TdA Spielzeitheft 2018/19
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Tod eines Handlungsreisenden<br />
von Arthur Miller / Deutsch von Volker Schlöndorff und Florian Hopf<br />
Inszenierung: Wolf E. Rahlfs<br />
Premiere: 13.1.20<strong>19</strong> / 18 Uhr / Kleines Haus<br />
»Ich habe es nicht geschafft.<br />
Ich habe es einfach nicht geschafft.« Willy Loman<br />
Ein Leben lang ist der nun 63-jährige Handlungsreisende Willy Loman dem<br />
amerikanischen Traum hinterhergerannt und hat daran geglaubt, dass Fleiß<br />
und Disziplin mit beruflichem Erfolg und privatem Glück belohnt werden. Dass<br />
diese Rechnung nicht mehr aufgeht, will er sich nicht eingestehen. Die Schulden<br />
werden immer größer, die Stammkunden sind weggezogen oder verstorben,<br />
die jüngeren Kollegen sind effizienter und die langen Autofahrten eine Qual.<br />
Auch familiär hat Willy zu kämpfen, denn seine Söhne, Biff und Happy, sind bei<br />
Weitem nicht das geworden, was aus ihnen hätte werden können und sollen.<br />
Lügen, Sprachlosigkeit und Enttäuschung zerrütten die Familie. Verzweifelt<br />
versucht Willy, die Augen vor seinem Scheitern zu verschließen und flüchtet<br />
sich in Traumwelten und Lebenslügen. Als er schließlich vom neuen jungen<br />
Chef entlassen wird, steht er vor dem Bankrott seiner gesamten Existenz<br />
und gerät in eine Sinnkrise. Er sieht nur einen Ausweg: Ein Selbstmord,<br />
getarnt als Autounfall, soll der Familie den weiteren Lebensunterhalt durch<br />
die Versicherung gewährleisten.<br />
»Tod eines Handlungsreisenden« ist die Geschichte eines Identitätsverlustes:<br />
Loman wird zum Opfer des bedingungslosen amerikanischen Traums von<br />
Erfolg und finanziellem Wohlstand. Arthur Millers Tragödie des kleinen Mannes<br />
spiegelt unsere Träume und Wünsche nach Anerkennung, Glück und Erfolg<br />
und ist damit so aktuell wie zeitlos.<br />
24 Premiere