarbeitende möchten mehr Feedback und klare Ziele<br />
Fast 84 Prozent der Führungskräfte geben bei «Schweiz führt»<br />
an, dass sie ihren Mitarbeitenden regelmässig Rückmeldung zu<br />
ihren Leistungen geben, doch das kommt nur bei 28 Prozent der<br />
Mitarbeitenden so an. 14 Prozent der befragten Mitarbeitenden<br />
sagen sogar, sie würden nie ein Feedback zu ihren Leistungen<br />
erhalten. Auch anderswo scheiden sich die Geister: 94 Prozent der<br />
Führungskräfte meinen, klare Ziele vorzugeben, während nur<br />
42 Prozent der befragten Mitarbeitenden angeben, klare Ziele von<br />
ihrem Vorgesetzten zu erhalten.<br />
Was von Führungskräften erwartet wird<br />
Bei der Frage, was wirklich im Management wichtig ist, herrscht<br />
Konsens in der Schweiz: Initiative der Mitarbeitenden fördern,<br />
Orientierung und Sinn geben und für Stabilität sorgen <strong>–</strong> diese drei<br />
Werte landen auf den vordersten drei Plätzen bei Mitarbeitenden,<br />
Führungskräften und HR-Fachleuten.<br />
Führung ist attraktiv<br />
Verbesserungsbedarf im Management hin oder her: Führung<br />
schreckt nicht ab, im Gegenteil: Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden<br />
wäre selbst gerne Chef. Und 37 Prozent sind sogar der Meinung, sie<br />
Nicht jede Position erfordert die gleichen Rekrutierungsmassnahmen. So bietet<br />
JobCloud verschiedene Lösungen an, um an die richtigen Mitarbeitenden zu gelangen.<br />
könnten den Job besser machen als ihr Boss. Was Führungskräfte<br />
anbelangt, fühlen sich die meisten wohl in ihrer Haut: So sagten<br />
84 Prozent, dass sie in ihrer Rolle als Führungskraft zufrieden sind.<br />
Was die Ergebnisse bedeuten<br />
Die Ergebnisse der Studie «Schweiz führt» zeigen, dass es<br />
kompetente, überzeugende und offene Führungskräfte braucht,<br />
welche die Ziele gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden erreichen.<br />
Dabei liegt es in der Verantwortung der Führungskräfte, eine Balance<br />
zwischen Unterstützung der Mitarbeitenden, Delegation und Vertrauen<br />
zu finden und mit Ehrlichkeit, Know-how und Mitarbeiterförderung<br />
zu überzeugen. <<br />
JobCloud<br />
JobCloud ist das führende Unternehmen<br />
im digitalen Stellenmarkt der Schweiz<br />
mit mehr als 20 Jahren Erfahrung und<br />
betreibt unter anderem jobs.ch sowie<br />
jobup.ch, die beliebtesten Jobportale der<br />
Deutsch- respektive der Westschweiz.<br />
Weitere Informationen auf www.jobcloud.ch/blog, wo regelmässig<br />
Ratgeber, Checklisten und Beiträge zum Thema Rekrutierung und<br />
Personalpolitik erscheinen.<br />
Empfehlung: das kostenlose Whitepaper Recruiting <strong>–</strong> Talent<br />
Management und Talent Acquisition.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>17
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Öl-Management<br />
Die Krux der Öl-Vielfalt<br />
Verschiedene technische<br />
Anforderungen der Hersteller<br />
komplizieren das Öl-<br />
Management in der Werkstatt.<br />
Welche Tipps können Sie<br />
den Garagisten geben?<br />
Roger Limacher,<br />
Geschäftsführer Fibag.<br />
Garagisten<br />
sollten sich auf<br />
Produkte kon <br />
zen trieren, die<br />
wenn möglich<br />
alle geforderten<br />
Spezi fikationen<br />
der Hersteller abdecken.<br />
Mit dem<br />
Einsatz von vollsynthetischen<br />
Leichtlaufölen kann einiges<br />
getan werden. Hochwertige Leichtlauföle<br />
sorgen dafür, dass der Kraftstoffverbrauch<br />
sinkt. Der Garagist soll sich auf jeden Fall<br />
von Grund auf mit dem Thema Schmierstoffe<br />
befassen. So kann er das Optimum<br />
für sich und seine Kunden herausholen.<br />
Für Markenvertreter<br />
ist es<br />
einfacher: Sie erhalten<br />
in Fachkursen<br />
oder aus<br />
dem Handbuch der<br />
Modelle Infor ma tionen,<br />
welche Öle mit<br />
welchen Frei gaben<br />
eingesetzt werden<br />
Maja Kaufmann,<br />
Markenchefin Derendinger.<br />
sollen. Der freie Garagist holt sich diese Angaben<br />
auf anderen Wegen, sei es von einem<br />
Programm wie HaynesPro oder Autodata, sei<br />
es in einem Oilfinder. Wir empfehlen, nicht<br />
irgendein Öl in die modernen Motorentechnologien<br />
einzufüllen, sondern die freigegebenen<br />
Typen zu verwenden.<br />
Welche Öle in welchen<br />
Gebindegrössen sollte der<br />
Garagist in der Werkstatt<br />
haben?<br />
Werden die schnellen Lieferzeiten<br />
der Zulieferer dafür sorgen, dass<br />
der Garagist kein Öl mehr an<br />
Lager hat, sondern bei Bedarf das<br />
richtige Schmiermittel bestellt<br />
und am gleichen Tag noch erhält?<br />
Das hängt von der Grösse und der<br />
Markenvielfalt des Betriebs ab. Der Garagist<br />
sollte darauf achten, dass er mit zwei bis<br />
drei Motorenölen auskommt. In der Regel<br />
sind die Platzverhältnisse nicht so grosszügig,<br />
dass zig Schmiermittel gelagert<br />
werden können. Der Garagist sollte also ein<br />
Motorenöl wählen, das er für fast alle Fahrzeuge<br />
einsetzen kann. Für Spezialfälle kann er<br />
bei uns just in time das benötigte Öl bestellen.<br />
Bei Bedarf unterstützen wir die Garagisten,<br />
welche Öle in welchen Gebindegrössen ins<br />
Lager genommen werden sollten.<br />
Obwohl jeder Hersteller eigene Spezifikationen<br />
vorgibt, gehen wir im Moment<br />
nicht davon aus. Für einen Betrieb mit<br />
mehreren Marken ist das eine grosse<br />
Herausforderung. Der Bezug von Kleingebinden<br />
ist für den Garagisten aber nicht<br />
interessant, weil das Öl im Verhältnis zu<br />
teuer ist. Zudem verfügen viele Garagen über<br />
eine Öl-Bar, in die Kapital investiert wurde.<br />
Ein Standardöl mit einer Viskosität<br />
5W-30 gehört nach wie vor im Fass in die<br />
Garage und ebenso Tonnelets à 60 Liter für<br />
rückläufigen Viskositäten wie 10W-40. Der<br />
Trend zu mehr Spezialölen und einzelnen<br />
Freigaben hält an. 20-Liter-Bag-in-Boxen<br />
kommen vermehrt zum Einsatz. Das ermöglicht<br />
dem Garagisten, eine grössere Vielfalt<br />
an Lager zu nehmen, ohne dass viel Kapital<br />
gebunden wird. Diese Öle sind meist ziemlich<br />
teuer. Natürlich bieten wir auch den<br />
Service, dem Kunden die notwendige Menge<br />
an Öl in 1- und 5-Liter-Gebinden <strong>–</strong> wie ein<br />
Ersatzteil <strong>–</strong> zu liefern.<br />
Die moderne Garage wird weiterhin Öl<br />
und andere Betriebsstoffe an Lager führen.<br />
Vielleicht ist das nicht mehr in grossen<br />
Mengen der Fall, dafür wird die Sortenvielfalt<br />
etwas umfangreicher und grösser.<br />
18<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Das Öl-Management in Garagen wird immer komplexer, weil Hersteller und Modelle verschiedene Öle erfordern.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich bei Experten nach praktischen Tipps für Garagisten erkundigt. Sascha Rhyner, Redaktion<br />
Lorenz Burkhalter, Marketing<br />
Manager Schmiermittel ESA.<br />
Gerade in Betrieben,<br />
die<br />
Fahr zeuge mit<br />
unter schiedlichen<br />
Anforderungen<br />
betreuen,<br />
ist das Schmier -<br />
mit tel management<br />
sehr wichtig. Die<br />
ESA hat am diesjährigen<br />
Auto-Salon die Öl-Bar von Shell vorgestellt,<br />
die mit ihren 20-Liter-Behältern auf<br />
genau solche Nachfragen ausgerichtet ist.<br />
Wenn ein Garagist weiss, dass er grössere<br />
Mengen der gleichen Viskosität benötigt,<br />
hat die ESA auch die entsprechende Grossgebinde<br />
verfügbar.<br />
Aufgrund der<br />
Vielzahl an<br />
Spe zifika tionen,<br />
Standards<br />
und Her steller<br />
frei gaben nimmt<br />
die Anzahl der er forderlichen<br />
Produkte<br />
zu und die Lagerführung<br />
wird aufwendiger.<br />
Produkte<br />
Simon Stöckli, Product<br />
Manager Hostettler Autotechnik<br />
AG.<br />
mit einer sehr breiten Herstellerabdeckung<br />
bieten klare Vorteile und reduzieren den<br />
Kostenaufwand für die Lagerbevorratung.<br />
Aktuell ist es möglich, mit drei Hauptprodukten<br />
85 Prozent in der freien Werkstatt<br />
abzudecken. Der Rest wird mit entsprechenden<br />
Spezialölen ergänzt.<br />
Ueli Stämpfli, Category-<br />
Manager Schmiermittel<br />
Technomag.<br />
Das Schmiers<br />
t o f f ge s c h ä f t<br />
ist noch immer<br />
lukrativ. Qualität<br />
zahlt sich<br />
aus, könnte man<br />
auch sagen. Der<br />
Trend geht zu markenspezi<br />
fi schen<br />
Produkten, die noch<br />
besser auf die jeweiligen<br />
Motoren zugeschnitten sind.<br />
Und hier werden die Schmierstoffhersteller<br />
punkten, die über die entsprechende Kompetenz<br />
verfügen. Mit unseren Produkten von<br />
Exxon Mobil und Yacco ist der Garagist auch<br />
in Zukunft in dieser Hinsicht bestens gerüstet.<br />
Leider gibt es dafür keine allgemeine<br />
Antwort. Der Garagist kennt seinen Fahrzeugpark<br />
und sollte sein Öl-Management<br />
auf diesen Bedarf ausrichten. Ein LeGarage-<br />
Partner, der mehrere Marken betreut, benötigt<br />
verschiedene Typen in geringerer<br />
Menge. Der sogenannte Nachfüllliter für<br />
den Automobilisten ist aus Sicht der ESA<br />
eine zusätzliche Möglichkeit, den Garagisten<br />
als Profi rund ums Auto zu positionieren.<br />
Die Anzahl und Grösse der einzelnen Gebinde<br />
richtet sich nach dem Serviceprofil<br />
der Werkstatt und der Werkstattdurchläufe<br />
pro Jahr. Dafür stehen Werkstattgebinde<br />
der Grössen 20 Liter, 60 Liter und 208 Liter<br />
zur Auswahl. Ein Gebinde sollte mindestens<br />
ein- bis zweimal pro Jahr umgeschlagen<br />
werden. Steht es länger, ist es wirtschaftlich<br />
nicht sinnvoll, und man läuft zudem<br />
Gefahr, dass die Freigaben aufgrund zu<br />
langer Standzeiten veraltet sind.<br />
Das klassische 208-Liter-Fass wird auch<br />
in unmittelbarer Zukunft eine zentrale Rolle<br />
spielen. Mittelfristig wird das Fass aber<br />
durch andere Gebindegrössen wie den<br />
20-Liter-Bag abgelöst werden. Die Komplexität<br />
in der Motorentechnik und damit die<br />
Vielfalt der Motorenöle wird zu gross, als<br />
dass man dies weiterhin mit einem Produkt<br />
im Fass seriös abdecken könnte.<br />
Für die meisten Artikel <strong>–</strong> egal, ob für<br />
Schmiermittel, für die wichtigsten Ersatzteile<br />
oder für Reifen <strong>–</strong> ist in der Garage<br />
ein Lager notwendig. Die ESA liefert bis<br />
zu dreimal täglich Bestellungen an ihre<br />
Mitinhaber und Kunden aus, dazu zählen<br />
natürlich Schmiermittel. Trotzdem ist es<br />
aus unserer Sicht wichtig, einen Grundvorrat<br />
zu haben. Die Öl-Bar von Shell ist<br />
dafür eine sehr platzsparende Lösung.<br />
Das wäre theoretisch möglich, wird<br />
jedoch nur im Bereich Spezialanwendungen<br />
praktiziert. Mit den typischen Werkstattgebindegrössen<br />
werden die Produkte bevorratet,<br />
die regelmässig benötigt werden.<br />
Fahrzeugspezifische Einzelbestellungen in<br />
1-Liter- bzw. 5-Liter-Gebinden sind im Bereich<br />
Motorenöl eher noch die Ausnahme.<br />
Der Garagist wird weiterhin sein Hauptprodukt<br />
an Lager haben und, wenn er<br />
kurzfristig eine Spezialität braucht, von<br />
unserem schnellen Technomag-Lieferservice<br />
profitieren. Allerdings wird sich sein Hauptprodukt<br />
nicht mehr aus einem Fass, sondern<br />
zum Beispiel aus mehreren 20-Liter-Bags in<br />
einem praktischen Display zusammensetzen.<br />
Fortsetzung auf Seite 20<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 19
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Welches werden in der Zukunft<br />
die grössten Herausforde rungen<br />
sein?<br />
Schmierstoff ist nicht<br />
einfach gleich Schmierstoff.<br />
Schmierstoffe<br />
werden bei der Entwicklung<br />
der Fahrzeuge<br />
in die Konzeption<br />
Limacher, Fibag. eingebunden. So konnten<br />
in den letzten Jahren<br />
die Serviceintervalle verlängert werden. Die<br />
Herausforderung wird sein, kontinuierlich<br />
die Reduktion des Energiekonsums, der Abfälle<br />
und der Emissionen voranzutreiben.<br />
Das heisst, die Schmierstoffe müssen immer<br />
umweltfreundlicher werden <strong>–</strong> von der Produk<br />
tion bis zur Entsorgung. Es sollen also<br />
ökologische Produkte sein, die biologisch abgebaut<br />
werden.<br />
Kaufmann,<br />
Derendinger.<br />
Die Elektromobiliät<br />
ist nicht aufzuhalten.<br />
Dennoch wird es<br />
noch lange Ver brennungsmo<br />
to ren geben,<br />
die ständig weiterentwickelt<br />
werden. Somit<br />
sind deren Schmierstoffe<br />
nach wie vor ein ganz wichtiger Baustein<br />
im Mosaik der Technologie.<br />
Wie und wo kann der Garagist<br />
mit Schmierstoffen Geld<br />
verdienen?<br />
In Baumärkten und Tankstellenshops<br />
finden die Automobilisten<br />
ebenfalls Öle für ihr Auto. Wie<br />
kann der Garagist das Öl-Geschäft<br />
zu sich holen?<br />
Mit hochwertigen Leichtlaufölen. Diese<br />
Öle sind extrem dünnflüssig und mit hoch<br />
entwickelten Additiven angereichert. Der<br />
Einsatz dieser Öle garantiert bei hohen Betriebstemperaturen<br />
eine zuverlässige<br />
Schmierung. Auch mit dem Nachfüllliter<br />
kann der Garagist Geld verdienen.<br />
Er legt beim Ölwechsel dem Kunden eine<br />
Literflasche des entsprechenden Öls in<br />
den Kofferraum. Sollte die Öl-Lampe vor<br />
dem nächsten Service aufleuchten, hat der<br />
Kunde schnell das richtige Öl griffbereit.<br />
Das Schmiermittelgeschäft darf ein Garagist<br />
auf keinen Fall aus der Hand geben. Es ist<br />
ein wesentlicher Umsatzbestandteil.<br />
Mit Know-how im Bereich Schmiermittel.<br />
Ein Fahrzeug ist eine komplexe<br />
Verbindung verschiedener Bauteile. Und<br />
die Schmierung ist schon fast eine kleine<br />
Wissenschaft. Was soll wo und wann eingesetzt<br />
werden? Der Garagist muss auf die<br />
Wichtigkeit eines Markenöls hinweisen und<br />
entsprechend kompetent Auskunft geben<br />
können. Nur der Markenhändler erhält<br />
regelmässig Schulungen und weiss, welches<br />
Öl für welches Auto das richtige Schmiermittel<br />
ist. Der Garagist muss nicht nur ein<br />
Lösungsanbieter rund ums Fahrzeug sein,<br />
sondern auch rund um die Schmierstoffe.<br />
Mit fundierter Beratung, guter Qualität<br />
und dem Zusatzliter des Spezialöls, das in<br />
jeden Kofferraum eines Autos gehört.<br />
Die Baumärkte und Tankstellenshops<br />
haben meist Standardöle/-viskositäten in<br />
den Regalen <strong>–</strong> oft sogar von verschiedenen<br />
Marken, was dem Konsumenten die Kaufentscheidung<br />
schwermacht oder gar verunmöglicht.<br />
Die Fachkompetenz, den<br />
Kunden zu beraten, fehlt oder es mangelt<br />
an Ressourcen. Hier sollte der Garagist ein<br />
Signal setzen, seinem Kunden diese Kaufentscheidung<br />
abnehmen und einen Nachfüllliter<br />
empfehlen. Die meisten Anbieter<br />
unterstützen den Garagisten mit attraktiven<br />
Angeboten.<br />
20<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Eine der grössten<br />
Heraus forderungen<br />
wird die fahrzeugspezifische<br />
Zuordnung<br />
sein. Einerseits verlangen<br />
Fahrzeughersteller<br />
von der Industrie<br />
entsprechende<br />
Pro dukte, die dann andererseits in den<br />
Garagen verfügbar sein müssen. Neben dem<br />
zunehmend breiteren Sortiment gehört die<br />
Datenpflege zu den wichtigen Aufgaben der<br />
Zukunft.<br />
Schmierstoffe sind<br />
seit langer Zeit ein<br />
inte graler Bestandteil<br />
der Motorenkonstruk<br />
tion. Bereits heute<br />
gibt es unterschiedliche<br />
Motorenöle für die<br />
Hersteller Jaguar, Land-<br />
Rover, Volvo, BMW und den Volkswagen-<br />
Konzern, die zwar alle die Viskositätsklasse<br />
SAE 0W-20 haben, jedoch nur herstellerspezifisch<br />
verwendet werden sollten. Zudem<br />
wird der Freigabeprozess bei den Fahrzeugherstellern<br />
insgesamt immer aufwendiger.<br />
Die Freigabe des Herstellers ist jedoch das<br />
einzig und allein entscheidende Kriterium<br />
für die Verwendung eines Schmierstoffs.<br />
Burkhalter, ESA. Stöckli, Hostettler. Stämpfli, Technomag.<br />
Die Vielfalt der Motorenöle<br />
wird grösser,<br />
keine Frage. Auf<br />
Produktseite sehen wir<br />
weiterhin den Trend zu<br />
niedrigen Viskositäten<br />
(5W-20, 0W-20, 0W-<br />
16). Unser Lieferant<br />
Exxon Mobil wird diesem Trend folgend<br />
im Laufe dieses und des nächsten Jahres<br />
eine Reihe von Produkten für diesen Bereich<br />
einführen. Zum Thema Dienstleistung<br />
möchte ich insbesondere das Konzept «Bag<br />
in Box» hervorheben.<br />
Der Garagist als Profi rund ums Fahrzeug<br />
kann dem Automobilisten das passende<br />
Schmiermittel anbieten. Ob Premium-,<br />
Quality- oder Budgetlösung <strong>–</strong> die ESA führt<br />
in jedem Fall das entsprechende Schmiermittel.<br />
Dadurch kann der Garagist seinen<br />
Kunden das passende Angebot unterbreiten<br />
und seinen Verdienst entsprechend steuern.<br />
Zum Verdienst zählt auch der vorhin erwähnte<br />
Nachfüllliter, den der Garagist mit<br />
einer Erklärung und Empfehlung gut verkaufen<br />
kann.<br />
Die Garagisten sollten das Potenzial des<br />
Öl-Nachfüllgeschäftes nutzen. Betriebe, die<br />
dieses konsequent betreiben, können 20<br />
bis 25 Prozent mehr Umsatz generieren.<br />
Mit dem 1-Liter-Gebinde mit praktischer<br />
Schutztasche für den Kofferraum hat der<br />
Kunde nicht nur eine Bindung zur Öl-Marke,<br />
sondern auch zum jeweiligen Motul-<br />
Partner, sprich zu seiner Werkstatt und<br />
seinem Händler. Wichtig ist, dass unsere<br />
Partner dem Kunden das Nachfüllöl mit<br />
dem Angebot überreichen, dieses aber<br />
im Rahmen der nächsten Servicearbeiten<br />
verrechnen. Das stärkt das Vertrauen und<br />
die Bindung des Kunden an seine Werkstatt.<br />
Jene, die noch immer glauben, Viskosität<br />
sei das einzige Qualitätskriterium, werden auf<br />
den Preis reduziert und unzufriedene Kunden<br />
generieren. Wer, wenn nicht die Fachwerkstatt,<br />
sollte sich bei den zunehmenden<br />
Freigaben und Spezifikationen auskennen<br />
und beraten können? Werkstätten, die jetzt<br />
die Chance ergreifen und ihre Kunden seriös<br />
zum Thema Öl beraten, werden auch in Zukunft<br />
gute Erträge mit Schmierstoffen erwirtschaften.<br />
Indem er seine Kompetenz beweist:<br />
Nach dem Service oder dem Ölwechsel<br />
kann er den Kunden auf die Wichtigkeit der<br />
korrekten Befüllung hinweisen oder ihm<br />
etwa erklären, wie der Ölstand kontrolliert<br />
wird. Auch wenn in den Garagen immer<br />
viel läuft: Es lohnt sich, zwei Minuten in<br />
die Kundenbetreuung zu investieren und<br />
einige Hinweise zu machen, die vielleicht zu<br />
einem Zusatzverkauf führen.<br />
Fahrzeugspezifische Schmierstoffe für<br />
moderne Fahrzeuge sind beratungsintensiv<br />
geworden. Die erforderliche Kompetenz<br />
ist nur im Fachhandel vorhanden. In Baumärkten<br />
und Tankstellen findet diese Beratung<br />
nicht statt. Zudem verursacht die<br />
Entsorgung des Altöls zusätzlich Aufwand<br />
und Kosten. Durch die Premiumqualität<br />
unserer Produkte sowie unsere Fachhandelstreue,<br />
sprich den exklusiven Vertrieb unserer<br />
Angebotspalette über unsere Partner, sorgen<br />
wir dafür, dass die Kunden auch in Zukunft<br />
ihrer Werkstatt treubleiben.<br />
Nur die Werkstätten, die auf fachlich<br />
kompetente Mitarbeiter setzen, werden in Zukunft<br />
das Vertrauen des Kunden gewinnen.<br />
Heute sollte man den bestens informierten<br />
Kunden den Unterschied zwischen den verschiedenen<br />
Produkten erklären können.<br />
Bei den neuen niederviskosen Motorenölen,<br />
die nicht rückwärtskompatibel sind und von<br />
der neusten Motorentechnologie gefordert<br />
werden, ist auch der Fachmann gefordert.<br />
Personal an Tankstellen oder in Baumärkten<br />
ist weder spezifisch geschult noch hat<br />
es einen Bezug zum Kunden, deshalb sollte<br />
der Garagist jeden Kontakt nutzen, um zum<br />
Beispiel die Themen Öl, Nachfüllliter,<br />
Nutzen und Sicherheit anzusprechen. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 21
SPONSORED CONTENT<br />
ESA<br />
Shell EcoPack <strong>–</strong> für optimiertes Ölmanagement<br />
Shell produziert eine ganze Reihe hochwertiger Motorenöle, die von namhaften Herstellern freigegeben sind und den<br />
kompletten Bedarf an Schmierstoffen für Werkstätten abdecken. Darunter die neuen EcoPacks.<br />
pd. Mit den neuen EcoPacks mit 20 Litern<br />
Inhalt und der passenden Ölbar bietet Shell<br />
den Garagisten nun die Möglichkeit zur Optimierung<br />
ihres Ölmanagements. Shell Eco-<br />
Pack ist die ästhetische, praktische und sichere<br />
Lösung für die Lagerung und den Vertrieb<br />
von Motorenölen in der Werkstatt.<br />
Shell EcoPack: Ihre Ölbar von Ihrer ESA<br />
Die Ölbar, das passende innovative Funktionsmöbel<br />
von Shell, bietet Platz für bis zu<br />
zehn 20-Liter-Kanister. So wird der Umfang<br />
für die Lagerung von Öl auf Regalen und<br />
Paletten reduziert und es bleibt mehr Raum<br />
zum Arbeiten. Dank dem «Monoblock-Metallhahn»<br />
ist die Ölbar nicht nur praktisch,<br />
sondern auch schnell: 43 Sekunden genügen,<br />
um fünf Liter abzufüllen. Nachdem das Öl bis<br />
zum letzten Tropfen aus dem Kanister gelassen<br />
worden ist, können diese einfach flachgetreten<br />
werden. Dies führt zu einem kleineren<br />
Abfallvolumen.<br />
Als Vollanbieterin erfolgreich<br />
Als Einkaufsorganisation des Schweizerischen<br />
Automobil- und Motorfahrzeuggewerbes<br />
ist die ESA ständig auf der Suche nach<br />
innovativen Produkten und Lösungen, um<br />
ihre Mitinhaber und Kunden zu begeistern.<br />
Schweizweit seit vielen Jahren erfolgreich<br />
am Markt, hat es sich die Genossenschaft<br />
zum Auftrag gemacht, durch all ihre Aktivitäten<br />
die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />
ihrer Mitinhaber und Kunden zu fördern. Als<br />
Vollanbieterin bietet sie deshalb in allen Angebotsbereichen<br />
<strong>–</strong> vom Verbrauchsgüter- bis<br />
hin zum Investitionsgüterbereich <strong>–</strong> und für<br />
jedes Bedürfnis alles aus einer Hand.<br />
Das neue Konzept «Shell EcoPack» präsentierte<br />
die ESA bereits erfolgreich anlässlich<br />
des diesjährigen Auto-Salons ihren Mitinhabern<br />
und Kunden. Weiteres findet sich unter<br />
www.esashop.ch. <<br />
Schmierstoffe von Ihrer ESA <strong>–</strong><br />
für Jeden das richtige Öl<br />
Bei Ihrer ESA haben Sie die Wahl!<br />
SHELL Helix Ultra, das Premium-Motorenöl<br />
ELF Evolution, bekannt aus dem Motorsport<br />
ESA-Lube, super Qualität zum attraktiven Preis<br />
esa.ch | esashop.ch
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Öl, das schwarze Gold für das reibungslose Funktionieren des Motors <strong>–</strong> und den Umsatz der Garagen. Doch sowohl der Nachfüllliter als auch der Ölwechsel müssen<br />
dem Kunden aktiv verkauft werden.<br />
Qualitätsbewusstsein als Verkaufsfaktor<br />
Prävention und Kundeninformation<br />
sind beim Ölgeschäft die halbe Miete<br />
Leuchtet die Ölanzeige, fährt der Automobilist zur nächstgelegenen Tankstelle. Diesem Umstand gilt es vorzugreifen <strong>–</strong> «mit<br />
Schmiermitteln und einer funktionierenden Kundenbindung», erklärt Roger Frey, Teamleader Category Workshop bei der<br />
Amag Import AG. Tatjana Kistler, Redaktion<br />
Herr Frey, wie schaffen es die Amag-Mitarbeitenden, dem<br />
Öl- und Schmierstoffgeschäft der Tankstellen ein Schnippchen zu<br />
schlagen und dieses Zusatzgeschäft in der Garage halten zu können?<br />
Roger Frey: Wir beraten unsere Kunden bereits bei der Neuwagenablieferung,<br />
indem wir einen Nachfüllliter mitgeben und die<br />
Kunden auf die unschöne Situation der leuchtenden Ölanzeige<br />
hinweisen. In diversen Verkaufsräumen findet unsere Kundschaft<br />
auch ein Verkaufsdisplay mit Ein-Liter Flaschen. Zudem informieren<br />
