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Aufgabenkritik in der Landesverwaltung ... - Brandenburg.de

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Ausschuss für Verwaltungsoptimierung<br />

<strong>Aufgabenkritik</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Lan<strong>de</strong>sverwaltung</strong><br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Erarbeitet <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong><strong>de</strong>r</strong>


zu beziehen bei:<br />

Stabsstelle für Verwaltungsmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung<br />

Kathr<strong>in</strong> Schuster<br />

Staatskanzlei <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

He<strong>in</strong>rich-Mann-Allee 107<br />

14473 Potsdam<br />

Telefon: 0331/866-1228<br />

Telefax: 0331/866-1059<br />

eMail: kathr<strong>in</strong>.schuster@stk.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

Januar 2002<br />

2


Glie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung:<br />

Zusammenfassung ....................................................................................... 4<br />

1. Ziele und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen ............................................................. 5<br />

2. Was ist und wie funktioniert <strong>Aufgabenkritik</strong>?....................................... 9<br />

3. Vorgehen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sregierung <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.................................. 13<br />

4. <strong>Aufgabenkritik</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressorts ................................................. 14<br />

5. Unterstützung durch Transparenz und Anreize.................................... 18<br />

Anhang: Checkliste mit Beispielen ............................................................. 19<br />

3


Zusammenfassung<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Konzept bietet e<strong>in</strong>e Hilfestellung, um vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Gestaltungsspielräume für e<strong>in</strong>e <strong>Aufgabenkritik</strong> zu ver<strong>de</strong>utlichen<br />

sowie Mittel und Wege aufzuzeigen, damit die I<strong>de</strong>en und<br />

Vorschläge <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsmitarbeiter und -mitarbeiter<strong>in</strong>nen als<br />

solche wahrgenommen und weitergeleitet wer<strong>de</strong>n. Denn die Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Potenzials <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigten ist wesentlicher Ansatzpunkt<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Aufgabenkritik</strong>. Darunter wird die „Durchforstung“ <strong>de</strong>s<br />

Aufgabenbestan<strong>de</strong>s unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Maßgabe verstan<strong>de</strong>n, vollziehbare<br />

Vorschläge für e<strong>in</strong>e Aufgabenreduzierung zu entwickeln.<br />

Den Ressorts, die Verantwortliche <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> s<strong>in</strong>d, wird<br />

e<strong>in</strong>e Handreichung zur Verfügung gestellt, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> konzeptionelle<br />

H<strong>in</strong>tergrün<strong>de</strong> und Begriffserläuterungen sowie <strong>in</strong>haltliche Ansätze<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Aufgabenkritik</strong>, <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er „Checkliste“ mit Beispielen,<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n die Eckpunkte für das Verfahren<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> benannt, <strong>de</strong>ssen Kern e<strong>in</strong>e regelmäßige<br />

Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressorts zur <strong>Aufgabenkritik</strong> im<br />

Kab<strong>in</strong>ett ist. Schließlich wer<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>ige Empfehlungen für die <strong>in</strong>terne<br />

Organisation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> gegeben. Das Ziel dieses<br />

Konzeptes besteht dar<strong>in</strong>, die laufen<strong>de</strong>n Bemühungen zur <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Lan<strong>de</strong>sverwaltung</strong> <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> zu unterstützen<br />

und zu <strong>in</strong>tensivieren.<br />

Konzept als<br />

Hilfestellung<br />

4<br />

<strong>Aufgabenkritik</strong><br />

als kont<strong>in</strong>uierlicher<br />

Prozess


1. Ziele und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

1.1 Ausgangslage<br />

Die <strong>Lan<strong>de</strong>sverwaltung</strong> <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> hat seit 1990 zahlreiche<br />

Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen durchlaufen, von <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufbau e<strong>in</strong>er rechtsstaatlichen<br />

Verwaltung <strong>in</strong> <strong>de</strong>n ersten Jahren nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Wen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n radikalsten Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsschub be<strong>de</strong>utete. Nach Abschluss<br />

dieses Prozesses Mitte <strong><strong>de</strong>r</strong> 90er Jahre wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass die<br />

hergebrachten Verwaltungspr<strong>in</strong>zipien <strong>de</strong>n gewan<strong>de</strong>lten und gestiegenen<br />

Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen nicht mehr ohne weiteres gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

Fiskalische Zwänge, aber auch e<strong>in</strong> gewan<strong>de</strong>ltes Verständnis<br />

von e<strong>in</strong>er mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Verwaltung haben <strong>in</strong> allen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

zu Reform<strong>in</strong>itiativen geführt. Deren geme<strong>in</strong>samer Bezugspunkt<br />

ist neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Notwendigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Haushaltskonsolidierung<br />

die Feststellung, dass das Verwaltungshan<strong>de</strong>ln stärker an Ergebnissen<br />

bzw. Leistungen gemessen wer<strong>de</strong>n und Organisation,<br />

Verfahren und Steuerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung darauf ausgerichtet<br />

se<strong>in</strong> müssen.<br />

Auch <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> hat auf diese Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen reagiert.<br />

Zunächst setzte die Lan<strong>de</strong>sregierung e<strong>in</strong>e Verwaltungsstrukturkommission<br />

e<strong>in</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Auftrag die Formulierung e<strong>in</strong>er tragfähigen<br />

Konzeption für e<strong>in</strong>en „<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Weg“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsreform<br />

war. E<strong>in</strong>en weiteren Schub erhielten die dort formulierten<br />

Reformansätze durch die Koalitionsvere<strong>in</strong>barung zwischen<br />

SPD und CDU, die sich auf weitere Schritte zur Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>er umfassen<strong>de</strong>n Verwaltungsreform verständigte. <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

ist <strong>de</strong>mnach Teil e<strong>in</strong>er umfassen<strong>de</strong>n Reformstrategie<br />

(siehe Abbildung). Das vorliegen<strong>de</strong> Konzept will die Fortsetzung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> unterstützen.<br />

