Biogas_5_2012_44-51_DV-Erfahrungen.pdf - Fachverband Biogas ...
Biogas_5_2012_44-51_DV-Erfahrungen.pdf - Fachverband Biogas ... Biogas_5_2012_44-51_DV-Erfahrungen.pdf - Fachverband Biogas ...
AUS DER PRAXIS 44 BIOGAS Journal | 5_2012
- Seite 2 und 3: Direktvermarktung Erfahrungen aus d
- Seite 4 und 5: gestellt, dass einzelne Anlagen ihr
- Seite 6 und 7: FOTO: VON DER LAGE Arndt von der La
- Seite 8: Modelle für präzise Angebote Nat
AUS DER PRAXIS<br />
<strong>44</strong><br />
BIOGAS Journal | 5_<strong>2012</strong>
Direktvermarktung<br />
<strong>Erfahrungen</strong> aus der Praxis<br />
Seit etwas mehr als acht Monaten ist nun unter dem EEG <strong>2012</strong> die Direktvermarktung von Ökostrom<br />
möglich. Sowohl <strong>Biogas</strong>anlagenbetreiber als auch Vermarkter haben ganz unterschiedliche Erkenntnisse<br />
in dieser Zeit gewonnen.<br />
Von Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />
Mit dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG), das seit Jahresbeginn<br />
in Kraft ist, können <strong>Biogas</strong>anlagenbetreiber<br />
aus der EEG-Vergütung<br />
in die sogenannte Direktvermarktung wechseln.<br />
Der Gesetzgeber schafft somit einen<br />
Anreiz, Strom aus Erneuerbaren Energien<br />
bedarfsgerecht und alternativ zur EEG-Einspeisung<br />
zu vermarkten. Sowohl für Bestands-<br />
als auch für Neuanlagen ergibt sich<br />
damit die Möglichkeit, am Markt teilzunehmen<br />
und den Strom, insbesondere bei hoher<br />
Nachfrage, anzubieten.<br />
In den vergangenen Monaten hat sich abgezeichnet,<br />
dass viele Betreiber von <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
bereits in das „Marktprämienmodell“<br />
gewechselt sind. Anlagenbetreiber bekommen<br />
dabei mindestens dieselbe Vergütung<br />
wie im EEG. Das heißt, der EEG-Anlagenbetreiber<br />
vermarktet seinen Strom selbst<br />
und bekommt dann die Vermarktungserlöse<br />
für den Strom von demjenigen, an den er<br />
verkauft. Gleichzeitig bekommt er von seinem<br />
Netzbetreiber die Differenz zwischen<br />
dem Stromwert und der ursprünglichen<br />
EEG-Vergütung als gleitende Marktprämie<br />
zuzüglich einer anteiligen Managementprämie<br />
erstattet. Der Stromwert wird bestimmt<br />
als der Durchschnittspreis des Stroms am<br />
Spotmarkt der Strombörse (Referenzmarktwert).<br />
Dr. Jenny Roitsch, Leiterin des operativen<br />
Geschäfts der Genossenschaft Deutscher<br />
Grün-Energie Erzeuger eG (GDGE), berichtet,<br />
dass in den ersten Monaten<br />
dieses Jahres die Direktvermarktung<br />
bereits gut angelaufen sei.<br />
Die GDGE vermarktet Strom<br />
aus <strong>Biogas</strong>-, Wind- und Solaranlagen,<br />
wobei sich die<br />
Genossenschaft derzeit<br />
auf die Vermarktung<br />
von Strom aus regelbaren<br />
Anlagen fokussieren<br />
will. „Die Direktvermarktung von<br />
Strom stellt grundsätzlich ein neues Standbein<br />
für Anlagenbetreiber von EEG-Anlagen<br />
dar.<br />
BIOGAS Journal | 5_<strong>2012</strong><br />
Netzbetreiber waren Anfangs<br />
überfordert<br />
Die Startphase der Direktvermarktung verlief<br />
bislang jedoch nicht immer reibungslos.<br />
Die Umstellung von der EEG-Vergütung in<br />
die Direktvermarktung hat sich insbesondere<br />
für die Netzbetreiber als Herausforderung<br />
dargestellt. Da weiterhin etwa 75 Prozent<br />
der Auszahlung vom Netzbetreiber kommen,<br />
ist eine schnelle und korrekte Abrechnung<br />
durch den Netzbetreiber für den<br />
Anlagenbetreiber enorm wichtig. Die<br />
Umstellung des Abrechnungssystems<br />
führte allerdings in Einzelfällen zu<br />
Verzögerungen in der Auszahlung.<br />
Die ungeklärte Frage, ob auf die Marktprämie<br />
die Umsatzsteuer ausgezahlt werden<br />
muss oder nicht, stellt bislang laut Dr.<br />
Roitsch ein weiteres Problem dar. Eine bun-<br />
AUS DER PRAXIS<br />
deseinheitliche Klärung durch die Politik<br />
wird hier im September erwartet. „Bis zur<br />
endgültigen Klärung, haben wir als erste<br />
Maßnahme empfohlen, einen Antrag auf<br />
Aussetzung des Vollzuges beim Finanzamt<br />
zu stellen. Das hat in den meisten Fällen<br />
auch gut funktioniert.“<br />
Die Energieexpertin hat auch beobachtet,<br />
dass Banken inzwischen mehr Informationen<br />
