2018_SIK_30Jahre_ES_klein
30 Jahre SIK-Holz
30 Jahre SIK-Holz
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30<br />
Jahre
»<br />
Menschen wollen beides:<br />
Urbane und rurale Lebensqualität.<br />
«<br />
Charles Landry
Spielräume<br />
gestalten<br />
Claudia: Seit 30 Jahren gestalten wir<br />
Spielräume. Wir, das sind heute 230<br />
Menschen. Angefangen hat es mit<br />
einer Idee, mit dem Wunsch kreativ<br />
tätig zu sein und für Kinder interessante<br />
Räume zu schaffen.<br />
An dieser Grundidee des Firmengründers<br />
Klaus-Peter Gust halten wir auch<br />
heute noch fest. Die Spielräume für<br />
Kinder haben sich auf Spielräume für<br />
Menschen jeden Alters, ob mit oder<br />
ohne Einschränkungen, erweitert. Die<br />
letzten 30 Jahre ließen uns entdecken,<br />
wie facettenreich das Spielen ist. Mit<br />
unseren hölzernen Konstruktionen<br />
und Skulpturen wollen wir Kindern<br />
und Erwachsenen Raum zur persönlichen<br />
Entfaltung und zum Ausprobieren<br />
dieser unendlichen Facetten<br />
des Spiels ermöglichen.<br />
Das ist unser hoher Anspruch, der an<br />
knappe Budgets, enge Zeitvorgaben<br />
und andere Probleme angepasst<br />
werden muss. Unser Ziel ist es, Spielräume<br />
zu schaffen, die mit den<br />
Bedürfnissen der Nutzer wachsen, die<br />
veränderbar sind und mitgestaltet<br />
werden können. Höchste Sicherheit ist<br />
dabei für uns von großer Bedeutung.<br />
Claudia Gust<br />
(Marketingleiterin)<br />
Das zu vereinen, sind Herausforderungen,<br />
denen wir uns täglich stellen.<br />
Dem fertigen Spielplatz sieht man<br />
nicht mehr an, durch wie viele Köpfe<br />
und Hände er gegangen ist. Die<br />
vorliegende Broschüre möchte Ihnen<br />
die Menschen vorstellen, die den Weg<br />
von der Idee bis zum bespielbaren<br />
Raum aktiv mitgestalten, indem sie<br />
planen, kalkulieren, konstruieren,<br />
bauen, prüfen, verladen, montieren<br />
und reparieren. Wir werfen auch<br />
einen Blick zurück auf 30 Jahre Spielplatzgeschichte<br />
und stellen unsere<br />
Wünsche und Visionen für zukünftige<br />
Spielplätze vor.<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 01<br />
Editorial
02 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Beratung<br />
»<br />
[…] Städte hingegen,<br />
die ihre Bewohner<br />
in Bewegung setzen,<br />
betreiben ganz nebenbei<br />
die billigste<br />
Gesundheitspolitik.<br />
«<br />
Jan Gehl
01 Editorial<br />
03 Inhalt<br />
04 Rückblick<br />
06 Zahlen und Fakten<br />
08 Philosophie<br />
10 Geschäftsführung<br />
12 BeratUng<br />
26 Ausland<br />
28 Verkauf<br />
30 Konstruktion<br />
32 Logistik<br />
34 Einkauf<br />
36 Vorbereitung<br />
38 Turmbau<br />
40 Bildhauerei<br />
42 Farbgebung<br />
44 Montage<br />
46 Service und Verwaltung<br />
48 Ausbildung<br />
50 Verantwortung<br />
52 Projekte<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® Inhalt<br />
56 Kontakt
04 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Rückblick<br />
Wie die Kuh aufs<br />
Dach kam<br />
1988, die DDR atmet in ihren letzten Zügen. Nach fast 40<br />
Jahren hatte man erkannt, dass auch der Sozialismus auf<br />
private Initiativen nicht verzichten konnte. Die Zulassung<br />
<strong>klein</strong>er Gewerbebetriebe wurde gefördert. So erhielt auch<br />
unser Zweimannbetrieb (Klaus-Peter und Claudia Gust)<br />
nach mehrmaligen Versuchen eine Genehmigung für ein<br />
holzgestaltendes Gewerbe.<br />
Auch unser Unternehmen musste unter planwirtschaftlichen<br />
Bedingungen arbeiten. Die Planauflage bestand in<br />
der Herstellung von kunstgewerblichen Erzeugnissen und<br />
Abenteuerspielplätzen aus Holz. Doch der neue Kurs zeigte<br />
keine Wirkung mehr. Die DDR ging in die Insolvenz.<br />
1989, ein neues Abenteuer begann. Aus der Planwirtschaft<br />
wurde die Marktwirtschaft. Wir mussten die Bedürfnisse<br />
des Marktes erforschen und daraus unsere Produkte entwickeln.<br />
Die Planauflage aus dem vergangenen Jahr hatte<br />
uns zwei <strong>klein</strong>e Referenzspielplätze hinterlassen. Sie bestanden<br />
aus einfachen Balancier- und Kletterstrukturen<br />
sowie einigen Tierskulpturen aus Robinienholz. Das war<br />
im Übrigen das einzige Holz, das neben Eichenholz in<br />
der DDR für Spielgeräte verwendet werden durfte und es<br />
war unsere Eintrittskarte in die Westberliner Gartenämter.<br />
Mit diesem Material stießen wir hier auf offene Ohren,<br />
da gerade massiv Entsorgungskosten für kesseldruckimprägnierte<br />
Spielgeräte anfielen. Natürlich war man noch<br />
etwas skeptisch, was unsere Leistungsfähigkeit und die<br />
Einhaltung der Normen betraf. Unser erster Kunde war<br />
das Gartenamt Berlin-Neukölln. Es bestellte im Herbst<br />
1990 einen Drachen und ein Krokodil für den Volkspark<br />
Hasenheide.<br />
1991 fassten wir einen weiteren Entschluss, der die<br />
Entwicklung der Firma maßgeblich beeinflusste. Wir<br />
nahmen erstmals an einer internationalen Messe, der<br />
FSB in Köln, mit 12 m² Ausstellungsfläche teil. Unser Exponat<br />
war ein dreiköpfiger Drache und füllte den ganzen<br />
Stand aus. Hier knüpften wir erste Kontakte mit Experten<br />
der Spielplatzbranche, die sich für den Verkauf unserer<br />
Spielgeräte interessierten. Durch ihre solide Beratung und<br />
die verstärkte Nachfrage nach ökologisch und individuell<br />
gestalteten Spielplätzen erfuhr unser <strong>klein</strong>er Betrieb ein<br />
enormes Wachstum.<br />
1995 erwarben wir eine stillgelegte Milchviehanlage. Sie<br />
bot ideale Bedingungen, alle Bereiche des Unternehmens<br />
unterzubringen und technologisch miteinander zu verbinden.<br />
Auf dem Gründach der heutigen Kantine, ehemals<br />
Milchsammelstelle, weiden heute zwei Holzkühe als Reminiszenz<br />
an die frühere Nutzung. Auch diese Anlage<br />
erwies sich bald als zu <strong>klein</strong>.<br />
Im Jahr 2000 kamen weitere stillgelegte Gebäude hinzu,<br />
die sich an das Firmengrundstück anschlossen. Mit jedem<br />
Auftrag haben wir uns ein Stück weiterentwickelt. Von<br />
unseren Kunden konnten wir viel über die »grüne Branche«<br />
und über die mit ihr verbundenen sozialen Aufgaben<br />
lernen. Inzwischen sind wir in dieser Hinsicht selbst aktiv<br />
und setzen uns für ein Recht auf Spiel und ein gesundes<br />
Wohnumfeld in Netzwerken, Verbänden, in Ausschüssen,<br />
auf Messen und Kongressen ein.
»<br />
[…] durch die verstärkte<br />
Nachfrage nach<br />
ökologisch und<br />
individuell gestalteten<br />
Spielplätzen erfuhren<br />
wir ein enormes<br />
Wachstum.<br />
«<br />
Claudia Gust<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 05<br />
Beratung
06 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Umsatz<br />
Beschäftigte Azubis Firmenfläche<br />
1996<br />
Beginn<br />
Ausbildung<br />
Holzbildhauer*in<br />
2000<br />
Beginn Ausbildung<br />
Kauffrau/-mann für<br />
Bürokommunikation<br />
1988<br />
Gründung der<br />
Firma <strong>SIK</strong>-Holz®<br />
als Einzelfirma<br />
1995<br />
Betriebsaufspaltung<br />
und Gründung der<br />
<strong>SIK</strong>-Holzgestaltungs GmbH 1999<br />
Umzug<br />
in neue<br />
Büros<br />
2001<br />
Beginn<br />
Ausbildung<br />
Tischler*in<br />
67.100 m2<br />
60.550 m2<br />
142<br />
135<br />
38.850 m2<br />
114<br />
33.600 m2<br />
Zahlen und Fakten<br />
2.050 m2<br />
1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002
<strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Auslieferung neuer Spielgeräte<br />
Neues Firmengelände im Umbau 1995<br />
Zahlen und Fakten<br />
2009<br />
Großer Preis des<br />
Mittelstandes,<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
2009<br />
Initiative für die Region,<br />
Bertelsmannstiftung<br />
2013<br />
Handwerkspreis der<br />
Bürgschaftsbanken<br />
07<br />
2007<br />
Ausbildungspreis,<br />
Auszeichnung des<br />
Ldkr. Teltow Fläming<br />
2010<br />
Auszeichnung des<br />
Landes Brandenburg,<br />
Engagiert für Brandenburg<br />
2016<br />
Beginn Ausbildung<br />
Technische<br />
Produktdesigner*in<br />
2007<br />
Marc Oelker<br />
wird ebenfalls<br />
Geschäftsführer<br />
198<br />
2010<br />
Zusammenführen des Betriebes,<br />
Übernahme des Einzelunternehmens<br />
in GmbH & Co. KG<br />
209<br />
213<br />
226<br />
225<br />
2016<br />
213<br />
Zukunftspreis<br />
Brandenburg<br />
216<br />
15 Mio.€<br />
167<br />
175<br />
148<br />
148<br />
136<br />
128<br />
10 Mio.€<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />
5 Mio.€<br />
0 Mio.€<br />
Zahlen und Fakten
08 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Philosophie<br />
Philosophie<br />
Wir begeistern uns für ein besseres und freies Spiel! Wir<br />
wissen, dass Kinder Spaß haben wollen. Um auch einen<br />
optimalen Beitrag zur Gundheits- und Persönlichkeitsentwicklung<br />
des Kindes zu leisten, sind unterschiedliche<br />
konditionelle, soziale und psychologische Voraussetzungen<br />
wichtig. Seit Jahrzehnten sammeln wir Erfahrungen<br />
aus Theorie und Praxis, um Bewegung, Spieltrieb, Spielwert<br />
sowie die körperliche und geistige Entwicklung von<br />
Kindern besser verstehen zu können. Diese helfen uns,<br />
unsere Spielraumkonzepte weiter zu entwickeln und zu<br />
optimieren.<br />
Wir sind individuell und kreativ! Eine individuelle Gestaltung<br />
von Spielgeräten braucht Ideenreichtum, eine<br />
hohe Flexibilität und die Kreativität unserer Mitarbeiter.<br />
Die Einzigartigkeit in Design und Farbe wollen wir bewahren,<br />
indem wir einen Anteil an traditionellen Formen,<br />
Verfahren und Wissen berücksichtigen.<br />
Wir stehen für Sicherheit und Qualität! Ein Höchstmaß<br />
an gestalterischer Qualität, solider Handwerkskunst, Haltbarkeit,<br />
Stabilität und Sicherheit unserer Geräte ist uns<br />
sehr wichtig. Das belastbare Holz der Robinie ist ideal<br />
geeignet, dieses Maß einzuhalten. Unsere Leistungsfähigkeit<br />
und Verbindlichkeit demonstrieren wir nicht nur mit<br />
entsprechenden Zertifikaten, sondern mit jeder neuen Herausforderung<br />
zur Schaffung eines originellen Spielraums,<br />
bei der Montage, Wartung und Pflege.<br />
Wir handeln nach fairen Wettbewerbsprinzipen! Unsere<br />
Welt bietet für jeden etwas. Das finden wir gut und sind tolerant<br />
gegenüber unseren Wettbewerbern. Uns ist es wichtig,<br />
stets ehrlich, kompetent und kundenorientiert zu handeln.<br />
Dies zeigt sich an unseren nachhaltigen Beziehungen und<br />
an der Zuverlässigkeit gegenüber unseren Kunden.<br />
Wir setzen uns für die Rechte von Kindern und Jugendlichen<br />
ein! Um auf ein neues ökosoziales Umfeld<br />
reagieren und es aktiv mitgestalten zu können, muss man<br />
zukunftsorientiert und umweltfreundlich handeln sowie<br />
nachhaltig wirtschaften. Wir sind entsprechend mit dem<br />
Umweltsiegel zertifiziert, folgen den Regeln des FSC © , der<br />
verantwortungsvollen Waldwirtschaft und fördern junge<br />
Menschen. Wir engagieren uns gesellschaftlich mit unseren<br />
Partnern für Demokratie, multikulturelle Werte und<br />
zeigen globale Verantwortung.