Gewan<strong>de</strong>ltes<br />

Aufgabenverständnis <br />

Reformstrategie<br />

5


► <strong>Aufgabenkritik</strong>. Reduzierung <strong>de</strong>s Aufgabenumfangs auf<br />

Kernaufgaben.<br />

► Neues Steuerungsmo<strong>de</strong>ll. E<strong>in</strong>führung betriebswirtschaftlicher<br />

Steuerungs<strong>in</strong>strumente wie Budgetierung u. Controll<strong>in</strong>g sowie<br />

die Reform <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufbau- und Ablauforganisation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Lan<strong>de</strong>sverwaltung</strong><br />

mit <strong>de</strong>m Ziel e<strong>in</strong>er „schlankeren“ Verwaltungsstruktur<br />

mit weniger Hierarchieebenen.<br />

► Qualitätsmanagement. Entwicklung von Qualitätsstandards<br />

für „Produkte“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung, Etablierung e<strong>in</strong>es systematischen<br />

Leistungs- und Kostenvergleichs (<strong>in</strong>tern – zwischen Behör<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s – und extern – im Vergleich mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

<strong>Lan<strong>de</strong>sverwaltung</strong>en).<br />

► Personalmanagement. Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung <strong>de</strong>s Personalwesens<br />

zu e<strong>in</strong>er aktiven Personalentwicklung mit Management<strong>in</strong>strumenten,<br />

z.B. Leistungsanreize, neue Führungs<strong>in</strong>strumente,<br />

systematische Fortbildung u.a.<br />

► E-Government. Nutzung <strong><strong>de</strong>r</strong> mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen IT-Technik und <strong>de</strong>s<br />

Internet für die <strong>in</strong>terne Koord<strong>in</strong>ation sowie die Kommunikation<br />

und Leistungserbr<strong>in</strong>gung „nach außen“.<br />

Die Personalbedarfsplanung war für alle Ressorts mit schmerzlichen<br />

E<strong>in</strong>schnitten verbun<strong>de</strong>n, stellt aber zugleich e<strong>in</strong>en Meilenste<strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>s Reformpfa<strong>de</strong>s dar. In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren wird es<br />

darum gehen, diesen Prozess durch <strong>in</strong>telligente Maßnahmen zu<br />

begleiten, die <strong>de</strong>n Aufgabenbestand <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung an die geän<strong><strong>de</strong>r</strong>te<br />

Personalsituation anpasst. Dabei kann an e<strong>in</strong>e Schlüsselerfahrung<br />

aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalbedarfsplanung zurückgegriffen<br />

wer<strong>de</strong>n: Der Abschied vom „Rasenmäher“ gleichmäßiger Kürzungen<br />

<strong>in</strong> allen Bereichen ist als kollektive Entscheidung möglich,<br />

wenn die Beteiligten nicht alle<strong>in</strong> aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressortperspektive<br />

<strong>de</strong>nken und han<strong>de</strong>ln. Die Aufgabenerfassung aus <strong>de</strong>m Jahr 2000<br />

bil<strong>de</strong>te dafür e<strong>in</strong>e entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Informationsgrundlage. Darauf<br />

aufbauend gilt es nun, <strong>de</strong>n Auftrag <strong>de</strong>s Haushaltsstrukturgesetzes<br />

vom Juni 2000, nämlich <strong>de</strong>n Stellenabbau nach <strong>de</strong>n<br />

Grundsätzen und Metho<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> zu vollziehen,<br />

weiter zu verfolgen.<br />

6<br />

Personalbedarfsplanung<br />

ohne<br />

„Rasenmäher-<br />

Metho<strong>de</strong>“


1998 : Bericht <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsstrukturkommission<br />

1999 : Koalitionsvere<strong>in</strong>barung von SPD und CDU<br />

2000 : Beschluss zum aufgabenkritischen Stellenabbau<br />

(Haushaltsstrukturgesetz)<br />

2001 :<br />

(April)<br />

2001 :<br />

(Dez.)<br />

Kab<strong>in</strong>ettsbeschluss zur Personalbedarfsplanung<br />

2005<br />

Kab<strong>in</strong>ettsbeschluss zu Eckwerten und zum Verfahren<br />

für die Fortsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

2002 : Fortsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalbedarfsplanung und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Aufgabenkritik</strong><br />

1.2 Umsetzung<br />

Die Lan<strong>de</strong>sregierung hat <strong>de</strong>n festen politischen Willen, nicht nur<br />

e<strong>in</strong>e grundlegen<strong>de</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> durchzuführen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n daran<br />

anknüpfend auch Maßnahmen zum Aufgabenabbau folgen zu<br />

lassen. Im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung – so ist es <strong>in</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Rahmenvere<strong>in</strong>barung zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sregierung und<br />

<strong>de</strong>n Gewerkschaften verabre<strong>de</strong>t – soll grundsätzlich niemand<br />

entlassen wer<strong>de</strong>n. Dabei s<strong>in</strong>d Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im Zuschnitt o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>de</strong>n Arbeits<strong>in</strong>halten unausweichlich.<br />

Die Lan<strong>de</strong>sregierung betrachtet die Beteiligung <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten<br />

Verwaltung an <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> nicht als freiwillige „Kür“, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

als Br<strong>in</strong>gschuld, die durch flankieren<strong>de</strong> Maßnahmen verstärkt<br />

wird. Je länger e<strong>in</strong> Schwarzer-Peter-Spiel zwischen „Politik“<br />

und „Verwaltung“ über die Konkretisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Sparmaßnahmen<br />

stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>t, <strong>de</strong>sto größer ist die Gefahr, dass die Beschäftigten<br />

nur auf die Rolle von „Betroffenen“ e<strong>in</strong>es Reformprozesses<br />

reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Politischer<br />

Wille zur<br />

Aufgabenreduzierung<br />

7


Es liegt im ureigensten Interesse <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigten, durch eigene<br />