nachfragen als es noch zu Beginn der<br />
Direktvermarktung der Fall war. Sicherheiten<br />
sind zwingend erforderlich, eine Zahlungsgarantie<br />
über den Zeitraum von drei<br />
Monaten wird von der GDGE bereitgestellt.<br />
Bei Zahlungsausfällen hat der Betreiber somit<br />
auseichend Zeit, die Anlage wieder zurück<br />
ins EEG zu melden, denn eine Ummeldung<br />
ist immer zum übernächsten Monat<br />
problemlos möglich. F<br />
45
FOTO: NEXT KRAFTWERKE GMBH<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Managementprämie ist<br />
Anreizkomponente<br />
„Gerade in der sensiblen Startphase dieses<br />
neuen Vermarktungsverfahrens ist es für alle<br />
Beteiligten enorm wichtig, dass bei Problemen<br />
eine schnelle Lösung gefunden wird,<br />
um das Vertrauen in die Direktvermarktung<br />
zu festigen“, resümiert Dr. Roitsch. Die reine<br />
Direktvermarktung im Marktprämienmodell<br />
ist die Basis, an der jeder Anlagenbetreiber<br />
teilnimmt. Die entsprechende Managementprämie<br />
ist eine mit der Marktprämie<br />
verbundene Anreizkomponente, die Aufwand<br />
und mögliche Marktrisiken abdecken<br />
soll.<br />
Diese Prämie wird in der Regel anteilig an<br />
den Anlagenbetreiber ausgezahlt. Dr.<br />
Roitsch sieht darin aber nicht die Zukunft,<br />
da es die Managementprämie nur bis 2015<br />
gäbe. Der reine Mitnahmeeffekt sei langfristig<br />
nicht zielführend, denn es sollten doch<br />
vielmehr Strukturen für die Zukunft geschaffen<br />
werden. Die GDGE will daher den<br />
Fokus auf die Teilnahme am Regelenergiemarkt<br />
setzen. „Regelenergie“ bedeutet, dass<br />
in Abhängigkeit von der Netzsituation positive<br />
oder negative Regelenergie benötigt<br />
wird, um die Netzfrequenz stabil zu halten.<br />
Kurzfristige Differenzen zwischen Stromangebot<br />
und -nachfrage werden so ausgeglichen.<br />
Wer also in der Lage ist, die Leistung<br />
seiner Erzeugungsanlage kurzfristig zu ändern,<br />
kann an diesem Markt teilnehmen und<br />
von Mehrerlösen durch diese Dienstleistung<br />
46<br />
Hendrik Sämisch, Geschäftsführer der Next Kraftwerke GmbH:<br />
„Wir konnten gut beobachten, wie viele <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
Monat für Monat in das Marktprämienmodell gewechselt sind.“<br />
profitieren. Etwa 80 Prozent der Genossenschaftsmitglieder<br />
würden an diesem Markt<br />
teilnehmen wollen. Einige sind sogar bereits<br />
heute schon am Regelenergiemarkt erfolgreich<br />
aktiv. Bei der GDGE nehmen an der<br />
Direktvermarktung überwiegend Anlagen<br />
ab dem EEG 2004 teil mit einer installierten<br />
Leistung pro Anlage zwischen 180 und<br />
1.000 Kilowatt. Bezüglich der Anlagenkonstellation<br />
besteht also keine Einschränkung,<br />
jeder hat die Chance mitzumachen.<br />
Voraussetzung für die Teilnahme am Regelenergiemarkt<br />
ist, dass die Anlagen mit einer<br />
technischen Einrichtung, einer sogenannten<br />
Kommunikationsschnittstelle ausgestattet<br />
sind. Außerdem müssen die Anlagen eine<br />
Testphase (Präqualifikation) absolvieren,<br />
um die Fähigkeit zur Teilnahme der Anlagen<br />
am Regelenergiemarkt sicherzustellen.<br />
Ebenso muss das Handelshaus zeigen, dass<br />
es innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters<br />
das virtuelle Kraftwerk rauf und runter<br />
fahren kann. Das muss für jede einzelne der<br />
vier Regelzonen in Deutschland geschehen.<br />
Im April ist die GDGE bereits in der 50-<br />
Hertz-Regelzone gestartet. Zu diesem Gebiet<br />
gehören die östlichen Bundesländer sowie<br />
Hamburg. Das Ampriongebiet (Teile<br />
von Nordrhein-Westfalen, Teile von Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz, Saarland sowie im südwestlichen<br />
Bayern) und das Gebiet der<br />
TenneT werden die nächsten Zonen sein, in<br />
denen weitere <strong>Biogas</strong>anlagen in die (sekundäre)<br />
Regelenergie geführt werden, sofern<br />
die Kommunikationsschnittstellen vorhanden<br />
sind.<br />
Sechs bis acht Wochen dauert bei der<br />
GDGE der Zeitraum zwischen dem ersten<br />
Beratungsgespräch und der späteren Marktteilnahme.<br />
Dr. Roitsch: „Zusatzinvestitionen<br />
sind nur für die Anlagen ein Thema, die<br />
flexibel fahren und Zusatzkapazitäten schaffen<br />
