14.12.2012 Aufrufe

Inhalts- verzeichnis - Bomag

Inhalts- verzeichnis - Bomag

Inhalts- verzeichnis - Bomag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grundlagen der<br />

Asphaltverdichtung<br />

Verdichtungsverfahren<br />

Verdichtungsgeräte<br />

Walztechnik


Impressum<br />

© BOMAG GmbH, Fayat Group, Deutschland, alle Rechte vorbehalten<br />

Herausgeber:<br />

BOMAG GmbH, Hellerwald, D-56154 Boppard<br />

Projektleitung:<br />

Dipl. Ing. H.-J. Kloubert, BOMAG GmbH, Boppard<br />

www.bomag.com<br />

Hinweis des Herausgebers: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Daten, Ergebnisse etc. wurden von der Projektleitung nach<br />

bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler<br />

nicht vollständig auszuschließen. Die Projektleitung kann deshalb für etwaige inhaltliche Unrichtigkeit<br />

keine Haftung übernehmen.<br />

1. Auflage 01/2009


Vorwort<br />

Die Asphaltschichten einer Straßenbefestigung<br />

sollen die Verkehrslasten sicher aufnehmen und an<br />

den Unterbau bzw. Untergrund so ableiten, dass es<br />

nicht zu schädlichen Verformungen kommt. Das gilt<br />

gleichermaßen für die Belastungen aus Witterungs-<br />

und Temperaturbeanspruchungen. Neben der<br />

Mischgutzusammensetzung und dem Einbau<br />

ist besonders die Verdichtung des Mischgutes<br />

hinsichtlich Qualität und Nutzungsdauer der Straße<br />

sehr wichtig. Auf der Baustelle bestimmen im<br />

Wesentlichen die gewählte Verdichtungstechnik,<br />

das Können und die Erfahrung des Walzenfahrers<br />

den Verdichtungserfolg.<br />

Im Folgenden wird eine Übersicht über die<br />

Verdichtungsverfahren und -geräte gegeben. Die<br />

unterschiedlichen Walzschemata werden erläutert<br />

sowie eine Reihe von Grundregeln und Hinweisen<br />

zum erfolgreichen Verdichten von Walzasphalt<br />

behandelt. Die BOMAG Walzfibel soll den am Einbau<br />

beteiligten Baupraktikern als Orientierung dienen<br />

und den Umgang mit den Verdichtungsgeräten auf<br />

Asphalt erleichtern.


<strong>Inhalts</strong><strong>verzeichnis</strong><br />

1. Grundlagen der<br />

Asphaltverdichtung ...............................2<br />

1.1 Grundsätze ......................................................2<br />

1.2 Einfluss der Mischgutzusammensetzung ........3<br />

1.3 Einfluss der Mischguttemperatur.....................4<br />

2. Verdichtungsverfahren<br />

2.1 Vorverdichtung mit dem Fertiger .....................5<br />

2.2 Statische Verdichtung......................................6<br />

2.3 Vibrationsverdichtung ......................................7<br />

2.4 Geregelte Verdichtung mit ASPHALT MANAGER .8<br />

3. Verdichtungsgeräte ..............................9<br />

3.1 Handgeführte Verdichtungsgeräte<br />

- Stampfer<br />

- Vibrationsplatten<br />

- Handgeführte Tandemwalzen ...................9<br />

3.2 Leichte Tandemwalzen ..................................10<br />

3.3 Kombiwalzen .................................................10<br />

3.4 Gummiradwalzen ..........................................10<br />

3.5 Knickgelenkte Tandemwalzen .......................11<br />

3.6 Schemelgelenkte Tandemwalzen ..................12<br />

3.7 Lenksysteme .................................................12<br />

4. Ausstattungsmerkmale von<br />

Tandem- und Kombiwalzen ............15<br />

4.1 Geteilte und ungeteilte Bandagen .................15<br />

4.2 Berieselungssystem ......................................15<br />

4.3 Fahrstufenschalter .........................................16<br />

4.4 Kantenandrück- und Schneidgeräte ..............17<br />

4.5 Splittstreuer ...................................................19<br />

4.6 ROPS - Überrollbügel ....................................20<br />

4.7 Arbeitsbeleuchtung ........................................20<br />

5. Technische Daten der<br />

Asphaltwalzen .......................................21<br />

6. Verdichtungsleistung ........................23<br />

7. Vorbereiten der<br />

Verdichtungsgeräte ............................27<br />

8. Walzschemata .......................................29<br />

8.1 Verdichten beim Einbau mit einem Fertiger ...29<br />

8.2 Verdichten beim Einbau mit zwei Fertigern ...30<br />

8.3 Verdichten von Asphalt nur mit Tandemwalze 30<br />

8.4 Verdichten von Asphalt mit Gummirad-<br />

und Tandemwalze ..........................................31<br />

8.5 Verdichten von Asphaltbelägen mit Dachprofil 31<br />

8.6 Verdichten in Kurven ......................................32<br />

8.7 Verdichten von Nähten und Anschlüssen<br />

- Quernähte<br />

- Längsnähte ..................................................32<br />

8.8 Abstumpfung von Deckschichten ..................33<br />

9. Verdichtungs- und Einsatzfehler ...35<br />

10. Grundregeln für das Verdichten<br />

von Asphaltmischgut.........................37<br />

11. Verdichtungsmess- und<br />

Dokumentationssysteme .................39<br />

12. ANHANG .................................................43<br />

A1 Straßenbauklassen ..................................43<br />

A2 Mischgutarten und Schichtdicke ..............43<br />

A3 Asphalttragschicht ...................................44<br />

A4 Asphaltbinderschicht ................................44<br />

A5 Asphaltdeckschichten ..............................45<br />

- Asphaltbeton ...............................................46<br />

- Splittmastixasphalt ......................................48<br />

A6 Asphalttragdeckschicht ............................50<br />

A7 Bitumensorten .........................................50<br />

Regelwerks- und<br />

Literatur<strong>verzeichnis</strong> ..................................52<br />

1


1. Grundlagen der Asphaltverdichtung<br />

1.1 Grundsätze<br />

Walzasphalte werden unterschieden nach Asphalttragschichten,<br />

Asphaltbinderschichten und Asphaltdeckschichten.<br />

Bei den Asphaltdeckschichten<br />

kommen Asphaltbeton, Splittmastixasphalt und offenporige<br />

Asphalte zur Anwendung.<br />

Das eingebaute Mischgut muss so verdichtet<br />

werden, dass eine Erhöhung der Lagerungsdichte<br />

bzw. eine Abnahme des Hohl raumgehaltes der<br />

Asphaltschicht erreicht wird. Hierbei ist zu beachten,<br />

Abb. 1 Aufbau und Eigenschaften einer Asphaltstraße<br />

Abb. 2 Ziele der Verdichtung<br />

2<br />

Oberbau<br />

Unterbau/<br />

Untergrund<br />

Planum<br />

Gleichzeitig muss mit dem Verdichtungsgerät die<br />

für den Fahr komfort gewünschte Ebenflächigkeit<br />

einer Asphaltschicht und auf der Deckschicht eine<br />

geschlossene und gleichmäßige, aber dennoch<br />

griffige Oberflächenstruktur erzielt werden.<br />

Ziele der Verdichtung<br />

Verdichtungsleistung Qualitätsmerkmale<br />

Höhere Lagerungsdichte Ebenheit<br />

Definierter Hohlraumgehalt Griffigkeit<br />

Hohe Stand- und<br />

Verschleißfestigkeit<br />

Geschlossene Oberfläche<br />

dass der geforderte Verdichtungsgrad erreicht und<br />

die Grenzwerte für den Hohlraumgehalt eingehalten<br />

werden.<br />

Hierdurch ergibt sich eine verbesserte Standfestigkeit<br />

der Schichten und damit ein höherer Widerstand<br />

gegen Verfor mung. Die Verschleißfestigkeit der<br />

Deckschicht wird durch gute Verdichtung ebenfalls<br />

positiv beeinflusst.<br />

eben, griffi g, dicht<br />

Asphaltdeckschicht verschleißfest<br />

schubfest<br />

Asphaltbinderschicht<br />

Asphalttragschicht<br />

ungebundene Tragschicht<br />

(Frostschutzschicht)<br />

ungebundene Tragschicht<br />

(Frostschutzschicht)<br />

tragfähig


1.2 Einfl uss der Mischgutzusammensetzung<br />

Asphaltmischungen sind je nach zu erwartender<br />

Verkehrs- und Witterungsbeanspruchung sehr unterschiedlich<br />

zusammenge setzt. Daher weisen sie<br />

auch sehr verschiedene Verdichtungs eigenschaften<br />

Natursand<br />

geringer<br />

Splittgehalt<br />

Brechsand hoher<br />

Splittgehalt<br />

Mischgut-Zusammensetzung<br />

kleiner max.<br />

Korndurchmesser<br />

großer max.<br />

Korndurchmesser<br />

Abb. 3 Zusammensetzung von Asphaltmischgut<br />

Asphaltmischungen für Straßen mit hoher<br />

Verkehrsbelastung sind auf einen hohen Verformungswiderstand<br />

ausgerichtet. Sie sind durch ein<br />

sperriges Mineralgerüst, d.h. hohe Splittgehalte,<br />

grobes Korn, einen hohen Anteil an gebrochener<br />

Körnung im Sandbereich (Brechsand) und steifen<br />

bituminösen Mörtel ge kennzeichnet. Sie sind<br />

schwer verdichtbar und erfordern einen hohen<br />

Verdichtungsaufwand.<br />

Asphaltmischungen für Straßen mit niedriger<br />

Verkehrsbean spruchung enthalten in der Regel<br />

Mischgut instabil<br />

(weich)<br />

geringer<br />

Füllergehalt<br />

hoher<br />

Füllergehalt<br />

weiches<br />

Bindemittel<br />

hartes<br />

Bindemittel<br />

Mischgut steif<br />

(steif)<br />

Standfestigkeit gering Standfestigkeit hoch<br />

Abb. 4 Walzverhalten bei unterschiedlichen Asphaltmischungen<br />

auf. Die Verdichtungswilligkeit des Mischgutes hängt<br />

von der Mineralstoffzusammensetzung sowie von<br />

der Qualität und Viskosität des Bitumens und damit<br />

auch von der Mischguttemperatur ab.<br />

Eigenschaften<br />

beim Einbau<br />

unstabil<br />

schiebeempfi<br />

ndlich<br />

rissempfi ndlich<br />

verdichtungswillig<br />

stabil<br />

sperrig<br />

verdichtungsunwillig<br />

Anwendung<br />

schwach<br />

belastete Straßen<br />

Kreisstraßen<br />

Gemeindestraßen<br />

Fuß- u. Radwege<br />

Parkplätze<br />

hochbelastete<br />

Straßen<br />

Autobahnen<br />

Bundesstraßen<br />

Stadtstraßen<br />

Flughäfen<br />

geringeren Splittanteil, ver hältnismäßig hohen<br />

Natursandanteil und weichen bituminösen Mörtel.<br />

Sie sind in der Regel leicht verdichtbar, benötigen<br />

daher keinen hohen Verdichtungsaufwand, können<br />

aber wegen ihrer mangelnden Standfestigkeit im<br />

heißen Zustand während des Einbaues äu ßerst<br />

empfindlich gegenüber dem Einsatz von zu schweren<br />

Verdichtungsgeräten oder gegenüber zu frühem<br />

Einsatz der Vibrationsverdichtung reagieren.<br />

Es kann sehr schnell zu Materialverschiebungen<br />

und Aufwöl bungen kommen.<br />

3<br />

1


1.3. Einfl uss der Mischguttemperatur<br />

Die Temperatur des Mischgutes während der<br />

Verdichtung ist von großer Bedeutung für den<br />

notwendigen Verdichtungsauf wand. Bei hohen<br />

Mischguttemperaturen wird die Walzverdichtung<br />

durch die niedrige Viskosität des Bitumens<br />

unterstützt. Das Bitumen wirkt wie ein Schmiermittel<br />

und verringert die innere Reibung des Mineralstoffgemisches.<br />

Wegen der zu nehmenden<br />

Versteifung des Bitumens durch die Abkühlung,<br />

steigt der Verdichtungsaufwand bei niedrigen<br />

Temperaturen stark an.<br />

Grundsätzlich sollte daher so früh wie möglich<br />

mit der Ver dichtung begonnen werden. Verdichtungstemperaturen<br />

von 100° - 140°C haben<br />

sich für die üblichen Bitumensorten als günstig<br />

erwiesen. Bei Temperaturen zwischen 80° und<br />

100°C sollte die Verdichtung abgeschlossen sein.<br />

4<br />

Verdichtungsaufwand<br />

Verdichtungsende<br />

Günstige Verdichtungstemperatur<br />

Mischguttemperatur in °C<br />

Verdichtungsbeginn<br />

Abb. 5 Einfl uss der Verdichtungstemperatur auf<br />

den Verdichtungsaufwand


2. Verdichtungsverfahren<br />

2.1 Vorverdichtung mit dem Fertiger<br />

Bei geringer Vorverdichtung durch den Fertiger ist<br />

der Einsatz einer leichteren Walze zum Andrücken<br />

des Mischgutes sinn voll, weil zu schwere Walzen<br />

unter Umständen die Ebenheit der Schicht gefährden<br />

und je nach Stabilität des heißen Mischgutes<br />

unerwünschte Verschiebungen und Verdrückun gen<br />

im Material verursachen können.<br />

Tandem-Vibrationswalzen sollten in einem solchen<br />

Fall die ersten zwei Übergänge ohne Vibration<br />

fahren.<br />

Abb. 6 Vorverdichtung durch den Fertiger<br />

Eine hohe Vorverdichtung durch den Fertiger begünstigt<br />

die Ebenflächigkeit der Schicht und ermöglicht<br />

gleichzeitig einen frühen Verdichtungsbeginn<br />

bei hohen Mischguttemperaturen. Hierdurch wird die<br />

Verdichtungswirkung der Walzen begünstigt und die<br />

Endverdichtung kann mit weniger Walzübergängen<br />

erreicht werden.<br />

Abb. 7 Einbauen und Verdichten mit dem BOMAG BF 600 P und der BOMAG BW 174 AD-AM<br />

