ME2BE Hiergeblieben 2018 2
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EDITORIAL<br />
Wie super<br />
bist du?<br />
#supernormal<br />
Irgendwas mit …<br />
… Tieren? Irgendwas mit Menschen? Irgendwas mit Handwerk? Wir alle wollen irgendwas.<br />
Vor allem, wenn es um unsere berufliche Zukunft geht. Aber was genau<br />
willst du? Und was willst du nicht? Fragen, Fragen, Fragen und je mehr Veranstaltungen<br />
es zur Berufsorientierung gibt, desto unsicherer wird man manchmal,<br />
oder? Unser Magazin <strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN möchte euch wieder mit auf<br />
eine Reise durch eure Regionen in Schleswig-Holstein nehmen. Wir präsentieren<br />
Ausbildungsmöglichkeiten direkt „um die Ecke“, mit Fotos und Interviews von<br />
Azubis, die ihr vielleicht sogar kennt! Die bringen es am besten auf den Punkt,<br />
worum es in der Ausbildung geht!<br />
Die erste Nord-West-Ausgabe HIERGEBLIEBEN <strong>2018</strong> eröffnen wir mit zwei<br />
Schul-Reportagen. Schülerinnen und Schüler berichten aus der einzigartigen<br />
deutsch-dänischen Efterskole („Nachschule“) in Tingleff und aus der Fotoschule<br />
Kiel. Außerdem präsentieren wir euch themensortierte Ausbildungsberufe<br />
mit dem Schwerpunkt Industrie und Technik. Wir stellen euch Schleswig-Holsteins<br />
größtes Industriegebiet vor, den ChemCoast Park Brunsbüttel<br />
und blicken in die Ausbildung bei Covestro und Total. Anschließend surft<br />
ihr durch eine bunte Mischung an Ausbildungsberufen, z.B. Bootsbauer/-in,<br />
Bankkaufmann/-frau, Elektroniker/-in oder Tierpfleger/-in. Und in unserer<br />
Reihe ‚Seltene Berufe‘ verschaffen wir euch diesmal Einblicke in die Berufswelt<br />
der Flechtwerkgestalter und Pferdewirte! Wer sich lieber online bewegt,<br />
kann dieses Magazin auf me2be.de als e-Paper durchblättern und jeden Artikel<br />
einzeln als Web-Beitrag finden. Ebenfalls auf unserer Webseite:<br />
Viele weitere regionale Ausbildungsangebote, Adressen und<br />
Bewerbungstipps sowie über 500 Portraits und Stories von Azubis<br />
und Studis aus dem Norden!<br />
Toi, Toi, Toi auf der Suche nach eurem persönlichen „Irgendwas!“<br />
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Normal, aber Super!<br />
Ausbildung bei der Stadtverwaltung Elmshorn<br />
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INDUSTRIESERVICE<br />
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Inhalt<br />
Schule<br />
06<br />
Das Beste aus beiden Kulturen<br />
In der Deutschen Nachschule in Tingleff lernen und leben<br />
deutsche und dänische Schüler/-innen unter einem Dach<br />
16<br />
Foto, Future & Design<br />
Spannende Ausbildungsmöglichkeiten an der Fotoschule Kiel<br />
30<br />
„Arbeiten, wo andere Urlaub machen“<br />
Brunsbüttels Bürgermeister Stefan Mohrdieck über die hohe<br />
32<br />
Lebensqualität, Zukunftschancen für junge Leute und die<br />
Ausbildung in der Stadtverwaltung<br />
T wie Technik<br />
Das machen Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik und<br />
Industriemechaniker/-innen bei der Covestro Deutschland AG<br />
24<br />
<strong>ME2BE</strong> JOBTIONARY<br />
Studium oder Ausbildung<br />
Welcher Typ bist du?<br />
74<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik,<br />
Industriemechaniker/-in<br />
Covestro Deutschland AG<br />
40<br />
Total viele Chancen!<br />
Karrierechancen bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH in<br />
Brunsbüttel<br />
62<br />
Pferdewirt/-in – „das Glück dieser Erde“<br />
als Beruf<br />
Aus der <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“<br />
77<br />
Elektroniker/in Fachrichtung Betriebstechnik,<br />
Industriekaufmann/-frau<br />
Schleswiger Stadtwerke<br />
22<br />
26<br />
29<br />
Companies<br />
Zwischen Mensch und Arbeit<br />
Im Gespräch mit Christian Groborsch, Pressesprecher der Agentur für<br />
Arbeit in Flensburg.<br />
„Dynamisch und innovativ unterwegs“<br />
Wirtschafts- und Arbeitsminister Bernd Buchholz über<br />
Zukunftschancen im ChemCoast Park, gut bezahlte Industriejobs<br />