wir in Magazinen für Endkunden über Qualitätsöl, das bei Garagisten<br />
erhältlich ist.<br />
Wie hat sich das Geschäft mit Schmierstoffen entwickelt und<br />
wohin geht der Trend?<br />
Wir stellen fest, dass das Qualitätsbewusstsein<br />
bei unseren Partnern, aber auch beim Endkunden,<br />
steigt. CO 2<br />
-Reduktion und Kraftstoffverbrauchsoptimierung<br />
sind grosse Themen<br />
bei den Herstellern. Bei den Partnern geht der<br />
Trend zudem in Richtung Offenlieferungen.<br />
Roger Frey, Teamleader<br />
Category<br />
Workshop, Amag<br />
Import AG<br />
Inwiefern und in welchem Umfang ist der<br />
Nachfüllliter noch ein Thema?<br />
Der Nachfülllilter ist immer noch ein<br />
grosses Thema. Die Amag legt grossen Wert darauf, dass die Partner<br />
ihren Kunden ausschliesslich Qualitätsschmierstoffe anbieten und<br />
so den unsicheren Gang zum Ölgestell bei Tankstellen oder im Onlinehandel<br />
vermeiden können.<br />
Wie verkauft ein Garagist im Kundengespräch auch das «teure» Öl?<br />
Für jeden Premiumhersteller gibt es andere Argumentarien. Sei<br />
es die Kraftstoffverbrauchsoptimierung oder die Vermeidung von Ablagerungen<br />
im Motorblock.<br />
Gibt es beim Thema Öl/Schmierstoffe Beratungsangebote<br />
für Garagisten?<br />
Hier bieten wir mit unserer Partnerbetreuung persönlichen<br />
Support an. Zudem gibt es die Online-Trainings in Zusammenarbeit<br />
mit unseren Öl-Lieferanten.<br />
Wie können Garagisten mit Schmierstoffen ein Zusatzgeschäft<br />
machen respektive dieses ankurbeln?<br />
Wichtig ist sicherlich, den Kunden bei jedem Besuch im Betrieb<br />
auf sein Ölniveau und das Risiko des nicht korrekten Verwendens<br />
von qualitativ minderwertigem Öl oder gar falschen Spezifikationen<br />
aufmerksam zu machen. Ein nützliches Hilfsmittel ist, dem Kunden<br />
einen qualitativ hochstehenden Nachfüllliter anzubieten. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>23
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Interview mit Esther Waechter, Vertriebsdirektorin Total Suisse<br />
«Jeder Garagist entscheidet<br />
täglich über unseren Erfolg»<br />
Der französische Hersteller Total bleibt in der Schweiz auf Wachstumskurs. <strong>AUTOINSIDE</strong> sprach mit Total-Vertriebsdirektorin<br />
Esther Waechter über Antworten auf die steigende Komplexität im Schmierstoffgeschäft, über Neuheiten und<br />
über die Herausforderung E-Mobilität. Sandro Compagno, Redaktion<br />
Frau Waechter, Total ist im Geschäft<br />
mit Schmierstoffen eine feste Grösse in<br />
der Schweiz. Auf Treibstoffe verzichtet<br />
man. Warum ist das so?<br />
Esther Waechter, Verkaufsdirektorin<br />
Total Suisse SA: Total ist mit fast 350 Mitarbeitern<br />
in der Schweiz vertreten. Neben<br />
dem Schmierstoffbereich sind wir in Aktivitätsfeldern<br />
wie Trading und Versicherungsservices<br />
stark aktiv. Auch wenn wir in der<br />
Schweiz keine Tankstellen haben, sind<br />
wir mit Treibstoffen präsent; beispielsweise<br />
bei Air Total in Vernier. Unsere Schwesterfiliale<br />
ist auf Flugkraftstoffe ausgerichtet.<br />
Total hat in den letzten Jahren stark in die<br />
Schmierstoffe investiert. Neben den Schmierstoffen<br />
im Bereich Automotive vertreiben wir<br />
Industrieschmierstoffe, Schmier stoffe für Bau<br />
und die Landwirtschaft. Bitumen und Special<br />
Fluids.<br />
Das Geschäft mit Schmierstoffen wird<br />
stetig komplexer: Immer mehr Motoren<br />
verlangen nach besonderen Spezifikationen.<br />
Wie kann Total den Garagisten<br />
im Management von Schmierstoffen unterstützen?<br />
Total ist mit seiner gesamten Produktpalette<br />
sowie den damit verbundenen technischen<br />
Anforderungen führend im Schmierstoffsektor.<br />
Wir sind seit mehr als 40 Jahren<br />
Partner von Werkstätten und Transportunternehmen<br />
in der Schweiz. Dies hängt auch mit<br />
den langjährigen Partnerschaften mit Herstellern<br />
wie PSA, Renault, Nissan oder Mazda<br />
und mit unserer Erfahrung im Motorsport<br />
zusammen. Unsere Ingenieure und Techniker<br />
können auf eine enorme Erfahrung sowie bei<br />
allfälligen Fragen oder Problemen auf Vergleichsdatenbanken<br />
zurückgreifen und Lösungsansätze<br />
erarbeiten. Durch die stetige<br />
Weiterentwicklung und Abstimmung direkt<br />
mit den Herstellern ist es uns möglich, die<br />
Produkte gezielter auf die hohen Anforderungen<br />
abzustimmen. Somit sind wir in der<br />
Lage, für jeden Garagisten Schmierstoffpläne,<br />
Sortenvereinfachungen und individuelle Lösungskonzepte<br />
anzubieten.<br />
Auf Ihrer Website steht, Total biete den<br />
Garagisten eine Reihe von verkaufsfördernden<br />
Werkzeugen zur Steigerung des<br />
Verkaufs von Motorölen und ein optimiertes<br />
Management. Was ist darunter zu verstehen?<br />
Total betrachtet die Platzierung seiner Produkte<br />
im Verkaufsraum und auch anderweitig<br />
als starkes Kundenbindungsinstrument<br />
und Wiedererkennungsmerkmal. Wir bieten<br />
den Garagisten auch finanzielle Beteiligungen<br />
im Bereich Werkstattausrüstung. Produktoptimierungen,<br />
Unterstützung bei der Lagerung,<br />
aber auch technische Vorrichtungen<br />
sind wichtige Bestandteile unseres Tagesgeschäfts.<br />
Durch unser Tanküberwachungssystem<br />
können wir jederzeit den optimalen<br />
Lieferzeitpunkt für unsere Kunden bei loser<br />
Ware garantieren. Durch Altölrecycling tragen<br />
wir dazu bei, die Umwelt zu schonen und<br />
dank unserer hochprofessionellen Ölanalytik<br />
ANAC können wir die eingesetzten Öle<br />
überwachen und so die Lebensdauer von Motoren,<br />
Geräten und Maschinen verlängern.<br />
Unsere Verkaufsmitarbeiter sind Spezialisten<br />
24<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ÖL FOKUS / SCHMIERSTOFFE<br />
sowohl im Schmierstoffverkauf als auch bei<br />
der Beratung. Eine regelmässige Präsenz vor<br />
Ort ermöglicht uns, mit den Garagisten die<br />
besten Lösungen zu finden und eine enge<br />
Bindung zwischen den Garagisten, ihren<br />
Kunden und Total aufzubauen.<br />
Wie und wo kann sich Total in der Zusammenarbeit<br />
mit den Garagisten von<br />
seinen Mitbewerbern abheben?<br />
Total ist als Vollsortimenter mit seinen<br />
Hightech-Produkten in allen Bereichen sehr<br />
gut aufgestellt. Der harte regionale Wettbewerb<br />
führt uns täglich vor Augen, dass wir<br />
nur mit sehr guten Produkten, hoher Beratungskompetenz<br />
und einer sehr guten Vertriebsmannschaft<br />
bestehen können. Jeder<br />
einzelne Garagist entscheidet somit täglich<br />
mit über unseren Erfolg. Seine Kunden sind<br />
Bestandteil unserer Motivation <strong>–</strong> und wir<br />
sind stolz, für unsere Kunden täglich da zu<br />
sein und gezielte, bessere und individuelle<br />
Lösungskonzepte anbieten zu können.<br />
Welche Produktneuheiten wurden in diesem<br />
Jahr von Total auf den Markt gebracht und<br />
welche werden noch folgen?<br />
Dieses Jahr werden wir knapp 20 neue<br />
Produkte auf den Markt bringen, für die Bereiche<br />
PW und LKW sowie für die Baubranche.<br />
Im PW-Bereich handelt es sich um niedrigviskose<br />
Ultra-Fuel-Economy-Motorenöle,<br />
die massgeschneidert die Bemühungen der<br />
Automobilhersteller für eine sauberere Umwelt<br />
unterstützen. Basierend auf den neusten<br />
internationalen Spezifikationen werden zahlreiche<br />
neue Werksspezifikationen erfüllt. Wir<br />
sind stolz für die PSA-Gruppe das neueste<br />
«Quartz Ineo First 0W-20» am Markt zu haben.<br />
Besonders freut uns auch, dass wir die<br />
aktuellen Renault RN17, RN17E und RN17<br />
RSA mit Produkten der Marke Elf erfüllen<br />
können und diese als erste unseren Kunden<br />
anbieten können.<br />
Wie hat sich das Jahr <strong>2018</strong> bezüglich Umsatz<br />
für Total angelassen?<br />
Total verzeichnet auch <strong>2018</strong> positive und<br />
steigende Umsatzzahlen. Diese Entwicklung<br />
macht uns stolz, denn sie hat sich in den<br />
letzten Jahren bereits deutlich abgezeichnet.<br />
Die Geschäftsentwicklung mit unseren<br />
Kunden zeigt uns, dass wir mit unserer<br />
Philosophie, in kleinen Schritten weiterzuwachsen,<br />
auch in der Schweiz erfolgreich<br />
sind und unsere Ziele erreichen können.<br />
Welche Strategie verfolgt Total in<br />
der Schweiz im Bereich automotive<br />
Schmierstoffe?<br />
Unser Ziel ist selbstverständlich Wachstum.<br />
Zum einem legen wir grossen Wert<br />
auf unsere langjährigen Partnerschaften mit<br />
namhaften Automobilherstellern. Der Direktvertrieb<br />
ist derzeit noch immer unsere<br />
Hauptaktivität, um den Garagisten weiterhin<br />
in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen.<br />
Neue Strukturen aufgrund der geänderten<br />
Rahmenbedingungen des Markts müssen<br />
wir uns aber offenhalten. Wir können uns in<br />
spezifischen Produktsegmenten durchaus andere<br />
Vertriebskanäle vorstellen.<br />
Welchen Einfluss hat die E-Mobilität auf<br />
ihr Geschäft mit Schmierstoffen?<br />
In den Elektroautos wird kein herkömmliches<br />
Motorenöl mehr vorhanden sein. Die<br />
wiederkehrend zu wechselnden Schmierstoffe<br />
wird es nicht mehr geben. Beim Getriebeöl<br />
müssen wir von vollsynthetischen Lebensdauerfüllungen<br />
ausgehen. Dies alles wird<br />
zu einem deutlichen Mengen- und Umsatzverlust<br />
im Schmierstoffbereich führen. Im<br />
Konzern gibt es daher zahlreiche strategische<br />
Überlegungen, die unter einem klaren Motto<br />
stehen: «Total <strong>–</strong> committed to better energy.»<br />
Wie und wo planen Sie die sich abzeichnende<br />
Umsatzverluste auszugleichen?<br />
Total erlebt im Moment erfreulicherweise<br />
keine Umsatzverluste. Wir sind in mit<br />
unserer engagierten und dynamischen Vertriebsmanschaft<br />
und unseren hochwertigen<br />
Produkten in der Lage, Umsatzrückgängen<br />
gegenzusteuern. Allerdings mussten auch<br />
wir uns den Marktgegebenheiten stellen und<br />
anpassen. Wir haben <strong>2018</strong> <strong>–</strong> nach langen<br />
Jahren der Konstanz <strong>–</strong> unsere Preise leicht<br />
angehoben. Weiter sehen wir in Produkten<br />
wie Diaxol <strong>–</strong> unsere exklusive Formel zur Abgasnachbehandlung<br />
<strong>–</strong> ein hohes Steigerungspotenzial.<br />
Für LKW und Fahrzeuge im Nahverkehr<br />
wie Busse oder Reinigungsfahrzeuge<br />
bietet Diaxol eine wirksame Lösung, um das<br />
Blockieren des SCR-Sys tems zu verhindern. <<br />
Esther Waechter, Vertriebsdirektorin Total Suisse.<br />
Ihr Spezialist<br />
für Getriebe, Lenkungen und Achsen.<br />
www.zf.com/services/ch<br />
Ihr Spezialist in Getriebetechnik.<br />
Revisionen von Automaten- und Schaltgetrieben,<br />
Verteilergetrieben, Differentialen und Wandlern.<br />
ZF Services Schweiz AG<br />
8604 Volketswil<br />
6014 Luzern · Telefon 041 259 09 59 · www.automaten-meyer.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>25<br />
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11:32<br />
1 06.02.17 08:32
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Autef GmbH<br />
www.autef.ch<br />
> Die Vorteile der Automaten-Ölspülung<br />
pd. Zur Senkung des CO 2<br />
-<br />
Austosses setzen Hersteller<br />
unter anderem auf automatisierte<br />
Getriebe. Dabei<br />
preisen sie die Ölfüllung «for<br />
life» an. Die Erfahrung aus der<br />
Praxis zeigt aber, dass zuviel<br />
versprochen wird. Auch<br />
Öl altert, das führt zu mehr<br />
Verbrauch und Verschleiss.<br />
Zur Vorbeugung und Wertsteigerung<br />
empfiehlt sich die<br />
Automatenspülung. Dabei wird<br />
das Getriebeöl komplett ersetzt.<br />
Die Trends im kritischen Blick<br />
Die Autef GmbH befasst sich<br />
als Spezialistin für Aus- und<br />
Weiterbildung von Autofachleuten<br />
intensiv mit der<br />
Thematik und beobachtet<br />
derzeit einen regelrechten<br />
Boom im Spülgeschäft. Bei den<br />
Servicegeräten zeichnen sich<br />
zwei Tendenzen ab: Zum einen<br />
gibt es manuelle Lösungen, zum<br />
anderen automatische Geräte<br />
mit beeindruckenden Fahrzeugdatenbanken.<br />
Die Praktiker der<br />
Autef kennen sich mit beiden<br />
Philosophien bestens aus. Ihr<br />
grosses Know-how geben sie in<br />
Kursen weiter.<br />
Mit dem Fahrzeug zur Schulung<br />
Zu den Schulungen bringen<br />
die Teilnehmenden Fahrzeuge<br />
mit, um anschliessend die<br />
Wirkung selber zu erfahren.<br />
Dabei machen alle dieselbe<br />
Erkenntnis: Mit neuem Öl<br />
schalten Automaten respektive<br />
DSG-/CVT-Getriebe deutlich<br />
feiner. Wer diese Erfahrung<br />
gemacht hat, verfügt über gute<br />
Argumente, um Kunden von<br />
einer Automaten-Ölspülung zu<br />
überzeugen. Das Kursangebot<br />
der Autef GmbH ist online abrufund<br />
buchbar. <<br />
Liqui Moly GmbH<br />
www.liqui-moly.ch<br />
> Vollautomatischer ATF-Wechsel mit dem neuen Gear Tronic II<br />
pd. Der Ölwechsel bei<br />
Automatikgetrieben ist eine<br />
diffizile Angelegenheit und nicht<br />
mit dem Motorenölwechsel zu<br />
vergleichen. Das neue Gear<br />
Tronic II des deutschen Öl- und<br />
Additivspezialisten Liqui Moly<br />
kümmert sich vollautomatisch<br />
darum. «Damit wird der ATF-<br />
Wechsel zum Kinderspiel und<br />
ist nicht mehr spezialisierten<br />
Garagen vorbehalten», sagt<br />
David Kaiser, Leiter Forschung<br />
und Entwicklung bei Liqui Moly.<br />
Beim Motorölwechsel wird<br />
die Ablassschraube geöffnet<br />
und das gesamte Öl kann<br />
herausfliessen. Macht man das<br />
beim Automatikgetriebe, bleiben<br />
bis zu zwei Drittel der Ölmenge<br />
im Getriebe zurück. Der Gear<br />
Tronic II ermöglicht den Tausch<br />
des gesamten Getriebeöls. Der<br />
Zugang erfolgt je nach Fahrzeug<br />
entweder über das Messstab-<br />
Führungsrohr, die Schlauchanschlüsse<br />
am Getriebeölkühler<br />
oder direkt am Getriebe.<br />
Zur Absicherung und für die<br />
Administration<br />
Das sensible gleichzeitige<br />
Entleeren und Befüllen des Getriebes<br />
erfolgt vollautomatisch.<br />
Die computergestützte Menüführung<br />
über den Touchscreen<br />
ist besonders intuitiv. Eine<br />
integrierte Fahrzeugdatenbank<br />
zeigt an, welches Getriebeöl das<br />
jeweilige Fahrzeug benötigt und<br />
wie gross die Füllmenge ist. Das<br />
vereinfacht den Arbeitsalltag,<br />
schützt vor Fehlern und teuren<br />
Reklamationen.<br />
Mit dem Gear Tronic II lassen<br />
sich in den Ölwechsel auch<br />
Reinigungs- und Pflegeadditive<br />
in den Service integrieren. <<br />
Macht den Ölwechsel beim Automatikgetriebe jetzt noch<br />
einfacher: der Gear Tronic II von Liqui Moly.<br />
26<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ÖL / SCHMIERSTOFFE<br />
Fibag AG<br />
www.fibag.ch<br />
> ExxonMobil stellt drei neue Flagship-Produkte vor<br />
pd. ExxonMobil optimiert über zahlreiche OEM-Freigaben<br />
das Produkteangebot. Die (MB 229.52/229.51/229.31,<br />
drei neuen Spitzenprodukte VW 504 00/507 00, Porsche C30,<br />
heissen Mobil 1 ESP 5W-30, Peugeot Citroën Automobiles<br />
Mobil 1 ESP LV 0W-30 und B71 2290, GM Dexos2TM) und<br />
Mobil 1 EXP x3 0W-40. Der erfüllt die Normen ACEA C2/C3<br />
Verkauf startet im Laufe des und API SN/SM.<br />
zweiten Quartals <strong>2018</strong>.<br />
Eine Neuentwicklung<br />
Das neue Motorenöl<br />
von ExxonMobil ist das<br />
Mobil 1 ESP 5W-30 basiert Mobil 1 ESP LV 0W-30, das<br />
auf einer neuen Formulierung. vor allem auf die aktuellen<br />
Es ersetzt das bisherige<br />
Jaguar-LandRover-Spezifikation<br />
Mobil 1 ESP Formula 5W-30. STJLR.03.5007 ausgelegt<br />
ist. Nach der Einführung von<br />
Stets am Puls der Forschung Mobil 1 ESP LV 0W-30 wird<br />
Das Mobil 1 ESP 5W-30 schrittweise das Mobil 1 Fuel<br />
entspricht im Wesentlichen Economy 0W-30 eingestellt. Das<br />
seinem Vorgänger und verfügt Mobil 1 ESP LV 0W-30 erfüllt die<br />
Normen ACEA C2 sowie A5/B5<br />
und API SN.<br />
Und in Zusammenarbeit<br />
mit Porsche hat ExxonMobil<br />
das Mobil 1 ESP x3 0W-40 für<br />
die aktuelle Porsche-Hochleistungsmotoren-Spezifikation<br />
C40 entwickelt. Empfohlen<br />
wird dieses Motorenöl im Besonderen<br />
für die Hochleistungsmodelle<br />
von Audi und Bentley.<br />
Das neue Mobil 1 ESP x3 0W-40<br />
erfüllt die Normen ACEA C3 und<br />
API SN und verfügt über die<br />
Freigaben von Porsche C40<br />
und GM Dexos2TM.<br />
Alle Produkte liefern einen<br />
herausragenden Verschleissschutz,<br />
gewährleisten die<br />
Motorsauberkeit und sorgen<br />
damit für eine längere<br />
Lebendsdauer des Motors. <<br />
WD-40<br />
www.wd40.ch<br />
Derendinger AG<br />
www.derendinger.ch<br />
> Fünf Funktionen und ein smartes Sprühsystem<br />
pd. Das klassische Multifunktionsprodukt<br />
von WD-40<br />
ist Rostlöser, Schmiermittel,<br />
Kontaktspray, Korrosionsschutzmittel<br />
und Teilereiniger<br />
in einem.<br />
Das «Smart Straw»-<br />
Sprühsystem macht seine<br />
Anwendung noch einfacher.<br />
Das fest eingebaute Röhrchen<br />
ermöglicht dem Anwender eine<br />
flächige oder punktgenaue<br />
Anwendung ohne Auf- und<br />
Abstecken. Dank seines<br />
360°-Ventils sprüht die Dose<br />
auch kopfüber in schwer zugängliche<br />
Stellen.<br />
Das WD-40-Multifunktionsprodukt<br />
pflegt Werkzeuge, löst<br />
festsitzende Verbindungen wie<br />
Schrauben und Scharniere und<br />
schmiert Metallverbindungen.<br />
Es ist somit ein zuverlässiger<br />
und bewährter Helfer in und um<br />
Garagen. Es schont nicht nur<br />
den Geldbeutel, sondern auch<br />
Zeit und Nerven.<br />
Für die schnelle Reinigung<br />
von Brems- und Kupplungssystemen<br />
sowie von anderen<br />
Metalloberflächen gibt es aus<br />
der Reihe «WD-40 Specialist»<br />
den kraftvollen<br />
Bremsenreiniger.<br />
Durch die<br />
Kombination<br />
von hochwertigen<br />
Lösungsmitteln<br />
wirkt<br />
der Bremsenreiniger<br />
sofort<br />
und rückstandsfrei.<br />
Auch er verfügt<br />
über ein<br />
360°-Ventil. <<br />
> «eni i-Sint tech VK 0W/20»<br />
pd. Das i-Sint tech<br />
VK 0W/20 aus dem Hause Eni<br />
ist ein auf Synthesetechnologie<br />
basierendes Motorenöl.<br />
Es wurde speziell für die<br />
Schmierung der neusten<br />
Benzin- und Dieselmotoren im<br />
Volkswagenkonzern und für<br />
den Einsatz von Abgasnachbehandlungssystemen<br />
und bei<br />
verlängerten Wechselintervallen<br />
entwickelt. Ein Qualitätsmerkmal<br />
ist die zuverlässige<br />
Schmierung und schnelle<br />
Durchölung auch bei sehr<br />
niedrigen Aussentemperaturen.<br />
Auch bei sehr hohen Einsatztemperaturen<br />
hinterlässt es<br />
einen hoch belastbaren<br />
Schmierfilm.<br />
Das Produkt<br />
ist speziell für<br />
Fahrzeuge mit<br />
Start-/Stopp-<br />
System geeignet,<br />
garantiert besten<br />
Motorschutz und<br />
reduziert den Verschleiss<br />
wie auch<br />
die Bildung von<br />
Ablagerungen.<br />
Auch die Innenreibung<br />
des Motors wird signifikant<br />
reduziert. Dieses Motorenöl<br />
leistet einen aktiven Beitrag<br />
zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />
und gleichzeitig<br />
zur Reduzierung des<br />
CO 2<br />
-Ausstosses. Es reduziert<br />
den Ölverbrauch und ist auch<br />
bei hohen Temperaturen und<br />
Kontakt mit Luftsauerstoff und<br />
Schadstoffen sehr oxidationsbeständig.<br />
Das Produkt erlaubt<br />
lange Ölwechselintervalle nach<br />
Herstellervorschrift.<br />
Spezifikationen und Freigaben:<br />
VW 508 00/ 509 00. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>27
MANAGEMENT / FÜHRUNG<br />
Zahlen bitte!<br />
Kennzahlen sind ein<br />
Führungsinstrument<br />
Kennzahlen sind eine wichtige Grundlage, um ein Unternehmen erfolgreich durch die Stromschnellen der heutigen Wirtschaft<br />
zu steuern. Die Kunst besteht darin, sich auf die relevanten Kennzahlen zu konzentrieren. Sandro Compagno, Redaktion<br />
Es geht bei Kennzahlen nicht um mehr oder weniger Wissen, sondern um richtiges Wissen.<br />
Es hat sicher schon manch ein KMU-Inhaber<br />
den herablassenden Satz gehört,<br />
ihm «fehle das Kaufmännische». Das ist<br />
nicht nur ungerecht, sondern auch irrelevant.<br />
Vor allem zeigt es in die falsche<br />
Richtung und gibt falsche Impulse. Denn<br />
das, was schlechthin unter kaufmännischem<br />
Rüstzeug gemeint ist, benötigt der KMU-<br />
Leiter in den wenigsten Fällen. In seinem<br />
Buch «Die Zukunft beginnt heute <strong>–</strong> Unternehmensführung<br />
im KMU» beschreibt<br />
Gary Friedman den Umstand mit einem<br />
Bild: Um ein Fahrzeug zu lenken, muss<br />
man weder Automobil-Mechatroniker noch<br />
Verkehrsspezialist sein. «Was man benötigt,<br />
ist ein Lernprozess und Praxis,<br />
die uns zur Führung eines Fahrzeuges befähigen.»<br />
Dieser Grundsatz lässt sich 1:1<br />
auf die Führung eines KMU übertragen: Ein<br />
Unternehmer oder Geschäftsführer eines<br />
KMU muss kein Finanzfachmann sein, um<br />
ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Er<br />
muss lediglich die Werkzeuge beherrschen,<br />
die ihn zum Ziel führen.<br />
«Im Kleinbetrieb bekommt der Chef<br />
ohnehin alles mit»<br />
«Niemand plant zu versagen, aber die<br />
meisten versagen beim Planen.» Dieses Bonmot<br />
wird unter anderem Lee Iacocca, einem<br />
der bedeutendsten Manager der US-Automobilindustrie<br />
zugeschrieben. In grossen<br />
Autohäusern sind das Führen nach Kennzahlen<br />
und professionelles Controlling heutzutage<br />
Standard. Das geht weit über das<br />
Verwalten von Ist-Zuständen oder die Bewertung<br />
von Zahlen aus der Vergangenheit<br />
28<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MANAGEMENT / FÜHRUNG<br />
hinaus. Controlling wird aktiv zur Unternehmenssteuerung<br />
eingesetzt. Was aber<br />
ist mit den KMU, die nach wie vor mehr<br />
als 90 Prozent aller Betriebe im Schweizer<br />
Autogewerbe ausmachen? «In einem Kleinbetrieb<br />
bekommt der Chef ohnehin alles<br />
mit», sagt Toni von Dach von der Treuhandgesellschaft<br />
Figas. «Der kann sich mit seiner<br />
Erfahrung auf einige wenige Kennzahlen<br />
konzentrieren. Er muss die Auslastung und<br />
die Kostendeckung im Griff haben.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> hat den Fachmann Toni<br />
von Dach um eine «Hitparade» der fünf<br />
wichtigsten Kennzahlen gebeten:<br />
1. Cash Flow: Dieser Wert zeigt die Ertragskraft<br />
der Unternehmung<br />
2. Deckungsbeitrag Verkauf (Neu- und<br />
Occasionsfahrzeuge)<br />
3. Deckungsbeitrag Werkstatt (geleistete<br />
und verkaufte Arbeit)<br />
4. Deckungsbeitrag Teile<br />
5. Personalkosten<br />
Die Frage nach dem richtigen Wissen<br />
Toni von Dach: «Selbstverständlich ist das<br />
keineswegs eine abschliessende Auflistung.<br />
Weitere Kennzahlen werden herangezogen,<br />
wenn im Bereich der erwähnten Zahlen<br />
etwas nicht stimmt.» Damit spricht der<br />
Finanzexperte einen ganz wichtigen Punkt<br />
bei KMU an: Es geht bei Kennzahlen nicht<br />
um mehr oder weniger Wissen, sondern um<br />
richtiges Wissen. Wenn man einen Blick in<br />
den Branchenspiegel der Figas wirft, wird<br />
relativ schnell klar, woran alles andere<br />
hängt: Der Bruttogewinn ist die Grösse,<br />
die über Gedeih und Verderb entscheidet.<br />
«Der Bruttogewinn im Handel ist seit<br />
Jahren konstant und auf einem akzeptablen<br />
Niveau», so Toni von Dach. Im aktuellen<br />
Branchenspiegel beträgt er im Durchschnitt<br />
9,4 Prozent bei den Stufe-1-Händlern. Bei<br />
Toni von Dach, Leiter Business Management bei der<br />
Figas.<br />
den Händlern der Stufen 2 und 3 sind<br />
die Margen tiefer. Mit dem Bruttogewinn<br />
werden Kosten bezahlt wie die Fixlöhne<br />
und Kommissionen der Verkäufer, Werbung,<br />
Vorführwagen oder auch Kosten, die aus<br />