5<br />

2


2.2 Statische Verdichtung<br />

Die statische Verdichtung erfolgt über das Eigengewicht<br />

der Walze. Eingesetzt werden Tandemwalzen<br />

und Gummiradwal zen. Die Verdichtungswirkung<br />

ist gegenüber der Vibrationsver dichtung relativ<br />

gering. Sie wird bei den Tandemwalzen durch die<br />

statische Linienlast (kg/cm) der Bandage und bei<br />

den Gummiradwalzen durch die Radlast (t) und den<br />

Reifeninnen druck (MPa) beeinflusst.<br />

Abb. 8 Statische Verdichtung mit Tandemwalzen<br />

Abb. 9 Statische Verdichtung mit Gummiradwalze<br />

6<br />

Linienlast 10 - 30 kg/cm<br />

Asphaltdeckschicht Asphalttragschicht<br />

Kies-Sand<br />

Gummiradwalzen erzielen eine besondere Qualität<br />

der statischen Verdichtung durch den Knet- und<br />

Walkeffekt der Räder. Hierdurch erreicht man eine<br />

homogene Verteilung des Mischguts mit gutem<br />

Porenschluss an der Oberfläche. Schwerpunkte der<br />

Anwendung liegen hauptsächlich im Vorprofilieren,<br />

Anwendung<br />

Oberfl ächenbehandlungen<br />

Vorverdichtung empfi ndlicher Asphaltbeläge<br />

Oberfl ächenschluss bei Deckschichten<br />

Asphaltbinderschicht Sand<br />

Statische Verdichtung mit Tandemwalzen ist sinnvoll<br />

bei zu geringer Vorverdich tung durch den Fertiger<br />

(Andrücken), bei leicht verdichtbarem Asphaltmischgut,<br />

bei offenporigen Asphalten und dünnen Schichten<br />

sowie zum Bügeln von Deckschichten.<br />

Bearbeitung von leicht verdichtbarem Mischgut<br />

und im Oberflächenschluss von Deck- und Tragschichten<br />

bzw. Tragdeckschichten. Hierbei wird<br />

die Gummiradwalze in der Regel mit einer Glattmantelwalze<br />

kombiniert.<br />

Verdichtungswirkung<br />

Bodenkontaktdruck und Kneteffekt<br />

Wichtige Gerätemerkmale<br />

Radlast<br />

Reifeninnendruck<br />

Kontaktdruck<br />

0,20 - 0,80 MPa


2.3 Vibrationsverdichtung<br />

Vibrationswalzen sind sehr leistungsfähig, vielseitig<br />

einsetzbar und benötigen deutlich weniger Übergänge<br />

als statische Wal zen. Die Vibration verringert die<br />

innere Reibung des Mineral stoffgemisches, so dass<br />

durch das Zusammenwirken von Ei gengewicht und<br />

dynamischer Belastung die Lagerungsdichte erhöht<br />

wird. Neben der statischen Linienlast sind deshalb<br />

Anwendung<br />

Asphaltdeckschichten<br />

Asphaltbinderschichten<br />

Oberfl ächenverdichtung<br />

Asphaltdeckschicht<br />

Asphalttragschicht<br />

Kies-Sand<br />

kleine<br />

Amplitude<br />

Abb. 10 Vibrationsverdichtung bei Tandemwalzen mit Kreiserregersystem<br />

Die Walzgeschwindigkeit sollte zwischen 3 und 6<br />

km/h liegen.<br />

Dicke der<br />

Asphaltschicht<br />

d (cm)<br />

Verdichtungswirkung<br />

statisches Gewicht und<br />

dynamische Energie<br />

wichtige Geräteparameter<br />

statische Linienlast<br />

schwingende Masse<br />

Amplitude<br />

Frequenz<br />

Abb. 11 Anhaltswerte für die Anzahl der Vibrationsübergänge<br />

schwingende Masse, Frequenz und Amplitude für<br />

die Verdich tungswirkung ausschlaggebend.<br />

Um verschiedene Schichtstärken optimal verdichten<br />

zu kön nen, sind größere Tandem-Vibrationswalzen<br />

meist mit zwei Amplituden und zwei Frequenzen<br />

ausgerüstet.<br />

große<br />

Amplitude<br />

Anzahl der Vibrationsübergänge<br />

verschiedener Tandem-Vibrationswalzen<br />

4t 7t 10t<br />

2 2-4 1-2 (K) 1-2 (K)<br />

4 4-6 2-4 (K) 2-4 (K)<br />

6 4-8 4-6 (K) 2-4 (K)<br />

10 6-8 4-8 (K, G) 4-6 (K, G)<br />

14 6-8 (G) 4-6 (G)<br />

18 6-8 (G) 4-8 (G)<br />

Splittmastix d = 2<br />

1-2 (K) + stat. Überg. 1-2 (K) + stat. Überg.<br />

d = 4<br />

4-6 (K) + stat. Überg. 4-6 (K) + stat. Überg.<br />

offenp. Asphalt d = 4<br />

1-2 (K) + stat. Überg.<br />

Anwendung<br />

Asphalttragschichten<br />

Kies- und Schottertragschichten<br />

hydraulisch gebundene Tragschichten<br />

Frostschutzschichten<br />

Zu viele Übergänge mit Vibration können zu<br />

schädlichen Auf lockerungen und Gefügestörungen<br />

führen.<br />

K = kleine Amplitude<br />

G = große Amplitude<br />

Annahme:<br />

Verdichtungstemperatur<br />

> 100°C<br />

4t = Geräte nur mit<br />

einer Amplitude<br />

ausgestattet<br />

1 Übergang =<br />

1 Fahrt in Vorwärtsoder<br />

in Rückwärtsrichtung<br />

7<br />

2


2.4 Geregelte Verdichtung mit ASPHALT MANAGER<br />

Bei der geregelten Verdichtung wird die erforderliche<br />

Verdich tungsenergie ermittelt und automatisch<br />

angepasst. Walzenfah rer brauchen im<br />

Automatikmodus keine Einstellungen vorzunehmen.<br />

Walzen mit ASPHALT MANAGER arbeiten<br />

mit einem Richtschwingersystem; es wird<br />

automatisch geregelt. Hierbei wird die wirksame<br />

Amplitude während der Verdichtung optimal und<br />

kontinuierlich an die Gegebenheiten angepasst.<br />

Eine Kornzertrümmerung und Gefügestörung<br />

des Asphaltes wird vermieden. Neben dem Automatikmodus<br />

kann der Walzenfah rer auch eine<br />

Abb. 12 Vibrationsverdichtung ASPHALT MANAGER mit Richtschwingersystem<br />

Abb. 13 Vorteile der Walzen mit Asphalt Manager<br />

8<br />

geringe dynamische Energie<br />

durch horizontal gerichtete<br />

Schwingungen<br />

Kies-Sand<br />

Universelle Einsetzbarkeit<br />

Verdichtungswirkung<br />

Statisches Gewicht und dynamische<br />

Energie, die Verdichtungswirkung wird<br />

automatisch an die Verdichtungswilligkeit<br />

des Materials, die Schichtdicke<br />

und die Unterlage angepasst.<br />

Anwendung: alle Bodenarten,<br />

ungebundene Tragschichten und Frostschutzschichten<br />

Höhere Verdichtungsleistung ohne Gefahr der Kornzer trümmerung<br />

bestimmte Schwingrichtung vorwählen (manueller<br />

Modus). Es stehen sechs verschiedene<br />

Richtungen von vertikal bis horizontal (ähnlich der<br />

Oszillation) zur Verfügung. Walzen mit ASPHALT<br />

MANAGER sind für das gesamte Spektrum der<br />

Asphaltanwendungen wegen der sehr guten Anpassungs<br />

fähigkeit geeignet. Für Belagsarbeiten auf<br />

Brücken oder auf/in Tiefgaragen oder in der Nähe<br />

von erschüttungsempfindlichen Bauwerken wird<br />

der manuelle Modus mit horizontaler Schwin gung<br />

empfohlen.<br />

hohe dynamische Energie<br />

durch vertikal gerichtete<br />

Schwingungen<br />

Gleichmäßige Verdichtung durch kontinuierliche Anpassung der Verdichtungsenergie<br />

Bessere Ebenheit und gleichmäßigere Oberfl ächenstruktu ren bei Asphaltschichten<br />

Problemloses Verhalten der Walze bei Rand- und Naht bearbeitung<br />

Optimale Eignung für Brückenbeläge und in der Nähe von erschütterungsempfi ndlichen<br />

Bauwerken (ähnlich der Os zillation)<br />

Ausgestattet mit Verdichtungsmess- und Temperaturmesseinrichtung


3. Verdichtungsgeräte<br />

3.1 Handgeführte Verdichtungsgeräte<br />

Abb. 14 Stampfer<br />

Abb. 15 Vibrationsplatte<br />

Abb. 16 Handgeführte Walzen<br />

Stampfer<br />

Stampfer gehören zu den kleinsten Ver dichtungsgeräten<br />

auf der Baustelle. Man findet<br />

sie überall, wo beengte Verhältnis se vorliegen<br />

bzw. wenn größere Verdich tungsgeräte nicht<br />

verwendbar sind. Sie liegen in der Gewichtsklasse<br />

von 60 - 80 kg. Der Antrieb erfolgt mit modernen<br />

4-Takt-Benzinmotoren oder seltener mit einem<br />

Dieselmotor. Hierbei wird ein Ex zenter angetrieben<br />

(Kurbeltrieb), der die schnelle Vertikalbewegung<br />

des Stampfußes bewirkt.<br />

Vibrationsplatten<br />

Für die Verdichtung klei ner bzw. begrenzter<br />

Asphaltober flächen werden vorwärtslaufende und<br />

reversierbare Vibrationsplatten verwen det. Die<br />

Gewichtsklassen liegen im Bereich zwischen 50<br />

- 150 kg mit Arbeitsbreiten zwischen 45 und 60<br />

cm. Der Antrieb erfolgt über Ben zin oder Dieselmotoren.<br />

Das Erre gersystem (Richtschwinger)<br />

wird über Keilriemen und einer Flieh kraftkupplung<br />

angetrieben. Die Kontrolle der Bewegungsrichtung<br />

bei reversierbaren Platten geschieht durch Verstellung<br />

des Richtschwingers.<br />

Handgeführte Tandemwalzen<br />

Handgeführte Tandemwalzen sind in der Gewichtsklasse<br />

von 600 - 1000 kg mit Arbeitsbreiten<br />

von 60 cm - 75 cm verfügbar. Der Antrieb beider<br />

Bandagen erfolgt entweder mit einem 2-stufigen<br />

mechanischen Getriebe oder stufenlos hydrostatisch.<br />

Alle Walzen arbeiten mit Doppelvibration.<br />

9<br />

3


3.2 Leichte Tandemwalzen<br />

Abb. 17 Leichte, knickgelenkte Tandemwalzen<br />

3.3 Kombiwalzen<br />

Abb. 18 Kombiwalze<br />

3.4 Gummiradwalzen<br />

Abb. 19 Gummiradwalze<br />

10<br />

Leichte, knickgelenkte Tandemwal zen sind Aufsitzwalzen<br />

in der Ge wichtsklasse von 1,3-4,2 t und<br />

Ar beitsbreiten zwischen 80 cm und 138 cm. Sie<br />

verfügen über einen hydrostatischen Fahr- und<br />

Vibrati onsantrieb in beiden Bandagen.<br />

Kombiwalzen verfügen über eine Bandage mit<br />

Vibrationseinrichtung und einen Radsatz. Sie sind<br />

be sonders für Asphaltarbeiten in Steigungen, bei<br />

Reparaturen und Ausbesserungsmaßnahmen und<br />

im Fuß-, Radwege und Parkplatz bau geeigent.<br />

Kombiwalzen gibt es sowohl in der Klasse 1,5 bis<br />

2,5 t als auch im Bereich 7 bis 10 t.<br />

Gummiradwalzen haben eine Lenk-/ Pendelachse<br />

vorne und eine star re Antriebsachse hinten. Ihr<br />

Eigen gewicht lässt sich durch Aufballastierung um<br />

10 t bis auf 24 bzw. 27 t erhöhen. Die Verdichtungswirkung<br />

wird mit dem Eigengewicht und dem Knet-<br />

und Walzeffekt der Räder erzielt. Der Reifendruck<br />

beeinflusst die Effizienz der Verdichtung (z.B. Zahl<br />

der Übergänge).