und Karrierewege für Jugendliche<br />
Industrie-Perlen zwischen Elbe und Kanal<br />
ChemCoast Park Brunsbüttel trimmt seine Weltfirmen auf Zukunftskurs<br />
44<br />
46<br />
48<br />
50<br />
54<br />
58<br />
Energiegeladen in die Zukunft<br />
Vielseitige Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken<br />
Ein Azubi unter Mittelspannung<br />
Felix aus Kiel wuchs mit sechs Geschwistern auf – das prägte den<br />
angehenden Elektroniker<br />
Die bundesbeste Azubine? Jana aus Kiel!<br />
Personaldienstleistungskauffrau Jana Cristin Rohr bekam höchste<br />
Auszeichnung in Berlin<br />
Studiale auf dem Campus!<br />
Banking für Studierende – in der ‚Studiale‘ der Förde Sparkasse auf<br />
dem Campus der CAU Kiel<br />
Leidenschaft für maritimes Handwerk<br />
Yacht- und Bootswerft Rathje in Kiel verbindet Bootsbautradition<br />
mit Hightech und bildet den Berufsnachwuchs aus<br />
Herzblut für Schutzbedürftige<br />
Das Tierheim Schleswig kümmert sich liebevoll um Hunde,<br />
Katzen und alle Tiere, die gefunden, ausgesetzt oder beschlagnahmt<br />
wurden.<br />
64<br />
68<br />
70<br />
03<br />
61<br />
Traumberuf Flechtwerkgestalter/-in<br />
Aus der <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“<br />
Von hellem Licht und lauten Tönen – Was<br />
macht ein Veranstaltungstechniker?<br />
Wir haben Björn Hildebrandt getroffen, der eine Ausbildung zur<br />
Fachkraft für Veranstaltungstechnik absolviert.<br />
Flüchten. Mutig sein. Coffee to go.<br />
Junger Syrer entkommt dem Krieg und eröffnet in Kiel sein eigenes<br />
Café<br />
Editorial<br />
Impressum<br />
79<br />
80<br />
82<br />
Chemikant/-in,<br />
Industriekaufmann/-frau<br />
TOTAL Bitumen Deutschland GmbH<br />
Verwaltungsfachangestellte<br />
Stadtverwaltung Elmshorn<br />
Milchtechnologe/-in<br />
Osterhusumer Meierei<br />
4<br />
5
Syster ist 16 Jahre alt und<br />
kommt von der Insel Föhr.<br />
„Zunächst fand ich die Idee, Föhr zu<br />
verlassen und auf ein dänisches Internat zu<br />
gehen, nicht so toll. Aber meine Meinung<br />
hat sich sehr schnell geändert. Nach<br />
wenigen Tagen habe ich mich bereits gut<br />
eingelebt und konnte neue Freundschaften<br />
schließen. Die Lehrer geben sich große<br />
Mühe und der Unterricht macht mir viel<br />
Spaß. Inzwischen ist mein Dänisch auch<br />
richtig gut, und ich kann mich ohne<br />
Probleme mit meinen dänischen Freunden<br />
in ihrer Muttersprache unterhalten. Nach<br />
dem Jahr an der Efterskole möchte ich<br />
in Dänemark bleiben und mein Abitur<br />
am Deutschen Gymnasium in Apenrade<br />
machen. Danach kann ich mir sehr<br />
gut vorstellen, ein Studium an einer<br />
dänischen Universität zu beginnen.“<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
Das Beste aus BeiDen Kulturen<br />
In der Deutschen Nachschule in Tingleff lernen und leben deutsche und<br />
dänische Schüler/-innen unter einem Dach<br />
TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Man nehme die entspannte und<br />
gesellige Art der Dänen und mixe<br />
sie mit den typisch deutschen Tugenden<br />
wie Fleiß und Gründlichkeit. Dann<br />
fügt man eine gute Schulleitung und engagierte<br />
Lehrer hinzu und würzt das Ganze<br />
mit einem bunten Kursangebot. Das ist das<br />
Erfolgsrezept einer ganz besonderen Schule:<br />
der Deutschen Nachschule im süddänischen<br />
Tingleff, an der auch die deutschen<br />
Abschlüsse ESA und MSA erteilt werden.<br />
Die dänische Efterskole (auf Deutsch: Nachschule)<br />
ist eine freie Schulform für Jugendliche<br />
zwischen 14 und 18 Jahren. Jede Efterskole<br />
wird als Internat geführt und hat<br />
einen bestimmten fachlichen Schwerpunkt.<br />
So gibt es Efterskolen für Musik, Sport, Theater<br />
oder Kunst. Die Deutsche Nachschule<br />
Tingleff ist die einzige deutschsprachige<br />
Efterskole in ganz Dänemark, in der deutsche<br />
und dänische Schüler/-innen ein Jahr<br />
lang unter einem Dach zusammen leben und<br />
lernen. Etwa einhundert Schülerinnen und<br />