wollen. Die einfachere Variante ist, dass<br />
die Anlagen weiterhin kontinuierlich durchlaufen<br />
und nur bei Bedarf im Schnitt zwei<br />
bis zehn Minuten runter geregelt werden.<br />
Dazu brauchen die Anlagen in der Regel<br />
baulich nicht verändert zu werden.“<br />
Anlagenleistung realistisch planen<br />
Eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg der Direktvermarktung<br />
ist eine realistische Planung der tatsächlichen<br />
Anlagenleistung. Dr. Roitsch hat fest-<br />
BIOGAS Journal | 5_<strong>2012</strong>
gestellt, dass einzelne Anlagen ihren Strom<br />
nicht so erzeugt haben, wie ursprünglich<br />
prognostiziert wurde. Anhand der Anlagenvisualisierung<br />
und der Messdaten konnten<br />
bei einzelnen Anlagen große Abweichungen<br />
festgestellt werden. Eine Sensibilisierung für<br />
einen effektiven Datenaustausch zwischen<br />
allen Beteiligten sei notwendig, um wirtschaftlichen<br />
Schaden insbesondere durch<br />
den Zukauf von Ausgleichsenergie zu vermeiden.<br />
„Ziel sollte die Realisierung eines guten Vermarktungsergebnisses<br />
sein. Es gilt: Je besser<br />
die Anlagen laufen und je genauer die Stillstandzeiten<br />
bekannt sind, umso gezielter<br />
kann der Strom vermarktet und können<br />
Mehrerlöse generiert werden“, betont Dr.<br />
Roitsch. Mit ihrem Vermarktungspartner<br />
energy2market ist die GDGE sehr zufrieden,<br />
denn der habe den Strom<br />
besser vermarktet als angenommen,<br />
was sie aus den Gutschriften<br />
für Mehrerlöse ablesen<br />
kann.<br />
Die ersten <strong>Erfahrungen</strong> mit<br />
der Direktvermarktung (<strong>DV</strong>M) zeigen, dass<br />
es bereits erfolgreiche Vermarktungsmodelle<br />
zur Umsetzung der neuen Vorgaben des<br />
EEG gibt. „Durch die Zusammenarbeit mit<br />
kompetenten Handelspartnern können die<br />
Erzeuger regenerativer Energie auch zukünftig<br />
die Wirtschaftlichkeit ihrer Anlagen<br />
sichern“, ist Dr. Roitsch überzeugt.<br />
Genossenschaft zur Förderung<br />
der dezentralen Energieerzeugung<br />
gegründet<br />
<strong>Erfahrungen</strong> mit der Direktvermarktung ihres<br />
<strong>Biogas</strong>stroms haben auch die Mitglieder<br />
der Genossenschaft zur Förderung der dezentralen<br />
Energieerzeugung gesammelt.<br />
Vorstandsmitglied Arndt von der Lage hat<br />
das Thema Direktvermarktung von Anfang<br />
an interessiert. Er habe aber schnell festgestellt,<br />
dass einzelne Anlagen in ihrer Organisationsform<br />
zu klein sind, obwohl er selbst<br />
an zwei <strong>Biogas</strong>anlagen mit zusammen 3,5<br />
MW beteiligt ist. Von der Lage hat dann mit<br />
mehreren bekannten <strong>Biogas</strong>anlagenbetreibern<br />
versucht, über eine lose Bündelung etwas<br />
zu unternehmen. Weil sie sich in der<br />
Gruppe aber immer noch zu klein fühlten,<br />
sei dann die Genossenschaft gegründet worden.<br />
Aktuell sind in der Genossenschaft 25 Megawatt<br />
(MW) an Leistung allein aus Niedersachsen<br />
gepoolt. Die Aktivitäten der Genossenschaft<br />
sind regional nicht begrenzt. Mit<br />
einem weiteren Zusammenschluss, der in<br />
etwa die gleiche Größe hat, konnten insge-<br />
BIOGAS Journal | 5_<strong>2012</strong><br />
AUS DER PRAXIS<br />
samt rund 50 MW im Markt angeboten<br />
werden. „Bei der Auswahl des Vermarktungspartners<br />
sind wir relativ klassisch vorgegangen.<br />
Wir haben uns zunächst einmal<br />
die Bilanzen angeschaut, die allerdings bei<br />
neugegründeten Vermarktungsunternehmen<br />
nicht vorlagen. Nach intensiver Prüfung<br />
haben wir uns für die Clean Energy<br />
Sourcing GmbH (CLENS) entschieden,<br />
weil die aus der Vergangenheit die besten Bilanzen<br />
aufweisen konnten“, erläutert von<br />
der Lage.<br />
Verträge direkt zwischen<br />
Anlagenbetreibern und<br />
Vermarkter geschlossen<br />
Daran anschließend hat die Genossenschaft<br />
zusammen mit einem beauftragten<br />
Rechtsanwalt einen Direktvermarktungsvertrag<br />
ausgearbeitet.<br />
Als der Vertrag denn fertig war,<br />
war es schon März geworden.<br />
Eine solide Vertragsgrundlage<br />
war den Genossenschaftsmitgliedern<br />
aber von<br />
Anfang an wichtig. Wie von der Lage berichtet<br />
hat die Genossenschaft zusätzlich mit<br />
