Aufgabenkritik in der Landesverwaltung ... - Brandenburg.de

Wie funktioniert Aufgabenkritik?
Im Mittelpunkt der Aufgabenkritik steht die Aufgabe. Diese Aussage
ist nicht so trivial wie sie auf den ersten Blick erscheint.
Denn bereits im Grundverständnis darüber, wie eine Aufgabe
wahrgenommen wird, liegt ein wesentlicher Schlüssel für Erfolg
oder Scheitern. Häufig ist die Neigung vorhanden, eine Aufgabe
wie einen unverrückbaren, monolithischen Felsblock zu betrachten,
der allein durch seine äußere Erscheinung allen Veränderungsversuchen
zu widerstehen vermag.
„Unsere Aufgaben sind gesetzlich vorgeschrieben“, lautet die
gängige Begründung dafür, warum ein Aufgabenabbau nicht
möglich sein soll. Dabei wird jedoch übersehen, dass sich Aufgaben
nicht nur wie Felsblöcke, sondern sinnvoller weise mehr
wie Zwiebeln betrachten lassen, die über mehrere Schichten
bzw. Schalen verfügen. Im Kern mag tatsächlich eine gesetzliche
Vorschrift stehen, die nicht übergangen werden kann. Doch
die um den Kern herumliegenden Schichten bestehen vielfach
aus Hilfs-, Zusatz- oder Ergänzungstätigkeiten, die durchaus
verzichtbar oder in ihrer Intensität reduzierbar sind.
Hierzu gehören viele Arbeitsvorgänge, die als Routine wahrgenommen
werden, aber nicht schon deshalb notwendig und sinnvoll
sind (z. B. die doppelte Führung von Statistiken). Ein wichtiger
Bestandteil der Aufgabenkritik ist die Identifikation dieser
aufgabenfernen und nicht selten verzichtbaren Tätigkeiten. Diese
müssen keineswegs nur innerhalb einer Behörde entstanden
sein, sondern werden auch von vorgesetzten Dienststellen in
Gestalt von Durchführungsbestimmungen oder Berichtspflichten
ausgelöst.
Aufgaben
keine
Felsblöcke
10
„Entdeckung“
verzichtbarer
Bestandteile
einer Aufgabe