Schüler entscheiden sich jedes Jahr, die<br />
neunte oder zehnte Klasse in Tingleff zu absolvieren.<br />
Interessant ist diese Schule für Mädchen<br />
und Jungen aus Dänemark und Deutschland,<br />
die ein besonderes Interesse für die jeweils<br />
andere Sprache und Kultur mitbringen. Die<br />
Jugendlichen sollen in einem Jahr das Beste<br />
aus beiden Kulturen mitbekommen. Im<br />
Fokus stehen deswegen Spracherwerb, kultureller<br />
Austausch sowie gemeinsame Aktivitäten.<br />
Fünf Stunden in der Woche stehen<br />
Deutsch und Dänisch auf dem Stundenplan.<br />
Beide Sprachen werden auf muttersprachlichem<br />
und fremdsprachlichem Niveau unterrichtet.<br />
Auch dänische und deutsche Kultur<br />
und Geschichte sind Teil des Unterrichtsangebotes.<br />
Gemeinschaftlich leben und lernen<br />
Doch worin besteht das Besondere der Nachschule?<br />
„Schule soll Spaß machen. Dafür<br />
schaffen wir die richtigen Bedingungen“,<br />
erzählt Jørn Warm, seit 2006 Schulleiter der<br />
Efterskole. „Häufig kommen verzweifelte<br />
Eltern zu uns, die eine bessere Alternative<br />
für ihre Kinder suchen. Früh beginnender<br />
Fremdsprachenunterricht, Tests, Klausuren,<br />
Hausaufgaben und das Abitur nach<br />
zwölf Jahren – deutschen Schülerinnen und<br />
Mittagessen im Speisesaal.<br />
Auf dem Speiseplan stehen<br />
ausgewogene Gerichte.<br />
7
Linus ist 16 Jahre alt und<br />
kommt aus Malente.<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Schülern wird mehr abverlangt als jemals<br />
zuvor. Leistungsdruck gehört für viele zum<br />
Schulalltag. Stresssymptome wie Migräne,<br />
Schlafstörungen oder Magenbeschwerden<br />
können die Folgen sein. So etwas kennt<br />
man bei uns in Dänemark nicht. Wir sind<br />
eine Schule, die sich an den heutigen Bedürfnissen<br />
von Schulkindern orientiert. Fern<br />
von Konkurrenzdenken und Leistungsdruck.<br />
Jeder bekommt die individuelle Förderung,<br />
die er braucht. Wir schaffen ein angenehmes<br />
Lernklima und geben den Schülern die<br />
Möglichkeit, ihren Neigungen entsprechend<br />
Themenschwerpunkte zu wählen.“<br />
„Der Schulwechsel nach Tingleff war das<br />
Beste, was ich machen konnte. Von meiner<br />
alten Schule war ich sehr frustriert und<br />
hatte die Lust am Lernen verloren. Ich<br />
wollte einfach nicht mehr nur stur den<br />
Stoff auswendig lernen, sondern ihn<br />
richtig verstehen. Hier wird man ganz<br />
anders an die Themen herangeführt. Die<br />
Lehrer gehen auf jeden Schüler ein und<br />
ermutigen uns, Neues selbstständig zu<br />
erkunden. Man hat keine Angst, etwas<br />
falsch zu machen und geht die Dinge<br />
selbstbewusster an. Mir gefällt auch, dass<br />
die Schule viel Wert auf die Vermittlung von<br />
sozialen Kompetenzen legt. Alle Aufgaben<br />
und Pflichten werden gemeinschaftlich<br />
erledigt. Einzelkämpfer gibt es hier nicht.“<br />
Auch Thies Rheinthal steht als Lehrer voll<br />
hinter der Schulform Efterskole: „Als Lehrer<br />
sind wir immer vor Ort und werden mit<br />
der Zeit zu wichtigen Bezugspersonen für<br />
die Jugendlichen. Konflikte werden bei uns<br />
schnell aus der Welt gebracht. Durch das<br />
gemeinsame Leben lernen die Schüler, Teil<br />
einer Gemeinschaft zu sein, in der jeder<br />
einzelne wichtig ist. Sie lernen zusammen,<br />
teilen sich ein Zimmer, erledigen häusliche<br />
Aufgaben wie Wäschewaschen, Küchendienst<br />
oder Putzen und gehen gemeinsam ihren<br />
Hobbys nach. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl<br />
und gleichzeitig auch ihr Selbstbewusstsein.<br />
In dieser Atmosphäre können sie<br />
sich auf das Wesentliche konzentrieren und<br />
ihre Leistungen verbessern“, erklärt Thies.<br />
Seit 1991 lebt und arbeitet er als Lehrer für<br />
Oben: Schulleiter Jørn Warm.<br />
Unten: Lehrer Thies Rheinthal<br />
in der Schulwerkstatt.<br />
8
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Trainieren können die Jugendlichen auf<br />
den Außensportplätzen, in der Sporthalle<br />
oder im Fitnessraum.<br />
Geographie, Mathematik, Werken, Sport und<br />