CLENS eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.<br />
Die Vermarktungsverträge seien<br />
aber direkt zwischen den <strong>Biogas</strong>anlagenbetreibern<br />
und dem Vermarktungspartner geschlossen<br />
worden. Die Genossenschaft sollte<br />
nicht in den Finanzverkehr eingebunden<br />
werden. Die Geldströme sollten im Direktgeschäft<br />
stattfinden. Zur Absicherung der<br />
Vermarktungserlöse zum Beispiel für den<br />
Fall, dass der Vermarktungspartner im Laufe<br />
der Direktvermarktung zahlungsunfähig<br />
wird, wurden dreimonatige Bankbürgschaften<br />
hinterlegt.<br />
Die Genossenschaft ist ehrenamtlich strukturiert,<br />
ohne hauptgeschäftliches Personal.<br />
„So kann das ganze von den Kosten her<br />
schlank gehalten werden“, freut sich von der<br />
Lage. Im Vorstand und im Aufsichtsrat sind<br />
jeweils drei Personen. Die Genossenschaft<br />
handelt die Verträge aus und macht nichts<br />
anderes außer Controlling. Nachdem der<br />
Energiewirt mit seiner <strong>Biogas</strong>anlage in der<br />
Direktvermarktung angekommen war, sei<br />
das böse Erwachen gekommen. CLENS habe<br />
lediglich die Anlagen, die sich neben der<br />
Direktvermarktung auch für die Regelenergie<br />
angemeldet haben umgemeldet. Genossenschaftsmitglieder<br />
hätten sich gemeldet<br />
und nachgefragt, warum sie immer noch in<br />
der EEG-Vergütung drin sind.<br />
Später habe sich herausgestellt, dass CLENS<br />
Schwierigkeiten hatte, zeitnah genügend<br />
Bürgschaften für alle Anlagen zusam- F<br />
Erbsenzähler!<br />
Dass unsere Arbeitsweise uns<br />
bisweilen den Ruf als Erbsenzähler<br />
einbringt, sehen wir mit Gelassenheit.<br />
Denn wenn es darum geht,<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen auf ihre Leistungsfähigkeit<br />
hin zu überprüfen, ist<br />
genaueres Hinsehen Pfl icht –<br />
und das aus einem gutem Grund:<br />
Erfahrungsgemäß bleiben <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
häufig hinter dem<br />
Leistungsversprechen der Hersteller<br />
zurück.<br />
Nur mit dem nötigen Know-how<br />
fi ndet man die Ursache für Leistungsdefi<br />
zite oder kann Optimierungspotentiale<br />
entdecken und im<br />
Interesse des Betreibers nutzen.<br />
Das Schöne daran: Erbsenzählen<br />
steigert die Erträge – sprich Ihre.<br />
Deshalb zögern Sie nicht – wir stehen<br />
bei Fragen rund um Ihre <strong>Biogas</strong>anlage<br />
gerne zu Ihrer Verfügung.<br />
Tel.: 06500 – 9 179990 | Fax: 9885<strong>44</strong><br />
E-Mail: info@pbne.de | www.pbne.de
KOMPETENT & PROFESSIONELL<br />
Die sichere Reinigung<br />
von Fermentern<br />
Umfangreiche Kenntnisse und eine spezielle Ausrüstung<br />
sind für den Einstieg in den Gärbehälter erforderlich, um<br />
das erhebliche Gefährdungspotential zu meistern.<br />
POLYGONVATRO hat das perfekte Equipment und verfügt<br />
über ein hohes Maß an Know-how für eine sichere Reini-<br />
gung von Fermentern.<br />
Fordern Sie unsere Info-Broschüre an und verein-<br />
baren Sie einen Beratungstermin mit unseren<br />
Spezialisten.<br />
Schnell und professionell<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Claus Jordan 0171-7797878<br />
Josef Köhler 0171-6102757<br />
Dirk Neu 0173-5245013<br />
Technisches Zentrum<br />
Glück-Auf-Weg 9 · 57482 Wenden<br />
tz@polygonvatro.de<br />
www.polygonvatro.de<br />
����<br />
�����<br />
��<br />
����<br />
Gefahren<br />
�� ���������<br />
�� ����������<br />
�� ����������<br />
�� ��������������<br />
�� �������<br />
�� ������������<br />
Vor Einstieg<br />
�� ������������ ��<br />
�� �����������<br />
�� ������<br />
�� ������� �����<br />
�� ������� ����<br />
Personalunterlagen<br />
�� ����������<br />
�� ��������� ��<br />
�� ���������<br />
�� ���������<br />
Die sichere Reinigung<br />
von Fermentern<br />
Dokumentation<br />
Arbeitsablauf<br />
Die sichere Reinigung von Fermentern<br />
– schnell & professionell –<br />
�<br />
AUS DER PRAXIS<br />
men zu bekommen. Laut von der Lage erhalten die noch<br />
nicht umgemeldeten Anlagen allerdings von CLENS bis<br />
auf weiteres eine entsprechende Kompensationszahlung.<br />
Das sind 50 Prozent von dem, was sie an Managementprämie<br />
bekommen hätten. Und das rückwirkend von<br />