»<br />
Es ist das Spiel,<br />
und nur das Spiel,<br />
das den Menschen<br />
vollständig macht.<br />
«<br />
Friedrich Schiller<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® Philosophie
10 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Geschäftsführung<br />
Zu zweit an der<br />
Spitze der Firma<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Klaus-Peter Gust, Holzbildhauermeister, hatte 1988 die<br />
Idee aus krummen Robinienhölzern Spielgeräte zu bauen.<br />
Er gründete die Firma <strong>SIK</strong>-Holz® und entwickelte sie vom<br />
Einzelunternehmen zu einem mittelständischen Betrieb.<br />
Heute leitet er den Vertrieb und füllt mit einem ganzen Team<br />
von Planern, Verkäufern und Designern die Auftragsbücher.<br />
Marc Oelker kam 2001 nach dem Abschluss seines Studiums<br />
der Holzwirtschaft als Projektmanager dazu. Das bis dahin<br />
rasante Wachstum der Firma brauchte dringend Strukturen,<br />
um die vielen Spielideen umzusetzen. Heute leitet er<br />
die Produktion. Sein Team aus Technologen, Logistikern,<br />
Zimmerleuten, Bildhauern und Produktionsvorbereitern<br />
lässt die vielen Ideen, die in die Firma hinein getragen<br />
werden oder die dort entstehen, Wirklichkeit werden.<br />
»<br />
Die Ansprüche<br />
unserer Kunden<br />
sind unsere<br />
Herausforderungen.<br />
«<br />
Klaus-Peter Gust<br />
Marc Oelker (Geschäftsführer)
Klaus-Peter Gust (Geschäftsführer)<br />
Der Schriftsteller Victor Hugo sagte<br />
einmal: »Nichts ist so mächtig, wie<br />
eine Idee, deren Zeit gekommen ist«.<br />
Die Idee Spielgeräte aus Robinienholz<br />
zu bauen wird nun 30 Jahre alt. Hat sie<br />
sich am Markt durchgesetzt?<br />
Marc: Da gibt es keinen Zweifel. Die kreative<br />
Idee aus Robinienholz Spielgeräte und<br />
thematisch geprägte Spielplätze zu bauen<br />
hatten Klaus und Claudia Gust. Aus dieser<br />
Idee und einfachen Mitteln ist mittlerweile<br />
ein ganzes und zudem bedeutendes<br />
Marktsegment in der Spielgerätebranche<br />
geworden, von dem auch konventionelle<br />
Hersteller von Spielgeräten profitieren<br />
wollen und eigens Produktionskapazitäten<br />
schaffen müssen. Viele merken, dass sich<br />
Marktsegmente verschoben haben, dass<br />
ihre ursprünglichen Produktideen und<br />
Konzepte nicht mehr zeitgemäß sind. Die<br />
<strong>SIK</strong>-Idee schwappte mit der Zeit über die<br />
Grenzen Deutschlands hinweg nach<br />
Europa. Mittlerweile reichen unsere<br />
Vertriebspartnerschaften bis in den fernen<br />
Osten und Down Under. Es gab vor der<br />
Unternehmensgründung von <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
nur einfache Spielgeräte aus kesseldruckimprägniertem<br />
Nadelholz oder Stahl. Das<br />
war im Osten Deutschlands so, aber es war<br />
auch im Westen Deutschlands so.<br />
Natürlich? Kreativ? Thematisch inszeniert?<br />
Eher Fehlanzeige.<br />
Klaus: Genau wie damals vor 30 Jahren<br />
bringen wir heute immer noch menschliche<br />
Nähe und Wärme mit unseren<br />
naturnahen Spielraumgestaltungen in die<br />
ökosoziale Wohnumfeldgestaltung. Holz<br />
ist einer der ersten Werkstoffe, den die<br />
Menschen in ihrer produktiven Auseinandersetzung<br />
mit ihrer Umwelt entdeckten,<br />
gebrauchten und gestalteten. Das Holz der<br />
Robinie ist in vielfacher Hinsicht ein<br />
wunderbares Material, um daraus Kinderspielplatzgeräte<br />
zu gestalten. Denn es ist<br />
besonders beständig bei der Verwendung<br />
im Freien. Ihre Unregelmäßigkeiten im<br />
Wuchs, ihre spannende Maserung, Äste<br />
und Wurzeln geben dem Holz seinen<br />
einzigartigen Charakter und machen es für<br />
uns als Spielraumgestalter besonders<br />
interessant. Unsere 230 Mitarbeiter leben<br />
diese 30-jährige Tradition der individuellen<br />
Spielplatzgestaltung. Wir bewahren<br />
mit unserer Handwerksarbeit traditionelle<br />
Arbeitsweisen und bringen nachhaltig<br />
raumbildende, thematische und<br />
naturnahe Spielwelten in die sonst recht<br />
eintönig und funktional gestalteten<br />
Stadträume. Unsere Produkte erscheinen<br />
wie von Kinderhand gestaltet. Manchmal<br />
sind es Märchen, ein anderes Mal sind es<br />
scheinbar einfache Balancierstrukturen,<br />
die auf Kinder und Erwachsene wie <strong>klein</strong>e<br />
Wunder in unserer doch oft entmenschlichten<br />
Umwelt wirken. Wir setzen dieser<br />
isolierten Kälte unsere liebevolle Wärme<br />
entgegen.<br />
Die Werte eines Unternehmens stecken<br />
in seiner Geschichte. Ihr als Manager<br />
der Firma <strong>SIK</strong>-Holz ® habt diese Werte in<br />
den vergangenen 30 Jahren formuliert<br />
und mit den Mitarbeitern, Geschäftspartnern<br />
und Kunden kommuniziert.<br />
Was macht heute den Wesenskern der<br />
Firma <strong>SIK</strong>-Holz ® aus und welche Ideen<br />
und Visionen habt ihr für die Zukunft?<br />
Klaus: Die <strong>SIK</strong>-Holzgestaltungs GmbH wird<br />
auch in Zukunft darauf achten, dass<br />
Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und<br />
Teilhabe ein Wesenszug der Stadtentwicklung<br />
bleibt. Die Nutzung von Ressourcen<br />
muss nachhaltig und verantwortungsvoll,<br />
mit innovativen Ideen und Verfahren<br />
erfolgen. Auch als mittelständisches<br />
Unternehmen können wir einen großen<br />
Beitrag für unser globales Klima leisten.<br />
Mit unseren Spielraumgestaltungen ist es<br />
uns möglich, Menschen zu bilden und zu<br />
prägen, indem wir Ihnen die Möglichkeiten<br />
geben, ihre Fantasie frei zu<br />
entfalten, sich im Freien zu bewegen und<br />
miteinander zu spielen. Meine Devise: Die<br />
Ansprüche unserer Kunden sind unsere<br />
Herausforderungen – und die lieben wir.<br />
Meine Idee: Draußen spielen, in vielfältig<br />
gestalteten, naturnahen Lebensräumen.<br />
Marc: Mittlerweile gibt es natürlich auch<br />
Wettbewerb. Auf allen Messen der Branche<br />
bieten verschiedene Unternehmen Spielgeräte<br />
aus Robinie an. Der Markt ist hart<br />
umkämpft. Viele Unternehmen versuchen<br />
an diesem Trend teilzuhaben. Die Vorteile<br />
liegen auf der Hand: sehr natürliche<br />
Rohstoffe aus der Region kommend,<br />
naturnahe Verarbeitung, kreative Ideen<br />
gepaart mit traditioneller Handwerkskunst,<br />
auf den Kundenwusch angepasste<br />
Konzepte, hoher Spielwert, längste Haltbarkeit,<br />
höchste Gerätesicherheit. Diese<br />
einzelnen Bereiche in Perfektion zu<br />
bearbeiten, gelingt dabei nicht jedem. Wir<br />
als Vorreiter in Robinie sind zusammen so<br />
groß wie all unsere Wettbewerber<br />
zusammen. Wir wissen, worauf es<br />
ankommt und agieren seit 30 Jahren<br />
zusammen mit unseren Mitarbeitern<br />
erfolgreich am Markt. Vieles, aber nicht<br />
alles, werden wir richtig gemacht haben.<br />
Auf das Erreichte können wir stolz sein.<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 11<br />
Geschäftsführung
12 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Beratung<br />
Betreiber und<br />
Planer von Spielplätzen<br />
beraten<br />
Deutschland ist schon immer unser größter Markt. Unsere<br />
Fachberater*innen haben jahrelange Erfahrung bei der<br />
Planung von Kinderspielplätzen oder ein abgeschlossenes<br />
Studium der Landschaftsarchitektur. Darüber hinaus sind<br />
sie geprüfte Sicherheitsfachkräfte für Kinderspielplätze und<br />
haben einschlägige Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang<br />
mit Holzkonstruktionen. In ihrer Vorgehensweise sind<br />
sie sehr flexibel und stellen sich auf die Wünsche unserer<br />
Kunden sowie die Gegebenheiten eines neuen ökosozialen<br />
Umfeldes ein. In enger Zusammenarbeit mit unserem<br />
Konstruktionsbüro entwickeln unsere Fachberater*innen<br />
individuelle Lösungen für abwechslungsreiche Spielräume.<br />
Bei jeder neuen Aufgabe können sie auf bewährte Standards<br />
zurückgreifen. Dieser Fundus ist eine wesentliche<br />
Quelle für die Neuplanung. In jeder Neuschöpfung ist ein<br />
Anteil an traditionellen Formen, Verfahren und Wissen<br />
enthalten. Individuelle Spielraumentwicklung ist ein dynamisch<br />
kreativer Prozess, der auf Wechselbeziehungen<br />
basiert. Jedes Stück ist ein Einzelstück.<br />
»<br />
Auf die<br />
Explosion der<br />
unbegrenzten<br />
Möglichkeiten<br />
folgt die<br />
Implosion ihrer<br />
Beherrschung.<br />
«<br />
Kurt Weidemann
Jens Schmieding-Borgsen<br />
(Fb Westfalen)<br />
Martin Heumüller<br />
(Fb Sieg/ Rhein/ Ruhr)<br />
Rita Strautmann<br />
(Backoffice)<br />
Anne Kortomeikel<br />
(Backoffice)<br />
Ulrike Gebauer<br />
(Fb Hessen/ Pfalz)<br />
Antje Gries<br />
(Vertriebsleiterin)<br />
Bielefeld<br />
Salzkotten<br />
Breuberg<br />
Heidelberg<br />
Ulrich Probst-Schneidereit<br />
(Fb Norddeutschland)<br />
Burgwedel<br />
Freising<br />
Kornelia Schneidereit<br />
(Backoffice)<br />
Leipzig<br />
Berlin<br />
Patrick Chiraux<br />
(Fb Nord-/ Ostdeutschland)<br />
Christina Bergsteiner<br />
(Fb Bayern)<br />
Lisa Ottmann<br />
(Backoffice)<br />
Alida Petrov<br />
(Fb Süd-/ Ostdeutschland)<br />
Carla Jaekel<br />
(Backoffice)<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 13<br />
Beratung<br />
Valeria Eremina<br />
(Fb Baden-Württemberg)
14 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Der Spielplatz<br />