Berufsberatung in Tingleff.<br />
Ein Fach für jedes Interesse<br />
Neben den regulären Fächern, wie z.B. Mathe,<br />
Physik, Biologie, Geografie, Englisch und Geschichte,<br />
haben die Jugendlichen Unterricht<br />
in zahlreichen Wahlfächern, den sogenannten<br />
Linien. Zur Auswahl stehen zum Beispiel<br />
Chor, Tanz, Design, Bauen, Reiten, Volleyball,<br />
Konditionstraining oder Mountainbike. Ein<br />
besonderes Ereignis ist das jährlich stattfindende<br />
Musical, für das sogar Schülergruppen<br />
aus Deutschland anreisen. Dieses Mal steht<br />
Neverland auf dem Programm. Erzählt wird<br />
die Geschichte vom fliegenden Jungen, der<br />
nicht erwachsen werden will, in einer besonderen<br />
Inszenierung. In Tingleff wird es<br />
nämlich keinen Peter, sondern eine Petra Pan<br />
geben. Gemeinsame Reisen und Ausflüge runden<br />
das bunte Programm ab.<br />
Nach einem Jahr erhalten die Schüler einen<br />
Ersten allgemeinbildenden oder Mittleren<br />
Schulabschluss. Beide Abschlüsse sind sowohl<br />
in Dänemark als auch in Deutschland<br />
anerkannt und die Schüler haben die Möglichkeit,<br />
in beiden Ländern eine Ausbildung<br />
zu beginnen. „Zahlreiche Absolventen entscheiden<br />
sich für das Deutsche Gymnasium<br />
in Apenrade – auch die aus Deutschland. In<br />
dem einen Jahr bei uns haben sie die Sprache<br />
so gut gelernt, dass sie auch das Abitur<br />
auf Dänisch ablegen können“, berichtet der<br />
Schulleiter.<br />
Wer auf die Efterskole in Tingleff gehen<br />
möchte, braucht vor allem eins: Er muss es<br />
wirklich wollen. „Für unsere Schule ist es<br />
nicht wichtig, welche Noten ein Schüler mitbringt.<br />
Schulische Defizite können wir durch<br />
individuelle Förderung ausgleichen. Was<br />
wirklich zählt, ist die Motivation. Wir möchten,<br />
dass sich jeder in die Gruppe einbringt<br />
und sich an die Regeln hält. Dann wird die<br />
Zeit in Tingleff zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis“, meint Jørn Warm. Die Regeln in<br />
Tingleff sind einfach: Zigaretten, Alkohol,<br />
Drogen, Sex und Mobbing sind untersagt.<br />
Ansonsten gilt: Zeige Respekt und du wirst<br />
auch mit Respekt behandelt.<br />
Das Konzept Efterskole geht auf. Fast 65 Prozent<br />
der dänischen Schüler besuchen diese<br />
besondere Schulform. Und auch immer mehr<br />
deutsche Jugendliche zieht es nach Tingleff.<br />
Und was sagen die Schülerinnen und Schüler<br />
zu ihrer Schule? Das erzählen euch Ellen,<br />
Linus, Isabella, Louie, Natasja, Lukas und<br />
Syster!<br />
10 11
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Lukas ist 17 Jahre alt und kommt aus Niebüll.<br />
„Jeder Tag beginnt bei uns mit einem gemeinsamen Frühstück<br />
von 8.00 bis 8.30 Uhr. Danach geht es mit Motion weiter.<br />
Dabei kann man sich aussuchen, ob man an der Lauf- oder<br />
Fitness-Motion teilnehmen möchte oder lieber Yoga macht.<br />
In der Motion geht es hauptsächlich darum, den Körper in<br />
Gang zu bringen und das Gehirn fit für den Tag zu machen.<br />
Unterrichtsbeginn ist um 9.20 Uhr. Im Gegensatz zu deutschen<br />
Schulen wird bei uns fast nur am Computer gearbeitet.<br />
Jeder Schüler kann zum Beispiel seinen Wochenplan und die<br />
Hausaufgaben über das Intranet einsehen und bearbeiten.<br />
Klausuren und Abschlussprüfungen werden ebenfalls digital<br />
durchgeführt. Das macht den Schulalltag um vieles einfacher.<br />
An zwei bis drei Nachmittagen finden noch sogenannte<br />
Linien statt. Das sind Fächer, die jeder selbst wählen kann.<br />
Da ich gerne Sport mache, habe ich mich für Fußball,<br />
Konditionstraining und Ultimate Frisbee entschieden.“<br />
Ellen ist 16 und kommt aus München.<br />
„Meine Mutter kommt aus Kopenhagen, und ich bin mit<br />
vielen dänischen Traditionen groß geworden. Als ich<br />
immer unglücklicher an meiner alten Schule wurde und<br />
diese schließlich verlassen wollte, erzählte sie mir von den<br />
dänischen Efterskolen. Die Schulen sind bei dänischen<br />