Vorschläge und I<strong>de</strong>en zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>telligenten Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsprozess<br />

beizutragen. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e wird die Frage, ob die Umsetzung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Personalbedarfsplanung <strong>in</strong> Bahnen verläuft, die <strong>de</strong>n<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>teressen entspricht, <strong>in</strong> erheblichem Umfang von e<strong>in</strong>em<br />

gleichzeitigen Abbau entbehrlicher Aufgaben und Tätigkeiten<br />

abhängen. Überdies bil<strong>de</strong>t die Nutzung <strong>de</strong>s vor Ort gesammelten<br />

Fachwissens e<strong>in</strong>e wesentliche Grundlage dafür, dass e<strong>in</strong>e<br />

Aufgabenreduktion <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Bereichen stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>t, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen verzichtbare<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>effiziente Tätigkeiten durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Beschäftigten erhalten damit die Chance, e<strong>in</strong>en Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsprozess<br />

<strong>in</strong> ihrem S<strong>in</strong>ne aktiv mitzugestalten und ihre orig<strong>in</strong>äre<br />

Sachkenntnis nicht zuletzt für die Vermeidung von Arbeitsverdichtungen<br />

bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Durchführung von Kernaufgaben e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Chance zur<br />

Mitwirkung<br />

nutzen<br />

8


2. Was ist und wie funktioniert <strong>Aufgabenkritik</strong>?<br />

Was ist <strong>Aufgabenkritik</strong>?<br />

Nicht nur <strong><strong>de</strong>r</strong> Umfang <strong>de</strong>s öffentlichen Sektors, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch die<br />

immense Menge gesetzlicher Normen sowie verwaltungs<strong>in</strong>terner<br />

Vorschriften machen e<strong>in</strong>e kritische Inventur <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s und<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabenwahrnehmung notwendig. Dadurch erhält<br />

die Verwaltung die Chance, sich auf die wesentlichen Aufgaben<br />

zu konzentrieren, damit sie diese besser als An<strong><strong>de</strong>r</strong>e erfüllen<br />

kann.<br />

Als <strong>Aufgabenkritik</strong> wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Prozess bezeichnet, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabenbestand<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung mit <strong>de</strong>m Ziel untersucht wird, <strong>de</strong>n<br />

Umfang auf das Notwendige und wirklich Wichtige zu reduzieren<br />

und die Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabenwahrnehmung effektiv und wirtschaftlich<br />

zu organisieren (beispielsweise <strong>in</strong><strong>de</strong>m Doppelarbeiten und hoher<br />

Kontrollaufwand vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n). Von <strong>Aufgabenkritik</strong> wird vor<br />

allem dann gesprochen, wenn die Verwaltung und ihre Mitarbeiter<br />

ihren eigenen Aufgabenbestand kritisch durchleuchten.<br />

Zwar gab es seit <strong>de</strong>n späten 70er Jahren verschie<strong>de</strong>ne Ansätze<br />

zur „Durchforstung“ von Verwaltungsaufgaben. Für <strong>de</strong>n Erfolg e<strong>in</strong>er<br />

„echten“ <strong>Aufgabenkritik</strong> war und ist jedoch e<strong>in</strong> grundlegen<strong>de</strong>s<br />

Um<strong>de</strong>nken über das Rollenverständnis von Staat und Verwaltung<br />

notwendig, wie es sich erst <strong>in</strong> <strong>de</strong>n 90er Jahren durchsetzte. E<strong>in</strong>e<br />

zentrale Neuerung besteht dar<strong>in</strong>, die Gewährleistung, F<strong>in</strong>anzierung<br />

und Bereitstellung (Vollzug) öffentlicher Leistungen getrennt<br />

zu betrachten – was be<strong>de</strong>utet, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Staat nicht alle von ihm<br />

zu gewährleisten<strong>de</strong>n Funktionen selber durchführen muss, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

nur das, was er wirklich besser kann als Private o<strong><strong>de</strong>r</strong> Verbän<strong>de</strong>,<br />

Vere<strong>in</strong>igungen o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Bürger selbst, ohne dabei se<strong>in</strong>e<br />

klassischen hoheitlichen Aufgaben zu vernachlässigen.<br />

Nicht mehr und nicht weniger ist mit <strong><strong>de</strong>r</strong> For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung nach e<strong>in</strong>em<br />

Gewährleistungsstaat geme<strong>in</strong>t, <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>en ständigen Abwägungsprozess<br />

über die Notwendigkeit und die Alternativen zu <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen<br />

Durchführung (Vollzugsverantwortung) und <strong><strong>de</strong>r</strong> staatlichen<br />

F<strong>in</strong>anzierung vornimmt – wobei Sparsamkeit und <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorrang<br />

privater Aufgabenerfüllung als Pr<strong>in</strong>zipien gelten. E<strong>in</strong>e Konzentration<br />

auf Kernaufgaben ist Ergebnis dieses Abwägungsprozesses.<br />

Kritische<br />

Inventur<br />

9<br />

Def<strong>in</strong>ition von<br />

<strong>Aufgabenkritik</strong><br />

Neues Staats-<br />

und<br />

Aufgabenverständnis<br />

als Grundlage<br />

Kernaufgabenphilosophie


Wie funktioniert <strong>Aufgabenkritik</strong>?<br />

Im Mittelpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> steht die Aufgabe. Diese Aussage<br />

ist nicht so trivial wie sie auf <strong>de</strong>n ersten Blick ersche<strong>in</strong>t.<br />