den steigenden Vorgaben des Importeurs<br />
entstehen. Aus der Differenz resultiert der<br />
Bruttogewinn 2 respektive Deckungsbeitrag<br />
2. Von Dach mit der Erfahrung von<br />
40 Jahren im Autogewerbe: «Früher blieb<br />
einiges mehr übrig.»<br />
Präsenzzeit versus verkaufte Stunden<br />
Ein Bruttogewinn oder eine Marge kann<br />
nicht nur im Handel erzielt werden, sondern<br />
auch mit Ersatzteilen und in der Werkstatt.<br />
«Umsatz ist verkaufte Arbeit, Anschaffungskosten<br />
sind die produktiven Löhne»,<br />
definiert Betriebswirtschafter Toni von Dach.<br />
Entsprechend wichtig ist es, die Auslastung<br />
zu kennen, das Verhältnis zwischen anwesenden<br />
und gearbeiteten Stunden.<br />
Zentral ist, dass diese Kennzahlen auf<br />
betrieblicher Ebene in operative Ziele umgewandelt<br />
werden. Diese Ziele müssen auf<br />
die Ressourcen der jeweiligen Abteilungen<br />
zugeschnitten und objektiv messbar sein.<br />
Und sie müssen von den Betroffenen erreicht<br />
und damit akzeptiert werden können,<br />
weil sie realistisch sind und sich innerhalb<br />
eines bestimmten Zeitraums umsetzen<br />
lassen. Diese fünf Voraussetzungen für eine<br />
faire Zielsetzung fasst man unter dem Begriff<br />
SMART-Kriterien zusammen; sie sind:<br />
• Spezifisch<br />
• Messbar<br />
• Akzeptiert<br />
• Realistisch<br />
• Terminierbar<br />
Zahlen müssen sichtbar sein<br />
Sind die strategischen Ziele gefasst<br />
und für die einzelnen Bereiche definiert,<br />
können individuelle Zielvorgaben mit<br />
den Mitarbeitenden vereinbart werden.<br />
In der Managementlehre spricht man<br />
von «Management by Objectives» (MbO).<br />
Diese Ziele können in die Bewertung der<br />
Mitarbeitenden im Jahresgespräch einfliessen;<br />
von ihnen können das Gehalt,<br />
Weiterbildungsmassnahmen oder auch Beförderungen<br />
abhängig gemacht werden.<br />
Der letzte Schritt in dieser kennzahlenorientierten<br />
Unternehmensführung besteht<br />
darin, diese strategischen und operativen<br />
Ziele in den Unternehmensalltag zu<br />
integrieren. Damit sie ihre Wirkung entfalten,<br />
müssen diese Ziele für die Mitarbeitenden<br />
sichtbar sein. Aber auch hier gilt wieder: Entscheidend<br />
ist nicht die Anzahl Kennzahlen,<br />
sondern ihre Relevanz. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.figas.ch<br />
AQUARAMA Swiss AG,<br />
Ihr Spezialist für profitable Autowaschanlagen.<br />
www.aquaramaswiss.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>29
MANAGEMENT / FÜHRUNG<br />
Effizienz am Arbeitsplatz<br />
«In Sachen Ordnung wird stark<br />
untertrieben»<br />
Ordnung am Arbeitsplatz schafft Übersicht und Sicherheit. Wenn Werkzeug dort versorgt<br />
ist, wo es hingehört, wird effizienter gearbeitet. Diesem Prinzip haben sich die beiden<br />
Schweizer Firmen Sonic und Cleversys verschrieben. Sie bieten neben Werkzeug ein<br />
System an, das auf japanischem Ordnungssinn beruht. Reinhard Kronenberg, Redaktion<br />
Ordnung, sagt man,<br />
ist das halbe Leben. Es<br />
kann im Fall von Guido<br />
Unternährer auch das<br />
ganze Leben sein. Als<br />
Inhaber der Sonic Schweiz<br />
AG und der Cleversys GmbH<br />
Guido Unternährer.<br />
tritt er seit 30 Jahren entschieden<br />
dem Chaos entgegen und sorgt für<br />
Ordnung in der Werkstatt. Nun kann man<br />
sich fragen, weshalb es für Ordnung Hilfe<br />
von aussen braucht, denn sie zu schaffen und<br />
zu halten, scheint im Grunde ganz einfach.<br />
Wäre dem wirklich so, hätte Unternährer<br />
mit seinen Firmen längst schon Bankrott gemacht.<br />
In der Welt der Sonic Schweiz AG ist<br />
Ordnung weit mehr als ein aufgeräumter<br />
Arbeitsplatz, denn in ihrem Verständnis<br />
ist Ordnung integraler Teil der Betriebswirtschaft.<br />
Ordnung hat hier System: LEAN<br />
5S, im deutschsprachigen Raum auch als 5A<br />
bekannt. Die Devisen lauten: Aussortieren,<br />
Aufräumen, Arbeitsplatzsauberkeit, Anordnung<br />
zur Regel machen, alle Punkte einhalten<br />
und verbessern. Das System kommt<br />
aus Japan, Toyota hat es beeindruckend umgesetzt,<br />
aber die Herkunft spielt eine untergeordnete<br />
Rolle, es könnte auch aus Liechtenstein<br />
kommen oder aus Botswana, relevant ist<br />
nur, in welchem Mass es dem Garagisten und<br />
seinen Angestellten hilft, besser zu arbeiten.<br />
Schneller, besser und effizienter<br />
«Unser System setzen wir dort ein, wo<br />
eine gewisse Ohnmacht herrscht», schildert<br />
Guido Unternährer seine Mission und will<br />
damit sagen: Das Bewusstsein, dass Ordnung<br />
helfe, besser, schneller und damit effizienter<br />
zu arbeiten, sei in vielen Betrieben vorhanden.<br />
«Aber die meisten wissen nicht, wie<br />
sie dieses Bewusstsein umsetzen sollen.»<br />
Unternährer verkauft deshalb nicht nur massgeschneidertes<br />
Werkzeug, Werkstattwagen<br />
und Werkbänke, sondern geht einen Schritt<br />
weiter und hilft, ein nachhaltiges System<br />
von Ordnung einzuführen. Faktisch vermittelt<br />
er eine neue Denkweise, wobei es<br />
immer der Kunde ist, der den Grad der Umsetzung<br />
bestimme, sagt Unternährer. Grundsätzlich<br />
sei Ordnung zu machen ein Prozess,<br />
der ständig verbessert werden kann und<br />
faktisch nie zu Ende ist. Natürlich könne<br />
man das auch übertreiben, sagt er. «Aber<br />
30<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MANAGEMENT / FÜHRUNG<br />
in den allermeisten Fällen wird in dieser Beziehung<br />
heute untertrieben.»<br />
«Ordnung und Effizienz kann nicht vollständig<br />
delegiert werden», sagt Unternährer<br />
und präzisiert: «An den Chef.» Er meint<br />
damit: «Jede und jeder im Betrieb steht in der<br />
Pflicht, alle müssen dazu aktiv beitragen.»<br />
Auch im eigenen Interesse, denn Ordnung<br />
bedeute nicht nur Effizienz, sondern auch<br />
Sicherheit. Von den Mitarbeitern wird in<br />
einem solchen Prozess verlangt, dass sie sich<br />
offen darauf einlassen und bereit sind, alte<br />
Gewohnheiten gegen neue umzutauschen.<br />
«Weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist»,<br />
weiss Unternährer, «ist das nicht immer<br />
einfach.» Es brauche für diesen Prozess deshalb<br />
manchmal ein gerütteltes Mass an<br />
Konsequenz. Man könnte es auch die nötige<br />
Portion Beharrlichkeit nennen.<br />
So schnell wird «günstig» teuer<br />
Ziel ist es, dass alle in der Werkstatt Tätigen<br />
jederzeit das gerade benötigte Werkzeug in<br />
Griffnähe haben. Sie sollen nicht suchen<br />
müssen und so Zeit verlieren, was gerade in<br />
Multimarkengaragen eine grosse Herausforderung<br />
sein kann. Und dass mit Werkzeug<br />
in der nötigen Qualität gearbeitet wird,<br />
ist laut Unternährer bei Weitem nicht überall<br />
der Fall: «Ich habe schon oft private Garagen<br />
gesehen, die vom Werkzeug her besser ausgestattet<br />
waren als eine professionelle Garage»,<br />
stellt er fest. Handelsübliche Angebote wie<br />
«Jede und jeder im<br />
Betrieb steht in der Pflicht,<br />
alle müssen aktiv zur<br />
Ordnung beitragen.»<br />
Guido Unternährer, Inhaber der Firman Sonic Schweiz<br />
AG und der Cleversys GmbH.<br />
bestückte Werkzeugkoffern oder Werkstattwagen<br />
würden oft Werkzeug beinhalten, das<br />
für die meisten Anwender überflüssig sei.<br />
Ein genauer Blick lohnt sich<br />
Dazu kommt laut Unternährer der Trend,<br />
dass Werkzeug für immer weniger Geld<br />
angeboten wird, was praktisch nur über<br />
eine mindere Qualität realisierbar sei.<br />
«Hier wird schlicht am falschen Ort gespart,<br />
denn am Schluss ist billiges Werkzeug<br />
für viele Arbeiten nicht geeignet, ist<br />
schneller defekt, braucht Ersatz und wird<br />
so schliesslich teurer.» Sonic und Cleversys<br />
bieten hier nicht nur eine kundenspezifische,<br />
markenunabhängige Auswahl an,<br />
in die bestehendes Werkzeug integriert<br />
werden kann, sondern die Firmen liefern<br />
auch ausgesuchtes Werkzeug in hoher<br />
und dauerhafter Qualität.<br />
Für jeden Mitarbeiter und fürs Team<br />
Durch die Standardisierung und die<br />
direkte Vertriebsstruktur ohne Zwischenhandel<br />
seien die Produkte preislich interessant.<br />
Und die optische Vollständigkeitskontrolle<br />
durch zweifarbige Schaumeinlagen helfe erst<br />
noch, den Werkzeugverlust zu reduzieren<br />
und Ärger und Kosten zu sparen. Der<br />
grösste Gewinn entsteht laut Unternährer<br />
aber dadurch, dass die Sonic- und Cleversys-<br />
Systeme jedem einzelnen Angestellten helfen<br />
können, sich zu verbessern. Er wehrt sich<br />
deshalb nicht gegen den Vergleich seines<br />
Jobs mit jenem des Fussballtrainers: Indem<br />
er jedem Spieler hilft, besser zu arbeiten,<br />
profitiert schliesslich das Team als Ganzes. <<br />
Was die Besten beim<br />
Verkaufsabschluss anders machen<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>31
MANAGEMENT / FÜHRUNG<br />
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Dornröschen will<br />
wachgeküsst werden<br />
Im Geschäft mit Occasionen geniesst der Garagist noch immer die viel besungene unternehmerische Freiheit. Doch das<br />
Dornröschen unter den Umsatzträgern muss zuerst wachgeküsst werden <strong>–</strong> insbesondere bei den Markenhändlern.<br />
Der Weg zu einem erfolgreicheren Occasionsmanagement in sechs Schritten. Jürg Dällenbach<br />
Brach liegendes Potenzial: Ein professionelles Occasionsmanagement kann viel zum Unternehmenserfolg beitragen.<br />
Vorab und bei aller nun folgenden Kritik darf nicht vergessen<br />
werden, dass manche Händler im Occasionsgeschäft<br />
sehr professionell und profitabel agieren. Hieran sollten sich die<br />
Kollegen ein Beispiel nehmen.<br />
1. Profit/Betriebswirtschaft<br />
In der Regel wird in der Schweiz vor dem Eintausch keine<br />
detaillierte kaufmännische Vorkalkulation gemacht. Viele Garagisten<br />
verlassen sich auf Eurotax-Werte und beobachten zu wenig den<br />
regionalen Markt und das eigene Lager. Des Weiteren wird in der<br />
Occasionsabteilung oft nicht unter Vollkostenbetrachtung gerechnet,<br />
sondern lediglich bis zum Bruttogewinn. Das reicht nicht<br />
aus, um die Gebrauchtwagenabteilung als Profitcenter zu betreiben<br />
und die richtigen Rückschlüsse zu ziehen, wenn mit den Occasionen<br />
Geld verloren geht. Das nächste Problem ist, dass eine Überzahlung<br />
des Neuwagens in der Regel nicht zulasten des Neuwagengeschäfts<br />
gebucht wird, sondern dass die Gebrauchtwagenabteilung als<br />
«Kehrichteimer» für die Neuwagenabteilung agiert. Ebenso wird<br />
zu wenig aktives Preismarketing betrieben. Experten empfehlen,<br />
die Fahrzeuge analog der Standzeit im Preis zu reduzieren, doch<br />
oft fehlt eine konsequente Umsetzung. Es regiert eher das Zufallsprinzip.<br />
Hat der Chef die Nase voll, werden die Fahrzeuge reduziert,<br />
sonst wartet man, bis jemand zum ersten ausgezeichneten Preis<br />
das Auto kauft. Zu guter Letzt betreiben wenige Garagisten einen<br />
freien Zukauf. Dabei beweisen die freien Händler, die massiv<br />
von Markenvertretern zukaufen, wie lukrativ das Geschäft mit<br />
Occasionen sein kann.<br />
2. Bestandsmanagement<br />
Oft verfügen die Händler über einen unattraktiven Bestand an<br />
Occasionen, weil vorrangig das «frische Obst» sofort verkauft wird,<br />
während die Bestandsfahrzeuge in der Regel sehr lange stehen. Viele<br />
32<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MANAGEMENT / FÜHRUNG<br />
Betriebe verfügen über Bestandsstrukturen mit mehr als 55 Prozent<br />
Fahrzeugen, die über 90 Tage stehen, in Ausnahmefällen liegt dieser<br />
Wert sogar bei 80 Prozent. Die Folge: Es steht nur «faules Obst»<br />
auf dem Hof, was die Palette der Bestandsfahrzeuge für potenzielle<br />
Käufer unattraktiv macht. Häufig sind die durchschnittlichen Standtage<br />
gar nicht bekannt, der Anteil der Langsteher über 90 Tagen in<br />
Einheiten und Prozent ist es noch viel weniger. Das heisst, dass viele<br />
Händler das Verlustpotenzial, das sich bei ihnen im Bestand befindet,<br />
gar nicht kennen oder unbewusst verdrängen.<br />
3. Personal<br />
In den oft kleinen Betrieben in der Schweiz ist der Chef oder der<br />
Verkäufer meist für alles in Personalunion verantwortlich: das<br />
Neuwagengeschäft, das Gebrauchtwagengeschäft, den Service und<br />
das Teilelager. Aufgrund fehlender zeitlicher Kapazitäten wird<br />
dem Occasionsgeschäft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
Nicht zuletzt, weil der Handel mit Gebrauchten immer komplexer<br />
und schnelllebiger wird. Ein weiterer Schwachpunkt sind die Entlohnungskonzepte<br />
für die Verkäufer. Häufig findet man Betriebe,<br />
die aus Bequemlichkeit ein Festgehalt für die Verkäufer bezahlen.<br />
Zum Teil werden auch Stückzahlen- oder Umsatzprovisionen bezahlt,<br />
nur ganz selten werden die Verkäufer nach Bruttoertrag in<br />
Verbindung mit verkauften Standtagen entlöhnt; dabei würde<br />
gerade ein solches Entlöhnungskonzept sowohl qualitative als<br />
auch quantitative Aspekte berücksichtigen.<br />
4. Occasionspräsentation<br />
Häufig findet man selbst bei Premiumhändlern technisch und<br />
optisch nicht aufbereitete Fahrzeuge auf dem Occasionsplatz. Die<br />
Verkaufsobjekte sind oft schlecht signalisiert: Man erkennt nicht<br />
auf den ersten Blick, wo die Occasionen auf dem Betriebsgelände<br />
stehen. Zum Teil befinden sich in der Präsentation noch Ersatz-,<br />
Kunden- und Mitarbeiterfahrzeuge. Ebenso wird in der Präsentation<br />
nicht ausreichend mit Kommunikationsmitteln («stummen Verkäufern»)<br />
gearbeitet. Hier sei in erster Linie die Darstellung der<br />
Händlerstärken genannt. Ein Interessent muss auch ausserhalb der<br />
Öffnungszeiten Botschaften vermittelt bekommen, warum er gerade<br />
in dieser Garage eine Occasion kaufen soll. Die Händlerstärken<br />
sollten vertrauens- und imagebildend sein.<br />
Häufig ist die Atmosphäre auf den Occasionsplätzen mit<br />
ganz normalen Parkplätzen zu vergleichen. Der Interessent hat<br />
oft nicht den Eindruck, dass er sich auf einem Verkaufsareal befindet,<br />
auf dem auch hochwertige Ware mit Durchschnittswerten<br />
um die 40 000 Franken verkauft werden. Der erste Eindruck prägt,<br />
professionelle Präsentationen bedeuten stärkere Kaufanreize und<br />
höhere Bruttogewinne.<br />
5. Promotionsaktivitäten / Onlinepräsentation<br />
Das Internet ist das Hauptinformationsmedium für Occasionsinteressenten.<br />
Umso schlimmer ist es zu beobachten, dass Fahrzeuge<br />
häufig ohne Bilder im Internet angeboten werden. In den Sommermonaten<br />
Bilder von schneebedeckten Fahrzeugen zu präsentieren, ist<br />
verkaufsschädigend. Oft entspricht auch die Fotoqualität nicht den<br />
Erwartungen eines Interessenten. Darüber hinaus sind die Fahrzeugbeschreibungen<br />
oft zu wenig marketingorientiert formuliert. Auch<br />
hier gilt, dass die richtige Internetdarstellung in allen relevanten<br />
Schweizer Occasionsbörsen einen starken Einfluss auf Standzeiten<br />
und Erträge der Fahrzeuge hat.<br />
6. Prozesse<br />
Speziell der Prozess der Hereinnahme bietet vielen Händlern ein<br />
grosses Potenzial. Es kommt heute noch vor, dass keine technische<br />
Bewertung bei einem Eintauschfahrzeug durchgeführt wird. Darüber<br />
hinaus wird die Mikromarktbetrachtung bei der Einkaufs- und Verkaufspreisfindung<br />
zu wenig berücksichtigt. Häufig sind die Werkstätten<br />
überlastet, sodass die Fahrzeuge entweder ohne technische<br />
und optische Aufbereitung in der Präsentation stehen oder aber die<br />
Standzeit 1 (das heisst die Standzeit von der Hereinnahme bis zur<br />
Fertigstellung für die Präsentation) zum Teil bis zu einen Monat<br />
oder länger beträgt. Diese Situation bindet Liquidität. Deshalb<br />
neigen viele Garagisten dazu, auch Fahrzeuge, die für das Endkundengeschäft<br />
am eigenen Mikromarkt sehr interessant wären,<br />
schnell an Wiederverkäufer zu veräussern. In unseren Schulungen<br />
und Coachings beobachten wir, dass in der Schweiz viel zu wenig<br />
mit externen Dienstleistern gearbeitet wird, wie optischen Aufbereitungsfirmen.<br />
Der Garagist tendiert dazu, alles selber zu<br />
machen, vernachlässigt aber verschiedene Aspekte.<br />
• Kosten: Was kostet eine externe im Vergleich zu einer internen<br />
Aufbereitung wirklich?<br />
• Standtage: Wie viele Tage dauert es länger, wenn ich<br />
selber optisch aufbereite?<br />
• Qualität: Werden meine Fahrzeuge intern qualitativ genauso<br />
hochwertig aufbereitet wie durch einen externen Spezialisten?<br />
Fazit<br />
Das Gebrauchtwagengeschäft in der Schweiz birgt ein erhebliches<br />
Potenzial. Insbesondere der Bruttogewinn, die Bestandsstruktur<br />
und die Qualifikation des Personals im Occasionsgeschäft kann<br />
wesentlich optimiert werden. Mit einer verbesserten Präsentation,<br />
effektiveren Promotionsmassnahmen und sinnvollen, gelebten<br />
Prozessen wird sich der Erfolg einstellen. <<br />
Seminar Occasionsmanagement<br />
Der AGVS bietet ein Tagesseminar zum Thema Occasionsmanagement<br />
an. In diesem Seminar steht die professionelle Umsetzung der im Bericht<br />
thematisierten Schwerpunkte im Zentrum.<br />
Kurs Deutsch:<br />
Mittwoch, 7. November <strong>2018</strong>, Mobilcity Bern<br />
Cours en français:<br />
Jeudi, 8 novembre <strong>2018</strong>, Centre patronal à Paudex<br />
www.agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/agvs-business-academy<br />
Jürg Dällenbach<br />
Jürg Dällenbach, Inhaber der Dällenbach Trading<br />
Consulting GmbH, blickt auf eine lange Karriere<br />
im Autogewerbe zurück. Als gelernter Automechaniker<br />
mit einem betriebswirtschaftlichen<br />
Nachdiplom KS/ZbW verfügt er als Geschäftsleiter<br />
über langjährige Erfahrung in den Bereichen<br />
Import (Technik und Verkauf) und Retail.<br />
Der 58-jährige Berner Oberländer wirkt im AGVS<br />
als Experte bei der HFP sowie bei den Automobil-Verkaufsberatern<br />
in Deutsch und Französisch. Das Thema Occasionen hat für<br />
Jürg Dällenbach einen besonderen Stellenwert, sei es als Verantwortlicher<br />
im Garagenbetrieb, wo wichtige Deckungsbeiträge der Gebrauchten zum<br />
positiven Geschäftsergebnis beitrugen, oder heute als Dozent für Kurse der<br />
AGVS Business Academy, das Basisseminar und den Lehrgang Automobil-<br />
Verkaufsberater.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>33
MANAGEMENT / FÜHRUNG<br />
Fahrzeuggarantien<br />
Ein Mehrwert im<br />
Tagesgeschäft<br />
Eine Reparaturkostenversicherung (Garantie) für das Fahrzeug<br />
bietet Schutz vor unangenehmen Überraschungen <strong>–</strong> sowohl für<br />
den Händler wie auch für den Autokäufer. «Ein abgesicherter<br />
Kunde ist ein zufriedener Kunde und ein zufriedener Kunde ist ein<br />
loyaler Kunde», sagt Marco C. Grava, CEO und Delegierter des<br />
Verwaltungsrats der Binelli Group.<br />
sco. Moderne Autos sind zuverlässiger<br />
denn je. Doch mit zunehmendem Alter steigt<br />
das Risiko von unerwarteten Reparaturen<br />
stark an. Für solche Fälle gibt es die Quality1<br />
AG, eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft der<br />
Allianz Suisse. Die Schweizer Nummer 1 für<br />
Fahrzeuggarantien <strong>–</strong> bekannt für Kundennähe<br />
sowie schnelle und reibungslose Abläufe<br />
<strong>–</strong> bietet massgeschneiderte Lösungen<br />
für unterschiedliche Garantieansprüche. Das<br />
Angebot umfasst das gesamte Spektrum<br />
der Garantiemöglichkeiten von der Grunddeckung<br />
bis zur Premiumdeckung ohne<br />
Selbstbehalt und Kostenbeteiligung. Langfristige<br />
Kooperationen mit dem AGVS, Importeuren<br />
und unzähligen Händlern bestätigen<br />
die Stärken der Quality1 AG.<br />
Fahrzeuggarantien bieten dank verschiedenen<br />
Vorteilen einen Mehrwert im<br />
Tagesgeschäft; diese beginnen bei der Werbewirkung,<br />
bestätigen sich im Verkaufsprozess<br />
und manifestieren sich im Schadenfall. Nicht<br />
zuletzt stärkt eine Fahrzeuggarantie auch<br />
die Kundenbindung. Die Binelli Group<br />
arbeitet seit vielen Jahren über die Kooperation<br />
von BMW Schweiz mit der<br />
Quality1 AG zusammen. Marco C. Grava,<br />
CEO und VR-Delegierter der Binelli Group,<br />
erläutert die verschiedenen Vorteile einer<br />
Fahrzeuggarantie:<br />
• Werbung und Verkaufsunterstützung:<br />
Eine Fahrzeuggarantie kann als Werbeinstrument<br />
sowie Verkaufsargument<br />
eingesetzt werden. Sie wirkt vertrauensbildend.<br />
«Das Thema Fahrzeuggarantie<br />
ist für uns ein selbstverständlicher Bestandteil<br />
des Verkaufsprozesses», bestätigt<br />
Marco C. Grava. Denn eine Fahrzeuggarantie<br />
vermittelt dem Kunden<br />
Sicherheit. «Ein abgesicherter Kunde ist<br />
ein zufriedener Kunde. Das ist für uns<br />
im umkämpften Fahrzeugmarkt Schweiz<br />
entscheidend.»<br />
• Schutz vor unerwarteten Reparaturkosten<br />
im Schadenfall: Eine Fahrzeuggarantie<br />
schützt sowohl den Händler<br />
wie auch den Käufer. Den Autokäufer<br />
bewahrt sie vor unerwarteten, mitunter<br />
hohen Reparaturkosten. Aber auch der<br />
Garagist und Händler wird geschützt.<br />
Marco C. Grava: «Wir haben Gewissheit,<br />
dass unsere Kunden im Schadenfall gut<br />
abgesichert sind. Das Kostenrisiko trägt<br />
der Garantieanbieter.»<br />
Marco C. Grava, CEO und Delegierter des Verwaltungsrats<br />
der Binelli Group.<br />
• Vereinfachung im Schadenfall: Eine<br />
Fahrzeuggarantie bedeutet eine schnelle<br />
und unkomplizierte Bezahlung des<br />
Garagisten im Schadenfall durch die Versicherung.<br />
Der Automobilist freut sich<br />
über die unkomplizierte Abwicklung,<br />
der Garagist über die prompte Bezahlung<br />
seiner Arbeit.<br />
• Kundenbindung: Ein zufriedener Kunde<br />
ist ein loyaler Kunde und bleibt seinem<br />
Garagisten treu. «Die Fahrzeuggarantie ist<br />
Teil unserer Kundenbindungsstra tegie»,<br />
sagt Marco C. Grava. Ein zufriedener<br />
Kunde bringt sein Fahrzeug zur Reparatur<br />
wieder in die Garage, in der er es gekauft<br />
hat. «Das hat einen positiven Effekt auf<br />
unsere Werkstattauslastung und ermöglicht<br />
uns Folgegeschäfte.» <<br />
34<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MANAGEMENT / FÜHRUNG<br />
Würth AG<br />
www.wuerth-ag.ch<br />
> Mit dem Lagermanagement Kosten senken und Zeit gewinnen<br />
pd. Mit dem Lagermanagementsystem<br />
Orsy entlastet<br />
Würth seine Kunden vom Beschaffungsprozess.<br />
Der Lagerbestand<br />
und die Teilevielfalt<br />
sind genau auf den Bedarf abgestimmt.<br />
Der Lagerraum wird<br />
optimal genutzt. Das Material<br />
lagert sicher. Die Regale sind<br />
aufgeräumt, übersichtlich<br />
und sauber. Die Kosten sinken<br />
<strong>–</strong> Zeit ist gewonnen und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit steigt.<br />
So bringt Würth das Geschäft<br />
seiner Kunden voran.<br />
Gerade die kleinen Teile<br />
<strong>–</strong> Verbrauchsmaterialien wie<br />
Schrauben, Muttern, Kleber<br />
oder Dichtstoffe <strong>–</strong> spielen in<br />
der Kosten- und Effektivitätsbilanz<br />
eines Betriebs eine<br />
grössere Rolle, als vielfach angenommen.<br />
Dabei sind es nicht<br />
unbedingt die Materialkosten,<br />
die zu Buche schlagen. Vielmehr<br />
ist es die Beschaffung,<br />
welche die Mitarbeitenden<br />
unverhältnismässig viel Zeit<br />
und damit Geld kostet. Mit dem<br />
Lagermanagementsystem Orsy<br />
<strong>–</strong> dies steht für Ordnung mit<br />
System) nimmt Würth seinen<br />
Kunden diese Arbeit ab.<br />
Das Rundum-sorglos-Paket<br />
Würth hat sich auf die<br />
optimale Belieferung,<br />
Lagerung und Bevorratung<br />
genau dieser Kleinteile<br />
spezialisiert und verfügt als<br />
Weltmarktführer über clevere<br />