Jugendlichen sehr beliebt, und ich entschied mich, mir<br />
selbst ein Bild zu machen. Außerdem wollte ich mehr über<br />
die dänische Kultur erfahren und meine Sprachkenntnisse<br />
verbessern. Nach dem ersten Besuch in Tingleff stand für<br />
mich fest: Da möchte ich hin! An dieser Schule geht es<br />
nicht nur darum, Schülern den Schulstoff zu vermitteln.<br />
Wir werden auch auf das spätere Leben vorbereitet, indem<br />
wir lernen, Verantwortung für uns, unsere Kameraden und<br />
unser Umfeld zu übernehmen. Alle gehen sehr respektvoll<br />
und freundlich miteinander um. Die Atmosphäre ist fast<br />
schon familiär. Auch das Kursangebot ist riesig. Egal ob<br />
jemand sich für Sport, Musik, Kunst, Tanz, Handwerk oder<br />
Kochen interessiert, er wird bestimmt das Passende finden.“<br />
Isabella ist 16 Jahre alt und ist in Bayern<br />
aufgewachsen. Geboren wurde sie in Dänemark.<br />
„Auf meiner Schule in Bayern war alles sehr streng, und<br />
ich hatte das Gefühl, dass sich die Lehrer nicht wirklich<br />
für uns Schüler interessierten. An der Efterskole in Tingleff<br />
ist das ganz anders. Wir duzen jeden – auch unseren<br />
Schulleiter und unsere Lehrer. Das war am Anfang ein<br />
wenig seltsam, aber man gewöhnt sich schnell daran.<br />
Es entsteht eine sehr angenehme Atmosphäre, wenn<br />
sich Schüler und Lehrer sich auf Augenhöhe begegnen<br />
können. Tritt ein Problem auf oder verstehen wir etwas<br />
nicht, können wir immer zu unseren Lehrern gehen. Sie<br />
helfen uns auch bei Themen, die nicht den Unterricht<br />
betreffen. Sie setzen sich für uns ein und sind wirklich<br />
daran interessiert, dass es uns gut geht. Wir lernen auch<br />
anders, arbeiten oft in Gruppen und versuchen stets, alle<br />
einzubeziehen. Das gilt auch außerhalb der Klassenzimmer.<br />
Auf der Schule gibt es keine Cliquen, jeder redet mit jedem<br />
und keiner wird ausgeschlossen. Das gefällt mir sehr.“<br />
Louie ist 15 Jahre alt und kommt aus Berlin.<br />
„Ich bin bereits das zweite Jahr in Tingleff. Zuerst habe<br />
ich die neunte Klasse hier verbracht und meinen Ersten<br />
allgemeinbildenden Schulabschluss gemacht. Das Jahr<br />
hat mir richtig gut gefallen. Zurück in Berlin gefiel<br />
es mir dort gar nicht, deswegen bin ich wieder an der<br />
Efterskole in Tingleff und mache nun auch meinen<br />
Mittleren Schulabschluss hier. Besonders gefällt mir der<br />
Mix der Kulturen. Da meine Mutter Dänin ist, kenne ich<br />
diese entspannte und offene Art, an Dinge heranzutreten,<br />
schon von zu Hause. Gleichzeitig verbessere ich meine<br />
Dänischkenntnisse erheblich. Früher konnte ich die<br />
Sprache nur sprechen, jetzt kann ich sie auch lesen und<br />
schreiben. Ein weiterer Vorteil ist das breite Angebot<br />
der Efterskole. Ich singe zum Beispiel im Chor und<br />
spiele auch im Musical mit. Jedes Jahr führen wir ein<br />
anderes Musical auf, und es hat mir schon im letzten<br />
Jahr viel Spaß bereitet, daran mitzuwirken. Zusätzlich<br />
bin ich noch in der Koch-Linie. Wir bereiten süße<br />
Snacks und Kuchen für die Schüler und Lehrer zu.“<br />
12 13
GUT ZU WISSEN<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Natasja ist 16 Jahre alt und<br />
kommt aus Odense von der<br />
dänischen Insel Fünen.<br />
„Die Schule gefällt mir sehr gut. Am<br />
besten finde ich, dass wir als Schüler<br />
eine Gemeinschaft sind. Deutsche<br />
und dänische Schüler leben, lernen<br />
und kochen zusammen. Wir machen<br />
gemeinsam Sport und verbringen<br />
unsere Freizeit miteinander. Gleichzeitig<br />
erlernen wir eine weitere Sprache.<br />
Mein Deutsch wird stetig besser. Auch<br />
das Verhältnis zu den Lehrern ist<br />
klasse. Es ist viel persönlicher als an<br />
normalen Schulen. Eine Besonderheit<br />
ist unser alljährliches Musical. Dieses<br />
Mal führen wir Neverland auf. Das<br />
ist die Geschichte um Peter Pan und<br />
ich spiele die Fee Tinker Bell.“<br />
A U S B<br />
I L D U N G S<br />
I N F O S<br />
•<br />
I R B<br />
•<br />
B E W<br />
D<br />
•<br />
I C H<br />
