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TUI InfosTippsAusfluege Malediven

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tentums mit solcher Härte und<br />

Grausamkeit vorgegangen sei, dass<br />

„das Meer sich von Moslemblut rot<br />

färbte“.<br />

Eine Gruppe um den Katibu<br />

Muhammed vom nördlichen Haa-<br />

Atoll zettelte einen Aufstand an<br />

und vertrieb den verhassten Andiri<br />

Andiri aus Male. Muhammed selbst<br />

ließ sich zum Sultan krönen.<br />

Mehrere Rückeroberungsversuche<br />

der Portugiesen endeten ohne<br />

Erfolg. Insgesamt spielten die <strong>Malediven</strong><br />

in den Kolonialbestrebungen<br />

der Lissabonner Krone nur eine<br />

untergeordnete Rolle.<br />

Ihre Versuche, auf den <strong>Malediven</strong><br />

Fuß zu fassen, glichen auch mehr<br />

der privaten Bereicherung der<br />

Kapitäne als planvoller Kolonialisierung<br />

und Ausbeutung. Die einträglichen<br />

Besitzungen lagen in<br />

Indien und auf Ceylon, wo der Gewürzhandel<br />

gute Gewinne brachte.<br />

Holländer, Franzosen und Briten<br />

Nach den Portugiesen blieben die<br />

Malediver für 200 Jahre von allen<br />

fremden Versuchen, sich ihres<br />

Inselreiches zu bemächtigen, verschont.<br />

Die Bevölkerung galt im Übrigen<br />

auch weithin als feindlich. Bestätigt<br />

fand dies 1683 ein britisches Schiff,<br />

dessen Besatzung mit Steinen und<br />

Pfeilen empfangen wurde und erst,<br />

nachdem bewaffnete Unterstützung<br />

vom Schiff herbeigeeilt war,<br />

an Land gehen konnte.<br />

Die Holländer, die u. a. die portugiesischen<br />

Besitzungen in Ceylon<br />

übernommen hatten, richteten ihr<br />

koloniales Hauptinteresse nach<br />

Indonesien.<br />

Ab 1645 mussten die Malediver<br />

den Holländern gegen Zusicherung<br />

des freien Handels mit Ceylon<br />

20<br />

Tribut leisten. Einmal im Jahr traf<br />

im südceylonesischen Galle eine<br />

Delegation ein und überbrachte<br />

Süßigkeiten, Tauwerk, Matten und<br />

Kauri-Muscheln.<br />

Dass alles freundlich zuging, zeigt,<br />

dass auch die Holländer Geschenke<br />

machten. Die Malediver kehrten mit<br />

Pfeffer, Zimt, Nelken, Muskat und<br />

Areca-Nüssen in ihr Inselreich<br />

zurück.<br />

Eine andere europäische Macht gab<br />

ein kurzes Gastspiel. 1769–1774<br />

wehte die französische Flagge auf<br />

der Bastion von Male. Die Franzosen<br />

fassten auf den <strong>Malediven</strong> Fuß,<br />

als sie um Hilfe gegen Seeräuber<br />

gebeten wurden, die den Sultan<br />

verschleppt hatten.<br />

Die größte europäische Kolonialmacht,<br />

die Briten, die im 19. Jh.<br />

fast das gesamte Südasien in ihre<br />

Gewalt gebracht hatten, haben an<br />

den <strong>Malediven</strong> kein Interesse gefunden.<br />

Erst 1887 schloss die britische<br />

Krone mit dem Sultan in Male<br />

einen Vertrag, der den <strong>Malediven</strong><br />

die rechtliche Stellung eines Protektorats<br />

einbrachte.<br />

Die mehr als symbolisch zu bezeichnenden<br />

Tributleistungen der<br />

<strong>Malediven</strong>, die seit der Holländerzeit<br />

bestanden, gingen in britischen<br />

Rechtsbesitz über, und so kam bis<br />

zur offiziellen Unabhängigkeit 1965<br />

jedes Jahr eine maledivische Gesandtschaft<br />

nach Ceylon.<br />

Im zweiten Weltkrieg maßen die<br />

Briten dem Inselreich aus strategischer<br />

Sicht erhöhte Bedeutung zu<br />

und errichteten ganz im Norden<br />

und im Süden Stützpunkte mit<br />

Landebahnen. Die Luftwaffenbasis<br />

auf der Insel Gan im Addu-Atoll<br />

behielten die Engländer über den<br />

Krieg hinaus und gaben sie 1976<br />

aus Kostengründen auf.

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