im Kolloquium<br />
Spielplätze im Stadtraum<br />
Hier soll ein neuer Spielplatz<br />
entstehen!<br />
Beratung<br />
Meist sind dies Orte mit alten, teils<br />
rudimentären Spielgeräten oder ›Unorte‹,<br />
die lange Zeit nicht gepflegt wurden. Es<br />
kann auch eine ›<strong>klein</strong>e Mondlandschaft‹<br />
in einem neu gebauten Wohngebiet<br />
sein, die laut Flächennutzungsplan als<br />
Freiraum für Kinderspiel und Begegnungsort<br />
für alle Generationen vorgesehen<br />
ist.<br />
Welches dieser Orte stellt für dich die<br />
größte Herausforderung dar?<br />
Ulrich: »Unorte oder Nicht-Orte sowohl neu<br />
als auch alt, sind immer eine Herausforderung.<br />
Es kann auch ein bestehender<br />
Spielplatz sein, bei dem nur ein Gerät oder<br />
ein Bereich erneuert werden soll. Wenn<br />
man einen Funken setzen kann, der Altes<br />
wieder attraktiv macht oder einen neuen<br />
Ort definiert, zu dem Kinder oder am<br />
besten alle hin wollen, das ist die beste<br />
Bestätigung und mein persönliches<br />
Anliegen.«<br />
Jens: »Gerade Spielplätze in Neubaugebieten<br />
ohne gewachsene Struktur, ohne gestalterische<br />
oder historische Bezüge, sind immer<br />
eine besondere Aufgabe. Im Bestand zu<br />
planen, ist zwar im Detail oft technisch<br />
schwieriger, aber aus dem Nichts ein<br />
funktionierendes und attraktives Konzept<br />
zu erarbeiten, stellt doch meistens die<br />
größere Herausforderung dar.«<br />
Ulrike: »Das eine sind Plätze in einer bestehenden<br />
Bebauung, wo die Abstände zu<br />
festen Einbauten, Terrassierungen,<br />
Mauern, Findlingen o.ä. zu beachten sind,<br />
vielleicht noch mit Baumbestand, der zu<br />
erhalten ist. Das andere sind große freie<br />
Flächen ohne jegliche Strukturen, für die<br />
man Spielräume gestalten kann. Beides<br />
sind Bonbons für mich als Planerin.«<br />
Christina: »Jeder Ort ist einzigartig. Genauso<br />
wie die Menschen, die ihn zukünftig<br />
(zurück-)erobern. Dazu zählt die Lage, z.B.<br />
an einer viel befahrenen Straße, einem<br />
Waldstück oder Hang. Auch der vorhandene<br />
oder fehlende Baumbestand und die<br />
Nachbarschaft sind individuell. Bestehende<br />
Geräte müssen eingebunden und<br />
neue Wünsche erfüllt werden. Die Herausforderung<br />
sehe ich darin, alle vorherrschenden<br />
Bedingungen, Wünsche,<br />
Gefühle und Stimmungen in Einklang zu<br />
bringen und den bestmöglichen Entwurf<br />
zu erstellen.«<br />
Alida: »Es wird knifflig, wenn der Raum<br />
bzw. Platz sehr <strong>klein</strong> ist und man dennoch<br />
viele Spielmöglichkeiten schaffen soll.«
Welche grundsätzlichen Fragen stellst<br />
du an den Betreiber des zukünftigen<br />
Spielplatzes?<br />
Christina: »Bei einem Vor-Ort-Termin klären<br />
sich oftmals schon Fragen wie Größe,<br />
Umfeld, Lage und Geländemodellierung.<br />
Wichtig ist weiterhin die Zielgruppe,<br />
welche Spielfunktionen gewünscht sind<br />
und welche Richtung die Gestaltung<br />
nehmen soll. Auch, ob eine spätere<br />
Erweiterung möglich sein soll und welcher<br />
Fallschutz erforderlich ist. Soll das Gelände<br />
weiter modelliert werden oder ist neuer<br />
Baumbestand geplant? Hilfreich ist es,<br />
eine Checkliste zu erstellen, auf der noch<br />
weitere Aspekte, wie z.B. die Überdeckung<br />
bei einer Tiefgarage, abgeklärt werden. Die<br />
Frage nach dem Budget und der Montage<br />
darf für eine realistische weitere Planung<br />
natürlich auch nicht fehlen.«<br />
Patrick: »Neben den Nutzergruppen, dem<br />
Spielwert, Thema und Budget frage ich<br />
auch immer, ob es Erfahrungen mit<br />
Vandalismus vor Ort gibt, ob sie eigene<br />
Ideen oder Beispiele haben und wie wir<br />
unser Angebot präsentieren sollen.«<br />
Spielplätze im Landschaftsraum<br />
»<br />
Jeder Ort ist einzigartig.<br />
Genauso wie die Menschen,<br />
die ihn zukünftig<br />
zurückerobern.<br />
«<br />
Alida: »Welche Rahmenbedingungen<br />
vorhanden sind: Größe des Spielplatzes,<br />
wie viele Kinder, welche Altersklassen,<br />
Bodenbeschaffenheit, Anfahrtssituation,<br />
der finanzielle Rahmen. Was ist dem<br />
Kunden wichtig? Gibt es evtl. bereits ein<br />
Thema? Für welchen Zeitraum ist die<br />
Fertigstellung geplant?«<br />
Valeria: »Ich höre meistens erst dem Kunden<br />
zu. Seine Vorstellungen und Wünsche sind<br />
für mich der erste Indikator. Dann geht es<br />
um die Realisierbarkeit dieser Vorstellungen.<br />
Die Größe des Spielplatzes,<br />
Zielgruppen und Budget sind weitere<br />
Fragen.«<br />
Christina Bergsteiner<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 15<br />
Beratung
16 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Beratung<br />
Gibt es prinzipielle Planungsschritte<br />
zwischen dem ersten Kundentermin<br />
und der Abgabe eines verbindlichen<br />
Angebots?<br />
Ulrich: »Die Planung beginnt schon während<br />
des Gesprächs mit dem Kunden. Bei der<br />
folgenden Bestandsaufnahme erkennt<br />
man neben topographischen Gegebenheiten<br />
und Nutzungsspuren auch Besonderheiten<br />
des Ortes, wie z.B. Zugänge,<br />
Verstecke, Laufwege, Atmosphäre – hier<br />
geht die Planung im Kopf weiter. Bestenfalls<br />
sieht man das Ergebnis schon vor<br />
sich. Die Bestandsaufnahme wird zu<br />
Papier gebracht. Es folgt die Konzeptsuche<br />
und Verfeinerung der Idee. Kann auf<br />
Bewährtes zurückgegriffen werden? Gab es<br />
Projekte mit ähnlicher Fragestellung,<br />
ähnlichem Thema oder nur ähnlichem<br />
Spielangebot? Wenn vorhanden, wird es<br />
mit der tatsächlichen Situation abgestimmt.<br />
Durch maßstäbliches und perspektivisches<br />
Zeichnen kommt man zu einer<br />
Lösung. Begleitend findet ein Budgetabgleich<br />
statt. Der Entwurf wird an die<br />
Kalkulation weitergeleitet. Das Ergebnis<br />
wird mit der Planung abgeglichen und<br />
eine Angebotszeichnung erstellt.«<br />
Ulrike: »Nach der Grundlagenermittlung<br />
skizziere ich einen Entwurf, erstelle eine<br />
Checkliste, nach der meine Kollegin im<br />
Innendienst das Angebot erstellt. Meist<br />
arbeite ich die Entwurfsskizze parallel zur<br />
Angebotserstellung noch in eine Zeichnung<br />
um – den Grundriss über Photoshop, die<br />
Ansichten und Perspektiven von Hand. Mit<br />
dem Angebot und den Zeichnungen erhält<br />
der Kunde einen Erläuterungstext,<br />
eventuell Produktblätter und Beispielfotos<br />
sowie die Beschreibung unserer Ausführungsqualitäten<br />
und unsere freiwillige<br />
Herstellergarantie.«<br />
Klassische Spielkombination für Kinder von 3–6 Jahren, Variante: Hexenhaus und Post<br />
»<br />
Die Planung beginnt<br />
schon während<br />
des Gesprächs<br />
mit dem Kunden.<br />
«<br />
Ulrich Probst-Schneidereit<br />
Jens: »Systematisches Arbeiten ist natürlich<br />
das A und O zur Erstellung eines erfolgsversprechenden<br />
Entwurfs. Die Kundenwünsche<br />
müssen möglichst konkret<br />
erfasst, die Idee zur Umsetzung dann<br />
zeichnerisch aufbereitet und anschließend<br />
kalkuliert werden. Eine ansprechende<br />
optische Präsentation des Ergebnisses<br />
gehört dann natürlich ebenso dazu.«
Sind individuelle Lösungen immer von<br />
Vorteil oder gibt es auch Standards, die<br />
sich bewährt haben?<br />
Ulrich: »Immer? Immer nicht, aber immer<br />
öfter. Eigentlich fast immer. Aber auch den<br />
zweiten Teil der Frage muss ich mit ja<br />
beantworten. Natürlich gibt es Standards,<br />
die sich bewährt haben, nicht zuletzt<br />
deswegen wurden sie ja auserwählt (nicht<br />
degradiert) zur Standardanlage. Diese<br />
Frage berührt unseren Markenkern: Wir<br />
wollen kreative, individuelle und hochwertige<br />
Spielraumkonzepte bieten. Es ist<br />
uns ein Anliegen, unseren Wertmaßstab<br />
beizubehalten und fachlich gut zu<br />
beraten. Wir wollen nicht um jeden Preis<br />
verkaufen. Vielmehr ist es unser Ziel, das<br />
passende Produkt zu verkaufen. Wir<br />
denken im großen Ganzen und möchten<br />
eine Fläche nicht nur mit lauter einzelnen<br />
Geräten füllen.<br />
Unser Produkt wird durch das Material<br />
bedingt einzeln handwerklich angefertigt.<br />
Das ist aufwendig und kostet die Kunden<br />
mehr Geld. Dafür haben sie aber den<br />
großen Vorteil, dass wir flexibel auf<br />
Wünsche und spezifische Anforderungen<br />
reagieren können. Das beginnt vielleicht<br />
mit der farblichen Gestaltung, dem Anbau<br />
von bauseitigen Rutschen, beim Austausch<br />
von Elementen oder einer geänderten<br />
Ausrichtung in Reaktion auf ortsgegebene<br />
Flächengrößen, veränderte Pfostenlängen,<br />
bis hin zu Kombinationen von verschiedenen<br />
Anlagen, neu zusammengestellten<br />
Elementen. Gelegentlich muss für<br />
besondere Projekte auch etwas neu<br />
entwickelt werden. Die Balance ist<br />
entscheidend. Manchmal ist es ein <strong>klein</strong>er<br />
Kniff, der die Anlage besonders macht und<br />
für einen Spielplatz identitätsstiftend sein<br />
kann.«<br />
Christina: »Der Kauf eines Kleidungsstücks<br />
ist eine ähnliche Situation. Manchmal<br />
passt und gefällt ein Gewand sofort und<br />
die Qualität überzeugt. Es kommt aber<br />
auch vor, dass man etwas neu kombinieren<br />
und anders zusammenstellen muss.<br />
Orte und ihre Nutzer brauchen manchmal<br />
