Aufgabenkritik in der Landesverwaltung ... - Brandenburg.de

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Es liegt im ureigensten Interesse der Beschäftigten, durch eigene Vorschläge und Ideen zu einem intelligenten Veränderungsprozess beizutragen. Insbesondere wird die Frage, ob die Umsetzung der Personalbedarfsplanung in Bahnen verläuft, die den Mitarbeiterinteressen entspricht, in erheblichem Umfang von einem gleichzeitigen Abbau entbehrlicher Aufgaben und Tätigkeiten abhängen. Überdies bildet die Nutzung des vor Ort gesammelten Fachwissens eine wesentliche Grundlage dafür, dass eine Aufgabenreduktion in den Bereichen stattfindet, in denen verzichtbare oder ineffiziente Tätigkeiten durchgeführt werden. Die Beschäftigten erhalten damit die Chance, einen Veränderungsprozess in ihrem Sinne aktiv mitzugestalten und ihre originäre Sachkenntnis nicht zuletzt für die Vermeidung von Arbeitsverdichtungen bei der Durchführung von Kernaufgaben einzusetzen. Chance zur Mitwirkung nutzen 8
2. Was ist und wie funktioniert Aufgabenkritik? Was ist Aufgabenkritik? Nicht nur der Umfang des öffentlichen Sektors, sondern auch die immense Menge gesetzlicher Normen sowie verwaltungsinterner Vorschriften machen eine kritische Inventur des Bestandes und der Art der Aufgabenwahrnehmung notwendig. Dadurch erhält die Verwaltung die Chance, sich auf die wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren, damit sie diese besser als Andere erfüllen kann. Als Aufgabenkritik wird der Prozess bezeichnet, in dem der Aufgabenbestand der Verwaltung mit dem Ziel untersucht wird, den Umfang auf das Notwendige und wirklich Wichtige zu reduzieren und die Art der Aufgabenwahrnehmung effektiv und wirtschaftlich zu organisieren (beispielsweise indem Doppelarbeiten und hoher Kontrollaufwand vermieden werden). Von Aufgabenkritik wird vor allem dann gesprochen, wenn die Verwaltung und ihre Mitarbeiter ihren eigenen Aufgabenbestand kritisch durchleuchten. Zwar gab es seit den späten 70er Jahren verschiedene Ansätze zur „Durchforstung“ von Verwaltungsaufgaben. Für den Erfolg einer „echten“ Aufgabenkritik war und ist jedoch ein grundlegendes Umdenken über das Rollenverständnis von Staat und Verwaltung notwendig, wie es sich erst in den 90er Jahren durchsetzte. Eine zentrale Neuerung besteht darin, die Gewährleistung, Finanzierung und Bereitstellung (Vollzug) öffentlicher Leistungen getrennt zu betrachten – was bedeutet, dass der Staat nicht alle von ihm zu gewährleistenden Funktionen selber durchführen muss, sondern nur das, was er wirklich besser kann als Private oder Verbände, Vereinigungen oder die Bürger selbst, ohne dabei seine klassischen hoheitlichen Aufgaben zu vernachlässigen. Nicht mehr und nicht weniger ist mit der Forderung nach einem Gewährleistungsstaat gemeint, der einen ständigen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit und die Alternativen zu der eigenen Durchführung (Vollzugsverantwortung) und der staatlichen Finanzierung vornimmt – wobei Sparsamkeit und der Vorrang privater Aufgabenerfüllung als Prinzipien gelten. Eine Konzentration auf Kernaufgaben ist Ergebnis dieses Abwägungsprozesses. Kritische Inventur 9 Definition von Aufgabenkritik Neues Staats- und Aufgabenverständnis als Grundlage Kernaufgabenphilosophie
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