Abb. 20 Radstellung bei der Gummiradwalze<br />

3.5 Knickgelenkte Tandemwalzen<br />

Abb. 21 Knickgelenkte Tandem-Vibrationswalzen<br />

Abb. 22 Lenkarten bei Knicklenkung<br />

Beide Achsen verfügen über 4 Kompaktor-Reifen;<br />

die Überdeckung (Spurversatz) beträgt ca. 40 mm).<br />

Schwere Tandem-Vibrationswalzen werden in den<br />

Gewichtsklassen zwischen 7 und 14 t mit Arbeitsbreiten<br />

von 1,50 m, 1,68 m, 2,00 m und 2,13 m für<br />

mittlere und große Baumaßnahmen eingesetzt.<br />

Vibration:<br />

nur vorne<br />

oder nur hinten<br />

oder beide Bandagen<br />

Bandagen:<br />

geteilt oder ungeteilt<br />

Bei Walzen mit zentralem Pendel-Knickgelenk<br />

bleiben die Bandagen auch bei Kurvenfahrt (links/<br />

rechts) spurtreu. Die Walzen haben seri enmäßig<br />

einen beidseitigen Hun degang von 170 mm. Dies<br />

erleich tert u. a. das Kantenandrücken und das Weglenken<br />

von seitlichen Be grenzungen.<br />

11<br />

3


3.6 Schemelgelenkte Tandemwalzen<br />

Abb. 23 Schemelgelenkte Tandemwalzen<br />

Abb. 24 Lenkarten bei Schemellenkung<br />

3.7 Lenksysteme<br />

Abb. 25 Schemellenkung<br />

Bei schemelgelenkten Walzen können wahlweise<br />

beide Banda gen zugleich (synchrone Lenkung)<br />

oder individuell vorne oder hinten gelenkt werden.<br />

Zusätzlich ist bei den schemelgelenkten Walzen<br />

ein großer Hundegang (bis 120 cm) einstellbar.<br />

12<br />

Schemelgelenkte Tandemwalzen gibt es in der 7<br />

und 10 t Klasse mit Arbeitsbreiten von 1,50 m und<br />

1,68 m.<br />

Fahr- und Vibrationsantriebe sind: hydrostatisch<br />

Vibration: vorne und/oder hinten<br />

Bandagen: vorne und hinten: geteilt<br />

oder ungeteilt<br />

Die BOMAG Schemellenkung ist eine besonders<br />

komfortable elektrische Lenkung. Der Walzenfahrer<br />

kann folgende Einstellung wählen:<br />

Diagonal (links/rechts)<br />

Nur vorne<br />

Nur hinten<br />

Lenkung synchron (beide Bandagen)<br />

Automatisch vorne oder hinten<br />

fahrtrichtungsabhängig<br />

Schemelgelenkte Walzen sind sehr vorteilhaft,<br />

einsetzbar so wohl auf kleinen Maßnahmen (z. B.<br />

Kreuzungen, Kreisverkehr, enge Kurven), als auch<br />

auf großflächigen Projekten (z.B. auf Bundesstraßen<br />

und Autobahnen).


max. bis<br />

120 cm<br />

Abb. 26 Hundegang<br />

Bei den schemelgelenkten Walzen lässt sich der<br />

große „Hundegang“ (bis 120 cm) vorteilhaft nutzen:<br />

Abb. 27 Knicklenkung<br />

Knickgelenkte Tandemwalzen haben ein zentrales<br />

Pendel-Knickgelenk zwischen den Bandagen.<br />

Hierdurch laufen beide Bandagen auch bei Kurvenfahrt<br />

Spur in Spur. Bei Verwendung des Hundegangs<br />

wird die hintere Bandage wahlweise nach<br />

links oder rechts versetzt. Bauartbedingt ist bei den<br />

Tandemwalzen nur ein Spurversatz von < 17 cm<br />

möglich.<br />

Walzengewicht verteilt sich auf eine größere<br />

Fläche; die Walze sinkt weniger ein.<br />

Problemloses Andrücken von empfindlichem<br />

Mischgut bei hoher Asphalttemperatur<br />

Abschließendes „Bügeln“ von großen Flächen.<br />

Walze bekommt größeren Abstand vom unbefestigten<br />

Rand der Asphaltschicht.<br />

Praktische Vorteile des Hundegangs:<br />

Problemloses Weglenken von<br />

Bordsteinkanten<br />

Rationelles Arbeiten mit der Andrückrolle<br />

Vermeidet scharfkantige Spuren der<br />

Bandagenkanten auf der Asphaltoberfläche<br />

13<br />

3


4. Ausstattungsmerkmale von Tandem- und Kombiwalzen<br />

4.1 Geteilte und ungeteile Bandagen<br />

Weniger Scherkräfte in engen Kurven<br />

ungeteilt<br />

BW 151<br />

BW 170<br />

ungeteilte Bandage<br />

Abb. 28 Geteilte und ungeteilte Bandagen<br />

4.2 Berieselungssystem<br />

Abb. 29 Das Berieselungssystem<br />

geteilt<br />

BW 154<br />

BW 174<br />

geteilte Bandage<br />

Tandemwalzen ab 7 t Betriebsge wicht werden mit<br />

geteilten oder ungeteilten Bandagen angeboten. Der<br />

Vorteil der geteilten Bandagen liegt in den reduzierten<br />

Scherkräften beim Verdichten von empfindlichen<br />

Asphaltschichten in Kurven (inner örtliche Anwendungsgebiete).<br />

Die Gefahr der Rissbildung im Asphalt<br />

im Bereich der Bandagenränder wird deutlich<br />

reduziert.<br />

Die großen Tandemwalzen sind in der Regel mit zwei<br />

Wasserpumpen ausgerüstet (1 Reservepumpe).<br />

Kombiwalzen haben eine zusätzliche Pumpe für die<br />

Berieselung der Gummiräder mit Emulsion. Um Wasser<br />

zu sparen, haben alle Walzen einen Intervallschalter.<br />

Damit lässt sich die erforderliche Wassermenge<br />

entsprechend der Anwendung exakt dosieren.<br />

Grundsätzlich gilt: Die Bandagenoberfläche soll befeuchtet<br />

sein aber nicht nass. Darum ist eine gute<br />

Sicht auf die Bandagenoberfläche wichtig.<br />

Berieselungsschalter Mischgutsorte Erläuterung<br />

Stufe 3 – 5 Asphaltbeton Asphalt ° C<br />

( 100 – 140 )<br />

Stufe 5 – 8 Splittmastixasphalt Asphalt ° C ( > 150)<br />

Stufe 12 - Dauerberieselung<br />

Abb. 30 Orientierungswerte zur Vorwahl der Berieselungsstufe<br />

Hinweis:<br />

Die Stufe 12 des Berieselungsschalters wird vor<br />

Arbeitsbeginn bei Stillstand der Walze zur Funktionsprüfung<br />

verwendet. Beim Einsatz der Walze wird<br />

sie lediglich verwendet, um kurzfristig eine schnelle<br />

Benetzung der Bandagenoberfläche zu erreichen.<br />

15<br />

4


4.3 Fahrstufenschalter<br />

Abb. 31 Fahrstufenwahl BW 174 AD<br />

Abb. 32 Fahrstufenwahl BW 161 AD-4<br />

Abb. 33 Option: Geschwindigkeitsanzeige<br />

16<br />

4<br />

5<br />

3<br />

6 7<br />

4<br />

8<br />

5 9<br />

3 2<br />

6 10<br />

2<br />

1<br />

7<br />

11<br />

1<br />

12<br />

0<br />

8<br />

13<br />

mph<br />

km/h<br />

Die Kontrolle der Walz- und Transportgeschwindigkeit<br />

geschieht bei den Tandemwalzen mit Hilfe des<br />

Fahrhebels und bei den Gummiradwalzen über das<br />

Gaspedal. Je nach Walzentyp kann die gewünschte<br />

Endgeschwindigkeit mit einem entsprechenden<br />

Stufenschalter eingestellt werden.<br />

Bei den schemelgelenkten Walzen ist die maximale<br />

Geschwindigkeit in 24 Stufen über einen Schalter<br />

vorwählbar. Diese wird dann bei extremer Auslenkung<br />

des Fahrhebels (vorwärts / rückwärts) erreicht<br />

und garantiert somit eine gleichmäßig gute Verdichtungsarbeit.<br />

Bei den schweren knickgelenkten Walzen (ab BW 161<br />

AD) kann die Geschwindigkeit grundsätzlich in zwei Stufen<br />

von Arbeitsgeschwindigkeit auf Transportgeschwindigkeit<br />

umgestellt werden. Dies ermöglicht eine bessere Anpassung<br />

der Fahrantriebshydraulik an die Baustellensituation.<br />

Eine analoge Anzeige der Geschwindigkeit ist als<br />

(Option) lieferbar. Bei den Walzen mit ASPHALT<br />

MANAGER wird sie serienmäßig über ein digitales<br />

Display (BOP) angezeigt.


4.4 Kantenandrück- und -schneidgeräte<br />

Abb. 34 Kantenandrückgerät<br />

Abb. 35 Konische Rolle<br />

Abb. 36 Schneidscheibe<br />

Alle kleinen Tandemwalzen mit Kantenschneidgerät<br />

(Gewichtsklasse bis 4 t) sind ab Werk mit drei<br />

Werkzeugen ausgerüstet:<br />

a) Andrückrolle mit 45°-Winkel<br />

b) Schneidscheibe<br />

c) Konische Rolle<br />

Bei den großen Tandemwalzen sind optional<br />

Andrückrollen (45° oder 60°-Winkel) und eine Schneidscheibe<br />

lieferbar.<br />

Die freien Ränder von Asphaltschichten sind durch<br />

geeignete Werkzeuge z.B. Kantenandrückrollen anzudrücken.<br />

Durch die besondere Form der konischen Rolle<br />

ist es möglich, Verdichtungsaufgaben unmittel bar<br />

an seitlichen Begrenzungen (z.B. Häuserwände)<br />

auszufüh ren. Da dies gewöhnlich nur mit leichten<br />

Tandemwalzen erfolgt, ist die konische Rolle nur für<br />

Tandemwalzen < 4 t vorgesehen.<br />

Die Schneidscheibe ermöglicht ein sauberes Abschneiden<br />

von Deck schichten im Randbereich und<br />

der Mittelnaht sowie entlang der Bord steinkante /<br />

Rinnenkante.<br />

17<br />

4


Neigung 1:1<br />

45°<br />

Neigung 2:1<br />

ca. 60°<br />

Abb. 37 Andrückrollen und Schneidscheibe<br />

Abb. 38 Andrückrolle mit Neigung 1:1 (45°)<br />

Abb. 39 Die Andrückrolle stellt einen geneigten und glatten<br />

Schichtrand her<br />

18<br />

Der Umgang mit Andrückrolle bzw. Schneidscheibe<br />

erfordert etwas Erfahrung. Grundsätzlich können<br />

die angebauten Werkzeuge vom Fah rerstand aus<br />

bequem bedient wer den. Hierzu ist eine hydraulische<br />

Andrückvorrichtung vorhanden. Je nach Anwendung ist<br />

es erforderlich, den Anschlagpunkt für den Schwenkarm<br />

neu zu justieren (Rol lenposition unterhalb der<br />

Bandage). Bei den Tandemwalzen ist auch eine<br />

Ausrüstung mit zwei Andrückrollen (vorne rechts und<br />

hinten links) möglich.