auch einen ganz individuellen Entwurf<br />
und gut angepassten Schnitt, um allen<br />
gerecht zu werden, aufregend und<br />
stimmig zu sein.«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 17<br />
Beratung<br />
Individuell gestalteter ›Wickingerspielplatz‹ (Design: Anke Meixner
18 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Beratung<br />
Öffentliche Spielplätze vs. Spielplätze<br />
für Kitas und Schulen!<br />
Die Betreuungsangebote für Kinder in<br />
Kindergärten und Schulen wurden in<br />
Deutschland in den letzten 10 Jahren<br />
quantitativ erhöht. Gerade in diesen<br />
Einrichtungen sind Spielangebote im<br />
Freien wichtig. Man könnte daraus<br />
schließen, dass öffentliche Spielplätze<br />
zugunsten der betreuten Spielplätze<br />
zurück gebaut wurden. Spiegelt sich<br />
dieser Trend auch in deiner Arbeit<br />
wider?<br />
Ulrike: »Das kann ich so nicht feststellen.<br />
Zumal die Träger von Kindergärten und<br />
Schulen oft andere sind als die von<br />
öffentlichen Plätzen. Es kommt allerdings<br />
vor, dass öffentliche Spielplätze zurückgebaut<br />
werden, wenn in der Wohnumgebung<br />
kaum noch junge Familien mit<br />
Kindern wohnen. Besser wäre es<br />
natürlich, einen solchen Platz inklusiv<br />
umzugestalten. Aber dafür fehlt oft das<br />
Geld.«<br />
Christina: »Spielplätze stehen in Konkurrenz<br />
mit Wohnbebauung. Sie werden nicht<br />
ganz aufgelöst. Eine Ver<strong>klein</strong>erung oder<br />
Verlegung wird aber diskutiert und<br />
manchmal umgesetzt. Spielflächen und<br />
–anlagen auf Schulgeländen auch nach<br />
Schulschluss und am Wochenende geöffnet<br />
zu lassen, kommt immer häufiger vor. Das<br />
halte ich für sehr sinnvoll.«<br />
›Mobile Baustelle‹ für flexibles Spiel<br />
»<br />
Es wäre besser,<br />
öffentliche Spielplätze<br />
inklusiv umzugestalten,<br />
als sie zurückzubauen.<br />
«<br />
Martin: »In einigen Städten ist es so, dass<br />
Spielplätze nicht mehr betrieben werden.<br />
Manche Städte oder Kommunen veräußern<br />
diese Flächen, manche nicht. Wenn ich<br />
mit einem städtischen Mitarbeiter über<br />
diese Planungsrichtung spreche, bitte ich<br />
immer darum, dass sie die Folgen<br />
bedenken sollen, wenn diese Flächen<br />
veräußert werden. Meistens ist diese<br />
Marschrichtung aber schon im Rat<br />
beschlossen. Die vielen <strong>klein</strong>en Spielplätze<br />
verschwinden aus Pflegegründen, resultierend<br />
aus den Einsparmaßnahmen, und<br />
werden zu einer großen, besser oder gut<br />
ausgestatteten Hauptattraktion im Quartier<br />
zusammengelegt. Fördermaßnahmen wie<br />
die Kitaförderung vor einigen Jahren oder<br />
derzeit ›Gute Schule 2020‹ schieben an,<br />
dass die Spielflächen in den Einrichtungen<br />
bevorzugt erneuert werden. Oft ist es auch<br />
allein der Tatsache geschuldet, dass in den<br />
Einrichtungen jemand ist, der sich darum<br />
kümmert, der fordert.«<br />
Fachwerkhaus-Baustelle mit Bausteinen aus Kork<br />
Ulrike Gebauer
Spielanlage ›Schneckenhaus‹ mit vielfältigen Spielmöglichkeiten<br />
Hat sich mit der quantitativen Zunahme<br />
der Betreuungsangebote auch die<br />
Qualität der Spielangebote im Außenbereich<br />
dieser Einrichtungen erhöht?<br />
Jens: »Das Betreuungsangebot wurde zwar<br />
ausgeweitet, die für Spielgeräte zur<br />
Verfügung stehenden Flächen sind aber<br />
meist gleich geblieben, wenn nicht gar<br />
durch Erweiterungsbauten noch<br />
geschrumpft. Insofern ist für die Aufstellung<br />
zusätzlicher, leicht zugänglicher<br />
Geräte oftmals nur Platz da, wenn zeitgleich<br />
alte Geräte abgebaut werden. Der<br />
Umbau vorhandener Spielgeräte ist dabei<br />
leider oft weder sinnvoll noch wirtschaftlich<br />
überzeugend darstellbar.«<br />
Patrick: »Oft habe ich das Gefühl, dass<br />
Erweiterungen notwendig und erwünscht<br />
sind, die Flächen bzw. das Platzangebot<br />
an sich bleiben aber begrenzt.«<br />
Ulrike: »Auf jeden Fall! Besonders die Eltern<br />
legen großen Wert darauf, dass ihre Kinder<br />
schon sehr früh eine gute Förderung<br />
erhalten. Häufig wird die Finanzierung<br />
auch durch einen Elternverein<br />
unterstützt.«<br />
Martin: »Oft liegt es daran, dass vor Ort<br />
jemand ist, der sich kümmert und fordert.<br />
Wie die Qualität dann ausfällt, liegt oft an<br />
der persönlichen Stärke, Einstellung und<br />
am Geschmack dieser Personen. Meistens<br />
sind das die Leiter*innen, Direktor*innen<br />
und oft auch Fördervereine. Sind diese<br />
Personen oder Personenkreise stark und<br />
engagiert, wird die Qualität deutlich<br />
erhöht. Verlassen sie sich allein auf den<br />
Träger oder Betreiber, muss die Basisausstattung<br />
reichen.«<br />
Antje: »Viele Einrichtungen setzen auf<br />
langlebige Qualität, mit wenig Wartungsaufwand.<br />
Die Leiter*innen dieser Einrichtungen<br />
freuen sich über die kompetente<br />
und kundenorientierte Beratung am<br />
Telefon und vor Ort.«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 19<br />
Beratung<br />
Spiel- und Kletterangebote für den Pausenho
20 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Spielplatz ist überall!<br />
Spielen sollte ja nicht nur auf vorbestimmten<br />
Plätzen und Einrichtungen<br />
stattfinden. Spielraumvernetzungen<br />
konkurrieren jedoch mit urbanen<br />
Verkehrsräumen.<br />
Spiel- und Erlebnisorte im Wald<br />
»<br />
Weg begleitende<br />
Spielpunkte können nur<br />
in geschützten Bereichen<br />
installiert werden.<br />
«<br />
Ulrike Gebauer<br />
Welche Chancen siehst du für Weg<br />
begleitende Spielmöglichkeiten? Gibt es<br />
Modellprojekte an denen du mitgeplant<br />
hast?<br />
Beratung<br />
Ulrich: »Bei der Vernetzung stehen nicht<br />
Spielgeräte im Vordergrund. Meistens geht<br />
es um Flächengestaltung und sichere<br />
Fahrbahnüberquerungen. Wenn es um<br />
Spielen im urbanen Umfeld geht, ist sicher<br />
noch viel Entwicklungspotenzial da.<br />
Stadtplaner sehen aber ihre Flaniermeilen<br />
ungern ›gestört‹ durch völlig anders<br />
gestaltete Spielinseln. Dabei könnte der<br />
Kontrast gerade belebend wirken. Wenn<br />
alles gerade und geometrisch ist, kann das<br />
nicht nur großzügig sondern auch eintönig<br />
wirken. Bestenfalls entstehen Oasen, die<br />
alle anlocken, wo die zweckgebundene<br />
effektive Welt einmal nicht dominiert.<br />
Aber das ist mehr Vision als Praxis.«<br />
Christina: »Für jedes Alter sehe ich darin<br />
eine Gelegenheit Orte neu wahrzunehmen<br />
und zu erfahren. Achtsam über einen<br />
Balancierbalken zu laufen, über ein paar<br />
Poller zu hüpfen und die gerade Strecke zu<br />
durchbrechen, kann für uns alle Freude<br />
schaffen und den Blick auf etwas Neues<br />
lenken. Kinder nutzen jede angebotene<br />
Möglichkeit (wenn sie nicht daran<br />
gehindert werden), um ihren Weg interessanter<br />
zu gestalten und nicht nur<br />
ausgetretene Wege zu gehen. Sie dabei zu<br />
unterstützen finde ich sehr gescheit.«
Jens: »Im innerstädtischen, urbanen Kontext<br />
sehe ich kaum Chancen ohne nennenswerten<br />
Rückbau vorhandener Infrastruktur.<br />
Im Sinne einer Schaffung und<br />
Vernetzung von Grünflächen wäre das<br />
zwar erstrebenswert, der dafür nötige<br />
Platz ist so aber meist nicht vorhanden.<br />
Auch geht der Wohntrend momentan<br />
wieder stärker zurück in die Stadt – mit<br />
dementsprechendem Druck auf den<br />
Wohnungsmarkt und auch auf die eh nur<br />
spärlich zur Verfügung stehenden innerstädtischen<br />
Freiflächen. Das wird sich in<br />
absehbarer Zeit sicherlich nicht grundlegend<br />
ändern. Gefragt wäre hier ganz klar<br />
der Städtebau und die Verkehrsplanung,<br />
um grundsätzlich mehr attraktive innerstädtische<br />
Aufenthaltsflächen im Lebensraum<br />
Stadt zu schaffen. Im außerstädtischen,<br />
ländlichen Raum sind derartige<br />
Konzepte im Bereich Tourismus und<br />
Naherholung schon eher zu finden. Die<br />
Vernetzung von Grünflächen, Naherholungsgebieten<br />
usw. wird dabei oft auch<br />
als Beitrag zum Umweltschutz im Sinne<br />
einer aktiven Lenkung von Fuß-Rad-<br />
Verkehr gesehen. Hopener Waldpfad/ Stadt<br />
Lohne hat zum Beispiel diverse Spielpunkte<br />
entlang eines Naherholungswanderwegs<br />
im Forst der Stadt Lohne. Spiel<br />
und Aufenthaltselemente sind dort über<br />
ca. 3 Kilometer im Wald verteilt.«<br />
Inklusives Riesenkarussell<br />
Balancieren übers Wasser<br />
Ulrike: »Natürlich gibt es hier die Möglichkeit<br />
der Vernetzung von Spielpunkten und<br />
spannenden Orten für Kinder. Diese Weg<br />
begleitenden Spielpunkte können jedoch<br />
nur in geschützten Bereichen installiert<br />
werden, die auch kontrolliert und<br />
gewartet werden müssen. Daher kommen<br />
bisher nur selten Anfragen in dieser<br />
Richtung. Eher werden Natur-Lehrpfade<br />
mit Weg begleitenden Spielgeräten<br />
ausgestattet.«<br />
Wegbegleitendes Kletterangebot<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® Beratung
22 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Unsere<br />
Favoriten<br />
Beratung<br />
Ulrike: »Spielplatz Sonnenstraße in Waldaschaff.<br />
Hier sind auf einer großen Fläche<br />
zwei Kletter- und Balancieranlagen mit<br />
unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />
