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TdA Spielzeitheft 2018/19

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Liebes Publikum,<br />

wonach sehnen Sie sich? Nach Frieden, Freiheit, Glück? Nach Anerkennung,<br />

Sicherheit, stabilen Verhältnissen? Oder richtet sich Ihre Sehnsucht auf ein<br />

ganz anderes Ziel?<br />

Hiermit heiße ich Sie herzlich willkommen zur Spielzeit <strong>2018</strong>/<strong>19</strong> am Theater<br />

der Altmark, die wir mit dem Motto »Sehnsucht« überschrieben haben.<br />

Es ist ein ambivalentes Gefühl, diese Sehnsucht. Schon das Wort – »Sehn-<br />

Sucht« – manifestiert seine widersprüchliche Vielschichtigkeit. Da ist einerseits<br />

das »Sehnen«, ein tiefes Verlangen der Seele, z.B. nach Liebe oder Erfüllung,<br />

andererseits die »Sucht«, ein krankhaftes Begehren, ein Sich-Verlieren in der<br />

Abhängigkeit von etwas, einer Sache oder einer Person.<br />

Sehnsucht ist eine wesentliche Triebkraft menschlichen Handelns auf unserer<br />

Lebensreise durch die Welt. In Form eines intensiven Traums von einem Zuhause,<br />

einem Ort des Ankommens und der Zugehörigkeit, eint sie die Protagonisten<br />

der Stücke, die wir für Sie in dieser Spielzeit aufführen wollen.<br />

Da ist beispielsweise der Titelheld in Goethes »Faust«, den die Sehnsucht nach<br />

gottgleicher Erkenntnis zu einem Pakt mit dem Teufel führt. Oder Sally Bowles,<br />

die Nachtclubsängerin im Musical »Cabaret«, die sich blind nach Ruhm und Glanz<br />

des Scheinwerferlichts sehnt, während die Welt um sie herum in den Wahnsinn<br />

des aufziehenden Nationalsozialismus abrutscht. In Joël Pommerats kaleidoskopartigem<br />

Reigen »Die Wiedervereinigung der beiden Koreas« wohnen Sie einem<br />

irrwitzigen Kampf um Liebe bei, in dem die Sehnsucht seltsame Blüten treibt.<br />

Das Theater der Altmark stellt sich also auch in der kommenden Saison den<br />

großen Fragen des menschlichen Daseins, das erst durch eben diese Sehnsucht<br />

zum wahrhaftigen Leben wird.<br />

Es ist für mich eine Ehre und Freude, diese Spielzeit für Sie gestalten zu dürfen.<br />

Vor allem freue ich mich auf ein Team, in dem die bewährten Kräfte des Hauses<br />

zusammen mit neuen Künstlerinnen und Künstlern den Weg bereiten, auf dem<br />

wir uns gemeinsam in dieses Abenteuer Sehnsucht stürzen können.<br />

Meine ganz persönliche Sehnsucht ist es dabei, Sie, verehrtes Publikum, dazu zu<br />

verführen, Ihr Theater der Altmark wieder- oder vielleicht sogar neu zu entdecken,<br />

sich auf das Miteinander dieses gemeinschaftlichen Erlebens einzulassen und<br />

die Beziehung zwischen Bühne und Zuschauerraum mit Leben zu füllen.<br />

Ich bedanke mich an dieser Stelle für die inspirierenden Begegnungen und<br />

Gespräche, die ich während meiner Vorbereitungszeit in meiner neuen Heimat<br />

Stendal führen durfte, und lade Sie ein zu einer Spielzeit <strong>2018</strong>/<strong>19</strong>, die so bunt,<br />

vielfältig und wild wie das Leben selbst ist.<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Wolf E. Rahlfs (Intendant)<br />

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