Lösungen, welche die tägliche<br />
Arbeit effizienter machen.<br />
Das Orsy-System ist modular<br />
aufgebaut. Dadurch bietet es<br />
ein Höchstmass an Flexibilität<br />
zu einer automatisierten,<br />
transparenten und zeitunabhängigen<br />
Verfügbarkeit.<br />
Die Ermittlung des Bedarfs<br />
steht an erster Stelle: Welches<br />
System passt zu meinem<br />
Betrieb? Welche Produkte benötigt<br />
mein Betrieb in welcher<br />
Menge? Im Fokus stehen<br />
Artikel, die häufig verwendet<br />
werden, denn genau hier<br />
liegen die grössten Sparpotenziale.<br />
Dann folgt die Regalplanung:<br />
Wie sieht mein Regalsystem<br />
aus? Würth berücksichtigt<br />
individuelle Wünsche und macht<br />
einen Vorschlag. Schliesslich<br />
liefert Würth die Regale, baut<br />
sie auf, beschriftet und bestückt<br />
sie. Vorhandenen Lagerartikel<br />
können ins neue Systemregal<br />
übernommen werden.<br />
Im Folgenden übernimmt<br />
der Würth-Aussendienstmitarbeiter<br />
in Absprache mit<br />
den Kunden den kompletten<br />
Service: regelmässige<br />
Kontrolle des Lagerbestands,<br />
Bestellung der Fehlmengen,<br />
Auffüllen des Regals. <<br />
Das Orsy-Regalsystem wird je nach<br />
Werkstatt- und Arbeitssituation des<br />
Kunden individuell zusammengestellt.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>35
MANAGEMENT UND RECHT<br />
Betrifft sämtliche Arbeiten einer<br />
Garage: der Datenschutz.<br />
Neue europäische Datenschutzvorschriften<br />
Unwissen schützt vor Strafe nicht<br />
Nach zwei Jahren Übergangsfrist müssen Garageninhaber die Regeln der neuen Datenschutzverordnung der EU<br />
(EU-DSGVO) ab dem 25. Mai verpflichtend umsetzen. Bei Verstössen gegen die 99 Artikel drohen Bussgelder in der Höhe<br />
von bis zu 20 Millionen Euro oder von bis zu vier Prozent des Vorjahresgewinns. Der AGVS-Rechtsdienst erklärt, wie<br />
Garageninhaber im Umgang mit Kundendaten auf der sicheren Seite sind. Tatjana Kistler, Redaktion<br />
«Die Materie ist komplex, aber es bleibt machbar», sagt Olivia<br />
Solari mit Blick auf die neue europäische Datenschutzverordnung (EU-<br />
DSGVO), die seit dem 25. Mai verbindlich ist, und nimmt gleich vorweg:<br />
«Der AGVS steht bei Unklarheiten und Unsicherheiten im Umgang mit<br />
neuen europäischen Richtlinien telefonisch und per Mail zur Seite.»<br />
Fakt ist: AGVS-Garagisten müssen bei der Verarbeitung von personenbezogenen<br />
Kundendaten juristisch sattelfest sein. Die auf EU-Ebene<br />
lancierten Bestimmungen stärken die Rechte von Dateninhabern, im<br />
Falle der AGVS-Betriebe der Kunden, und geben ihnen mehr Kontrolle<br />
über ihre personenbezogenen Daten.<br />
Datenverarbeitung beginnt beim Notieren von<br />
Kundendaten<br />
«Bei personenbezogenen Daten handelt es sich um Daten, die den<br />
Menschen <strong>–</strong> natürliche Personen <strong>–</strong> betreffen. Daten von Unternehmen,<br />
will heissen von juristischen Personen, sind vom neuen Gesetz nicht<br />
betroffen», erklärt Solari. Ausserdem sind alle Daten tangiert, die in<br />
Kombination auf einen einzelnen Menschen zurückschliessen lassen.<br />
«Die Datenverarbeitung startet bereits zum Zeitpunkt, zu dem sich<br />
ein Garagist handschriftlich oder digital Notizen zu einem Kunden<br />
macht», klärt die AGVS-Rechtsexpertin auf.<br />
«Die neuen europäischen Bestimmungen müssen zum Beispiel eingehalten<br />
werden, wenn ein Schweizer Unternehmen offensichtlich,<br />
das heisst gezielt, Kunden in der EU Waren oder Dienstleistungen anbietet<br />
<strong>–</strong> egal, ob gratis oder gegen Bezahlung», führt Olivia Solari<br />
aus. Hinweise für eine solche Absicht ergeben sich gemäss der Juristin<br />
aus Faktoren wie der Verwendung einer bestimmten EU-Sprache<br />
oder -Währung, die nicht in der Schweiz zur Anwendung kommt:<br />
«Gewährt eine Garage etwa die Möglichkeit, Waren oder Dienstleistungen<br />
in dieser anderen Sprache zu bestellen, rückt diese ins<br />
Visier der EU-Datenschutzbeauftragten. Ein weiterer Verdachtsmoment<br />
entsteht, wenn ein Betrieb Kunden aus dem EU-Raum als<br />
Referenz veröffentlicht.»<br />
Nichts zu befürchten haben Garagen jedoch, wenn ihre Websites<br />
und somit Angebote von EU-Staaten aus konsultiert werden können.<br />
«Dies ist noch kein Indiz für die Absicht einer Garage, dort auch<br />
Waren oder Dienstleistungen anbieten zu wollen», beschwichtigt<br />
Solari. Die EU-Gesetzgebung kommt aber auch dann zum Zug,<br />
36<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MANAGEMENT UND RECHT<br />
wenn eine AGVS-Garage mit ihrer Datenverarbeitung etwa durch<br />
Google Analytics das Kauf- oder Nutzungsverhalten betroffener<br />
Personen in der EU beobachten oder vorhersagen will.<br />
EU-Recht muss Datenverarbeitung explizit genehmigen<br />
Im Unterschied zur Schweizer Gesetzgebung gilt im EU-Datenschutzrecht<br />
das «Verbot mit Erlaubnisvorbehalt». Das bedeutet, dass<br />
die Datenverarbeitung generell verboten ist, solange sie nicht durch<br />
ein Gesetz ausdrücklich erlaubt wird oder ein Kunde in die Datenverarbeitung<br />
eingewilligt hat. Ein Kunde kann seine Einwilligung<br />
jederzeit widerrufen. Somit muss sichergestellt werden, dass dieser<br />
Widerruf genauso einfach erfolgen kann, wie die Einwilligung selbst.<br />
so die AGVS-Juristin, «ist die Situation für Lichtenstein anders,<br />
da das Fürstentum nicht der der EU-DSGVO untersteht.» Liechtensteiner<br />
Betriebe können sich bei Fragen an den Rechtsdienst des AGVS<br />
wenden.<br />
Online die Datenschutz-Fitness testen<br />
Olivia Solari verweist auf einen Online-Fitnesstest in Sachen<br />
sicherer Umgang mit Kundendaten. Der nur sechs Minuten in Anspruch<br />
nehmende Test von Economie Suisse ist unter www.economiesuisse.<br />
ch/de/datenschutz-online-check zu finden. Ausserdem bietet das<br />
«Datenschutz Self Assessment Tool» der Kanzleien Homburger<br />
und Walder Wyss unter www.dsat.ch diverse Hilfestellungen. <<br />
Der Status quo in der Schweizer Rechtssprechung<br />
Die staatspolitische Kommission des Nationalrats hat am 13. April<br />
entschieden, dass die Revision des Schweizer Datenschutzgesetzes<br />
in zwei Etappen über die Bühne gehen soll. In einem ersten Schub<br />
befasst sich der Nationalrat als erstbehandelnder Rat in der Sommersession<br />
mit dem strafrechtlichen Teil. Dieser regelt die Verarbeitung<br />
personenbezogener Daten und muss an die Schengen-Richtlinien<br />
angepasst werden.<br />
Wenn der Nationalrat im Sommer grünes Licht gibt, kann die<br />
zweite Etappe lanciert werden: die Totalrevision des Datenschutzgesetzes.<br />
Das heisst jenes Bereichs, der alle Datenbearbeitungen<br />
durch Private, also Garagen, wie auch durch Bundesorgane regelt. «Entsprechend<br />
wird ein Inkrafttreten der für unsere Mitglieder relevanten<br />
Bestimmungen des totalrevidierten Datenschutzgesetzes nicht vor<br />
Mitte, eher gegen Ende 2019 erwartet», ergänzt Solari. «Ausserdem»,<br />
Merkblatt des AGVS-Rechtsdienstes<br />
Der AGVS hat zusammen mit dem Leasingverband SLV ein Merkblatt<br />
zu den neuen Richtlinien der europäischen Datenschutzverordnung<br />
ausgearbeitet. Dieses findet sich unter:<br />
www.agvs-upsa.ch/de/branchenvertretung/datenschutzgesetz-dsg<br />
Der AGVS bietet seine Unterstützung bei allen rechtlichen Fragen<br />
zum Datenschutz aber auch allen juristischen Fragen an,<br />
die im Tagesgeschäft der Garagisten auftreten. Er<br />
hilft vor allem mit telefonischen und schriftlichen<br />
Stellungnahmen.<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Olivia Solari, Telefon 031 307 15 15 oder<br />
E-Mail rechtsdienst@agvs-upsa.ch<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>37
BERUF UND KARRIERE<br />
Wer Köpfchen beweist, gewinnt den Rocket-Air-Eintritt: Mit einem Autoquiz lockte die AGVS-Sektion Bern Schüler an den Stand und informierte sie über Eignungstest,<br />
Anlässe und Karrierechancen im Autogewerbe.<br />
So geht wirksames Selfmarketing<br />
Veranstaltungen als Bühne nutzen<br />
Die Zukunft ist schnell, digital <strong>–</strong> und gut ausgebildet: Das Swatch Rocket Air zog Thun am letzten Aprilwochenende in den<br />
Bann der Veloakrobatik. Der Event rund um die besten Freestyle-Biker der Welt stand ganz im Zeichen der Zukunft. Auch<br />
die Zukunft der Autobranche erhielt einen goldverdächtigen Platz: Am Haupteingang machte die AGVS-Sektion Bern<br />
beste Werbung für die Autoberufe. Ein Metier mit Zukunft, wie die anwesenden Lernenden den Ausbildungsanwärtern<br />
ausführlich erklärten. Tatjana Kistler, Redaktion<br />
Zehntausende Schweizer Jugendliche<br />
stehen derzeit vor einer Weichenstellung<br />
in ihrem Leben: Sie entscheiden sich in<br />
den nächsten Wochen für eine Berufslehre.<br />
Das Autogewerbe bietet mit seinen vielfältigen<br />
beruflichen Grundbildungen beste<br />
Karrierechancen. Doch diese müssen bei<br />
den Jugendlichen beliebt gemacht werden.<br />
«Und das bedeutet, dass wir in den Sektionen<br />
in die Gänge kommen müssen», sagt<br />
Barbara Germann von der Sektion Bern<br />
klipp und klar.<br />
Sich in der Region zeigen<br />
Diesen Gedanken setzten die Berner nun<br />
zum dritten Mal mit einer Präsenz am Swatch<br />
Rocket Air, dem internationalen Schaulaufen<br />
der Elite der Mountainbike-Slopestyle-Fahrer,<br />
im Herzen von Thun um.<br />
«Wir wollen sowohl Eltern als auch<br />
Schüler im Berufsfindungsprozess an einem<br />
Anlass in der Freizeit abholen. An einem<br />
trendigen Event, an dem unser Berufsbild<br />
ausserhalb von Berufsmessen und Infoveranstaltungen<br />
auffallen kann», so Germann<br />
weiter.<br />
Dass dieses Engagement zugunsten der<br />
Berufsbildung auch vonseiten des Veranstalters<br />
Wohlwollen geniesst, zeigte sich an<br />
der prominenten Platzierung des Sektionsstands:<br />
Direkt am Haupteingang nahmen<br />
die AGVS-Aushängeschilder, allen voran<br />
sieben Lernende, die fast 10 000 Besucher<br />
in Empfang. «Das Publikum ist an solch<br />
einer Veranstaltung gegeben, wir sind nicht<br />
auf uns allein gestellt, um Besucher zu<br />
generieren», zeigt sich Barbara Germann<br />
nach dem dreitägigen Einsatz zufrieden.<br />
Auftritt mit Konzept<br />
Eine prominente Standplatzierung reicht<br />
jedoch nicht aus, um gute Werbung für<br />
die Berufsbildung zu machen. «Es gilt, sich<br />
im Vorfeld zu überlegen, wie die Besucher<br />
aktiv in das Standkonzept eingebunden<br />
und Hemmschwellen abgebaut werden<br />
können», erklärt Germann. So lockte einerseits<br />
ein Autoquiz mit der Chance auf den<br />
Gewinn eines Eintrittstickets, andererseits<br />
ein Wettstreit an der Carrerarennbahn junges<br />
Publikum an den Stand. Bei der Modellautobahn<br />
mussten die Schüler den Strom<br />
mittels Pedalenkraft erzeugen, was nicht nur<br />
eine Brücke zum Gedanken des Rocket Air<br />
schlug, sondern auch zum Berufsschulstoff<br />
der Antriebskräfte. «Ausserdem bieten solche<br />
Aktivitäten Möglichkeiten, mit interessierten<br />
Jugendlichen ins Gespräch zu kommen,<br />
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ihnen Unterlagen mitzugeben und sie mit<br />
den Informationsmöglichkeiten zu den<br />
Grundbildungen im Autogewerbe vertraut zu<br />
machen», betont Barbara Germann.<br />
Der Ausbildung ein Gesicht verleihen<br />
Hierfür waren auch sieben Lernende<br />
aus regionalen Garagen im Einsatz. «Denn<br />
nichts ist authentischer als unser Branchennachwuchs.<br />
Die Lernenden geben den Autoberufen<br />
ein sympathisches Gesicht», plädiert<br />
Germann dafür, sich und sein Unternehmen<br />
persönlich an Veranstaltungen zu zeigen und<br />
offen auf die Besucher zuzugehen.<br />
Ein Clou zum Schluss: Mit der Anmeldung<br />
fürs Quiz meldeten sich die Standbesucher für<br />
einen Newsletter an, der sie über die weitere<br />
Anlässe wie den Kartevent in Roggenwil von<br />
Mitte Mai auf dem Laufenden hielt. «Dies ist<br />
eine Chance, an die Kontaktdaten der Lehrstelleninteressenten<br />
zu gelangen. Wichtig<br />
ist, dass diese nach dem Standbesuch mit<br />
relevanten Informationen versorgt werden»,<br />
so Germann. «Und wenn dieser Zweck erfüllt<br />
ist, müssen die Daten wieder gelöscht<br />
werden.» So will es die europäische<br />
Datenschutzverordnung (siehe Seite 36). <<br />
Physikalische Grundlagen transparent gemacht: Oberstufenschüler lieferten am Stand der AGVS-Sektion Berner<br />
Oberland Strom fürs rasante Rennen auf der Carrerabahn.<br />
So sieht die Garagenzukunft aus: Die Lernenden (v. l.) Nadja Christen, Jasmin Jungi und Romano Ghidoni waren am Freitag ...<br />
Setzten den AGVS und die Autoberufe am Haupteingang<br />
des Rocket Air Thun vor gut 10 000 Besuchern in Szene:<br />
Kurt Pfeuti, Barbara Germann und Adrian Zwahlen.<br />
... sowie Marcel Müller, Pascal Kiener, Robin Hug und Nehemia Hasler am Samstag am Stand der AGVS-Sektion<br />
Bern um beste Werbung für ihre Autoberufe besorgt. (Bilder Arjeta Berisha, AGVS)
BERUF UND KARRIERE<br />
Fachausweisübergabe Fahrzeugrestauratoren<br />
«Es gibt keine Zukunft<br />
ohne Vergangenheit»<br />
Passender konnte die Umgebung nicht sein: In der Eventhalle der Emil Frey Classics AG in Safenwil ehrte der AGVS seine<br />
ersten Fahrzeugrestauratoren mit eidgenössischem Fachausweis. Acht Männer und zwei Frauen durften ihre Fachausweise<br />
entgegennehmen. Sandro Compagno, Redaktion<br />
Stimmig: Der AGVS ehrte seine ersten eidgenössisch diplomierten Fahrzeugrestauratoren in der Eventhalle der Emil Frey Classics AG in Safenwil.<br />
Schon der Blick auf den Parkplatz liess auf<br />
einen speziellen Anlass schliessen: Da stand<br />
ein wunderbarer alter Rolls Royce, wenige<br />
Meter entfernt glänzten die runden Formen<br />
eines Studebakers in der Frühlingssonne und<br />
gleich daneben war ein schnittiger AC 428 zu<br />
bewundern.<br />
Am Ende des Lehrgangs seien einige<br />
Kolleginnen und Kollegen gefragt worden,<br />
wieso sie denn so gerne an Veteranenfahrzeugen<br />
arbeiten, erzählte Simon Jau,<br />
Klassenchef und Jahrgangsbester, vor den<br />
rund 70 Gästen und Angehörigen, die den<br />
Weg nach Safenwil gefunden hatten. Die<br />
Antworten seien meist sehr nüchtern ausgefallen:<br />
«Man kann mit logischem Denken<br />
Probleme lösen. Wenn es nicht zündet,<br />
liegt es am Funken und nicht an der Heckklappe,<br />
die nicht richtig schliesst...» Oder:<br />
«Nur Öl und Räder wechseln wurde zu eintönig.»<br />
Das sei zwar alles richtig, meinte<br />
Jau, ignoriere aber die Emotionen, welche<br />
die Kunden an ihre Schätze auf Rädern<br />
binden. «Ich hätte gesagt: ‹Weil es kein geileres<br />
Ansaugschnorcheln als von offenen<br />
Webervergasern gibt.› Oder: ‹Weil die Kraftentfaltung<br />
eines 7,4 Liter grossen V8-Aggregates<br />
einfach eine Gänsehaut gibt.›» Oldtimer<br />
seien Fahrzeuge mit Charakter und hätten<br />
Formen, die «zum Niederknien schön» seien,<br />
so Simon Jau in seiner Liebeserklärung an<br />
das alte Blech und die alte Technik.<br />
«Mir sind Oldtimer viel sympathischer als<br />
moderne Autos», bestätigte Monika Steinmann,<br />
eine der beiden frischgebackenen<br />
Fahrzeugrestauratorinnen. «Mich fasziniert<br />
diese Technik, bei der man jedes Detail<br />
sieht und spürt.» Sie sei schliesslich nicht<br />
Mechatronikerin geworden, «um nur noch<br />
den Computer anzuschliessen». Monika<br />
Steinmann nennt einen Dodge Dart aus dem<br />
Jahr 1972 ihr Eigen <strong>–</strong> ein Langzeitprojekt:<br />
«Ich habe ihn als Ruine gekauft. Wann ich<br />
fertig bin, weiss ich noch nicht.» Den Lehrgang<br />
zur Fahrzeugrestauratorin habe sie im<br />
Herbst 2015 angetreten, weil die Anzahl von<br />
Kunden mit Young- und Oldtimern stetig ansteige,<br />
sagte die Automobil-Mechatronikerin<br />
bei der Garage Auspuff Huber in Ittigen.<br />
Kontinuierliches Wachstum<br />
In der Tat wächst der Oldtimerbestand in<br />
der Schweiz kontinuierlich. Waren im Jahr<br />
1991 erst knapp 20 000 Autos in der Schweiz<br />
älter als 30 Jahre, so stieg die Anzahl bis 2012<br />
auf mehr als 70 000 Fahrzeuge. Thomas Valko,<br />
der Geschäftsführer der Emil Frey Classics AG,<br />
unterstrich in seinem Referat die Bedeutung<br />
des Lehrgangs zum Fahrzeugrestaurator:<br />
«Es ist eine grosse Herausforderung, dieses<br />
Wissen zu erhalten. Halbwissen führt<br />
bei Restaurationen oft zur Katastrophe.»<br />
Die Arbeit an Zeugen der automobilen Vergangenheit<br />
erfordere Geschick und Knowhow.<br />
Es sei daher ein zentraler Punkt des<br />
Lehrgangs, die Qualität aufrechtzuerhalten<br />
und weiterzuführen, so Valko: «Es gibt<br />
keine Zukunft ohne Vergangenheit.» Die Höhere<br />
Berufsbildung zum Fahrzeugrestaurator<br />
40<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BERUF UND KARRIERE<br />
besteht aus drei Fachrichtungen: Automobiltechnik,<br />
Carrosseriespenglerei und Carrosserielackiererei.<br />
Die Interessengemeinschaft<br />
Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS), der<br />
AGVS und der Schweizerische Carrosserieverband<br />
(VSCI) haben sich zusammengeschlossen,<br />
um diese zweijährige Ausbildung<br />
anzubieten. Erst 2014 hatten die drei Verbände<br />
die Interessengemeinschaft Fahrzeugrestaurator<br />
(IGF) gegründet. «Urs Wernli,<br />
Zentralpräsident des AGVS, hat das Wort ergriffen<br />
und gesagt: ‹So, jetzt machen wir aber<br />
Nägel mit Köpfen und machen vorwärts›», erinnerte<br />
sich Christian Ackermann, Präsident<br />
der IgFS, im Gespräch mit Olivier Maeder,<br />
dem Bildungsverantwortlichen des AGVS, an<br />
die entscheidende Sitzung.<br />
Es sei nicht ganz einfach gewesen, diese<br />
drei Verbände zu koordinieren, stellte Beat<br />
Schmid fest, der als Berater im Bereich Berufsbildung<br />
dem IGF-Projektleiterteam angehörte:<br />
«Es war eine Herausforderung, drei Kulturen<br />
unter einen Hut zu bringen: Auf der einen<br />
Seite die IgFS als sehr junger Verband, auf<br />
der anderen Seite die traditionellen Verbände<br />
AGVS und VSCI.»<br />
«Das kulturelle Erbe Oldtimer»<br />
2014 wurde die IGF gegründet, im Herbst<br />
2015 startete der erste Lehrgang und zweieinhalb<br />
Jahre später konnten die zehn Automobiltechnikerinnen<br />
und -techniker ihre<br />
Fach aus weise entgegennehmen. «Mit ihrer<br />
Ausbildung, mit Ihren Fertigkeiten und Kenntnissen<br />
sorgen Sie für die Aufrechter haltung<br />
des kulturellen Erbes namens Oldtimer», rief<br />
Charles-Albert Hediger, AGVS-Zentralvorstand<br />
und Präsident der Berufsbildungskommission,<br />
den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen<br />
zu. Mittlerweile läuft bereits der<br />
dritte Lehrgang in der Fachrichtung Automobiltechnik,<br />
im Juli und September finden<br />
Informationsveranstaltungen für die vierte<br />
<strong>Ausgabe</strong> statt. «Wir sind sehr stolz auf diese<br />
tolle Entwicklung», freut sich Olivier Maeder,<br />
der sich im Namen der IGF und der AGVS-Geschäftsleitung<br />
auch bei Christian Collenberg,<br />
dem Präsidenten des IgFS-Gönnervereins,<br />
sowie bei allen Experten, Bildungspartnern<br />
und Ausbildungsbetrieben für die Unterstützung<br />
bedankte.<br />
«Etwas neidisch» auf den AGVS<br />
Man sei «etwas neidisch» auf den AGVS,<br />
gestand VSCI-Geschäftsführer Thomas<br />
Rentsch. Der VSCI führt derzeit den ersten<br />
Lehrgang für Carrosseriespengler durch, «leider<br />
nur mit fünf Teilnehmern». 2019 plane<br />
man den ersten Lehrgang für Carrosserielackierer<br />
zu starten, sagte Rentsch und appellierte<br />
an die Anwesenden: «Wenn ihr Spengler<br />
und Lackierer mit einem Faible für Oldtimer<br />
kennt: Motiviert sie, diese Ausbildung in Angriff<br />
zu nehmen!»<br />
Die Fachausweise erhielten die zehn<br />
Berufsleute im Fachbereich Autotechnik aus<br />
den Händen vom Präsidenten der Prüfungskommission<br />
(und <strong>AUTOINSIDE</strong>-Mitarbeiter)<br />
Bruno Sinzig. Er habe den Eindruck, die Prüfung<br />
sei fair gewesen. «Vielleicht waren es<br />
etwas viele Engländer», nahm Sinzig einen<br />
Kritikpunkt auf. Sicher keine Probleme mit<br />
den vielen Engländern hatte Georg Rösti, einer<br />
der zehn Absolventen. Der 34-Jährige arbeitet<br />
bei «Classic & Vintage Cars» in Spiez, einem<br />
Spezialisten für MG, Triumph, Jaguar, Aston<br />
Martin und andere, weniger bekannte Marken<br />
aus Britannien. Nach einer Lehre und mehreren<br />
Berufsjahren als Automechaniker hatte<br />
sich Georg Rösti aus der Branche verabschiedet<br />
und mehr als fünf Jahre im Maschinenbau<br />
gearbeitet. Über eine Bekannte, deren Mutter<br />
einen alten Triumph fährt, kam er in Kontakt<br />
mit «Classic & Vintage Cars» und Besitzer<br />
Franz Hatebur, der auch im Vorstand der IgFS<br />
sitzt. «Heute arbeite ich mehr und verdiene<br />
weniger als im Maschinenbau», stellte Georg<br />
Rösti klar. Aber: «Es ist super. Ich bin sehr<br />
glücklich.» <<br />
Die ausgezeichneten<br />
Fahrzeugrestauratorinnen<br />
und -restauratoren:<br />
• Christian Fitzi, Niederteufen AR<br />
• Prisca Greminger, Winterthur<br />
• Simon Jau, Boll BE<br />
• Philipp Jucker, Riedt-Neerach ZH<br />
• Mergim Morina, Eglisau ZH<br />
• Georg Rösti, Thun<br />
• Anton Schmid, Oberrohrdorf AG<br />
• Markus Schmid, Zuchwil SO<br />
• Monika Steinmann, Rüegsauschachen BE<br />
• Tobias Wüthrich, Sisseln AG<br />
Olivier Maeder im Gespräch mit Absolvent Simon Jau.<br />
Olivier Maeder bei der Begrüssung der rund 70 Gäste.<br />
Monika Steinmann nimmt ihren Fachausweis von<br />
Experte Bruno Sinzig entgegen.<br />
Ein würdiges Ambiente: Impressionen vom Apéro in der Eventhalle der Emil Frey Classics AG.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>41
BERUF UND KARRIERE<br />
Imagevideo für Autoberufe<br />
Der AGVS sucht<br />
Hauptdarsteller!<br />
Bewegte Bilder für eine dynamische Branche: Der AGVS dreht<br />
ein neues Video, das Autoberufe und die vielfältigen Karrierechancen<br />
in unserem Gewerbe ins beste Licht rücken soll.<br />
Dazu suchen wir Lernende als Protagonisten.<br />
Sandro Compagno, Redaktion<br />
Wie beim aktuellen Bildungsauftritt sollen Lernende auch im Imagevideo<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
In einer nicht repräsentativen Umfrage<br />
auf AGVS-Online erklärten zwei Drittel der<br />
teilnehmenden Garagisten und Führungskräfte<br />
im Autogewerbe, dass sie Mühe bekunden,<br />
genügend und vor allem geeigneten<br />
Nachwuchs zu finden. Seit letztem Herbst<br />
wirbt der AGVS mit einem neuen nationalen<br />
Bildungsauftritt unter dem Titel «Autoberufe<br />
haben Zukunft» um Berufsnachwuchs.<br />
Dieser wurde mit Vertretern der Sektionen<br />
und mit Lernenden erarbeitet und wird von<br />
den Sektionen konsequent mitgetragen.<br />
Ein Imagevideo für 13- bis 16-Jährige<br />
vor der Berufswahl<br />
Aktuell arbeitet der Schweizer Garagisten<br />
verband gemeinsam mit seiner Kommu<br />
ni kationsagentur Viva an einem Imagevideo,<br />
das die Botschaft «Autoberufe haben<br />
Zukunft» mit bewegten Bildern unterstreicht<br />
und in neue Kanäle transportiert. «Primäre<br />
Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von<br />
13 bis 16 Jahren, die sich mit der Berufswahl<br />
beschäftigen», erklärt Olivier Maeder,<br />
beim AGVS für die Berufsbildung zuständig.<br />
Daneben sollen auch Eltern, Lehrpersonen<br />
und weitere Beeinflusser angesprochen<br />
werden. Das Video ersetzt nicht die bestehenden<br />
Berufsvideos, sondern bildet vielmehr<br />
ein übergeordnetes Dach. Emotionale<br />
Bilder und eine direkte Sprache sollen die<br />
Faszination Auto, die vielfältigen Ausbildungen<br />
