22.05.2018 Aufrufe

ME2BE Hiergeblieben 2018 2

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SPECIAL<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

AUSBILDUNG UND S t UDIUm IN S chL e S w IG-hoLSteIN<br />

www.me2be.de BRANDPUBLISHERS COMMUNICATION GmbH Heft 02 Frühjahr <strong>2018</strong> € 2,90<br />

Das BEstE aus BEIDEN KuLtuREN<br />

In dEr dEu TSChEn nAChSChuLE In TIngLEff<br />

LErnEn und LEbEn dE u TSChE und dänISChE<br />

SChüLEr/-InnEn unTEr EInEm dACh<br />

IRGENDWas mIt …<br />

Was ERfoLGREIcHE BERufsoRIENtIERuNG ausmacHt.<br />

stuDIaLE auf DEm campus!<br />

bAnKIng für ST udIErE ndE – In dE r<br />

‚ST udIALE‘ dE r f ördE SPArKASSE A uf dE m<br />

C A mP u S dE r CAu KIEL<br />

totaL VIELE cHaNcEN!<br />

L E b E n SLAngE KA rrIErECh A nCEn bEI dE r<br />

TOTAL bITumE n dEu TSChLAnd gmbh In<br />

b runS büTTEL<br />

coVEstRo // totaL BItumEN // staDtVERWaLtuNG ELmsHoRN // DupoNt DaNIsco // aGENtuR füR aRBEIt fLENsBuRG // WKK // DEutscHE NacHscHuLE tINGLEV // LaNDEsBERufsscHuLE pHoto+mEDIEN<br />

GmsH // ostERHusumER mEIEREI // föRDE spaRKassE // RaffINERIE HEIDE // fH WEstKüstE // scHRamm GRoup // scHLEsWIGER staDtWERKE // RatHjE WERft // tIERHEIm scHLEsWIG // famILa


EDITORIAL<br />

Wie super<br />

bist du?<br />

#supernormal<br />

Irgendwas mit …<br />

… Tieren? Irgendwas mit Menschen? Irgendwas mit Handwerk? Wir alle wollen irgendwas.<br />

Vor allem, wenn es um unsere berufliche Zukunft geht. Aber was genau<br />

willst du? Und was willst du nicht? Fragen, Fragen, Fragen und je mehr Veranstaltungen<br />

es zur Berufsorientierung gibt, desto unsicherer wird man manchmal,<br />

oder? Unser Magazin <strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN möchte euch wieder mit auf<br />

eine Reise durch eure Regionen in Schleswig-Holstein nehmen. Wir präsentieren<br />

Ausbildungsmöglichkeiten direkt „um die Ecke“, mit Fotos und Interviews von<br />

Azubis, die ihr vielleicht sogar kennt! Die bringen es am besten auf den Punkt,<br />

worum es in der Ausbildung geht!<br />

Die erste Nord-West-Ausgabe HIERGEBLIEBEN <strong>2018</strong> eröffnen wir mit zwei<br />

Schul-Reportagen. Schülerinnen und Schüler berichten aus der einzigartigen<br />

deutsch-dänischen Efterskole („Nachschule“) in Tingleff und aus der Fotoschule<br />

Kiel. Außerdem präsentieren wir euch themensortierte Ausbildungsberufe<br />

mit dem Schwerpunkt Industrie und Technik. Wir stellen euch Schleswig-Holsteins<br />

größtes Industriegebiet vor, den ChemCoast Park Brunsbüttel<br />

und blicken in die Ausbildung bei Covestro und Total. Anschließend surft<br />

ihr durch eine bunte Mischung an Ausbildungsberufen, z.B. Bootsbauer/-in,<br />

Bankkaufmann/-frau, Elektroniker/-in oder Tierpfleger/-in. Und in unserer<br />

Reihe ‚Seltene Berufe‘ verschaffen wir euch diesmal Einblicke in die Berufswelt<br />

der Flechtwerkgestalter und Pferdewirte! Wer sich lieber online bewegt,<br />

kann dieses Magazin auf me2be.de als e-Paper durchblättern und jeden Artikel<br />

einzeln als Web-Beitrag finden. Ebenfalls auf unserer Webseite:<br />

Viele weitere regionale Ausbildungsangebote, Adressen und<br />

Bewerbungstipps sowie über 500 Portraits und Stories von Azubis<br />

und Studis aus dem Norden!<br />

Toi, Toi, Toi auf der Suche nach eurem persönlichen „Irgendwas!“<br />

… eure <strong>ME2BE</strong>’s<br />

www.me2be.de<br />

www.facebook.com/me2bemag<br />

hello@me2be.de<br />

Normal, aber Super!<br />

Ausbildung bei der Stadtverwaltung Elmshorn<br />

DUALE AUSBILDUNG:<br />

» VERWALTUNGSFACHANGESTELLTE/-R<br />

» VERWALTUNGSFACHANGESTELLTE/-R<br />

(TEILZEIT)<br />

» ERZIEHER/-IN (BERUFSBEGLEITEND)<br />

» FACHKRAFT FÜR ROHR-, KANAL- UND<br />

INDUSTRIESERVICE<br />

» BAUZEICHNER/-IN<br />

» FACHINFORMATIKER/-IN<br />

» VERMESSUNGSTECHNIKER/-IN<br />

DUALES STUDIUM:<br />

» ÖFFENTLICHE VERWALTUNG /<br />

PUBLIC ADMINISTRATION<br />

» BAUINGENIEURWESEN<br />

» WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

DEINE BEWERBUNG SCHICKST DU AN:<br />

STADT ELMSHORN | MICHAEL DÜRR SCHULSTRASSE 15-17 | 25335 ELMSHORN<br />

TEL.: 04121 - 231 221 | E-MAIL: M.DUERR@ELMSHORN.DE<br />

WWW.ELMSHORN.DE


Inhalt<br />

Schule<br />

06<br />

Das Beste aus beiden Kulturen<br />

In der Deutschen Nachschule in Tingleff lernen und leben<br />

deutsche und dänische Schüler/-innen unter einem Dach<br />

16<br />

Foto, Future & Design<br />

Spannende Ausbildungsmöglichkeiten an der Fotoschule Kiel<br />

30<br />

„Arbeiten, wo andere Urlaub machen“<br />

Brunsbüttels Bürgermeister Stefan Mohrdieck über die hohe<br />

32<br />

Lebensqualität, Zukunftschancen für junge Leute und die<br />

Ausbildung in der Stadtverwaltung<br />

T wie Technik<br />

Das machen Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik und<br />

Industriemechaniker/-innen bei der Covestro Deutschland AG<br />

24<br />

<strong>ME2BE</strong> JOBTIONARY<br />

Studium oder Ausbildung<br />

Welcher Typ bist du?<br />

74<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik,<br />

Industriemechaniker/-in<br />

Covestro Deutschland AG<br />

40<br />

Total viele Chancen!<br />

Karrierechancen bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH in<br />

Brunsbüttel<br />

62<br />

Pferdewirt/-in – „das Glück dieser Erde“<br />

als Beruf<br />

Aus der <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“<br />

77<br />

Elektroniker/in Fachrichtung Betriebstechnik,<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

Schleswiger Stadtwerke<br />

22<br />

26<br />

29<br />

Companies<br />

Zwischen Mensch und Arbeit<br />

Im Gespräch mit Christian Groborsch, Pressesprecher der Agentur für<br />

Arbeit in Flensburg.<br />

„Dynamisch und innovativ unterwegs“<br />

Wirtschafts- und Arbeitsminister Bernd Buchholz über<br />

Zukunftschancen im ChemCoast Park, gut bezahlte Industriejobs<br />

und Karrierewege für Jugendliche<br />

Industrie-Perlen zwischen Elbe und Kanal<br />

ChemCoast Park Brunsbüttel trimmt seine Weltfirmen auf Zukunftskurs<br />

44<br />

46<br />

48<br />

50<br />

54<br />

58<br />

Energiegeladen in die Zukunft<br />

Vielseitige Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken<br />

Ein Azubi unter Mittelspannung<br />

Felix aus Kiel wuchs mit sechs Geschwistern auf – das prägte den<br />

angehenden Elektroniker<br />

Die bundesbeste Azubine? Jana aus Kiel!<br />

Personaldienstleistungskauffrau Jana Cristin Rohr bekam höchste<br />

Auszeichnung in Berlin<br />

Studiale auf dem Campus!<br />

Banking für Studierende – in der ‚Studiale‘ der Förde Sparkasse auf<br />

dem Campus der CAU Kiel<br />

Leidenschaft für maritimes Handwerk<br />

Yacht- und Bootswerft Rathje in Kiel verbindet Bootsbautradition<br />

mit Hightech und bildet den Berufsnachwuchs aus<br />

Herzblut für Schutzbedürftige<br />

Das Tierheim Schleswig kümmert sich liebevoll um Hunde,<br />

Katzen und alle Tiere, die gefunden, ausgesetzt oder beschlagnahmt<br />

wurden.<br />

64<br />

68<br />

70<br />

03<br />

61<br />

Traumberuf Flechtwerkgestalter/-in<br />

Aus der <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“<br />

Von hellem Licht und lauten Tönen – Was<br />

macht ein Veranstaltungstechniker?<br />

Wir haben Björn Hildebrandt getroffen, der eine Ausbildung zur<br />

Fachkraft für Veranstaltungstechnik absolviert.<br />

Flüchten. Mutig sein. Coffee to go.<br />

Junger Syrer entkommt dem Krieg und eröffnet in Kiel sein eigenes<br />

Café<br />

Editorial<br />

Impressum<br />

79<br />

80<br />

82<br />

Chemikant/-in,<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

TOTAL Bitumen Deutschland GmbH<br />

Verwaltungsfachangestellte<br />

Stadtverwaltung Elmshorn<br />

Milchtechnologe/-in<br />

Osterhusumer Meierei<br />

4<br />

5


Syster ist 16 Jahre alt und<br />

kommt von der Insel Föhr.<br />

„Zunächst fand ich die Idee, Föhr zu<br />

verlassen und auf ein dänisches Internat zu<br />

gehen, nicht so toll. Aber meine Meinung<br />

hat sich sehr schnell geändert. Nach<br />

wenigen Tagen habe ich mich bereits gut<br />

eingelebt und konnte neue Freundschaften<br />

schließen. Die Lehrer geben sich große<br />

Mühe und der Unterricht macht mir viel<br />

Spaß. Inzwischen ist mein Dänisch auch<br />

richtig gut, und ich kann mich ohne<br />

Probleme mit meinen dänischen Freunden<br />

in ihrer Muttersprache unterhalten. Nach<br />

dem Jahr an der Efterskole möchte ich<br />

in Dänemark bleiben und mein Abitur<br />

am Deutschen Gymnasium in Apenrade<br />

machen. Danach kann ich mir sehr<br />

gut vorstellen, ein Studium an einer<br />

dänischen Universität zu beginnen.“<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

Das Beste aus BeiDen Kulturen<br />

In der Deutschen Nachschule in Tingleff lernen und leben deutsche und<br />

dänische Schüler/-innen unter einem Dach<br />

TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Man nehme die entspannte und<br />

gesellige Art der Dänen und mixe<br />

sie mit den typisch deutschen Tugenden<br />

wie Fleiß und Gründlichkeit. Dann<br />

fügt man eine gute Schulleitung und engagierte<br />

Lehrer hinzu und würzt das Ganze<br />

mit einem bunten Kursangebot. Das ist das<br />

Erfolgsrezept einer ganz besonderen Schule:<br />

der Deutschen Nachschule im süddänischen<br />

Tingleff, an der auch die deutschen<br />

Abschlüsse ESA und MSA erteilt werden.<br />

Die dänische Efterskole (auf Deutsch: Nachschule)<br />

ist eine freie Schulform für Jugendliche<br />

zwischen 14 und 18 Jahren. Jede Efterskole<br />

wird als Internat geführt und hat<br />

einen bestimmten fachlichen Schwerpunkt.<br />

So gibt es Efterskolen für Musik, Sport, Theater<br />

oder Kunst. Die Deutsche Nachschule<br />

Tingleff ist die einzige deutschsprachige<br />

Efterskole in ganz Dänemark, in der deutsche<br />

und dänische Schüler/-innen ein Jahr<br />

lang unter einem Dach zusammen leben und<br />

lernen. Etwa einhundert Schülerinnen und<br />

Schüler entscheiden sich jedes Jahr, die<br />

neunte oder zehnte Klasse in Tingleff zu absolvieren.<br />

Interessant ist diese Schule für Mädchen<br />

und Jungen aus Dänemark und Deutschland,<br />

die ein besonderes Interesse für die jeweils<br />

andere Sprache und Kultur mitbringen. Die<br />

Jugendlichen sollen in einem Jahr das Beste<br />

aus beiden Kulturen mitbekommen. Im<br />

Fokus stehen deswegen Spracherwerb, kultureller<br />

Austausch sowie gemeinsame Aktivitäten.<br />

Fünf Stunden in der Woche stehen<br />

Deutsch und Dänisch auf dem Stundenplan.<br />

Beide Sprachen werden auf muttersprachlichem<br />

und fremdsprachlichem Niveau unterrichtet.<br />

Auch dänische und deutsche Kultur<br />

und Geschichte sind Teil des Unterrichtsangebotes.<br />

Gemeinschaftlich leben und lernen<br />

Doch worin besteht das Besondere der Nachschule?<br />

„Schule soll Spaß machen. Dafür<br />

schaffen wir die richtigen Bedingungen“,<br />

erzählt Jørn Warm, seit 2006 Schulleiter der<br />

Efterskole. „Häufig kommen verzweifelte<br />

Eltern zu uns, die eine bessere Alternative<br />

für ihre Kinder suchen. Früh beginnender<br />

Fremdsprachenunterricht, Tests, Klausuren,<br />

Hausaufgaben und das Abitur nach<br />

zwölf Jahren – deutschen Schülerinnen und<br />

Mittagessen im Speisesaal.<br />

Auf dem Speiseplan stehen<br />

ausgewogene Gerichte.<br />

7


Linus ist 16 Jahre alt und<br />

kommt aus Malente.<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Schülern wird mehr abverlangt als jemals<br />

zuvor. Leistungsdruck gehört für viele zum<br />

Schulalltag. Stresssymptome wie Migräne,<br />

Schlafstörungen oder Magenbeschwerden<br />

können die Folgen sein. So etwas kennt<br />

man bei uns in Dänemark nicht. Wir sind<br />

eine Schule, die sich an den heutigen Bedürfnissen<br />

von Schulkindern orientiert. Fern<br />

von Konkurrenzdenken und Leistungsdruck.<br />

Jeder bekommt die individuelle Förderung,<br />

die er braucht. Wir schaffen ein angenehmes<br />

Lernklima und geben den Schülern die<br />

Möglichkeit, ihren Neigungen entsprechend<br />

Themenschwerpunkte zu wählen.“<br />

„Der Schulwechsel nach Tingleff war das<br />

Beste, was ich machen konnte. Von meiner<br />

alten Schule war ich sehr frustriert und<br />

hatte die Lust am Lernen verloren. Ich<br />

wollte einfach nicht mehr nur stur den<br />

Stoff auswendig lernen, sondern ihn<br />

richtig verstehen. Hier wird man ganz<br />

anders an die Themen herangeführt. Die<br />

Lehrer gehen auf jeden Schüler ein und<br />

ermutigen uns, Neues selbstständig zu<br />

erkunden. Man hat keine Angst, etwas<br />

falsch zu machen und geht die Dinge<br />

selbstbewusster an. Mir gefällt auch, dass<br />

die Schule viel Wert auf die Vermittlung von<br />

sozialen Kompetenzen legt. Alle Aufgaben<br />

und Pflichten werden gemeinschaftlich<br />

erledigt. Einzelkämpfer gibt es hier nicht.“<br />

Auch Thies Rheinthal steht als Lehrer voll<br />

hinter der Schulform Efterskole: „Als Lehrer<br />

sind wir immer vor Ort und werden mit<br />

der Zeit zu wichtigen Bezugspersonen für<br />

die Jugendlichen. Konflikte werden bei uns<br />

schnell aus der Welt gebracht. Durch das<br />

gemeinsame Leben lernen die Schüler, Teil<br />

einer Gemeinschaft zu sein, in der jeder<br />

einzelne wichtig ist. Sie lernen zusammen,<br />

teilen sich ein Zimmer, erledigen häusliche<br />

Aufgaben wie Wäschewaschen, Küchendienst<br />

oder Putzen und gehen gemeinsam ihren<br />

Hobbys nach. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl<br />

und gleichzeitig auch ihr Selbstbewusstsein.<br />

In dieser Atmosphäre können sie<br />

sich auf das Wesentliche konzentrieren und<br />

ihre Leistungen verbessern“, erklärt Thies.<br />

Seit 1991 lebt und arbeitet er als Lehrer für<br />

Oben: Schulleiter Jørn Warm.<br />

Unten: Lehrer Thies Rheinthal<br />

in der Schulwerkstatt.<br />

8


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Trainieren können die Jugendlichen auf<br />

den Außensportplätzen, in der Sporthalle<br />

oder im Fitnessraum.<br />

Geographie, Mathematik, Werken, Sport und<br />

Berufsberatung in Tingleff.<br />

Ein Fach für jedes Interesse<br />

Neben den regulären Fächern, wie z.B. Mathe,<br />

Physik, Biologie, Geografie, Englisch und Geschichte,<br />

haben die Jugendlichen Unterricht<br />

in zahlreichen Wahlfächern, den sogenannten<br />

Linien. Zur Auswahl stehen zum Beispiel<br />

Chor, Tanz, Design, Bauen, Reiten, Volleyball,<br />

Konditionstraining oder Mountainbike. Ein<br />

besonderes Ereignis ist das jährlich stattfindende<br />

Musical, für das sogar Schülergruppen<br />

aus Deutschland anreisen. Dieses Mal steht<br />

Neverland auf dem Programm. Erzählt wird<br />

die Geschichte vom fliegenden Jungen, der<br />

nicht erwachsen werden will, in einer besonderen<br />

Inszenierung. In Tingleff wird es<br />

nämlich keinen Peter, sondern eine Petra Pan<br />

geben. Gemeinsame Reisen und Ausflüge runden<br />

das bunte Programm ab.<br />

Nach einem Jahr erhalten die Schüler einen<br />

Ersten allgemeinbildenden oder Mittleren<br />

Schulabschluss. Beide Abschlüsse sind sowohl<br />

in Dänemark als auch in Deutschland<br />

anerkannt und die Schüler haben die Möglichkeit,<br />

in beiden Ländern eine Ausbildung<br />

zu beginnen. „Zahlreiche Absolventen entscheiden<br />

sich für das Deutsche Gymnasium<br />

in Apenrade – auch die aus Deutschland. In<br />

dem einen Jahr bei uns haben sie die Sprache<br />

so gut gelernt, dass sie auch das Abitur<br />

auf Dänisch ablegen können“, berichtet der<br />

Schulleiter.<br />

Wer auf die Efterskole in Tingleff gehen<br />

möchte, braucht vor allem eins: Er muss es<br />

wirklich wollen. „Für unsere Schule ist es<br />

nicht wichtig, welche Noten ein Schüler mitbringt.<br />

Schulische Defizite können wir durch<br />

individuelle Förderung ausgleichen. Was<br />

wirklich zählt, ist die Motivation. Wir möchten,<br />

dass sich jeder in die Gruppe einbringt<br />

und sich an die Regeln hält. Dann wird die<br />

Zeit in Tingleff zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis“, meint Jørn Warm. Die Regeln in<br />

Tingleff sind einfach: Zigaretten, Alkohol,<br />

Drogen, Sex und Mobbing sind untersagt.<br />

Ansonsten gilt: Zeige Respekt und du wirst<br />

auch mit Respekt behandelt.<br />

Das Konzept Efterskole geht auf. Fast 65 Prozent<br />

der dänischen Schüler besuchen diese<br />

besondere Schulform. Und auch immer mehr<br />

deutsche Jugendliche zieht es nach Tingleff.<br />

Und was sagen die Schülerinnen und Schüler<br />

zu ihrer Schule? Das erzählen euch Ellen,<br />

Linus, Isabella, Louie, Natasja, Lukas und<br />

Syster!<br />

10 11


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Lukas ist 17 Jahre alt und kommt aus Niebüll.<br />

„Jeder Tag beginnt bei uns mit einem gemeinsamen Frühstück<br />

von 8.00 bis 8.30 Uhr. Danach geht es mit Motion weiter.<br />

Dabei kann man sich aussuchen, ob man an der Lauf- oder<br />

Fitness-Motion teilnehmen möchte oder lieber Yoga macht.<br />

In der Motion geht es hauptsächlich darum, den Körper in<br />

Gang zu bringen und das Gehirn fit für den Tag zu machen.<br />

Unterrichtsbeginn ist um 9.20 Uhr. Im Gegensatz zu deutschen<br />

Schulen wird bei uns fast nur am Computer gearbeitet.<br />

Jeder Schüler kann zum Beispiel seinen Wochenplan und die<br />

Hausaufgaben über das Intranet einsehen und bearbeiten.<br />

Klausuren und Abschlussprüfungen werden ebenfalls digital<br />

durchgeführt. Das macht den Schulalltag um vieles einfacher.<br />

An zwei bis drei Nachmittagen finden noch sogenannte<br />

Linien statt. Das sind Fächer, die jeder selbst wählen kann.<br />

Da ich gerne Sport mache, habe ich mich für Fußball,<br />

Konditionstraining und Ultimate Frisbee entschieden.“<br />

Ellen ist 16 und kommt aus München.<br />

„Meine Mutter kommt aus Kopenhagen, und ich bin mit<br />

vielen dänischen Traditionen groß geworden. Als ich<br />

immer unglücklicher an meiner alten Schule wurde und<br />

diese schließlich verlassen wollte, erzählte sie mir von den<br />

dänischen Efterskolen. Die Schulen sind bei dänischen<br />

Jugendlichen sehr beliebt, und ich entschied mich, mir<br />

selbst ein Bild zu machen. Außerdem wollte ich mehr über<br />

die dänische Kultur erfahren und meine Sprachkenntnisse<br />

verbessern. Nach dem ersten Besuch in Tingleff stand für<br />

mich fest: Da möchte ich hin! An dieser Schule geht es<br />

nicht nur darum, Schülern den Schulstoff zu vermitteln.<br />

Wir werden auch auf das spätere Leben vorbereitet, indem<br />

wir lernen, Verantwortung für uns, unsere Kameraden und<br />

unser Umfeld zu übernehmen. Alle gehen sehr respektvoll<br />

und freundlich miteinander um. Die Atmosphäre ist fast<br />

schon familiär. Auch das Kursangebot ist riesig. Egal ob<br />

jemand sich für Sport, Musik, Kunst, Tanz, Handwerk oder<br />

Kochen interessiert, er wird bestimmt das Passende finden.“<br />

Isabella ist 16 Jahre alt und ist in Bayern<br />

aufgewachsen. Geboren wurde sie in Dänemark.<br />

„Auf meiner Schule in Bayern war alles sehr streng, und<br />

ich hatte das Gefühl, dass sich die Lehrer nicht wirklich<br />

für uns Schüler interessierten. An der Efterskole in Tingleff<br />

ist das ganz anders. Wir duzen jeden – auch unseren<br />

Schulleiter und unsere Lehrer. Das war am Anfang ein<br />

wenig seltsam, aber man gewöhnt sich schnell daran.<br />

Es entsteht eine sehr angenehme Atmosphäre, wenn<br />

sich Schüler und Lehrer sich auf Augenhöhe begegnen<br />

können. Tritt ein Problem auf oder verstehen wir etwas<br />

nicht, können wir immer zu unseren Lehrern gehen. Sie<br />

helfen uns auch bei Themen, die nicht den Unterricht<br />

betreffen. Sie setzen sich für uns ein und sind wirklich<br />

daran interessiert, dass es uns gut geht. Wir lernen auch<br />

anders, arbeiten oft in Gruppen und versuchen stets, alle<br />

einzubeziehen. Das gilt auch außerhalb der Klassenzimmer.<br />

Auf der Schule gibt es keine Cliquen, jeder redet mit jedem<br />

und keiner wird ausgeschlossen. Das gefällt mir sehr.“<br />

Louie ist 15 Jahre alt und kommt aus Berlin.<br />

„Ich bin bereits das zweite Jahr in Tingleff. Zuerst habe<br />

ich die neunte Klasse hier verbracht und meinen Ersten<br />

allgemeinbildenden Schulabschluss gemacht. Das Jahr<br />

hat mir richtig gut gefallen. Zurück in Berlin gefiel<br />

es mir dort gar nicht, deswegen bin ich wieder an der<br />

Efterskole in Tingleff und mache nun auch meinen<br />

Mittleren Schulabschluss hier. Besonders gefällt mir der<br />

Mix der Kulturen. Da meine Mutter Dänin ist, kenne ich<br />

diese entspannte und offene Art, an Dinge heranzutreten,<br />

schon von zu Hause. Gleichzeitig verbessere ich meine<br />

Dänischkenntnisse erheblich. Früher konnte ich die<br />

Sprache nur sprechen, jetzt kann ich sie auch lesen und<br />

schreiben. Ein weiterer Vorteil ist das breite Angebot<br />

der Efterskole. Ich singe zum Beispiel im Chor und<br />

spiele auch im Musical mit. Jedes Jahr führen wir ein<br />

anderes Musical auf, und es hat mir schon im letzten<br />

Jahr viel Spaß bereitet, daran mitzuwirken. Zusätzlich<br />

bin ich noch in der Koch-Linie. Wir bereiten süße<br />

Snacks und Kuchen für die Schüler und Lehrer zu.“<br />

12 13


GUT ZU WISSEN<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Natasja ist 16 Jahre alt und<br />

kommt aus Odense von der<br />

dänischen Insel Fünen.<br />

„Die Schule gefällt mir sehr gut. Am<br />

besten finde ich, dass wir als Schüler<br />

eine Gemeinschaft sind. Deutsche<br />

und dänische Schüler leben, lernen<br />

und kochen zusammen. Wir machen<br />

gemeinsam Sport und verbringen<br />

unsere Freizeit miteinander. Gleichzeitig<br />

erlernen wir eine weitere Sprache.<br />

Mein Deutsch wird stetig besser. Auch<br />

das Verhältnis zu den Lehrern ist<br />

klasse. Es ist viel persönlicher als an<br />

normalen Schulen. Eine Besonderheit<br />

ist unser alljährliches Musical. Dieses<br />

Mal führen wir Neverland auf. Das<br />

ist die Geschichte um Peter Pan und<br />

ich spiele die Fee Tinker Bell.“<br />

A U S B<br />

I L D U N G S<br />

I N F O S<br />

•<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

D<br />

•<br />

I C H<br />

DEUTSCHE NACHSCHULE TINGLEFF<br />

Grønnevej 51<br />

DK 6360 Tinglev<br />

Tel. +45 74 64 48 20<br />

nachschule@tingleff.dk<br />

Sponsored by<br />

15


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

„Wir lehren und lernen hier in<br />

einer sehr angenehmen, beinahe<br />

familiären Atmos phäre und<br />

genießen ein hervorragendes<br />

Miteinander.“<br />

(Jürgen Christ)<br />

FOTO, FUTURE & DESIGN<br />

Spannende Ausbildungsmöglichkeiten an der Fotoschule Kiel<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />

Viele Schülerinnen und Schüler<br />

möchten einen kreativen Beruf<br />

erlernen oder etwas Kreatives studieren.<br />

Wie wäre es beispielsweise mit<br />

einer fotografischen Ausbildung? Immerhin<br />

fotografieren Jugendliche täglich mit dem<br />

Smartphone, gestalten Posts und Pictures<br />

auf Facebook, Instagram und Snapchat<br />

und wachsen wie selbstverständlich<br />

mit YouTube-Bewegtbildern auf. Nicht<br />

die schlechtesten Voraussetzungen für<br />

die Berufsausbildungen „Fotograf/-in“,<br />

„Fotomedienfachfrau/-mann“ oder<br />

für die schulische Ausbildung „Designer/-in“<br />

mit Schwerpunkt Fotografie.<br />

Ein berühmter Ort im Norden, an dem<br />

diese kreativen Aus- und Weiterbildungen<br />

stattfinden, ist die Fotoschule<br />

Kiel mit der Landesberufsschule Photo+Medien<br />

und der Berufsfachschule<br />

für Design. Vom Leiter der Fotoschule<br />

Jürgen Christ wollten wir wissen, was<br />

das Besondere am Standort in der Kieler<br />

Feldstraße ist.<br />

<strong>ME2BE</strong>: Hallo, Herr Christ. Wir sind<br />

auf der Suche nach kreativen Berufen.<br />

Würden Sie Ihre eigene Tätigkeit als<br />

kreativ beschrieben und bereitet Ihnen<br />

die Arbeit Freude?<br />

Jürgen Christ: Beide Fragen kann ich<br />

mit Ja beantworten! Die Leitung der<br />

Fotoschule bedeutet, täglich positiv herausgefordert<br />

zu sein und immer wieder neue<br />

Lösungen zu finden. Auch der Unterricht<br />

erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und<br />

Kreativität von allen Lehrkräften. Aber wir<br />

unterrichten alle mit großer Freude und mit<br />

viel Herzblut.<br />

Fotografen, Designer, welche berufliche<br />

Perspektiven haben Ihre Auszubildenden?<br />

Fotomedienfachleute absolvieren die<br />

betriebliche Ausbildung in der Regel im<br />

Fotofachhandel und bereiten sich auf eine<br />

Beschäftigung im medientechnischen oder<br />

kaufmännischen Bereich vor, zum Beispiel<br />

im Vertrieb oder Verkauf von fototechnischen<br />

Produkten und Dienstleistungen.<br />

Fotografen erlernen das fachspezifische<br />

Handwerk der Fotografie und steuern auf<br />

eine angestellte oder selbständige Beschäftigung<br />

als Fotograf/-in zu. Unsere Designerinnen<br />

und Designer haben im Anschluss an<br />

die schulische Ausbildung die Möglichkeit,<br />

zu studieren oder als Assistenten bei Fotografen,<br />

Designern oder in anderen Unternehmen<br />

der Medienbranche zu arbeiten.<br />

Wie würden Sie die Atmosphäre in Ihrer<br />

Schule beschreiben?<br />

Wir lehren und lernen in einer sehr angenehmen,<br />

beinahe familiären Atmos phäre<br />

und genießen ein hervorragendes Miteinander.<br />

Als Außenstelle des RBZ Wirtschaft<br />

Kiel genießen wir, vor allem in personeller<br />

Hinsicht, die Sicherheit, in den ‚Mutterkonzern‘<br />

unseres RBZ eingebunden zu sein.<br />

Außerdem bieten unsere überschaubaren<br />

Räumlichkeiten die Fokussierung auf Fotografie<br />

und Medien und somit hervorragende<br />

Voraussetzungen für konzentriertes und<br />

individuelles Lernen und Arbeiten. Die<br />

Arbeitsatmosphäre ist von gegenseitiger<br />

Wertschätzung geprägt und wir Lehrkräfte<br />

bekommen viele Anregungen von den Auszubildenden<br />

und Schülern.<br />

Das hört man tatsächlich oft. Die Fotoschule<br />

Kiel genießt offenbar einen guten<br />

Ruf, weit über die Grenzen Kiels und<br />

Schleswig-Holsteins hinaus. Wie viele<br />

Schülerinnen, Schüler und Azubis bilden<br />

Sie zurzeit aus?<br />

An unserer Landesberufsschule Photo+Medien<br />

unterrichten wir in mehrwöchigem<br />

Blockunterricht rund 50 angehende Fotografinnen<br />

und Fotografen aus allen drei<br />

Ausbildungsjahren, ebenso viele Fotomedienfachleute<br />

sowie rund 85 Schülerinnen<br />

und Schüler, die bei uns drei Jahre lang<br />

eine schulische Ausbildung zum staatlich<br />

geprüften Designer bzw. zur Designerin mit<br />

dem Schwerpunkt Fotografie absolvieren<br />

und nebenbei die Fachhochschulreife<br />

erwerben.<br />

Wer eignet sich für Ihre kreativen Ausbildungsangebote?<br />

Welche Voraussetzungen<br />

müssen erfüllt sein?<br />

Für die Ausbildung Designer/-in ist der<br />

Mittlere Schulabschluss erforderlich, für die<br />

dualen Ausbildungsberufe natürlich ein Ausbildungsvertrag<br />

mit einem Lehrbetrieb. Was<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten betrifft, setzen<br />

wir nicht viel voraus. Im Gegenteil: Wir<br />

leben eine Ermöglichungskultur! Es ist uns<br />

ein Anliegen, dass auch Jugendliche ohne<br />

starken finanziellen Background, die zum<br />

Beispiel noch keine eigene Kamera besitzen,<br />

eine Chance auf unsere Qualitätsausbildung<br />

erhalten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

unserer Kurse können unsere Austattung<br />

kostenfrei nutzen und sich für ihre Projekte<br />

jederzeit Kameras und Equipment ausleihen.<br />

Meines Erachtens sollten sich grundsätzlich<br />

medienaffine Schülerinnen und Schüler<br />

angesprochen fühlen, die Interesse an<br />

Gestaltung und Spaß am Lernen haben …<br />

und eine Portion Kreativität mitbringen.<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Die Fotoschule Kiel bietet folgende<br />

Ausbildungen an:<br />

Fotograf/Fotografin<br />

Fotomedienfachfrau /-mann<br />

Designer/-in (Schwerpunkt Fotografie)<br />

Landesberufsschule Photo+Medien<br />

Berufsfachschule für Design Kiel<br />

Feldstraße 9-11<br />

24105 Kiel<br />

T. (0431) 57 97 523<br />

www.lbs-photo.de<br />

16<br />

17


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

„Eine tolle Erfahrung<br />

war das dreiwöchige<br />

Pflichtpraktikum, das<br />

ich bei einem Fotografen<br />

in England absolviert<br />

habe.“<br />

Wohnort Raisdorf<br />

Schule Lilly-Martius Schule<br />

Schulabschluss Mittlerer Schulabschluss<br />

Gute Location Kieler Förde<br />

Hobby Fotografieren, Tennis<br />

Schulische Ausbildung Designerin<br />

(Schwerpunkt Fotografie)<br />

Amira Preuß, 18<br />

„Ich bin Amira und befinde mich im zweiten Jahr meiner schulischen<br />

Ausbildung zur Designerin an der Berufsfachschule für<br />

Design in Kiel. Zum ersten Mal hatte ich von dieser Weiterbildung<br />

auf einer Berufsmesse gehört, doch aufgrund der begrenzten<br />

Anzahl von Plätzen hatte ich mir eigentlich wenig Chancen<br />

ausgerechnet. Ich bin immer noch froh, dass ich mich am Ende<br />

doch durchsetzen konnte! Außer der schriftlichen Bewerbung gab<br />

es zwei Bewerbungsaufgaben: die Auswahl einer mich persönlich<br />

ansprechenden Werbeanzeige und die Produktion eines Schwarz-<br />

Weiß-Fotos zum Thema „Wasserflasche“. Zunächst habe ich eine<br />

Flaschenpost präpariert, bin dann an den Strand gefahren,<br />

habe sie dort mit Steinen und Muscheln im Wasser platziert und<br />

anschließend fotografiert.<br />

Ich glaube, dass meine Entscheidung, weiter zur Schule zu gehen,<br />

richtig ist. Der Unterricht besteht aus vielen spannenden Fächern,<br />

wie zum Beispiel Medientechnik, Foto- sowie Grafikdesign.<br />

Besonders die familiäre Atmosphäre an der Schule empfinde ich<br />

als angenehm. Eine tolle Erfahrung war auch das dreiwöchige<br />

Pflichtpraktikum, das ich bei einem Fotografen in England absolviert<br />

habe. Die schulische Designer-Ausbildung kann ich uneingeschränkt<br />

empfehlen. Was man mitbringen muss? Offenheit,<br />

Neugier, Lernbereitschaft und eine gewisse Portion Kreativität!“<br />

„Ich war nie ein<br />

motivierter Schüler …<br />

bis ich an diese<br />

Schule kam!“<br />

Wohnort Essen<br />

Schule Schlossgymnsium Düsseldorf<br />

Schulabschluss Fachabitur<br />

Ausbildungsbetrieb<br />

Leistenschneider, Düsseldorf<br />

Gute Location Kieler Förde<br />

Duale Ausbildung Fotomedienfachmann<br />

Sebastian Dykta, 26<br />

„Hey, ich heiße Sebastian, bin 26 Jahre alt und absolviere im<br />

dritten Lehrjahr eine kaufmännische Ausbildung zum Fotomedienfachmann<br />

in Düsseldorf. Meine betriebliche Ausbildung erfolgt<br />

in einem Fotofachgeschäft in der Düsseldorfer Innenstadt. Dort<br />

arbeite ich im Verkauf und in der Kundenberatung. Der theoretische<br />

Unterricht findet in sechswöchigen Blöcken an der Landesberufsschule<br />

Photo+Medien in Kiel statt und ist ein guter Mix<br />

aus Fotografie, Video, Bildbearbeitung, Technik und Equipment.<br />

Auch wenn der Berufsschulunterricht weit von meinem Wohnort<br />

entfernt liegt – Kiel ist genial! Bei uns heißt es immer: Die Kieler<br />

Schulblöcke fühlen sich so an, wie eine etwas zu lange Klassenfahrt!<br />

Das liegt auch daran, dass ich mir hier im angeschlossenen<br />

Wohntrakt ein Zimmer mit zwei anderen Auszubildenden teile. Das<br />

ist übrigens überraschend gemütlich! Was mich aber am meisten<br />

begeistert, sind unsere Lehrerinnen und Lehrer. Sie schaffen es,<br />

den Stoff auf interessante und angenehme Art und Weise so zu<br />

vermitteln, dass es sich eher wie ein gutes Gespräch anfühlt. Ich<br />

war nie ein motivierter Schüler … bis ich an diese Schule kam!“<br />

18 19


Zukunft Steuern<br />

„Wer Interesse an einer<br />

Fotografie-Ausbildung<br />

hat, braucht vor<br />

mangelnder Erfahrung<br />

keine Angst zu<br />

haben.“<br />

Wohnort Ahrensbök<br />

Schule Berufliche Schule Bad Schwartau<br />

Schulabschluss Mittlerer Schulabschluss<br />

Ausbildungsbetrieb Fotowerker<br />

Ganzer & Berg, Lübeck<br />

Gute Location „Subzero“ in Kiel<br />

Duale Ausbildung Fotografin<br />

Jana Piontek, 18<br />

„Ich heiße Jana und absolviere eine Ausbildung zur Fotografin.<br />

Mein Ausbildungsbetrieb ist die Firma ‚Fotowerker Ganzer & Berg‘<br />

in Lübeck. Der Berufsschulunterricht findet in geblockter Form,<br />

mehrmals im Jahr, hier an der Landesberufsschule in Kiel statt.<br />

Den Tipp zu einem Praktikum bei einem Fotografen erhielt ich<br />

durch einen Test bei der Agentur für Arbeit. Bereits die ersten Eindrücke<br />

haben mich überzeugt, so dass ich mich um einen Ausbildungsplatz<br />

beworben habe. Mir liegt sowohl das kreative Arbeiten<br />

als auch auch der permanante Wechsel zwischen selbständiger<br />

Arbeit im Studio oder am Bildschirm und der Zusammenarbeit<br />

mit Kunden. In der Ausbildung beschäftigen wir uns nicht nur<br />

mit Fotografie, sondern auch mit Grafikdesign und Medientechnik.<br />

Der Unterricht in Kiel macht übrigens großen Spaß und ist<br />

unglaublich interessant. Ich habe in kürzester Zeit sehr viel<br />

gelernt und merke täglich, dass meine Berufsentscheidung richtig<br />

war, obwohl ich vorher mit Fotografie nicht viel zu tun hatte. Wer<br />

Interesse an dieser Ausbildung hat, braucht wegen mangelnder<br />

Erfahrung keine Angst zu haben. Ich besitze beispielsweise noch<br />

keine eigene Kamera, kann mir aber an der Schule jederzeit eine<br />

Ausrüstung ausleihen!“<br />

Ausbildung zum Finanzwirt/<br />

zur Finanzwirtin<br />

Ausbildungsdauer: 2 Jahre<br />

Einstellungsvoraussetzungen:<br />

• Mittlerer Schulabschluss oder<br />

gleichwertig anerkannter Bildungsstand<br />

• EU-Staatsangehörigkeit<br />

Die Bewerbung geht an das Finanzamt für<br />

deinen Wohnsitz oder ein anderes Finanzamt<br />

deiner Wahl.<br />

www.schleswig-holstein.de/ausbildung<br />

Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt/<br />

zur Diplom-Finanzwirtin<br />

Ausbildungsdauer: 3 Jahre<br />

Einstellungsvoraussetzungen:<br />

• Abitur oder Fachhochschulreife<br />

• EU-Staatsangehörigkeit<br />

Die Bewerbung geht an das Finanzamt für deinen<br />

Wohnsitz oder ein anderes Finanzamt deiner<br />

Wahl.<br />

www.fhvd.de<br />

20


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Zwischen Mensch und Arbeit<br />

Im Gespräch mit Christian Groborsch, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in Flensburg.<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Fotostudio Renard<br />

Flensburg beheimatet<br />

Deutschlands nördlichste<br />

Universität,<br />

die nördlichste Fachhochschule,<br />

die nördlichste<br />

Brauerei, den nördlichsten<br />

Profi-Handballverein und …<br />

die nördlichste Dienststelle<br />

der Agentur für Arbeit. In<br />

deren Zuständigkeit arbeiten<br />

zurzeit rund 157.000<br />

sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigte Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer. Permanent treten<br />

junge Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt<br />

ein, während ältere Leute denselben in<br />

Richtung Ruhestand verlassen. Die staatliche<br />

Arbeitsagentur gleicht einem Bahnhof:<br />

Es herrscht ein ständiges Kommen und<br />

Gehen. Im Gespräch mit <strong>ME2BE</strong>-Redakteur<br />

Chris spricht Pressesprecher Christian Groborsch<br />

über Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Zukunft der Arbeit und verrät, was er heute<br />

anders machen würde, wenn er noch mal<br />

Schüler wäre.<br />

<strong>ME2BE</strong>: Moin, Herr Groborsch. Wissen Sie<br />

eigentlich, dass wir Kollegen sind? Wir<br />

von <strong>ME2BE</strong> verstehen uns – ähnlich wie<br />

die Agentur für Arbeit – als Vermittler<br />

zwischen Schule und Wirtschaft und kommunizieren<br />

täglich mit Schülerinnen und<br />

Schülern, Azubis und Studierenden, Ausbildern,<br />

Profs, Eltern und Lehrern. Empfinden<br />

Sie uns eigentlich als Konkurrenz?<br />

Groborsch: Überhaupt nicht. Die Agentur<br />

für Arbeit verfolgt das Ziel, Menschen in<br />

Ausbildung und Arbeit zu bringen, optimal<br />

über individuelle Möglichkeiten auf dem<br />

Arbeitsmarkt zu informieren, und versteht<br />

die Informationsangebote von <strong>ME2BE</strong> nicht<br />

als Konkurrenz, sondern als wertvolle<br />

Unterstützung.<br />

Wir treffen Sie und Ihre<br />

Arbeitsvermittlerinnen und<br />

-vermittler in den Schulen<br />

und auf Berufsorientierungsmessen.<br />

Wie beurteilen<br />

Sie das Thema Berufsorientierung?<br />

Was sind Ihre<br />

Beobachtungen?<br />

Zwei Dinge stelle ich fest: 1.)<br />

Sowohl die Möglichkeiten auf<br />

dem Arbeitsmarkt als auch<br />

die Angebote zur Berufsorientierung<br />

haben sich im Verlauf der letzten<br />

vierzig Jahre grundlegend verändert.<br />

2.) Schülerinnen und Schüler, auch mein<br />

eigener Sohn, stolpern heute oft genauso<br />

blauäugig ins Berufsleben wie ich damals.<br />

Daraus resultiert, dass sich junge Menschen<br />

grundsätzlich zu wenig mit ihrer beruflichen<br />

Zukunft beschäftigen. Dabei ist die Situation<br />

für Jugendliche heute beinahe ideal. Zu<br />

meiner Schulzeit konnten sich Betriebe die<br />

besten Auszubildenden aussuchen. Heute<br />

ist es umgekehrt. Schulabgänger haben<br />

die freie Auswahl an Ausbildungsplätzen.<br />

Aufgrund der hohen Durchlässigkeit des Bildungssystems<br />

können Schüler theoretisch<br />

sogar ohne anfänglichen Schulabschluss<br />

studieren. Mein Tipp für junge Leute lautet<br />

daher: Beschäftigt euch rechtzeitig mit<br />

euren Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt<br />

und euren Neigungen. Jedes Jahr gibt es<br />

sechs Wochen Sommerferien. Genug Zeit,<br />

um einige Tage mit freiwilligen Praktika zu<br />

verbringen.<br />

Wie haben Sie persönlich den Weg ins<br />

Berufsleben gefunden?<br />

Mein Weg verlief nicht straight, sondern<br />

kurvenartig. Ich verließ nach der 9. Klasse<br />

meine Schule in Nordrhein-Westfalen mit<br />

dem Hauptschulabschluss und wusste nur<br />

eines: Ich wollte gern körperlich arbeiten,<br />

aber auf keinen Fall in der Gärtnerei meiner<br />

Eltern! Deshalb entschied ich mich für eine<br />

Ausbildung zum Maurer. Ich finde heute<br />

noch, dass es ein toller Beruf mit guten<br />

Perspektiven ist und wünsche mir generell<br />

viel mehr Interesse am Handwerk. Nach der<br />

Lehre arbeitete ich einige Jahre als Geselle,<br />

bis mich die Bundeswehr nach Schleswig<br />

beorderte. Großartig! Ich wollte sowieso<br />

immer in den Norden ziehen. Das Maurerhandwerk<br />

konnte ich dort leider nicht ausüben,<br />

deshalb nutzte ich die Fortbildungsmaßnahmen<br />

und erwarb unter anderem den<br />

Titel des Straßenbaumeisters. Nach Ende<br />

meiner Dienstzeit tauschte ich endgültig<br />

die Kelle gegen den Stift, absolvierte an der<br />

Abendschule meine Fachhochschulreife und<br />

legte anschließend die Prüfung zum staatlich<br />

geprüften Bautechniker ab. Es folgte<br />

eine spannende Zeit als Vertriebsmanager<br />

und Organisationsleiter für ein Franchiseunternehmen<br />

in der Bauwirtschaft, ehe ich zur<br />

Agentur für Arbeit in Flensburg als Arbeitsvermittler<br />

im Arbeitgeberservice wechselte.<br />

Eine Neuorientierung ermöglichte mir vor<br />

drei Jahren das Amt des Pressesprechers zu<br />

übernehmen. Und diese Arbeit gefällt mir so<br />

gut, dass ich mir nichts Besseres vorstellen<br />

kann!<br />

„Aufgrund der hohen<br />

Durchlässigkeit des<br />

Bildungssystems können<br />

Schüler theoretisch sogar<br />

ohne anfänglichen<br />

Schulabschluss<br />

studieren.“<br />

Wie haben Sie die Ausbildunsgszeit erlebt?<br />

Ich erinnere mich noch genau an die ersten<br />

drei Monate. Am ersten Tag drückte<br />

man mir einen Zimmermannshammer in die<br />

Hand und trug mir auf, alle Nägel aus einem<br />

riesigen Berg Bretter herauszuziehen. Nach<br />

ein paar Wochen ging ich zu meinem Meister<br />

und sagte: „Ich hab die Faxen dicke! Ich<br />

möchte Maurer werden und nicht Zimmerer.“<br />

Daraufhin erhielt ich eine Kelle, Steine und<br />

Zement und konnte endlich anfangen zu<br />

mauern. Das war klasse. Draußen zu arbeiten<br />

lag mir – natürlich lieber bei Sonnenschein<br />

als bei Sturm und Kälte. Ich war körperlich<br />

fit, brauchte nie ins Fitnesstudio, war braun<br />

gebrannt und verdiente schon damals richtig<br />

gutes Geld! Und das ist übrigens heute<br />

noch so! Verändert haben sich die Dinge nur<br />

zum Positiven: Im modernen Handwerk muss<br />

niemand mehr 50 Kilo schwere Zementsäcke<br />

tragen oder stundenlang Steine schlagen.<br />

Es ist Aufgabe der Agentur für Arbeit,<br />

Menschen in Arbeit zu vermitteln. Muss<br />

es deshalb nicht ihr Ziel sein, sich irgendwann<br />

selbst abzuschaffen?<br />

Solange wir ein Sozialversicherungssystem<br />

haben, wird das nicht passieren. Wir<br />

schaffen uns nicht ab, sondern passen uns<br />

an. Das große Thema heißt: ‚Lebenslange<br />

Berufsbegleitung‘. Bürgerinnen und Bürger<br />

können ein Leben lang von uns beruflich<br />

betreut werden. Deshalb halten wir auch<br />

Schritt mit der Digitalisierung und bauen<br />

unseren e-Service aus. Schon heute können<br />

sich Arbeitsuchende elektronisch mit uns in<br />

Verbindung setzen und digital kommunizieren,<br />

sich online einloggen oder ihr Onlineprofil<br />

selbst pflegen.<br />

Danke, Herr Groborsch, zum Schluss noch<br />

eine persönliche Frage. Angenommen, Sie<br />

wären noch einmal 15 Jahre alt. Würden<br />

Sie mit Ihrem heutigen Wissen andere<br />

Berufsentscheidungen treffen?<br />

Gute Frage. Vor allem würde ich sofort<br />

meine schulischen Leistungen verbessern.<br />

Im Nachhinein hätte ich mir mit besseren<br />

Noten mein Weiterkommen erleichtern und<br />

viel Zeit sparen können!<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

Agentur für Arbeit Flensburg<br />

Waldstraße 2<br />

24939 Flensburg<br />

Tel: 0800 4 5555 00<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

•<br />

B E W<br />

22 23


Was kannst du?<br />

Elektroprofi, Lebensretter, Zahlenfreund – zeige was du kannst und bewerbe<br />

dich um eine Ausbildungsstelle an den Westküstenkliniken.<br />

Entdecke unsere 12 Ausbildungsberufe auf:<br />

www.wir-können-karriere.de<br />

24 25


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

den Diesel-Zusatz AdBlue des norwegischen<br />

Konzerns Yara oder die regelmäßigen Millionen-Investitionen<br />

des südafrikanischen<br />

Energie- und Chemieriesen Sasol in den<br />

Standort. Auch die Spedition Kruse behauptet<br />

sich hervorragend im Wettbewerb,<br />

investiert in Modernisierung und Erweiterung<br />

– alles das bietet ausgezeichnete<br />

Perspektiven für sichere und gut bezahlte<br />

Industriearbeitsplätze.<br />

Was passiert, damit der Standort in<br />

Zukunft attraktiv für Unternehmen und<br />

Arbeitsplätze bleibt?<br />

Die Firmen tragen bereits durch ihre Investitionen<br />

eine Menge bei; parallel dazu sorgt<br />

die Landesregierung mit ihrer Industriepolitik<br />

dafür, dass weitere Pflöcke – Beispiel<br />

LNG-Terminal – eingeschlagen werden können.<br />

Weitere wichtige Themen sind aber<br />

auch die erneuerbaren Energien sowie die<br />

Raffinerie in Hemmingstedt als Hotspot für<br />

Wasserstoff mit der Fachhochschule Westküste<br />

als wissenschaftlichem Partner.<br />

Was bedeutet das für die Ausbildungschancen<br />

für Schulabgänger?<br />

Dass es sich für jeden Schulabgänger lohnt,<br />

sich hier einmal umzusehen. Ob Brunsbüttel-Ports,<br />

Covestro, Sasol, Yara und, und,<br />

und. Jugendliche sollten sich für die gewerblich-technischen<br />

Ausbildungsberufe dieser<br />

Betriebe interessieren und öffnen, indem sie<br />

einfach auf die ChemCoastPark-Homepage<br />

gehen und die Seite „Jobs“ anklicken.<br />

Warum ist eine gute duale Ausbildung im<br />

Unternehmen und in der Berufsschule so<br />

wichtig für junge Leute?<br />

Weil diese Ausbildung ein Erfolgsmodell ist,<br />

das äußerst zuverlässig auf das Berufsleben<br />

vorbereitet und um das wir in allen anderen<br />

Ländern sehr beneidet werden. Durch<br />

Projekte, wie etwa die Lehrlingsbaustellen,<br />

unterstützt die Landesregierung auch diesen<br />

Karriereweg und verfolgt stets den praxisorientierten<br />

Ansatz: ganz nah dran an den<br />

jungen Menschen.<br />

Welche Tipps würden Sie Schülern der<br />

9. und 10. Klassen geben, die nach dem<br />

Traumjob und dem richtigen Ausbildungsplatz<br />

suchen?<br />

Vor allem, sich rechtzeitig schlau zu<br />

machen – idealerweise über ein Praktikum<br />

– und dann eine der sieben landesweiten<br />

Jugendberufsagenturen der Kommunen<br />

aufzusuchen und sich beraten zu lassen.<br />

Außerdem gibt es Produktionsschulen<br />

für junge Menschen unter 25 Jahren, die<br />

aufgrund ihrer persönlichen Situation und<br />

fehlender Basiskompetenzen Probleme auf<br />

dem Arbeitsmarkt haben.<br />

„Dynamisch unD innovativ unterwegs“<br />

Wirtschafts- und Arbeitsminister Bernd Buchholz über Zukunftschancen im ChemCoast<br />