für alle Altersgruppen miteinander<br />
verbunden. Der Spielwert ist sehr hoch,<br />
das Gräserdesign ansprechend und wird<br />
sehr gut angenommen.«<br />
Jens: »Der Mähdrescher und der Klettertrecker<br />
gehören zu meinen Favoriten. Gern<br />
würde ich mal einen großen Spielplatz<br />
unter dem Thema Landwirtschaft bauen.<br />
Von gestern bis heute und wie die Landwirtschaft<br />
von morgen nachhaltig gestaltet<br />
werden kann.«<br />
Patrick: »Spielplatz Hafencity in Hamburg.<br />
Beim Thema ›Südsee‹ werde ich doch<br />
schwach. Ich verbinde das wahrscheinlich<br />
mit Sonne, Wärme, Helligkeit, Meer,<br />
leckerem Seefood und einer lockeren<br />
Stimmung.«
Martin: »Spielplatz in Bonn am Hölder: ›Ein<br />
Schloss für <strong>klein</strong>e Kurfürstinnen und<br />
Kurfürsten‹. Ein schönes Ergebnis mit viel<br />
Spielangebot, hohem Aufenthaltswert und<br />
ansprechender Gestaltung.«<br />
Valeria: »Mein Lieblingsprodukt aus unserem<br />
Sortiment ist die Kletter-Balancier-Anlage<br />
›Katze‹. Dieses Gerät wirkt sehr modern<br />
und zeitgenössisch. Es hat eine abwechslungsreiche<br />
Struktur und ist von vielen<br />
Kindern gleichzeitig bespielbar.«<br />
Alida: »Den Dschungelspielplatz in Berlin<br />
Zehlendorf finde ich sehr spannend und<br />
vielseitig. Eine Riesenfläche, in welcher die<br />
unterschiedlichsten Elemente schlau miteinander<br />
verbunden sind – Skulpturen, Spielhäuser,<br />
Baumhäuser, Kletterhöhle, Seilbahn<br />
u.v.m.«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 23<br />
Beratung
24 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Beratung<br />
Antje: »Die drei Phönix-Spielplätze rund um<br />
den Phoenix-See in Dortmund. Wir haben<br />
sie schon mehrere Male mit unseren<br />
Kindern besucht. Man kann hier in die<br />
Höhe klettern und in die Wolken<br />
schaukeln, immer mit Blick auf den See.<br />
Ideal für Sonntagsspaziergänge.«<br />
Ulrich: »Die Frage kann ich nicht eindeutig<br />
beantworten. Jedes spannende Thema ist<br />
temporäres Lieblingsprojekt. Kletterwälder<br />
gefallen mir immer wieder, weil ich die<br />
selber gerne gehabt hätte auf Spielplätzen<br />
der 70er Jahre.«<br />
Christina: »Der Spielplatz am Hauptplatz in<br />
Pfaffenhofen. Mit Freude stelle ich bei<br />
jedem Besuch fest, wie gut dieser mitten<br />
in der Stadt gelegene Spielplatz zwischen<br />
Rathaus und Kirche von allen Altersgruppen<br />
genutzt wird.«
Carmen Engel<br />
(Fachbereichsleiterin)<br />
Maritimer Spielplatz auf einem Campingplatz<br />
Camping, Gastro<br />
und Tourismus<br />
Neben Spielplätzen in öffentlicher Trägerschaft gibt es<br />
auch viele Spielplätze in der Freizeitwirtschaft, die von<br />
Unternehmen betrieben werden. Hierzu gehören Freizeitparks,<br />
Campingplätze, aber auch Hotels und Gaststätten.<br />
Diese werden bei <strong>SIK</strong>-Holz ® von Carmen Engel betreut. Ihre<br />
Kunden schätzen besonders an unseren Produkten, dass<br />
sie durch ihre Individualität dem jeweiligen Unternehmen<br />
einen eigenen Charakter geben. Jedes Spielgerät ist hier<br />
eine Investition. Der Spielwert der jeweiligen Produkte<br />
wird ermittelt. Die Unternehmen prüfen genau, ob man<br />
durch einen attraktiven Spielplatz eine höhere Kundenzufriedenheit<br />
erreicht. Carmen berät ihre Kunden nicht<br />
nur im Bereich Spielplatzgestaltung, sie vernetzt sie auch<br />
miteinander und gibt Erfahrungen in anderen Bereichen<br />
weiter. Carmen hat die entspanntesten Kunden. Immer<br />
wieder hört sie den Satz: »Wir arbeiten dort, wo andere<br />
Urlaub machen.« Und wo macht Carmen Engel Urlaub?<br />
Natürlich auf dem Campingplatz!<br />
›Woodlodge‹ Baumhäuser im Ferienpark<br />
»<br />
Das Spiel ist so<br />
notwendig für<br />
das menschliche<br />
Leben wie<br />
das Ausruhen.<br />
«<br />
Thomas von Aquin<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 25<br />
Beratung
26 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Ausland<br />
Spielplätze<br />
weltweit<br />
Unsere Produkte sind weltweit auf vielen Spielplätzen<br />
zu finden. Dies ermöglicht einen Einblick in die Spielkultur<br />
anderer Länder und lässt einen Vergleich mit dem<br />
deutschen Markt wagen. Zu beobachten ist, dass von<br />
Deutschland Impulse ausgehen, das Spiel in einer natürlichen<br />
Umgebung und mit natürlichen Materialien zu<br />
fördern. Dies stößt in anderen Ländern immer wieder auf<br />
Interesse. In den meisten west- und südeuropäischen<br />
Ländern haben wir langjährige Partnerschaften aufgebaut<br />
und interessante Projekte realisiert. Aber auch im Norden<br />
Afrikas und in Fernost nimmt das Interesse an unseren<br />
Spielgeräten und Skulpturen deutlich zu.<br />
»<br />
Das Spiel<br />
ist der Weg<br />
der Kinder<br />
zur Erkenntnis<br />
der Welt,<br />
in der sie leben.<br />
«<br />
Maxim Gorki
<strong>SIK</strong>-Holz ® 27<br />
Ausland
28 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Verkauf<br />
Das beste<br />
Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis im Blick<br />
Unser Unternehmen lebt nicht von dem, was es<br />
plant und produziert, sondern von dem, was es<br />
verkauft! Dieser Satz klingt etwas hart und steht<br />
allen emotionalen und kreativen Betrachtungen zu<br />
unseren Produkten diametral entgegen. Doch was<br />
nützen alle guten Planungen von Spielplätzen und<br />
Entwürfen von Spielgeräten, wenn sie nicht gebraucht<br />
werden? Das Prinzip der Marktwirtschaft von<br />
Angebot und Nachfrage spiegelt sich in den Abläufen<br />
unserer Verkaufsabteilung wider. Unser Angebot ist<br />
durch die Beratung unserer Außendienstmitarbeiter,<br />
durch unsere Broschüren und durch unsere Homepage<br />
bei unseren Kunden präsent.<br />
Die Nachfrage kann auf verschiedenen Wegen zu<br />
unseren Verkäufern gelangen: Der Kunde ruft an,<br />
der Fachberater nimmt die Anfrage auf, per Post<br />
oder Mail kommt eine Ausschreibung oder ein Wettbewerb.<br />
Die Anfragen reichen von klar und einfach<br />
bis hin zu komplex und kompliziert. In diesem<br />
Spannungsfeld muss das Tagesgeschäft von unseren<br />
Verkäufer*innen bewältigt werden – immer mit dem<br />
Ziel, dass aus dem Angebot ein Auftrag wird, und<br />
aus dem Auftrag ein Geschäft, mit dem beide Seiten<br />
zufrieden sind.<br />
»<br />
Wenn aus dem<br />
Verkauf eine<br />
Begegnung<br />
zwischen Kunde<br />
und Verkäufer wird,<br />
sind beide<br />
zufrieden.<br />
«<br />
Alfred Rademacher
Nicole Becker<br />
(Dtl.: Westfalen,<br />
Belgien, Luxemburg)<br />
Susann Klingner<br />
(Dtl.: Sieg, Rhein, Ruhr,<br />
Spanien, Italien, Polen)<br />
Carolin Borowka<br />
(Dtl.: Hessen, Pfalz,<br />
Frankreich)<br />
Stefan Falkenberg<br />
(Verkaufsleiter)<br />
Manuela Bartlick<br />
(Dtl.: Baden-Württemberg,<br />
Außereuropäisches Ausland)<br />
Nadine Menne<br />
(Norddeutschland,<br />
sonstiges Ausland)<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Sarina Nitsche<br />
(Dtl.: Bayern,<br />
Niederlande)<br />
Jenna Koch<br />
(Ost-/ Norddeutschland,<br />
Österreich, Schweiz)<br />
Benjamin Schreinicke<br />
(Süd-/ Ostdeutschland,<br />
Großbritanien, Irland,<br />
Skandinavien)<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 29<br />
Verkauf
30 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Marcus Rippl (2. v. l.) und sein Team<br />
Konstruktion<br />
Zeichnungen aus<br />
den verrücktesten<br />
Ideen<br />
Unsere Konstrukteure und Designer entwerfen täglich neue<br />
Spielgeräte und Spiellandschaften. Neben Design und Spielwert<br />
steht die Sicherheit der Geräte immer im Mittelpunkt.<br />
Wie im Verkauf können auch hier die Aufgaben von klar<br />
und einfach bis komplex und kompliziert sein.<br />
Schon in der Angebots- oder Wettbewerbsphase müssen<br />
die Konstruktionen der Geräte gut durchdacht werden,<br />
um einerseits eine tolle Idee zu präsentieren und andereseits<br />
alle sicherheitsrelevanten Anforderungen zu erfüllen.<br />
Oft wird bei Angeboten und Wettbewerben nur eine skizzenhafte<br />
Darstellung verlangt. Doch für eine fundierte<br />
Kalkulation reicht eine Skizze nicht aus.<br />
Hinzu kommt, dass es in den meisten Fällen nur ein<br />
enges Zeitfenster gibt, um ein Spielgerät neu zu entwickeln,<br />
anzupassen oder eine ganze Spielplatzplanung<br />
zeichnerisch umzusetzen. Auch sind die Anforderungen<br />
an die Präsentation der Objekte gestiegen. Durch die öffentliche<br />
Beteiligung von Kindern und Erwachsenen bei<br />
der Planung von Spielplätzen müssen die eingereichten<br />
Wettbewerbspräsentationen nicht nur durch Spielwert<br />
und Qualität überzeugen, sie müssen auch den Betrachter<br />
emotional erreichen.<br />
Ungefähr aus jedem 4. Angebot und jedem 4. Wettbewerb<br />
wird ein Auftrag. Dann muss noch einmal alles gut durchdacht,<br />
abgestimmt und zeichnerisch zu Papier gebracht<br />
werden. Denn ohne eine exakt durchdachte Konstruktion<br />
sowie die dazugehörenden Zeichnungen, lassen sich unsere<br />
individuell gestaltetetn Spielgeräte in der erwarteten<br />
Qualität nicht umsetzen.<br />
So ist in unserem Zeichenbüro nicht nur Kreativität und<br />
ingenieurtechnisches Wissen gefragt, sondern auch Organisationstalent.