dem Zeitpunkt, an dem die Verträge unterzeichnet worden<br />
sind. Mittlerweile wurde eine Lösung gefunden, sodass<br />
alle Genossenschaftsmitglieder in die Direktvermarktung<br />
umgemeldet werden können.<br />
Ärgerliche Umsatzsteuerproblematik<br />
Unzufrieden ist die Genossenschaft mit der Umsatzsteuerproblematik.<br />
Die Landesfinanzdirektion habe mitgeteilt,<br />
dass die Marktprämie mehrwertsteuerpflichtig ist.<br />
Von der Lage und Kollegen haben die Aussetzung der<br />
Abführung der Mehrwertsteuer beantragt. „Dies ist eine<br />
unbefriedigende Situation, weil wir eine Steuerschuld vor<br />
uns herschieben, die wir irgendwann bedienen müssen.<br />
Wir wissen aber aktuell nicht, von wem wir die Mehrwertsteuer<br />
wieder bekommen“, klagt von der Lage.<br />
Die Vergütung aus der <strong>DV</strong>M komme pünktlich in Form<br />
einer Gutschrift. Damit die dreimonatige Bürgschaft<br />
reicht müsse es so sein, dass in dem Monat, in dem man<br />
kündigt und sich notfalls wieder ins EEG oder einen anderen<br />
Regelkreis zurückmeldet, auch alles Mahnungsfristen<br />
gewahrt werden können. Deshalb hat die Genossenschaft<br />
den Zahlungszeitpunkt auf den 18. eines<br />
Monats vorverlegt. Standardmäßig zahlen viele Direktvermarkter<br />
nach von der Lages Worten später im Monat<br />
aus.<br />
Für die Genossenschaftsmitglieder wird das Thema Regelenergie<br />
zunehmend interessanter. Wie schon eingangs<br />
beschrieben müssen die <strong>Biogas</strong>anlagen dafür eine<br />
Kommunikationsschnittstelle haben. Die<br />
Anlagen, die in der Genossenschaft zurzeit<br />
gemeldet sind, haben nach von der Lages<br />
Angaben häufig schon von Herstellerseite<br />
einen großen Gasspeicher. Fast alle<br />
haben auch schon eine Notfackel.<br />
„Wir haben unseren Genossen<br />
empfohlen nur die halbe Leistung<br />
des Blockheizkraftwerkes<br />
zu melden und nicht mehr. Der Grund für diese Empfehlung<br />
liegt darin, dass die BHKW nicht immer von alleine<br />
starten. Außerdem haben wir mit unserem Direktvermarkter<br />
vereinbart, dass die An lagenbetreiber sich<br />
nur dann melden müssen, wenn das BHKW gar nicht<br />
zur Ver fügung steht“, sagt von der Lage. „Jetzt müssen<br />
wir erst einmal schauen, welche Betreiber und welche<br />
Anlagentechnik es überhaupt schafft.“<br />
Anfangs verspätete Abrechnungen erhalten<br />
Gleich am 1. Januar dieses Jahres ist die Next Kraftwerke<br />
GmbH mit der <strong>DV</strong>M gestartet. Schwerpunkt in der <strong>DV</strong>M<br />
bei Next Kraftwerke war von Anfang an <strong>Biogas</strong>. „Einige<br />
Prozesse waren zu Beginn der <strong>DV</strong>M schwierig. Das hat<br />
jedoch weniger die <strong>Biogas</strong>anlagen betroffen, sondern<br />
vielmehr die Netzbetreiber. Die waren nicht immer in<br />
dem Maße vorbereitet, wie es vielleicht wünschenswert<br />
gewesen wäre“, blickt Geschäftsführer Hendrik Sämisch<br />
BIOGAS Journal | 5_<strong>2012</strong>
FOTO: VON DER LAGE<br />
Arndt von der Lage, Vorstandsmitglied<br />
der Genossenschaft zur Förderung<br />
der dezentralen Energieerzeugung:<br />
„Für die Genossenschaftsmitglieder<br />
wird das Thema<br />
Regelenergie zunehmend<br />
interessanter.“<br />
zurück. Die Anfangsprobleme hätten die<br />
Anlagenbetreiber sicherlich in der Form zu<br />
spüren bekommen, dass sie die Abrechnungen<br />
der Netzbetreiber später bekommen haben,<br />
als sie es in der Festpreisvergütung gewohnt<br />
waren.<br />
Prozessseitig habe die <strong>DV</strong>M einige Herausforderungen<br />
gebracht, die dann aber im ersten<br />
Quartal immer mehr beherrscht worden<br />
seien. Bei Next Kraftwerke sind <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
mit einer Leistung von über 150 MW<br />
in der Direktvermarktung vereint. Sämisch:<br />
„Wir konnten gut beobachten, wie viele <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
Monat für Monat in das Marktprämienmodell<br />
gewechselt sind.“ Der Wechsel<br />
sei beim Kunden beratungsintensiv. Aber<br />
die Branche sehe, dass es sich lohne, in das<br />
Marktprämienmodell zu wechseln. Es gebe<br />
zwar nicht die großen finanziellen Geschenke<br />
an Managementprämie, sondern man<br />
muss etwas dafür tun, um sie zu bekommen.<br />