Park, gut bezahlte Industriejobs und Karrierewege für Jugendliche<br />

TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Sascha Düvel | FOTO Wirtschaftsministerium SH<br />

<strong>ME2BE</strong>: Warum ist der ChemCoast Park in<br />

Brunsbüttel so wichtig als Industriestandort<br />

für Schleswig-Holstein?<br />

Bernd Buchholz: Unter anderem, weil an<br />

diesem Park 12.500 direkte und indirekte<br />

Arbeitsplätze hängen – davon allein 4000 in<br />

Brunsbüttel selbst. Das ist für die ansonsten<br />

eher strukturschwache Westküste ein riesiges<br />

Pfund. Zudem besitzt der ChemCoast Park<br />

eine einzigartige logistische Lage direkt an<br />

der Elbe und verfügt damit gleichermaßen<br />

über eine große Nähe zur Metropole Hamburg<br />

und durch den Nord-Ostsee-Kanal über<br />

eine enge Verbindung nach Skandinavien,<br />

ins Baltikum und nach Russland. Außerdem<br />

bietet eine erschlossene Fläche von 450 Hektar<br />

als Industriegebiet genügend Raum für<br />

Wachstum.<br />

Wie wird der Hafen in Brunsbüttel<br />

wachsen?<br />

Wenn man sich allein die Zahlen der<br />

Schramm- Group in den letzten Jahren<br />

anschaut, dann dürfte der Hafen vor allem<br />

stetig wachsen. Zur „Hafen-Familie“ der<br />

Schramms zählen inzwischen ja auch Kaianlagen<br />

in Glückstadt, Rendsburg, Hamburg<br />

und Schweden. Großes Wachstumspotenzial<br />

sehe ich weiterhin einerseits im „Klassiker“<br />

Massengut, aber auch rund um das Thema<br />

saubere Energie – man denke nur an die<br />

Vorplanungen des niederländischen Konzerns<br />

Gasunie für den ersten deutschen<br />

LNG-Terminal.<br />

Warum gelten die vielen großen Betriebe<br />

im ChemCoast Park als “Jobmotor” für die<br />

Westküste?<br />

Weil hier unzählige Firmen enorm dynamisch<br />

und innovativ unterwegs sind.<br />

Man denke nur an die jüngst in Betrieb<br />

genommene größte Produktionslinie für<br />

26 27


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

inDustrie-Perlen zwischen elbe unD Kanal<br />

ChemCoast Park Brunsbüttel trimmt seine Weltfirmen auf Zukunftskurs<br />

TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Sascha Düvel<br />

Genau da, wo Nord-Ostsee-Kanal<br />

und Elbe an der Nordseeküste aufeinandertreffen,<br />

liegt das größte<br />

Industriegebiet Schleswig-Holsteins: Im<br />

ChemcoastPark Brunsbüttel haben Weltunternehmen<br />

ihren Produktionssitz; gleich<br />

drei Häfen sorgen für den Nachschub. Gut<br />

für Jobs und Ausbildungsplätze: Junge<br />

Leute werden dringend gesucht.<br />

Kenner lieben ihn, den Blick von der Hochbrücke<br />

über den Nord-Ostsee-Kanal bei<br />

Nacht, wenn das ganze Industriegebiet mit<br />

tausenden Lichtern funkelt und im Hintergrund<br />

beleuchtete Schiffe vorbeiziehen.<br />

Die 2000 Hektar große Fläche gilt als Puls<br />

wachsender Märkte: Zwischen Hamburg und<br />

Sylt gelegen verbinden sich in Brunsbüttel<br />

Erholung mit High-Tech und großzügigen<br />

Wirtschaftsflächen.<br />

Wo die Containerschiffe, Tanker und Kreuzfahrer<br />

in die Schleusen einlaufen, hat sich<br />

innerhalb von knapp 40 Jahren ein leistungsstarkes<br />

Industriegebiet in der Metropolregion<br />

Hamburg, dem „Tor zur Welt“,<br />

entwickelt. Viele der rund 20 Top-Unternehmen<br />

produzieren oder veredeln Spezialprodukte<br />

im Bereich der Chemie- und Mineralölindustrie.<br />

Auch Energieerzeuger und<br />

Logistiker haben sich hier angesiedelt. Sie<br />

produzieren überaus erfolgreich: DEA (Ölförderung),<br />

Covestro Deutschland (früher Bayer<br />

MaterialScience, Grundstoffproduktion für<br />

Schaumstoffe), Bioenergie Brunsbüttel Contracting<br />

(Biomasse-Heizkraftwerk), Holcim<br />

(Baustoffproduktion), Sasol (Grundstoffproduktion<br />

für Kosmetika und Medikamente),<br />

Total (Ölverarbeitung), Raffinerie Heide<br />

(Ölverarbeitung), Yara (Chemieproduktion).<br />

Von Schleswig-Holstein aus beliefern diese<br />

Unternehmen ihre Märkte rund um den<br />

Globus.<br />

Bei Total Bitumen arbeiten etwa 150 Beschäftigte<br />

in der größten Raffinerieanlage zur<br />

Herstellung von Bitumenprodukten – diese<br />

werden etwa bei der Dacheindeckung von<br />

Häusern oder beim Straßenbau gebraucht.<br />

Gleich vier verschiedene Berufsausbildungen<br />

bietet das Weltunternehmen (93.000<br />

Mitarbeiter!) an: Industriekaufmann/ -frau,<br />

Chemielaborant/ -in, Chemikant/ -in sowie<br />

Baustoffprüfer/ -in.<br />

Neben dem verkehrsgünstigen Standort<br />

am Knotenpunkt von Elbe, Nordsee und<br />

Nord-Ostsee-Kanal kann der ChemCoast Park<br />

mit einer voll ausgebauten Infrastruktur<br />

punkten: Der mit drei Häfen ausgestattete<br />

Industriepark ist ans Schienen- und<br />

Fernstraßennetz angebunden; die Betriebe<br />

können vor Ort Dienstleistungen nutzen<br />

– vom Brand- und Werkschutz über<br />

einen Logistik-Verbund bis zur Analytik.<br />

Die wirtschaftliche Stärke des Standortes<br />

sichert Arbeitsplätze: Die Unternehmen<br />

selbst beschäftigen etwa 4.000 Mitarbeiter.<br />

Zulieferer und andere Betriebe, die von den<br />

Global Playern profitieren, haben weitere<br />

12.500 Jobs geschaffen. Und sie suchen<br />

laufend Nachwuchskräfte in 26 Ausbildungsberufen<br />

und Studiengängen.<br />

Wie positiv sich der Traditionsstandort<br />

entwickelt, zeigen beispielhaft die drei<br />

Brunsbütteler Häfen, die jährlich rund 13<br />

Millionen Tonnen Ladung umschlagen. Der<br />

Elbehafen etwa kann bis zu 350 Meter lange<br />

Schiffe abfertigen, er kann Waren aller Art,<br />

darunter Öl und Flüssiggas übernehmen,<br />

und sie am Terminal auf Züge, Laster oder<br />

andere Schiffe verladen. „Investitionen von<br />

über 20 Millionen Euro in unsere Häfen sind<br />

ein klares Bekenntnis unserer Unternehmensgruppe<br />

für den Standort“, betont Frank<br />

Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel<br />

Ports. Aktuell stellt das Unternehmen 50<br />

neue Mitarbeiter ein. Ganz besonders die<br />

Ausbildung junger Menschen stehe weiterhin<br />

im Vordergrund bei der Personaleinstellung.<br />

Brunsbüttel Ports bildet den eigenen Nachwuchs<br />

in über zehn Berufen aus. „Um unserem<br />

nachhaltigen Wachstum gerecht werden<br />

zu können, bieten wir allen engagierten<br />

Auszubildenden gute Übernahmechancen –<br />

und wir suchen noch einige Auszubildende<br />

für <strong>2018</strong>“, sagt Schnabel.<br />

In den letzten Jahren habe insbesondere<br />

die Windenergie in Norddeutschland einen<br />

Boom erfahren, der auch im Hafen zu<br />

spüren sei. Immer mehr Bauteile der Windenergiebranche<br />

werden hier umgeschlagen.<br />

„Deshalb haben wir unsere Hafenfläche<br />

deutlich vergrößert“, erläutert Schnabel.<br />

Mit dem geplanten Terminal für Flüssiggas<br />

sollen Investitionen von 400 Millionen Euro<br />

nach Brunsbüttel fließen – und so viele<br />

neue Arbeitsplätze schaffen.<br />

Auch andere Firmen investieren kräftig:<br />

Der seit 1964 in Brunsbüttel ansässige<br />

Chemieproduzent Sasol, der unter anderem<br />

Grundstoffe für Kosmetik herstellt, baute<br />

die Laboranlagen und die Feuerwehr aus.<br />

Die Raffinerie Heide erweiterte ihr Tanklager,<br />

und die Spedition F.A.Kruse schaffte<br />

für den boomenden Markt Logistikflächen<br />

für Windenergie. Das Norderstedter Chemieunternehmen<br />

Schülke & Mayr baut für 20<br />

Millionen Euro eine neue Fabrik. Als „absolut<br />

positiv“ wertet Brunsbüttel-Ports-Chef<br />

Schnabel die Zukunftsfähigkeit des Industriegebietes:<br />

„Der ChemCoast Park Brunsbüttel<br />

wird zurecht als industrielle Perle<br />

bezeichnet.“ Seinen Lieblingsort im Chem-<br />

Coast Park hat Schnabel längst gefunden:<br />

„Mein Büro! Von hier aus habe ich einen<br />

wundervollen Blick auf die Elbe und kann<br />

29


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

„arbeiten, wo anDere urlaub machen“<br />

Brunsbüttels Bürgermeister Stefan Mohrdieck über die hohe Lebensqualität, Zukunftschancen<br />

für junge Leute und die Ausbildung in der Stadtverwaltung<br />

TEXT Joachim Welding | FOTO Michael Ruff | ILLUSTRATION Sascha Düvel<br />

<strong>ME2BE</strong>: Was sagen Sie jungen Leuten, die<br />

nach Brunsbüttel kommen und fragen:<br />

Wenn ich im ChemCoast Park eine Ausbildung<br />

beginne – was kann ich in der Stadt<br />

eigentlich in meiner Freizeit erleben?<br />

Stefan Mohrdieck: In unserer Stadt gibt<br />

es sehr viele Möglichkeiten, seine Freizeit<br />

zu gestalten. Man kann Mitglied in einem<br />

der zahlreichen Vereine werden und deren<br />

Angebote nutzen, etwa im Bereich Sport<br />

und Kultur. Wir betreiben ein Freizeithallenbad<br />

mit einer Saunalandschaft. Das Elbeforum<br />

bietet für jeden Geschmack ein großes<br />

Angebot an Konzerten und Theateraufführungen.<br />

Außerdem haben wir ein Kino, ein<br />

Heimatmuseum, ein Mehrgenerationenhaus,<br />

eine sehr gute Volkshochschule sowie eine<br />

Stadtbücherei. Man kann aber einfach auch<br />

nur die vielen Grünanlagen in der Stadt oder<br />

an Elbe und Kanal genießen und spazieren<br />

gehen, joggen, skaten oder Rad fahren.<br />

Würden Sie also sagen, Brunsbüttel hat<br />

durchaus Charme für den Nachwuchs?<br />

Ja, das denke ich schon.<br />

Welche Bedeutung hat der ChemCoast Park<br />

mit seinen starken Industriebetrieben als<br />

Ausbildungsmotor für die Region?<br />

Der ChemCoastPark bildet in jedem Jahr<br />

eine sehr große Zahl von jungen Menschen<br />

aus und hat damit eine herausragende,<br />

überregionale Bedeutung für den<br />

Ausbildungsmarkt.<br />

Wenn Azubis nach ihrer Ausbildung hier<br />

bleiben wollen: Wie gut sind die beruflichen<br />

Chancen?<br />

Die Chancen, nach der Ausbildung übernommen<br />

zu werden, sind sehr gut, sofern<br />

der Abschluss entsprechend erfolgreich<br />

geschafft worden ist. Die Betriebe investieren<br />

gerade in den letzten Jahren sehr stark<br />

in den Standort Brunsbüttel und benötigen<br />

daher auch immer wieder Nachwuchskräfte,<br />

die dann eine gute Chance haben, einen<br />

attraktiven und sicheren Arbeitsplatz zu<br />

bekommen.<br />

Wer vielleicht irgendwann hier im Südwesten<br />

Schleswig-Holsteins eine Familie<br />

gründen will: Würden Sie ihm oder ihr<br />

dazu raten?<br />

Ja, dazu kann ich nur raten. Dort zu arbeiten,<br />

wo andere Urlaub machen, ist eine<br />

interessante Perspektive. Gerade in Brunsbüttel<br />

gibt es sehr gute Bedingungen für<br />

junge Familien. Die Stadt hat in den letzten<br />

Jahren erheblich in die Qualität der<br />

Bildungseinrichtungen investiert, von der<br />

Kita bis zum Gymnasium. Daneben bieten<br />

wir alles, was Familien zum Leben benötigen<br />

vor Ort – von den Einkaufsmöglichkeiten<br />

über die Freizeitangebote bis hin zur<br />

Gesundheitsversorgung.<br />

Welche Ausbildungsangebote haben Sie in<br />

der Stadtverwaltung?<br />

Wir bilden regelmäßig in jedem Jahr zwei<br />

Verwaltungsfachangestellte und in jedem<br />

dritten Jahr eine/n Bauzeichner/-in aus.<br />

Daneben aber auch in jedem dritten Jahr<br />

zwei Gartenwerker, in jedem zweiten Jahr<br />

eine/n Fachangestellte/-n für Systemintegration<br />

(IT), in jedem Jahr dritten Jahr eine/n<br />

Kaufmann/-frau für Tourismus und Freizeit<br />

und ganz aktuell auch drei Brandmeister.<br />

Außerdem bieten wir in jedem dritten<br />

Jahr die Ausbildung zum gehobenen nichttechnischen<br />

Verwaltungsdienst mit einem<br />

dualen Studium an der Fachhochschule für<br />

öffentliche Verwaltung und Dienstleistung<br />

an (Abschluss Bachelor of Arts Public Administration/Allgemeine<br />

Verwaltung).<br />

Wie attraktiv ist die Ausbildung im öffentlichen<br />

Dienst im Rathaus?<br />

Wer Interesse hat, im Bereich der öffentlichen<br />

Daseinsvorsorge beruflich tätig zu sein<br />

und sich bei der Schaffung von öffentlicher<br />

Infrastruktur und öffentlichen Dienstleistungen<br />

engagieren möchte, der ist bei uns<br />

genau richtig. Alle Dienstleistungen, die wir<br />

hier in der öffentlichen Verwaltung erbringen,<br />

haben einen direkten Bezug zum Bürger<br />

und zu den Unternehmen am Standort.<br />

Eine letzte persönliche Frage: Von welchem<br />

Beruf träumten Sie als Schüler? Und<br />

was haben Sie tatsächlich gemacht?<br />

Ich habe als Schüler davon geträumt, bei<br />

der Polizei beruflich tätig zu sein. Na ja,<br />

das hat nicht geklappt, aber im öffentlichen<br />

Dienst bin ich dann trotzdem gelandet. Ich<br />

habe eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten<br />

absolviert und mich beruflich<br />

weiter entwickelt mit einem Studium zum<br />

Dipl.-Verwaltungswirt (FH). Über diese Ausbildung<br />

habe ich mich für Leitungsaufgaben<br />

in der Kommunalverwaltung qualifiziert und<br />

bin dann vor sieben Jahren zum ersten Mal<br />

zum Bürgermeister und vor wenigen Wochen<br />

sogar zum Landrat gewählt worden.<br />

Ausbildungsangebot im<br />

ChemCoast Park<br />

Wo so viele Global Player zusammenkommen,<br />

werden ständig Nachwuchskräfte<br />

gesucht. So bieten die Unternehmen auf der<br />

Chemcoast-Homepage immer rund 40 Ausbildungsplätze<br />

und Duale Studiengänge in<br />

attraktiven Berufen an, darunter:<br />

• Baustoffprüfer/-in<br />

• Bauzeichner/-in<br />

• Binnenschiffer/-in<br />

• Chemielaborant/-in<br />

• Chemikant/-in<br />

• Duales Studium – Bachelor of Science<br />

BWL<br />

• Elektroniker/-in für Betriebstechnik /<br />

Automatisierungstechnik<br />

• Fachinformatiker/-in für<br />

Systemintegration<br />

• Fachkraft für Hafenlogistik<br />

• Industriekaufleute<br />

• IT-Kaufleute<br />

• Mechatroniker/-in<br />

• Schifffahrtskaufleute<br />

• Schiffsmechaniker<br />

• Triales Modell Industriekaufmann/-frau<br />

und Bachelor of Arts BWL<br />

Alle Infos unter www.chemcoastpark.de<br />

30 31


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

T wie Technik<br />

Das machen Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik und<br />

Industriemechaniker/-innen bei der Covestro Deutschland AG<br />

TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar<br />

32


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Top ausgestattet: Die<br />

Metallwerkstatt bietet alles,<br />

was die Auszubildenden<br />

benötigen.<br />

Robin Fleischhauer ist im<br />

dritten Lehrjahr zum Industriemechaniker.<br />

Nach seiner<br />

Abschlussprüfung möchte<br />

er am liebsten bei Covestro<br />

bleiben.<br />

Fiete Wenn (links) und<br />

Tobias Ladzenski (rechts)<br />

sind im ersten Lehrjahr<br />

ihrer Ausbildung zum Industriemechaniker.<br />

MINT – das steht für Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft<br />

und Technik. Und für Berufe mit<br />

großem Zukunftspotenzial. Deutschland ist<br />

ein Hightech-Land, das auf der ganzen Welt<br />

für seine Innovationen bekannt ist. Deshalb<br />

werden gut ausgebildete Fachkräfte<br />

gebraucht. Die Covestro Deutschland AG<br />

hat das schon vor langer Zeit erkannt. Seit<br />

1977 können junge Menschen am Standort<br />

Brunsbüttel einen MINT-Beruf erlernen.<br />

Wer aus Brunsbüttel kommt, der kennt ihn<br />

gut. Den 132 Meter hohen, mit bunten Puzzle -<br />

teilen bemalten Schornstein der Covestro<br />

Deutschland AG. Das Chemieunternehmen –<br />

welches 2015 aus der Firma Bayer Material-<br />

Science hervorging – ist einer der weltweit<br />

führenden Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen.<br />

Weit über die Grenzen Brunsbüttels<br />

hinaus ist Covestro auch für seine<br />

hervorragende Ausbildung bekannt. Wer in<br />

Norddeutschland einen naturwissenschaftlichen<br />

oder technischen Beruf erlernen will,<br />

stößt bei seiner Suche unweigerlich auf das<br />

für die Ausbildung vielfach ausgezeichnete<br />

Unternehmen.<br />

In Brunsbüttel werden vor allem Chemikanten/-innen<br />

und Chemielaboranten/-innen<br />

ausgebildet. Die werden im Chemieunternehmen<br />

am meisten gebraucht. Technische<br />

Berufe wie Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />

und Industriemechaniker/-in<br />

sind für die Produktion mindestens aber<br />

genauso wichtig. Sie warten, montieren und<br />

reparieren die Pumpen, Leitungen und Ventile<br />

in den modernen Produktionsanlagen;<br />

außerdem koordinieren und optimieren sie<br />

Prozesse bzw. Abläufe. Sie sorgen also dafür,<br />

dass Chemikalien, Wasser sowie Strom auch<br />

dort ankommen, wo sie benötigt werden.<br />

Wie ihre Ausbildung im Einzelnen abläuft,<br />

haben wir uns genauer angeschaut.<br />

Industriemechaniker/-in<br />

Tobias, Kai und Fiete haben es geschafft. Sie<br />

haben einen Ausbildungsplatz zum Industriemechaniker<br />

bei Covestro erhalten. „Seit<br />

meinem Schulpraktikum bei Covestro hatte<br />

ich den Wunsch, hier meine Ausbildung<br />

zu machen. Als ich die Zusage bekam, war<br />

ich richtig glücklich“, erinnert sich Fiete<br />

Wenn. Seit September vergangenen Jahres<br />

lernt der 20-Jährige aus Marne alles, was<br />

er für den spannenden und abwechslungsreichen<br />

Beruf benötigt. Die erste Zeit ihrer<br />

Ausbildung verbringen die angehenden<br />

Industriemechaniker in der Metallwerkstatt<br />

im Ausbildungszentrum von Covestro. Die<br />

Werkstatt ist mit richtigen Arbeitsplätzen<br />

eingerichtet, an denen die Lehrlinge die<br />

Grundlagen der Metallverarbeitung lernen.<br />

Sie lernen verschiedene Werk- und Hilfsstoffe<br />

kennen. sammeln Erfahrungen mit<br />

verschiedenen Werkzeugen und werden<br />

mit den Bestimmungen für den Arbeitsund<br />

Umweltschutz vertraut gemacht. Hier<br />

werden sie auch an die Bohr- und Fräsmaschinen<br />

herangeführt, mit denen sie Werkstücke<br />

bearbeiten und fertigen können.<br />

„Das Arbeiten an der Drehmaschine gefällt<br />

mir bislang am besten“, erzählt Tobias Ladzenski.<br />

„Im Moment fertigen wir zur Übung<br />

einen Lampenständer. Bei der Arbeit an<br />

der Maschine ist höchste Präzision gefragt.<br />

Drehzahl, Vorschub und Geschwindigkeit<br />

müssen genau passen“, erklärt er. Ein<br />

Elektro- und ein Schweißlehrgang gehören<br />

ebenfalls zur Grundausbildung.<br />

Nach vier bis sechs Monaten im Ausbildungszentrum<br />

gehen die Auszubildenden in die<br />

Produktion und begleiten die Gesellen und<br />

Meister bei ihrer täglichen Arbeit. Sie werden<br />

mit der Instandhaltung und Instandsetzung<br />

der Produktionsanlagen vertraut gemacht,<br />

lernen, wie sie die verschiedenen Geräte und<br />

Produktionsanlagen einrichten, reparieren<br />

und überwachen, wie sie Störquellen ermitteln<br />

und beheben. „Mein erster praktischer<br />

Einsatz wird in der Pumpenwerkstatt sein“,<br />

berichtet der 23-jährge Kai Zimmermann.<br />

„Das wird bestimmt sehr spannend.“<br />

Schleifen, Bohren, Sägen, Drehen, Fräsen,<br />

Schweißen und Verschrauben – diese Tätigkeiten<br />

müssen die Industriemechaniker<br />

beherrschen. Nach 18 Monaten findet der<br />

erste Teil ihrer Abschlussprüfung statt.<br />

Das Ergebnis fließt zu 40 Prozent in die<br />

Gesamtnote ein. Diese Prüfung hat Robin<br />

Fleischhauer bereits erfolgreich bestanden.<br />

„Im zweiten Jahr steigen wir tiefer in die<br />

berufliche Fachausbildung ein. Wir erstellen<br />

technische Zeichnungen und Baupläne, planen<br />

unsere Arbeitsabläufe und bauen erste<br />

Maschinen. Jetzt bin ich im dritten Jahr<br />

Tobias hat am Starthilfe-<br />

Programm teilgenommen<br />

und im Anschluss einen<br />

Ausbildungsplatz bei<br />

Lanxess bekommen. Seine<br />

Ausbildung findet bei<br />

Covestro statt.<br />

34 35


Simon Stothfang ist im<br />

1. Ausbildungsjahr zum<br />

Elektroniker für Automatisierungstechnik.<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

und wir bekommen immer mehr Verantwortung<br />

übertragen; zum Beispiel lernen wir,<br />

CNC Maschinen zu programmieren, größere<br />

Geräte zu warten oder passgenaue Bauteile<br />

herzustellen, so Robin. Der zweite Teil der<br />

Prüfung erfolgt am Ende der Ausbildung.<br />

Und für diese Zeit hat Robin auch schon<br />

feste Pläne: „Die Prüfung möchte ich bestmöglich<br />

bestehen und dann übernommen<br />

werden. Für die Ausbildung bin ich extra<br />

von Dortmund nach Brunsbüttel gezogen,<br />

und ich will auf jeden Fall hierbleiben.“<br />

ich das Studium abgebrochen und diese Ausbildung<br />

begonnen. Obwohl ich im Bereich<br />

Elektrotechnik durch mein Studium einiges<br />

Vorwissen mitbringe, muss ich mich trotzdem<br />

hinsetzen und lernen“, meint Hauke<br />

Hansen. „Wir werden ordentlich gefordert<br />

– aber auch gefördert. Bei Fragen ist gleich<br />

jemand zur Stelle. Hilfe bekommen wir nicht<br />

nur von unseren Ausbildern und Meistern,<br />

ebenso die Auszubildenden älterer Lehrjahre<br />

sind sehr hilfsbereit. Es ist ein tolles<br />

Elektroniker/-in für<br />

Automatisierungstechnik<br />

Gleich neben der Metallwerkstatt befindet<br />

sich im Ausbildungszentrum die Lernstätte<br />

der Elektroniker für Automatisierungstechnik.<br />

Hauke und Simon sind im ersten<br />

Lehrjahr und lernen in der Elektrowerkstatt<br />

die Grundlagen für ihren Beruf. „Dazu<br />

gehören zum Beispiel das Lesen und Erstellen<br />

von Schaltplänen, der Aufbau und die<br />

Funktionsweise verschiedener Bauteile oder<br />

das Ermitteln und Darstellen von Strömen,<br />

Widerständen und Kapazitäten“, erklärt<br />

Simon Stothfang.<br />

Nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung<br />

sind die Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

für den störungsfreien Ablauf aller<br />

automatisierten Anlagen verantwortlich. Sie<br />

errichten, testen und warten die Anlagen.<br />

Bei Problemen suchen sie die Ursachen und<br />

finden die passenden Lösungen. Sie messen<br />

elektrische und physikalische Größen,<br />

inspizieren Schalt- sowie Funktionspläne.<br />

Darüber hinaus müssen sie die Funktionszusammenhänge<br />

einzelner Komponenten<br />

analysieren. Das Aufgabengebiet der Spezialisten<br />

ist umfangreich, die Ausbildung<br />

anspruchsvoll. „Vor meiner Ausbildung habe<br />

ich einige Semester Elektrische Energiesystemtechnik<br />

an der HS Flensburg studiert. Da<br />

mir die praktische Tätigkeit mehr liegt, habe<br />

Hauke Hansen (links) hat<br />

einige Semester an der HS<br />

Flensburg studiert. Er wollte<br />

lieber praktischer arbeiten,<br />

daher begann er im September<br />

die Ausbildung zum<br />

Elektroniker für Automatisierungstechnik.<br />

37


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Bild oben: Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr:<br />