Denn bereits im Grundverständnis darüber, wie e<strong>in</strong>e Aufgabe<br />

wahrgenommen wird, liegt e<strong>in</strong> wesentlicher Schlüssel für Erfolg<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Scheitern. Häufig ist die Neigung vorhan<strong>de</strong>n, e<strong>in</strong>e Aufgabe<br />

wie e<strong>in</strong>en unverrückbaren, monolithischen Felsblock zu betrachten,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> alle<strong>in</strong> durch se<strong>in</strong>e äußere Ersche<strong>in</strong>ung allen Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsversuchen<br />

zu wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stehen vermag.<br />

„Unsere Aufgaben s<strong>in</strong>d gesetzlich vorgeschrieben“, lautet die<br />

gängige Begründung dafür, warum e<strong>in</strong> Aufgabenabbau nicht<br />

möglich se<strong>in</strong> soll. Dabei wird jedoch übersehen, dass sich Aufgaben<br />

nicht nur wie Felsblöcke, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n s<strong>in</strong>nvoller weise mehr<br />

wie Zwiebeln betrachten lassen, die über mehrere Schichten<br />

bzw. Schalen verfügen. Im Kern mag tatsächlich e<strong>in</strong>e gesetzliche<br />

Vorschrift stehen, die nicht übergangen wer<strong>de</strong>n kann. Doch<br />

die um <strong>de</strong>n Kern herumliegen<strong>de</strong>n Schichten bestehen vielfach<br />

aus Hilfs-, Zusatz- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ergänzungstätigkeiten, die durchaus<br />

verzichtbar o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong> ihrer Intensität reduzierbar s<strong>in</strong>d.<br />

Hierzu gehören viele Arbeitsvorgänge, die als Rout<strong>in</strong>e wahrgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n, aber nicht schon <strong>de</strong>shalb notwendig und s<strong>in</strong>nvoll<br />

s<strong>in</strong>d (z. B. die doppelte Führung von Statistiken). E<strong>in</strong> wichtiger<br />

Bestandteil <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> ist die I<strong>de</strong>ntifikation dieser<br />

aufgabenfernen und nicht selten verzichtbaren Tätigkeiten. Diese<br />

müssen ke<strong>in</strong>eswegs nur <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Behör<strong>de</strong> entstan<strong>de</strong>n<br />

se<strong>in</strong>, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wer<strong>de</strong>n auch von vorgesetzten Dienststellen <strong>in</strong><br />

Gestalt von Durchführungsbestimmungen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Berichtspflichten<br />

ausgelöst.<br />

Aufgaben<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Felsblöcke<br />

10<br />

„Ent<strong>de</strong>ckung“<br />

verzichtbarer<br />

Bestandteile<br />

e<strong>in</strong>er Aufgabe


Wie kommt man darauf?<br />

Das ist e<strong>in</strong>facher als man <strong>de</strong>nkt.<br />

� Erstens dürften die meisten Mitarbeiter e<strong>in</strong>er Verwaltung<br />

schon e<strong>in</strong>mal das „wozu-soll-das-eigentlich-gut-se<strong>in</strong>?“-Gefühl<br />

gehabt haben. Manchmal ist das nur e<strong>in</strong>e vage „Ahnung“, die<br />

sich aber rasch als Möglichkeit e<strong>in</strong>er Aufgabenverschlankung<br />

entpuppen kann, vor allem wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundsatz beherzigt<br />

wird, dass es bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> ke<strong>in</strong>e Tabus geben darf.<br />

� Zweitens kann auch auf die Erfahrungen von Kollegen aus<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Bereichen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Dienststellen zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Das braucht sich nicht auf <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> zu beschränken,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sollte auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>schließen. Län<strong><strong>de</strong>r</strong>übergreifen<strong>de</strong><br />

Kontakte auf <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Ebene s<strong>in</strong>d vielfältig<br />

vorhan<strong>de</strong>n und sollten entsprechend genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei spielt die Zusammenarbeit mit Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hervorgehobene<br />

Rolle, nicht nur weil es sich anbietet, über Formen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Verwaltungskooperation nachzu<strong>de</strong>nken, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch weil<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> verbesserten Zusammenarbeit bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong> von<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> bran<strong>de</strong>nburgischen Lan<strong>de</strong>sregierung e<strong>in</strong>e hohe politische<br />

Priorität e<strong>in</strong>geräumt wird.<br />

� Drittens soll die Checkliste im Anhang e<strong>in</strong>e Hilfestellung für<br />

die „Ent<strong>de</strong>ckung“ überflüssiger Aufgabenbestandteile bieten.<br />

Der Unterscheidung unterschiedlicher Maßnahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

s<strong>in</strong>d jeweils Beispiele h<strong>in</strong>zugefügt, die teilweise <strong>in</strong><br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> bereits realisiert o<strong><strong>de</strong>r</strong> beschlossen wur<strong>de</strong>n, z.T.<br />

auch aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Verwaltungen stammen. Dabei ist klar,<br />

dass ke<strong>in</strong>e noch so filigran konzeptualisierte <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

auf alle Verwaltungsbereiche gleichermaßen Anwendung f<strong>in</strong><strong>de</strong>n<br />

kann. Auch Beispiele „passen“ nicht immer und überall.<br />

Das be<strong>de</strong>utet allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong> grundsätzliches H<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>nis, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t vielmehr e<strong>in</strong>e Sichtweise, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Beispiele –<br />

wie <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Checkliste – als Anregungen verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

die mehr auf ähnliche Fälle als auf unbed<strong>in</strong>gte Passgenauigkeit<br />

abzielen.<br />

11<br />

Checkliste als<br />

Hilfestellung


Welche Verbesserungsvorschläge können gemacht wer<strong>de</strong>n?<br />

<strong>Aufgabenkritik</strong> wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel <strong>in</strong> die Zweckkritik sowie die Vollzugskritik<br />

unterteilt. Während ersteres auf die Frage nach <strong>de</strong>m<br />

Ob e<strong>in</strong>er Aufgabe zielt (machen wir das Richtige?), richtet sich<br />

letzteres auf das Wie (machen wir es richtig?) <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabenwahrnehmung.<br />