»<br />
Design setzt Inhalt voraus.<br />
Design ohne Inhalt ist kein Design,<br />
sondern Dekoration.<br />
«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® Konstruktion<br />
Jeffrey Zeldmann
32 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
(stehend v.l.n.r.) Olaf Waas (Koordination), Andreas Lust (Absatz, Logistik), Isabell Grundmann (Koordination),<br />
Steffen Meister (Disponent), Annelie Falticzka (Montageleiterin), (sitzend v.l.n.r.) Gerd Müller (Technologie),<br />
Ulf Briesenick (Produktionsleiter), Bernd Winkelmann (Dokumentation)<br />
Logistik<br />
Planen und<br />
schieben bis alle<br />
zufrieden sind<br />
Noch immer nimmt die Idee zu einem Spielgerät keine<br />
materielle Gestalt an. Im Prinzip muss eine Fließfertigung<br />
organisiert werden. Wenngleich es bei <strong>SIK</strong>-Holz ® natürlich<br />
keine Fließbänder gibt. Vielmehr ist es eine objektbezogene<br />
Arbeitsorganisation, in deren Folge Maschinen und<br />
Arbeitsstationen nach den erforderlichen Arbeitsgängen in<br />
einer festen Reihenfolge durchlaufen werden. Bei uns sind<br />
es die Bereiche Holzplatz/ Zuschnitt, Turmbau oder Bildhauerei,<br />
bei einigen Produkten auch die Schlosserei und<br />
zum Schluss die Farbgebung. Diese Prozesse müssen nach<br />
Arbeitsstunden für die jeweiligen Abteilungen geplant<br />
werden und der Einkauf bestellt die nötigen Zukaufteile<br />
zum festegelegten Liefertermin.<br />
Bei unserer individuellen Fertigung wird kein Produkt auf<br />
Lager produziert. Die Lieferzeit beträgt aus diesem Grund<br />
in der Regel 6–8 Wochen. Größere Projekte werden meist<br />
langfristiger geplant. Natürlich versuchen unsere Mitarbeiter<br />
besondere Kundenwünsche zu berücksichtigen. Das<br />
heißt, die Planung immer wieder anzugleichen und mit<br />
Kunden sowie Lieferanten zu kommunizieren.<br />
Das sind im Wesentlichen die Prozesse vor der Fertigung.<br />
Auch die Abläufe nach der Fertigung müssen vorab organisiert<br />
und immer auf den vereinbarten Liefertermin<br />
angepasst werden. Dazu gehören der Versand und die<br />
Montage. Da die Montage vom Wetter abhängig ist, kommt<br />
es auch hier regelmäßig zu Verschiebungen. In den letzten<br />
Jahren war es weniger der Frost, der unser Lager füllte,<br />
als die sturzflutartigen Regenfälle im Sommer, die immer<br />
wieder Baustellen unter Wasser setzten.
»<br />
Gib mir sechs Stunden<br />
einen Baum zu fällen<br />
und ich werde die ersten vier<br />
mit dem Schärfen<br />
der Axt verbringen.<br />
«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 33<br />
Logistik<br />
Abraham Lincoln
34 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
André Schrape bei der Übernahme von großen Eichstämmen<br />
Aus Robinie<br />
werden<br />
Spielwelten<br />
Detlef Henze fährt jährl. 70.000 km Robinienholz zu <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Robinie (Deutschland)<br />
Robinie-Naturpalisaden<br />
(Osteuropa u. Frankreich)<br />
Robinie-Schnittholz<br />
(Osteuropa)<br />
mehr als<br />
8.000 m3 Holz<br />
pro Jahr<br />
Einkauf<br />
André Schrape ist unser Holzeinkäufer.<br />
Jährlich kauft er ca. 8.000 m³ Holz ein.<br />
André, du hast Forstwirtschaft studiert.<br />
Du bist mit der Forstwirtschaft bestens<br />
vernetzt. Das Wohlergehen unserer<br />
Wälder liegt dir am Herzen. Wie sieht<br />
es mit der nachhaltigen Bewirtschaftung<br />
der Robinienwälder in Deutschland<br />
und Europa aus?<br />
André: »Wer meint, die Robinie sei eine<br />
Lichtbaumart, die ihr Schattendasein<br />
verlässt, irrt gewaltig. Sie ist in meinen<br />
Augen gleichwertig mit unseren aktuellen<br />
Wirtschaftsbaumarten. In Europa hat sie<br />
sich bereits nachhaltig etabliert und auch<br />
in Deutschland erfährt ihr Potenzial immer<br />
mehr Aufmerksamkeit. Die wichtigsten<br />
Anbaugebiete der Robinie sind Ungarn<br />
und Rumänien. Doch auch hierzulande<br />
gibt es qualitativ sehr gute und nennenswerte<br />
Vorkommen.<br />
Brandenburg hat deutschlandweit die<br />
größte Anbaufläche von Robinie. Dennoch<br />
steckt das Vertrauen in ihre Wirtschaftlichkeit<br />
global gesehen noch in den Kinderschuhen<br />
– zu Unrecht. Wir sollten der<br />
Robinie unser Vertrauen schenken, ihre<br />
Vorzüge kennenlernen und zusammen mit<br />
Betreibern von Spielplätzen den Grundstein<br />
einer nachhaltigen Zusammenarbeit<br />
legen. Mein Anliegen ist es, mit dem<br />
Potenzial und dem Wissen eines weltweit<br />
agierendem Unternehmens, langfristige<br />
Geschäftsbeziehung auszubauen. Global<br />
denken – Lokal handeln!«<br />
Eiche (BB, NI, MV, NRW)<br />
80 % 20 %<br />
Schnittholz<br />
75 % 25 %<br />
2 %<br />
Robinie u. Naturpalisaden<br />
75 % 25 %<br />
Eiche<br />
verbaut in Spielgeräten<br />
verkauft als Brennholz<br />
Eigenbedarf Brennholz
Silvia Möhle (Lagerleiterin) und Torsten Rose (Einkaufsleiter)<br />
Rutschen,<br />
Schaukeln<br />
und Wippen<br />
Torsten Rose ist unser Einkaufsleiter.<br />
Torsten du kaufst alles ein, was den<br />
Spielplatz noch interessanter macht.<br />
Diese Aufgabe verlangt bei <strong>SIK</strong>-Holz®<br />
viel technisches Verständnis, aber auch<br />
Kreativität und Organisationstalent.<br />
Welche Kriterien müssen unsere Lieferanten<br />
erfüllen?<br />
Torsten: »Die Beschaffung, Lagerung und<br />
Bereitstellung sämtlicher Zukaufteile in<br />
unserem Unternehmen bilden eine<br />
komplexe Einheit. Deshalb besteht eine<br />
enge Zusammenarbeit zwischen Einkaufsleiter<br />
und Lagerleiterin. Voraussetzung<br />
hierfür ist eine sorgfältige Auswahl und<br />
Koorperation mit entsprechenden Lieferanten.<br />
Diese müssen einige Kriterien<br />
erfüllen, um unserem Standard und<br />
unseren Vorstellungen zu entsprechen.<br />
Grundbedingung ist eine entsprechende<br />
GS-Zertifizierung, die Qualität, Zuverlässigkeit,<br />
Termintreue und nicht zuletzt Flexibilität<br />
garantiert. Besonderes Augenmerk<br />
wird auch auf das ständige Prüfen und<br />
Verhandeln von Preisen für Zukaufteile mit<br />
unseren Lieferanten und auf Preisvergleiche<br />
mit anderen Zulieferern gelegt.<br />
Denn nur so können Kosteneinsparungen<br />
gewährleistet werden.<br />
Wir koorperieren derzeit mit 16 Hauptlieferanten,<br />
die im Rahmen unseres Qualitätsmanagementsystems<br />
jährlich neu bewertet<br />
und von der Geschäftsführung freigegeben<br />
werden. Die meisten dieser Lieferanten<br />
sind jahrelange Partner unseres Unternehmens,<br />
mit denen uns eine sehr gute und<br />
qualifizierte Zusammenarbeit verbindet.«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 35<br />
Einkauf
36 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Marco Methner (links) und das Holzplatz-Team<br />
Marco Methner (links) und das Schleiferei-Team<br />
Jedes Stück Holz<br />
auf Qualität und<br />
Verwendung prüfen<br />
Vorbereitung<br />
Unsere Spielgeräte und Skulpturen haben eine sehr hohe<br />
Fertigungstiefe. Bei <strong>SIK</strong>-Holz ® stehen zur Vorbereitung<br />
drei Teams bereit. Zunächst werden auf dem Holzplatz<br />
die krummen Stämme entsprechend ihrem Durchmesser<br />
und ihrer Länge gepoltert. Für zertifiziertes Holz nach FSC ©<br />
oder PEFC © gibt es eigene Lagerflächen. Das Team Holzplatz<br />
sucht mit schwerer Technik auftragsbezogen die Stämme<br />
aus den einzelnen Poltern zusammen. Hier ist ein gutes<br />
Augenmaß gefragt. Kann aus diesem Stamm eine Palme<br />
werden? Reichen diese Abschnitte noch für Sitzpoller aus?<br />
Die vorhandenen Ressourcen werden optimal ausgenutzt,<br />
der Rest für den Brennholzverkauf zusammengestellt. Die<br />
bereitgestellten Stämme werden auftragsbezogen auf Polterwagen<br />
an das Team Schleiferei übergeben.<br />
Hier werden die Stämme mit einem Hochdruckreiniger<br />
entrindet, glatt geschliffen und je nach Auftrag neu zusammengestellt.<br />
Das dritte Team in der Vorbereitung ist<br />
das Team Zuschnitt. Hier schlägt das eigentliche Herz einer<br />
Tischlerei. Die Schnittware wird über Bandsäge, Abrichte<br />
und Hobel auf <strong>SIK</strong>-Holz ® Standardmaße und -qualität gebracht.<br />
Die vorgefertigten Hölzer zu Platten verleimt oder<br />
in Kragarmregalen bereitgestellt. Aus den Polterwagen<br />
und Kragarmregalen können sich dann die nächstfolgenden<br />
Abteilungen Turmbau, Bildhauerei und Montage<br />
bedienen.