sowie die attraktiven Karrierechancen<br />
einer höchst dynamischen Branche<br />
aufzeigen.<br />
Lernende als<br />
glaubwürdige Botschafter<br />
Niemand kann diese Botschaft glaubwürdiger<br />
vertreten als Lernende. An sie<br />
richtet sich dieser Aufruf: Hast du Lust,<br />
an einem professionellen Videodreh teilzunehmen?<br />
Möchtest du deine Berufswelt<br />
vorstellen und andere Jugendliche<br />
dafür gewinnen, in die Autobranche einzusteigen?<br />
Bist du fotogen und hast Freude am<br />
Posieren? Dann melde dich jetzt für das<br />
Casting an: Du findest auf autoberufe.ch<br />
einen Bewerbungsbogen als PDF zum<br />
Herunterladen.<br />
An die Arbeitgeber, Vorgesetzten und<br />
Ausbildner geht die Bitte: Wenn Sie eine/n geeignete/n<br />
Lernende/n in Ihrem Betrieb haben<br />
und ihr/ihm ein einmaliges Erlebnis vermitteln<br />
wollen, dann machen Sie sie/ihn auf<br />
dieses Casting aufmerksam. Gesucht werden<br />
Lernende aus allen drei Sprachregionen und<br />
von sämtlichen beruflichen Grundbildungen:<br />
technische, kaufmännische und Detailhandelsberufe.<br />
Eingesetzt werden soll das Imagevideo<br />
an Schulen, an Berufsmessen und -meisterschaften<br />
und auf den verschiedenen Websites<br />
des AGVS. Es soll auch den Weg in die<br />
sozialen Medien sowie auf die Websites der<br />
Schweizer Garagen finden. Olivier Maeder:<br />
«Und natürlich wird das Video auf sämtlichen<br />
Kanälen von autoberufe.ch laufen!» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.autoberufe.ch<br />
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BERUF UND KARRIERE<br />
Vorausscheidungen SwissSkills <strong>2018</strong><br />
Lasset die Spiele beginnen!<br />
Ende <strong>Juni</strong> werden die Werkstätten<br />
der Mobilcity zum Wettkampfgelände:<br />
Gesucht werden die 20 besten Automobil-Mechatronikerinnen<br />
und -Mechatroniker.<br />
Diese lösen das Ticket zu den<br />
SwissSkills, den Schweizer Berufsmeisterschaften,<br />
im September. Der<br />
AGVS lädt Garagisten, Familie und<br />
Bekannte ein, ihre Kandidaten an den<br />
Vorausscheidungen anzufeuern.<br />
Tatjana Kistler, Redaktion<br />
Flavio Helfenstein, Lukas Hediger, Jean<br />
Trotti, Riet Bulfoni: Die Liste der AGVS-<br />
Superstars unter den Automobil-Mechatronikern<br />
ist bereits ansehnlich. Und sie soll<br />
länger werden: Der AGVS sucht am 30. <strong>Juni</strong><br />
in der Mobilcity die besten Nachwuchskräfte<br />
aus dem Beruf Automobil-Mechatroniker/-in.<br />
«Und wir hoffen, dass möglichst viele Bekannte,<br />
ehemalige Lehrmeister und jetzige<br />
Arbeitgeber die spannende Vorausscheidung<br />
für die nationalen Berufsmeisterschaften in<br />
Bern mitverfolgen und so ihren Kandidaten<br />
ihre Unterstützung zeigen», freut sich Olivier<br />
Maeder, beim AGVS für die Berufsbildung zuständig,<br />
auf den Wettkampf.<br />
Die 40 besten Nachwuchsfachkräfte des<br />
Landes werden in der Mobilcity unter anderem<br />
ihr Handwerk in den Bereichen Diagnose,<br />
mechanische wie auch elektrische Arbeiten<br />
unter Beweis stellen. «Die Teilnehmer sind<br />
maximal 21 Jahre alt, haben in den meisten<br />
Fällen also erst gerade ihr Qualifikationsverfahren<br />
mit Erfolg abgeschlossen», erklärt<br />
Maeder eine Herausforderung der jungen<br />
Berufsleute.<br />
Bei den mündlichen Aufgabenstellungen<br />
geht es der Jury vor allem darum, die Motivation<br />
der Teilnehmenden herauszuspüren und deren<br />
Persönlichkeit kennenzulernen. «Mögen die<br />
besten 20 das SwissSkills-Ticket gewinnen»,<br />
motiviert der Berufsbildungsverantwortliche. <<br />
Via Vorausscheidung, SwissSkills und Eurocup an die WorldSkills<br />
Vorausscheidungen: Samstag, 30. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>, in der Mobilcity in Bern<br />
Voraussichtlich 20 Kandidatinnen und Kandidaten qualifizieren sich für die Schweizer Meisterschaft.<br />
SwissSkills: 12. bis 16. September <strong>2018</strong> in der Bernexpo in Bern<br />
Die Kandidatinnen und Kandidaten nehmen während der SwissSkills an der Schweizer Meisterschaft teil.<br />
Eurocup: Samstag, 8. Dezember <strong>2018</strong>, in der Mobilcity in Bern<br />
Die drei Medaillengewinner der Schweizer Meisterschaft messen sich am Eurocup mit Kandidaten aus<br />
Deutschland, Österreich, Italien und eventuell Luxemburg sowie dem Fürstentum Liechtenstein.<br />
WorldSkills: 29. August bis 3. September 2019 in Kazan (Russland)<br />
Der beste Schweizer Kandidat am Eurocup reist zu den WorldSkills nach Russland und kämpft um<br />
den Weltmeistertitel in Automobil-Technology.<br />
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BERUF UND KARRIERE<br />
AGVS Business Academy<br />
JUNI<br />
Chefsache! Workshop<br />
Mitarbeitergespräche<br />
> > 7. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>, Bern<br />
> > 13. November <strong>2018</strong>, Bern<br />
Steigerung der Produktivität und<br />
Rentabilität im Aftersales-Geschäft<br />
Am Ende dieses Kurses sind die Teilnehmer<br />
in der Lage, mit den wichtigsten Kennzahlen<br />
zu arbeiten und Massnahmen zur<br />
Steigerung der Produktivität umzusetzen.<br />
Umsätze und Erträge sollen durch mehr<br />
Effizienz und damit verrechenbare Stunden<br />
im Aftersales-Geschäft erhöht werden.<br />
Zu ihrer Unterstützung erhalten die Absolventen<br />
Checklisten, Beispiele und ein<br />
einfaches Excelsheet zur Berechnung und<br />
Überwachung der wichtigsten Kennzahlen.<br />
> > 20. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>, Bern<br />
> > 5. September <strong>2018</strong>, Bern<br />
Meine Wirkung als<br />
Führungsverantwortliche/r<br />
Sind Sie sich Ihrer Wirkung als Führungsperson<br />
und Ihrer Rolle bewusst? Wie<br />
gehen Sie mit aktuellen Herausforderungen<br />
in Ihrem Team respektive mit Ihren Mitarbeitern<br />
um? Wir alle wissen: Führung hat<br />
viel mit Kommunikation zu tun <strong>–</strong> das können<br />
Sie lernen! Mit diesem praxisorientierten<br />
Seminar sind Sie in der Lage, die Herausforderungen<br />
Ihrer Rolle als Führungskraft<br />
situativ korrekt und wirksam einzusetzen.<br />
> > 21. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>, Bern<br />
Videotraining im Autoverkauf <strong>–</strong> wie Sie<br />
das praktisch und einfach umsetzen<br />
Dieser Workshop ist speziell<br />
für die Automobilbranche<br />
konzipiert. Im Fokus stehen<br />
die Ideen, die Produktion und der Einsatz<br />
von Videos im Automobilverkauf.<br />
> > 27. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>, Bern<br />
JULI<br />
AGVS-Didaktikmodule für Berufsbildner<br />
der technischen Grundbildungen<br />
Zum Ausbilden von Nachwuchskräften<br />
gehört nicht nur technischen<br />
Know-how, sondern auch didaktisches<br />
Handwerk. Machen Sie sich jetzt fit<br />
für Ihre neuen Lernenden, damit Sie<br />
gemeinsam Vollgas geben können.<br />
«Lernende selektieren»<br />
> > 4. Juli <strong>2018</strong>, Bern<br />
> > 27. November <strong>2018</strong>, Winterthur<br />
> > 10. Januar 2019, Goldau<br />
«Die Instrumente der neuen BiVo<br />
kompetent einsetzen»<br />
> > 12. Juli <strong>2018</strong>, Winterthur<br />
> > 28. September <strong>2018</strong>, Bern<br />
> > 8. Januar 2019, Goldau<br />
44<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BERUF UND KARRIERE<br />
AUGUST<br />
Basisseminar <strong>2018</strong> für<br />
Automobil-Verkaufsberater/innen<br />
> > 13. bis 24. August <strong>2018</strong>, Bern<br />
Mehrwertsteuer-Grundkurs<br />
> > 22. August <strong>2018</strong>, Bern<br />
Automobil-Verkaufsberater/in mit<br />
eidgenössischem Fachausweis<br />
> > Start Lehrgang: 22. August <strong>2018</strong>, Bern<br />
SEPTEMBER<br />
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> > 11 septembre <strong>2018</strong>, Yverdon<br />
Facebook, Xing, Twitter et WhatsApp<br />
dans la vente automobile<br />
> > 10 septembre <strong>2018</strong>, Paudex<br />
Cours d’introduction « Orfo 2012<br />
employé-es de commerce »<br />
> > 18 et 20 septembre <strong>2018</strong>, Yverdon<br />
Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />
Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />
> > 27. September <strong>2018</strong>, Bern<br />
Mehrwertsteuer-Fortsetzungs- und<br />
Vertiefungskurs<br />
> > 19. September <strong>2018</strong>, Bern<br />
OKTOBER<br />
Fabi / Grenzgänger <strong>–</strong> diese<br />
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> > 23. Oktober <strong>2018</strong>, Bern<br />
Grundlagen Flottenverkauf<br />
> > 24. Oktober <strong>2018</strong>, Bern<br />
NOVEMBER<br />
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> > November <strong>2018</strong>, Bern<br />
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> > novembre <strong>2018</strong>, Paudex<br />
Occasionsmanagement<br />
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(Seiten 32 /33).<br />
> > 7. November <strong>2018</strong>, Bern<br />
Séminaire de gestion des occasions<br />
Vous trouverez de plus amples informations<br />
dans cette édition (pages 32 / 33).<br />
> > 8 novembre <strong>2018</strong>, Paudex<br />
Facebook, Xing, Twitter<br />
und WhatsApp im Autoverkauf<br />
> > 26. November <strong>2018</strong>, Winterthur<br />
JANUAR / FEBRUAR<br />
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> > 21 janvier <strong>–</strong> 1 février 2019, Paudex<br />
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Werkstattkoordinator<br />
Start Vorbereitungskurs: August <strong>2018</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />
> > www.agvs-zs.ch<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker<br />
Lehrgangsstart: August <strong>2018</strong>; neu mit<br />
Einführungstagen<br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />
> > Informationsabend siehe<br />
www.agvs-abz.ch<br />
46<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BERUF UND KARRIERE<br />
THURGAU<br />
Automobildiagnostiker<br />
Lehrgangsstart: August <strong>2018</strong><br />
Ort : Gewerbliches Bildungszentrum<br />
Weinfelden<br />
> > www.eb.gbw.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Informationsanlass Weiterbildungen im<br />
Automobilgewerbe<br />
Donnerstag, 14. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>, 19 Uhr<br />
Ort : Schweizerische Technische Fachschule<br />
Winterthur (STFW)<br />
> > www.stfw.ch/info<br />
Automobil-Verkaufsberater<br />
Start Lehrgang: 21. August <strong>2018</strong><br />
Ort : STFW<br />
> > www.stfw.ch/aavb<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 22. August <strong>2018</strong><br />
Ort : STFW<br />
> > www.stfw.ch/abwa<br />
Automobildiagnostiker<br />
Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Start Lehrgang: 5./6. September <strong>2018</strong><br />
Ort: STFW<br />
> > www.stfw.ch/ad /<br />
> > www.stfw.ch/adwo<br />
Kundendienstberater im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Januar 2019<br />
> > www.stfw.ch/akb<br />
ZÜRICH<br />
Infoanlass Weiterbildungen im<br />
Automobilgewerbe<br />
Montag, 11. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>, 18.30 Uhr<br />
Ort: TBZ Zürich<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Start: Montag, 20. August <strong>2018</strong><br />
Ort : TBZ Zürich<br />
> > www.tbz.ch<br />
Automobildiagnostiker BP / Automobil-<br />
Werkstattkoordinator BP<br />
Start: Montag, 20. August <strong>2018</strong><br />
> > www.tbz.ch<br />
Automobil-Werkstattkoordinator mit<br />
Zertifikat AGVS<br />
Start: 17. September <strong>2018</strong><br />
Ort: TBZ Zürich<br />
> > www.tbz.ch<br />
ZUG<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Lehrgangsstart: 26. Oktober <strong>2018</strong><br />
Ort: Gewerblich-industrielles Bildungszentrum<br />
Zug (GIBZ)<br />
> > www.kursprogramm.info/ad<br />
Informationsabend :<br />
29. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>, 18 Uhr<br />
Ort : GIBZ<br />
> > www.kursprogramm.info/ad-info<br />
ROMANDIE<br />
UPSA module didactique « Utiliser avec<br />
compétence les instruments des nouvelles<br />
ordonnances de formation »<br />
11 septembre <strong>2018</strong><br />
Localité : Centre de formation UPSA VD,<br />
Yverdon<br />
> > www.agvs-upsa.ch/fr/<br />
Brevet fédéral de conseiller de service à la<br />
clientèle dans la branche automobile<br />
Prochaine session : 11 septembre <strong>–</strong> 26 juin 2020<br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
> > www.romandieformation.ch<br />
Brevet fédéral de conseiller de vente en<br />
automobile<br />
Prochaine session : 1 mai <strong>2018</strong> <strong>–</strong><br />
25 novembre 2020<br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
> > www.romandieformation.ch<br />
Brevet fédéral de coordinateur d’atelier<br />
automobile UPSA<br />
Prochaine session : 10 septembre <strong>2018</strong> <strong>–</strong><br />
30 juin 2019<br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
> > www.romandieformation.ch<br />
VALAIS<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : Automne <strong>2018</strong><br />
Localité : Ecole Professionnelle Technique et<br />
des Métiers, Sion<br />
> > www.formationcontinuevalais.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Prochain session : Automne <strong>2018</strong><br />
Localité : Ecole Professionnelle Technique et<br />
des Métiers, Sion<br />
> > www.formationcontinuevalais.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong> melden<br />
Sie uns bitte jeweils Ihre Daten zu den aktuellen<br />
Infoveranstaltungen und Lehrgängen im Automobilgewerbe<br />
an myfuture@agvs-upsa.ch.<br />
Informationen zu allen Weiter bildungen<br />
erhalten Sie unter<br />
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/de/berufsbildung/<br />
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TBZ<br />
HF<br />
Technische Berufsschule Zürich<br />
Höhere Fachschule HF<br />
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Informationen: www.tbz.ch<br />
Weiterbildung<br />
Automobildiagnostiker/in BP<br />
Werkstattkoordinator/in BP<br />
Betriebswirt/in HFP<br />
·Informationsabend Mo 11.6.18, 18:30<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>47
POLITIK<br />
Treffen in Olten: (v. l.) Gregor Deflorin (Syna), Urs Wernli, Nicolas Leuba (Vizepräsident PLK), Vincenzo Giovannelli (Unia, Präsident PLK), Carmen Schlegel (Syna) und Olivia Solari.<br />
Sozialpartnerschaft<br />
Wichtig für den Arbeitsfrieden<br />
Zweimal pro Jahr treffen sich Vertreter des Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) und der Gewerkschaften zu einem<br />
Informationsaustausch. Für AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli sind diese Treffen der Sozialpartner «wichtig und<br />
substanziell». Sandro Compagno, Redaktion<br />
Dass die Sozialpartner in den Paritätischen Landeskommissionen<br />
(PLK) in regelmässigem Austausch stehen, ist einer der Gründe für<br />
den dauerhaften Arbeitsfrieden in unserem Land. Die sogenannten<br />
Halbjahresgespräche zwischen Vertreter von Arbeitnehmern und<br />
Arbeitgebern schaffen Vertrauen und Verständnis für die Position<br />
des Gegenübers.<br />
Neben Urs Wernli ist der AGVS im siebenköpfigen Gremium mit<br />
Nicolas Leuba, Olivier Maeder und Olivia Solari vertreten. Ihnen<br />
gegenüber sitzen Vertreter der Gewerkschaften Unia und Syna.<br />
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Themen der Meetings sind Löhne, Arbeitszeiten und Ferien, aber<br />
auch Bildungsfragen, konjunkturelle Entwicklungen und politische<br />
Weichenstellungen.<br />
Das letzte Halbjahresgespräch im April in Olten stand in erster<br />
Linie im Zeichen des Informationsaustauschs. Urs Wernli: «Es gibt<br />
nicht immer etwas auszuhandeln. Manchmal dienen die Treffen<br />
auch ganz einfach dazu, sich gegenseitig über aktuelle Themen zu<br />
informieren.» Diesmal waren es seitens des AGVS das CO 2<br />
-Gesetz,<br />
das zurzeit in den Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und<br />
Energie (Urek) der eidgenössischen Räte ausgearbeitet wird, und die<br />
Datenschutzgesetzgebung.<br />
Nationaler GAV kein Thema<br />
Ein Thema waren auch die Gesamtarbeitsverträge (GAV). Da im<br />
Autogewerbe kein nationaler GAV besteht, werden diese in den<br />
Sektionen ausgehandelt. Man habe über einen Rahmen-GAV diskutiert,<br />
erklärt Urs Wernli, sei aber zum Schluss gekommen, dass<br />
das Aushandeln eines GAV weiterhin Sache der Sektionen bleiben<br />
soll: «Die regionalen Unterschiede sind zu gross für eine nationale<br />
Lösung.» Damit ist das Thema vom Tisch <strong>–</strong> womit beide Seiten einverstanden<br />
sind. Die Sozialpartner befürworten die Möglichkeit,<br />
dass der Geltungsbereich eines GAV auch auf Regionen ausgeweitet<br />
werden kann, wo noch kein GAV besteht. <<br />
48<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK<br />
«Für ein besseres gegenseitiges Verständnis»<br />
Gregor Deflorin sitzt für<br />
die Gewerkschaft Syna in der<br />
Paritätischen Landeskommission<br />
(PLK). Im Interview mit AUTO-<br />
INSIDE lobt der Bündner die<br />
Zusammenarbeit mit dem AGVS.<br />
Herr Deflorin, wie empfinden<br />
Sie die Zusammenarbeit mit<br />
dem AGVS?<br />
Gregor Deflorin, Zentralsekretär<br />
Syna: Ich würde sie als<br />
sehr gut bezeichnen, die halbjährlichen<br />
Treffen der Sozialpartner<br />
haben zu einem besseren<br />
Verständnis zwischen dem AGVS<br />
und den Gewerkschaften geführt.<br />
Branche. Es werden Berufe verschwinden<br />
und neue Berufe<br />
entstehen, von denen wir heute<br />
noch nichts wissen. Die Mobilität<br />
wird noch stärker zunehmen.<br />
All dies wird die Garagisten und<br />
deren Angestellte vor komplett<br />
neue Herausforderungen stellen.<br />
Ich bin aber überzeugt, dass<br />
wir diese Herausforderungen<br />
mit einer starken Sozialpartnerschaft<br />
gemeinsam meistern<br />
können. <<br />
Syna-Gewerkschafter Gregor Deflorin.<br />
Wo sind Sie sich einig, wo bestehen<br />
Differenzen?<br />
Einig sind wir uns darin, dass<br />
es auch in Zukunft eine Sozialpartnerschaft<br />
braucht. Wenn<br />
man sich den gewaltigen Wandel<br />
vor Augen führt, den unsere Gesellschaft<br />
in den letzten Jahren<br />
durchlebt hat, so werden die Aufgaben<br />
einer erfolgreichen Sozialpartnerschaft<br />
nicht weniger.<br />
Von Differenzen möchte ich<br />
eigentlich nicht sprechen <strong>–</strong><br />
aber es liegt in der Natur der<br />
Sache, dass gewisse Ansichten<br />
von Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />
unterschiedlich sind:<br />
Löhne, Feriendauer, Arbeitszeit...<br />
Der AGVS ist in seiner Struktur<br />
sehr föderalistisch. Dies führt<br />
dazu, dass im Autogewerbe<br />
kein nationaler GAV existiert,<br />
sondern 16 regionale GAV. Auch<br />
deshalb sind die Treffen auf<br />
nationaler Ebene sehr wichtig.<br />
So wissen alle beteiligten Verbände,<br />
wo und in welcher Region<br />
der Schuh drückt.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>49
WERKSTATT UND KUNDENDIENST<br />
AutoEnergieCheck<br />
«Es ist gelungen,<br />
einen Grossteil der<br />
Ziele zu erreichen»<br />
Der AutoEnergieCheck (AEC) gehört zu den bekann testen<br />
Energielabels der Schweiz. Diese Position wurde im<br />
letzten Winter mit der Kampagne zugunsten der Schweizer<br />
Garagisten gestärkt. Über 40 000 Schweizerinnen und<br />
Schweizer haben sich zwischen Dezember und April<br />
online mit dieser nachhaltigen Dienstleistung auseinandergesetzt.<br />
Ein Beweis mehr dafür, dass sich die Automobilistinnen<br />
und Automobilisten für Energieeffizienz<br />
und die Beratung durch ihren Garagisten interessieren.<br />
Reinhard Kronenberg, Redaktion<br />
Er bringts nicht nur auf der Loipe, sondern auch im Video: Dario<br />
Cologna weckt das Interesse der Menschen in diesem Land und<br />
leitet es als Botschafter auf den AEC als nachhaltige und kundenfreundliche<br />
Dienstleistung um. Die kürzlich abgeschlossene Werbekampagne<br />
auf reichweitenstarken Websites wie blick.ch, 20Minuten.ch<br />
und bluewin.ch in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz<br />
hat das einmal mehr deutlich gezeigt. Und weil die Kampagne ausschliesslich<br />
digital durchgeführt worden ist, lässt sich das Resultat<br />
messen: Zwischen Anfang Dezember 2017 und Ende April <strong>2018</strong><br />
informierten sich über 40 000 Nutzer ausführlich über die Vorteile des<br />
AEC. Die Klickraten der eingesetzten Werbemittel fielen überdurchschnittlich<br />
hoch aus. Es hat sich klar gezeigt, dass sich Videoanzeigen<br />
<strong>–</strong> erst recht mit Dario Cologna <strong>–</strong> sehr viel besser als Transportmittel<br />
eignen als klassische Displayformate wie Banner.<br />
Wert des AEC weiter verankert<br />
Die von EnergieSchweiz, dem Energieeffizienzprogramm des<br />
Bundes, mitfinanzierte Kampagne fiel auf fruchtbaren Boden. «Es<br />
ist uns mit der Kampagne gelungen, einen Grossteil der Ziele zu erreichen»,<br />
sagt Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS. Die<br />
zentralen Botschaften des AEC konnten auf humorvolle Art transportiert<br />
werden.<br />
«Dank den sympathischen Videos mit Dario an der Tankstelle<br />
wurden er und mit ihm der Wert des AEC und die Beratung durch den<br />
Garagisten weiter im Bewusstsein einer breiten Anspruchsgruppe verankert»,<br />
bilanziert Peter. Damit wurde dazu beigetragen, die Position<br />
des AEC als inzwischen viertbekanntestes Energielabel der Schweiz<br />
zu stärken.<br />
Interesse an energieeffizienten Tipps<br />
Eine im Nachgang zu einer anderen crossmedialen Werbekampagne<br />
für den AEC im Herbst 2016 durchgeführte und repräsentative Marktforschung<br />
im Auftrag des AGVS-Vermarktungspartners Admeira<br />
hat gezeigt, dass bei mehr als der Hälfte (57 Prozent) der Schweizer<br />
Bevölkerung ein Interesse an Tipps für energieeffizienteres Fahren vorhanden<br />
ist. Bei 38 Prozent besteht explizit die Bereitschaft, den AEC beim<br />
Garagisten machen zu lassen und dafür zu bezahlen. Diese Resultate lassen<br />
sich auch auf die jüngst durchgeführte Online-Kampagne übertragen.<br />
Vom AEC profitiert das Image der Garagisten<br />
Ebenfalls durch die Marktforschung bewiesen ist, dass<br />
Garagisten, die den AEC aktiv anbieten, von den Kunden als deutlich<br />
dienstleistungsorientierter wahrgenommen werden. Dennoch wird<br />
diese Dienstleistung offensichtlich zu wenig aktiv angeboten. Hierin<br />
liegt auch der Grund, dass die Kampagne bis und mit Landingpage auf<br />
autoenergiecheck.ch zwar sehr gut funktionierte <strong>–</strong> sich aber die Zahl<br />
der in dieser Zeit umgesetzten AEC nicht wunschgemäss entwickelt<br />
hat. Dennoch: Während der Zeit der Kampagne wurden jeweils deutlich<br />
mehr AEC durchgeführt. «Das Ziel, den AGVS-Garagisten als<br />
kundenfreundlichen Dienstleister zu erleben, kann nach wie vor nur<br />
durch das proaktive Ansprechen und die Beratung durch den Garagisten<br />
vor Ort sichergestellt werden», sagt Markus Peter. Jeder Garagist, der<br />
von seinen Kunden als Mobilitätsdienstleister wahrgenommen werden<br />
will, ist deshalb gut beraten, wenn er seine Kunden partnerschaftlich<br />
auf entsprechende Dienstleistungen anspricht.<br />
Für alle, die sie noch nicht gesehen haben: Die Videos mit Dario Cologna<br />
sind nach wie vor unter www.autoenergiecheck.ch/de/Dario online. <<br />
50<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
WERKSTATT UND KUNDENDIENST<br />
Partnerschaftlich unterwegs<br />
Mit dem AEC Potenziale<br />
erkennen<br />
Der AutoEnergieCheck (AEC) hat einen starken Kooperationspartner gewonnen:<br />