4.5 Splittstreuer<br />

Abb. 40 BW 154 mit BS 150 - Präzisionsstreuer<br />

Abb. 41 BW 120 mit Anbaustreuer BS 100<br />

und klappbarem Überrollbügel<br />

BOMAG bietet Anbaustreuer mit unterschiedlichem<br />

Fassungs vermögen für Walzen in der Gewichtsklasse<br />

2,5 bis 4 t sowie 7 - 10 t zum exakten Abstreuen<br />

von Splittmaterial auf Asphalt deckschichten. Für die<br />

großen Tandemwalzen stehen Präzisionsstreuer<br />

(BS 150 und BS 180) mit vibrierender Streubohle<br />

- für die leichten Tandemwalzen hydraulisch angetriebene<br />

Walzenstreuer (BS 100 und BS 120) zur<br />

Verfügung. Ziel der Maßnahme ist die Abstumpfung<br />

von Asphaltoberflächen zur Verbesserung der Anfangsgriffigkeit.<br />

Es sind Streubreiten von 1,00 m bis<br />

1,80 m möglich.<br />

Die Streumenge kann bei konstanter Arbeitsgeschwindigkeit<br />

durch Variation des Behälterschwenkwinkels<br />

verändert wer den. Der Behälter<br />

selbst lässt sich nach Lösen einer hydrauli schen<br />

Schnellkupplung in kurzer Zeit von der Walze entfernen.<br />

Die Befüllung des Behälters auf der Baustelle<br />

erfolgt problem los mit einem Radlader.<br />

Die Anbaustreuer BS 100 bzw. BS 120 sind hydraulisch<br />

an getriebene Walzenstreuer zum Anbau an kleine<br />

Tandemwal zen in der 2,5 - 4t Klasse.<br />

19<br />

4


4.6 ROPS - Überrollbügel<br />

Abb. 42 Knickgelenkte Walze mit ROPS/FOPS<br />

4.7 Arbeitsbeleuchtung<br />

Abb. 43 Tandemwalze mit<br />

230 V-Elektroanschluss<br />

20<br />

Alle kleinen Tandemwalzen können optional mit einem<br />

Überrollbügel (starr oder klappbar) ausgestattet werden.<br />

Alle großen Walzen sind entweder mit einer<br />

ROPS* - Kabine (Standard in Ländern der EU) oder<br />

mit ROPS-FOPS** (mit Schutz gegen herabfallende<br />

Gegenstände) lieferbar.<br />

*ROPS = Roll Over Protection Structure<br />

**FOPS = Falling Object Protection Structure<br />

Für die großflächige Ausleuchtung von Nachtbaustellen<br />

gibt es die Möglichkeit, BOMAG-Walzen mit einem<br />

230 V - Stroman schluss auszurüsten. Ein Ballon mit<br />

sehr hellen Halogenlampen (2 kW) ermöglicht dann<br />

die gleichmäßige Ausleuchtung der Baustelle im<br />

Umfeld der Walze (ca. 500 m 2 ).


5. Technische Daten der Asphaltwalzen<br />

Für die unterschiedlichen Anwendungen im Bereich<br />

der As phaltverdichtung bietet BOMAG optimal abgestimmte<br />

Tandem- und Kombiwalzen in den Gewichtsbereichen<br />

von 1,5 -4 t sowie zwischen 7 - 14 t.<br />

Die nachfolgenden Tabellen geben dem Anwender eine<br />

Ge samtübersicht der wichtigsten Walzenkenndaten in<br />

der jeweili gen Gewichtsklasse.<br />

Kleine Tandemwalzen<br />

Gewichtsklasse t 1,5 - 2,5 3,2 - 4,2<br />

Linienlast kg/cm 8-13 13-15<br />

Arbeitsbreite mm 800-1200 1300-1380<br />

Motorleistung kW 12-25 25-35<br />

Amplitude mm 0,4 - 0,5 0,4-0,5<br />

Frequenz Hz 50-70 45-60<br />

Fliehkraft kN 20-45 25-50<br />

Abb. 44 Kenndaten der kleinen Tandemwalzen<br />

Große Tandemwalzen*<br />

AM AM<br />

Gewichtsklasse t 7-10 + 10-14 +<br />

Linienlast kg/cm 25-30 + 27-32 +<br />

Arbeitsbreite mm 1500-1680 + 2000-2135 +<br />

Motorleistung kW 55-75 + 75-100 +<br />

Amplitude mm 0,3-0,7** 0 - 1,0** 0,35-0,85** 0 - 0,95**<br />

Frequenz Hz 40-60 45 40-60 40-50<br />

Fliehkraft kN 70-90 160-170 85-130 150-250<br />

* Betriebsgewichte mit Kabine AM = ASPHALT MANAGER **wirksame Amplitude<br />

Abb. 45 Kenndaten der großen Tandemwalzen<br />

Für die rein statische Verdichtung hat die Gummiradwalze<br />

wegen ihrer schonenden Knet- und Wal karbeit<br />

der Räder eine besondere Bedeutung.<br />

Gummiradwalzen<br />

Gewichtsklasse t 8-27<br />

Radlast kg 1000-3000<br />

Ballastierung t 5-12<br />

Reifengröße 11.00-20/18 PR<br />

Zahl der Reifen 4 vorne; 4 hinten<br />

Arbeitsbreite mm 2050<br />

Geschwindigkeit km/h 20<br />

Motorleistung kW 75-100<br />

Abb. 46 Kenndaten der Gummiradwalzen<br />

21<br />

5


6. Verdichtungsleistung<br />

Die Flächen- bzw. Mengenleistung der Einbau- und<br />

Verdichtungsmaschinen steht im wechselseitigen<br />

Verhältnis miteinander. Diese beiden Leistungsbereiche<br />

sind deshalb genau aufeinander abgestimmt zu<br />

planen und zu kalkulieren.<br />

Die Einbauflächenleistung richtet sich nach der Einbaubreite,<br />

der Arbeitsgeschwindigkeit und dem<br />

Nutzfaktor des Fertigers. Die Einbaumengenleistung<br />

ergibt sich aus der Einbaumenge des Mischgutes und<br />

der Flächenleistung des Fertigers.<br />

Die Flächen- bzw. Mengenleistung der Verdichtungsmaschinen<br />

wird von der verfügbaren Walz zeit<br />

sowie von Anzahl, Betriebsart, Walzgeschwindigkeit<br />

und Walzbreite der Maschinen beeinflusst. Die<br />

Kombination der einzusetzenden Verdichtungsmaschinen<br />

muss sich zielführend an einer Reihe von<br />

Einflussfaktoren und unterschiedlichen Qualitätskriterien,<br />

wie z.B. ausreichende Verdichtung, ebene<br />

Oberfläche mit Porenschluss, inniger Schichtenverbund,<br />

Nahtverdichtung orientieren.<br />

Abb. 47 Einbauen und Verdichten einer Asphaltdeckschicht mit zwei Fertigern<br />

und fünf Vibrationswalzen (10t). Einbaubreite > 10m; Tagesleistung > 3.000t.<br />

23<br />

6


Die praktische Walzflächenleistung F und Mengenleistung<br />

M einer Walze kann folgendermaßen berechnet<br />

werden:<br />

Darin bedeuten:<br />

F = Walzflächenleistung (m 2 /h)<br />

f = Abminderungsfaktor (0,75)<br />

b eff = effektive Walzbreite (m)<br />

(90% der Bandagenbreite wegen Überlappung)<br />

v = mittlere Walzgeschwindigkeit (km/h)<br />

n = Anzahl der Übergänge<br />

24<br />

F = (m2 f b v 1000<br />

eff<br />

/h)<br />

n<br />

f b v h δ eff A 1000<br />

M = (t/h)<br />

n<br />

Darin bedeuten:<br />

M = Mengenleistung (t/h)<br />

f = Abminderungsfaktor (0,75)<br />

b eff = effektive Walzbreite (m)<br />

(90% der Bandagenbreite wegen Überlappung)<br />

v = mittlere Walzgeschwindigkeit (km/h)<br />

h = Schichtdicke des verdichteten Materials (m)<br />

δ A = Raumdichte des verdichteten Mischguts (t/m 3 )<br />

(δ A ∼ 2,4 - 2,5 t / m 3 )<br />

n = Anzahl der Übergänge<br />

Es werden folgende mittlere Geschwindigkeiten empfohlen:<br />

4 bis 6 km/h zum Andrücken (statisch mit Tandemwalzen)<br />

3 bis 5 km/h zur Hauptverdichtung (statisch mit Tandemwalzen)<br />

3 bis 5 km/h zur Hauptverdichtung (Vibration)<br />

6 bis 8 km/h zum Nachwalzen (Bügeln) (statisch mit Tandemwalzen)<br />

4 bis 8 km/h zur Hauptverdichtung (Gummiradwalze)<br />

10 bis 12 km/h zum Nachwalzen (Gummiradwalze)<br />

Abb. 48 Empfohlene Walzgeschwindigkeiten<br />

Die Anzahl der erforderlichen Walzübergänge<br />

lässt sich im Vor aus nur aufgrund von Erfahrungen<br />

abschätzen oder muss durch Probeverdichtungen<br />

ermittelt werden. Im Einzelfall richtet sich die Anzahl<br />

nach dem Verdichtungswiderstand und der Temperatur<br />

des Mischgutes, der Dicke der Einbauschicht,<br />

der Walz geschwindigkeit, dem Walztyp und der Betriebsart<br />

der Maschi ne.<br />

Für die BOMAG Verdichtungsmaschinen existieren<br />

Erfah rungswerte über die Flächenleistung (m2/h) und<br />

Mengenlei stung (t/h), die in den folgenden Tabellen<br />

zusammengestellt sind.


Gerätetyp Betriebsgewicht Flächenleistung (m 2 /h)<br />

bei einer Schichtdicke<br />

t 2-4 cm 6-8 cm 10-14 cm<br />

1,5-2,5 250-450 200-350 150-300<br />

3,0-4,5 400-800 250-600 250-450<br />

7-9 600-1500 500-900 400-700<br />

10-14 1000-2200 800-1200 600-900<br />

1,5-2,5* 250-450 200-300 150-250<br />

3,0-4,5* 400-800 250-500 250-400<br />

7-10* 600-1500 500-800 400-650<br />

Abb. 49 Praktische Flächenleistung von Verdichtungsgeräten im Asphaltbau<br />

Gerätetyp Betriebsgewicht Mengenleistung (t/h)<br />

bei einer Schichtdicke<br />

t 2-4 cm 6-8 cm 10-14 cm<br />

1,5-2,5 10-40 25-60 40-100<br />

3,0-4,5 20-60 40-90 70-160<br />

7-9 40-100 70-160 120-220<br />

10-14 70-120 100-200 180-280<br />

1,5-2,5* 10-35 20-55 35-90<br />

*Kombiwalze<br />

3,0-4,5* 20-55 35-80 65-140<br />

7-10* 35-100 60-170 90-200<br />

Abb. 50 Praktische Mengenleistung von Verdichtungsgeräten im Asphaltbau<br />

*Kombiwalze<br />

Abb. 51 BW 203 AD auf 16 cm Asphalttragschicht mit einer Verdichtungsleistung von je 250 t/h<br />