Erfahrungen mit Versuchen e<strong>in</strong>er <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

zeigen, dass bei<strong>de</strong> Elemente – Zweck- und Vollzugskritik – nur<br />

im Zusammenwirken erfolgreich durchgeführt wer<strong>de</strong>n können.<br />

So ist beispielsweise die grundlegen<strong>de</strong> Neuorganisation e<strong>in</strong>er<br />

Aufgabenwahrnehmung <strong>in</strong>nerhalb o<strong><strong>de</strong>r</strong> zwischen Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n<br />

wenig s<strong>in</strong>nvoll, wenn bereits die Aufgabe selbst o<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong> Teil<br />

von ihr verzichtbar ist o<strong><strong>de</strong>r</strong> sich e<strong>in</strong>e doppelte Aufgabenwahrnehmung<br />

„e<strong>in</strong>geschlichen“ hat. Entsprechen<strong>de</strong>s gilt für die Frage,<br />

ob e<strong>in</strong>e Aufgabe sich nicht für e<strong>in</strong>e Verlagerung eignet – auf<br />

nachgeordnete Behör<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> Organisationen <strong>in</strong> privater Rechtsform<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> sogar <strong>in</strong> privater Eigentümerschaft. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits sollten<br />

vor e<strong>in</strong>schnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Leistungsreduzierungen <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Bürger auch Effizienzsteigerungen durch Maßnahmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Vollzugskritik angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

12<br />

Zweck- und<br />

Vollzugskritik:<br />

Das Ob und<br />

das Wie e<strong>in</strong>er<br />

Aufgabe


3. Vorgehen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sregierung <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Die Lan<strong>de</strong>sregierung orientiert sich bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

am Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>zentralen Ergebnisverantwortung,<br />

d.h. es wer<strong>de</strong>n nur die Eckwerte <strong>de</strong>s Verfahrens zur <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

vorgegeben, die Steuerung <strong>de</strong>s Prozesses ist<br />

Ressortangelegenheit.<br />

In <strong>de</strong>n Ressorts wer<strong>de</strong>n die Maßnahmen zur <strong>Aufgabenkritik</strong> entwickelt,<br />

gesammelt und gebün<strong>de</strong>lt. Da die <strong>Aufgabenkritik</strong> als<br />

kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess angelegt ist, soll ke<strong>in</strong> abschließen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Bericht erstellt wer<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n e<strong>in</strong> Maßnahmenkatalog mit laufen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Fortschreibung.<br />

Die Zusammenarbeit <strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sregierung erfolgt<br />

durch e<strong>in</strong>e regelmäßige Befassung <strong>de</strong>s Kab<strong>in</strong>etts mit <strong>de</strong>m Fortgang<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong>. Die M<strong>in</strong>ister/-<strong>in</strong>nen und <strong><strong>de</strong>r</strong> Chef <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Staatskanzlei stellen die Ergebnisse ihres Geschäftsbereichs<br />

<strong>de</strong>m Kab<strong>in</strong>ett zweimal im Jahr im Rahmen von Besprechungspunkten<br />

vor. Auf diese Weise soll die <strong>Aufgabenkritik</strong> e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Fortführung erfahren, die ihrer Be<strong>de</strong>utung für die politische<br />

Prioritätensetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sregierung entspricht.<br />

Gleichzeitig trägt dies zur Transparenz <strong>de</strong>s Prozesses bei.<br />

Die Stabsstelle für Verwaltungsmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Staatskanzlei<br />

erstellt jährlich <strong>de</strong>n zusammenfassen<strong>de</strong>n Sachstandsbericht<br />

zur <strong>Aufgabenkritik</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>e vergleichen<strong>de</strong> Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Ressortaktivitäten ermöglichen wird. Der Bericht wird <strong>de</strong>m Ausschuss<br />

für Verwaltungsoptimierung sowie <strong>de</strong>m Beirat zum Prozess<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsoptimierung zur Beratung vorgelegt und<br />

geht <strong>in</strong> <strong>de</strong>n jährlichen Bericht <strong>de</strong>s Ausschusses für Verwaltungsoptimierung<br />

zum Stand <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung <strong>in</strong> <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

e<strong>in</strong>.<br />

13<br />

Dezentrale<br />

Ergebnisverantwortung<br />

Regelmäßige<br />

Kab<strong>in</strong>ettsbefassung<br />

Vergleichen<strong>de</strong><br />

Betrachtung


4. <strong>Aufgabenkritik</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressorts<br />

Was machen die Ressorts?<br />

Primäre Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressorts soll es se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> eigener Verantwortung<br />

für die Erstellung e<strong>in</strong>es Maßnahmenkatalogs zur <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

zu sorgen. Die dar<strong>in</strong> benannten Schritte <strong>de</strong>s Aufgabenabbaus<br />

umfassen<br />

� die M<strong>in</strong>isterialebene,<br />

� <strong>de</strong>n gesamten nachgeordneten Bereich sowie<br />

� die Zusammenarbeit zwischen M<strong>in</strong>isterium und nachgeordnetem<br />

Bereich.<br />

Der Aufgabenstand e<strong>in</strong>es Ressorts (Zweckkritik) und die Aufgabenwahrnehmung<br />

(Vollzugskritik) wird unter Rückgriff auf die<br />

Checkliste mit aufgabenkritischen Maßnahmen geprüft. Dabei<br />

können – <strong>de</strong>m Pr<strong>in</strong>zip <strong>de</strong>s sog. Benchmark<strong>in</strong>g folgend – Vergleiche<br />

mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n über <strong>de</strong>n Umfang und die Art <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Aufgabenwahrnehmung vorgenommen wer<strong>de</strong>n, um Anregungen<br />

und weitere Möglichkeiten für aufgabenkritische Maßnahmen zu<br />

„ent<strong>de</strong>cken“.<br />

Die von <strong>de</strong>n Ressorts zu entwickeln<strong>de</strong>n Maßnahmenkataloge<br />

sollten <strong>in</strong> möglichst knapper Form neue, <strong>in</strong> die Zukunft gerichtete<br />