DEUTSCHE NACHSCHULE TINGLEFF<br />
Grønnevej 51<br />
DK 6360 Tinglev<br />
Tel. +45 74 64 48 20<br />
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15
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
„Wir lehren und lernen hier in<br />
einer sehr angenehmen, beinahe<br />
familiären Atmos phäre und<br />
genießen ein hervorragendes<br />
Miteinander.“<br />
(Jürgen Christ)<br />
FOTO, FUTURE & DESIGN<br />
Spannende Ausbildungsmöglichkeiten an der Fotoschule Kiel<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />
Viele Schülerinnen und Schüler<br />
möchten einen kreativen Beruf<br />
erlernen oder etwas Kreatives studieren.<br />
Wie wäre es beispielsweise mit<br />
einer fotografischen Ausbildung? Immerhin<br />
fotografieren Jugendliche täglich mit dem<br />
Smartphone, gestalten Posts und Pictures<br />
auf Facebook, Instagram und Snapchat<br />
und wachsen wie selbstverständlich<br />
mit YouTube-Bewegtbildern auf. Nicht<br />
die schlechtesten Voraussetzungen für<br />
die Berufsausbildungen „Fotograf/-in“,<br />
„Fotomedienfachfrau/-mann“ oder<br />
für die schulische Ausbildung „Designer/-in“<br />
mit Schwerpunkt Fotografie.<br />
Ein berühmter Ort im Norden, an dem<br />
diese kreativen Aus- und Weiterbildungen<br />
stattfinden, ist die Fotoschule<br />
Kiel mit der Landesberufsschule Photo+Medien<br />
und der Berufsfachschule<br />
für Design. Vom Leiter der Fotoschule<br />
Jürgen Christ wollten wir wissen, was<br />
das Besondere am Standort in der Kieler<br />
Feldstraße ist.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Hallo, Herr Christ. Wir sind<br />
auf der Suche nach kreativen Berufen.<br />
Würden Sie Ihre eigene Tätigkeit als<br />
kreativ beschrieben und bereitet Ihnen<br />
die Arbeit Freude?<br />
Jürgen Christ: Beide Fragen kann ich<br />
mit Ja beantworten! Die Leitung der<br />
Fotoschule bedeutet, täglich positiv herausgefordert<br />
zu sein und immer wieder neue<br />
Lösungen zu finden. Auch der Unterricht<br />
erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und<br />
Kreativität von allen Lehrkräften. Aber wir<br />
unterrichten alle mit großer Freude und mit<br />
viel Herzblut.<br />
Fotografen, Designer, welche berufliche<br />
Perspektiven haben Ihre Auszubildenden?<br />
Fotomedienfachleute absolvieren die<br />
betriebliche Ausbildung in der Regel im<br />
Fotofachhandel und bereiten sich auf eine<br />
Beschäftigung im medientechnischen oder<br />
kaufmännischen Bereich vor, zum Beispiel<br />
im Vertrieb oder Verkauf von fototechnischen<br />
Produkten und Dienstleistungen.<br />
Fotografen erlernen das fachspezifische<br />
Handwerk der Fotografie und steuern auf<br />
eine angestellte oder selbständige Beschäftigung<br />
als Fotograf/-in zu. Unsere Designerinnen<br />
und Designer haben im Anschluss an<br />
die schulische Ausbildung die Möglichkeit,<br />
zu studieren oder als Assistenten bei Fotografen,<br />
Designern oder in anderen Unternehmen<br />
der Medienbranche zu arbeiten.<br />
Wie würden Sie die Atmosphäre in Ihrer<br />
Schule beschreiben?<br />
Wir lehren und lernen in einer sehr angenehmen,<br />
beinahe familiären Atmos phäre<br />
und genießen ein hervorragendes Miteinander.<br />
Als Außenstelle des RBZ Wirtschaft<br />
Kiel genießen wir, vor allem in personeller<br />
Hinsicht, die Sicherheit, in den ‚Mutterkonzern‘<br />
unseres RBZ eingebunden zu sein.<br />
Außerdem bieten unsere überschaubaren<br />
Räumlichkeiten die Fokussierung auf Fotografie<br />
und Medien und somit hervorragende<br />
Voraussetzungen für konzentriertes und<br />
individuelles Lernen und Arbeiten. Die<br />
Arbeitsatmosphäre ist von gegenseitiger<br />
Wertschätzung geprägt und wir Lehrkräfte<br />
bekommen viele Anregungen von den Auszubildenden<br />
und Schülern.<br />
Das hört man tatsächlich oft. Die Fotoschule<br />
Kiel genießt offenbar einen guten<br />
Ruf, weit über die Grenzen Kiels und<br />
Schleswig-Holsteins hinaus. Wie viele<br />
Schülerinnen, Schüler und Azubis bilden<br />
Sie zurzeit aus?<br />