Chemikanten/-innen, Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

und Industriemechaniker.<br />

Bild unten: Ausbildungsleiter Jürgen Evers.<br />

„Ich will nicht die<br />

besten, sondern jene, die<br />

am besten zu uns und<br />

unseren Werten passen.“<br />

Miteinander hier“, erzählt Hauke. Über ihre<br />

berufliche Zukunft haben sich Hauke und<br />

Simon auch schon Gedanken gemacht. Beide<br />

möchten nach der Ausbildung im Unternehmen<br />

bleiben, sofern sie die Prüfungen<br />

bestehen und alle weiteren Voraussetzungen<br />

für eine Übernahme erfüllen. „Covestro bietet<br />

vielfache Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und unterstützt seine Mitarbeiter bei ihren<br />

Karriereplänen. Ich würde gern noch den<br />

Techniker oder Meister machen“, sagt der<br />

20-jährige Simon.<br />

Gute Noten sind nicht alles<br />

Wer sich erfolgreich für eine Ausbildung<br />

zum/zur Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />

oder Industriemechaniker/-in<br />

bewerben möchte, sollte einen guten Ersten<br />

oder einen Mittleren Schulabschluss besitzen.<br />

Interesse an naturwissenschaftlichen<br />

Fächern bzw. Mathematik, aber auch handwerkliches<br />

Geschick sowie Teamfähigkeit<br />

sind wichtige Voraussetzungen. „Jugendliche,<br />

die sich bei uns um eine Ausbildung<br />

bewerben, müssen einen zweistufigen<br />

Eignungstest absolvieren“, erklärt Ausbildungsleiter<br />

Jürgen Evers. „Dabei stellen wir<br />

immer wieder fest, dass die Ergebnisse im<br />

Eignungstest nicht unbedingt die Schulnoten<br />

widerspiegeln, denn die geben nur<br />

Hinweise auf die fachlichen Fähigkeiten.<br />

Für den beruflichen Erfolg sind aber vor<br />

allem Persönlichkeit, Engagement und der<br />

Umgang mit Menschen von Bedeutung. Gute<br />

Noten sind deshalb keine Erfolgsgarantie für<br />

einen Ausbildungsplatz.“ Seit April 2017 ist<br />

Jürgen Evers für die Auswahl der neuen Auszubildenden<br />

verantwortlich: „Ich will nicht<br />

die besten, sondern jene, die am besten zu<br />

uns und unseren Werten passen. An fachlichen<br />

Defiziten können wir arbeiten. Schwieriger<br />

wird es, mangelnde Leidenschaft oder<br />

Teamfähigkeit auszugleichen.“<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Covestro Deutschland AG<br />

Patricia Porschütz<br />

Fährstraße 51<br />

25541 Brunsbüttel<br />

ausbildung@covestro.com<br />

www.karriere.covestro.de<br />

Bewirb dich online für eine Ausbildung:<br />

www.karriere.covestro.de/de/schueler/bewerbungsverfahren<br />

Sponsored by<br />

38 39


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

40 41


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

TOTAL VIELE CHANCEN!<br />

Lebenslange Karrierechancen bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH in Brunsbüttel<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken<br />

Wer den Firmennamen TOTAL hört,<br />

denkt vielleicht zunächst an die<br />

Tankstellen der französischen<br />

Unternehmensgruppe. Doch auch drei<br />

deutsche Industriewerke gehören dem<br />

Konzern an, darunter das Bitumenwerk in<br />

Brunsbüttel, nahe der Elbmündung, am<br />

Eingang des Nord-Ostsee-Kanals. Rund 140<br />

Beschäftigte arbeiten hier in Europas größter<br />

Raffinerieanlage zur Herstellung von<br />

Bitumenprodukten. Von den weltweit mehr<br />

als 93.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

mag die Brunsbütteler Belegschaft nur<br />

eine kleine Gruppe darstellen. Doch genau<br />

das empfinden viele Mitarbeiter als Vorteil!<br />

Eileen Timm kommt aus Hemmingstedt,<br />

hat ihren Mittleren Schulabschluss an<br />

der Gemeinschaftsschule Meldorf gemacht<br />

und bereits mit 19 Jahren Beachtliches<br />

geleistet! Sie hat bei der Firma TOTAL die<br />

dreieinhalbjährige Ausbildung zur Chemikantin<br />

erfolgreich bestanden – als einzige<br />

weibliche Nachwuchskraft in diesem Beruf.<br />

Jetzt möchte sie ihre Karriere an gleicher<br />

Stelle fortsetzen. „Ich würde gern bei TOTAL<br />

weiterarbeiten“, erzählt die junge Dithmarscherin.<br />

„Jetzt kann ich unter Beweis<br />

stellen, was ich in der Ausbildung gelernt<br />

habe. Dass ich die einzige Frau unter den<br />

Chemikanten-Azubis war, hat mich anfangs<br />

verwundert“, erinnert sich Eileen, „doch<br />

ein Problem war das nie. Alle männlichen<br />

Kollegen haben mich schnell akzeptiert.<br />

Mittlerweile bin ich ein festes Teammitglied<br />

der Schicht 1 und verstehe mich mit allen<br />

ausgezeichnet. Zwei Dinge gefallen mir an<br />

TOTAL besonders gut: 1.) Die Aufgaben sind<br />

abwechslungsreich und höchst interessant.<br />

Azubis werden bei uns nicht nur in Ausbildungswerkstätten<br />

ausgebildet, sondern<br />

begleiten die Fachkräfte von Anfang an auf<br />

ihren Schichten. Dadurch ist der Praxisbezug<br />

außerordentlich hoch, und man erlernt<br />

den Beruf in der realen Arbeitsumgebung.<br />

2) Aufgrund der relativ geringen Mitarbeiterzahl<br />

kennt sprichwörtlich jeder jeden auf<br />

dem Gelände. Ich empfinde das als großen<br />

Vorteil. Alles erscheint viel persönlicher.<br />

Meine ‚Schicht‘ beispielsweise, also das feste,<br />

zehnköpfige Team, mit dem ich täglich<br />

zusammenarbeite, hat einen beinahe familiären<br />

Charakter, sodass wir uns auch privat<br />

treffen und etwas unternehmen.“<br />

Bei Thorben Audiger und Marco Pototzki<br />

laufen die beruflichen Karrieren bereits<br />

auf Hochtouren. Beide haben ihre Ausbildung<br />

bei TOTAL in Brunsbüttel absolviert,<br />

sich kontinuierlich weitergebildet und im<br />

Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung<br />

übernommen. Wie beurteilen sie die Karrierechancen<br />

im Unternehmen? „Bei uns<br />

gibt es Kollegen, die von der Ausbildung bis<br />

zur Rente im Brunsbütteler Werk bleiben“,<br />

berichtet der stellvertrende Produktionsleiter<br />

Thorben Audiger. „Wo gibt es das noch?<br />

Auch dass mehrere Familienangehörige im<br />

Werk beschäftigt sind, ist bei uns keine Seltenheit,<br />

sondern Teil der Firmenphilosophie.<br />

Ich selbst habe hier 1997 nach der Realschule<br />

Industriemechaniker gelernt, mich<br />

anschließend mit Unterstützung meines<br />

Arbeitgebers an der Volkshochschule zum<br />

Chemiemeister weitergebildet und arbeite<br />

heute als Produktionskoordinator und Ausbildungsleiter.<br />

Wer gute Leistungen zeigt<br />

und bereit ist, sich weiterzubilden, wird vom<br />

Unternehmen konsequent gefördert.“<br />

Diese Erfahrung hat auch Marco Pototzki<br />

gemacht. Nach seiner Ausbildung zum<br />

Chemielaboranten bei TOTAL im Jahr 2004<br />

entschied er sich für das Studium zum<br />

Chemieingenieur an der FH Münster. „Es<br />

war meine Entscheidung, ein Studium zu<br />

beginnen, doch ich erinnere mich gut daran,<br />

dass mir das Unternehmen die Möglichkeit<br />

einräumte, während der Semesterferien im<br />

Labor zu jobben. So hielt ich den Kontakt,<br />

konnte im Anschluss wieder ins Unternehmen<br />

einsteigen und kurze Zeit später die<br />

Laborleitung übernehmen. 2012 absolvierte<br />

ich im Fernstudium den Masterstudiengang<br />

‚Quality Management‘ und übernahm die<br />

Position des Laborleiters für Qualitätskontrolle.<br />

Aus meiner Sicht fordert und fördert<br />

das Unternehmen seine Mitarbeiter in<br />

vorbildlicher Weise. Wer Eigeninitiave und<br />

Lernbereitschaft zeigt, kann bei TOTAL eine<br />

lebenslange Karriere verwirklichen.“<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

Die TOTAL Bitumen Deutschland GmbH<br />

bietet folgende Ausbildungen an:<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

Chemielaborant/-in<br />

Chemikant/-in<br />

Baustoffprüfer/-in<br />

TOTAL Bitumen Deutschland GmbH<br />

Industriegebiet Süd<br />

25541 Brunsbüttel<br />

T. 04852 / 888-0<br />

isabel.schneede@total.de<br />

www.total.de<br />

Sponsored by<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Blicken motiviert in ihre<br />

berufliche Zukunft bei der<br />

TOTAL Bitumen GmbH:<br />

Chemikantin Eileen Timm<br />

(oben), Produktionskoordinator<br />

Thorben Audiger<br />

(Mitte links), Azubi Maurice<br />

Brandt (Mitte rechts)<br />

und der Leiter ‚Labor und<br />

Qualitätskontrolle‘, Marco<br />

Pototzki (unten).<br />

42 43


EnErgiEgEladEn in diE Zukunft<br />

Vielseitige Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken<br />

TEXT Schleswiger Stadtwerke | FOTOS Henrik Matzen<br />

Wer seine Ausbildung bei den<br />

Schleswiger Stadtwerken macht,<br />

übernimmt Verantwortung<br />

für Schleswig und die Region. Denn als<br />

Energie dienstleister sorgen die Stadtwerke<br />

dafür, dass die Kunden zuverlässig mit<br />

Strom, Erdgas, Wärme und Wasser versorgt<br />

werden. Aber mehr noch: sie klären das<br />

Abwasser aus der ganzen Region, kümmern<br />

sich darum, dass Grünflächen und<br />

Spielplätze in der Stadt gepflegt werden,<br />

dass die Straßen und Gehwege im Sommer<br />

sauber und im Winter schnee- und eisfrei<br />

sind und dass die öffentlichen Papierkörbe<br />

geleert werden. Außerdem betreiben die<br />

Stadtwerke einen Sportboothafen und<br />

einen Wohnmobilstellplatz. Und mit dem<br />

Fjordarium - Sportbad und Sauna halten sie<br />

ein wichtiges Sport- und Freizeitangebot in<br />

der Stadt bereit.<br />

Jede Menge zu tun also bei den Stadtwerken!<br />

Und damit das alles gut läuft, beschäftigt<br />

das Unternehmen 220 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende in<br />

vier Ausbildungsberufen. Um einen Überblick<br />

über das Unternehmen zu bekommen,<br />

schnuppern zu Beginn alle Auszubildenden<br />

in die unterschiedlichen Bereiche hinein.<br />

Später gestalten sie den internen Unterricht,<br />

in dem sie den anderen Azubis die<br />

Aufgaben aus ihrem Ausbildungsberuf näher<br />

bringen. „Für mich ist es spannend, über<br />

den Tellerrand zu schauen“ sagt Cecilia A.<br />

Nitsch, angehende Industriekauffrau. „In<br />

der Buchhaltung sehe ich zum Beispiel die<br />

Rechnungen aus dem Fjordarium oder aus<br />

dem Klärwerk. Da ich selbst eine kurze Zeit<br />

dort war, kann ich jetzt auch inhaltlich<br />

etwas damit anfangen.“ Nils Jacobsen, im<br />

1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker, findet<br />

es gut, dass viele aktuelle Themen bei<br />

den Stadtwerken bearbeitet werden: „Vor<br />

allem Elektromobilität interessiert mich. Wir<br />

haben Elektroautos in unserem Fuhrpark<br />

und wir installieren Ladesäulen in Schleswig<br />

und in der Region. Hier gibt es für uns<br />

Elektroniker immer etwas zu tun.“ „Ich<br />

finde den Ausbau des Glasfasernetzes spannend“,<br />

sagt Florian Surberg, ebenfalls im 1.<br />

Ausbildungsjahr zum Industriekaufmann.<br />

„Dass sich die Stadtwerke um das Telekommunikationsnetz<br />

kümmern, hätte ich bis vor<br />

kurzem nicht gedacht. Wir haben wirklich<br />

ein vielfältiges Aufgabenfeld hier, das wird<br />

nie langweilig.“<br />

Die Auszubildenden bei den Schleswiger<br />

Stadtwerken lernen von Beginn an im Team<br />

und selbständig zu arbeiten. Projekte wie<br />

die Organisation des „Ferienspaßes“, zwei<br />

Aktionstage für Schleswiger Ferienkinder,<br />

werden eigenverantwortlich von ihnen<br />

geplant und durchgeführt. Und auch bei der<br />

Durchführung der IHK - Lehrstellenrallye<br />

oder der Ausbildungsmesse „nordjob“ sind<br />

die Kreativität und das Teamwork der jungen<br />

Mitarbeiter gefragt.<br />

Wer sich für eine Ausbildung bei den Schleswiger<br />

Stadtwerken interessiert, hat die<br />

Möglichkeit, vorab ein Praktikum zu absolvieren.<br />

Fragen dazu beantwortet das Personalmanagement.<br />

Hier werden auch gern die<br />

Bewerbungen entgegengenommen.<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

Die Schleswiger Stadtwerke bieten<br />

folgende Ausbildungen an:<br />

Industriekauffrau/ -mann<br />

Elektroniker/-in für Betriebstechnik<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Fachangestelle/-r für Bäderbetriebe<br />

Schleswiger Stadtwerke GmbH<br />

Personalmanagement<br />

Werkstraße 1<br />

24837 Schleswig<br />

Tel. 04621 801 130<br />

www.schleswiger-stadtwerke.de<br />

www.facebook.com/schleswiger.stadtwerke<br />

Sponsored by<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

DU FÜR DANISCO<br />

FRISCHE AUSBILDUNGSPLÄTZE MIT GESCHMACK<br />

WIR BILDEN DICH AUS!<br />

MILCHTECHNOLOGE/-IN · MILCHWIRTSCHAFTLICHE/R LABORANT/-IN<br />

FACHKRAFT FÜR LAGERLOGISTIK · ELEKTRONIKER/-IN FÜR BETRIEBSTECHNIK<br />

KAUFLEUTE FÜR GROSS- UND AUSSENHANDEL / BÜROMANAGEMENT<br />

WWW.DU-FUER-DANISCO.DE<br />

Danisco Deutschland GmbH – Busch-Johannsen-Str. 1 – 25899 Niebüll – Tel. 04661-6020<br />

Bewirb dich jetzt unter: jobs.germany@dupont.com<br />

44


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

„So kompliziert ist Elektrik übrigens gar<br />

nicht: Das Prinzip der Stromspannung ist<br />

immer gleich, egal ob im Auto und bei der<br />

Hausinstallation.“<br />

noch zur Schule. Weil der Kontakt unter den<br />

Geschwistern ziemlich eng ist, geistere da<br />

so ein Traum in den Köpfen herum, erzählt<br />

Felix: „Vielleicht können wir mit unseren<br />

ganz unterschiedlichen Begabungen<br />

irgendwann gemeinsam eine eigene Firma<br />

gründen. Ein Familienunternehmen – das ist<br />

unser Traum.“<br />

Und weil er mit seiner Fachhochschulreife<br />

die eigentlich dreieinhalbjährige Ausbildung<br />

um ein Jahr verkürzen kann, darf sich Felix<br />

bald als frischgebackener Elektroniker fühlen.<br />

Wie es dann weitergeht, weiß er noch<br />

nicht. Vielleicht arbeiten, vielleicht auch<br />

ein Studium draufsatteln? „Schauen wir<br />

mal, ich lass mich überraschen.“ Sein großes<br />

Hobby sind allerdings schon seit langem<br />

Computer. „Mir macht es Spaß, PCs zu Hochleistungsrechnern<br />

aufzurüsten. Manchmal<br />

baue ich auch Computer für Freunde zusammen“,<br />

erzählt der Blondschopf. Aber ein<br />

Klischee-Nerd ist Felix Wagner deshalb noch<br />

lange nicht: Er ist offen für die Welt und<br />

will noch viel erleben. Und so richtig austoben<br />

kann er sich auf dem Bolzplatz – beim<br />

Kicken mit Freunden.<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I N F O S<br />

Felix macht seine Ausbildung bei der:<br />

WSK Service GbR<br />

Edisonstraße 60<br />

24145 Kiel<br />

info@wsk-service.com<br />

www.wsk-service.com<br />

I C H<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Ein Azubi untEr MittElspAnnung<br />

Felix aus Kiel wuchs mit sechs Geschwistern auf – das prägte den angehenden Elektroniker<br />

Wenn neun Familienmitglieder<br />

unter einem Dach leben, kann<br />

es schon mal turbulent zugehen.<br />

Felix Wagner durfte dieses Abenteuer<br />

Familie erleben: „Bei uns war immer viel<br />

los, es wurde nie langweilig“, erzählt der<br />

20-Jährige, der mittlerweile ausgezogen<br />

ist und während seiner Berufsausbildung<br />

in Kiel in einer eigenen Bude lebt. „Wer<br />

aber denkt, dass wir ständig Rambazamba<br />

mit viel Lärm und Chaos im Haus hatten,<br />

der irrt: Unsere Eltern forderten von ihren<br />

sieben Kindern eine Menge Disziplin. Und<br />

wenn die Mama ‚nein‘ sagte, dann hieß das<br />

auch ‚nein“. Das akzeptierten wir alle.“<br />

Und so ist es in einer Großfamilie auch<br />

selbstverständlich, dass alle mit anpacken,<br />

denn die Eltern können den Haushalt<br />

unmöglich alleine wuppen. „Mir machte es<br />

sogar Spaß, den Garten zu pflegen, und auch<br />

für den Einsatz an der Spülmaschine war ich<br />

oft zuständig“, berichtet Felix. Offenbar<br />

TEXT & FOTOS Joachim Welding<br />

sind alle Geschwister ziemlich ausgeglichen<br />

und zufrieden. „Wir haben bis heute ein<br />

starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit.<br />

Das gibt uns Sicherheit im Leben“, meint<br />

der Computerfreak, der schon früh im Unternehmen<br />

des Vaters mit anpacken durfte. „Da<br />

konnte ich schon Geld für den Führerschein<br />

verdienen. Wir lebten auf dem Dorf; ohne<br />

Auto läuft da wenig, und ich wollte früh<br />

unabhängig sein. Beim Jobben entdeckte<br />

ich mein Interesse an Elektrik.“<br />

Seine Fachhochschulreife hat Felix am<br />

Regio nalen Berufsbildungszentrum Technik<br />

in Kiel bestanden. „Aber zum Studieren<br />

habe ich noch keine Lust, ich wollte auf<br />

jeden Fall etwas Praktisches machen.“ Es<br />

sollte schon die Elektronik sein, aber da es<br />

mehrere Fachrichtungen gibt, wählte Felix<br />

eine besonders anspruchsvolle – die für<br />

Energie- und Gebäudetechnik. „Dabei darfst<br />

du zum Beispiel an Mittelspannungsanlagen<br />

von Trafo-Stationen arbeiten und hast<br />

dadurch später eine größere Bandbreite an<br />

beruflichen Einsatzmöglichkeiten.“ Weil ein<br />

Stromschlag tödlich sein kann, steht das<br />

Thema Sicherheit gleich zu Beginn der Ausbildung<br />

im Mittelpunkt. Von seinem Kieler<br />

Betrieb wird der Azubi bereits im zweiten<br />

Lehrjahr für die Wartung und Prüfung von<br />

Transformatoren eingesetzt oder bei der<br />

Montage von Elektronikkomponenten in<br />

Solarparks in Holland. „So kompliziert ist<br />

Elektrik übrigens gar nicht: Das Prinzip der<br />

Stromspannung ist immer gleich, egal ob im<br />

Auto und bei der Hausinstallation.“<br />

Obwohl Felix der Beruf Spaß macht, konnte<br />

er seine Geschwister nicht überzeugen. „In<br />

unserer Familie haben alle den Ehrgeiz,<br />

etwas völlig anderes zu machen. Meine<br />

jüngere Schwester lernt in Österreich Hotelfachfrau,<br />

mein älterer Bruder will Schiffsmechaniker<br />

werden. Zwei andere Brüder studieren<br />

Agrarwissenschaften und Informatik.“<br />

Nur die beiden jüngeren Geschwister gehen<br />

Wir suchen Auszubildende für folgende Berufe:<br />

Elektroniker/-in Fachrichtung Betriebstechnik<br />

Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Was bietet Dir die Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken?<br />

• Projekt- und Teamarbeit, selbständiges Arbeiten<br />

• ein Team von über 220 Kolleginnen und Kollegen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen<br />

• und über die Ausbildung hinaus: ein großer Fitnessraum und ein Firmen-Fußball-Team<br />

Deine Ansprechpartnerin: Anna Maria Bracht, 04621 801-130<br />

annamaria.bracht@schleswiger-stadtwerke.de<br />

Wer wir sind:<br />

Die Schleswiger Stadtwerke sind ein<br />

moderner Unternehmensverbund, der<br />

neben den klassischen Energieversorger-<br />

Aufgaben neue zukunftsorientierte<br />

Geschäftsfelder wie Glasfaser und Telekommunikation<br />

sowie Elektromobilität<br />

entwickelt.<br />

w w w.schleswiger-stadt werke.de<br />

46


BESTE<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Die bunDesbeste Azubine? JAnA Aus Kiel!<br />