Vorschläge zur <strong>Aufgabenkritik</strong> aufführen – <strong>in</strong>klusive <strong><strong>de</strong>r</strong> konkreten<br />

Schritte zu <strong><strong>de</strong>r</strong>en Umsetzung. Daneben ist es auch notwendig,<br />

bereits umgesetzte Vorschläge – ebenfalls <strong>in</strong> knapper Form<br />

- zu dokumentieren.<br />

Um die Auswertung und Vergleichbarkeit zu vere<strong>in</strong>fachen, ist e<strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong><strong>de</strong>stmaß an E<strong>in</strong>heitlichkeit unumgänglich. Daher sollten die<br />

Maßnahmenkataloge <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressorts – über die im Kab<strong>in</strong>ett auch<br />

zu berichten ist - folgen<strong>de</strong> Punkte e<strong>in</strong>schließen:<br />

� E<strong>in</strong>e kurze Darstellung <strong>de</strong>s Ablaufs <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Ressorts, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> die Organisation und die wesentlichen<br />

Schritte <strong>de</strong>s aufgabenkritischen Prozesses zusammengefasst<br />

und bewertet wer<strong>de</strong>n.<br />

14<br />

Maßnahmenkatalog<br />

zur<br />

<strong>Aufgabenkritik</strong><br />

<strong>Aufgabenkritik</strong><br />

mit Hilfe <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Checkliste<br />

Inhalt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Maßnahmenkataloge


� E<strong>in</strong>e Liste, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> die e<strong>in</strong>zelnen Maßnahmen mit ihren Umsetzungsschritten<br />

sowie <strong>de</strong>m aktuellen Bearbeitungsstand aufgeführt<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

� Inhaltlich sollte <strong><strong>de</strong>r</strong> Systematik <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabenerfassung laut<br />

Personalbedarfsplanung gefolgt wer<strong>de</strong>n, wobei <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

auch die nachgeordneten Bereiche e<strong>in</strong>zuschließen s<strong>in</strong>d.<br />

Ressort<strong>in</strong>terne Organisation<br />

Interne Organisation und Ablauf <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> s<strong>in</strong>d Ressortangelegenheit.<br />

Folgen<strong>de</strong> Eckpunkte s<strong>in</strong>d für die erfolgreiche<br />

Fortsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> jedoch empfehlenswert:<br />

� Innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressorts koord<strong>in</strong>ieren die bereits mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung<br />

befassten ressort<strong>in</strong>ternen Projektgruppen<br />

laut Rahmenvere<strong>in</strong>barung die Durchführung. Gegebenenfalls<br />

ist für <strong><strong>de</strong>r</strong>en Reaktivierung bzw. die Herstellung ihrer<br />

Arbeitsfähigkeit zu sorgen. Die Projektgruppen s<strong>in</strong>d für die<br />

fristgerechte Durchführung verantwortlich und fungieren<br />

gleichzeitig als Ansprechpartner für die Beteiligten.<br />

� In <strong>de</strong>n nachgeordneten Behör<strong>de</strong>n<br />

► ist die Behör<strong>de</strong>nleitung für die Beteiligung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

an <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> verantwortlich;<br />

► setzt die Leitung e<strong>in</strong>en Beauftragten e<strong>in</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong> für die behör<strong>de</strong>n<strong>in</strong>terne<br />

Koord<strong>in</strong>ation und die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />

Projektgruppen auf M<strong>in</strong>isterialebene zuständig ist (vgl.<br />

Konzept zur Fortsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung<br />

im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> v. 1.4.2001).<br />

� Geson<strong><strong>de</strong>r</strong>te Projektgruppen bil<strong>de</strong>n – falls <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Ressorts angesie<strong>de</strong>lt<br />

unter H<strong>in</strong>zuziehung <strong><strong>de</strong>r</strong> nachgeordneten Behör<strong>de</strong>n -<br />

diejenigen Arbeitse<strong>in</strong>heiten, die Maßnahmen zur <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n unterschiedlichen Aufgabenbereichen entwickeln. Je<br />

nach Bedarf arbeiten die Projektgruppen mit wechseln<strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammensetzung.<br />

D.h., dass sich jeweils Vertreter aus <strong>de</strong>n<br />

analysierten Aufgabenbereichen an <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Projektgruppen<br />

beteiligen.<br />

15<br />

Koord<strong>in</strong>ationsfunktion<br />

durch<br />

bestehen<strong>de</strong><br />

Projektgruppen<br />

Beauftragte <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n nachgeordneten<br />

Behör<strong>de</strong>n


� Die ressort<strong>in</strong>ternen Projektgruppen laut Rahmenvere<strong>in</strong>barung<br />

sammeln die Vorschläge, koord<strong>in</strong>ieren fachaufgabenübergreifen<strong>de</strong><br />

Ansätze und erstellen <strong>de</strong>n Maßnahmenkatalog.<br />

Praktisches Vorgehen<br />

Man muss das „Rad <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong>“ ke<strong>in</strong>eswegs neu erf<strong>in</strong><strong>de</strong>n.<br />

Als wichtige Grundlage für <strong>de</strong>n Fortgang <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong><br />

kann die Aufgabenerfassung aus <strong>de</strong>m Jahr 2000 herangezogen<br />

wer<strong>de</strong>n. Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>taillierten Erfassung und Strukturierung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Tätigkeiten <strong>in</strong> Aufgabenblöcke, Fach- und Verwaltungs- sowie<br />

Teilaufgaben lassen sich e<strong>in</strong>e Vielzahl von Möglichkeiten zur<br />

Aufgabenreduzierung ableiten.<br />

Um <strong>de</strong>m gesamten Vorhaben die notwendige Breite zu verleihen,<br />

ist die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>de</strong>s nachgeordneten Bereichs von großer<br />