Sämisch schätzt, dass die Managementprämie<br />
im Markt wohl größtenteils Verhältnis<br />
50:50 ausgezahlt wird. Beim Thema Bürgschaften<br />
räumt er ein, dass die Bereitstellung<br />
beziehungsweise die Nachfrage sehr schnell<br />
BIOGAS Journal | 5_<strong>2012</strong><br />
AUS DER PRAXIS<br />
ein hohes Volumen ausmacht. Das sei von<br />
der Konstruktion der <strong>DV</strong>M nicht besonders<br />
glücklich gemacht. „Bürgschaften sind für<br />
uns wie für andere, die keinen großen Konzern<br />
im Hintergrund haben, immer eine Herausforderung.<br />
Wir konnten bisher immer<br />
noch genügend Bürgschaften bereitstellen.<br />
Es können dabei aber auch Mal so große Beträge<br />
zusammen kommen, sodass Bürgschaften<br />
zu einem beschränkenden Faktor<br />
werden. Das ist sehr unglücklich, weil die<br />
kleinen innovativen Unternehmen darunter<br />
leiden“, macht Sämisch aufmerksam.<br />
Großes Interesse an Regelenergie<br />
In Sachen Regelenergie hat er beobachtet,<br />
dass die meisten seiner Kunden diese Leistung<br />
anbieten wollen. Entweder in der Minuten-<br />
oder in der Sekundärreserve. Das sei<br />
eine Sache, von der eigentliche alle Anlagenbetreiber<br />
überzeugt sind. Teilweise würden<br />
die Anlagenbetreiber nicht mit der vollen<br />
Anlagenleistung in den Markt gehen<br />
wollen, aber etwas Regelleistung sei schon<br />
vorhanden. „Wir schließen dann auch fast<br />
alle Kunden an unser virtuelles Regelkraftwerk<br />
an. Technisch prüfen wir vorher, bevor<br />
wir an den Markt gehen, ob die Anlagen in<br />
der Lage sind die Regelleistung bereitzustellen.<br />
Seit Januar haben wir schon erste Anlagen<br />
in der Minutenreserve. Wir hatten auch<br />
schon den Ernstfall, dass der Netzbetreiber<br />
die Anlagen angefordert hat, was ja relativ<br />
selten vorkommt. Das war am Ostersonntag,<br />
wo die Anlagen ihre Regelleistung erbracht<br />
und ihren Beitrag zur Stromnetzstabilisierung<br />
geleistet haben“, freut sich Sämisch.<br />
Next Kraftwerke hatte die Minutenreserve<br />
zuerst im Angebot. In Kürze wird das Unternehmen<br />
auch die Sekundärreserve anbieten.<br />
Diese sei aufgrund der technischen Abnahme<br />
der Netzbetreiber etwas später<br />
entwickelt worden. Die Leistung im Regelenergiemarkt<br />
liegt bei Next Kraftwerke im<br />
zweistelligen Bereich. Warum <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
im Regelenergiemarkt gute Chancen haben<br />
und deren Leistung bei Ausschreibungen<br />
fast immer zum Zuge kommt erklärt<br />
Sämisch wie folgt: „Es gibt ja ein Bereitschaftsentgelt,<br />
das ist so eine Art Kapazitätspreis.<br />
Und da sind <strong>Biogas</strong>anlagen fast unschlagbar,<br />
weil sie Dauerläufer sind. Sie<br />
müssen sich zum Beispiel nicht mit der Spotmarkt-Opportunität<br />
herumschlagen. Sie<br />
müssen nicht wie konventionelle Kraftwerke<br />
schauen, wie ist der Börsenpreis, was<br />
lohnt sich mehr. Dadurch haben <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
einen Vorteil und dadurch kommen<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen bei Ausschreibungen fast immer<br />
zum Zuge.“ F<br />
Noch dicht?<br />
Für jede <strong>Biogas</strong>anlage stellt sich<br />
früher oder später die Frage<br />
nach der Gasdichtigkeit.<br />
Und: Gasleckagen kosten Geld,<br />
beinträchtigen die Sicherheit<br />
und belasten die Umwelt.<br />
Antworten darauf geben wir Ihnen<br />
mit spezieller Messtechnik<br />
der jüngsten Generation.<br />
Mit ihr spüren wir zuverlässig<br />
auf, was dem Auge und der Nase<br />
unter normalen Bedingungen<br />
verborgen bleibt.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />
Tel.: 06500 – 9 179990 | Fax: 9885<strong>44</strong><br />
E-Mail: info@pbne.de | www.pbne.de
AUS DER PRAXIS<br />
50<br />
Flexprämie: Rechnen mit spitzem Bleistift notwendig<br />
Betreiber von <strong>Biogas</strong>anlagen, die das Marktprämienmodell nutzen, kön-<br />
nen auch unter gewissen Voraussetzungen die Flexibilitätsprämie in<br />
Anspruch nehmen. Die Flexibilitätsprämie ist eine Vergütung für die Vor-<br />
haltung zusätzlich installierter elektrischer Leistung, um eine bedarfs-<br />
orientierte Stromerzeugung zu ermöglichen. Damit soll eine Flexibilität<br />