25<br />

6


7. Vorbereiten der Verdichtungsgeräte<br />

Um eine qualitativ gute Verdichtungsarbeit zu leisten<br />

ist es nötig, die dazu erforderlichen „Werkzeuge“ optimal<br />

zu pflegen bzw. auf ihre Funktionstüchtigkeit<br />

zu überprüfen. Dazu gehört vor Arbeitsbeginn eine<br />

Prüfung der kompletten Maschine be züglich des<br />

Abb. 52 Wassertankfüllung, Wasserdüsencheck<br />

Aktivitäten vor Arbeitsbeginn:<br />

Wassertanks füllen<br />

Wasserfilter prüfen (bei kalter Witterung<br />

abschrauben, damit die Pumpe leerläuft).<br />

Abb. 53 Kraftstoffvorrat, Motorölcheck<br />

Motorölstand prüfen<br />

Dieselvorrat prüfen<br />

Allgemeiner Funktionstest<br />

(Bremse, Licht, Hupe, Warnblinker)<br />

Motors, der Hydraulik sowie der Berieselung. So mit<br />

werden mögliche Fehler rechtzeitig erkannt, die später<br />

während des Einbaus u.U. zu größeren Problemen<br />

führen könnten.<br />

Düsen prüfen, ggf. reinigen, evtl. erneuern.<br />

Bei Frostgefahr, Berieselungssystem komplett<br />

entleeren; alle Düsen abschrauben.<br />

27<br />

7


Abb. 54 Abstreifer muss anliegen<br />

Abstreifer sollen immer gleichmäßig fest an der Bandage<br />

anliegen.<br />

Funktion und Eigenschaften von Abstreifern:<br />

Gleichmäßige Verteilung des Berieselungswassers<br />

Abstreifen von großen Partikeln<br />

Abb. 55 Empfohlene Reifendrücke<br />

Die Effizienz der Verdichtung hängt bei den Gummiradwalzen<br />

stark vom Reifendruck ab. Der richtige<br />

Druck muss in Abhängig keit von der jeweiligen Radlast<br />

so eingestellt werden, dass die Räder eine ebene<br />

Aufstandsfläche haben.<br />

Die Arbeitsgeschwindigkeiten liegen zwischen 4 und<br />

8 km/h.<br />

28<br />

Abklappbare Abstreifer sind wartungsfrei<br />

Starre Abstreifer müssen regelmäßig geprüft und<br />

gegebenenfalls nachgestellt werden.<br />

t bar<br />

12-15 3-5<br />

18-21 6-7<br />

24-27 6-8<br />

Abb. 56 Druckverteilung und optimale<br />

Reifenaufstandsfl äche


8. Walzschemata<br />

8.1 Verdichten beim Einbau mit einem Fertiger<br />

In Abhängigkeit von der Einbaubreite des Fertigers<br />

werden eine oder mehrere Walzen nebeneinander<br />

eingesetzt. Die jeweiligen Walzbahnen sollten sich um<br />

mind. 15 cm überdecken, damit keine unverdichteten<br />

Streifen stehenbleiben. Dabei sollte jede Walzbahn<br />

möglichst gleich oft überfahren werden, um eine<br />

gleichmäßige Verdichtung über die gesamte Einbaubreite<br />

zu erzielen.<br />

2. Walzfeld 1. Walzfeld<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Abb. 57 Ablauf des Verdichtungsprozesses (mehrere Walzfelder)<br />

Die Walze fährt immer in derselben Walzbahn bis auf<br />

die bereits abgekühlte, tragfähige Fläche zurück und<br />

wird erst dort reversiert. Wenn eine Randeinfassung<br />

vorhanden ist, wird mit der Verdichtung direkt an<br />

der Außenkante begonnen. Zur Verbesserung der<br />

Querebenheit empfiehlt sich, je nach Mischgut,<br />

Vorverdichtung und Schichtdicke die Walzspur hinter<br />

dem Fertiger (1. Walzfeld) mit einem leichten Radius<br />

abzuschließen.<br />

15cm<br />

20-30m 20-30m<br />

≅ 60m<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Abb. 58 BW 154 AP beim Verdichten einer<br />

Deckschicht mit Randeinfassung<br />

29<br />

8


8.2 Verdichten beim Einbau mit zwei Fertigern<br />

30<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Abb. 59 Walzkonzept mit 2 Fertigern<br />

15-30cm<br />

Beim Einbau mit gestaffelt fahrenden Fertigern (heiß<br />

an heiß), sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt die<br />

Naht verdichtet werden. Hierzu verdichten die Walzen,<br />

z.B. im rechten Feld, von den Außenrändern zur Mitte<br />

hin. Im linken Feld wird sofort die Naht bearbeitet.<br />

15-30cm<br />

8.3 Verdichten von Asphalt nur mit Tandemwalzen<br />

Abb. 60 Walzkonzept mit Tandemwalze<br />

Grundsäzlich können sämtliche Mischgutarten<br />

(Trag-, Binder- und Deckschichten) mit Tandemvibrationswalzen<br />

verdichtet werden. Eine Gummiradwalze<br />

ist nicht zwingend erforderlich. Es gilt ein hohes<br />

Temperaturniveau auszunutzen (ca. 140 - 160° C). Die<br />

Zahl der Walzübergänge mit Vibration ist abhängig<br />

≅ 50-60m<br />

15cm<br />

Dabei wird eine Überlappung von 15 cm mit dem<br />

rechten Feld hergestellt. Auf diese Weise wird eine<br />

intensive und dichte Verbindung der beiden Bahnen<br />

erzwun gen.<br />

6 m<br />

von der Lagenstärke, der Linienlast und den<br />

Witterungsbedingungen. Je nach Standffestigkeit<br />

und Vorverdichtung des Mischguts ist es sinnvoll,<br />

zunächst mit statischer Verdichtung zu beginnen,<br />

um anschließend die Hauptverdichtung mit Vibration<br />

durchzuführen.


8.4 Verdichten von Asphalt mit Gummirad- und Tandemwalze<br />

Abb. 61 Walzkonzept mit Gummirad- und Tandemwalzen<br />

Kritische, schiebeempfindliche Mischgutarten wie sie<br />

bei Binder- und Tragschichten oder Tragdeckschichten<br />

vorkommen können, werden zunächst mit Gummiradwalzen<br />

vorverdichtet. Hierbei bewirken die Räder<br />

eine vorteilhafte Knet- und Walkwirkung ohne<br />

die Gefahr des Schiebens oder Aufreißens. Die<br />

abschließende Verdichtung erfolgt in der Regel mit<br />

einer Tandemwalze (7 - 10t).<br />

≅ 50-60m<br />

8.5 Verdichten von Asphaltbelägen mit Dachprofi l<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Abb. 63 Verdichten eines Dachprofi ls<br />

Auf Verkehrsflächen mit Dachprofil soll die Längsnaht<br />

so verdichtet werden, dass ein geschlossener,<br />

höhengleicher Anschluss entsteht. Dies setzt eine<br />

gewisse Er fahrung und Sorgfalt des Walzenfahrers<br />

voraus.<br />

Abb. 62 Vorverdichtung, Gummiradwalze BW 24 RH<br />

�<br />

� � �<br />

Abb. 64 Hauptverdichtung, BW 174 AD<br />

6 m<br />

31<br />

8


8.6 Verdichten von Kurven<br />

Abb. 65 Kurvenfahrt mit knickgelenkten Walzen Abb. 66 Kurvenfahrt bei Schemellenkung<br />

8.7 Verdichten von Nähten und Anschlüssen<br />

32<br />

beide Bandagen geteilt<br />

Beim Verdichten des Fahrbahnrandes sollte bei<br />

knickgelenkten Walzen mit Hundegang gefahren<br />

werden. Somit kann sich der Walzenfahrer bei<br />

der Bearbeitung des Randes auf eine Ban dage<br />

konzentrieren.<br />

5-20cm<br />

Abb. 68 Längsnaht ohne Verkehr<br />

5-20cm<br />

Quernaht = heißer Asphalt = kalter Asphalt Längsnaht = heißer Asphalt = kalter Asphalt<br />

Abb. 67 Quernaht ohne Verkehr<br />

Um Quernähte quer zur Einbaurichtung abzuwalzen,<br />

fährt die Walze mit nur 5-20 cm der Bandage auf<br />

dem heißen, unverdichteten Belag und versetzt nach<br />

und nach ganz auf den heißen Belag. Da der Manövrierraum<br />

meist beschränkt ist, ist ein kleines,<br />

wendiges Verdich tungsgerät hierfür besonders geeignet.<br />

Falls der Manövrierraum nicht ausreicht, kann<br />

die Quernaht auch schräg zur Einbaurichtung abgewalzt<br />

werden oder gar schräg angelegt werden.<br />

beide Bandagen geteilt<br />

- Quernähte - Längsnähte<br />

Bei der Bearbeitung einer Längsnaht (ohne<br />

Gegenverkehr) wird bis ca. 20 cm des heißen<br />

Mischguts verdichtet. Der Rest der Bandage rollt<br />

über das kalte, standfeste Material. Damit wird ein<br />

geschlossener, höhengleicher Anschluss ohne<br />

Verdrückungen gewährleistet.


�<br />

Abb. 69 Längsnaht unter Verkehr<br />

�<br />

�<br />

Längsnaht = heißer Asphalt = kalter Asphalt<br />

8.8 Abstumpfung von Deckschichten<br />

Die Griffigkeit von Asphalt-Deckschichten ist ein<br />

wichtiger Fak tor im Rahmen der allgemeinen Verkehrssicherheit.<br />

Mit Einfüh rung der ZTV Asphalt<br />

StB-01 wurden die Anforderungen an die Griffigkeit<br />

zum Zeitpunkt der Abnahme bis zum Ablauf der<br />

Gewährleistung zahlenmäßig festgelegt und sind seit<br />

01.01. 2002 in Deutschland fester Bestandteil von<br />

Bauverträgen. Die Anforderungen gelten für Straßen<br />

der Bauklassen SV und l bis VI.<br />

Auf die richtige Streutechnik kommt es an:<br />

Die Griffigkeit ist eine Eigenschaft von Straßenoberflächen,<br />

die wesentlich durch Mischgutkonzeption<br />

und Einbautechnik be stimmt wird. Die Anfangsgriffigkeit<br />

wird entscheidend durch den Einbau<br />

- also richtiges Walzen und Abstreuen beeinflusst.<br />

15-cm<br />

Im Falle einer Längsnaht (mit Gegenverkehr) gilt das<br />

Walzschema 1-3. Hierdurch wird eine solide, standfeste<br />

Basis ge walzt, auf der die Walze abschließend die<br />

Längsnaht verdich tet.<br />

Abb. 70 Verdichten einer Längsnaht<br />

Streumaterial:<br />

Normalerweise wird Edelbrechsand oder Edelsplitt<br />

(roh oder bindemittelumhüllt) verwendet. Das Material<br />

sollte nur trocken und entstaubt verwendet werden.<br />

Streumenge:<br />

Diese wird u.a. von der Korngröße der Deckschicht<br />

bestimmt und liegt allgemein im Bereich von 0,5 bis<br />

1,0 kg/m2 , bei Korngröße 1 / 3 mm (für Deckschicht bis<br />

0 / 8 mm) 1,0 bis 2,0 kg/m2, bei Korngröße 2 / 5 mm<br />

(für Deckschicht > 0 / 8 mm)<br />

Zeitpunkt:<br />

Das Streumaterial soll auf die Oberfläche der noch<br />

heißen Deckschicht aufgebracht werden und zwar so<br />

frühzeitig, dass es durch Walzen eingedrückt werden<br />

kann. Dies sollte frühe stens nach dem 2. Walzübergang<br />

geschehen.<br />

33<br />

8


Abb. 71 BW 174 AP mit Präzisionsstreuer BS 180 Abb. 73 Streumenge: Gleichmäßig, exakt<br />

Zur Abstumpfung von Asphaltoberflächen ist eine<br />

gleichmäßige und präzise Streutechnik erforderlich.<br />

BOMAG liefert hierzu seit Jahren den bewährten und<br />

patentierten Präzisionsstreuer BS 180, zum Anbau<br />

an Tandemwalzen in der Klasse von 7 – 10 t. Das<br />

Streumaterial wird über eine Vibrationsbohle (unterhalb<br />

des Behälters) gleichmäßig über die volle Walzbreite<br />

verteilt. Bei konstanter Einbaugeschwindigkeit der<br />

Walze von ca. 4-6 km/h ist eine exzellente und<br />

reproduzierbare Streuqualität erzielbar.<br />

Zusätzlicher Vorteil: Durch die gleichmäßige, gute<br />

Verteilung des Streumaterials ist - abweichend von den<br />

o. g. Richtwerten - oft eine deutlich kleinere Streumenge<br />

(600 – 800 g/m²) erforderlich. Der Behälter ist optional<br />

auch seitlich verschiebbar.<br />

Abb. 72 Streubehälter seitlich versetzbar Abb. 74 Streumengenregulierung<br />

34<br />

Zur erstmaligen Bestimmung der Streumenge<br />

je m² wird das abgestreute Material von einer<br />

Versuchsstrecke gewogen. Hierzu wird das Streugut<br />

einer Referenzfläche (1 m²) aufgekehrt und gewogen.<br />

Die Streumenge hängt von der Neigung<br />

des Behälters (siehe Winkelskala am Behälter)<br />

und einer konstanten Geschwindigkeit der Walze<br />

(ca. 4-6 km/h) ab.<br />

Bei konstanter Arbeitsgeschwindigkeit kann die<br />

Streumenge durch Schwenken des Behälters<br />

verändert werden.