Mit der Axa und ihren bereits 200 AEC-aktiven Stützpunkten wird die AGVS-<br />
Dienstleistung schweizweit gestärkt. «Das ist gut für die Bekanntheit und<br />
das Image», betont Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS.<br />
Tatjana Kistler, Redaktion<br />
Es ging schnell, es fand Gefallen: Während<br />
der letzten Wochen waren die Kundenberater<br />
des AGVS in allen Landesteilen gefragte Ausbildner.<br />
Ihre Mission: AEC-Schulungen. Denn<br />
dank der jüngsten Ko ope rationsvereinbarung<br />
erhält der AEC erneut einen starken Partner<br />
mit nationaler Strahlkraft. Mit der Axa ergänzt<br />
ein Netz von 200 Stützpunkten die bisherigen<br />
AEC-Anbieter. Diese sind mittlerweile<br />
auf die AGVS-Dienstleistung im Dienste der<br />
Nachhaltigkeit, aber auch der Kunden bindung<br />
geschult und startklar. «Das Angebot<br />
des AEC durch möglichst viele verschiedene<br />
Betriebe stärkt den Bekanntheitsgrad und<br />
das Image dieser Dienstleistung», zeigt sich<br />
Markus Peter zufrieden.<br />
Der AEC als Türöffner<br />
Und der Leiter der AGVS-Bereiche Technik<br />
& Umwelt sieht diese Ausweitung nicht etwa<br />
als Konkurrenzsituation für die bisherigen<br />
AEC-Anbieter: «Viele Axa-Stützpunkte sind<br />
auch AGVS-Mitglieder. Bei den Nichtmitgliedern<br />
<strong>–</strong> meist sind sie beim VSCI angeschlossen<br />
<strong>–</strong> kann der AEC auch als Türöffner<br />
zu Dienstleistungen wie der Branchenlösung<br />
Ekas dienen», erklärt Peter. «Und schliesslich<br />
gilt der AEC-Gedanke: Wir wollen durch<br />
möglichst viele Checks die Emissionen<br />
senken <strong>–</strong> das hilft der Umwelt», ergänzt er.<br />
Dass der Umweltgedanke Anklang findet, bestätigen<br />
sowohl Kundenbefragungen als auch<br />
die Axa (siehe Interview rechts).<br />
Ein Vertrauensbeweis für den AGVS<br />
Zufrieden ist auch die Zünd MobilCenter<br />
AG aus Altstätten SG mit der Erweiterung<br />
ihres Dienstleistungsportfolios durch den<br />
AEC. «Wir können unsere Kunden auf einfache<br />
Weise sympathisch über Treibstoffreduktionsmöglichkeiten<br />
aufklären», erklärt<br />
Inhaber Stefan Zünd einen Beweggrund.<br />
Genauso unkompliziert empfand er die Einschulung.<br />
«Kaum hatten wir einen Termin<br />
vereinbart, war der AGVS-Aussendienst prompt<br />
vor Ort, um uns die unkomplizierte AEC-<br />
Handhabung zu erklären.» Der AEC ist bereits<br />
fester Bestandteil der Eingangskontrolle.<br />
«Mit dem Kundengespräch zum AEC zeigen<br />
wir den Kunden nicht nur Potenzial für einen<br />
ge ringeren CO 2<br />
-Ausstoss auf, sondern auch<br />
die Notwendigkeit der regelmässigen Fahrzeugwartung»,<br />
fügt Zünd an.<br />
Dies stimmt die AGVS-Verantwortlichen<br />
für die Zukunft des AEC positiv: «Die Partnerschaft<br />
mit der Axa und solche Rückmeldungen<br />
sind ein Vertrauensbeweis für<br />
den AGVS und unsere Garagisten als versierte<br />
Mobilitätsdienstleister», so Markus Peter. <<br />
Nachgefragt<br />
«Dieses Jahr<br />
10 000 AEC»<br />
Thomas Hügli, Leiter<br />
Nachhaltigkeit Axa.<br />
tki. Herr Hügli, der AEC ist prominent bei der<br />
Energy Challenge vertreten. Was gefällt Ihnen<br />
am Service zugunsten der Nachhaltigkeit?<br />
Thomas Hügli: Der AEC<br />
ist ein schönes Beispiel<br />
dafür, wie sich Umweltaspekte<br />
und gesellschaftlich<br />
relevante Themen in<br />
bestehende Versicherungs<br />
prozesse <strong>–</strong> hier der<br />
Schadenprozess <strong>–</strong> integrieren<br />
lassen. Unsere Kunden profitieren<br />
doppelt: Sie sparen Treibstoffkosten und<br />
leisten durch den verminderten CO 2<br />
-Ausstoss<br />
einen Beitrag an die Umwelt. Gleichzeitig<br />
werden die Kunden für Energieeffizienz- und<br />
Umweltaspekte sensibilisiert, was ein Hauptziel<br />
der Energy Challenge ist.<br />
Welche AEC-Werte möchte die Axa mit Ihren<br />
Stützpunkten nach aussen tragen?<br />
Unser dichtes Netz an zertifizierten Axa-<br />
Stützpunktbetrieben sorgt nicht nur für eine<br />
reibungslose Reparatur, sondern bietet auch<br />
zusätzliche Dienstleistungen für unsere<br />
Kunden an. Für uns als grösster Autoversicherer<br />
der Schweiz sind der bewährte AEC<br />
und die Garagisten mit ihrem Fachwissen<br />
wichtige Partner, um unsere Umweltanstrengungen<br />
im Alltag zu beweisen.<br />
Welche Rückmeldungen erhalten Sie zu den<br />
Schulungen?<br />
Die Rückmeldungen zu den Schulungen<br />
sind mehrheitlich positiv. Einzelne Betriebe<br />
waren im Vorfeld unsicher, ob sie die Anforderungen<br />
des Checks umsetzen können,<br />
oder sahen im AEC einzig einen zusätzlichen<br />
Check unter vielen, die bereits existieren.<br />
Das Team der Zünd MobilCenter AG aus Altstätten SG mit dem Karosserie-Leiter Stefan Lucic (rechts) und<br />
Ewald Baumgartner (Mitte), der nun, nach 50 Dienstjahren, in den Ruhestand getreten ist.<br />
Was erhoffen Sie sich von der Energy Challenge?<br />
Klima- und Energiethemen bilden die Spitze<br />
unseres Nachhaltigkeitskonzepts. Mit dem<br />
Engagement an der Energy Challenge sensi bilisieren<br />
wir die Öffentlichkeit für diese Themen<br />
und positionieren uns als moderne, menschliche<br />
und umweltbewusste Versicherung. Der<br />
AEC ist eine sympathische Dienstleistung, die<br />
diese Positionierung konkret anspricht und<br />
unsere Beziehung mit den Partnergaragisten<br />
stärkt. Mit ihnen wollen wir dieses Jahr<br />
mindestens 10 000 AEC durchführen. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>51
WERKSTATT UND KUNDENDIENST<br />
Zeit für die Aussteller: Ein Blick an den Stand von Matik an der Swiss Automotive Show 2017.<br />
Swiss Automotive Show<br />
Dritte Auflage der Erfolgsgeschichte<br />
Grösser, schöner, besser: Die Swiss Automotive Show (SAS) <strong>2018</strong> am 31. August und 1. September in Niederbipp ist jetzt<br />
schon ein Event der Superlative. Mehr als 100 Zulieferer und Hersteller sind gemeldet, die im SAG-Landeslager über<br />
150 Marken ausstellen werden. Sandro Compagno, Redaktion<br />
Obschon die Verantwortlichen der Swiss Automotive Group<br />
(SAG) bei jeder Gelegenheit betonen, dass die Swiss Automotive<br />
Show (SAS) keineswegs eine Konkurrenz zur Halle 7 am Genfer<br />
Auto-Salon sei, so ist der Vergleich doch naheliegend: Während die<br />
SAS mit mehr als 100 Ausstellern aufwartet, hatten sich im März<br />
<strong>2018</strong> noch rund 40 Aussteller in Halle 7 eingefunden <strong>–</strong> die Tendenz<br />
ist weiter sinkend. <strong>AUTOINSIDE</strong> weiss von mindestens zwei Ausstellern,<br />
die 2019 nicht mehr teilnehmen wollen. «Der Auto-Salon in<br />
Genf ist eine Institution für die Fahrzeugbranche. Daran gibt es nichts<br />
zu rütteln», sagte SAG-CEO Sandro Piffaretti im September 2017 im<br />
Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. Die eigene Hausmesse nutze man, weil<br />
man dort mehr Zeit habe, die Services ins Zentrum zu stellen.<br />
Mehr als 100 Aussteller<br />
Das Angebot kommt an <strong>–</strong> sowohl bei den Zulieferern wie auch<br />
bei den Kunden. Schon die SAS 2017 konnte mit 70 Ausstellern und<br />
mehr als 5600 Besuchern als voller Erfolg gewertet werden. Nun ist<br />
es Marketingchef Sébastien Moix gelungen, für die <strong>Ausgabe</strong> <strong>2018</strong> die<br />
Marke von 100 Ausstellern zu knacken. Um dieses Wachstum zu bewältigen,<br />
baut er die Infrastruktur aus: Ein 70-mal 25 Meter grosses<br />
Zelt wird auf dem Kiesparkplatz errichtet. Es wird die Aussteller aus<br />
den Bereichen Reifen, Batterien, Öl- und Schmiermittel beherbergen<br />
sowie das Catering, das im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls erweitert<br />
wird. Die Verlegung des Restaurantbereichs aus der Halle ins Zelt<br />
hat vor allem logistische Gründe: Durch den direkten Anschluss an<br />
die Strasse wird die Ver- und Entsorgung bedeutend vereinfacht.<br />
Direkt vor die Logistikhalle kommt ein kleineres Zelt zu stehen,<br />
das nicht mehr 40 Meter, sondern nur noch 20 Meter lang ist.<br />
Sébastien Moix: «Letztes Jahr wurde die Logistik zu stark gestört.»<br />
Denn das SAG-Landeslager muss auch während der Messe (sowie<br />
des Auf- und Abbaus) ganz normal funktionieren.<br />
Moix hat die Aussteller an der SAS so gruppiert, dass die<br />
jeweiligen Branchen eigentliche Schwerpunkte bilden. Das erleichtert<br />
den Besuchern nicht nur den Vergleich der Angebote,<br />
sondern verkürzt auch die Wege, wenn man sich für einen spezifischen<br />
Bereich interessiert.<br />
Zu den Ausstellern gehören auch die verschiedenen Unternehmen<br />
und Kompetenzzentren der SAG-Gruppe: Derendinger, Matik und<br />
Technomag präsentieren ihre neuen Online-Shops und ihre Werkstattkonzepte.<br />
Die Firma Normauto, die auf den Vertrieb von OE-<br />
Ersatzteilen spezialisiert ist, präsentiert ihr Sortiment, das 17 Automobilmarken<br />
abdeckt. Die Werkstattdienstleistungen von E. Klaus<br />
sowie die technische Hotline und das Ausbildungsprogramm von<br />
Techpool runden das Angebot des Gastgebers ab.<br />
Zu guter Letzt findet eine zweite Auflage des sogenannten<br />
«Techforums» mit verschiedenen Fachreferaten statt. Sébastien<br />
Moix: «Wir haben nach der Swiss Automotive Show 2017 sehr gute<br />
Feedbacks erhalten.» <<br />
Das Programm der Swiss Automotive Show<br />
Freitag, 31. August <strong>2018</strong><br />
• Beginn der Ausstellung: 11 Uhr<br />
• Beginn der Führungen durch das Landeslager: 11.30 Uhr<br />
• Warme Küche von 11.30 bis 20 Uhr<br />
• Ende der Führungen durch das Landeslager: 20 Uhr<br />
• Ende der Veranstaltung: 21 Uhr<br />
Samstag, 1. September <strong>2018</strong><br />
• Beginn der Ausstellung: 9 Uhr<br />
• Beginn der Führungen durch das Landeslager: 10 Uhr<br />
• Warme Küche von 11 bis 16 Uhr<br />
• Ende der Führungen durch das Landeslager: 16 Uhr<br />
• Abschluss der Veranstaltung: 17 Uhr<br />
52<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
WERKSTATT UND KUNDENDIENST<br />
Der Garagist ist König<br />
Automechanika erweitert Angebot<br />
Die 25. <strong>Ausgabe</strong> der Weltleitmesse Automechanika und ihre zeitliche und örtliche Zusammenlegung mit der «Reifen» nimmt<br />
die Messe Frankfurt zum Anlass, ein neues Kundenprogramm auf die Beine zu stellen. Besucher aus dem Reifenhandel und<br />
dem Werkstattbereich dürfen sich <strong>2018</strong> auf zahlreiche zusätzliche Angebote und Services freuen. Ausserdem erwartet<br />
die Fachbesucher ein umfangreiches Rahmenprogramm zum Thema Reifenservices und -reparatur. Die AGVS-Medien<br />
berichten über Innovationen und die Schweizer Messefahrer.<br />
pd. Die Reifenbranche befindet sich<br />
im Umbruch. Immer mehr Reifenhändler<br />
bieten Autoservices an. Umgekehrt erweitern<br />
Garagen ihr Reifenangebot. Vor<br />
diesem Hintergrund verspricht das neue<br />
Messeduo Automechanika und «Reifen»<br />
vom 11. bis 15. September viele Synergien<br />
für Fachbesucher aus Werkstatt, Industrie<br />
und Handel. «Wir investieren in das Thema<br />
Reifen und Reifenservices, weil das Thema<br />
nach Frankfurt gehört», sagt Olaf Musshoff,<br />
Director der Automechanika Frankfurt.<br />
Teilnehmer erhalten ein Rundum-Sorglos-Paket<br />
für ihren Messebesuch. Dazu gehören<br />
der kostenlose Einlass an allen Messetagen<br />
zur Automechanika Frankfurt und der<br />
«Reifen» mit Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs<br />
für die Anreise und der Garderobenservice.<br />
Für eine leichtere Orientierung auf<br />
dem Messegelände finden geführte Touren<br />
über die Messe statt. Die Teilnehmerzahl<br />
des «Automechanika-Insider» ist begrenzt<br />
und erfordert eine vorherige Anmeldung.<br />
Die Nutzungsbedingungen und die Anmeldung<br />
sind online verfügbar.<br />
Sonderschau mit Präsentationen<br />
Ihr Debüt feiert die «Reifen» in der Pole<br />
Position in der Halle 12.1. Internationale<br />
Reifenhersteller wie die Al Dobowi Group,<br />
Balkrishna Industries Limited (BKT), die<br />
Delticom AG, Linglong Tire, Kyoto Japan Tire,<br />
Martins Industries, Petlas sind dabei, ebenso<br />
die Themen Logistik und Lagertechnik.<br />
Damit liegt die Fachmesse in direkter<br />
Nähe zu Lack und Carosserie, Classic Cars,<br />
Fahrzeugpflege und dem Werkstattbereich.<br />
Dieser erstreckt sich in den Hallen 8, 9 und<br />
11 über rund 70 000 Quadratmeter Fläche.<br />
Dieser Messeteil vereint alle wichtigen<br />
nationalen und internationalen Player im<br />
Bereich Werkstattservices und Ausrüstung.<br />
In dieser Grösse ist das Nebeneinander von<br />
Reifenservices und Werkstattausrüstung<br />
weltweit einmalig. Wertvolle Insights zum<br />
Thema Reifenservice erhalten Messebesucher<br />
in einer Sonderschau in der<br />
Halle 12.1, organisiert vom Verband für<br />
Werkstattausrüster (ASA) in Partnerschaft<br />
mit führenden Unternehmen wie Hella<br />
Gutmann, Robert Bosch, Rema Tip Top,<br />
Otto Nussbaum, Corghi, Snap-on Equipment,<br />
Hunter Deutschland, AVL Ditest, Werbas,<br />
Consul umd vielen mehr.<br />
Technik wird vernetzt<br />
In einem Werkstattszenario mit drei<br />
Arbeitsbereichen präsentieren Profis Prozesse<br />
rund um den modernen Rad- und Reifenservice.<br />
Darunter RDKS-Programmierung,<br />
Achsvermessung, Gelenkspieltester, Bremsprüfung,<br />
Scheinwerfereinstellung, Reifenein<br />
lagerung. Zudem werden modernste<br />
Werkstattausrüstungsgeräte untereinander<br />
vernetzt in Betrieb gezeigt, um optimale<br />
Prozessabläufe darzustellen. Abgerundet<br />
wird die Sonderschau mit täglichen Live-<br />
Präsentationen zur professionellen Reifenreparatur.<br />
Zuletzt besuchten rund 133 000 Fachbesucher<br />
aus 170 Ländern die Automechanika<br />
Frankfurt, davon mehr als ein Drittel aus<br />
dem Werkstattbereich. Die Entscheider der<br />
Branche kommen nach Frankfurt und das<br />
seit fast 50 Jahren: Mitglieder der Geschäftsführung,<br />
Vorstandsmitglieder oder selbstständige<br />
Unternehmer machten zuletzt<br />
mehr als 70 Prozent der Automechanika-<br />
Besucher aus. Eine gute Gelegenheit also,<br />
mit internationalen Branchenkollegen zu<br />
fachsimpeln. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.automechanika.com<br />
Den Messegang als Weiterbildung nutzen: Die Automechanika anno 2017 (Bild Messe Frankfurt GmbH / Jochen Günther).<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>53
WERKSTATT UND KUNDENDIENST<br />
87. Generalversammlung der ESA<br />
Das beste Geschäftsergebnis<br />
in der<br />
Geschichte der ESA<br />
Rund 1000 Gäste, unter ihnen 508 stimmberechtigte Inhaber, haben an<br />
der ESA-Generalversammlung in Interlaken ein Rekordergebnis ihrer<br />
ESA zur Kenntnis genommen; es ist das beste Geschäftsjahr in der<br />
Geschichte der Schweizer Einkaufsgenossenschaft.<br />
Reinhard Kronenberg und Sandro Compagno, Redaktion<br />
Die Marktsituation habe sich in den vergangenen Jahren nach dem<br />
Euroschock zwar beruhigt, analysierte Verwaltungsratspräsident Markus<br />
Hutter zum Auftakt der 87. ESA-Generalversammlung im Kursaal Interlaken,<br />
aber der Automobilsektor stehe nach wie vor unter Preis- und<br />
Margendruck. Und der Gegenwind kommt von verschiedenen Seiten.<br />
«Das Automobilgeschäft ist unberechenbarer geworden», meinte alt<br />
Nationalrat Hutter und redete Klartext: «Die Politik macht dem Gewerbe<br />
mit ständig neuen Vorschriften das Leben schwer.» Zudem würden<br />
Autofahrer und Konsumenten durch die ungerechte Verketzerung des<br />
Diesels als Antrieb verunsichert: «Dabei ist unbestritten, dass der Dieselmotor<br />
im Vergleich zum Ottomotor über eine deutlich höhere Effizienz<br />
verfügt». Hutter wies in seiner präsidialen Ansprache darauf hin, dass<br />
gerade deshalb eine fachgemässe Beratung durch den Garagisten immer<br />
wichtiger werde. Im Hinblick auf diese Beratungsfunktion biete «unsere<br />
ESA» eine Zukunft, so der Garagist aus Winterthur.<br />
Als Vollanbieterin im Markt etabliert<br />
ESA-CEO Giorgio Feitknecht hatte anschliessend das Vergnügen,<br />
einen Umsatzrekord präsentieren zu dürfen: Mit 356,5 Millionen Franken<br />
lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2017 um 4,4 Prozent höher als im<br />
Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Jahresergebnis (EBITDA)<br />
von 7,468 Millionen. Es sei das Ergebnis verschiedener Faktoren,<br />
so Feitknecht. Sehr gut entwickelt haben sich grundsätzlich alle Sortimente<br />
und Dienstleistungen über alle Vertriebskanäle der ESA, was laut<br />
Feitknecht klar belegt, dass die ESA längst nicht mehr nur für Reifen<br />
eine Referenzgrösse im Schweizer Autogewerbe sei, sondern sich bestens<br />
als Vollanbieterin etabliert habe. Trotzdem bleiben die Reifen ein<br />
zentrales Standbein der ESA und auch ihrer Kunden. «Dank dem Reifengeschäft<br />
haben Sie als Garagisten mindestens zweimal im Jahr direkten<br />
Kundenkontakt», rief Feitknecht den Anwesenden in Erinnerung.<br />
Neben dem Wachstum haben auch eine strikte Kostendisziplin sowie<br />
Restrukturierungen in den Bereichen Einkauf, Marketing und Vertrieb<br />
zum sehr guten Ergebnis beigetragen. Das hervorragende Ergebnis erlaubt<br />
der ESA, das Genossenschaftskapital zu 2,5 Prozent zu verzinsen.<br />
Garagino statt «Schnäppchenjäger-Plattformen»<br />
Sehr zufrieden zeigt sich die ESA auch mit der Entwicklung ihrer<br />
drei Garagenkonzepte Le Garage, Checkbox und Bosch Car Service;<br />
hier arbeitet sie inzwischen mit 380 Partnern zusammen. Deutliche<br />
Worte fand Feitknecht, als er auf das Thema Garagino zu sprechen<br />
kam: Garagino sei heute eine vollständige Dialogplattform zwischen<br />
Garagist und Kunde und erlaube inzwischen auch die Vereinbarung von<br />
Service und Reparaturen. Garagino sei die einzige sinnvolle und erst<br />
noch kostenlose Alternative zu den verschiedenen Online-Plattformen,<br />
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54<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
WERKSTATT UND KUNDENDIENST<br />
«Was mich an der ESA fasziniert, ist, dass<br />
sie kleinen und mittelgrossen Garagen<br />
dieselben Möglichkeiten einräumt wie<br />
grossen. Damit leistet sie einen starken<br />
Beitrag zu einem gesunden Gewerbe.»<br />
Marc Weber (Ausee-Garage AG, Au-Wädenswil)<br />
«Ich bin als Freund der ESA hier. Ihre Kunden sind<br />
auch unsere. Zusammen sind wir an einer gesunden<br />
Entwicklung der ganzen Branche interessiert.»<br />
Andreas Burgener (Direktor Auto-Schweiz), hier neben Präsident<br />
François Launaz (links).<br />
«Ich bin ein langjähriger Geschäftspartner der ESA<br />
und einer der 7000 Mitbesitzer. Unser Glück ist, dass die<br />
nächste ESA-Filiale nicht weit entfernt ist.»<br />
Christian Müller (F. & Ch. Müller AG, Steinmauer, links)<br />
mit ESA-CEO Giorgio Feitknecht.<br />
VSCI-Präsident Felix<br />
Wyss.<br />
ESA-CEO Giorgio Feitknecht (2. v. l.) und sein Vorgänger Charles Blättler<br />
(2. v. r.) im Fachgespräch.<br />
Zentralpräsident Urs Wernli überbrachte<br />
Grussworte des AGVS.<br />
André Frey (Figas) und Thomas Jenni<br />
(AGVS-Sektion Solothurn).<br />
Olivier Maeder (Bildung) und Markus Aegeter<br />
(Branchenvertretung) von der AGVS-Geschäftsleitung.<br />
Stephan Tschaggelar (Garage Sägesser AG) und<br />
Niklaus Lundsgaard-Hansen (Vorsteher Strassenverkehrs-<br />
und Schifffahrtsamt Kanton Bern).<br />
Edwin Koller (ESA-VR und Präsident der<br />
Sektion Glarus) mit seiner Frau Daniela.<br />
Der bestätigte ESA-<br />
Präsident Markus Hutter.<br />
«die Garagisten gegeneinander ausspielen, den Preisdruck erhöhen,<br />
die Margen weiter nach unten drücken und primär Schnäppchenjäger<br />
anziehen».<br />
An der Generalversammlung neu in den ESA-Vorstand gewählt<br />
wurden Christian Ackermann (Garage Ackermann, Dotzigen), Gaël<br />
Lanthemann (Garages Lanthemann, Cortaillod), Toni Mancino (Stierli<br />
Automobile, Zofingen), Hans-Peter Schneider (Carrosserie Schneider,<br />
Zwingen) und Marco Weber (Ausee-Garage AG, Au-Wädenswil). Gleichzeitig<br />
wurde Markus Hutter einstimmig und per Akklamation für vier<br />
weitere Jahre als Präsident gewählt. Die Verbundenheit zwischen der<br />
ESA und dem Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) kam in der Grussbotschaft<br />
von AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli zum Ausdruck,<br />
der anerkennend zum wiederholt sehr guten Ergebnis gratulierte<br />
und gleichzeitig zum Ausdruck brachte, dass die Aus- und Weiterbildung<br />
das Rückgrat der gesamten Branche sei. Er rief die anwesenden<br />
Garagisten auf, bei der Nachwuchsförderung aktiv mitzumachen, um<br />
ihren Beitrag dazu zu leisten, mit sehr gut ausgebildetem Personal die<br />
Zukunft des Autogewerbes zu sichern.<br />
Auto-Salon 2020 <strong>–</strong> wie weiter, ESA?<br />
Gespannt fragten sich die 1000 Mitinhaber, Partner und Gäste, ob sich<br />
die ESA auch zur Entwicklung am Auto-Salon in Genf äussern würde.<br />
Giorgio Feitknecht beschränkte sich aber darauf, die bereits im März<br />
gegenüber den AGVS-Medien geäusserte Haltung zu bestätigen: «Die ESA<br />
hat den Entscheid zur Kenntnis genommen, die Fachmesse in Halle 7 ab<br />
2020 nur noch in der Kurzform durchzuführen. Das ist nicht in unserem<br />
Sinn.» Deshalb prüfe die ESA jetzt Handlungsoptionen.<br />
Tolles Rahmenprogramm<br />
Und da die GV der ESA weit mehr als nur eine trockene obligationenrechtliche<br />
Pflichterfüllung, sondern immer auch ein gesellschaftlicher Anlass<br />
ist, bot die Zusammenkunft in Interlaken auch dieses Jahr ein tolles<br />
Rahmenprogramm: Da war das traditionelle Abendessen im Kursaal,<br />
das mit dem ebenso traditionellen Vacherin-Glace abgeschlossen wurde.<br />
Da war aber auch der Auftritt der Schweizer A-cappella-Band Bliss, die<br />
mit ihrem nicht nur virtuosen, sondern auch sehr witzigen Programm<br />
für Begeisterung sorgte. Tritt- und tonsicher wandelten die fünf Sänger<br />
zwischen AC/DC, Toto, Ed Sheeran und dem selbst komponierten und<br />
eindeutig zweideutigen «Lied vom chline Glück» und bauten dazwischen<br />
gar klassische Töne (Tschaikowski, Verdi, Mozart, Bizet, Ravel...) ein. Nach<br />
45 Minuten war Schluss, Bliss verabschiedete sich und die 1000 Gäste in<br />
einen gemütlichen Abend unter Berufs- und Branchenkollegen. <<br />
Fortsetzung auf Seite 56<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>55
WERKSTATT UND KUNDENDIENST<br />
Die ESA-<br />
Funktionäre.<br />
Interview mit ESA-CEO Giorgio Feitknecht zum Jahresergebnis<br />
Auf allen Ebenen zufrieden<br />
Die positive Umsatzentwicklung in den ersten vier Monaten, die guten Kundengespräche und die am Auto-Salon Genf<br />
getätigten Abschlüsse stimmen die ESA-Verantwortlichen fürs laufende Geschäftsjahr optimistisch, wie ESA-CEO Giorgio<br />
Feitknecht im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong> verrät. Sandro Compagno, Redaktion<br />
Giorgio Feitknecht,<br />
CEO ESA.<br />
Herr Feitknecht, wie zufrieden sind Sie mit dem Geschäftsjahr 2017?<br />
Was war besonders erfreulich, wo wurden Sie negativ überrascht?<br />
Giorgio Feitknecht: Ich bin mit dem Geschäftsjahr<br />
2017 sehr zufrieden. Besonders erfreulich war<br />
sicher die Tatsache, dass wir das positive Ergebnis<br />
einerseits mit einer sehr guten Entwicklung<br />
in allen Geschäftsfeldern und andererseits dank<br />
einem wirkungsvollen Kostenmanagement auf<br />
allen Stufen erreicht haben. Unsere Marktanteile<br />
konnten in den wichtigen Sortimenten<br />
ausgebaut werden und unsere Position als Vollanbieter<br />
wurde gefestigt. Die grösste Negativüberraschung war der<br />
unerwartete und starke Kälte- und der Wintereinbruch in der zweiten<br />