von bis zu zwölf Stunden erreicht werden. Für jedes Kilowatt, das der<br />
<strong>Biogas</strong>produzent mehr – als er für seine Volllastnutzung eigentlich<br />
bräuchte – installiert, soll er 130 Euro bekommen. Installiert er statt 500<br />
kW also 800 kW, und fährt in bedarfsgerechter Stromerzeugung im Jah-<br />
resmittel weiterhin 500 kW, so würde er pro Jahr 32.500 Euro über die<br />
Flexibilitätsprämie bekommen. Die Prämie wird maximal zehn Jahre<br />
lang bezahlt.<br />
Alle <strong>Biogas</strong>anlagen, die die Flexibilitätsprämie nutzen wollen, müssen<br />
zuvor von einem Umweltgutachter überprüft werden, ob sie die tech-<br />
nischen Voraussetzungen für die flexible Fahrweise überhaupt erfüllen.<br />
„Dabei geht es unter anderem darum, ob eine Gasfackel vorhanden ist,<br />
die Trafostation ausreichend dimensioniert ist, welche Daten überhaupt<br />
dokumentiert werden können oder ob über die Gasstrecke die zusätz-<br />
liche Leistung bereitgestellt werden kann“, erläutert Umweltgutachterin<br />
Carmen Jeddeloh von der Uppenkamp und Partner GmbH in Ahaus.<br />
Darüber hinaus werde in einer dreitägigen Testphase das Gaslager ent-<br />
leert und wieder aufgefüllt und so ermittelt, wie lange die Befüllung<br />
dauert.<br />
Auch Thorsten Grantner von der OmniCert GmbH in Bad Abbach ist<br />
Umweltgutachter. Er berichtet, dass von seinen rund 620 Anlagen, die<br />
er betreut, bisher lediglich 20 Betreiber zur Flexprämie angefragt hätten.<br />
Nach Angaben der Bundesnetzagentur machen zurzeit nur 20 Anlagen<br />
in Deutschland von der Flexibilitätsprämie Gebrauch. Da stellt sich die<br />
Frage, warum die Nachfrage so gering ist. Einer der Hauptgründe ist für<br />
Jeddeloh und Grantner mangelnde Information. Außerdem fehle es an<br />
positiven Praxisbeispielen.<br />
Letzteres liege an der zeitlichen Abfolge. Erste Infoveranstaltungen hät-<br />
ten erst im Frühling und im Sommer zur Erntezeit stattgefunden. Jed-<br />
deloh und Grantner sind sich einig, dass ab Herbst die Nachfrage nach<br />
der Flexibilitätsprämie zunehmen wird. Schon jetzt verzeichnen einige<br />
Umweltgutachter ein gesteigertes Interesse von Seiten der <strong>Biogas</strong>pro-<br />
duzenten. So könnten am Jahresende schätzungsweise 80 <strong>Biogas</strong>an-<br />
lagen die Flexprämie nutzen. „Ich bin schon der Meinung, dass es sich<br />
für viele Anlagen rechnen kann. Allerdings sind Anlagen wie die hier im<br />
Beispiel vorgestellte, die mit zwei recht kleinen BHKW, eines davon ein<br />
Satellit, die zweimal voll den Güllebonus ausschöpft, nicht mehr zu op-<br />
timieren“, erklärt der Umweltgutachter.<br />
Die <strong>Biogas</strong> Menachtal OHG im Landkreis Straubing gehört zu Grantners<br />
Kunden. Im August 2011 ist die Anlage, die von vier Landwirten errichtet<br />
worden ist, mit einem 250-kW-BHKW in Betrieb gegangen. Im Novem-<br />
ber des Jahres wurde dann noch ein 210 kW Satelliten-BHKW ans Netz<br />
angeschlossen, das ein lokales Wärmenetz versorgt. Die <strong>Biogas</strong>anlage<br />
hat eine Verfügbarkeit von 8.600 Volllaststunden pro Jahr. Laut Grantner<br />
muss die Leistung in der Flexprämie mindestens um 20 Prozent redu-<br />
ziert werden. Alternativ könnte ein BHKW auch im Winter zu 100 Prozent<br />
laufen und im Sommer bei geringerem Wärmebedarf zu nur 40 bis 50<br />
Prozent.<br />
Würde das Satelliten-BHKW nur mit 75 Prozent Auslastung betrieben,<br />
so erhielten die Anlagenbetreiber über die Flexprämie 4.322,50 Euro<br />
pro Jahr, zusätzliche Erlöse sind über die Marktprämie und die Bereit-<br />
stellung von Regelenergie möglich. Gleichzeitig werden pro Tag zwei<br />
Im Gespräch über die Flexibilitätsprämie, von links:<br />
Gerhard Fuchs, Mitgesellschafter der <strong>Biogas</strong> Menachtal OHG,<br />
Umweltgutachter Thorsten Grantner und Umweltgutachterin<br />
Carmen Jeddeloh.<br />
Tonnen Mais eingespart, den die Anlagenbetreiber mit 32 Euro pro Ton-<br />
ne Frischmasse rechnen sowie Kosten für Wartung und Wertverlust über<br />
den Verschleiß. Aufgrund der reduzierten Laufleistung des BHKW um<br />
25 Prozent fehlen den Betreibern Einnahmen aus dem EEG (es sind ja<br />
zwei Anlagen jeweils mit vier Cent Güllebonus) in Höhe von 66.370<br />