Freude pur bei Jana Cristin Rohr,<br />

als die frisch gebackene Personaldienstleistungskauffrau<br />

(PDK)<br />

diese Nachricht bekam: Auszeichnung als<br />

beste Auszubildende im Kreis Kiel und im<br />

Land Schleswig-Holstein!<br />

„Aber dann wurde es ziemlich unwirklich:<br />

Es kam auch noch die Einladung nach Berlin<br />

mit der Info, dass ich beste Azubine in<br />

AZUBINE<br />

Personaldienstleistungskauffrau Jana Cristin Rohr bekam höchste Auszeichnung in Berlin<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Joachim Welding & Axel Schön<br />

ganz Deutschland geworden sein soll. Ich<br />

konnte mein Glück kaum fassen“, berichtet<br />

die 22-Jährige im Büro ihres Arbeitgebers,<br />

der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein<br />

(GMSH) in Kiel. Von 300.000 Azubis im<br />

Bund gehört Jana zu den rund 200 jungen<br />

Leuten, die ihre Berufsausbildung 2017 in<br />

ihren jeweiligen Berufen am besten absolviert<br />

haben. „Wir alle hier sind mächtig<br />

stolz auf Frau Rohr“, erzählt Burckhard<br />

Lauf, Personal-Geschäftsbereichsleiter bei<br />

der GMSH.<br />

Wer so gut ist, muss doch eine Streberin<br />

sein, wenden sicher jetzt so einige Leute<br />

ein. „Nein, das war ich sicher nicht. Aber<br />

die Ausbildung in diesem Unternehmen hat<br />

mir unglaublich Spaß gemacht. Hier lernst<br />

du sehr viel, und die Kollegen unterstützen<br />

dich, wenn du etwas nicht weißt“, berichtet<br />

Jana Rohr. „Ich konnte meine dreijährige<br />

Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen<br />

und bekam schließlich das Angebot einer<br />

unbefristeten Stelle in der Personalabteilung.<br />

Ich habe natürlich zugesagt, denn<br />

auch das Betriebsklima stimmt – hier darf<br />

herzhaft gelacht werden, die Stimmung ist<br />

gut“, berichtet Jana Rohr.<br />

Sie musste selbst erkennen: Die Personaldienstleistungskaufleute<br />

(PDK) gehören<br />

zu den selteneren Berufen, die nicht jeder<br />

Schüler der neunten Klasse auf dem Schirm<br />

hat. „Ich muss zugeben, dass ich bis kurz<br />

vor dem Abi selbst nicht wusste, dass es den<br />

Beruf überhaupt gibt“, erzählt Jana. Es war<br />

ein kurioser Zufall, dass sie auf die Ausbildung<br />

gestoßen war: „Ich wollte eigentlich<br />

nur meinen Bruder bei der Praktikumssuche<br />

zur Jobmesse in Kiel begleiten. Dabei bin<br />

ich auf dem Stand der GMSH auf den Beruf<br />

aufmerksam geworden, als mir eine Auszubildende<br />

etwas über die spannenden Aufgaben<br />

einer Personaldienstleistungskauffrau<br />

berichtet hat.“ Eigentlich hatte sie sich<br />

noch keine abschließenden Gedanken über<br />

ihre berufliche Zukunft gemacht, gibt Jana<br />

offen zu. Erzieherin oder Grundschullehrerin<br />

seien in Betracht gekommen. „Doch dann<br />

fand ich heraus, dass PDK abwechslungsreiche<br />

Aufgaben und viel mit Menschen zu tun<br />

haben. Da war mir sofort klar: Hier bewerbe<br />

ich mich.“<br />

Und was machen PDK? Eigentlich sagt es der<br />

Name schon: Personaldienstleistungskaufleute<br />

befassen sich mit allem, was mit den<br />

Mitarbeitern zu tun hat: von der Auswahl<br />

der Bewerbungen und dem Vorstellungsgespräch<br />

über die Planung des Personalbedarfs<br />

in großen Unternehmen oder Zeitarbeitsfirmen<br />

bis zur Erstellung der Gehaltsabrechnungen<br />

und der Beratung junger Leute auf<br />

Jobmessen – dort, wo für Jana die Karriere<br />

angefangen hat.<br />

Über die GMSH hat sie gelernt: Mit 1400<br />

Mitarbeitern gehört das landeseigene Unternehmen<br />

zu den großen in Schleswig-Holstein.<br />

„Bauen, Bewirtschaften, Beschaffen“<br />

heißen die drei Aufgabenbereiche, erklärt<br />

Pressereferentin Natali Fricke: „Die GMSH<br />

plant und baut alle Gebäude des Landes und<br />

des Bundes in Schleswig-Holstein – vom<br />

gläsernen Plenarsaal des Landtages über<br />

neue Forschungsbauten der Unis bis zum<br />

Umbau von Schloss Gottorf in Schleswig, wo<br />

die Landesmuseen untergebracht sind.“<br />

Außerdem sind die vielen Fachleute dafür<br />

zuständig, alle 1.250 Gebäude des Landes<br />

und des Bundes zu „bewirtschaften“ – also<br />

dafür zu sorgen, dass Schäden repariert, die<br />

Häuser sauber gehalten oder zum Beispiel<br />

energiesparende Heizungen installiert und<br />

gewartet werden. Schließlich kümmert sich<br />

eine andere Abteilung darum, sämtliche<br />

Dinge zu beschaffen, die die Mitarbeiter in<br />

den Verwaltungen brauchen<br />

– vom Kugelschreiber über<br />

Polizeiautos und Uniformen<br />

bis zu Funksprechgeräten,<br />

erzählt Natali Fricke schmunzelnd.<br />

„Wir besorgen sogar die<br />

Dienstschafe für den Küstenschutz<br />

auf dem Deich!“<br />

Um die Mitarbeiter der GMSH<br />

kümmert sich Jana nun in<br />

ihrer neuen Stelle im Personalmanagement.<br />

„Schon am<br />

Ende meiner Ausbildung wurde<br />

ich für die Arbeit vorbereitet<br />

und durfte dort sofort Verantwortung<br />

übernehmen – etwa<br />

bei den Entgeltabrechnungen<br />

der Kollegen.“ Für rund 270<br />

Mitarbeiter ist sie außerdem<br />

Ansprechpartnerin, wenn es<br />

um Mutterschutz, Urlaub,<br />

Weiterbildungen oder Teilzeit<br />

geht. „Wir müssen immer auf<br />

dem neuesten Stand sein, weil sich die<br />

Bestimmungen und Gesetze laufend ändern.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass Interessenten an<br />

einer Ausbildung bereit sind, ständig dazuzulernen“,<br />

sagt Jana.<br />

Mit der Ausbildung will sich die ehrgeizige<br />

junge Frau nicht zufrieden geben, verrät<br />

sie: „Demnächst starte ich ein Fernstudium<br />

Betriebswirtschaftslehre (Schwerpunkt Personal<br />

und Organisation) berufsbegleitend<br />

neben meiner Arbeit bei der GMSH. Zum<br />

Glück unterstützt mich mein Arbeitgeber,<br />

und ein Stipendium habe ich auch schon“,<br />

erzählt Jana Rohr, die sich ehrenamtlich bei<br />

der Arbeiterwohlfahrt (AWO) engagiert. Und<br />

was hat sie mit dem Moderator Jörg Pilawa<br />

zu tun? „Ich durfte bei seiner Fernsehshow<br />

‚Leuchte des Nordens‘ dabei sein – spannende<br />

Erfahrung!“ Okay, aber abgesehen<br />

davon ist Jana eine ganz normale junge<br />

Frau, die gerne joggen geht und sich abends<br />

mit ihren Freunden trifft.<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

Der GMSH bietet folgende Ausbildungen<br />

an:<br />

Kaufleute für Büromanagement<br />

Immobilienkaufleute<br />

Personaldienstleistungskaufleute<br />

Fachinformatiker/-in für Systemintegration<br />

Technische/-r Systemplaner/-in<br />

Bauzeichner/-in<br />

Bewerbungen an:<br />

Gebäudemanagement Schleswig-Holstein<br />

AöR<br />

Stefanie Kaelcke<br />

Gartenstraße 6, 24103 Kiel<br />

Telefon: 0431 599-1175<br />

stefanie.kaelcke@gmsh.de<br />

www.gmsh.de<br />

Sponsored by<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

48 49


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

STUDIALE AUF DEM CAMPUS!<br />

Banking für Studierende – in der ‚Studiale‘ der Förde Sparkasse auf dem Campus der CAU Kiel<br />

„Wir möchten mit<br />

Studierenden im Dialog<br />

sein und ihnen einen<br />

‚Wow-Effekt‘ liefern!“<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />

Studierende sind jung. Junge Leute<br />

leben digital. Ergo benötigen Studierende<br />

digitale Angebote. Dieser<br />

Logik folgt die Förde Sparkasse und präsentiert<br />

mit der „Studiale“ einen neuen<br />

digitalen Banking-Service, zugeschnitten<br />

auf Studierende und Berufsanfänger. Das<br />

innovative Konzept setzt sowohl auf zielgerichete<br />

digitale Dienstleistungen als auch<br />

auf ein neues Geschäftsstellenmodell. Mit<br />

der gleichnamigen neuen Filiale auf dem<br />

Campus der Kieler Christian-Albrechts-Universität<br />

(CAU) werden digitale Serviceangebote<br />

mit persönlicher Bankberatung<br />

kombiniert. Banking zwischen Vorlesung<br />

und Mensabesuch. Wow!<br />

„Total praktisch!“, meint Politik-Student<br />

Moritz. „Ziemlich cool und nicht so förmlich!“,<br />

lobt BWL-Student Malte. „Modernes<br />

Banking auf Augenhöhe!“, findet Lehramtsstudentin<br />

Anna. Die spontanen Statements<br />

auf dem Campus zwischen Campus-Suite und<br />

Bike-Store bringen es auf den Punkt. Die<br />

Förde Sparkasse trifft mit der ‚Studiale‘ den<br />

Geschmack vieler Studierender. Was genau<br />

verbirgt sich hinter der dem neuen Konzept?<br />

Studiale – digital und persönlich<br />

„Die Studiale ist ein Service der Förde Sparkasse,<br />

speziell für Studierende, Jobstarter<br />

bzw. Absolventen“, erklärt Marc Bornholdt<br />

(29), stellvertrender Filialleiter der neuen<br />

‚Studiale‘ am Westring 389. „Junge Menschen<br />

wachsen mit den digitalen Möglichkeiten<br />

unserer Zeit ganz selbstverständlich auf.<br />

Mit der Studiale reagieren wir auf die veränderten<br />

Ansprüche unserer jungen Kunden.<br />

Studierende können auf www.studiale.de<br />

unsere gesicherten Online-Tools nutzen und<br />

einen digitalen ‚Berater-Koffer‘ füllen. Nach<br />

dem ‚Studi-Check‘, dem ‚Budget-Check‘ oder<br />

dem ‚Giro-Check‘ auf unserer Webseite können<br />

wir anschließend unsere Kunden individuell<br />

beraten. Selbst das Beratungsgespräch<br />

bieten wir digital an, zum Beispiel über eine<br />

Videokonferenz, inklusive Video-Legitimation<br />

bei einer Kontoeröffnung. Alle Überweisungen<br />

und Transaktionen können bequem<br />

online mit unserer Sparkassen-App auf<br />

dem Smartphone oder Tablet durchgeführt<br />

werden. Und für die persönliche Beratung<br />

buchen sich die Studierenden einfach online<br />

ihren Wunschtermin und besuchen uns in<br />

der Studiale an der CAU Kiel.“<br />

Modernes Banking – offen, entspannt<br />

… immer im Dialog<br />

Neues Banking durch digitalen Wandel?<br />

Schon optisch versprüht die vollverglaste<br />

Studiale am Westring einen frischen,<br />

jugendlichen Charme. Das berühmte Logo –<br />

das S mit dem Punkt – prangt hier nicht in<br />

Sparkassen-Rot, sondern erscheint dezent,<br />

Ton-in-Ton, in einem Holzrelief. Der Innenraum<br />

präsentiert sich im Lounge-Stil mit<br />

vielen Sitzgelegenheiten, flankiert von<br />

Info-Points mit Flachbild-Monitoren und<br />

einem Mega-Wide-Screen. Alles wirkt offen,<br />

digital und transparent. Die Studiale ist auf<br />

dem Campus angekommen.<br />

„Die tägliche Begegnung mit den Studierenden<br />

ist entspannt und macht Spaß“,<br />

berichtet Marc Bornholdt. „Wir möchten<br />

mit Studierenden im Dialog sein und ihnen<br />

einen ‚Wow-Effekt‘ liefern! Außerdem bieten<br />

wir in der Studiale regelmäßige Veranstaltungen<br />

an – vom Bewerbertraining bis zum<br />

FIFA-Soccer-Event. Auch unser frisches<br />

Design wurde unter studentischer Mithilfe,<br />

von Studierenden der Muthesius Kunsthochschule,<br />

entworfen. Für uns gibt es in der<br />

Studiale keine Anzugpflicht und wir duzen<br />

uns mit den Studentinnen und Studenten.<br />

Dadurch gestalten sich unsere Gespräche<br />

offen und entspannt. Und so möchten wir<br />

auch das Image der Förde Sparkasse in der<br />

Studiale transportieren – als Bankpartner<br />

für Studierende und Berufsanfänger,<br />

offen, verbindlich, auf Augenhöhe und<br />

mit großem Verständnis für studentische<br />

Themen, wie zum Beispiel Studienfinanzierung,<br />

Kontoeröffnung, Kreditkarte oder<br />

Auslandsaufenthalt.“<br />

Die Förde Sparkasse ist einer der größten<br />

Ausbildungsbetriebe der Region. Über<br />

1.400 Mitarbeiter/-innen, davon mehr als<br />

100 Auszubildende arbeiten an insgesamt<br />

87 Standorten in Schleswig-Holstein. Die<br />

drei Hauptstellen befinden sich in Kiel,<br />

Eckernförde und Plön. Jährlich bietet die<br />

Förde Sparkasse rund 30 Ausbildungsplätze<br />

für den Beruf Bankkauffrau/-mann sowie<br />

Studienplätze für ein duales Studium an.<br />

Schulische Voraussetzungen für die Ausbildung<br />

sind entweder ein guter Mittlerer<br />

Schulabschluss, die Fachhochschulreife oder<br />

das Abitur.<br />

50


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Marc Bornholdt, 29 aus Kiel-Hassee,<br />

Bankkaufmann in der Studiale der<br />

Förde Sparkasse<br />

A U S B<br />

I L D U N G S<br />

I N F O S<br />

•<br />

"Ich heiße Marc, bin 29 Jahre alt und arbeite<br />

seit 2012 als Bankkaufmann bei der Förde<br />

Sparkasse in Kiel. Als stellvertretender Filialleiter<br />

der Studiale gehöre ich zum sechsköpfigen<br />

Gründungsteam unserer neuen<br />

Geschäftsstelle auf dem Campus der Kieler<br />

Universität.<br />

Die Arbeit in der Studiale macht mir großen<br />

Spaß! Im Gegensatz zu anderen Geschäftsstellen<br />

beschäftigen wir uns hauptsächlich<br />

mit studentischen Bankthemen, zum Beispiel<br />

mir der soliden Finanzierung des Studiums,<br />

der finanziellen Organisation eines<br />

Auslandsaufenthaltes oder der Einrichtung<br />

eines Studentenkredits. Auf großen<br />

Zuspruch stößt die Mischung zwischen digitalen<br />

Angeboten und persönlicher Begegnung.<br />

Auf dieser Kombination basiert unser<br />

Studiale-Konzept. Dadurch dass wir keine<br />

Anzugpflicht haben und uns mit den Studierenden<br />

duzen können, entsteht schnell eine<br />

entspannte Gesprächssituation auf Augenhöhe.<br />

Das kommt bei unseren Kunden gut an<br />

und erleichtert die Kommunikation. Mit den<br />

Studierenden bin ich auf Augenhöhe, weil<br />

ich zurzeit selbst studiere. Berufsbegleitend<br />

absolviere ich online ein BWL-Studium an<br />

der Fachhochschule Kiel und weiß daher,<br />

wie wenig Zeit Studierenden neben Job und<br />

Studium für andere Dinge bleibt.<br />

Wird das Banking der Zukunft ausschließlich<br />

digital ablaufen? Jedenfalls werden sich<br />

digitale Strukturen immer weiter durchsetzen.<br />

Das persönliche Beratungsgespräch wird<br />

auch in Zukunft wichtig bleiben. Ich freue<br />

mich jetzt auf meine Zeit in der Studiale und<br />

auf mein Studium. Beides zu vereinbaren<br />

wird sicherlich nicht einfach, doch mir hat<br />

es schon in der Ausbildung geholfen, klare<br />

Ziele zu haben!"<br />

Yannik Sydow, 26 aus Gettorf, Bankkaufmann<br />

in der Studiale der Förde<br />

Sparkasse<br />

"Ich heiße Yannik, komme aus Gettorf<br />

und arbeite seit sechs Jahren als Bankkaufmann<br />

bei der Förde Sparkasse. Meinen<br />

Mittleren Schulabschluss habe ich 2009 auf<br />

der Isarnwohldschule gemacht. Anschließend<br />

absolvierte ich die Ausbildung zum<br />

Bankkaufmann und habe dann fünf Jahre<br />

als Kundenberater der Filiale Friedrichsort<br />

gearbeitet. Als ich von dem neuen Studiale-Projekt<br />

hörte, bewarb ich mich sofort auf<br />

eine der vier Beraterstellen. Jetzt bin ich<br />

froh, dass es geklappt hat, denn die Arbeit<br />

in der Studiale ist großartig. Als Bankkaufmann<br />

schätze ich sowieso den täglichen<br />

Kontakt mit Kunden. Aber mit den Studierenden<br />

ist der Umgang besonders entspannt.<br />

Überrascht bin ich von der hohen Anzahl<br />

englischsprachiger Kunden. Ungefähr jedes<br />

dritte Gespräch führe ich in englischer Sprache,<br />

zuletzt mit einem schwedischen Austauschstudenten.<br />

Neben meinen täglichen<br />

Aufgaben als Kundenberater organisiere ich<br />

gerade unser erstes FIFA-Soccer-Game-Event.<br />

Dazu laden wir Studierendengruppen zu uns<br />

in die Studiale ein und veranstalten ein<br />

Turnier, das wir auf Konsolen vor unseren<br />

Mega-Wide-Screens austragen. Dazu gibt es<br />

Getränke und Musik. Ich denke, das wird ein<br />

Mega-Event. Ende März hatten wir jedenfalls<br />

schon unglaublich viel Zusagen!"<br />

Die Förde Sparkasse bietet folgende<br />

Ausbildungen an:<br />

- Bankkaufmann/-frau<br />

- Bachelor of Arts – Bankkaufmann/-frau<br />

Studiale<br />

Westring 389<br />

24118 Kiel<br />

www.studiale.de<br />

Ausbildungsleiter<br />

Herr Karsten Sönnichsen<br />

Lorentzendamm 28-30<br />

24103 Kiel<br />

T. 0431 592 - 14 13<br />

karsten.soennichsen@foerde-sparkasse.de<br />

www.foerde-sparkasse.de<br />

Sponsored by<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I C H<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

52 53


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Leidenschaft für maritimes handwerk<br />

Yacht- und Bootswerft Rathje in Kiel verbindet Bootsbautradition mit Hightech und<br />

bildet den Berufsnachwuchs aus<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Sebastian Weimar<br />

Motorboote, Segelklassiker aus<br />

Holz, moderne Kunststoffboote<br />

und so manche Luxusyacht warten<br />

in den Hallen direkt an der Kieler Förde<br />

auf kundige Bootsbauerhände. „Wir haben<br />

meist immer etwa zwanzig Boote, um sie<br />

im Kundenauftrag zu reparieren, mit neuer<br />

Technik auszustatten oder für die neue Saison<br />

fit zu machen“, erzählt Edith Vonhoff,<br />

Inhaberin der Yacht- und Bootswerft Rathje<br />

in Kiel-Pries.<br />

Schwimmende Oldtimer aus edlen Hölzern<br />

werden bei der Traditionswerft außerdem<br />

fachmännisch restauriert, um die wertvollen<br />

Schmuckstücke für die Zukunft zu erhalten.<br />

In ihrer Branche gehe es nicht um anonyme,<br />

austauschbare Produkte: „Segelyachten<br />

haben eine besondere emotionale Bedeutung<br />

für die Eigner. Sie verbringen viel Zeit an<br />

Bord, oft mit der ganzen Familie; sie segeln<br />

in den Urlaub oder nehmen an Regatten teil.<br />

So manches gut gepflegte Boot segelt über<br />

Jahrzehnte“, weiß Edith Vonhoff, die den<br />

1922 gegründeten Familienbetrieb in dritter<br />

Generation führt.<br />

Weil Rathje in der maritimen Welt ein<br />

bekannter Name ist, kommt es immer mal<br />

wieder vor, dass Kunden der Werft 30 oder<br />

40 Jahre die Treue halten. „Einige Kunden<br />

kommen schon seit 60 Jahren zu uns, sodass<br />

auch enge persönliche Bindungen entstanden<br />

sind. Und wir kennen ihre Yachten<br />

natürlich bestens.“ Die Kunden schätzen<br />

die Qualitätsarbeit, für die Rathje als traditionsreicher<br />

Handwerksbetrieb seit bald<br />

100 Jahren steht. „Wir legen größten Wert<br />

auf Mitarbeiter mit fundierter Ausbildung<br />

und Liebe zum Handwerk. Nur gemeinsam<br />

mit unserem eingespielten und leistungsfähigen<br />

Team aus kompetenten Fachkräften<br />

können wir unseren Kunden herausragende<br />

Qualität bieten“, betont die Chefin. 23 Mitarbeiter<br />

bilden die „Mannschaft“, darunter<br />

zwei Bootsbaumeister, Bootsbauer, Motorenschlosser<br />

und sieben Azubis.<br />

Einer von ihnen ist Basti Kemper. Der<br />

24-Jährige kam aus Nordrhein-Westfalen an<br />

die Waterkant, um seinen Traumberuf zu<br />

erlernen – Bootsbauer in der Fachrichtung<br />

Neu- Aus- und Umbau. Bastis Vater ist selbst<br />

Handwerker, und schon als Kind war Basti<br />

ein begeisterter Segler. „Ich wollte diesen<br />

Beruf auf jeden Fall erlernen – und das geht<br />

nun mal meist nur an der Küste.“ So ist er<br />

schließlich nach Kiel zu Rathje gekommen,<br />

wo er schon im dritten Lehrjahr die Vielfalt<br />

des Handwerks lernt: „Wir gehen nicht<br />

nur mit verschiedenen Hölzern als Material<br />

um, sondern auch mit Stahl, Aluminium<br />

und faserverstärkten Kunststoffen (GFK),<br />

erzählt Basti, während er eine Stelle am<br />

Rumpf einer Yacht mit einem Schleifgerät<br />

so perfekt bearbeitet, dass von dem kleinen<br />

Unfallschaden schließlich nichts mehr zu<br />

sehen ist. Basti lernt, Boote selbst zu bauen,<br />

sie umfassend zu reparieren, mit Einbauten<br />

an Deck zu versehen und die Rümpfe im<br />

Unterwasserbereich speziell zu beschichten,<br />

damit das Salzwasser keine Schäden<br />

anrichten kann. „Wer mit wertvollen Booten<br />

arbeiten will, sollte den Anspruch<br />

haben, Top-Qualität abzuliefern“, sagt der<br />

24-Jährige selbstbewusst. „Wichtig ist auch,<br />

einen Sinn für Ästhetik zu entwickeln. Ich<br />

finde beispielsweise ein Deck aus Teakholz<br />

an Bord einer Traditionsyacht besonders<br />

schön“<br />

„Der Schulabschluss ist bei uns nicht ganz<br />

so wichtig“, ergänzt seine Chefin Edith Vonhoff.<br />

Dafür zählen handwerkliches Geschick,<br />

körperliche Fitness und Teamfähigkeit.<br />

„Denn in einer Werft arbeiten alle immer eng<br />

zusammen und Hand in Hand.“ Wert lege sie<br />

bei den Bewerber/innen außerdem auf gutes<br />

Benehmen, Höflichkeit und Zuverlässigkeit.<br />

„Auf jeden Fall sollten die jungen Leute Spaß<br />

daran haben, mit den Händen zu arbeiten.“<br />

Ob für sie der Beruf des Bootsbauers in Frage<br />

kommt, können Schüler in einem Praktikum<br />

ausprobieren. Auch Mädchen bekommen bei<br />

Rathje immer eine Chance, auch wenn die<br />

Mehrzahl der Azubis Jungen sind.<br />

Rund 50 Nachwuchskräfte hat Betriebsleiter<br />

und Meister Thomas Klotz bisher bei Rathje<br />

ausgebildet, darunter sechs junge Frauen.<br />

„Wir bekommen viele gute Bewerbungen<br />

von Jugendlichen. Den Beruf des Bootsbauers<br />

verknüpfen viele mit Fernweh, der<br />

Weite des Meeres und dem anspruchsvollen<br />

Umgang mit dem Material Holz.“ An guten<br />

Bewerbern mangele es dem Unternehmen<br />

54 55


Legen Sie den<br />

Grundstein.<br />

Für Ihre Zukunft.<br />

bisher nicht. In jedem Jahr stellt die Werft<br />

zwei bis drei Azubis ein. „Derzeit bieten wir<br />

eine Ausbildungsstelle für den Bootsbauer<br />

mit der Fachrichtung Yachttechnik an.“<br />

Auch Basti hegt noch einen großen Traum,<br />

der mit Fernweh zu tun hat: „Nach der Ausbildung<br />

will ich im Ausland Berufserfahrung<br />

sammeln, am liebsten in den USA oder in<br />

Australien.“<br />

Und was lernen die Azubis bei Rathje?<br />

„Besonders wichtig ist uns eine solide<br />

Ausbildung. Die Schwerpunkte liegen im<br />

Holz- und GFK-Bootsbau. Darüber hinaus<br />

durchlaufen unsere jungen Mitarbeiter alle<br />

anderen Arbeitsbereiche unserer Werft, wie<br />

Auf- und Abriggen (Segel setzen und einholen),<br />

Ein- und Auslagern von Booten und<br />

ab diesem Jahr auch den Neubau von Wohnyachten“,<br />

berichtet Edith Vonhoff. Denn<br />

der Prototyp einer 18 Meter langen Neukonstruktion<br />

soll ab <strong>2018</strong> bei Rathje in Eigenregie<br />

gebaut werden. „Auf unserer ‚Pahi C 60‘<br />

können Menschen recht komfortabel wohnen<br />

- sozusagen in einem schwimmenden<br />

Eigenheim. Doch es ist kein Hausboot, sondern<br />

ein Sportboot, das selbst fahren kann.“<br />

Wenn sich die Kunden begeistern lassen,<br />

will Rathje eine Serienproduktion starten.<br />

Mehr mit alter Schiffsbautradition hatte<br />

ein ungewöhnliches Neubauprojekt zu<br />

tun, mit dem die Werft 1987 Schlagzeilen<br />

machte. „In unserer Werft wurde damals die<br />

mittelalterliche Hansekogge originalgetreu<br />

nachgebaut. Zum Team gehörten arbeitslose<br />

Jugendliche und ältere Arbeitslose. Einige<br />

durchliefen bei uns eine Berufsausbildung“,<br />

berichtet die Werftchefin. Die Kieler Hansekogge<br />

lädt bis heute Interessierte auf der<br />

Förde zu Segeltörns ein – zum Beispiel während<br />

der Kieler Woche. Und was ist mit der<br />

Familientradition? Edith Vonhoff freut sich,<br />

dass die Geschichte des gesunden Unternehmens<br />

auch nach dem 100. Jubiläum weitergehen<br />

wird.<br />

Facts Bootsbauer/-in<br />

Anerkannter Ausbildungsberuf<br />

Duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule<br />

Dauer: dreieinhalb Jahre (verkürzt 3 Jahre)<br />

Fachrichtungen: Neu-, Aus- und Umbau und<br />

Yachttechnik<br />

Schulabschuss: mindestens Erster Allgemeinbildender<br />

Schulabschluss<br />

Anzahl der Ausbildungsanfänger in<br />

Deutschland pro Jahr: 156<br />

Weitere Informationen: www.dbsv.de/de/<br />

ausbildung-zum-bootsbauer<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Die Yacht- und Bootswerft Rathje bietet<br />

folgende Ausgildung an:<br />

Bootsbauer/-in<br />

Yacht- und Bootswerft Rathje<br />

Prieser Strand 14a<br />

24159 Kiel<br />

Tel: 0431 / 22092-0<br />

info@bootswerft-rathje.de<br />

www.yacht-und-bootswerft-rathje.de<br />

Ausbildung<br />

Duales<br />

Studium<br />

Lernen Sie beim<br />

zentralen Dienstleister<br />

für öffentliches Bauen,<br />

Bewirtschaften und Beschaffen<br />

in Schleswig-Holstein.<br />

Suchen Sie einen abwechslungsreichen<br />

Ausbildungsplatz? Haben Sie Lust auf<br />

interessante Azubiprojekte? Bei uns können<br />

Sie verschiedene kaufmännische und<br />

technische Ausbildungsberufe oder ein<br />

duales Studium absolvieren.<br />

Informieren Sie sich:<br />

www.gmsh.de/karriere<br />

Sehr gute<br />

Übernahme-<br />

C hancen<br />

Hans Schramm & Sohn<br />

Schleppschifffahrt<br />

<strong>ME2BE</strong>.DE<br />

56


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Herzblut<br />

für ScHutzbedürftige<br />

Das Tierheim Schleswig kümmert sich liebevoll um Hunde, Katzen und alle Tiere,<br />

die gefunden, ausgesetzt oder beschlagnahmt wurden.<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Moritz Wellmann<br />