9. Verdichtungs- und Einsatzfehler<br />

In der Praxis kommt es immer wieder zu Problemen<br />

beim Walzen von Asphaltschichten, die auf unterschiedliche<br />

Ursachen zurückgeführt werden können.<br />

Abb. 75 Schieben des Mischguts vor der Bandage<br />

Schieben des Mischguts vor der Bandage<br />

Die Walze schiebt eine Bugwelle vor sich her.<br />

Mögliche Ursachen sind:<br />

Zu schwere Walze (hohe Linienlast) bei zu kleinem<br />

Bandagendurchmesser<br />

Nicht standfestes Mischgut wird zu früh<br />

bei zu hoher Temperatur verdichtet.<br />

Empfehlung:<br />

Leichtere Walze verwenden<br />

Vorverdichtung durch Gummiradwalze oder<br />

Kombiwalze<br />

Später mit Verdichtung beginnen bei reduzierter<br />

Mischguttemperatur<br />

Abb. 76 Ankleben des Mischguts an der Bandage<br />

Ankleben des Mischguts an der Bandage<br />

Mögliche Ursachen sind:<br />

Das Mischgut wird bei hoher Temperatur verdichtet<br />

Die Bandagen sind nicht ausreichend berieselt.<br />

Empfehlung:<br />

Zu Beginn der Verdichtung kurzzeitig auf<br />

Dauerberieselung (Stufe 12) stellen, damit die<br />

Bandagen rundum feucht werden.<br />

Abb. 77 Aufwölbungen neben der Bandage<br />

Aufwölbungen neben der Bandage<br />

Folgende Ursachen sind möglich:<br />

Zu geringe Vorverdichtung<br />

Zu heißes Mischgut.<br />

Falsche Zusammensetzung des Mischguts<br />

35<br />

9


Abb. 78 Querrisse hinter der Bandage Abb. 79 Längsrisse<br />

Querrisse<br />

Querrisse gehen meist nicht sehr tief.<br />

Mögliche Ursachen sind:<br />

Geringe Fertiger-Vorverdichtung<br />

Zu früher Einsatz von zu schweren Walzen<br />

Nach dem Einbau dicker Lagen wird zu lange gewartet<br />

(die Oberfläche ist abgekühlt, die Kernzone zu<br />

heiß, die Walze drückt die Schale durch).<br />

Die Maschine verschiebt das eingebaute Material<br />

auf der Unterlage (Unterlage nicht sauber oder<br />

schlecht angespritzt).<br />

Die Asphaltoberfläche wird „abgeschreckt“ (Wind,<br />

Regen, zuviel Berieselungswasser).<br />

In Steigungen wird bei großer Einbaudicke verdichtet<br />

(Schubkräfte der Walze können nicht aufgenommen<br />

werden).<br />

Es werden sogenannte kurze Mischungen verwendet<br />

(viel und schlecht gestufter Natursand, wenig<br />

Bitumen).<br />

Schicht wird überverdichtet.<br />

Entmischungserscheinungen durch fehlerhafte<br />

Mischgutverteilung.<br />

Längsrisse<br />

Längsrisse gehen durch die gesamte Schicht.<br />

Die häufigsten Ursachen sind:<br />

Fehler in der Unterlage<br />

Abscheren des Mischgutes unter schwerer Walze<br />

(Einbau in dicker Lage, schwere Walze muss lange<br />

warten, die Oberfläche kühlt ab und bildet bei<br />

heißer Kernzone eine Schale, beim Walzen schert<br />

das Mischgut ab).<br />

Zu geringe Vorverdichtung.<br />

36<br />

Schicht wird überverdichtet.<br />

Ungenügende Standfestigkeit des Mischgutes<br />

aufgrund seiner Zusammensetzung (insbesondere bei<br />

hohen Anteilen an Natursand)<br />

Zu hohe Temperatur des Asphaltmischgutes.<br />

Mangelhafter Schichtenverbund.<br />

Zu hoher Bindemittelgehalt des Mischgutes.<br />

Entmischungserscheinungen durch fehlerhafte<br />

Mischgutverteilung.<br />

Abb. 80 Quer- und Längsrisse<br />

infolge Einsatz zu schwerer Walze


10. Grundregeln für das Verdichten<br />

Bei der Asphaltverdichtung gelten hohe Qualitätsanforderungen.<br />

Sie sind darauf ausgerichtet, eine<br />

entsprechend der Beanspruchung tragfähige und<br />

verschleißfeste Befestigung zu erreichen. Gleichfalls<br />

sind Mindestwerte hinsichtlich Ebenheit und dauerhafter<br />

1. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit der Verdichtungsarbeit begin nen. Dies gilt auch für den Einsatz<br />

schwerer Walzen, die unmittelbar hinter dem Fertiger laufen. Die vom Fertiger vorgegebene Ebenheit<br />

darf jedoch nicht zerstört werden.<br />

2. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit dem Kantenandrücken begin nen, so dass das Mischgut noch<br />

verformungsfähig ist.<br />

3. Um ein Ankleben des Mischgutes zu verhindern, müssen Bandage und Reifen ausreichend mit Wasser<br />

berieselt werden. Sie sollen feucht, aber nicht zu nass sein.<br />

Das Berieselungswasser wird unter Wärmeverlusten vom heißen Mischgut verdampft und verkürzt so die<br />

verfügbare Verdichtungs zeit. Berieselung mit Intervallschaltung verringert die benötigte Wassermenge<br />

ebenso wie der Zusatz von Entspannungsmittel zum Berieselungswasser.<br />

4. Sanft anfahren und nie ruckartig reversieren.<br />

5. Niemals im Stand vibrieren, um Wellenbildung zu vermeiden.<br />

6. Vibration erst während der Fahrt einschalten, beim Reversieren rechtzeitig vor dem Wendepunkt<br />

ausschalten (oder Vibrationsauto matik benutzen).<br />

7. Bei quergeneigter Einbaubahn immer am tiefer liegenden Rand mit der Verdichtung beginnen und zum<br />

höher liegenden Rand verset zen. Auf diese Weise schafft sich die Walze mit dem verdichteten Mischgut<br />

ein Widerlager, gegen das sie sich abstützen kann.<br />

8. Versetzen und Lenken der Walze nach Möglichkeit nur auf bereits verdichtetem Material, um<br />

Verdrückungen zu vermeiden.<br />

9. Niemals auf noch heißem Mischgut mit der Walze stehen bleiben, weil die Walze die Schicht verformen<br />

könnte.<br />

10. Walze immer schräg zur Einbaurichtung abstellen, um evtl. Eindrückungen wieder ausbügeln zu<br />

können.<br />

Abb. 81 Grundregeln der Asphaltverdichtung<br />

Griffigkeit der Oberflächen zu erfüllen. Der Walzenfahrer<br />

selbst kann diese Qualitätsmerkmale mit beeinflussen,<br />

indem er einige grundsätzliche Regeln beachtet.<br />

37<br />

10


11. Verdichtungsmess- und Dokumentationssysteme<br />

ASPHALT MANAGER Walzen regeln die erforderliche<br />

Verdichtungsenergie automatisch, indem die wirksame<br />

Amplitude an die Gegebenheiten angepasst wird.<br />

Gleichzeitig wird kontinuierlich das Steifigkeitsmodul<br />

EViB (MN//m²) ermittelt sowie die Asphaltoberflächentemperatur<br />

mittels Infrarotsensor gemessen.<br />

Beide Informationen werden auf dem<br />

BOMAG Operation Panel (BOP) angezeigt. Hierdurch<br />

lässt sich die Verdichtungszunahme gut verfolgen.<br />

Abb. 82 Asphalt Manager mit<br />

Verdichtungsmesssystem<br />

E VIB [MN/m 2]<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

240<br />

Gleichmäßige Steifigkeit der Schichtunterlage<br />

vorausgesetzt und einer Verdichtungstemperatur<br />

im Bereich >100 °C, lassen sich auf der Baustelle<br />

durch Vergleichsmessungen gute Korrelationen<br />

zwischen Dichte und E VIB ermitteln.<br />

Die Erfahrungen zeigen, dass die walzenintegrierte<br />

Messtechnik die Verdichtungsqualität von Asphaltschichten<br />

fördert.<br />

Abb. 83 Dichtemessung mit Isotopensonde<br />

zum Vergleich mit E VIB<br />

Korrelation E VIB - Verdichtungsgrad, A 65, SMA 0/8 S, BW 174<br />

220<br />

90 92 94 96 98 100<br />

Verdichtungsgrad [%]<br />

Abb. 84 Beispiel einer Korrelation zwischen Verdichtungsgrad und E VIB<br />

y = 6,6224x - 334,18<br />

R 2 = 0,5724<br />

39<br />

11


Kraftstufenschalter<br />

Im Automatikbetrieb können die maximale Verdichtungskraft<br />

und die Tiefenwirkung begrenzt werden.<br />

Es stehen 3 Stufen zur Verfügung. Die Begrenzung ist<br />

dann vorteilhaft, wenn unterhalb der zu verdichtenden<br />

Schicht der Straßenkörper nicht standfest ist.<br />

Temperaturanzeige<br />

Die Temperatur wird als Asphaltoberflächentemperatur<br />

kontinuierlich erfasst. Die Mischguttemperatur im Kern<br />

der Schicht ist je nach Schichtstärke, Außentemperatur<br />

und Windstärke bis zu 40° C höher. Die Verdichtung<br />

sollte bei einer Oberflächentemperatur von 80° C<br />

abgeschlossen sein.<br />

40<br />

nur im Menue<br />

Sonderfunktionen<br />

belegt<br />

nur im Menue<br />

Sonderfunktionen<br />

belegt<br />

Anzeige Schwingrichtung<br />

bzw.<br />

Amplitudenstufe<br />

im Handbetrieb<br />

E Anzeige<br />

VIB<br />

Amplitudenanzeige<br />

Geschwindigkeitsanzeige<br />

Sollwertvorgabe<br />

F9 F10 bzw. P1<br />

Amplitudenwahl<br />

bei Handbetrieb<br />

F12<br />

Betriebsart<br />

Automatik<br />

F11<br />

Betriebsart Hand<br />

Abb. 85 BOMAG Operation Panel (BOP)<br />

Anzeige Kraftstufe<br />

Escape<br />

F13, F14 bzw. P3<br />

Kraftstufenschalter für Automatikbetrieb<br />

Temperaturanzeige Asphaltoberfl äche<br />

wird der Sollwert überschritten, schlägt<br />

die E Anzeige von gelb auf grün um.<br />

VIB<br />

Wird nur eingesetzt, wenn die Maschine<br />

mit Drucker ausgestattet ist und eine<br />

Messung dokumentiert werden soll.<br />

F5 - Messung starten<br />

F6 - Messung stoppen<br />

F7 - Messschrieb drucken<br />

F8 - Messung löschen<br />

(bei Bahnwechsel<br />

gelb leichtes Springen<br />

rot starkes Springen<br />

Menue Sonderfunktionen für<br />

Sprach- und Serviceeinstellungen


Abb. 86 Asphalt Manager mit BCM 05<br />

Zur Aufzeichnung aller Daten können die ASPHALT<br />

MANAGER Walzen mit dem Dokumentationssystem<br />

BCM 05 und einem GPS System ausgerüstet werden.<br />

Auf größeren Maßnahmen können somit die Steifigkeitswerte<br />

E VIB (MN/m²), die Oberflächentemperaturen<br />

des Asphalts während der Verdichtung, die Einsatzwerte<br />

der Walze (Frequenz, Amplitude, Geschwindigkeit),<br />

die Position des Verdichtungsgerätes und die Zahl der<br />

Übergänge lückenlos dokumentiert werden.<br />

Abb. 87 Flächendeckende Asphaltverdichtung<br />

FDAV<br />

Zur Anwendung einer satellitengestützten flächendeckenden<br />

Verdichtung auf Asphalt (FDAV) sind folgende<br />

Module erforderlich:<br />

BCM 05 Display mit BCM 05 mobile Software<br />

BCM05 office Software<br />

BCM 05 Positioning Software<br />

GPS-System<br />

Die Datenübertragung vom BCM 05 zum Baubüro<br />

erfolgt per USB-Speicherstick. Hier werden die Daten mit<br />

dem BCM 05 Office Programmmodul ausgewertet und<br />

verwaltet.<br />

Abb. 88 BW 174 AM mit BCM 05 und GPS<br />

Abb. 89 FDAV-Dokumentation der Messwerte<br />

und der Übergänge<br />

41<br />

11


12. Anhang<br />

A1 Straßenbauklassen<br />

Die Gesamtdicke des Straßenoberbaus sowie die<br />

Abstufung der einzelnen Schichten nach Art und Dicke<br />

werden entsprechend der Verkehrsbelastung nach<br />

Bauklassen unterteilt. Der geeignete Straßenaufbau<br />

wird in Deutschland aus Tafeln mit standardisierten<br />

Bauklasse SV I II III IV V VI<br />

Äquival. 10-t Achsübergänge in Mio > 32 > 10 - 32 > 3 - 10 > 0,8 - 3 > 0,3 - 0,8 > 0,1 - 0,3 < 0,1<br />