An unserer Landesberufsschule Photo+Medien<br />
unterrichten wir in mehrwöchigem<br />
Blockunterricht rund 50 angehende Fotografinnen<br />
und Fotografen aus allen drei<br />
Ausbildungsjahren, ebenso viele Fotomedienfachleute<br />
sowie rund 85 Schülerinnen<br />
und Schüler, die bei uns drei Jahre lang<br />
eine schulische Ausbildung zum staatlich<br />
geprüften Designer bzw. zur Designerin mit<br />
dem Schwerpunkt Fotografie absolvieren<br />
und nebenbei die Fachhochschulreife<br />
erwerben.<br />
Wer eignet sich für Ihre kreativen Ausbildungsangebote?<br />
Welche Voraussetzungen<br />
müssen erfüllt sein?<br />
Für die Ausbildung Designer/-in ist der<br />
Mittlere Schulabschluss erforderlich, für die<br />
dualen Ausbildungsberufe natürlich ein Ausbildungsvertrag<br />
mit einem Lehrbetrieb. Was<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten betrifft, setzen<br />
wir nicht viel voraus. Im Gegenteil: Wir<br />
leben eine Ermöglichungskultur! Es ist uns<br />
ein Anliegen, dass auch Jugendliche ohne<br />
starken finanziellen Background, die zum<br />
Beispiel noch keine eigene Kamera besitzen,<br />
eine Chance auf unsere Qualitätsausbildung<br />
erhalten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
unserer Kurse können unsere Austattung<br />
kostenfrei nutzen und sich für ihre Projekte<br />
jederzeit Kameras und Equipment ausleihen.<br />
Meines Erachtens sollten sich grundsätzlich<br />
medienaffine Schülerinnen und Schüler<br />
angesprochen fühlen, die Interesse an<br />
Gestaltung und Spaß am Lernen haben …<br />
und eine Portion Kreativität mitbringen.<br />
•<br />
A U S B<br />
GUT ZU WISSEN<br />
•<br />
I L D U N G S<br />
I C H<br />
I N F O S<br />
D<br />
I R B<br />
•<br />
B E W<br />
Die Fotoschule Kiel bietet folgende<br />
Ausbildungen an:<br />
Fotograf/Fotografin<br />
Fotomedienfachfrau /-mann<br />
Designer/-in (Schwerpunkt Fotografie)<br />
Landesberufsschule Photo+Medien<br />
Berufsfachschule für Design Kiel<br />
Feldstraße 9-11<br />
24105 Kiel<br />
T. (0431) 57 97 523<br />
www.lbs-photo.de<br />
16<br />
17
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
„Eine tolle Erfahrung<br />
war das dreiwöchige<br />
Pflichtpraktikum, das<br />
ich bei einem Fotografen<br />
in England absolviert<br />
habe.“<br />
Wohnort Raisdorf<br />
Schule Lilly-Martius Schule<br />
Schulabschluss Mittlerer Schulabschluss<br />
Gute Location Kieler Förde<br />
Hobby Fotografieren, Tennis<br />
Schulische Ausbildung Designerin<br />
(Schwerpunkt Fotografie)<br />
Amira Preuß, 18<br />
„Ich bin Amira und befinde mich im zweiten Jahr meiner schulischen<br />
Ausbildung zur Designerin an der Berufsfachschule für<br />
Design in Kiel. Zum ersten Mal hatte ich von dieser Weiterbildung<br />
auf einer Berufsmesse gehört, doch aufgrund der begrenzten<br />
Anzahl von Plätzen hatte ich mir eigentlich wenig Chancen<br />
ausgerechnet. Ich bin immer noch froh, dass ich mich am Ende<br />
doch durchsetzen konnte! Außer der schriftlichen Bewerbung gab<br />
es zwei Bewerbungsaufgaben: die Auswahl einer mich persönlich<br />
ansprechenden Werbeanzeige und die Produktion eines Schwarz-<br />
Weiß-Fotos zum Thema „Wasserflasche“. Zunächst habe ich eine<br />
Flaschenpost präpariert, bin dann an den Strand gefahren,<br />
habe sie dort mit Steinen und Muscheln im Wasser platziert und<br />
anschließend fotografiert.<br />
Ich glaube, dass meine Entscheidung, weiter zur Schule zu gehen,<br />
richtig ist. Der Unterricht besteht aus vielen spannenden Fächern,<br />
wie zum Beispiel Medientechnik, Foto- sowie Grafikdesign.<br />
Besonders die familiäre Atmosphäre an der Schule empfinde ich<br />
als angenehm. Eine tolle Erfahrung war auch das dreiwöchige<br />
Pflichtpraktikum, das ich bei einem Fotografen in England absolviert<br />
habe. Die schulische Designer-Ausbildung kann ich uneingeschränkt<br />
empfehlen. Was man mitbringen muss? Offenheit,<br />
Neugier, Lernbereitschaft und eine gewisse Portion Kreativität!“<br />
„Ich war nie ein<br />
motivierter Schüler …<br />
bis ich an diese<br />