Euro jährlich. Dies wird durch die zusätzlichen Erlöse und die Einspa-<br />
rungen in diesem Fall jedoch nicht ausgeglichen, wodurch die Flexibi-<br />
litätsprämie für diese Anlagenfahrweise nicht wirtschaftlich wäre.<br />
Der Umweltgutachter beobachtet, dass bei neuen Anlagen die BHKW<br />
mit Blick auf die Direktvermarktungsmöglichkeiten schon anders aus-<br />
gelegt werden. Oftmals würden dreimal 250 kW statt ein 500-kW-BHKW<br />
errichtet. Denn, resümiert Grantner, es bieten sich für viele Anlagen<br />
Chancen in der bedarfsgerechten Stromerzeugung - wenn mit spitzem<br />
Bleistift gerechnet wird. Ein Selbstläufer sei die Flexibilitätsprämie näm-<br />
lich nicht.<br />
Mit dem im Oktober 2010 unter anderem von Grantner und Jeddeloh<br />
gegründeten Verein „ERT e.V. Verband unabhängiger Experten für Er-<br />
neuerbare Energien, Recht und Technik“ wird von Umweltgutachtern<br />
eine Kommunikationsplattform angeboten. Der Verein engagiert sich<br />
zum Beispiel für eine weitgehende Standardisierung der Begutachtun-<br />
gen in Rahmen des EEG, aktuell der Flexibilitätsprämie. Im Februar die-<br />
ses Jahres ging der Verein eine Kooperation mit dem Fraunhofer IWES<br />
ein, wonach Daten und Fakten bezüglich der Flexibilitätsprämie gesam-<br />
melt und ausgewertet werden. Der ERT e.V. stellt sich somit als Schnitt-<br />
stelle zwischen Betreibern, Umweltgutachtern und Netzbetreibern so-<br />
wie weiteren Netzwerkpartnern dar.<br />
FOTO: MARTIN BENSMANN<br />
BIOGAS Journal | 5_<strong>2012</strong>
Modelle für präzise Angebote<br />
Natürlich komme es darauf an, das richtige<br />
Gebot abzugeben. Da komme es dann auch<br />
auf die richtige Strategie an. Next Kraftwerke<br />
habe aber Modelle entwickelt, die sehr<br />
zuverlässig und präzise Gebote liefern. Beim<br />
Abruf sei es so, dass <strong>Biogas</strong>anlagen etwas<br />
teurer sind als konventionelle Kraftwerke.<br />
Denn wenn die Anlage abgeschaltet wird,<br />
verliert sie ihr Vergütungsäquivalent.<br />
Liefert die <strong>Biogas</strong>anlage nicht die zugesicherte<br />
Leistung im Falle einer Abregelung,<br />
dann kommt der Netzbetreiber auf Next<br />
Kraftwerke zu, weil das Unternehmen verantwortlich<br />
ist für das angebotene Produkt.<br />
Der Netzbetreiber sagt dann Next Kraftwerke<br />
habe nicht die Leistung liefern können,<br />
sodass eine Strafe fällig wird. Dann ist es laut<br />
Sämisch eine bilaterale Verhandlungssache,<br />
was der Poolbetreiber mit seinem Kunden<br />
macht. „Wir reichen die Strafe nicht 1:1<br />
BIOGAS Journal | 5_<strong>2012</strong><br />
durch, sondern können in einem Zeitraum<br />
im schlimmsten Fall die Zusatzerlöse über<br />
der bisherigen EEG-Vergütung einbehalten,<br />
die der <strong>Biogas</strong>anlagenbetreiber sonst bekommen<br />
hätte. Wir müssen uns aber ganz<br />
genau anschauen, weshalb die <strong>Biogas</strong>anlage<br />
ihre Leistung nicht gebracht hat. Denn die<br />
letzte Reserve des Stromnetzes muss zuverlässig<br />
erbracht werden“, betont der Geschäftsführer.<br />
D<br />
Autor<br />
Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />
Redakteur <strong>Biogas</strong> Journal<br />
<strong>Fachverband</strong> <strong>Biogas</strong> e.V.<br />
Tel. 0 54 09/90 69 426<br />
AUS DER PRAXIS<br />
E-Mail: martin.bensmann@biogas.org<br />
Zahltag!<br />
Wenn alljährlich am 28. Februar<br />
Abgabetermin für das bonusrelevante<br />
Umweltgutachten ist,<br />
sehen unsere Kunden diesem<br />
Tag außergewöhnlich gut vorbereitet<br />
entgegen. Denn unser<br />
umfängliches Gutachten liefert<br />
verwertbare Ergebnisse, die weit<br />
über das gesetzlich Geforderte<br />
hinausgehen – ganz im Sinne des<br />
Anlagebetreibers. Unsere Arbeit<br />
ist also nicht nur gut für wichtige<br />
Bonus-Zahlungen, sondern hat<br />
natürlich auch die Anlageneffi zienz<br />
im Blick.<br />
Übrigens: Auch technisch prüfen<br />
wir gerne Ihre Anlage auf Herz<br />
und Nieren inklusive Sicherheitsüberprüfung,<br />
Leistungsvermessung<br />
und (Schadens)-Bewertung – als<br />
ein effektives Rundum-Paket für<br />
Ihre <strong>Biogas</strong>-Anlage.<br />
Tel.: 06500 – 9 179990 | Fax: 9885<strong>44</strong><br />
E-Mail: info@pbne.de | www.pbne.de