Be<strong>de</strong>utung. Die nachgeordneten Behör<strong>de</strong>n sollen die Möglichkeit<br />

erhalten, eigenständige Vorschläge zur <strong>Aufgabenkritik</strong> zu entwickeln,<br />

damit auch m<strong>in</strong>isterielle Vorgaben (beispielsweise Berichtspflichten,<br />

Doppelarbeiten) überdacht und zum Gegenstand<br />

aufgabenkritischer Überlegungen gemacht wer<strong>de</strong>n können.<br />

Grundsätzlich ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>seitige Fixierung auf das beliebte<br />

„die an<strong><strong>de</strong>r</strong>en s<strong>in</strong>d Schuld“-Argument zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Quoten gegen Denkhür<strong>de</strong>n<br />

Das gesamte Verfahren <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> soll dazu anregen,<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> „an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Seite her“ zu <strong>de</strong>nken. D.h. dass nicht die Überlegung<br />

im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund stehen soll: „Wir machen das, weil ...“,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n die Frage gestellt wer<strong>de</strong>n muss, „warum machen wir<br />

das eigentlich?“ Dabei hat sich – sowohl <strong>in</strong> <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wie <strong>in</strong><br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>Lan<strong>de</strong>sverwaltung</strong>en – e<strong>in</strong> Vorgehen bewährt, bei <strong>de</strong>m<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> bisherige Aufgabenbestand radikal <strong>in</strong> Frage gestellt wird. Um<br />

bestehen<strong>de</strong> Denkhür<strong>de</strong>n bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung von Vorschlägen<br />

abzubauen, wer<strong>de</strong>n daher folgen<strong>de</strong> Quoten für <strong>de</strong>n Umfang <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Aufgabenreduzierung empfohlen.<br />

Aufgabenerfassung<br />

als<br />

Ausgangspunkt<br />

Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>s nachgeordneten<br />

Bereichs<br />

16


50/ 30/ 50-Quote<br />

� 50%-Quote für die Abschaffung von <strong>in</strong>ternen Verwaltungsvorschriften:<br />

Interne Verwaltungsvorschriften bil<strong>de</strong>n<br />

e<strong>in</strong>en wesentlichen Hemmschuh für e<strong>in</strong>e effizientere Aufgabenwahrnehmung.<br />

Es gilt daher verzichtbare bzw. än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsbedürftige<br />

Normen als solche zu benennen, so dass die<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung weitere Schritte zu e<strong>in</strong>er Vorschriftenbere<strong>in</strong>igung<br />

<strong>in</strong> die Wege leiten kann. Die Projektgruppen sollen<br />

daher 50% <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>ternen Vorschriften zur Abschaffung vorschlagen.<br />

� 30%-Quote für Ausnahmen von <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong>: Es<br />

dürfen nur 30% <strong>de</strong>s gesamten ressortbezogenen Aufgabenbestan<strong>de</strong>s<br />

von <strong>de</strong>n Vorschlägen ausgenommen bleiben. Es<br />

s<strong>in</strong>d also m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 70% <strong>de</strong>s Aufgabenbestan<strong>de</strong>s kritisch zu<br />

h<strong>in</strong>terfragen.<br />

� 50%-Quote für Vorschläge zur <strong>Aufgabenkritik</strong>: Für m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens<br />

50% <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Aufgabenbereiche s<strong>in</strong>d Vorschläge<br />

zu erarbeiten, die e<strong>in</strong>e effizientere Aufgabenwahrnehmung<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Reduzierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabe zum Gegenstand haben.<br />

Als Orientierung gilt <strong><strong>de</strong>r</strong> im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabenerfassung<br />

und Personalbedarfsplanung festgestellte Personalbestand <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenbereichen.<br />

Begründungen für die Notwendigkeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Erhalt von Aufgaben<br />

und Vorschriften s<strong>in</strong>d we<strong><strong>de</strong>r</strong> von Interesse noch erwünscht.<br />

17


5. Unterstützung durch Transparenz und Anreize<br />

Der Erfolg <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> hängt von <strong><strong>de</strong>r</strong> Bereitschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> Beteiligten<br />

auf allen Ebenen ab, entsprechen<strong>de</strong> Vorschläge zu formulieren<br />

und <strong>in</strong> das ressort<strong>in</strong>terne Projekt e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Dafür ist<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um e<strong>in</strong>e Atmosphäre <strong><strong>de</strong>r</strong> Offenheit und <strong>de</strong>s fairen Umgangs<br />

unbed<strong>in</strong>gt notwendig. Folgen<strong>de</strong> flankieren<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

dienen dazu, <strong>de</strong>n Prozess <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> transparent zu gestalten.<br />

� Allen Beschäftigten wird die Möglichkeit eröffnet, <strong>in</strong> direkten<br />

Kontakt zur Stabsstelle für Verwaltungsmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung zu treten,<br />

um Anmerkungen, Kommentare o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>haltliche Vorschläge<br />

zur <strong>Aufgabenkritik</strong> zu machen. E<strong>in</strong>e diskrete Behandlung<br />

dieser Kontakte wird zugesichert.<br />

Um die Beschäftigen zur Mitwirkung an <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Aufgabenkritik</strong> zu<br />

motivieren, bedarf es nach aller Erfahrung handfester Anreize.<br />

Dazu sollten folgen<strong>de</strong> Schritte erwogen wer<strong>de</strong>n.<br />

� S<strong>in</strong>nvoll wäre e<strong>in</strong>e Reformdivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>gestalt, dass e<strong>in</strong> Teil<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>gesparten Mittel zur Verwendung <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>s Arbeitsbereichs<br />

verbleibt, beispielsweise für Sachmittel. E<strong>in</strong>e<br />

Reformdivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> kann es z.B. geben, wenn E<strong>in</strong>sparungen erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n, die über die Personalbedarfsplanung 2005 h<strong>in</strong>aus<br />

gehen. Die konkrete Ausgestaltung e<strong>in</strong>er Reformdivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