Dicke d. frostsich. Oberbaues 55 65 75 85 55 65 75 85 55 65 75 85 45 55 65 75 45 55 65 75 35 45 55 65 35 45 55 65<br />

Asphalttragschicht auf Frostschutzschicht<br />

Deckschicht<br />

Binderschicht<br />

Asphalttragschicht<br />

Frostschutzschicht<br />

Dicke der Frostschutzschicht - 31 41 51 25 35 45 55 29 39 49 59 - 33 43 53 27 37 47 57 21 31 41 51 25 35 45 55<br />

Abb. 90 Beispiele für den Straßenbau mit Asphaltbefestigung nach RStO<br />

A2 Mischgutsorten und Schichtdicken<br />

Bei der Bemessung von Asphaltschichten ist das<br />

Verhältnis von Schichtdicke und Größtkorn zu berücksichtigen.<br />

Erfahrungs gemäß sollte hier die<br />

Schichtdicke etwa 3-4 mal so groß sein, wie das in der<br />

Asphaltschicht verwendete Größtkorn. Ansonsten sind<br />

Schicht Mischgutarten und Sorten Schichtdicke nach<br />

ZTV Asphalt-StB*<br />

bzw. ZTVT-StB [cm]<br />

Abb. 91 Asphaltmischgutarten und die entsprechenden Schichtdicken<br />

Verkehrsflächenbefestigungen nach bestimmten<br />

Kriterien ausgewählt. Diese Tafeln sind in den<br />

„Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues<br />

von Verkehrsflächen“ (aktuell RStO-01*) enthalten.<br />

negative Eigenschaften hinsichtlich Verdichtbarkeit<br />

oder Verformungsbeständigkeit zu erwarten. Grundsätzlich<br />

regelt sich die Schichtdicke nach den ZTV<br />

Asphalt StB* und RstO*.<br />

*Deutsche Regelwerke<br />

Empfohlene Schichtdicke<br />

für Leistungsbeschreibungen<br />

[cm]<br />

Asphaltdeckschichten Asphaltbeton 0/5 2,0 bis 3,0 2,0<br />

Asphaltbeton 0/8 3,0 bis 4,0 3,0<br />

Asphaltbeton 0/11 3,5 bis 4,5 4,0<br />

Asphaltbeton 0/11S 4,0 bis 5,0 4,0<br />

Asphaltbeton 0/16S 5,0 bis 6,0 5,0<br />

Splittmastixasphalt 0/5 2,0 bis 3,0 2,0<br />

Splitmastixasphalt 0/8 2,0 bis 4,0 3,0<br />

Splittmastixasphalt 0/8S 3,0 bis 4,0 3,5<br />

Splittmastixasphalt 0/11S 3,5 bis 4,0 4,0<br />

Gussasphalt 0/5 2,0 bis 3,0 2,0<br />

Gussasphalt 0/5 2,5 bis 3,5 2,5<br />

Gussasphalt 0/11 3,5 bis 4,0 3,5<br />

Gussasphalt 0/11S 3,5 bis 4,0 3,5<br />

Asphaltbinderschichten Asphaltbinder 0/11 nur für Profi lausgleich -<br />

Asphaltbinder 0/16 4,0 bis 8,5 5,0<br />

Asphaltbinder 0/16S 5,0 bis 8,5 6,0<br />

Asphaltbinder 0/22S 7,0 bis 10,0 8,0<br />

Asphalttragschichten Mischgutsorte 0/22 >8,0 >8,0<br />

Mischgutsorte 0/32 >8,0 >8,0<br />

43<br />

12


A3 Asphalttragschicht<br />

Beim Straßenneubau wird die Asphalttragschicht<br />

(einlagig oder mehrlagig) auf die ungebundene<br />

Frostschutzschicht (Kies- oder Schotterschicht) des<br />

Oberbaus verlegt. Sie besteht meistens aus einer<br />

Mischung grobkörnigen Materials (0/32 mm oder 0/22<br />

mm) mit Zuschlagstoffen und Bitumen.<br />

44<br />

Mischgutart<br />

Körnung Körnung<br />

> 2 mm<br />

Körnung<br />

< 0,09<br />

mm<br />

Überkorn<br />

höchstens<br />

Tragschichten haben die Funktion der Lastverteilung;<br />

sie sollen besonders standfest sein und müssen<br />

profilgerecht eingebaut werden. Sie sollen außerdem<br />

den Unterbau gegen Feuchtigkeit (Niederschläge)<br />

schützen.<br />

Mindest-<br />

Bindemittelgehalt*<br />

Marshallstabilität<br />

bei 60°C<br />

mind. **<br />

Marshallfl<br />

ießwert**<br />

Hohlraumgehalt<br />

mm Gew.-% Gew.-% Gew.-% Gew.-% kN mm Vol.-%<br />

1 2 3 4 6 7 8 9 10<br />

AO 0/2 bis 0/32 0 bis 80 2 bis 20 20 3,3 2,0 1,5 bis 4,0 4,0 bis 20,0<br />

A 0/2 bis 0/32 0 bis 35 4 bis 20 10 4,3 3,0 1,5 bis 4,0 4,0 bis 14,0<br />

B 0/22; 0/32 über 35<br />

bis 60<br />

C 0/22; 0/32 über 60<br />

bis 80<br />

3 bis 12 10 3,9 4,0 1,5 bis 4,0 4,0 bis 12,0<br />

3 bis 10 10 3,6 5,0 1,5 bis 4,0 4,0 bis 10,0<br />

CS 0/22; 0/32 über 60 3 bis 10 10 3,6 8,0 1,5 bis 5,0 5,0 bis 10,<br />

bis 80<br />

Erläuterungen<br />

1) Mischgutart AO nur für Asphaltoberbau<br />

2) Mischgutart A nur für untere Tragschichtlage<br />

3) Mischgutart CS für Bauklasse SV und Verkehrsflächen mit besonderer Beanspruchung:<br />

mindestens 60% gebrochenes Korn über 2 mm, Verhältnis Brechsand zu Natursand mindestens 1:1<br />

4) Mischgutarten B, C, CS bei allen anderen Befestigungen bzw. Bauklassen möglich (B eingeschränkt)<br />

5) *Straßenbaubitumen<br />

6) **Ermittlung an Marshall-Probekörpern<br />

Abb. 92 Zusammensetzung und Eigenschaften von Asphalttragschichten<br />

A4 Asphaltbinderschicht<br />

Die Binderschicht wird bei stärker belasteten Straßen<br />

(ab Bauklasse lll) meistens einlagig auf die bereits<br />

angespritzte Tragschicht ver legt. Wie der Name sagt,<br />

verbindet diese Schicht die Trag- und Deckschicht<br />

miteinander; sie erfüllt somit die Funktion einer<br />

Ausgleichs schicht zur Optimierung der Ebenheit.<br />

Außerdem übernimmt die Binderschicht einen großen<br />

Anteil der Schubspannungen des Verkehrs. Die<br />

Körnung des Mischguts liegt im Bereich von 0/11 bis<br />

0/22 mm).<br />

Typische Anwendungen sind hoch beanspruchte<br />

Verkehrsflä chen. Mischgutsorten für Asphaltbinderschichten<br />

müssen eine möglichst hohe und<br />

dauerhafte Verformungsbeständigkeit aufweisen.<br />

Hierzu werden besonders kantenfeste Edelsplitte<br />

verwendet. Das Mischgut hat einen hohen Grobkorn-<br />

und Brechsandanteil und neigt daher beim Transport<br />

zur Baustelle und beim Einbau mit dem Fertiger zur<br />

Entmischung. Asphaltbinder erfordert allgemein ein<br />

hohes Verdichtungsniveau.