Aprilhälfte, der das Sommergeschäft stark gebremst hat.<br />
Das Reifengeschäft ist für die ESA traditionell sehr wichtig. Wie<br />
sehr kam Ihnen der schneereiche Winter entgegen?<br />
Winterreifen garantieren eine erhöhte Sicherheit, sobald die<br />
Temperaturen unter 7 bis 8 Grad fallen. Deswegen sollte jeder Automobilist<br />
in der Schweiz, unabhängig vom Schnee, im Herbst, sobald<br />
die Temperaturen sinken, in seiner kompetenten Garage Winterreifen<br />
montieren lassen. Es gibt, leider, noch eine Vielzahl von Automobilisten,<br />
die Winterreifen nur mit Schnee assoziieren, und deshalb<br />
solche auch erst bei Schneeniederschlägen beschaffen. Insofern ist<br />
ein schneereicher Winter für die Branche positiv. Wir müssen uns<br />
aber alle einsetzen und die Konsumenten immer wieder informieren<br />
und sensibilisieren, dass nicht der Schnee, sondern die tiefen<br />
Temperaturen entscheidend sind.<br />
Welche Erwartungen haben Sie für das laufende Geschäftsjahr?<br />
Für das laufende Jahr <strong>2018</strong> stimmen uns die positive Umsatzentwicklung<br />
in den ersten vier Monaten, die guten Kontakte und Gespräche<br />
mit unseren Kunden sowie die am diesjährigen Auto-Salon in<br />
Genf getätigten Abschlüsse zuversichtlich.<br />
Die Währungssituation hat sich mit der Abwertung des Schweizer<br />
Frankens in den letzten zwölf Monaten nach und nach stabilisiert.<br />
Welchen Einfluss hat dies auf das Geschäft der ESA?<br />
Der Einfluss der Währung auf ein stark im Import aktives Grosshandelsunternehmen<br />
wie die ESA ist natürlich gross. Starke Kursveränderungen<br />
<strong>–</strong> ob sinkend oder steigend <strong>–</strong> stellen uns immer vor<br />
besondere Herausforderungen. Bei einer Aufwertung des Frankens<br />
erwarten die Kunden sofortige Preissenkungen <strong>–</strong> bei einer Abwertung<br />
sind Preiserhöhungen nur nach und nach umsetzbar. Die ESA hat in<br />
den letzten «bewegten Jahren» die Kundenerwartungen im Rahmen<br />
ihrer Möglichkeiten weitgehend erfüllt. Wir sind aber dankbar, wenn<br />
sich die Währungssituation nun stabilisiert.<br />
Die ESA bezeichnet sich selbst in ihrem letzten «ESA Live» als<br />
Innovationsführerin. Auf welche Innovation sind Sie im letzten<br />
Geschäftsjahr besonders stolz?<br />
Die ESA hat im letzten Jahr einige Innovationen und Erneuerungen<br />
vorgenommen. Eine sehr wichtige, auf die wir besonders stolz sind,<br />
ist die erfolgreiche Markteinführung des neuen Garagenkonzepts<br />
«Checkbox». Der Erfolg, den wir im ersten Jahr verzeichnen konnten,<br />
zeigt klar auf, dass der eigenständige, originelle und schöne Auftritt<br />
sowie die damit verbundenen Leistungen einem klaren Bedürfnis entsprechen,<br />
was uns sehr gefreut und motiviert hat. Weiter konnte auf<br />
der eigenen Online-Plattform der Schweizer Garagisten <strong>–</strong> garagino.<br />
ch <strong>–</strong> der ganze Dienstleistungsbereich erfolgreich ausgebaut werden.<br />
So können die Konsumenten neu neben Reifen und Reifenzusatzleistungen,<br />
Felgen und Zubehör nun auch Wartungsarbeiten, saisonale<br />
Dienstleistungen und Termine bequem online kaufen, konfigurieren<br />
und buchen. So entwickelt sich garagino.ch Schritt für Schritt zum<br />
umfassenden Onlineangebot des Garagisten, ohne dass dieser Unsummen<br />
für eine eigene digitale Präsenz investieren muss.<br />
56<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
WERKSTATT UND KUNDENDIENST<br />
Welches sind die grössten Herausforderungen, die in den nächsten<br />
Jahren auf die ESA zukommen?<br />
Unser Auftrag als Genossenschaft der schweizerischen Automobilbranche<br />
ist es, mit unseren Produkten und Dienstleistungen die<br />
Leistungsfähigkeit unserer Mitinhaber zu fördern. Das bedeutet, dass<br />
wir in erster Priorität auf die Weiterentwicklung im angestammten<br />
Geschäft setzen und einen wesentlichen Teil unserer Ressourcen auch<br />
da investieren. Wir müssen parallel dazu aber auch zukünftige, neue<br />
Bedürfnisse der Garagisten rechtzeitig wahrnehmen und erkennen,<br />
um die richtigen Lösungen anzubieten. In unserer Branche spricht<br />
man viel von Elektromobilität, Digitalisierung der Arbeits- und Vertriebsprozesse,<br />
autonomem Fahren, neuen Mobilitätsformen, neuen<br />
Aufgaben oder etwa politischen Einflussfaktoren <strong>–</strong> nur: Was wie,<br />
wann, in welchem Ausmass und mit welchen Konsequenzen eintreten<br />
wird, das weiss noch niemand so genau. Wir sind aber auf viele mögliche<br />
Szenarien vorbereitet und setzen uns mit den zukünftigen Anforderungen<br />
schon heute intensiv auseinander.<br />
Und zum Schluss die obligate Salon-Frage: Ab 2020 wird es <strong>–</strong> gegen<br />
Ihren Widerstand <strong>–</strong> nur noch eine Kurzmesse in Halle 7 geben. Sie<br />
hatten im März angekündigt, alle Handlungsoptionen zu evaluieren<br />
und zu gegebener Zeit zu kommunizieren. Gibt es schon etwas<br />
zu sagen?<br />
Wir haben mit der Beurteilung der Handlungsoptionen für 2020<br />
und den Folgenjahren noch nicht begonnen, da das Konzept der Kurzmesse<br />
in der Halle 7 durch die Salonorganisation (GIMS) noch nicht<br />
erstellt und kommuniziert wurde. Sobald dies vorliegt, werden wir<br />
uns mit dem Thema auseinandersetzen. <<br />
Vor einem Jahr hatten Sie als neuer CEO erstmals Rechenschaft<br />
abgelegt, gleichzeitig hatte Markus Hutter erstmals als Verwaltungsratspräsident<br />
durch die GV geführt. Wie hat sich diese<br />
neue Zusammenarbeit entwickelt und eingespielt?<br />
Ich bin Markus Hutter und dem ganzen Verwaltungsrat für das<br />
gewährte Vertrauen, die wichtige Unterstützung und ihr grosses<br />
Engagement zugunsten der ESA sehr dankbar. Die Zusammenarbeit<br />
hat sich meines Erachtens sehr gut eingespielt und ich freue mich,<br />
diese weiterhin erfolgreich, konstruktiv und offen weiterzuführen.<br />
Die A-cappella-Formation Bliss sorgte mit Schalk und Stimmvolumen für Stimmung.<br />
Den Unterhaltungspart bestritt an dieser GV die A-cappella-<br />
Band Bliss. Wem würden Sie gerne etwas singen respektive die<br />
Meinung geigen?<br />
Ich kann weder singen noch geigen, also lasse ich es am besten<br />
sein, denn es würde ja sowieso niemand zuhören. Nein, im Ernst:<br />
Jemandem die Meinung zu geigen, ist nicht unsere Art <strong>–</strong> wenn wir in<br />
einem Themenfeld Handlungsbedarf sehen, so setzen wir lieber auf<br />
konstruktive Dialoge.<br />
Zeit für genossenschaftliches Zusammensein <strong>–</strong> auch beim Apéro.<br />
WAGEN SIE EINEN NEUBEGINN UND MÖCHTEN IHRE GARAGE ODER TANKSTELLE VERKAUFEN?<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>57
AUTO UND WISSEN<br />
Motorschmierung<br />
«Trockener Sumpf» erwünscht<br />
Bei den Schmiersystemen moderner Viertaktmotoren können zwei grundsätzliche Ausführungsarten unterschieden werden:<br />
die Nass- und die Trockensumpfschmierung. Wir ergründen, weshalb die aufwendigere und in der Regel teurere Trockensumpfschmierung<br />
hauptsächlich bei sportlichen Autos sowie Rennfahrzeugen zum Einsatz kommt. Bruno Sinzig, auto&wissen<br />
Bild 1: Der AMG SLS weist einen Motor mit Trockensumpfschmierung auf. Dank der reduzierten Bauhöhe des Motors liegt der Fahrzeugschwerpunkt sehr tief. 1 V8-<br />
Frontmittelmotor, 2 Doppelkupplungsgetriebe, 3 Torque Tube des Transaxle-Antriebs.<br />
Heutige Motorrad- und Automobil-Viertakt<br />
motoren weisen sogenannte Druck umlaufschmiersysteme<br />
auf. Die Hauptaufgabe dieser<br />
Einrichtungen ist es, die vielfältigen Lagerund<br />
Reibstellen im Verbrennungsmotor<br />
mit Schmieröl zu versorgen und dadurch<br />
die Reibung zu vermindern. Da heute bei<br />
Strassenfahrzeugen sehr hohe Ansprüche<br />
an das Motoröl gestellt werden, haben die<br />
Schmierölhersteller Hochleistungsmotoröle<br />
entwickelt, die deutlich höhere Betriebstemperaturen<br />
zulassen. Trotz dieser<br />
Fortschritte ist es bei extremen Einsätzen<br />
unerlässlich, dass verbesserte Schmiersysteme<br />
zum Einsatz kommen. Eine<br />
Alternative stellt die Trockensumpfschmierung<br />
dar.<br />
Bild 2: Grundsätzlicher Aufbau eines Trockensumpf-<br />
Schmiersystems: 1 Ölpumpe (kombinierte Druck- und<br />
Saugpumpe), 2 Saugpumpe im Zylinderkopf, 3 Ölfilter,<br />
4 Wärmetauscher, 5 Öltank, 6 Hauptölkanal.<br />
Ölpumpen im Zweierpack<br />
Klassische Trockensumpfschmiersysteme<br />
weisen als wichtigste Merkmale zwei Ölpumpen<br />
und einen gesonderten Ölbehälter<br />
auf. Die zweite Ölpumpe hat dabei die Aufgabe,<br />
das Schmieröl von der meist flachen<br />
Ölwanne in den separaten Behälter zu<br />
fördern. Die Absaugpumpe, die auch als<br />
Lenzpumpe bezeichnet wird, weist eine<br />
grössere Förderleistung als die Druckpumpe<br />
auf, muss doch sichergestellt werden, dass<br />
zu jedem Zeitpunkt das in die Ölwanne<br />
tropfende Schmieröl in den Öltank zurückgefördert<br />
wird.<br />
Dieser Umstand hat zur Folge, dass die<br />
Saugpumpe ein Öl-Luft-Gemenge fördert.<br />
Spätestens im Öltank kann sich dann<br />
die Luft aus dem Öl lösen. Bei speziellen<br />
Systemen findet man zwischen der Lenzpumpe<br />
und dem Öltank auch besondere<br />
Luftabscheider.<br />
Vorab bei längeren oder breiten Rennmotoren,<br />
beispielsweise Boxermotoren, kann<br />
die Rückförderpumpe zwei Saugöffnungen<br />
aufweisen. Mit einem umschaltbaren<br />
Ölabsaugventil (Bild 3), das im Ölsumpf eingebaut<br />
ist, kann die Rückförderung in möglichst<br />
jeder Fahrsituation gesichert werden.<br />
Ist das Absaugventil quer zur Fahrtrichtung<br />
angeordnet, verschiebt sich der Ventilschieber<br />
(Bild 3, Punkt 2) bei Kurvenfahrt<br />
aufgrund der Trägheit zur Kurvenaussenseite<br />
und verschliesst jeweils die kurveninnere<br />
Saugöffnung, durch die ansonsten<br />
Luft angesaugt würde. Bei langen Motoren<br />
ist das umschaltbare Absaugventil längs<br />
eingebaut, wodurch auch beim starken Beschleunigen<br />
oder Verzögern eine einwandfreie<br />
Rückförderung gewährleistet ist. Eine<br />
bessere <strong>–</strong> jedoch auch teurere <strong>–</strong> Variante<br />
besteht darin, dass mehr als eine Rückförderpumpe<br />
verbaut wird.<br />
Eine Vielzahl von Vorteilen<br />
Bei Sport- oder Rennmotoren kommen<br />
auch besonders gestaltete Ölwannen zum<br />
Einsatz. Auf Bild 5 sind zwei Versionen dargestellt.<br />
Die aufwendigere und entsprechend<br />
in der Fabrikation teurere Trockensumpfschmierung<br />
weist eine Vielzahl von Vorteilen<br />
auf:<br />
• Die üblicherweise unterhalb der Kurbelwelle<br />
angeordnete Ölwanne kann deutlich<br />
verkleinert werden oder ganz entfallen,<br />
wodurch die Bauhöhe des Motors<br />
reduziert wird.<br />
• Die geringere Bauhöhe des Motors erlaubt<br />
es, dass der Motor tiefer in das Fahrzeug<br />
Bild 3: Aufbau eines (umschaltbaren) Ölabsaugventils;<br />
1 Saugrohr, 2 Schieber, 3 Anschluss zur Saugseite der<br />
Rückförderpumpe.<br />
58<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO UND WISSEN<br />
Bild 4: Trockensumpf-Schmiersystem eines AMG-<br />
Achtzylindermotors: 1 Ölbehälter, 2 Saugpumpe,<br />
3 Druckpumpe.<br />
Bild 6: Ölwanne der integrierten Trockensumpfschmierung von Porsche: 1 Ölwannenoberteil,<br />
2 Luft- / Ölabscheider, 3 Schwallblech, 4 Ölstandssensor, 5 regelbare Druckstufe, 6 Saugschnorchel, 7 vier<br />
Absaugstufen, 8 Ölwannenunterteil.<br />
eingebaut werden kann. Folglich kommt<br />
auch der Fahrzeugschwerpunkt tiefer zu<br />
liegen. Einerseits wird so ein idealeres<br />
Verhalten bei Kurvenfahrt ermöglicht,<br />
anderseits verringern sich bei einem<br />
Frontmotor durch die flachere Haube der<br />
Luftwiderstand und damit der Verbrauch.<br />
Von Bedeutung sind zudem die grösseren<br />
Freiheiten bezüglich des Karosseriedesigns.<br />
• Der Öltank kann an einer beliebigen<br />
Stelle angeordnet werden. Besonders bei<br />
sehr engen Motorräumen ist dies vorteilhaft,<br />
ausserdem kann dadurch die<br />
Massenverteilung (Gewichtsverteilung)<br />
optimiert werden.<br />
• Es können grössere Ölmengen eingesetzt<br />
werden, wodurch die Kühlleistung verbessert<br />
und längere (Öl-)Wechselintervalle<br />
ermöglicht werden.<br />
• Auch in Schräglage (Geländefahrzeuge<br />
oder Flugzeuge) und bei hoher Zentrifugalkraft<br />
(schnelle Kurvenfahrten) ist<br />
durch den grossen Vorrat im Ölbehälter<br />
ein konstanter Öldruck gewährleistet.<br />
Keine Redundanz<br />
Der Nachteil der Trockensumpfschmierung<br />
ist, dass sie durch die zweite Ölpumpe und<br />
den separaten Behälter konstruktiv aufwendiger<br />
ist als die konventionelle Druckumlaufschmierung.<br />
Obwohl zwei Ölpumpen vorhanden<br />
sind, besteht keine Redundanz. Das<br />
heisst, die Betriebssicherheit wird dadurch<br />
nicht erhöht. Dies bedeutet, dass beim Ausfall<br />
einer der Pumpen <strong>–</strong> es spielt keine Rolle,<br />
ob es nun die Druck- oder die Rückförderpumpe<br />
ist <strong>–</strong> das Schmiersystem kollabiert.<br />
Insgesamt fünf Ölpumpen<br />
Die Firma Porsche setzt seit längerer Zeit<br />
bei den Sechszylinder-Boxermotoren auf die<br />
Trockensumpfschmierung. Die seit 2010<br />
in Nicht-GT- und Turbo-Modellen zum Einsatz<br />
kommende neue Motorgeneration weist<br />
eine sogenannte integrierte Trockensumpfschmierung<br />
auf. Die Ölversorgung wurde<br />
grundsätzlich mit folgenden Zielen überarbeitet:<br />
• Sicherstellung der Ölversorgung bei noch<br />
höheren Quer- und Längsbeschleu nigungen.<br />
• Reduzierung der Reibleistungs- und Antriebsverluste<br />
der Ölpumpe(n).<br />
Es ist allerdings anzumerken, dass die<br />
betreffenden Fahrzeuge <strong>–</strong> im Gegensatz zu<br />
den Porsche-Fahrzeugen mit klassischer<br />
Trockensumpfschmierung <strong>–</strong> nicht mit Slickoder<br />
Semislickreifen ausgerüstet werden<br />
dürfen, die noch höhere Quer- und Längsbeschleunigungen<br />
zulassen.<br />
Gemäss Porsche dient beim integrierten<br />
Trockensumpf die Ölwanne als Öltank.<br />
Diese Beschreibung deutet darauf hin,<br />
dass es sich dabei nicht im eigentlichen<br />
Sinne um eine klassische Trockensumpfschmierung<br />
handelt. Allerdings<br />
ist das System äusserst ausgeklügelt und<br />
entspricht bezüglich der Wirkung der<br />
klassischen Trockensumpfschmierung.<br />
Die geometrisch optimierte Ölwanne<br />
(Bild 6) weist im Schottkasten mit den sogenannten<br />
Schottklappen zwischen dem<br />
Ölhobel und der eigentlichen Ölwanne ein<br />
Trennblech (Schwallblech) auf. Pro Motor<br />
stehen vier Absaugstellen (zwei Absaugstellen<br />
pro Zylinderkopf) zur Verfügung. Die<br />
fünf Ölpumpen (vier Absaugpumpen und<br />
eine vollvariable, bedarfsgeregelte Druckölpumpe)<br />
werden über eine gemeinsame<br />
Welle angetrieben. Das Öl wird über die vier<br />
Absaugpumpen in zwei Luft-Öl-Abscheider<br />
gepresst und dort in eine Rotation versetzt.<br />
Während der Expansion kann die im Öl gebundene<br />
Luft entweichen, wodurch eine<br />
wirkungsvolle Ölentschäumung erzielt wird.<br />
Gegenüber der klassischen Trockensumpfschmierung<br />
kann mit einer geringeren Ölmenge<br />
gearbeitet werden. Dadurch kann<br />
die Höhe der Ölwanne möglichst gering gehalten<br />
und gleichzeitig der gesamte Motor<br />
abgesenkt werden, ohne die Bodenfreiheit<br />
einzuschränken. <<br />
Bild 5: Speziell gestaltete Ölwannen;. A mit als Ölhobel ausgeführtem Schwallblech, B mit seitlichen Ölauffangkanälen;<br />
1 Pleuelgeige (Umlaufkontur des Pleuelfusses), 2 Abweiser, 3 Anschluss zur Saugseite der Rückförderpumpe(n).<br />
Möchten Sie noch mehr Lesestoff in dieser<br />
Richtung? Dann sind Sie bei der Fachzeitschrift<br />
«auto&wissen» an der richtigen Adresse.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>59
VERBAND<br />
Wahrzeichen der Stadt Luzern: Der Suva-Hauptsitz auf dem Fluhmatt-Sporn. (Bilder Photopress)<br />
100 Jahre Suva<br />
Ein langer Weg<br />
für einen grossen Wurf<br />
Seit einem Jahrhundert sorgt die Suva dafür, dass Arbeit und Freizeit in der Schweiz sicherer werden. Das erste grosse<br />
Sozialwerk unseres Landes feiert seinen 100. Geburtstag. Ein Rückblick auf die Gründungszeit. Sandro Compagno, Redaktion<br />
Die schweizerische Unfallversicherung war die Antwort auf die<br />
sozialen Probleme, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
als Folge der Industrialisierung entstanden. Tausende Familien verarmten,<br />
weil die Arbeiter in den Fabriken und auf den Baustellen<br />
kaum über Schutz verfügten. Wenn sie erkrankten oder einen Unfall<br />
erlitten, verloren sie ihre Arbeit. Diese Armut und eine fatalistische<br />
Haltung der Arbeitgeber gegenüber Arbeitsunfällen führten<br />
zunehmend zu sozialen Spannungen.<br />
Der Mensch als Produktionsfaktor<br />
In den 1870er-Jahren wurde nach deutschen Vorbild eine Haftpflicht<br />
in der schweizerischen Gesetzgebung verankert. Bald jedoch<br />
erkannten die Fabrikbesitzer und die Politiker in Bern, dass sich die<br />
Haftpflicht als verlässliche Absicherung der Betriebe und der Arbeiter<br />
nicht eignete. Sie bildete ein finanzielles Risiko für Unternehmer,<br />
wenn sich ein Unfall mit mehreren Arbeitern ereignete. Auf der anderen<br />
Seite fehlte den Arbeitnehmern das Geld für Prozesse. Zudem<br />
gab es keinen Kündigungsschutz und die Schadensumme war<br />
auf 6000 Franken begrenzt. «Die gemietete Arbeitskraft des Menschen<br />
ist dem entlehnten Kapital gleichzuhalten. Der Unter nehmer<br />
haftet nicht nur für diesen, sondern auch für jenen ihm überlassenen<br />
Produktivfaktor», war die Logik der Zeit, die der Winterthurer<br />
FDP-Nationalrat und Arbeiteranwalt Ludwig Forrer in seiner «Denkschrift»<br />
von 1889 zusammenfasste.<br />
Forrer war es, der einen ersten Gesetzesentwurf für die Realisierung<br />
einer obligatorischen Kranken- und Unfallversicherung verfasste.<br />
Den entsprechenden Verfassungsartikel hatte das (männliche)<br />
Schweizer Volk 1890 gutgeheissen. Forrers Gesetz jedoch<br />
scheiterte in einer Volksabstimmung am 20. Mai 1900 krachend.<br />
Nur 30,2 Prozent stimmten zu, von den Ständen sagte nur der<br />
Kanton Glarus Ja. Dieser hatte schon 1846 die Kinderarbeit verboten<br />
und 1864 das erste Fabrikgesetz der Schweiz erlassen.<br />
Erst eine deutlich schlankere Version wurde 1912 nach heftigem<br />
Abstimmungskampf und gegen den Widerstand der Westschweiz<br />
und einiger Ostschweizer Kantone angenommen. Dieses Gesetz<br />
schuf die Grundlage für die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt<br />
(Suva) in Luzern. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden die<br />
ersten statistischen Erhebungen zu Betriebsunfällen erhoben. Die<br />
Statistik des Jahres 1888/89 zeigte, dass sich 1020 Todesfälle aufgrund<br />
von Betriebsunfällen ereigneten (auf 936 424 Beschäftigte).<br />
60<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND<br />
Das sind <strong>–</strong> gemessen an der Zahl der Erwerbstätigen <strong>–</strong> 25-mal mehr<br />
als heute. Die Prävention gehört mittlerweile zu den Kernaufgaben<br />
der Suva <strong>–</strong> und ist eine Erfolgsgeschichte: 1918 war noch fast jeder<br />
Dritte von einem Berufsunfall betroffen, 1985 war es jeder Neunte,<br />
2015 nur noch jeder Sechzehnte.<br />
Dass der Hauptsitz der Suva in Luzern errichtet wurde, hat seinen<br />
Grund im gutschweizerischen Föderalismus: 1848, als der Bundesstaat<br />
gegründet wurde, war Bern als Bundeshauptstadt gesetzt. Um<br />
einen föderalistischen Ausgleich zu schaffen, ging der Sitz des Bundesgerichtes<br />
nach Lausanne. Zürich, das als eine treibende Kraft der<br />
liberalen Bundesstaatsgründung leer ausgegangen war, wurde in der<br />
Folge mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) und<br />
1898 mit dem Landesmuseum berücksichtigt. So entstand mitten im<br />
Ersten Weltkrieg auf dem Fluhmatt-Sporn in Luzern für die Suva ein<br />
monumentales Verwaltungsgebäude nach den Plänen der Zürcher<br />
Architekten Otto und Werner Pfister. Sie lehnten die Formensprache<br />
an den Stil der Bundesbauten in Bern an und schufen ein Wahrzeichen<br />
für die Stadt Luzern.<br />
Statt der Suva kam die Armee<br />
Zunächst aber zog nicht die Suva ein, sondern die Armee. Das Gebäude<br />
wurde zur «Armeesanitätsanstalt» für die Internierung von<br />
Kriegsverletzten aus den umliegenden Ländern. Direktor Alfred Tzaut<br />
und Verwaltungsratspräsident Paul Usteri waren entrüstet, als sie<br />
im Herbst 1915 erfuhren, dass der Bundesrat die geplante Eröffnung<br />
verschob. Aufgebracht war Usteri vor allem wegen der Begründung;<br />
der Bundesrat argumentierte mit den finanziellen Schwierigkeiten,<br />
in denen sich der Bund wegen des Krieges und der Wirtschaftskrise<br />
befand, und liess die Verschiebung erst in der Budgetdebatte durchblicken.<br />
In einem geharnischten Brief an Bundesrat Giuseppe Motta<br />
bezeichnete Usteri die Verschiebung als einen «Schlag gegen die Gesetzgebung<br />
des Bundes» und hob die sozialpolitischen Aspekte des<br />
Versicherungsobligatoriums hervor.<br />
Schliesslich war es der 1. April 1918, 38 Jahre nach dem Verfassungsartikel<br />
zur Schaffung einer Kranken- und Unfallversicherung,<br />
als die Suva mit ihrer offiziellen Arbeit begann, unspektakulär an<br />
einem Ostermontag. Auf eine öffentliche Feier wurde angesichts der<br />
Weltlage verzichtet.<br />
Der «Tunnel-Doktor» und die Unfallmedizin<br />
Hauptzweck der Suva-Gründung war es, die soziale und rechtliche<br />
Lücke in der Bewältigung von Unfällen und von Unfallfolgen<br />
in der Schweiz zu füllen. Gleichzeitig kam der neuen Anstalt aber<br />
<strong>–</strong> nur schon aufgrund ihrer Funktion und Grösse <strong>–</strong> auch im medizinischen<br />
Bereich eine Führungsrolle zu; konkret in der Unfallmedizin<br />
und in der Erforschung von Berufskrankheiten. Sie hatte die Mittel<br />
und das Interesse, den modernen Technologien und Behandlungsmethoden<br />
zum Durchbruch zu verhelfen. Denn als die Suva vor 100<br />
Jahren ihren Betrieb aufgenommen hatte, steckte die Unfallmedizin<br />
noch in den Kinderschuhen. Da die Schweiz von Kriegen verschont<br />
blieb und keine Kriegslazarette unterhielt, beschränkte sich die Erfahrung<br />
der Unfallmedizin auf die Grossbaustellen beim Eisenbahnbau<br />
<strong>–</strong> am Gotthard und am Simplon. Erst 1912 fand die Unfallmedizin<br />
Eingang in die Lehrpläne der Universitäten.<br />
Der erste Oberarzt der Suva hatte sich als «Tunnel-Doktor»<br />
in Brig einen Namen gemacht. Daniele Pometta versorgte die Bauarbeiter<br />
am Simplon und war einer der ersten Ärzte der Schweiz, der<br />
Erfahrungen in Unfallmedizin sammelte. Pometta war damals der<br />
einzige festangestellte Arzt der Suva. Als er 1934 abtrat, verfügte die<br />
Suva über rund 20 Ärzte in der Zentralverwaltung und in den Agenturen.<br />
Heute sind es rund 200 Fachärztinnen und -ärzte; der Anstieg<br />
hängt vor allem mit den Eröffnungen der Rehabilitationskliniken in<br />
Bellikon (1974) und Sion (1999) zusammen. <<br />
Der Luzerner Historiker und Journalist Stefan Ragaz hat die Geschichte der Suva<br />
aufgearbeitet. Der vorliegende Artikel nutzt seine Arbeit als Quelle.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.suva.ch<br />
Der Knatsch mit den Ärzten<br />
Das Verhältnis zwischen der Suva und der Schweizer Ärzteschaft war in<br />
den Anfangsjahren alles andere als harmonisch. Ende der 1920er-Jahre<br />
eskalierte die Situation, als Ärzte, die «überpraktizierten», also zu viele<br />
Leistungen verschrieben, von der Suva auf eine schwarze Liste gesetzt<br />