Marco Methner (rechts) und das Zuschnitt-Team<br />
»<br />
Holz ist nur ein<br />
einsilbiges Wort,<br />
aber dahinter<br />
steckt eine Welt<br />
voller Märchen<br />
und Wunder.<br />
«<br />
37 Vorbereitung<br />
Theodor Heuss
38 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Eik Vetter (oben Mitte) und das Turmbau-Team 1+2<br />
Turmbau<br />
Kinderträume<br />
aus Robinienholz<br />
In der Abteilung Turmbau werden die vorbereiteten Hölzer<br />
nicht nur zu Türmen zusammen gebaut. Schiffe, Vulkane,<br />
Planeten, bekletterbare Dinos, überdimensionale Tintenfische,<br />
Schnecken, Kastanien, Eicheln und vieles mehr<br />
haben die Werkstätten schon verlassen. Aber auch <strong>klein</strong>e<br />
Objekte, wie Spielhäuser, Schaukeln und Sitzgruppen<br />
werden hier gebaut. Unsere Turmbauer sind gut ausgebildetete<br />
Tischler oder Zimmerleute. Sie arbeiten in vier<br />
großen Werkstätten, jeweils in <strong>klein</strong>en Teams zusammen.<br />
Es ist eine Art Nestfertigung mit entsprechender Spezialisierung<br />
für unterschiedliche Spielgerätegruppen. Große<br />
Anlagen werden in der Regel einmal komplett aufgebaut.<br />
Das heißt Brücken, Netze und Seile, Auf- und Abgänge<br />
werden eingepasst. Anschließend wird die komplette Anlage<br />
auf ein transportables Maß demontiert.<br />
Es ist immer wieder beeindruckend, den Entstehungsprozess<br />
eines Spielgerätes in diesen Hallen zu beobachten.<br />
Geht man durch die Werkstätten, spürt man trotz der<br />
lauten Kettensägen eine gewisse Ruhe, Konzentration und<br />
Freude an der Arbeit. Die Produktionszeichnungen geben<br />
zwar den grundsätzlichen Aufbau der Geräte vor, die<br />
Ausführung der Details unter Beachtung der Norm basiert<br />
jedoch auf einem großen Erfahrungsschatz. Dieser wird<br />
durch regelmäßige Schulungen erweitert.
Eik Vetter (oben rechts) und das Turmbau-Team 3+4<br />
»<br />
Die Genialität einer Konstruktion<br />
liegt in ihrer Einfachheit.<br />
Kompliziert bauen kann jeder.<br />
«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 39<br />
Turmbau<br />
Sergej P. Koroljow
40 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Oliver Recknagel (Mitte) und das Bildhauerei-Team<br />
Bildhauerei<br />
Hölzerne<br />
Spielkameraden<br />
erschaffen<br />
Unter den qualifizierten Händen unserer Holzbildhauer<br />
entstehen Tag für Tag Skulpturen für den öffentlichen Raum.<br />
Mit handwerklichem Geschick und künstlerischem Talent<br />
machen sie aus jedem Stück Holz ein Unikat. Werkstattleiter<br />
Oliver Recknagel und sein Team sind sprichwörtlich<br />
aus hartem Holz geschnitzt. Das tägliche Führen der Kettensäge<br />
erfordert viel Kraft und Konzentration. Für das<br />
Ausarbeiten der Details wiederum sind feinmotorische<br />
Fähigkeiten wichtig. Das räumliche Vorstellungsvermögen<br />
der Kollegen ist bemerkenswert.<br />
Sie sehen praktisch die Skulptur im Holz, legen diese Stück<br />
für Stück frei und hauchen ihr Leben ein. Pferde und Drachen,<br />
Giraffen und Elefanten, Krokodile und Robben, aber<br />
auch <strong>klein</strong>e Tiere, wie Raupen und Schnecken in 100facher<br />
Vergrößerung, gehören zu den beliebtesten Spielgefährten<br />
auf unseren Spielplätzen. Ganz nebenbei verlassen<br />
ca. 400 <strong>klein</strong>e und größere Federtiere im Jahr die Bildhauerwerkstatt.<br />
Ganze Leitsysteme für einen Kultur- oder<br />
Naturraum werden hier auf Kundenwunsch oder nach<br />
eigenen Vorlagen gestaltet.<br />
Gut ein Drittel des Teams hat bei <strong>SIK</strong>-Holz ® eine dreijährige<br />
Ausbildung zum Holzbildhauer durchlaufen. Diese Ausbildung<br />
sichert die gute Qualität der kunsthandwerklichen<br />
Produkte aus unserem Hause.
»<br />
Skulptur ist<br />
die Kunst<br />
der Buckel<br />
und Höhlungen,<br />
die Kunst,<br />
die Formen<br />
im Spiel von Licht<br />
und Schatten<br />
darzustellen.<br />
«<br />
Auguste Rodin<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 41<br />
Bildhauerei
42 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Tommi Gellert (oben rechts) und das Malerei-Team<br />
Marina Möbius (unten) und das Farbgebungsteam<br />
Farbgebung<br />
Farbe ins Spiel<br />
bringen<br />
»Die Farben sind Taten des Lichts, […]« schreibt Goethe<br />
in seiner Farbenlehre. Ohne Farbe würde unserem Auge<br />
etwas verborgen bleiben. Der Charakter eines Spielgerätes<br />
oder einer Skulptur drückt sich in der Struktur sowie in der<br />
Farbe der Oberfläche aus. Mit Farben Helligkeit und Freude<br />
in den öffentlichen Raum zu bringen, ist ein kreativer<br />
Prozess. Dieser kann vom roten Dach bis hin zu einem farbenfrohen<br />
Vogel eine unterschiedliche Tiefe haben. Feines<br />
Gespür und die Liebe zum Detail sind auf allen Ebenen der<br />
farblichen Gestaltung unserer Produkte notwendig.<br />
Beides bringen unsere Mitarbeiter*innen in der Abteilung<br />
Farbgebung mit. Die Farbgebung erfolgt bei uns in zwei<br />
verschiedenen Hallen. Kleine Skulpturen und Objekte<br />
werden von Marina Möbius mit ihren Kolleginnen Swetlana<br />
Lemp und Sara Buruguru in mehreren Arbeitsgängen<br />
grundiert, bemalt und gewachst. Hier braucht es Fingerspitzengefühl,<br />
um die Mimik und Gestik der Objekte mit<br />
<strong>klein</strong>en Strichen zu betonen. Große komplexe Anlagen<br />
werden von Tommi Gellert und seinem Team in Farbe gesetzt.<br />
Hier wird nicht nur mit dem Pinsel gestrichen. Die<br />
Oberflächen werden auch gespritzt oder mehrere Antriche<br />
werden miteinander verwischt, um großflächige Effekte,<br />
wie zum Beispiel einen Kletterwald mit farbigen Birkenstämmen,<br />
zu erzielen. Am Ende wird alles mit großer<br />
Sorgfalt verschnürt, verpackt und für die Reise zum Spielplatz<br />
bereitgestellt.
»<br />
Ich habe nichts dagegen,<br />
wenn man die Farbe<br />
sogar zu fühlen glaubt;<br />
ihr eigenes<br />
Eigenschaftliche<br />
würde nur dadurch noch<br />
mehr betätigt.<br />
«<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® FarbGebung
44 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Montage- und Serviceteams<br />
Montage<br />
Bei jedem Wetter<br />
und an jedem Ort<br />
Einen Vulkan von Langenlipsdorf in die französiche Auvergne<br />
zu versetzen, ist eine technische und handwerkliche<br />
Herausforderung. Diese meistern unsere Montageteams. In<br />
der Regel werden sie mit dem Aufbauen von komplizierten,<br />
mehrteiligen Anlagen betraut. Unsere Monteure verfügen<br />
über jahrelange Erfahrung im Umgang mit den hauseigenen<br />
Produkten und wissen jeder noch so misslichen Situation<br />
auf nicht optimal organisierten Baustellen den Schrecken zu<br />
nehmen.<br />
Das Bedienen jeder Art von Technik, die für die Baustelle<br />
angemietet wird, stellt für sie kein Problem dar. Auch das<br />
Wetter kann ihnen nichts anhaben. Sie arbeiten draußen,<br />
solange der Boden frostfrei ist. Unsere Monteure nehmen<br />
regelmäßig an externen und internen Schulungen teil, um<br />
alle Belange des Spielplatzes hinsichtlich der Norm, des<br />
Spielverhaltens von Kindern und des Designs der Spielgeräte<br />
zu verstehen. Sie sind auch in der Lage, Mitmachbaustellen<br />
anzuleiten, wenn es darum geht, Menschen in die Gestaltung<br />
ihres Wochnumfeldes einzubeziehen. Hier sind auch<br />
Geduld und pädagogische Fähigkeiten gefragt.
»<br />
Die Neugier<br />
steht immer<br />
an erster Stelle<br />
eines Problems,<br />
das gelöst<br />
werden will.<br />
«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 45<br />
Montage<br />
Galileo Galilei
46 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
(v.l.n.r) Heike Bloch (Rechnungswesen), Madeleine Hentsch (Assistenz),<br />
Sylvia Unkrodt (Kaufmännische Leitung), Nancy Küster (Personalleitung)<br />
Organisieren,<br />
improvisieren,<br />
versorgen und<br />
verwalten<br />
Lysann Dümichen (Service-Center)<br />
Thomas Lupa (Qualitätsmanagement)<br />
Lothar Paeth (IT-Management)<br />
Service und Verwaltung<br />
Service und Verwaltung sind zwei Bereiche, die nicht direkt<br />
mit unseren Produkten zu tun haben. Sie sorgen aber<br />
in großem Umfang dafür, dass alle anderen Abteilungen<br />
reibungslos arbeiten können.<br />
Der Service umfasst im Wesentlichen die Bereiche Gebäude-<br />
und Anlagenmanagement und Schlosserei. Hier<br />
wird alles intern repariert und instand gesetzt, aber auch<br />
Gittertunnel geschweißt und Periskope gebaut. Teil des betrieblichen<br />
Services ist ebenso die Pausenversorgung.<br />
Die Buchhaltung macht einen zentralen Anteil der Verwaltung<br />
aus. Hier werden die Erfolge ermittelt, das Personal<br />
geplant und mit der Geschäftsführung kommuniziert. Zwei<br />
weitere entscheidende Stabsstellen unseres Unternehmens<br />
sind die Bereiche Qualitäts- und Informationsmanagement.<br />
Ohne sie würde der Betrieb still stehen oder im<br />
Chaos versinken. Kompetent und freundlich werden alle<br />
Anfragen in unserer Zentrale entgegengenommen und an<br />
die richtige Stelle weitergeleitet.