– bzw. die Herbeiführung e<strong>in</strong>er solchen Wirkung - ist vom<br />

E<strong>in</strong>zelfall abhängig und sollte von <strong>de</strong>n Ressorts unter Nutzung<br />

aller vorhan<strong>de</strong>nen Möglichkeiten angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

� Das Dienstrecht erlaubt heute verschie<strong>de</strong>ne Formen von Zulagen,<br />

die genutzt wer<strong>de</strong>n sollten, um Mitarbeiter zu belohnen,<br />

die umsetzungsfähige Vorschläge für <strong>de</strong>n eigenen Arbeitsbereich<br />

entwickelt haben. Zulagen sollten ebenfalls e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Arbeitsbereichs e<strong>in</strong> Aufgabenbestand<br />

mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Personale<strong>in</strong>satz bewältigt wird.<br />

Kontakt zur<br />

Stabsstelle<br />

Reformdivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Zulagen<br />

18


Checkliste mit Beispielen<br />

I. Zweckkritik (Aufgabenentlastung) – Ob?<br />

1. Wegfall <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabe (Verzicht)<br />

2. Reduzierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabe<br />

3. E<strong>in</strong>schränkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Intensität<br />

► 2 und 3 führen zu ...<br />

II. Vollzugskritik – Wie?<br />

1. Aufgabenausglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung / -auslagerung<br />

1.1 Materielle Privatisierung<br />

Vollständige Abgabe an Private, z.B.<br />

�� Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Herausgabe von Fachperiodika)<br />

�� technische Dienstleistung (z.B. Kurierdienst)<br />

�� Reduzierung von Beteiligungen<br />

�� Materialprüfung<br />

Delegation an Vere<strong>in</strong>e, Verbän<strong>de</strong>, Beliehene, z.B.<br />

�� För<strong><strong>de</strong>r</strong>angelegenheiten<br />

1.2 Contract<strong>in</strong>g Out (Vergabe)<br />

Beauftragung Dritter, Nutzung Privater zur Aufgabenerfüllung, z.B.<br />

�� För<strong><strong>de</strong>r</strong>wesen (z.B. ILB, LASA, ZAB)<br />

�� W<strong>in</strong>terdienst auf Lan<strong>de</strong>s- und Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />

�� technische Dienstleistungen (z.B. Fahrzeugwartung)<br />

Beauftragung Dritter, Nutzung geme<strong>in</strong>nütziger Organisationen, z.B.<br />

�� Erziehung und politische Bildung<br />

19


1.3 Formale Privatisierung<br />

Unternehmen im Lan<strong>de</strong>sbesitz, z.B.<br />

�� Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

�� mediz<strong>in</strong>ische E<strong>in</strong>richtungen<br />

1.4 Organisatorische und wirtschaftliche Verselbständigung<br />

Gründung von Lan<strong>de</strong>sbetrieben<br />

�� Straßenbau und operativer Straßendienst<br />

�� Vermessung<br />

�� Laborbereiche<br />

�� IT-Wesen<br />

2. Organisatorische Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung (verwaltungs<strong>in</strong>tern)<br />

2.1 Bün<strong>de</strong>lung von Aufgabenverantwortung (horizontale Konzentration)<br />

Zusammenfassung auf e<strong>in</strong>er Ebene<br />

Reduzierung von Organisationse<strong>in</strong>heiten<br />

20<br />

�� M<strong>in</strong><strong>de</strong>stgrößen für Referate und Abteilungen e<strong>in</strong>halten<br />

�� Bildung v. Schwerpunktzuständigkeiten (z.B. Lan<strong>de</strong>samt für<br />

Verbraucherschutz)<br />

�� Zusammenarbeit mit Berl<strong>in</strong><br />

2.2 Abschichtung (vertikale Konzentration)<br />

zwischen M<strong>in</strong>isterien und nachgeordnetem Bereich<br />

�� Abschichtung von operativen Aufgaben (z.B. Statistiken)<br />

und Konzentration <strong><strong>de</strong>r</strong> M<strong>in</strong>isterien auf politische Steuerungsfunktionen<br />

�� Delegation von Verantwortung<br />

Straffung <strong>de</strong>s nachgeordneten Bereichs<br />

�� Integration von sonstigen unteren Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n <strong>in</strong> Lan<strong>de</strong>soberbehör<strong>de</strong>n<br />

(Lan<strong>de</strong>sbergamt, Lan<strong>de</strong>samt für Soziales<br />

und Versorgung)<br />

Funktionalreform (Übertragung auf kommunale Ebene)<br />

�� Ämter für Flurerneuerung und ländliche Entwicklung


3. Ablauforganisatorische Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen (Verfahren)<br />

Reduktion von Normen und Standards, z.B.<br />

�� „Normen-TÜV“<br />

�� Aufsichtsstandards<br />

Verschlankung von Abstimmungsprozessen, z.B.<br />

�� Vere<strong>in</strong>fachung von Antragsverfahren für För<strong><strong>de</strong>r</strong>programme<br />

�� Verr<strong>in</strong>gerung von Mitzeichnungsregeln<br />

Reduzierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kontrolldichte, z.B.<br />

�� Abbau von Berichtspflichten<br />

�� Verantwortungs<strong>de</strong>legation auf Mitarbeiter<br />

�� Abschluss von Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />

Vere<strong>in</strong>fachung von Geschäftsabläufen (Arbeitsorganisation), z.B<br />

�� Verr<strong>in</strong>gerung von Entscheidungsbeteiligten<br />

�� Neufassung <strong><strong>de</strong>r</strong> GGO<br />

�� Antragskonferenzen<br />

�� Projektmanagement<br />

Technike<strong>in</strong>satz, z.B.<br />

�� EDV-E<strong>in</strong>satz im Grundbuch u. Liegenschaftswesen<br />

21

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