wurden. Eine vom Bundesrat eingesetzte Expertenkommission nahm die<br />
Suva unter die Lupe und kam 1937 zu einem für die Versicherung sehr<br />
positiven Schluss: Die Kommission kritisierte die Ärzte und lobte die Suva<br />
für ihre Effizienz und Umsichtigkeit. «Die Suva befleissigt sich einer grossen<br />
Sparsamkeit, die lebhaft kontrastiert mit dem imposanten Eindruck, den das<br />
Anstaltsgebäude hinterlässt.»<br />
Heute gehört die Kostenkontrolle zu den Kernaufgaben der Suva. Jährlich<br />
spart sie rund 200 Millionen Franken, weil sie Ungereimtheiten in Arztund<br />
Spitalrechnungen entdeckt. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen<br />
nicht um Missbrauch, sondern um Fehler. Immerhin summieren sich<br />
diese auf fast 17 Prozent der Heilkosten.<br />
Am Fliessband: Arbeiterinnen in der Nahrungsmittelindustrie nach 1900.<br />
Arbeiter beim Bau des Lötschbergtunnels 1906 bis 1913.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>61
SEKTIONEN<br />
Gute Aussicht(en) auf dem Niesen<br />
> Mitgliederversammlung der AGVS-Untersektion Berner Oberland<br />
Bruno Sinzig. Mit Hobelkäse, «Züpfe»<br />
und Apfelsaft wurden die Teilnehmer<br />
der Hauptversammlung der Untersektion<br />
Berner Oberland des Bernischen Autogewerbeverbands<br />
bei der Talstation der<br />
Niesenbahn empfangen. Weil auch noch<br />
die Jubiläumsfeier «25 Jahre Ausbildungszentrum<br />
Mülenen» anstand, ging es danach<br />
per Standseilbahn auf den Niesengipfel <strong>–</strong><br />
wo Präsident Martin Wildhaber eine überaus<br />
grosse Anzahl Mitglieder und Gäste zur<br />
Mitgliederversammlung <strong>2018</strong> begrüssen<br />
konnte.<br />
In seinem Jahresbericht blickte der<br />
Sektionspräsident auf ein für die Branche<br />
äusserst erfolgreiches Jahr zurück. Zwar<br />
wurden gegenüber 2016 schweizweit minim<br />
weniger Autos gekauft. Mit 314 028 Fahrzeugen<br />
(Vorjahr: 317 318) hielt sich der<br />
Rückgang in Grenzen. Nach wie vor ist der<br />
Marktanteil der Fahrzeuge mit Allradantrieb<br />
sehr beachtlich, betrug doch dessen Anteil<br />
an der gesamten Neuwagenflotte ansehnliche<br />
47,5 Prozent.<br />
Dass die Sektion Berner Oberland in jeder<br />
Hinsicht bestens auf Kurs ist, zeigte sich<br />
auch am Umstand, dass alle statutarischen<br />
Geschäfte <strong>–</strong> wie gewohnt <strong>–</strong> in Rekordtempo<br />
abgearbeitet werden konnten.<br />
Die an der Mitgliederversammlung anwesenden, frisch gekürten Automobildiagnostiker und Betriebswirte<br />
im Autogewerbe.<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Unter dem Traktandum Ehrungen<br />
konnte Urs Dubach, Leiter des Ausbildungszentrums<br />
in Mülenen, 15 jungen Berufsleuten<br />
zum erfolgreichen Abschluss ihrer<br />
Weiterbildung gratulieren und ein Präsent<br />
überreichen. Unter den erfolgreichen Nachwuchskräften<br />
waren zwölf Automobildiagnostiker<br />
und drei Betriebswirte im<br />
Automobilgewerbe.<br />
Sowohl Stefan Gasser, Obmann der Berufsbildungskommission,<br />
als auch Marcel Wyler,<br />
Vorstandsmitglied und Vertreter der Berufsfachschule<br />
IDM in Thun, wiesen auf eine<br />
wichtige Änderung in der Ausbildung des<br />
Berufsnachwuchses hin. Ab Beginn des<br />
neuen Ausbildungsjahrs wird im Unterricht<br />
<strong>–</strong> grundsätzlich analog der Situation in den<br />
Garagenbetrieben <strong>–</strong> die «digitale Welt» das<br />
Papier verdrängen.<br />
Dies bedeutet, dass die Berufslernenden,<br />
die die Grundbildung beginnen, in der<br />
Berufsfachschule sowie in den überbetrieblichen<br />
Kursen (grösstenteils) mit<br />
Das Team des Ausbildungszentrums Mülenen flankiert vom derzeitigen (links) und vom vorherigen BBK-Obmann:<br />
(v. l.) Stefan Gasser, Christoph Müller, Urs Dubach, Adrian Zwahlen und Rolf Linder.<br />
Kulinarische Handarbeit: Adrian Zwahlen ist in jeder<br />
Hinsicht für das Mitgliederwohl im Einsatz.<br />
elektronischen Lehrmitteln arbeiten werden<br />
(siehe <strong>AUTOINSIDE</strong> 5/18).<br />
Im Anschluss an die Hauptversammlung<br />
konnte auf der Terrasse des Berghauses<br />
Ein Jubiläum im würdigen Rahmen: die GV-Teilnehmer<br />
auf dem Niesen.<br />
Niesen Kulm bei Alphornklängen ein Apéro<br />
genossen werden, bevor die Jubiläumsfeier<br />
«25 Jahre AZ Mülenen» über die Bühne<br />
ging. <<br />
62<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SEKTIONEN<br />
Weg vom Monolog, hin zur Moderation<br />
> Neue GV-Konzepte der AGVS-Sektionen Genf und Graubünden<br />
Tatjana Kistler. «Generalversammlungen<br />
sind eher langfädig und für die Teilnehmenden<br />
wenig attraktiv», schildert Denis<br />
Picard, Präsident der AGVS-Sektion Genf, ein<br />
Problem, das so alt ist wie die Tradition der<br />
Jahresversammlungen selbst. Die Lösung<br />
der Romands: Eine Live-Show, die vom<br />
Präsidenten mit zwei Vorstandskollegen ausgeheckt<br />
wurde. «Der Präsident führte als<br />
Moderator durch die Versammlung», schildert<br />
Heinz Kaufmann, Kundendienstberater des<br />
AGVS, die Premiere von Ende April. «Eine<br />
rundum gelungene Vorstellung», ergänzt er.<br />
Der Clou: Denis Picard stellte die einzelnen<br />
Traktanden wie etwa «Grundbildung»<br />
oder «Kasse» in Dialogen mit den Verantwortlichen<br />
vor. «Die Amtsinhaber<br />
beantworteten dabei Picards Fragen und<br />
gaben Einblick in die Arbeiten, die sie im<br />
abgelaufenen Verbandsjahr beschäftigt<br />
haben», erklärt Kaufmann weiter.<br />
Die Konzepte sind für die Sektionen<br />
verfügbar<br />
Der Vorstand zeigt sich ebenfalls zufrieden<br />
mit dem Novum. «Die Aufmerksamkeit<br />
ist merklich grösser und die Inhalte<br />
können effizient abgehandelt werden», so<br />
Picard, der gerne bereit ist, das Konzept mit<br />
anderen Sektionen zu teilen.<br />
Einen weiteren spannenden Ansatz entwickelte<br />
die Sektion Graubünden, die aus<br />
einer Not eine Tugend machte. Präsident<br />
Andri Zisler: «Letztes Jahr beschwerte sich<br />
ein Vorstandsmitglied zurecht, dass ich im<br />
Jahresbericht einiges vorweggenommen<br />
habe. So entschieden wir uns, die GV neu<br />
als Podiumsdiskussion aufzuziehen.» Diese<br />
interaktive Vortragsform wurde gut auf-<br />
Denis Picard, Präsident der Sektion Genf, führte als Live-Show-Moderator durch die Generalversammlung <strong>2018</strong>.<br />
genommen. «Denn seien wir ehrlich, ein<br />
Jahresbericht interessiert je nach Grad der<br />
Involvierung», gibt sich Zisler realistisch.<br />
Keine zu langen Vortragsblöcke<br />
Der Talk der Chargenträger wurde überdies<br />
mit kurzen Intermezzi in Form von Grussbotschaften<br />
der Regierung oder etwa durch ein<br />
Gespräch mit dem kantonalen MFK-Verantwortlichen<br />
aufgelockert. «Wichtig ist, dass<br />
die Beiträge niemals in zu langen Blöcken dargeboten<br />
werden», rät der Sektionsverantwortliche.<br />
Trotz der Zufriedenheit ob der Neuerung<br />
gebe es Optimierungspotenzial. «Wir leiteten<br />
unsere Diskussionsfrage zu starr aus dem<br />
schon vorliegenden Jahresbericht ab. Das<br />
Podiumsgespräch muss sich nächstes Jahr<br />
noch mehr aus dem Bauch entwickeln», betont<br />
Zisler.<br />
Es braucht keinen Königsweg<br />
Die beiden Beispiele zeigen jedoch:<br />
Neuerungen sind willkommen, ein Königsweg<br />
ist nicht nötig. «Man kann und darf<br />
sich weiterentwickeln, muss sich aber stets<br />
hinterfragen», appelliert Zisler an den Mut,<br />
auszuprobieren. <<br />
Weniger Sorgen<br />
für Selbstständige.<br />
Jetzt Offerte<br />
bestellen unter<br />
0848 820 820<br />
Die Unternehmerversicherung der Suva bietet Selbstständigerwerbenden<br />
einzigartigen finanziellen Schutz bei Unfällen in Beruf<br />
und Freizeit sowie bei Berufskrankheiten. Übrigens: Auch<br />
mitarbeitende Familienmitglieder, die keinen AHV-pflichtigen Lohn<br />
beziehen, können sich versichern lassen. Weitere Informationen<br />
erhalten Sie unter www.suva.ch/unternehmerversicherung.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>63
GARAGENWELT<br />
Krautli (Schweiz) AG<br />
www.krautli.ch<br />
> Das Kompetenzzentrum für DAB+ im Fahrzeug<br />
pd. DAB+ wird die UKW-<br />
Frequenz ablösen. Viele Radiosender<br />
steigen schon heute auf<br />
die neue Technologie um. DAB+<br />
bietet mehr Bandbreite.<br />
Das heisst, es können mehr<br />
Programme in höherer Qualität<br />
ausgestrahlt werden. Die<br />
Abdeckung in der Schweiz<br />
beträgt heute 89 Prozent und<br />
wird bis 2019 auf 99 Prozent<br />
steigen. Damit DAB+ auch in<br />
den Fahrzeugen empfangen<br />
werden kann, bietet Krautli<br />
verschiedene DAB+-Einbaulösungen<br />
sowie Trainings an, um<br />
die Werkstätten professionell<br />
auf die zukünftige Technologie<br />
und auf den Umrüstmarkt vorzubereiten.<br />
Funktional und vielseitig<br />
Unter der Eigenmarke<br />
«digiDAB» vertreibt Krautli<br />
technologisch hochwertige<br />
DAB+-Empfänger als<br />
Nachrüstlösung. Die neue<br />
«digiDAB»-Produktepalette<br />
besteht aus sechs Modellen.<br />
Die Hauptfunktionen der<br />
«digiDAB»-Produkte sind<br />
DAB+-Radioempfang, Aux-<br />
In, FM-Transmitter, Wireless<br />
Transmitting, Bluetooth-Musik-<br />
Streaming, Freisprechen via<br />
Bluetooth, Speicherplätze für<br />
DAB+-Radiosender, Verkehrsinfo<br />
und Service-Following<br />
(AF). <<br />
BAZ-SCHULUNGEN <strong>2018</strong><br />
FÜR ARBEITSSICHERHEIT IN IHREM BETRIEB<br />
Das aktuelle Kursprogramm und die<br />
Anmeldung für dieses Jahr finden Sie ab<br />
sofort online unter www.saftyweb.ch,<br />
Rubrik Kurse. Wir bieten Grundkurse,<br />
ERFA-Tagungen, sowie praxisorientierte<br />
«asa-control»-Schulungen an. Sichern<br />
Sie sich noch heute Ihren Platz.<br />
Die KOPAS sind weiterbildungspflichtig:<br />
Nach dem Grundkurs ist alle zwei Jahre<br />
eine halbtägige Weiterbildung (ERFA-<br />
Tagung oder asa-control-Schulung) zu<br />
besuchen. Diese wird praxisorientiert<br />
an verschiedenen Standorten in der<br />
Schweiz durchgeführt. Das aktuelle<br />
Kursprogramm ist auf der Homepage<br />
(www.safetyweb.ch) ersichtlich. Die<br />
Kosten für diese Weiterbildungen sind in<br />
der Jahresgebühr für eine Person Ihres<br />
Betriebs inbegriffen.<br />
ERFA-Tagungen «Sichere Lehrzeit»<br />
oder «Gefahrenstoffe» (ERFA E + F):<br />
Dienstag, 5. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>:<br />
Mobilcity Bern (BE)<br />
Dienstag, 4. September <strong>2018</strong>:<br />
Auto AG, Rothenburg (LU)<br />
Mittwoch, 17. Oktober <strong>2018</strong>:<br />
Merbag Retail, Schlieren (ZH)<br />
Dienstag, 6. November <strong>2018</strong>:<br />
Mobilcity Bern (BE)<br />
Mittwoch, 28. November <strong>2018</strong>:<br />
ALFAG Egerkingen AG, Egerkingen (SO)<br />
«asa-control»-Schulungen<br />
Lernen Sie das Onlinetool «asa-control»<br />
in der Praxis kennen (gilt auch als<br />
Weiterbildung).<br />
Montag, 18. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>:<br />
Berufsschule Lenzburg (AG)<br />
Mittwoch, 27. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>:<br />
STFW Winterthur (ZH)<br />
Montag, 13. August <strong>2018</strong>:<br />
AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen (SG)<br />
Grundkurse für neue KOPAS werden<br />
auf der Homepage www.safetyweb.ch<br />
ausgeschrieben. Ein neuer KOPAS kann<br />
den Grundkurs nur besuchen, wenn der<br />
Betrieb ein BAZ-Mitglied ist.<br />
Folgende Themen werden dieses Jahr an<br />
der ERFA behandelt:<br />
ERFA-Tagung F: gefährliche Produkte in<br />
Ihrem Betrieb (<strong>2018</strong>)<br />
Wussten Sie, dass Scheibenwaschmittelkonzentrat,<br />
Nitroverdünner oder WD-40<br />
gefährliche Produkte sind?<br />
ERFA-Tagung E: sichere Lehrzeit (2017)<br />
Wussten Sie, dass das Berufsunfallrisiko<br />
bei Lernenden viel höher ist, als bei den<br />
übrigen Mitarbeitern?<br />
Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />
Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, Postfach 64, 3000 Bern 22<br />
Gratisnummer 0800 229 229, Fax 031 307 15 16<br />
E-Mail info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />
be safe!<br />
64<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
KW Automotive<br />
www.kwsuspensions.ch<br />
> Zehn-Jahr-Jubiläum und ein Novum für den Audi RS3 (8V)<br />
pd. Ein Jahrzehnt nach der<br />
Markteinführung erscheint jetzt<br />
die nächste Generation der<br />
höheneinstellbaren Federn, die<br />
ähnlich wie ein Gewindefahrwerk<br />
eine stufenlose Tieferlegung<br />
bei Serienfahrwerken<br />
ermöglichen.<br />
«Nach ausführlichen<br />
Belastungs- und Langzeittests<br />
können nun auch ausgewählte<br />
Kompakt- und Mittelklassemodelle,<br />
die über einen am<br />
Serienfederbein konventionell<br />
befestigen Federteller verfügen,<br />
mit unseren weiterentwickelten<br />
KW-Gewindefedern<br />
ausgerüstet werden»,<br />
erklärt Peter Banz, Geschäftsführer<br />
der KW-Niederlassung in<br />
der Schweiz.<br />
Die neuen KW-Gewindefedern<br />
sind ab sofort für alle<br />
Audi-RS3-Modelle der 8V-Baureihe<br />
erhältlich. Die Federn<br />
sorgen je nach Einstellung<br />
an der RS3-Vorderachse<br />
für eine Tieferlegung von 15<br />
und 25 Millimetern und an<br />
der Hinterachse von fünf bis<br />
20 Millimetern.<br />
KW-Gewindefedern auch für<br />
alle Audi RS3 (8V)<br />
Der variable Spielraum<br />
bei der Tieferlegung hat den<br />
grossen Vorteil, dass beim<br />
Wechsel der Rad-Reifen-<br />
Kombination die Tiefe an<br />
die neuen Felgen angepasst<br />
werden kann. Mit herkömmlichen<br />
Fahrwerkfedern ist dies<br />
nicht möglich. In Verbindung mit<br />
den Seriendämpfern im Audi RS3<br />
wird durch die KW-Gewindefedern<br />
ein harmonisches und<br />
direktes Fahrverhalten realisiert.<br />
Selbst bei extremen Fahrmanövern<br />
und plötzlichen<br />
Lastwechseln steigern die KW-<br />
Federn mit ihrer progressiven<br />
Federrate die Agilität und<br />
sorgen für ein harmonisches<br />
Fahrverhalten.<br />
Die höheneinstellbaren<br />
Federn sind für den RS3 mit<br />
oder ohne adaptives Fahrwerk<br />
(«Magnetic Ride»-Dämpfer) für<br />
615 Franken erhältlich.<br />
Weitere Informationen<br />
finden sich auf der Website. <<br />
Autofaszination<br />
www.autofaszination.ch<br />
> Ein Service so kurz und effizient wie ein Boxenstopp<br />
pd. Der Driverbutler ist ein<br />
digitales Werkzeug für den<br />
Fahrzeugempfang und für den<br />
Kundenkontakt. Mit seiner<br />
einfachen Funktionsweise<br />
vermeidet er Missverständnisse<br />
zwischen Garage und<br />
Kunde und ermöglicht es beiden<br />
Seiten, den Garagenprozess<br />
effizienter zu gestalten. So ist es<br />
dem Kunden möglich, vor einem<br />
Termin Mängel am Auto digital<br />
zu erfassen, den Bedarf von<br />
Flüssigkeiten zu vermerken und<br />
Wünsche anzubringen.<br />
Für den Kunden und die Garage<br />
Nach der Erfassung erhält<br />
der Garagist einen Auszug<br />
von dem, was sich der Kunde<br />
wünscht. Sollte dennoch ein<br />
Problem erkannt werden, so<br />
kann der Kunde via Driverbutler-<br />
App direkt informiert werden.<br />
Es liegt nun bei ihm, ob er dieses<br />
umgehend gelöst haben möchte.<br />
Mit dieser Dienstleistung<br />
weiss der Kunde zu jeder<br />
Zeit, was mit seinem Auto<br />
geschieht und was schliesslich<br />
verrechnet wird. Für<br />
den Garagisten bedeutet der<br />
Driverbutler mehr Effizienz,<br />
was einen entscheidenden<br />
Wettbewerbsvorteil mit sich<br />
bringt. Durch Mailvorlagen<br />
und Fotofunktionen profitiert<br />
die Kommunikation und somit<br />
Transparenz dem Kunden gegenüber.<br />
<<br />
Der Driverbutler sorgt für ein abgerundetes, positives Garagenerlebnis.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>65
GARAGENWELT<br />
ESA<br />
www.esa.ch<br />
> Die ESA baut das Lagersortiment der Service- und Verschleissteile erneut aus<br />
pd. Seit 2010 steht den ESA-<br />
Kunden und -Mitinhabern die<br />
riesige Teilevielfalt mit mehr als<br />
500 000 bestellbaren Artikeln<br />
zur Verfügung.<br />
Die ESA ist im Teilegeschäft<br />
ein umfassender Partner<br />
für freie Werk stätten und<br />
Ergänzungs lieferant bei den<br />
Markenhändlern, die für die<br />
Reparatur und den Unterhalt von<br />
Fremd marken fahrzeugen einen<br />
Anbieter mit breitem Sortiment<br />
sowie hoher Verfügbarkeit<br />
suchen.<br />
Alle Standorte betroffen<br />
Damit dies so bleibt,<br />
optimiert die ESA laufend ihr<br />
Angebot. Spätestens ab Ende<br />
Mai haben alle ESA-Standorte<br />
ein erweitertes, auf die<br />
aktuellen Marktbedürfnisse<br />
abgestimmtes Sortiment<br />
an Lager. Einerseits wurde<br />
gezielt an der Sortimentsbreite<br />
gearbeitet, wodurch den ESA-<br />
Kunden in Zukunft eine noch<br />
grössere Anzahl Ersatzteile zur<br />
Verfügung steht.<br />
Anderseits hat auch die<br />
Sortimentstiefe zugenommen,<br />
damit durch die immense<br />
Markenvielfalt eine zeit wertgerechte<br />
Reparatur noch<br />
einfacher zu gewährleisten ist.<br />
Kundennähe ist das<br />
A und O<br />
Durch diese fortwährende<br />
Entwicklung der Lagersituation<br />
verfügt die ESA erneut<br />
über eine herausragende auf<br />
die Kunden- sowie Marktbedürfnisse<br />
zugeschnittene<br />
Produktverfügbarkeit.<br />
Zelebriert wird die Optimierung<br />
durch eine interessante<br />
Mehrumsatzaktivität.<br />
Den Umsatz steigern und<br />
belohnt werden<br />
Die ESA belohnt alle Kunden<br />
und Mitinhaber, die in den<br />
Monaten Mai und <strong>Juni</strong> ihren<br />
Mehrumsatz durch Service-,<br />
Verschleiss- oder Reifengeschäfte<br />
zur Vorjahresvergleichsperiode<br />
erhöhen.<br />
Als Preis bei einem SVT-<br />
Mehrumsatz ab 2500 Franken<br />
locken etwa vier Pirelli-<br />
Sommerreifen des Modells<br />
Cinturato P7 in der Dimension<br />
205 / 55 R 16 91 V. Ein Mehrumsatz<br />
im Reifengeschäft von<br />
2500 Franken wird ausserdem<br />
mit einem Gutschein über<br />
250 Franken auf SVT honoriert.<br />
Weitere Informationen<br />
zur Aktion finden Sie unter<br />
www.esa.ch/mehrumsatz. <<br />
Das Kundenwohl im Blick: Die ESA stärkt ihr Lagersortiment.<br />
PK MOBIL, die Pensionskasse für AGVS ASTAG 2rad Schweiz VSCI<br />
Ein Sommer voller Vorteile<br />
für die PK MOBIL<br />
Kunden<br />
FIGAS <strong>–</strong> Ihr Branchenprofi<br />
professionell <strong>–</strong> diskret <strong>–</strong> persönlich<br />
FIGAS<br />
Ihr Unternehmensbewerter<br />
Risikobeiträge <strong>2018</strong><br />
Senkung rund 15%<br />
BVG Zins <strong>2018</strong><br />
PK MOBIL 1,25%<br />
Obligatorisch 1%<br />
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bewertet mobile Anlagen und<br />
fahrzeuggewerbliche Liegenschaften<br />
•<br />
erstellt Unternehmensbewertungen<br />
•<br />
unterstützt Nachfolgeprozesse und<br />
•<br />
vermittelt Garagengesellschaften in der<br />
ganzen Schweiz!<br />
FIGAS Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG<br />
Mühlestrasse 20 | 3173 Oberwangen<br />
Telefon +41 31 980 40 50 | www.figas.ch<br />
PK MOBIL Tel. +41 (0)31 326 20 19 pkmobil.ch<br />
Ein Unternehmen der OBT Gruppe<br />
66<br />
18_0782_inserat_bvgsommer18_dt_90x130.indd 1 20.02.18 12:27<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Eurotax<br />
www.eurotax.ch<br />
> Eurotax Insights Schweiz: Orientierungshilfe im Zahlendickicht<br />
pd. Wer die Entwicklung des<br />
Gebrauchtwagenmarkts akkurat<br />
abbilden will, muss fortlaufend<br />
eine Vielzahl von Datenquellen<br />
verarbeiten und auswerten. Für<br />
Eurotax als Marktbeobachter des<br />
Automobilmarktes ist dies tägliches<br />
Handwerk.<br />
Daten sind in Expertenhand<br />
Dank jahrzehntelanger<br />
Erfahrung werden die Daten<br />
von Marktexperten sinnvoll<br />
aggregiert und analysiert, sodass<br />
die Ergebnisse Einblicke <strong>–</strong> oder<br />
eben «Insights» <strong>–</strong> in den hiesigen<br />
Gebrauchtwagenmarkt bieten.<br />
Neu veröffentlicht Eurotax im<br />
Monatsturnus einen kostenlosen<br />
Report, der die Kennzahlen<br />
zusammenfasst. Auf einer Seite<br />
anschaulich dargestellt, fasst<br />
der neue «Insights-Report» die<br />
Marktsituation von im Durchschnitt<br />
drei Jahre alten Gebrauchtwagen<br />
in der Schweiz<br />
zusammen.<br />
Ersichtlich sind die Restwerte,<br />
die Angebotstage<br />
(Inseratedauer), die Angebotspreise,<br />
die durchschnittliche<br />
Laufleistung sowie die Anzahl<br />
der Angebote <strong>–</strong> dies jeweils im<br />
Vergleich zum Vormonat und<br />
zum Vorjahr sowie unterteilt<br />
nach Antriebsarten (Diesel,<br />
Benzin, Alternativ). Zusätzlich<br />
listet «Eurotax Insights» auch<br />
die fünf Fahrzeugmodelle auf,<br />
die im betreffenden Monat am<br />
schnellsten verkauft wurden.<br />
Die «Eurotax Insights»<br />
können jeweils zum Monatsende<br />
auf der Eurotax-Website unter<br />
der Rubrik «Aktuelles/Market<br />
Insights» als PDF-Dokument<br />
kostenlos heruntergeladen<br />
werden. Wer zusätzliche<br />
Marktdaten und Auswertungen<br />
benötigt, dem hilft das Marktanalyse-Team<br />
von Eurotax<br />
gerne weiter. <<br />
Eurotax Insights Schweiz: monatlich die wichtigsten Kennzahlen des Gebrauchtwagenmarkts<br />
in übersichtlicher Form zusammengefasst.<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 7/8 <strong>–</strong> JULI/AUGUST <strong>2018</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 5. Juli <strong>2018</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Grundgebühr <strong>–</strong> die Zukunft?<br />
Mobilität mieten statt Autos kaufen:<br />
Immer mehr Hersteller bieten für eine monatliche<br />
Grundgebühr Mobilität an. <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
geht in der Sommerausgabe der Frage nach, was<br />
diese Entwicklung für den Händler bedeutet.<br />
Garagensoftware unter der Lupe<br />
Ob Administration, Buchhaltung, Werkstatt,<br />
Lager, Verkauf oder Kundendienst. Für alle Bereiche<br />
sind für die spezifischen Bedürfnisse der<br />
Garagenbetriebe entwickelte Softwarelösungen<br />
auf dem Markt. Welche Relevanz die richtige<br />
Garagensoftware für die Wirtschaftlichkeit hat.<br />
Der «Digital-Fitnesstest»<br />
Für den wirtschaftlichen Erfolg von KMU werden<br />
digitale Kompetenzen entscheidend. Dennoch<br />
sind 87 Prozent der Schweizer Betriebe «digitale<br />
Dinosaurierer» und drohen auszusterben. Ein<br />
Überblick über Chancen im digitalen Kundendialog,<br />
bei E-Commerce und Online-Marketing.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
91. Jahrgang, 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2017: 12 289 Exemplare davon 9172 in Deutsch, 3117 in Französisch<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, Postfach 64, CH-3000 Bern 22<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />
verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />
Administration und Aboverwaltung<br />
Jahresabonnement<br />
CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Einzelnummer<br />
CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Kontakt: Alain Kyd<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />
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Sandro Compagno (sco, Leiter Content<br />
Management), Reinhard Kronenberg<br />
(kro, Leiter Publizistik), Sascha Rhyner<br />
(srh, Redaktor Mobilität), Jean-Pierre Pasche<br />
(jpp, Korrespondent Westschweiz),<br />
Bruno Sinzig (si, Spezialgebiet Bildung),<br />
Raoul Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />
Weitere Beiträge von: Jürg Dällenbach.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>67
31.08.-01.09.<strong>2018</strong><br />
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