Ein leises Wimmern in der Biomülltonne<br />

war das einzige, was der junge Mann<br />

im Vorbeigehen hörte. Er schaute unter<br />

den Deckel und staunte nicht schlecht: Eine<br />

verängstigte Katze schaute ihn mit großen<br />

Augen an. Weil jemand einen Stein auf den<br />

Deckel gelegt hatte, konnte sich das Tier<br />

nicht selbst befreien, so dass es grausam<br />

gestorben wäre. „Unfassbar! Jemand wollte<br />

die Katze einfach im Müll entsorgen“, ärgert<br />

sich Yvonne Wiegers-von Wegner über das<br />

herzlose Verhalten. Zum Glück gab es ein<br />

Happy End! Das Tierheim in Schleswig nahm<br />

„Püppi“, wie die Fundkatze getauft wurde,<br />

in seine Obhut und päppelte sie auf. „Wir<br />

konnten sie schließlich in ein schönes<br />

Zuhause vermitteln. Dort lebt sie nun glücklich<br />

mit drei anderen Katzen zusammen<br />

und hält ihre neuen Menschen ordentlich<br />

auf Trab!“, berichtet die Vorsitzende des<br />

Tierschutzvereins.“<br />

Ein Tierheim ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit,<br />

denn der Staat kümmert sich<br />

normalerweise nicht um das Wohlergehen von<br />

Tieren in Not. Es sind fast immer Tierschutzvereine,<br />

die Heime mithilfe von Spenden,<br />

Mitgliedsbeiträgen und freiwilligem Engagement<br />

aufbauen und betreiben – so auch das<br />

Tierheim Schleswig, das gerade ein Spitzenkompliment<br />

bekommen hat: Tierfreunde im<br />

Norden wählten es zum beliebtesten Tierheim<br />

im Nordwesten Schleswig-Holsteins. „Wir<br />

freuen uns riesig! Von der Nord-Ostsee-Sparkasse<br />

haben wir 5.000 Euro Preisgeld bekommen.<br />

Und das wird sinnvoll investiert: Wir<br />

legen einen Teich für aufgegriffene Gänse<br />

und Enten an und bauen ein Hühnerhaus“,<br />

erzählt Nicole Schmonsees, die Kassenwartin.<br />

Der Verein mit seinen 320 Mitgliedern wird<br />

von deren Beiträgen sowie von Sponsorengeldern<br />

und freiwilligen Spenden getragen.<br />

1974 wurde das Tierheim gebaut; es bietet<br />

seinen Bewohnern auf Zeit ein ideales<br />

Zuhause. Derzeit tummeln sich 30 Bewohner<br />

im großen und kleinen Hundehaus und<br />

50 im Katzenhaus. Andere Gäste haben im<br />

Kleintierhaus Platz; außerdem gibt es Quarantäne-Stationen<br />

für Katz‘ und Hund. Elf<br />

zweibeinige Freunde kümmern sich um das<br />

Wohlergehen der schutzbedürftigen Tiere. Sie<br />

geben alles, damit sich das Kätzchen „Püppi“,<br />

Hundedame „Vaiana“, die fixen Wüstenrennmäuse,<br />

Meerschweinchen, Kaninchen und alle<br />

anderen haarigen und gefiederten Geschöpfe<br />

wohl fühlen. Eine ganze Menge Arbeit wartet<br />

jeden Tag auf die Tierpfleger, Hausmeister,<br />

Azubis, „Bufdis“ (Freiwillige) und die anderen<br />

Mitarbeiter.<br />

„Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Deshalb<br />

mag ich den Beruf der Tierpflegerin so“,<br />

berichtet Azubi Katna Witt aus Eckernförde<br />

begeistert. Die 20-jährige Abiturientin arbeitet<br />

im dritten Lehrjahr und wollte eigentlich<br />

Tierärztin werden, musste diesen Traum<br />

aber wegen eines Numerus clausus von 1,2<br />

begraben. Dann erfuhr sie, dass das Heim<br />

Tierpfleger ausbildet. „Wenige Wochen nach<br />

meiner Bewerbung konnte ich anfangen. Und<br />

ich muss sagen, den Umgang mit den Tieren,<br />

aber auch mit den Menschen, die jeden Tag zu<br />

uns kommen, mag ich sehr.“<br />

Viele glauben, in einem Tierheim müssten<br />

die Mitarbeiter immer nur Ställe ausmisten.<br />

Katna widerspricht: “Damit liegen sie total<br />

daneben. Wenn wir verletzte oder Jungtiere<br />

abholen – beispielsweise Vögel, die aus<br />

dem Nest gefallen sind, dann kümmern wir<br />

uns 24 Stunden um sie. Auch Katzenbabys<br />

nehmen die Kollegen mit nach Hause, weil<br />

sie alle paar Stunden mit Spezialnahrung<br />

gefüttert werden müssen.“ Und die Kleinen<br />

brauchen natürlich die mütterliche Wärme,<br />

die nun der Mensch dem Tier spendet.<br />

Aufpäppeln: Azubi Katna Witt<br />

kümmert sich um junge, kranke<br />

Kätzchen, die bei Kälte und Nässe<br />

gefunden wurden.<br />

58 59


„Wir werden gerufen, wenn ausgebüxte<br />

Hunde eingefangen werden müssen oder verletzte<br />

Wildtiere gefunden werden – etwa Bussarde<br />

oder Falken.“ Auch das Ordnungsamt<br />

ruft immer wieder an, wenn Menschen mit<br />

der Haltung ihrer Haustiere überfordert sind<br />

und diese beschlagnahmt werden. „Dann ist<br />

es auch wichtig, mit den manchmal psychisch<br />

Kranken einfühlsam umzugehen. Denn sie<br />

brauchen auch unsere Hilfe“, ergänzt Vereinschefin<br />

Yvonne Wiegers-von Wegner.<br />

www.heiderefinery.com<br />

Ausbildung<br />

mit Zukunft<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN SPECIAL<br />

ist ein Produkt der<br />

BRANDPUBLISHERS COMMUNICATION GmbH<br />

Von-Kurtzrock-Ring 16<br />

22391 Hamburg<br />

Geschäftsführer<br />

Axel von Kortzfleisch<br />

Büro Sehestedt<br />

Feldscheide 2<br />

24814 Sehestedt<br />

Telefon 04357 - 99 600 81<br />

Im Umgang mit den besten Freunden des<br />

Menschen reicht das Arbeitsspektrum von<br />

der Fütterung, der Reinigung der Näpfe und<br />

Katzenkratzbäume bis zur Verabreichung<br />

von Medikamenten, Fahrten zum Tierarzt<br />

und wichtigen Gesprächen mit Besuchern,<br />

die Fundtiere kennenlernen wollen, um sie<br />

später zu sich zu holen. „Diese Gespräche<br />

führen wir sehr intensiv, um festzustellen<br />

zu können, ob das jeweilige Tier auch zum<br />

neuen Herrchen oder Frauchen passt“, sagt<br />

die Vorsitzende. Ein Pitbull-Terrier passe nun<br />

mal nicht in einen Familienhaushalt mit kleinen<br />

Kindern. „Die Leute brauchen viel fachkundige<br />

Beratung, und die bekommen sie bei<br />

uns.“ Auch die Azubis lernen einiges über<br />

Menschenkenntnis. Und sie lernen, wie der<br />

Betrieb eines Tierheims funktioniert. Auch<br />

Schüler sind übrigens immer willkommen: Im<br />

Praktikum der 9. Klasse können sie das bunte<br />

Leben und Arbeiten mit Vier- und Zweibeinern<br />

kennenlernen. Anruf genügt.<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

Sponsored by<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Das Tierheim Schleswig bietet<br />

folgende Ausbildung an:<br />

Tierpfleger/-innen<br />

Tierheim Schleswig<br />

Ratsteich 25<br />

24837 Schleswig<br />

Tel. 04621 51322<br />

buero@tierheim-sl.de<br />

www.tierheim-sl.de<br />

Bei uns stimmt<br />

die Chemie<br />

In Hemmingstedt steht eine der modernsten Raffinerien<br />

Deutschlands. Beim Thema Anlagensicherheit gehören<br />

wir zur europäischen Spitze.<br />

Unsere Anlagen produzieren Treibstoff für Automobile<br />

und Flugzeuge sowie Grundstoffe für die chemische<br />

Industrie. Zudem sorgen wir für warme Häuser in ganz<br />

Norddeutschland.<br />

Bist du interessiert an Chemie und Physik? Hast du Spaß<br />

an Technik oder findest du wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

in einem internationalen Marktumfeld spannend?<br />

Dann stehen dir alle Wege offen mit der Ausbildung<br />

zum/zur<br />

• Chemikant/-in,<br />

• Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik,<br />

• Industriekaufmann/-frau.<br />

Als Teil unseres Teams kannst du schon während der<br />

Ausbildung mit einer guten Bezahlung und umfassenden<br />

Sozialleistungen rechnen. Es ist der optimale Start in<br />

deine berufliche Zukunft, denn unsere Absolventen<br />

gehören vielfach zu den Prüfungsbesten in Schleswig-<br />

Holstein.<br />

Erfahre mehr unter www.heiderefinery.com.<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Christian Dorbandt, Vanessa Strehlow<br />

presse@me2be.de<br />

Schul- und Messebetreuung<br />

Nadja Linke, Mirja Wilde<br />

schule@me2be.de<br />

Chefredaktion (V.i.S.d.P.)<br />

Katharina Grzeca<br />

katharina.grzeca@me2be.de<br />

Chefin vom Dienst<br />

Katharina Grzeca<br />

Textredaktion<br />

Christian Dorbandt, Joachim Welding, Katharina Grzeca,<br />

Jana Limbers<br />

Onlineredaktion<br />

Jana Limbers, Sabrina Meyn, Nadja Linke, Christian Dorbandt<br />

hello@me2b2.de<br />

Social Media<br />

Merle Jurzig, Vanessa Strehlow, Jana Limbers<br />

hello@me2be.de<br />

Art Direction Katharina Grzeca, Merle Jurzig<br />

Foto Eric Genzken, Sebastian Weimar, Moritz Wellmann,<br />

Fotostudio Renard, Wirtschaftsministerium SH, Michael<br />

Ruff, Henrik Matzen, Jana Limbers, Joachim Welding, Sönke<br />

Dwenger<br />

Illustration Ibou Gueye, Sascha Düvel<br />

Coverfoto Shutterstock<br />

1. Auflage<br />

www.me2be.de<br />

www.facebook.com/me2bemag<br />

Druck<br />

VDD AG<br />

09603 Großschirma<br />

<strong>ME2BE</strong> Bestellservice<br />

Preis je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten<br />

Telefon 04357 - 99 600 82<br />

hello@me2be.de<br />

© <strong>2018</strong> für alle Beiträge der<br />

BRANDPUBLISHERS COMMUNICATION GMBH<br />

<strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN SPECIAL wird<br />

kostenlos an Schulen verteilt.<br />

Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und Vervielfältigung<br />

auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise – nur<br />

nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Der Verlag<br />

haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und<br />

Videos, und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der<br />

jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf Anfrage.<br />

Bunte Tierschar: Hier kümmern sich die Menschen um Wildtiere wie Gänse und Schildkröten ebenso wie<br />

um Wellensittiche und Hunde. Yvonne Wiegers-von Wegner (unten rechts) und Nicole Schmonsees vom<br />

Tierschutzverein freuen sich, dass das Schleswiger Tierheim zum beliebtesten in Nordwest-Schleswig-<br />