Jochen Gerlach und<br />
Heinz Lehmann (Hauptmechanik)<br />
Heidrun Fiebler (Kantine)<br />
»<br />
Bevor man Unordnung vermutet,<br />
sollte man prüfen,<br />
wie das Chaos organisiert ist.<br />
«<br />
Horst Reiner Menzel<br />
Jürgen Stech und Ralf Heinzel (Bau) , (rechts) Michael Maßmann<br />
(Leiter betrieblicher Service)<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 47<br />
Service und Verwaltung<br />
Karsten Bloch (Hausmeister)
48 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
(rechts) Nancy Küster (Ausbilderin) mit den Lehrlingen aus dem Büro und der Konstruktion<br />
Ausbildung<br />
Die Ausbildung<br />
als Fundament<br />
Mit der Ausbildung junger Menschen befähigen wir sie, ihr<br />
eigenes Leben und das der Gemeinschaft zu gestalten. Seit<br />
22 Jahren bilden wir in vier Gewerken junge Menschen zu<br />
Facharbeiter*innen aus. Jedes Jahr werden bei <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
die Berufszweige Tischler, Holzbildhauer, Büromanagement<br />
und technischer Produktdesigner ausgebildet. In<br />
jedem Gewerk ist ein Ausbilder für die Qualität der praktischen<br />
Ausbildung verantwortlich und arbeitet mit der<br />
jeweiligen Berufsschule zusammen. 86 junge Menschen<br />
haben hier in den letzten 22 Jahren die ersten Schritte in<br />
ihr Berufsleben getan.<br />
Fast jeder zweite Azubi wurde übernommen. Einige qualifizieren<br />
sich in der Firma weiter zum Betriebswirt, zum<br />
Meister oder zum Bachelor.<br />
Besonders die Holzbildhauer*innen haben schon viele<br />
Auszeichnungen mit ihrem Abschlusszeugnis erhalten.<br />
All diese Preise sind ein Beweis für die sehr gute Ausbildung<br />
bei <strong>SIK</strong>-Holz ® . Die Leistungen der jungen Mitarbeiter<br />
spiegeln sich nunmehr in vielen Holzgestaltungen auf<br />
Spielplätzen und urbanen Räumen in Deutschland und<br />
der ganzen Welt wider.<br />
Während der Ausbildung durchlaufen die Lehrlinge verschiedene<br />
Abteilungen im Betrieb und werden entsprechend<br />
Ihres Ausbildungsstandes mit dem Verkauf, der<br />
Konstruktion oder der Herstellung von Spielgeräten vertraut<br />
gemacht. Am Ende der Ausbildung ist jeder Lehrling<br />
auch ein 100%iger Mitarbeiter.
(Mitte) David Strauss (Meister) mit den Tischler-Lehrlingen<br />
»<br />
Die größten Meister<br />
sind diejenigen,<br />
die nie aufhören,<br />
Schüler zu sein.<br />
«<br />
Ignaz Anton Demeter<br />
Tischler*in<br />
technischer<br />
Produktdesigner*in<br />
Kaufmann/-frau für<br />
Büromanagement<br />
Bildhauer*in<br />
22<br />
Azubis 2017<br />
(Mitte) Bastian Tabert (Meister) mit den Bildhauer-Lehrlingen<br />
10 x<br />
Landessieger<br />
9 x Bildhauer*in<br />
1 x Bürokaufmann/frau<br />
3 x<br />
1 x 2 x<br />
Bundessieger<br />
6 x Bildhauer*in<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 49<br />
Ausbildung
50 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Verantwortung<br />
Ressourcen<br />
schonen<br />
Upcycling auf dem Spielplatz – Bestand mit neuen Elementen ergänzen<br />
Renovierter Regenbogen-Spielplatz im Mauerpark/ Berlin<br />
Nachhaltig wirtschaften heißt, Verantwortung zu übernehmen<br />
für die Menschen, die bei uns arbeiten, für die<br />
Ressourcen, die wir verbrauchen, für die Region in der wir<br />
leben und für den Markt auf dem wir agieren.<br />
Wir tun das auf vielfältige Art und Weise. Die soziale Verantwortung<br />
für unsere Mitarbeiter besteht nicht nur in<br />
einer pünktlichen und fairen Entlohnung. Aktionen wie<br />
›Gesund bleiben‹ oder ›Sauber bleiben‹ sorgen für wechselseitige<br />
Aufmerksamkeit, verbessern das Arbeitsklima<br />
und die Arbeitsbdingungen.<br />
Unsere Hauptressource ist das Robinienholz. Wir sind nach<br />
den Richtlinen des FSC © und PEFC © zertifiziert. Mit diesen<br />
Zertifikaten ist es uns möglich, den gesamten Materialfluss<br />
nachzuweisen und eine nachhaltige Forstwirtschaft zu<br />
unterstützen. Generell achten wir bei der Auswahl unserer<br />
Lieferanten auf möglichst kurze Transportwege.<br />
»<br />
Bei allem, was man tut,<br />
das Ende zu bedenken,<br />
das ist Nachhaltigkeit.<br />
«<br />
Erik Schweitzer
Gesellschaftliche<br />
Verantwortung<br />
An 13 Orten auf der Welt haben Jugendliche aus verschiedenen<br />
Ländern in mehrwöchigen Workcamps unter Anleitung von<br />
Klaus-Peter Gust ein Spielgerät in Gestalt eines Regenbogens<br />
gebaut. Diese Regenbögen stehen als Zeichen der Hoffnung<br />
an Orten der Trennung und der Zerstörung. Viele Teilnehmer<br />
sind auch heute noch vernetzt. Einige Regenbögen haben<br />
Paten gefunden und wurden restauriert. Es sind Spielgeräte,<br />
aber auch Brücken, die uns mit anderen Menschen und Kulturen<br />
verbinden. [www.regenbogenproject.de]<br />
Deutschlandweit unterstützen wir viele soziale und kulturelle<br />
Projekte mit Sach- und Geldspenden. Mit der<br />
Grundschule in unserer Gemeinde verbindet uns eine jahrelange<br />
und intensive Patenschaft für eine Klasse vom 3. bis<br />
6. Schuljahr.<br />
Wir sind aktives Mitglied in verschiedenen Organisationen<br />
und Netzwerken, die sich für die Bildung von Kindern und<br />
die Gestaltung ihrer Lebensräume einsetzt.<br />
Spielaktion mit der Patenklasse<br />
Weltspieltag mit Radio Teddy und <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Bänke bauen mit Geflüchteten<br />
Wertekreis mit regionalen Gruppen bauen<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 51<br />
Verantwortung
Projekte<br />
52 <strong>SIK</strong>-Holz ®
»<br />
Eine Stadt ist dann<br />
lebenswert, wenn sie das<br />
menschliche Maß respektiert.<br />
Wenn sich auf ihren<br />
überschaubaren Plätzen<br />
und Gassen wieder Menschen<br />
begegnen können.<br />
Darin besteht schließlich<br />
die Idee einer Stadt.<br />
«<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 53<br />
Beratung<br />
Jan Gehl
Projekte<br />
54 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
»<br />
Urbane Kreativität lässt sich<br />
aber nur schaffen und erhalten,<br />
indem Veränderung<br />
als ein dynamischer Prozess<br />
verstanden wird –<br />
und eben nicht im Sinne<br />
einer Wandlung<br />
mit festgelegtem Ziel.<br />
«<br />
Graft Architekten
Projekte<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ® 55
Bilderverzeichnis<br />
56 <strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Bilder S.10/11 © Anja Bastian<br />
Bild S.37 r.o. © Kamilla Born Frost<br />
Länderkarten S. 13, 29, 27 © FreeVectorMaps.com<br />
Spielplatz Index:<br />
Titel vorne u.l. Hoch Hinaus – Anjō/ Japan; S.01 v.l.n.r. Abenteuerwald – München; Raketen-Spielplatz – Bremerhaven; S.02/03 v.l.n.r. Wolken-Spielplatz – Magdeburg;<br />
Baumhauswelten – Nürnberg; Vulkan – Nürnberg; Kirchen-Pavillon – Premnitz; Slawen-Spielplatz – Havelberg; S.09 u.l. Seebrücken-Spielplatz – Timmendorf;<br />
S.12/13 v.l.n.r. Foto-Spielplatz – Berlin; Musik-Spielplatz – Mohnheim; Mühlen-Spielplatz – Magdeburg; Gräser-Spielplatz – Wittenberg; S.26/27 v.l.n.r.<br />
Hoch Hinaus – Jerusalem/ Israel; Don Quijote – Hernares/ Spanien; Eichel-Spielplatz – Chasse-sur-Rhône/ Frankreich; Afrika-Spielplatz – Itzig/ Luxemburg; Dschungel-Obervations-Plattformen<br />
– Åalborg/ Dänemark; Strand-Spielplatz – Sopot/ Polen; Elefanten-Spielplatz – Seoul/ Südkorea; Kleinkinder-Spielplatz – Kobe/ Japan;<br />
S.28/29 v.l.n.r. Schweden-Spielplatz – Berlin; Gräser-Spielplatz – Wittenberg; Meduse – Sellin; Eichhörnchen-Spielplatz – Nürnberg; Hubschrauber – Nürnberg;<br />
S.52/53 v.u.l.n.r.o. Goldgräberstadt – Berlin; Taka-Tuka-Land – Bremen; Dinobaby – Bremerhaven; Stadt der Kinder – Jaén/ Spanien; Zoo am Meer – Bremerhaven;<br />
1001 Nacht – Berlin; Ritter-Spielplatz – Haren; S.54/55 v.o.l.n.r.u. Arche-Nürnberg; Piraten-Spielplatz – Salzgitter; Hoch Hinaus – Dortmund; Dino-Spielplatz –<br />
Magdeburg; Gräser-Spielplatz – Wittenberg; Polizei-Spielplatz – Nürnberg; Schweden-Spielplatz – Berlin; Titel innen hinten v.o.n.u Ufo-Spielplatz – Bremerhaven;<br />
Weltraum-Spielplatz – Haltern; Titel hinten o.m. Minen-Spielplatz – Hamm<br />
Publikationen<br />
Hauptkatalog #10 Kindergarten #3 Schulhof #3<br />
Inklusive Spielräume #2<br />
Spielplatzwelten #2<br />
Kontakt<br />
Kontakt<br />
<strong>SIK</strong>-Holzgestaltungs GmbH<br />
Langenlipsdorf 54a<br />
D-14913 Niedergörsdorf<br />
tel.: +49 (0)33742.799 0<br />
fax: +49 (0)33742.799 20<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
mail: info@sik-holz.de<br />
web: www.sik-holz.de
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>SIK</strong>-Holzgestaltungs GmbH<br />
<strong>SIK</strong>-Holz ®<br />
Redaktion, Fotos<br />
Claudia Gust<br />
Bildredaktion, Layout,<br />
Kathleen Gust<br />
Lektorat<br />
Maria Metschnabl<br />
Schrift<br />
Robinson, Greg Gazdowicz<br />
FF Fago, Ole Schäfer<br />
Papier<br />
Circle Offset Premium White<br />
(Blauer Engel)<br />
Druck<br />
dieUmweltDruckerei GmbH<br />
Hannover<br />
Geschäftsführung<br />
Klaus-Peter Gust<br />
Marc Oelker<br />
Registergericht<br />
Amtsgericht Potsdam<br />
HRB 8656<br />
Steuer-Nr.: 050/158/02369<br />
Stand<br />
05/<strong>2018</strong><br />
© <strong>SIK</strong>-Holz®
www.sik-holz.de<br />
© <strong>2018</strong>