0/22 S 0/16 S 0/16 0/11<br />

Mineralstoffe Edelsplitt, Edelbrechsand, Edelsplitt, Edelbrechsand,<br />

Gesteinsmehl Natursand, Gesteinsmehl<br />

Körnung mm 0/22 0/16 0/16 0/11<br />

Kornanteil < 0,09 mm Gew.-% 4 bis 8 4 bis 8 3 bis 9 3 bis 9<br />

Kornanteil > 2 mm Gew.-% 70 bis 80 70 bis 75 60 bis 75 50 bis 70<br />

Kornanteil > 8 mm Gew.-% - - - > 20<br />

Kornanteil > 11,2 mm Gew.-% - > 25 > 20 < 10<br />

Kornanteil > 16 mm Gew.-% > 25 < 10 < 10 -<br />

Kornanteil > 22,4 mm Gew.-% < 10 - - -<br />

Brechsand-Natursand-Verhältnis 1:0 1:0 > 1:1 > 1:1<br />

Bindemittel<br />

Bindemittelsorte (50/70) 2 ), (50/70) 2 ), 50/70, 50/70,<br />

30/45 30/45 70/100 70/100<br />

PmB 45 PmB 45 (30/45) 2 )<br />

Bindemittelgehalt Gew.-% 4,0 bis 5,0 4,2 bis 5,5 4,0 bis 6,0 4,5 bis 6,5<br />

Mischgut<br />

Marshall-Probekörper:<br />

Hohlraumgehalt Vol.-% 5,0 bis 7,0 4,0 bis 7,0 3,0 bis 7,0 3,0 bis 7,0<br />

Verdichtungstemperatur °C 135 + 5 135 + 5 135 + 5 135 + 5<br />

Schicht<br />

Einbaudicke cm 7,0 bis 10,0 5,0 bis 8,5 4,0 bis 8,5 nur zum Profi lausoder<br />

gleich, nicht für<br />

Einbaugewicht kg/m 2 170 bis 250 125 bis 210 95 bis 210 Klassen SV. I bis<br />

III u. Verkehrsfl ächen<br />

mit besonderen<br />

Beanspruchungen<br />

Verdichtungsgrad % > 97 > 97 > 97 > 96<br />

bei Dicken bis > 3 cm<br />

2) Nur in besonderen Fällen<br />

Abb. 93 Zusammensetzung und Eigenschaften von Asphaltbinderschichten<br />

A5 Asphaltdeckschichten<br />

Die Deckschicht ist der oberste Teil der Asphaltstraßenbefestigung.<br />

Sie muss daher ausreichend<br />

dicht und verformungsbeständig sein. Unter Verkehrsbelastung<br />

muss die Oberfläche eben und dauerhaft<br />

griffig bleiben. Sie soll außerdem verschleißfest und<br />

witterungsbe ständig sein. Des Weiteren muss die<br />

Deckschicht, flexibel, geräuscharm und trotzdem<br />

griffig sein. Sie besteht aus einem abgestuften Mineralgemisch<br />

(Körnung des Mischguts liegt im Bereich<br />

von 0/5 bis 0/16 mm ) und Bitumen als Bindemittel.<br />

Typische Anwendungen sind Straßen und Autobahnen,<br />

Flughäfen, Brückenbeläge, Wirtschaftswege und<br />

Radwege. Je nach Straßenka tegorie und damit<br />

zu erwartender Verkehrsbelastung, werden unterschiedliche<br />

Deckschichtkonzepte realisiert. So wird z.<br />

B. für höher belastete Straßen grobes und splittreiches<br />

Mischgut bei insgesamt größerer Schichtstärke<br />

verwendet. Für schwach bela stete Straßen dagegen<br />

ist ein feinkörniges, hohlraumarmes Mischgut bei<br />

geringer Schichtdicke geeignet.<br />

45<br />

12


- Asphaltbeton<br />

Bei Asphaltbeton handelt es sich, wie der Name<br />

sagt, um ein Mineralstoffgemisch, das nach dem<br />

Betonprinzip aufgebaut ist. Er enthält sämtliche Körnungen<br />

von Null bis zum jeweiligen Größtkorn in<br />

einem entsprechend abgestimmten Verhältnis. Der<br />

mittlere Splittgehalt liegt bei etwa 50 Gew. %.<br />

Abb. 94 Zusammensetzung und Eigenschaften von Asphaltbeton<br />

46<br />

0/16 S 0/11 S 0/11 0/8 0/5<br />

Mineralstoffe Edelsplitt, Edelbrechsand,<br />

Natursand, Gesteinsmehl<br />

Körnung mm 0/16 0/11 0/11 0/8 0/5<br />

Kornanteil < 0,09 mm Gew.-% 6 bis 10 6 bis 10 7 bis 13 7 bis 13 8 bis 15<br />

Kornanteil > 2 mm Gew.-% 55 bis 65 50 bis 60 40 bis 60 35 bis 60 30 bis 50<br />

Kornanteil > 5 mm Gew.-% - - - > 15 < 10<br />

Kornanteil > 8 mm Gew.-% 25 bis 40 15 bis 30 > 15 < 10 -<br />

Kornanteil > 11,2 mm Gew.-% > 15 < 10 < 10 - -<br />

Kornanteil > 16 mm Gew.-% < 10 - - - -<br />

Brechsand-Natursand-Verhältnis > 1:1 > 1:1 > 1:1 1) > 1:1 1) -<br />

Bindemittel<br />

Bindemittelsorte 50/70 50/70 70/100 70/100 70/100<br />

(70/100)1) (70/100)1) (50/70)1) (50/70)1) (160/220)1)<br />

Bindemittelgehalt Gew.-%<br />

Mischgut<br />

5,2 - 6,5 6,9 - 7,2 6,2 - 7,5 6,4 - 7,7 6,8 - 8,0<br />

Marshallprobekörper:<br />

Verdichtungstemperatur °c<br />

Hohlraumgehalt2) Vol.-%<br />

135 + 5<br />

a: Baukl. I, II, III4), u. St SLW 3,0 bis 5,0 3,0 bis 5,0<br />

b: Baukl. II u. IV 2,0 bis 4,0 2,0 bis 4,0<br />

c: Baukl. V, VI, St LLW u. Wege<br />

Schicht<br />

1,0 bis 3,0 1,0 bis 3,0 1,0 bis 3,0<br />

Einbaudicke cm 5,0 - 6,0 4,0 - 5,0 3,5 - 4,5 3,0 - 4,0 2,0 - 3,0<br />

oder Einbaugewicht kg/m2 120 - 150 95 - 125 85 - 115 75 - 100 45 - 75<br />

Verdichtungsgrad % > 97 > 97 > 97 > 97 > 96<br />

Hohlraumgehalt Vol,-% < 7,0 < 7,0 < 6,0 < 6,0 < 6,0<br />

Erläuterungen<br />

1) Nur in besonderen Fällen<br />

2) Bei > 20 M.-% Hochofen- oder Metallhüttenschlacke ist statt der Berechnung des Hohlraumgehaltes<br />

die Bestimmung der Wasseraufnahme durchzuführen. Es gelten dieselben Grenzwerte.<br />

3) Nur bei Bauklasse III.<br />

4) Nur bei Bauklasse III für Verkehrsflächen mit besonderen Beanspruchungen.


Siebdurchgang in M-%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

Asphaltbeton 0/11<br />

60<br />

85<br />

40<br />

20<br />

40<br />

0<br />

13<br />

7<br />

0,09 0,25 0,71 2 5 8<br />

100<br />

90<br />

Maschenweite Quadratlochweite in mm<br />

Abb. 95 Sieblinie von Asphaltbeton (0/11)<br />

11,2<br />

16<br />

22,4<br />

31,5<br />

0<br />

20<br />

40<br />

60<br />

80<br />

100<br />

Siebrückstand in M-%<br />

47<br />

12


- Splittmastixasphalt (SMA)<br />

Splittmastixasphalt ist eine spezielle Art des Asphalts<br />

für Deckschichten. Es ist ein Mineralstoffgemisch mit<br />

einem höheren Bitumen- und Splittgehalt. Es ist ein<br />

hoher Anteil der jeweils gröbsten Körnung enthalten. Als<br />

Bindemittel wird in der Regel Straßenbaubitumen oder,<br />

bei besonderer Beanspruchung, polymermodifiziertes<br />

Bitumen mit stabilisierenden Zusätzen verwendet.<br />

Diese wirken primär als Binde mittelträger. Die Mineralstoffzusammensetzung<br />

ist nach dem Prinzip der<br />

Ausfallkörnung aufgebaut. Hierdurch entsteht ein sich<br />

selbst abstützendes Splittgerüst, dessen Hohlräume<br />

weitgehend durch einen mastixähnlichen Mörtel<br />

ausgefüllt werden.<br />

Das Mischgut ist wegen seiner besonderen<br />

Zusammensetzung allgemein sehr verschleißfest,<br />

verformungs- und ermüdungsbeständig. Es ist deshalb<br />

aber auch schwer verdichtbar und sollte daher möglichst<br />

bei hohen Temperaturen durch schwere Walzen<br />

(8 - 10 t) bearbeitet werden.<br />

0/11 S 0/8 S 0/8 0/5<br />

Mineralstoffe Edelsplitt, Edelbrechsand, Edelsplitt, Edelbrechsand,<br />

Gesteinsmehl Natursand, Gesteinsmehl<br />

Körnung mm 0/11 0/8 0/8 0/5<br />

Kornanteil < 0,09 mm Gew.-% 9 bis 13 10 bis 13 8 bis 13 8 bis 13<br />

Kornanteil > 2 mm Gew.-% 73 bis 80 73 bis 80 70 bis 80 60 bis 70<br />

Kornanteil > 5 mm Gew.-% 60 bis 70 55 bis 70 45 bis 70 < 10<br />

Kornanteil > 8 mm Gew.-% > 40 < 10 < 10 -<br />

Kornanteil > 11,2 mm Gew.-% < 10 - - -<br />

Brechsand-Natursand-Verhältnis 1:0 1:0 > 1:1 > 1:1<br />

Bindemittel<br />

Bindemittelsorte 50/70 50/70 70/100 70/100<br />

(PmB 45) 1 (PmB 45) 1 (169/220) 1<br />

Bindemittelgehalt Gew.-% > 6,5 > 7,0 > 7,0 > 7,2<br />

Stabilisierende Zusätze<br />

Gehalt im Mischgut Gew.-% 0,3 bis 1,5<br />

Mischgut<br />

Marshall-Probekörper:<br />

Verdichtungstemperatur °C 135 + 5 135 + 5 135 + 5 135 + 5<br />

Hohlraumtemperatur Vol-% 3,0 bis 4,0 3,0 bis 4,0 2,0 bis 4,0 2,0 bis 4,0<br />

Schicht<br />

Einbaudicke cm 3,5 bis 4,0 3,0 bis 4,0 2,0 bis 4,0 2,0 bis 4,0<br />

Einbaugewicht kg/m 2 85 bis 100 70 bis 100 45 bis 100 45 bis 75<br />

Einbaudicke cm 2,5 bis 5,0 2,0 bis 4,0 - -<br />

Einbaugewicht kg/m 2 60 bis 125 45 bis 100 - -<br />

Verdichtungsgrad % > 97<br />

Hohlraumgehalt Vol.-% < 6,0<br />

1) Nur in besonderen Fällen<br />

Abb. 96 Zusammensetzung und Eigenschaften von Splittmastixasphalt<br />

48<br />

Zur Verbesserung der Anfangsgriffigkeit nach dem Einbau<br />

wird, frühestens nach dem zweiten Walzübergang, die<br />

noch heiße Oberfläche mit Brechsand oder Edelsplitt<br />

abgestreut und abgewalzt.


Siebdurchgang in M-%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

Splittmastixasphalt 0/11 S<br />

60<br />

40<br />

40<br />

20<br />

13<br />

27<br />

20<br />

30<br />

0 9<br />

0,09 0,25 0,71 2 5 8<br />

100<br />

90<br />

Maschenweite Quadratlochweite in mm<br />

Abb. 97 Sieblinie Splittmastixasphalt (0/11S)<br />

11,2<br />

16<br />

22,4<br />

31,5<br />

0<br />

20<br />

40<br />

60<br />

80<br />

100<br />

Siebrückstand in M-%<br />

49<br />

12


A6 Asphalttragdeckschicht<br />

Es handelt sich um einschichtige bituminöse<br />

Befestigungen, die die Funktion von Trag- und Deckschicht<br />

erfüllen. Sie wird üblicherweise verwendet<br />

für schwach belastete Straßen (Bauklasse VI)<br />

und Asphaltbefestigungen mit geringer Gesamtdicke<br />

sowie geringen Ansprü chen an die Verformungsbeständigkeit.<br />

Die übliche Körnung ist 0/16 aus korngestuftem<br />

Mineralstoffgemisch und einem Straßenbaubitumen<br />

70 /100. Da meistens auch Rund korn (Natursand, Kies)<br />

verwendet wird, kann das Material beim Verdichten<br />

schiebeempfindlich sein. Tragdeckschichten werden<br />

daher oft mit Kombiwalzen verdichtet. Hierbei sind<br />

Schichtdicken zwischen 6 und 10 cm üblich.<br />

A7 Bitumensorten<br />

Straßenbaubitumen ist ein Destillationsprodukt, das<br />

aus der Erdölaufbereitung entsteht. Die spezifischen<br />

Anforderungen sind in der eu ropäischen Norm DIN<br />

/ EN 12591 festgelegt. Diese ersetzt die frühere<br />

deutsche Norm DIN 1995.<br />

Polymermodifiziertes Bitumen (PmB) ist ein industriell<br />

hergestelltes Gemisch aus Bitumen und Polymeren.<br />

Hierbei wird das elastoviskose Verhalten des<br />

Bitumens durch die Polymere verändert. Das Bitumen<br />

haftet hierdurch besser an den Mineralstoffen, es hat<br />

eine größere Plastizitätsspanne (größerer Bereich<br />

zwischen Brechpunkt und Erweichungspunkt) und<br />

große elastische Rückstellung. Es ist daher be sonders<br />

geeignet für hoch beanspruchte Verkehrsflächen,<br />

Splittmastixasphalt und offenporige Asphaltschichten.<br />

50<br />

0/16<br />

Mineralstoffe Splitt u./o. Kies, Brechsand u./o.<br />

Natursand, Gesteinsmehl<br />

Körnung mm 0/16<br />

Kornanteil < 0,09 mm Gew.-% 7 bis 12<br />

Kornanteil > 2 mm Gew.-% 50 bis 70<br />

Kornanteil >11,2 mm Gew.-% 10 bis 20<br />

Kornanteil >16 mm Gew.-% < 10<br />

Bindemittel<br />

Bindemittelsorte 70/100, 160/220<br />

Bindemittelgehalt Gew.-% > 5,2<br />

Mischgut<br />

Marshall-Probekörper:<br />

Mischgutgehalt Vol.-% 1,0 bis 3,0<br />

Verdichtungstemperatur °C 135 + 5<br />

Marshall-Stabilität kN > 4,0<br />

Marshall-Fließwert mm 2,0 bis 5,0<br />

Schicht<br />

Einbaudicke cm 5,0 bis 10,0<br />

oder Einbaugewicht kg/m 2 120 bis 250<br />

Verdichtungsgrad % > 96<br />

Hohlraumgehalt Vol.-% < 7,0<br />

Abb. 98 Zusammensetzung und Eigenschaften<br />

der Asphalttragdeckschicht<br />

Die Bezeichnung der einzelnen Bitumensorten<br />

erfolgt analog zu den Penetrationsgrenzen. Die<br />

Auswahl der Bitumensorte ist abhängig von der zu<br />

erwartenden Beanspruchung unter Berücksichtigung<br />

der Verarbeitbarkeit; sie ist in den ZTV Asphalt - StB<br />

geregelt.<br />

DIN 1995 DIN EN 12591<br />

Sorte EP RuK Penetration Sorte EP RuK Penetration<br />

B 200 37-44 160-210 160/220 35-43 160-220<br />

B 80 44-49 70-100 70/100 43-51 70-100<br />

B65 49-54 50-70 50/70 46-54 50-70<br />

B45 54-59 35-50 30/45 52-60 30-45<br />

B 25 59-97 20-30 20/30 55-63 20-30<br />

Abb. 99 Alte und neue Klassifi zierung<br />

der Bitumensorten


51<br />

12


Regelwerks- und Literatur<strong>verzeichnis</strong><br />

ZTV Asphalt – StB 01: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien<br />

für den Bau von Fahrbahndecken aus Asphalt, Ausgabe 2001<br />

ZTV T – StB 02: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien<br />

für Tragschichten im Straßenbau<br />

RStO 01: Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen<br />

Merkblatt für das Verdichten von Asphalt (2005), FGSV<br />

Floss, R. (2001): Verdichtungstechnik im Erdbau und Verkehrswegebau. BOMAG Fachbuch, Boppard<br />

Dübner, R. : Einbauen und Verdichten von Asphaltmischgut, ARBIT-Schriftenreihe H.53<br />

52


53<br />

12


01/09 PRD 109 016<br />

BOMAG GmbH, Hellerwald, D-56154 Boppard<br />

Tel.: +49 6742 100-0 . Fax: +49 6742 3090<br />

E-Mail: germany@bomag.com . www.bomag.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!