Holstein gewählt wurde.<br />

60 61


<strong>ME2BE</strong> JOBTIONARY<br />

Pferdewirt/-in –<br />

„das Glück dieser erde“ als Beruf<br />

Aus der <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“<br />

TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Ibou Gueye<br />

Dein bester Freund hat vier Beine<br />

und galoppiert durchs Leben. Wer<br />

mitgaloppieren will, muss eine<br />

Menge lernen. Zum Beispiel, dass Rennpferde<br />

bis zu 70 Km/h schnell sein können<br />

und auch Vierbeiner mal in die Schule müssen<br />

– dann nämlich, wenn Pferdewirte sie<br />

für die Dressur trainieren.<br />

Wer diese besonderen Tiere liebt und für<br />

sein Leben gerne reitet, für den trifft das<br />

bekannte Sprichwort ganz sicher zu: „Das<br />

Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der<br />

Pferde“. Und was kann es Schöneres geben,<br />

als sein Hobby mit dem Beruf zu verbinden?<br />

Und wenn es dann zwar ein nicht alltäglicher,<br />

aber zukunftssicherer Beruf ist – umso<br />

besser! Rund eine Million Pferde traben auf<br />

Deutschlands Weiden. Und sie alle müssen<br />

versorgt, trainiert und gezüchtet werden.<br />

Und immer mehr (junge) Leute wollen gerne<br />

reiten lernen: genug Arbeit also für gut ausgebildete<br />

Pferdewirte!<br />

Gebraucht werden sie überall dort, wo die<br />

Vierbeiner dem Menschen Freude (und Geld)<br />

bringen sollen: in der Pferde- und Reiterausbildung,<br />

der Zucht edler Holsteiner oder<br />

Trakehner beispielsweise, aber auch in Reitschulen,<br />

Pferdekliniken und Rennställen.<br />

„Super“, denken nun bestimmt viele Pferdenarren:<br />

„Dann kann ich ja den ganzen Tag<br />

reiten.“ Na klar, es geht bei Pferden meist<br />

darum, aber während der Arbeit wird das<br />

für den Profi eher zur Nebensache. Denn<br />

Pferdewirte kümmern sich um das Wohlergehen<br />

der Tiere: Sie tragen Verantwortung für<br />

Training, Zucht, Versorgung und Pflege der<br />

Pferde. Den Kunden bieten sie Hilfestellung<br />

und Beratung beim Umgang mit den Tieren.<br />

Und beim Reitunterricht bildet der Pferdewirt<br />

den Nachwuchs aus.<br />

Und weil der Aufgabenbereich so riesig ist,<br />

müssen sich die Azubis in der dreijährigen<br />

Ausbildung für eine von fünf Fachrichtungen<br />

entscheiden. Zunächst lernen alle die<br />

Grundlagen, erst im dritten Ausbildungsjahr<br />

eignen sich die Auszubildenden Spezialwissen<br />

im jeweiligen Fachgebiet an. In der Klassischen<br />

Reitausbildung steht der Sport im<br />

Mittelpunkt, denn es geht um Springreiten<br />

und Dressur. Damit Pferde gesund bleiben<br />

oder werden, brauchen sie gut ausgebildete<br />

Fachleute, die dieses Thema in der Fachrichtung<br />

Pferdehaltung und Service lernen.<br />

Hengste, trächtige Stuten und Fohlen stehen<br />

im Mittelpunkt in der Pferdezucht. Und<br />

ums Tempo beim Rennreiten und Trabrennfahren<br />

geht es in der Fachrichtung Pferderennen.<br />

Dabei bilden Pferdewirte die Tiere<br />

aus und bereiten sie auf die Rennen vor.<br />

Und im Spezialreitwesen trainieren die<br />

angehenden Fachleute beispielsweise Westernpferde.<br />

Aber die ganz alltäglichen Dinge<br />

im Umgang mit den wunderbaren Tieren<br />

müssen alle Pferdewirte auch erledigen:<br />

striegeln, satteln, füttern und den Stall ausmisten.<br />

Wer die letztgenannten Arbeiten gerne<br />

anderen überlassen will, sollte überlegen,<br />

beruflich zum/zur Pferdewirtschaftsmeister/-in<br />

aufzusteigen. Damit kann man sich<br />

selbstständig machen oder eine leitende<br />

Position einnehmen. Und auf die Chance<br />

hoffen, das große Geld mit edlen Vollblütern<br />

zu machen. So wie mit dem berühmten<br />

Rennpferd „Danedream“, das dem Züchter<br />

die Rekordsumme von 3,6 Millionen Euro<br />

eingebracht hat. Gekostet hatte die Stute<br />

lediglich 9000 Euro.<br />

Übrigens: Im Norden bietet etwa die Reitanlage<br />

Bredenbeker Teich in Ammersbek<br />

(Kreis Stormarn) eine Ausbildung als Pferdewirt/-in<br />

im Schwerpunkt Klassische Reitausbildung<br />

oder Haltung und Service an.<br />

Um etwas kleinere Vierbeiner geht es bei der<br />

Ausbildung auf dem Islandpferdehof Kranichtal<br />

in Hornbek bei Mölln.<br />

Weitere seltene Berufe sowie alle Tipps<br />

zur Bewerbung findet ihr auch unter<br />

www.me2be.de.<br />

62


TRAUMBERUF FlEchTwERkgEsTAlTER/-IN<br />

Aus der <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />

Jedes Jahr entscheiden sich in<br />

Deutschland rund 30.000 Jugendliche<br />

für eine Ausbildung zum<br />

Einzelhandelskaufmann oder zur Einzelhandelskauffrau,<br />

circa 3.000 für eine<br />

Fleischerlehre, knapp 300 möchten Steinmetz/-in<br />

und Steinbildhauer/-in werden,<br />

aber nur etwa 30 werden Flechtwerkgestalter.<br />

Für <strong>ME2BE</strong> Grund genug, diesen<br />

seltenen Beruf ins Rampenlicht zu rücken.<br />

In unserer Reihe „Seltene Berufe – Folge<br />

deiner Leidenschaft“ präsentieren wir<br />

ein traditionelles Handwerk, in dem sehr<br />

glückliche Menschen arbeiten! Zum Beispiel<br />

die Korbmacherfamilie Sell aus Kiel!<br />

Das Korbmacher-Handwerk entstand in<br />

Deutschland vor 250 Jahren und ist eng<br />

mit der oberfränkischen Stadt Lichtenfels<br />

und den umliegenden Dörfern verknüpft.<br />

Vier Faktoren begünstigten die Entstehung<br />

des Berufsbildes: 1.) Die Landwirtschaft bot<br />

zu wenig Ertrag und Arbeit für die Bevölkerung.<br />

2.) Es gab einen großen Bedarf an<br />

robusten, langlebigen Transportbehältern<br />

für Nahrungsmittel und Holz. 3.) Das Klima<br />

im Maintal bot ideale Wachstumsbedingungen<br />

für die Weide. 4.) Zum Flechten eines<br />

Korbes benötigte man nur wenig Werkzeug<br />

und Material.<br />

Körbe aus Deutschland – ein früher<br />

Exportschlager<br />

Reisstrohzöpfe sowie indonesisches Rotan<br />

(Rattan), spanisches Espartogras oder kubanisches<br />

Palmblatt. Aus dem Korbhandwerk<br />

entwickelte sich eine Korbindustrie, sodass<br />

1909 eine eigene Korbfachschule in Lichtenfels<br />

errichtet wurde. Diese Ausbildungsstätte<br />

heißt heute „Staatliche Berufsfachschule für<br />

Flechtwerkgestaltung“. Sie ist deutschlandweit<br />

die einzige ihrer Art!<br />

3 Jahre Ausbildung – nur in Lichtenfels<br />

Das Flechthandwerk produziert nicht<br />

nur Weidekörbe für Kaminholz oder für<br />

die Armbeuge auf dem Wochenmarkt. Es<br />

umfasst viele andere Bereiche, Techniken<br />

und Materialien. Aus diesem Grund heißt<br />

der Ausbildungsberuf heute nicht mehr<br />

Korbmacher/-in, sondern „Flechtwerkgestalter/-in“.<br />

Die Ausbildung dauert 3 Jahre<br />

und könnte grundsätzlich als duale Ausbildung<br />

in Betrieben erfolgen. Vorausgesetzt<br />

man findet einen Betrieb, der ausbilden<br />

will. Das ist zurzeit in Deutschland leider<br />

nicht der Fall. Deshalb bietet die Staatliche<br />

Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung<br />

in Lichtenfels eine dreijährige schulische<br />

Ausbildung an. Vorteile: Die Ausbildung ist<br />

kostenlos. Mit einem erfolgreichen Abschluss<br />

gilt man als perfekt ausgebildet und kann<br />

überall auf der Welt als Fachkraft in diesem<br />

Beruf arbeiten. Nachteil: Man kann den<br />

Beruf nur in Lichtenfels erlernen und muss<br />

auf eine Ausbildungsvergütung verzichten.<br />

Christin und Matthias Sell – Miteinander<br />

verflochten<br />

In Kiel lebt die Korbmacherfamilie Sell<br />

und stellt in dritter Generation Körbe und<br />

andere Geflechte her. In guter Tradition ist<br />

der Betrieb in voller Familienhand – Vater,<br />

Mutter, Tochter und Schwiegersohn arbeiten<br />

Seite an Seite. Die Korbmacherei Sell ist<br />

außerdem der einzige Betrieb seiner Art in<br />

Schleswig-Holstein und Hamburg. Das bedeutet:<br />

Arbeit gibt es reichlich! Wir haben das<br />

junge Ehepaar Christin und Matthias Sell in<br />

ihrer Werkstatt besucht und einen spannenden<br />

Crashkurs im Flechthandwerk erhalten!<br />

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die<br />

Korb macherei zu einem wichtigen Wirtschaftszweig.<br />

Korbwaren wurden in Heimarbeit,<br />

meist unter Mithilfe der gesamten<br />

Familie, hergestellt und nach Holland,<br />

Preußen, Russland und Amerika exportiert.<br />

Aufgrund der hohen Nachfrage verwendete<br />

man auch französische Weidesorten,<br />

außerdem böhmische Holzfasergeflechte,<br />

italienische Strohborten, chinesische<br />

65


<strong>ME2BE</strong>: Moin, moin. Danke, dass ihr uns in<br />

eure Werkstatt eingeladen habt. Was für<br />

Produkte entstehen hier?<br />

Christin: Ja, herzlich willkommen in unserem<br />

kleinen Familienbetrieb. Wir produzieren<br />

verschiedene Weidekörbe, zum Beispiel<br />

Einkaufs- und Wäschekörbe in allen Größen<br />

und Ausführungen, aber auch Tablette,<br />

Schalen, Brotbackformen, Flaschenträger,<br />

Beet-Einfassungen, Holzkörbe, Teppichklopfer<br />

und Puppenwagen sowie diverse Flechtwerkobjekte<br />

zur Gartendekoration und alles,<br />

was die Leute bei uns in Auftrag geben.<br />

Außerdem reparieren wir Flechtwerke, zum<br />

Beispiel die klassischen Stuhlgeflechte und<br />

bieten auch Flechtkurse an.<br />

Christin, du bist gebürtige Kielerin und<br />

führst den Familienbetrieb in dritter<br />

Generation. Dein Mann Matthias kommt<br />

aus dem bayerischen Oberfranken. Wie<br />

habt ihr euch kennengelernt?<br />

Christin: Tja, wir haben uns tatsächlich auf<br />

der Berufsfachschule in Lichtenfels kennengelernt.<br />

Matthias stammt ja dort aus der<br />

Gegend. Er war damals im dritten und ich<br />

im zweiten Lehrjahr. Irgendwann hat‘s zwischen<br />

uns gefunkt! Matthias hat anschließend<br />

seinen Zivildienst absolviert und als<br />

ich mit der Ausbildung fertig war, hab ich<br />

ihm vorgeschlagen, mit nach Kiel zu ziehen<br />

und in unseren Betrieb zu kommen. Das war<br />

vor 15 Jahren!<br />

Wie ist das, Matthias, auf engem Raum<br />

mit der Familie zusammenzuarbeiten und<br />

im gleichen Haus zu wohnen? Wird euch<br />

das manchmal zu viel?<br />

Matthias: Nein, überhaupt nicht. Man muss<br />

sich nur mögen … dann ist das geradezu<br />

ideal. Es gibt nichts Schöneres, als das zu<br />

tun, was einem Spaß macht! Wir üben unser<br />

Handwerk mit Leidenschaft aus. Und die<br />

Chance beruflicher Selbständigkeit, die das<br />

Handwerk auch grundsätzlich bietet, war<br />

für uns immer wichtig!<br />

Christin: Ich sag immer …‚ ich spiele kein<br />

Lotto, muss nirgendwo das Glück suchen,<br />

denn ich bin überglücklich, das gelernt zu<br />

haben, was ich immer lernen wollte!‘<br />

Ihr arbeitet mit dem Rohstoff Weide. Wie<br />

lässt es sich damit arbeiten? Und woher<br />

bezieht ihr das Material?<br />

Matthias: Die Weide ist ein schönes und<br />

dankbares Material, mit dem sich gut arbeiten<br />

lässt. Da Weiden sehr lang sind, müssen<br />

sie vor der Verarbeitung der ganzen Länge<br />

nach in Wasser eingeweicht werden. Das<br />

passiert gleich hinter der Werkstatt. Für die<br />

hellen, weißen Weideprodukte müssen die<br />

Weiden geschält werden. Die rotbraune<br />

Weide färbt sich durch die in der Weidenrinde<br />

enthaltene Salizylsäure. Den Teil der<br />

von uns verwendeten Weiden, die wir im<br />

Handel nicht einkaufen können, bauen<br />

wir im Garten selbst an!<br />

Was waren die ungewöhnlichsten<br />

Auftragsarbeiten?<br />

Christin: Wir erhielten mal den Auftrag,<br />

ein Strandkorbmuster anzufertigen, das<br />

anschließend industriell in Serie produziert<br />

werden sollte, mit eingearbeiteten Bullaugen<br />

und in größeren Maßen als die herkömmlichen<br />

Strandkörbe. Das müssen wir ganz gut<br />

hinbekommen haben, denn die Strandkörbe<br />

sehen wir heute überall bei einer bekannten<br />

Sylter Fisch-Gastronomie. Auch einen Weide-<br />

Käfig für die Theaterkulissse des Stücks<br />

„Kaspar Hauser“ am Nürnberger Burgtheater<br />

haben wir schon hergestellt.<br />

Welche Voraussetzungen sollte man für<br />

euer Handwerk erfüllen?<br />

Matthias: Die wichtigste Voraussetzung ist,<br />

dass es Spaß macht! Das Handwerk selbst<br />

erlernt man in der dreijährigen Schulausbildung.<br />

Grundsätzlich hilfreiche Eigenschaften<br />

für Flechtwerkgestalter/-innen<br />

sind Kreativität, handwerkliches Geschick,<br />

Fingerfertigkeit, Geduld, logisches Denken<br />

und räumliches Vorstellungsvermögen.<br />

Welche Chancen und Risiken gibt es für<br />

Schülerinnen und Schüler, die sich für<br />

diese Ausbildung entscheiden?<br />

Christin: Etwas schwierig ist es zu Beginn,<br />

da die Ausbildung ausschließlich in Lichtenfels<br />

stattfindet und nicht vergütet wird.<br />

Man muss sich also selbst versorgen oder<br />

gegebenenfalls BaföG beantragen. Dafür ist<br />

die Ausbildung kostenfrei. Und man kann<br />

alle Objekte, die man in der Ausbildung<br />

herstellt, auch selbst verkaufen und muss<br />

nur das Material bezahlen. Ich glaube, der<br />

Beruf bietet gute Chancen für Menschen, die<br />

selbst etwas herstellen und kreativ arbeiten<br />

möchten. Es gibt nach der Ausbildung mehrere<br />

Perspektiven. Neben der Anstellung<br />

in Betrieben besteht die Möglichkeit, im<br />

sozialen oder therapeutischen Bereich zu<br />

arbeiten, zum Beispiel in der Ergotherapie<br />

oder in Behindertenwerkstätten. Einige studieren<br />

anschließend Design. Auch die Selbständigkeit<br />

ist eine Option. Da die Nachfrage<br />

an Korbwaren stabil ist und es nur wenige<br />

Flechtwerkgestalter gibt, sind die Chancen,<br />

seinen Platz zu finden, nicht so schlecht.<br />

„Ich bin überglücklich, das<br />

gelernt zu haben, was ich<br />

immer lernen wollte.“<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.flechtwerkgestaltung.bs-lif.de<br />

Korbmacherin aus Leidenschaft:<br />

Christin Sell beim Prüfen des<br />

Rohmaterials (oben) und bei der<br />

Erneuerung eines Stuhlgeflechts<br />

und (unten).<br />

Naheliegend.<br />

Fachhochschule Westküste<br />

Lernen<br />

mit weitem<br />

Horizont<br />

Fachhochschule Westküste<br />

Studienberatung / Zulassung<br />

Telefon: (0481) 85 55 141 / -133<br />

Email: beratung@fh-westkueste.de<br />

www.fh-westkueste.de<br />

Fritz-Thiedemann-Ring 20 – 25746 Heide<br />

66


Von hellem licht und lauten tönen –<br />

Was macht ein Veranstaltungstechniker?<br />

Es gibt Leute, die<br />

haben Bürojobs.<br />

Es gibt Leute,<br />

die arbeiten von neun<br />

bis fünf. Es gibt Leute,<br />

die machen jeden Tag<br />

das Gleiche. Und dann<br />

gibt es Björn. Bei ihm<br />

verläuft kein Tag wie<br />

der andere, denn er<br />

ist Auszubildender zur<br />

Fachkraft für Veranstaltungstechnik.<br />

2016 hat<br />

der 30-Jährige sich entschlossen,<br />

nochmal die<br />

Schulbank zu drücken<br />

und umzusatteln. Es<br />

ist bereits seine zweite<br />

Ausbildung, denn direkt<br />

nach dem Realschulabschluss und dem Zivildienst<br />

hat er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann<br />

abgeschlossen. Wir haben<br />

uns mit Björn getroffen und ihn gefragt, wie<br />

es so ist, das Arbeiten zwischen Kabeln und<br />

Konzerten.<br />

Wenn man sich mit Björn unterhält, merkt<br />

man ganz schnell, dass Musik ein großes<br />

Thema in seinem Leben ist, denn er spielt<br />

nicht nur selbst Bass, sondern seine erste<br />

Ausbildung absolvierte er in einem Musikgeschäft<br />

und war dort ganze zehn Jahre tätig.<br />

„Ich wollte einfach nochmal etwas anderes<br />

machen, denn das wirklich große Verkaufstalent<br />

war ich nie”, sagt der Hobbymusiker.<br />

Er erzählt davon, dass er auch vor seiner<br />

zweiten Ausbildung immer mal wieder am<br />

Licht­ oder Tonpult saß, um befreundete<br />

Bands (auf Konzerten) zu unterstützen.<br />

„Das ist etwas, was mir immer schon Spaß<br />

gemacht und mich fasziniert hat. Als ich<br />

dann von einem Bekannten hörte, dass<br />

sein Betrieb noch einen Auszubildenden<br />

suche, habe ich aber das erste Mal wirklich<br />

Wir haben Björn Hildebrandt getroffen, der eine Ausbildung<br />

zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik absolviert.<br />

TEXT & FOTOS Jana Limbers<br />

ernsthaft darüber nachgedacht.” Im August<br />

2016 hat Björn dann die Ausbildung zur<br />

Fachkraft für Veranstaltungstechnik, kurz<br />

VT, begonnen und es keinen Tag bereut. „Ich<br />

bin im Moment total zufrieden und würde<br />

mit niemandem tauschen wollen!”<br />

Björn gehört zu den VTlern, die in einem<br />

„festen Haus” lernen, sie sind also nicht<br />

ständig mit ihrem Betrieb unterwegs, sondern<br />

kümmern sich um die Veranstaltungen<br />

vor Ort, eben „im Haus”. In diesem Fall heißt<br />

das für Björn, dass er Musikabende, Parties,<br />

Kunstausstellungen oder sogar Wrestlingveranstaltungen<br />

plant und betreut. Kein Wunder,<br />

dass die Anforderungen immer wieder<br />

neu sind. Veranstaltungstechniker kümmern<br />

sich zwar auch um den Auf­ und Abbau von<br />

Bühnen, die Einrichtung und Bedienung von<br />

Tontechnik sowie um die Sicherheitsvorschriften,<br />

aber Björns Lieblingsaufgabe ist<br />

ganz klar: „Licht machen.“<br />

„Wenn ich Licht mache, kann ich mich kreativ<br />

so richtig austoben und Licht macht bei<br />

einer Show einen riesigen Unterschied. Es<br />

gibt nichts Schlimmeres als ein Konzert, bei<br />

dem einfach nur das Licht<br />

angeknipst wird und das<br />

war‘s dann.” Das Lichtpult<br />

sieht übrigens so<br />

ähnlich aus wie ein Tonpult<br />

und kann ähnlich<br />

kompliziert sein. Manchmal<br />

programmiert Björn<br />

ganze Lichtshows, sodass<br />

die unterschiedlichen<br />

Lichteffekte genau auf<br />

die verschiedenen Teile<br />

eines Songs abgestimmt<br />

sind. Das ist schon beeindruckend<br />

und man kann<br />

gut verstehen, weshalb<br />

ihm diese Arbeit gefällt.<br />

Aber mal Hand aufs Herz,<br />

Björn: Die Arbeitszeiten, die sind doch sicher<br />

ganz schön heftig oder? „Zum Glück geht<br />

das bei mir”, sagt er, „manchmal habe ich<br />

tatsächlich einen ganz normalen Arbeitstag<br />

von neun bis siebzehn Uhr. Es kommt<br />

natürlich mal vor, dass ich zehn oder sogar<br />

fünfzehn Stunden durcharbeiten muss, aber<br />

das gehört nun mal dazu. Urlaub nehmen<br />

wäre für mich auch kein Problem, aber das<br />

kann natürlich gerade bei Veranstaltungstechnikern,<br />

die nicht in einem ‚festen Haus’<br />

arbeiten, ganz anders sein.” Ok, verstanden:<br />

Die Arbeitszeiten können denen von Bürojobs<br />

gleichen, müssen es aber nicht. An Konzerttagen<br />

sieht so ein typischer Arbeitstag<br />

aber doch völlig anders aus als der im Büro.<br />

Wenn ein Konzert um 19 Uhr beginnt, fängt<br />

Björn um 12 Uhr an zu arbeiten. Sofern die<br />

Bühne bereits steht, was im „festen Haus“ oft<br />

der Fall ist, gilt es, die Beleuchtung zu installieren<br />

und eventuelle Sonderwünsche der<br />

Bands zu erfüllen. Im Laufe des Nachmittags<br />

erscheint dann die Band, baut ihr eigenes<br />

Equipment auf und macht mit Björn den<br />

Soundcheck. Wenn dann der Sound stimmt<br />

und alle zufrieden sind, ist oft gar nicht mehr<br />

viel Zeit, bis das Konzert beginnt.<br />

Wenn die Show vorbei ist, muss natürlich<br />

alles wieder aufgeräumt werden und gegen<br />

Mitternacht hat Björn dann meistens endlich<br />

Feierabend. Klar ist also: Dieser Beruf<br />

verlangt nicht nur Kreativität, sondern auch<br />

Durchhaltevermögen. Björn erzählt uns, was<br />

darüber hinaus noch wichtig ist: „Man muss<br />

auch improvisieren können, denn manchmal<br />

gehen einfach Dinge schief. Ein bisschen<br />

Durchsetzungsvermögen schadet auch nicht,<br />

und man sollte auf jeden Fall bereit sein,<br />

manche Dinge mit Humor zu nehmen, besonders<br />

in Stresssituationen; denn es ist niemandem<br />

geholfen, wenn man durchdreht.”<br />

Wir haben außerdem gefragt, was Björn<br />

denjenigen empfehlen würde, die sich für<br />

eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker<br />

interessieren. „Zunächst würde ich ein<br />

Praktikum machen, wenn man den Job noch<br />

nicht kennt. Man muss viele Dinge beachten,<br />

oft schwere Sachen schleppen und es<br />

wird manchmal eben echt spät. Man sollte<br />

sich genau überlegen, in welchem Betrieb<br />

man die Ausbildung macht. Die Arbeit in<br />

einem ‘festen Haus’ kann entspannter sein,<br />

allerdings ist die Arbeit bei einem reisenden<br />

Betrieb viel abwechslungsreicher. Es kommt<br />

darauf an, was einem liegt. Am Wichtigsten<br />

ist aber: Nicht den Kopf in den Sand stecken!<br />

Jeder fängt mal klein an.” Ihr seht,<br />

Veranstaltungstechniker ist ein vielseitiger<br />

und interessanter Beruf. Er ist technisch,<br />

fordert Kreativität, man hat mit anderen<br />

Menschen zu tun und eines ist sicher: Langweilig<br />

wird es nicht. Zwei Dinge wollen wir<br />

dann doch noch von Björn wissen: „Was<br />

war das schönste Erlebnis während deiner<br />

Ausbildung und was ist dein größtes berufliches<br />

Ziel?“ „Ehrlich gesagt, das Schönste<br />

ist, wenn man von den Künstlern für das<br />

gelobt wird, was man macht. So erhalte<br />

ich die Bestätigung für meine Arbeit. Mein<br />

berufliches Ziel wäre, einmal bei einer großen<br />

Produktion mit einem bekannten Star<br />

oder einer großen Band mitzuwirken und<br />

die Show mit zu planen. Das wäre klasse.”<br />

Wir wünschen Björn, dass noch viele gute<br />

Shows in seiner Zukunft liegen und auch<br />

sein Wunsch eines Tages Realität wird. Wir<br />

bedanken uns für den Einblick in sein<br />

Berufsleben und schließen mit einem<br />

Augenzwinkern und seinem beruflichen<br />

Motto: “Leg dich nie mit einem<br />

Lichttechniker an. Der hat Kabelbinder,<br />

Gaffa und ein leeres Case.”<br />

Björns Ausbildungsbetrieb:<br />

Carls Eventlocation<br />

Carlshöhe 47<br />

24340 Eckernförde<br />

Berufsschule:<br />

RBZ Technik<br />

Geschwister­Scholl­Straße 9<br />

24143 Kiel<br />

68


Flüchten. Mutig sein. coFFee to go.<br />

Junger Syrer entkommt dem Krieg und eröffnet in Kiel sein eigenes Café<br />

TEXT & FOTOS Joachim Welding<br />

Die Geschichte Obadias beginnt<br />

traurig und endet mit einem<br />

Lachen. Der junge Syrer muss<br />

wegen des Bürgerkrieges flüchten, seine<br />

Familie zurücklassen und um sein Leben<br />

bangen. Doch der gelernte Elektriker versucht<br />

seinem Leben einen Sinn zu geben,<br />

strandet in Libyen, findet Arbeit und muss<br />

erneut flüchten. Erst in Kiel angekommen,<br />

kann er seinen Traum verwirklichen: Obaida<br />

eröffnet sein eigenes Café!<br />

Hama, eine Metropole in Syrien, so groß<br />

wie Frankfurt. Hier lebt Obaida mit seiner<br />

neunköpfigen Familie. Täglich muss er aufs<br />

Neue einem Bürgerkrieg ins Auge sehen,<br />

der schon seit Jahren in seinem Heimatland<br />

wütet. Die Familie hat bis jetzt Glück im<br />

Unglück: „Wir wurden nicht bombardiert,<br />

alle sind wohlauf. In den benachbarten Dörfern<br />

aber schlagen die Geschosse ein, alles<br />

ist zerstört.“ Irgendwann beschließt der<br />

damals 24-Jährige: „Ich muss weg. Hier gibt<br />

es keine Zukunft.“ Schweren Herzens verabschiedet<br />

er sich 2014 von seinen Eltern,<br />

Schwestern und Brüdern. Von jetzt an ist er<br />

allein auf sich gestellt.<br />

Sein Glück will Obaida 2500 Kilometer entfernt<br />

im nordafrikanischen Libyen suchen,<br />

auch wenn es dort nicht sicher ist. Zuhause<br />

hat er schon als Elektriker gearbeitet – das<br />

ist sein Glück: „Ich habe einen Job in einer<br />

Fabrik gefunden, war dort sogar Vorarbeiter.“<br />

Doch nach zwei Jahren beherrschen auch in<br />

Libyen die Waffen, Attentate und viel Leid<br />

den Alltag. „Ich konnte nicht bleiben. Ein<br />

normales Leben war nicht mehr möglich. So<br />

habe ich mich entschlossen, in einem der<br />

Boote über das Mittelmeer nach Europa zu<br />

flüchten.“ In einer Nacht- und Nebelaktion<br />

kann er an Bord gehen, mit ihm 120 andere<br />

Flüchtlinge, darunter 40 Kinder. Schon wieder<br />

hat der Syrer Glück: „Unser Boot hat<br />

durchgehalten. Es war Sommer, und die See<br />

lag ganz ruhig.“ Nach fünf Tagen erreicht<br />

das Boot die italienische Küste.<br />

Obaida hat einen Traum: Er will nach<br />

Deutschland, wo es sicher ist und viele Menschen<br />

hilfsbedürftige Flüchtlinge willkommen<br />

heißen. Über die Schweiz fährt er mit<br />

dem Zug nach München und wundert sich:<br />

„Ich habe noch nie so viele grüne Wiesen<br />

gesehen. Ich dachte, in Deutschland gibt es<br />

nur Hochhäuser. Während der Fahrt durch<br />

Bayern staunte ich jedoch über die schönen,<br />

alten Wohnhäuser.“ Schließlich landet er im<br />

Erstaufnahmeheim in Neumünster, wird als<br />

Kriegsflüchtling anerkannt und bekommt<br />

eine Aufenthaltsgenehmigung. Er sucht<br />

Arbeit und erhält einen Praktikumsplatz bei<br />

einer Malerfirma. „Ein Mitarbeiter hat mich<br />

sehr unterstützt und mir gesagt: Du musst<br />

Deutsch lernen! Er half mir dabei, und so<br />

konnte ich die Sprache schon nach einem<br />

halben Jahr ganz gut“, erzählt der junge<br />

Mann mit dem sympathischen Lächeln.<br />

Nach dem Deutsch-Sprachkurs ist Obaida<br />

fit für den Arbeitsmarkt: Ein Handwerksunternehmen<br />

stellt den Elektriker ein. „Weil<br />

meine Berufsausbildung in Syrien nicht<br />

71


vegetarische und vegane Zutaten. Natürlich<br />

Coffee-to-go und ein Schlemmerfrühstück,<br />

das sich auch Studenten leisten können.<br />

Knackige Salate, Falafel, Fritz-Cola sowie<br />

Kaffeespezialitäten aus eigener Herstellung.<br />

Mittags bereitet Obaida Suppen zu, dazu<br />

gibt es frische Brötchen. Penibel sauber hält<br />

der junge Unternehmer sein Café: „Hygiene<br />

ist in der Gastronomie superwichtig“, meint<br />

er.<br />

anerkannt wurde, musste ich die Lehre<br />

leider wiederholen“, berichtet er. Doch er<br />

merkt bald: Von dem Azubi-Gehalt kann er<br />

nicht leben. Obaida muss neu überlegen. Er<br />

lernt eine junge Frau kennen, die beiden<br />

werden ein Paar. Eines Tages fahren sie an<br />

einem geschlossenen Café an der Fachhochschule<br />

Kiel vorbei und rufen: „Das ist es!“<br />

Sie sind mutig und übernehmen den Laden<br />

„Coffee Cloud“.<br />

Die Aufteilung ist klar: Obaida kocht gerne,<br />

seine Partnerin backt köstliche Kuchen. Das<br />

Café an der Ecke wird gemütlich eingerichtet,<br />

die Speisekarte ganz trendy gestaltet – mit<br />

Produkten aus biologischem Anbau, dazu<br />

Die Zukunft kann kommen in Kiel, auch<br />

wenn Obaida manchmal traurig ist. „Ich<br />

halte immer Kontakt zu meiner Familie.<br />

Aber der Krieg belastet uns alle sehr. Und<br />

ich habe Heimweh!“ Deshalb hat er einen<br />

zweiten großen Traum: „Ich hoffe, dass der<br />

Krieg endlich aufhört!“ Seine Familie soll<br />

sehen können, was ihm geglückt ist – mutig<br />

in Freiheit ein selbstbestimmtes Leben zu<br />

führen.<br />

Coffee Cloud Kiel<br />

Eichenbergskamp 22<br />

24149 Kiel<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Großhandel:<br />

Einzelhandel:<br />

// Kaufmann/-frau im<br />

Groß-und Außenhandel<br />

// Fachinformatiker/in<br />

Systemintegration oder<br />

Anwendungsentwicklung<br />

// Fachlagerist/in<br />

// Maschinen- und<br />

Anlagenführer/in<br />

// Duales Studium<br />

Bachelor of Arts<br />

Betriebswirtschaftslehre/<br />

Schwerpunkt Handel<br />

// Verkäufer/in im Einzelhandel<br />

// Kaufmann/-frau im Einzelhandel<br />

Schwerpunkt Food, Hartware/Textil<br />

oder Fisch<br />

// Fleischer/in<br />

verkaufsbetont<br />

// Fachverkäufer/in im<br />

Lebensmittelhandwerk<br />

Schwerpunkt Fleisch<br />

// Spezialausbildung zur<br />

Nachwuchsführungskraft<br />

Handelsfachwirt/in<br />

// Duales Studium<br />

Bachelor of Arts<br />

Betriebswirtschaftslehre/<br />

Schwerpunkt Handel


Hauke Hansen, 24<br />

kommt aus Burg und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Sein Abitur absolvierte er am BBZ Dithmarschen.<br />

„Vor der Ausbildung bei Covestro habe ich einige Semester Elektrische Energiesystemtechnik<br />

an der HS Flensburg studiert. Das Studienfach an sich hat mir gut gefallen, denn das Fachgebiet<br />

Elektrik interessiert mich sehr. Was mir nicht gefallen hat, war die Art und Weise, wie<br />

sich meine Arbeit nach dem Abschluss gestalten würde. Das Studium qualifiziert dazu, später<br />

in der Planung und Konzeption von Energiesystemtechnik zu arbeiten. Ich möchte hingegen<br />

nicht nur im Büro sitzen und planen, sondern meine Kenntnisse auch praktisch anwenden.<br />

Dafür ist eine Ausbildung viel besser geeignet. Mir liegen auch handwerkliche Tätigkeiten.<br />

Das ist für diesen Beruf auch wichtig. Wer Elektroniker für Automatisierungstechnik werden<br />

möchte, braucht außerdem Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern und Spaß im<br />

Umgang mit der Materie. Den Rest lernt man in der Ausbildung.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />

Simon Stothfang, 20<br />

kommt aus Brunsbüttel und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Seine Fachhochschulreife erwarb er am Gymnasium<br />

Brunsbüttel.<br />

„Der Beruf des Elektronikers für Automatisierungstechnik kombiniert die Bereiche Elektronik und Technik<br />

und stimmt deswegen perfekt mit meinen Interessen und Fähigkeiten überein. Bei Covestro sind wir<br />

EATs, wie der Beruf abgekürzt wird, für die Wartung und Instandhaltung von komplexen, rechnergesteuerten<br />

Industrieanlagen verantwortlich. Tritt eine Störung auf, die den automatischen Prozessablauf<br />

behindert, kommen wir zum Einsatz. Das erste Jahr der Ausbildung verbringen wir im Ausbildungszentrum<br />

auf dem Werksgelände. In dieser Zeit erlernen wir die Grundlagen der Elektrotechnik. Dazu gehören<br />

zum Beispiel das Lesen und Erstellen von Schaltplänen, der Aufbau und die Funktionsweise verschiedener<br />

Bauteile oder das Ermitteln und Darstellen von Strömen, Widerständen sowie Kapazitäten. Im<br />

Anschluss an die Grundausbildung gehen wir in die Produktionsanlagen und begleiten die Gesellen und<br />

Meister bei ihrer täglichen Arbeit. Die Ausbildung macht mir großen Spaß. Wir werden bestens betreut<br />

und ganz individuell gefördert. Außerdem gefällt mir das gute Klima. Alle arbeiten Hand in Hand.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />

75


Fiete Wenn, 20<br />

kommt aus Marne und ist im 1. Lehrjahr zum Industriemechaniker<br />

bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Sein<br />

Abitur hat er am Gymnasium in Marne gemacht.<br />

„Mein Schulpraktikum habe ich bei Covestro absolviert und es<br />

hat mir so gut gefallen, dass ich mich um einen Ausbildungsplatz<br />

beworben habe. Der erste Schritt war das Bestehen eines<br />

Online-Tests im Covestro-Karriereportal. Danach kam die Einladung<br />

zu einem weiteren Test hier im Ausbildungszentrum.<br />

Als das geschafft war, wurde ich zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch<br />

eingeladen. Bald danach kam die erhoffte<br />

Zusage und im September vergangenen Jahres ging es auch<br />

schon los. Wer sich für den Beruf des Industriemechanikers<br />

interessiert, sollte handwerkliches Geschick und gute Kenntnisse<br />

in den Fächern Physik und Mathe mitbringen. Wichtiger<br />

als gute Zeugnisnoten ist aber die Motivation. Wer wirklich<br />

Lust hat, sich mit dem Thema Metall zu beschäftigen und auf<br />

den Millimeter genau arbeiten kann, der wird hier wirklich<br />

Freude an der Arbeit haben.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />

Tobias Ladzenski, 17<br />

kommt aus St. Michaelisdonn und ist im 1. Lehrjahr<br />

zum Industriemechaniker bei Lanxess. Seinen<br />

Mittleren Schulabschluss hat er an der Gemeinschaftsschule<br />

in St. Michaelisdonn absolviert.<br />

„Vor meiner Ausbildung habe ich am Starthilfe-Programm<br />

von Covestro teilgenommen. Ziel des<br />

Programms ist, die Teilnehmer ein Jahr lang auf<br />

eine Ausbildung vorzubereiten und sie in einen<br />

Ausbildungsbetrieb zu vermitteln. Die ersten vier<br />

Monate bestehen aus einem Grundlehrgang ‚Metallverarbeitung‘<br />

in der Ausbildungswerkstatt auf dem<br />

Covestro-Gelände. Die restliche Zeit absolviert man<br />

Praktika in verschiedenen Unternehmen und sammelt<br />

dabei wichtige Erfahrungen. Ein Praktikum<br />

habe ich bei Lanxess gemacht. Das Unternehmen<br />

sitzt ebenfalls in Brunsbüttel und hat mir nach<br />

meinem Praktikum einen Ausbildungsvertrag angeboten.<br />

Da Lanxess allerdings keine eigene Ausbildungsabteilung<br />

in Brunsbüttel hat, lernen wir<br />

zusammen mit den Azubis von Covestro. Zurzeit ist<br />

das Drehen meine Lieblingstätigkeit. An der Drehbank<br />

muss man besonders darauf achten, dass die<br />

Drehgeschwindigkeit zum Werkstück passt. Außerdem<br />

muss man auf seine Sicherheit achten. Eine<br />

Schutzbrille ist in der Werkstatt Pflicht. Die Sicherheit<br />

steht an oberster Stelle; das gilt nicht nur für<br />

uns Auszubildende, sondern für alle Mitarbeiter im<br />

Unternehmen.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />

Robin Fleischhauer, 28<br />

kommt aus Dortmund und ist für seine Ausbildung<br />

nach Brunsbüttel gezogen. Er ist im 3. Lehrjahr zum<br />

Industriemechaniker bei der Covestro Deutschland<br />

AG in Brunsbüttel.<br />

„Ursprünglich komme ich aus Dortmund und habe<br />

dort eine Ausbildung zum Hotelkaufmann gemacht.<br />

Nach der Lehre wurde mir allerdings schnell klar,<br />

dass der Beruf nicht zu mir passt und ich etwas Anderes<br />

machen möchte. Meine Schwester wohnte bereits<br />

in Schleswig-Holstein; sie war es auch, die mir<br />

Covestro als Ausbildungsbetrieb empfohlen hat. Ich<br />

habe auf ihren Rat gehört und bin, als ich die Zusage<br />

hatte, in den Norden gezogen. Die Ausbildung<br />

gefällt mir sehr gut. Ich wusste schon früher, dass<br />

mir die handwerkliche Arbeit Spaß macht und dass<br />

mich die Metallbearbeitung interessiert. Besonders<br />

gefällt mir, was uns schon in der Ausbildung<br />

geboten wird. Ein Erste-Hilfe-Kurs oder ein Gabelstapler-Führerschein<br />

sind nur einige Beispiele. Als<br />

Azubi wird man hier gefordert, aber auch sehr gefördert.<br />

Wenn wir Fragen haben, ist immer jemand<br />

für uns da. Die Kollegen sind ist einfach top und die<br />

Ausbilder sind ebenfalls super.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />

Nils Jacobsen, 20<br />

kommt aus Immenstedt, ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker<br />

Fachrichtung Betriebstechnik bei den Schleswiger Stadtwerken.<br />

„Ich habe mein Fachabitur in der Fachrichtung Elektrotechnik sowie<br />

ein Praktikum bei den Stadtwerken in Husum absolviert. Danach<br />

wusste ich, dass ich Elektroniker werden wollte. Bei den Schleswiger<br />

Stadtwerken habe ich vielfältige Aufgaben. Sie reichen von der Hausanschluss-Installation<br />

über die Reparatur von Straßenlaternen bis hin zur<br />

Wartung der Motoren in unseren Blockheizkraftwerken. Der praktische<br />

Einsatz mit unseren Monteuren macht mir am meisten Spaß. Hier kann<br />

ich das Wissen aus der Berufsschule und aus dem internen Unterricht<br />

anwenden. Besonders gut finde ich die Unterstützung und Hilfsbereitschaft<br />

sowie das gute Miteinander im Unternehmen. Und dass die Gesellen,<br />

ehemalige Azubis, Kontakt zu uns halten. In der Mittagspause<br />

spielen wir dann eine Partie am Tischkicker oder wir treffen uns nach<br />

Feierabend in unserem Fitnessraum, der extra für die Mitarbeiter eingerichtet<br />

wurde.“<br />

Foto Henrik Matzen| Text Schleswiger Stadtwerke GmbH<br />

76 77


Cecilia Antonia Nitsch, 19<br />

kommt aus Schuby und ist im 1. Ausbildungsjahr zur Industriekauffrau<br />

bei den Schleswiger Stadtwerken. Ihr Abitur hat<br />

sie an der Domschule in Schleswig gemacht.<br />

„Die Schleswiger Stadtwerke habe ich während eines Schulpraktikums<br />

kennengelernt. Da ich eine vielseitige Ausbildung<br />

im Bereich Wirtschaft gesucht habe, habe ich mich für<br />

den Beruf der Industriekauffrau entschieden. Vielseitig ist<br />

ein gutes Stichwort, denn zu Beginn der Ausbildung lernen<br />

wir alle Unternehmensbereiche kennen. So war ich gleich im<br />

August bei uns am Stadthafen und habe mich mit dem Hafenmeister<br />

um unsere Gäste auf dem Wohnmobilstellplatz und im<br />

Sportboothafen gekümmert. Das nenne ich mal ‚ins kalte Wasser<br />

geworfen‘ – aber nicht allein gelassen! Denn gerade das<br />

gute Arbeitsklima gefällt mir besonders. Als Industriekaufleute<br />

bekommen wir einen Einblick in Bereiche wie Einkauf,<br />

Buchhaltung, Controlling, Vertrieb und Marketing. Ich denke,<br />

dass ich dadurch später gute Chancen und Einsatzmöglichkeiten<br />

im Berufsleben habe.<br />

In meiner Freizeit spiele ich Handball und mache Fitness. Sport<br />

ist für mich sehr wichtig, denn man kann nach einem stressigen<br />

Tag alles herauslassen und seine Grenzen austesten. Meine<br />

Handballmannschaft wird von meiner Firma gesponsert, darauf<br />

bin ich stolz und bekomme dadurch auch in meiner Freizeit<br />

etwas von den Stadtwerken zurück.“<br />

Foto Henrik Matzen| Text Schleswiger Stadtwerke GmbH<br />

Maurice Brandt, 21<br />

aus Epenwöhrden, 3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten<br />

bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH.<br />

„Moin, ich bin Maurice, komme aus Epenwörden<br />

und habe den Mittleren Schulabschluss an der<br />

GMS Meldorf gemacht. Für zwei Ausbildungsberufe<br />

hatte ich mich schon früh interessiert:<br />

Bankkaufmann und Chemikant. Entschieden habe<br />

ich mich nach der zehnten Klasse für eine Bankkarriere.<br />

Leider die falsche Wahl, wie sich herausstellte,<br />

denn nach Abschluss der Ausbildung<br />

fühlte ich mich nicht mehr wohl in diesem Beruf.<br />

Ich beschloss noch einmal neu anzufangen – mit<br />

einer Ausbildung zum Chemikanten bei TOTAL.<br />

Und schon nach wenigen Monaten spüre ich, dass<br />

ich meinen Traumberuf gefunden habe. Warum?<br />

Weil Chemikanten bei TOTAL vielseitige Aufgaben<br />

haben, immer in Action sind und in allen Bereichen<br />

zum Einsatz kommen. Von Anfang an begleite ich<br />

die Fachkräfte auf ihren Schichten und lerne die<br />

Produktion hautnah kennen. Als ich zum ersten<br />

Mal eine unserer Anlagen von innen betrat, war<br />

ich vom Anblick überwältigt. Mein erster Gedanke<br />

war: Werde ich jemals die Funktionen all dieser<br />

Rohrleitungen verstehen? Doch diese Befürchtung<br />

legt sich mit der Zeit. Genau um das zu lernen, bin<br />

ich ja hier!“<br />

Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />

Laura Peters, 19<br />

aus Diekhusen-Fahrstedt, 1. Ausbildungsjahr zur Industriekauffrau<br />

bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH.<br />

Florian Surberg, 20<br />

ist im 1. Ausbildungsjahr zum Industriekaufmann bei den<br />

Schleswiger Stadtwerken. Sein Abitur absolvierte er am Berufsbildungszentrum<br />

in Schleswig.<br />

„Bevor ich mich zur Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken<br />

entschieden habe, habe ich mehrere Praktika in unterschiedlichen<br />

Berufen absolviert. Mir hat das bei der Orientierung<br />

sehr geholfen. Ausschlaggebend bei meiner Wahl<br />

waren die Vielseitigkeit im Beruf, dass mein Ausbildungsbetrieb<br />

in der Region ist und auch die Ausbildungsvergütung.<br />

Bei den Stadtwerken passte das alles. Abwechslung in der<br />

Ausbildung erfahren wir dadurch, dass wir in allen Abteilungen<br />

mitarbeiten. Und da wir nicht nur Energieversorger sind,<br />

sondern uns auch um Themen wie Elektromobilität oder den<br />

Glasfaserausbau kümmern, ist das sehr spannend. Als Auszubildende<br />

haben wir auch Projekte, die wir selbständig bearbeiten.<br />

Die Organisation des Ferienspaßes oder die IHK-Lehrstellenrallye<br />

gehören dazu. Hier sind unsere Ideen gefragt,<br />

die wir entwickeln und dann umsetzen. Dadurch lernen wir<br />

das Arbeiten im Team, das Organisieren und auch den verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit Geld, da wir unser eigenes<br />

Budget verwalten müssen.“<br />

„Hallo, ich heiße Laura und absolviere momentan eine Ausbildung<br />

zur Industriekauffrau bei der Firma TOTAL in Brunsbüttel.<br />

Bereits vor dem Abitur auf dem Marner Gymnasium<br />

habe ich hier ein Betriebspraktikum gemacht, das für meine<br />

Berufsentscheidung hilfreich war. Meine Lieblingsfächer<br />

waren Englisch und Französisch. Diese Fremdsprachenkenntnisse<br />

kann ich jetzt gut einsetzen, denn Industriekaufleute<br />

kommunizieren täglich mit internationalen Kunden und<br />

Geschäftspartnern, sowohl im Ein- und Verkauf als auch in<br />

der Korrespondenz. Während der Ausbildung lerne ich alle<br />

Abteilungen kennen, auch die technischen Bereiche, denn<br />

um unsere Bitumenprodukte vertreiben zu können, benötige<br />

ich Kenntnisse über die Produktion und unsere internen<br />

Abläufe. Bisher gefallen mir Ausbildung und Arbeitsbedingungen<br />

sehr . Ich könnte mir gut vorstellen, nach der Ausbildung<br />

bei TOTAL als Industriekauffrau weiter zu arbeiten,<br />

denn ich fühle mich in Dithmarschen sehr wohl und bin<br />

in der Region fest verankert. Das zeigt sich auch bei meiner<br />

liebsten Freizeitbeschäftigung: Ich tanze im Marner<br />

Karnevalsverein!“<br />

Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />

Foto Henrik Matzen| Text Schleswiger Stadtwerke GmbH<br />

79


Leon Sievers, 17<br />

aus Westerhorn, 1. Ausbildungsjahr zum Verwaltungsfachangestellten<br />

bei der Stadtverwaltung Elms horn.<br />

„Ich hatte schon früh den Wunsch, mit Menschen zusammenzuarbeiten.<br />

In der 9. Klasse absolvierte ich<br />

ein Praktikum im Kindergarten, doch die Arbeit mit<br />

Kindern hat mich, ehrlich gesagt, nicht angesprochen.<br />

Die entscheidenden Tipps, eine Verwaltungsausbildung<br />

zu machen, erhielt ich aus erster Hand von<br />

meiner Mutter und meiner Schwester. Beide rieten mir<br />

dazu und meinten, das würde gut zu mir passen.<br />

Das Bewerbungsverfahren der Stadt Elmshorn besteht<br />

aus drei Teilen: Im ersten Schritt reicht man eine<br />

klassische, schriftliche Bewerbung ein. Anschließend<br />

wird man zu einem mehrstündigen Test in die Stadtverwaltung<br />

eingeladen und muss Aufgaben aus den<br />

Bereichen Mathe, Wirtschaft und Verwaltung schriftlich<br />

beantworten. Der dritte Teil besteht aus einem<br />

Assessment Center. Dort haben Bewerber die Gelegenheit,<br />

sich in Rollenspielen und Gruppenübungen zu<br />

präsentieren und ihre soziale Kompetenz zu beweisen.<br />

Ich bin froh, dass meine Bewerbung erfolgreich<br />

war. Den Anruf mit der Zusage werde ich so schnell<br />

nicht vergessen.“<br />

Patricia Burek, 19<br />

aus Moorrege, 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten<br />

bei der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />

„Nach dem Abitur habe ich ein Jahr Bundesfreiwilligendienst in<br />

einer Schule mit Kindergarten und Ganztagsbetreuung absolviert.<br />

Das war eine interessante Zeit, in der ich feste Unterrichtsaufgaben<br />

in den Fächern Mathe und Deutsch sowie Betreuungsaufgaben<br />

übernommen habe. Beruflich konnte ich mir diese Tätigkeit allerdings<br />

nicht vorstellen. Mein Interesse für Wirtschaft und Politik<br />

war der Grund, ein Praktikum in Moorrege zu machen. Mir hat es<br />

sehr gut gefallen. Beworben habe ich mich schließlich in Elmshorn,<br />

weil die Stadtverwaltung im Unterschied zu einer Gemeindeverwaltung<br />

über mehr Sachgebiete und Ämter verfügt. Einen<br />

ersten Eindruck der vielseitigen Aufgabengebiete einer Stadtverwaltung<br />

gewinnt man schon in den ersten Tagen, wenn die fortgeschrittenen<br />

Auszubildenden der Jugend- und Ausbildungsvertretung<br />

alle Berufsstarter in den Abteilungen herumführen und wir<br />

zu den Außenstellen fahren. Wasserwerk, Feuerwehr, Volkshochschule,<br />

Betriebshof, Standesamt … die Verwaltung ist für sehr<br />

viele Bereiche zuständig. Das macht das Berufsbild so spannend<br />

und abwechslungsreich!“<br />

Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />

Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />

Monica Wesenberg, 19<br />

aus Elmshorn, 2. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten<br />

bei der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />

Kristin Fuchs, 19<br />

aus Pinneberg, im 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten<br />

bei der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />

„Nach dem Abitur an der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg gab<br />

es für mich gute Gründe für eine Ausbildung bei der Verwaltung.<br />

Zum einen hatte mir meine Schwester von dieser Ausbildung vorgeschwärmt.<br />

Zum anderen suchte ich einen zukunftssicheren Beruf<br />

und hatte schon immer ein starkes Interesse an wirtschaftlichen und<br />

gesellschaftlichen Themen. Bisher gefällt mir die Ausbildung ausgesprochen<br />

gut. Wir werden in den drei Jahren Einblicke in die Tätigkeiten<br />

sämtlicher Ämter und Fachdienste erhalten. Alle vier Monate<br />

wechseln wir die Abteilung. Meine erste Station war die Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Dort habe ich mich unter anderem mit der Aktualisierung<br />

unserer Inter- und Intranetseite beschäftigt. Momentan arbeite ich<br />

in der Abteilung Innerer Dienst und lerne die Abläufe der Materialbeschaffung<br />

kennen. Ein Highlight war die einwöchige Fahrt in unsere<br />

französische Partnerstadt Tarascon im November letzten Jahres. Auf<br />

dem Weihnachtsmarkt habe ich dort mit unserem Team deutsche Produkte<br />

verkauft. Das war eine tolle Erfahrung!“<br />

Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />

„Ich bin im zweiten Ausbildungsjahr und habe bereits wertvolle<br />

Einblicke auf verschiedenen Ämtern erhalten. Auch der<br />

erste Schulblock an der Verwaltungsakademie Bordesholm<br />

liegt hinter mir. Dort wird das Berufsschulwissen aus dem<br />

ersten Ausbildungsjahr vertieft. Die schulischen Anforderungen<br />

sind anspruchsvoll. Deshalb ist es hilfreich, dass sich alle<br />

Azubis schon aus der Berufsschule kennen und gut gemeinsam<br />

lernen können. Der siebenwöchige Blockunterricht findet<br />

im Zeitraum zwischen Sommer und Herbst statt. Während<br />

dieser Zeit wohnen wir in dem angeschlossenen Internat. Viel<br />

Abwechslung hat Bordesholm zwar nicht zu bieten, aber zum<br />

Lernen ist dieser Ort ideal. Und nach Schulschluss kann man<br />

zum Beispiel sehr schön um den Bordesholmer See laufen oder<br />

spazieren gehen.<br />

Parallel zur Ausbildung engagiere ich mich seit dem ersten<br />

Tag meiner Ausbildung in der Jugend- und Ausbildungsvertetung<br />

(JAV). In dieser Funktion bin ich Ansprechpartnerin für<br />

alle Auszubildenden und nehme auch an Bewerbungsgesprächen<br />

teil. Ich finde es gut, dass die Ausbildungsleitung im<br />

Bewerbungsverfahren Wert auf die Meinung von Auszubildenden<br />

legt, da wir uns besser in die Situation von Schulabgängern<br />

hineinversetzen können. Mein Tipp für alle Bewerber:<br />

„Seid nicht schüchtern, präsentiert euch und vergesst nicht<br />

zu lächeln!“<br />

Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />

80 81


Alina SEYFERT, 21<br />

aus Itzehoe, 1. Ausbildungsjahr zur Milchtechnologin bei der<br />

Osterhusumer Meierei eG in Witzwort.<br />

„Hallo, ich bin Alina. Ich habe den Ersten allgemeinbildenden<br />

Abschluss am Schulzentrum Krempermarsch gemacht und<br />

anschließend den Mittleren Abschluss am RBZ Steinburg. Die<br />

Ausbildung zur Milchtechnologin hatte ich schon lange im<br />

Auge. Meine Mutter arbeitet auch in diesem Beruf und hat mir<br />

schon immer davon vorgeschwärmt. Ein entsprechendes Praktikum<br />

hab ich vor der Ausbildung natürlich auch absolviert. Das<br />

kann ich jedem empfehlen. Nur so findet man heraus, ob dieser<br />

Beruf auch zu einem passt. Und das ist doch das Wichtigste!<br />

Weitere Voraussetzungen sind: Körperliche Fitness, Interesse<br />

an Lebensmitteln, technisches Verständnis, Teamfähigkeit,<br />

sorgfältiges Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein.<br />

Meine ersten Eindrücke bei der Osterhusumer Meierei sind<br />

nur positiv. Die Kolleginnen und Kollegen habe ich ja schon<br />

im Praktikum kennengelernt. Ich war deshalb auch gar nicht<br />

mehr so aufgeregt vor dem Ausbildungsstart. Momentan arbeite<br />

ich in der ‚Annahme‘. Dort wird die Menge der angelieferten<br />

Rohmilch erfasst, deren Qualität bestimmt und schließlich aus<br />

dem Tankwagen abgepumpt. An manchen Tagen liefern über<br />

20 Tankwagen ihre Milch bei uns ab. Dann kommt man ganz<br />

schön ins Schwitzen und muss sich sehr konzentrieren. Aber<br />

genau das ist auch spannend und macht mir total viel Spaß.“<br />

Foto Sönke Dwenger | Text Christian Dorbandt<br />

Merle Mommens, 16<br />

aus Oldersbek 1. Ausbildungsjahr zur Milchtechnologin bei der<br />

Osterhusumer Meierei eG in Witzwort.<br />

„Ich heiße Merle und habe den Mittleren Schulabschluss auf<br />

der Eider-Treene-Schule in Friedrichstadt gemacht. Viele meiner<br />

Freunde sind auf weiterführende Schulen gegangen, aber<br />

ich wollte lieber eine Ausbildung beginnen. Für mich kamen<br />

eigentlich nur Ausbildungsberufe in Frage, die etwas mit Tieren<br />

oder Landwirtschaft zu tun haben, z.B. Land-, Vieh- oder Pferde -<br />

wirtin, denn ich bin im landwirtschaftlichen Betrieb meiner<br />

Eltern mit Pferden, Kühen und Schafen groß geworden. Für die<br />

Ausbildung zur Milchtechnologin habe ich mich letztendlich<br />

entschieden, weil mir ein Schulpraktikum in einer Schafskäserei<br />

unglaublich gut gefallen hat. Bei der Berufsberatung erfuhr ich<br />

später, dass die Osterhusumer Meierei diese Ausbildung anbietet.<br />

Daraufhin habe ich eine Bewerbung per E-Mail an die Meierei<br />

geschickt, bin zum Gespräch eingeladen worden, habe noch<br />

ein kurzes Praktikum gemacht und dann den Ausbildungsplatz<br />

bekommen. Super, dass das so schnell geklappt hat!<br />

Die erste Abteilung, die ich gerade kennenlerne, ist die ‚Produktion‘.<br />

Dort im Maschinenraum lerne ich alles über die Herstellung<br />

meines Lieblingsjoghurts ‚Traum von Eiderstedt‘. Total spannend!<br />

Nach der Ausbildung möchte ich auf jeden Fall hier weiterarbeiten<br />

und in meiner Region bleiben. Und wer weiß … vielleicht<br />

übernehme ich ja später mal unseren eigenen Betrieb!“<br />

82<br />

Foto Sönke Dwenger | Text Christian Dorbandt<br />

Sandie, 20 Jahre,<br />

Azubi zur Notfallsanitäterin


Wir sind Covestro. Wir sind neugierig. Wir sind mutig. Wir sind vielfältig.<br />

Wir sind Macher! Wir gehen an den Start, um mit innovativen Produkten neue Standards fü r<br />

chemische Werkstofflösungen zu setzen. Integrität ist unsere Währung. Innovation ist unsere<br />

Tradition. Wir sind ü berzeugt: Neugier ü berwindet Grenzen, Mut schafft neue Möglichkeiten.<br />

Unsere Vielfalt macht uns stark fü r jede neue Herausforderung. Mach mit! Mit Deinen<br />

individuellen Talenten und Deiner Persönlichkeit machst Du mit Covestro den Unterschied.<br />

Lass uns gemeinsam die Zukunft gestalten: WE MAKE the world a brighter place.<br />

Ausbildung? Jetzt bewerben.<br />

• Chemikant/-in<br />

• Chemielaborant/-in<br />

• Elektroniker/-in fü r Automatisierungstechnik<br />

• Industriemechaniker/-in<br />

• Kauffrau/-mann für Büromanagement<br />

Land<br />

Deutschland<br />

Standort<br />

Brunsbüttel<br />

Erfahre mehr:<br />

www.karriere.covestro.de<br />

www.facebook.com/covestrocareer<br />

Covestro begrüßt Bewerbungen aller<br />

Menschen ungeachtet von Rasse<br />

oder ethnischer Herkunft, Hautfarbe,<br />

Nationalität, Glauben, Weltanschauung,<br />

Geschlecht, Alter, Behinderung,<br />

Aussehen oder sexueller Identität. Wir<br />

bekennen uns zu dem Grundsatz, alle<br />

Bewerberinnen und Bewerber fair zu<br />

behandeln und Benachteiligungen zu<br />

vermeiden.<br />

Mit Deinem Einstieg bei Covestro eröffnest Du Dir spannende Karrieremöglichkeiten. Ganz gleich,<br />

ob Du Dich für eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen oder technischen Bereich entscheidest:<br />

Wir bereiten Dich bestens auf die Herausforderungen der heutigen Berufswelt vor. Denn eine qualitativ<br />

hochwertige Ausbildung liegt uns am Herzen. Werde Teil unseres Teams!<br />

Covestro, Ausbildung & Training<br />

Bewerbermanagement<br />

Frau Patricia Porschütz<br />

Gebäude 3507<br />

25541 Brunsbüttel<br />

Telefon: +49 4852 816450<br />

DEINE BEWERBUNG<br />

Bist Du bereit für Deinen Traumberuf? Dann bewirb Dich bitte online mit Deinen vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf und Deine beiden letzten Zeugnisse).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!