Schule kam!“<br />
Wohnort Essen<br />
Schule Schlossgymnsium Düsseldorf<br />
Schulabschluss Fachabitur<br />
Ausbildungsbetrieb<br />
Leistenschneider, Düsseldorf<br />
Gute Location Kieler Förde<br />
Duale Ausbildung Fotomedienfachmann<br />
Sebastian Dykta, 26<br />
„Hey, ich heiße Sebastian, bin 26 Jahre alt und absolviere im<br />
dritten Lehrjahr eine kaufmännische Ausbildung zum Fotomedienfachmann<br />
in Düsseldorf. Meine betriebliche Ausbildung erfolgt<br />
in einem Fotofachgeschäft in der Düsseldorfer Innenstadt. Dort<br />
arbeite ich im Verkauf und in der Kundenberatung. Der theoretische<br />
Unterricht findet in sechswöchigen Blöcken an der Landesberufsschule<br />
Photo+Medien in Kiel statt und ist ein guter Mix<br />
aus Fotografie, Video, Bildbearbeitung, Technik und Equipment.<br />
Auch wenn der Berufsschulunterricht weit von meinem Wohnort<br />
entfernt liegt – Kiel ist genial! Bei uns heißt es immer: Die Kieler<br />
Schulblöcke fühlen sich so an, wie eine etwas zu lange Klassenfahrt!<br />
Das liegt auch daran, dass ich mir hier im angeschlossenen<br />
Wohntrakt ein Zimmer mit zwei anderen Auszubildenden teile. Das<br />
ist übrigens überraschend gemütlich! Was mich aber am meisten<br />
begeistert, sind unsere Lehrerinnen und Lehrer. Sie schaffen es,<br />
den Stoff auf interessante und angenehme Art und Weise so zu<br />
vermitteln, dass es sich eher wie ein gutes Gespräch anfühlt. Ich<br />
war nie ein motivierter Schüler … bis ich an diese Schule kam!“<br />
18 19
Zukunft Steuern<br />
„Wer Interesse an einer<br />
Fotografie-Ausbildung<br />
hat, braucht vor<br />
mangelnder Erfahrung<br />
keine Angst zu<br />
haben.“<br />
Wohnort Ahrensbök<br />
Schule Berufliche Schule Bad Schwartau<br />
Schulabschluss Mittlerer Schulabschluss<br />
Ausbildungsbetrieb Fotowerker<br />
Ganzer & Berg, Lübeck<br />
Gute Location „Subzero“ in Kiel<br />
Duale Ausbildung Fotografin<br />
Jana Piontek, 18<br />
„Ich heiße Jana und absolviere eine Ausbildung zur Fotografin.<br />
Mein Ausbildungsbetrieb ist die Firma ‚Fotowerker Ganzer & Berg‘<br />
in Lübeck. Der Berufsschulunterricht findet in geblockter Form,<br />
mehrmals im Jahr, hier an der Landesberufsschule in Kiel statt.<br />
Den Tipp zu einem Praktikum bei einem Fotografen erhielt ich<br />
durch einen Test bei der Agentur für Arbeit. Bereits die ersten Eindrücke<br />
haben mich überzeugt, so dass ich mich um einen Ausbildungsplatz<br />
beworben habe. Mir liegt sowohl das kreative Arbeiten<br />
als auch auch der permanante Wechsel zwischen selbständiger<br />
Arbeit im Studio oder am Bildschirm und der Zusammenarbeit<br />
mit Kunden. In der Ausbildung beschäftigen wir uns nicht nur<br />
mit Fotografie, sondern auch mit Grafikdesign und Medientechnik.<br />
Der Unterricht in Kiel macht übrigens großen Spaß und ist<br />
unglaublich interessant. Ich habe in kürzester Zeit sehr viel<br />
gelernt und merke täglich, dass meine Berufsentscheidung richtig<br />
war, obwohl ich vorher mit Fotografie nicht viel zu tun hatte. Wer<br />
Interesse an dieser Ausbildung hat, braucht wegen mangelnder<br />
Erfahrung keine Angst zu haben. Ich besitze beispielsweise noch<br />
keine eigene Kamera, kann mir aber an der Schule jederzeit eine<br />
Ausrüstung ausleihen!“<br />
Ausbildung zum Finanzwirt/<br />
zur Finanzwirtin<br />
Ausbildungsdauer: 2 Jahre<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
• Mittlerer Schulabschluss oder<br />
gleichwertig anerkannter Bildungsstand<br />
• EU-Staatsangehörigkeit<br />
Die Bewerbung geht an das Finanzamt für<br />
deinen Wohnsitz oder ein anderes Finanzamt<br />
deiner Wahl.<br />
www.schleswig-holstein.de/ausbildung<br />
Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt/<br />
zur Diplom-Finanzwirtin<br />
Ausbildungsdauer: 3 Jahre<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
• Abitur oder Fachhochschulreife<br />
• EU-Staatsangehörigkeit<br />
Die Bewerbung geht an das Finanzamt für deinen<br />
Wohnsitz oder ein anderes Finanzamt deiner<br />
Wahl.<br />
www.fhvd.de<br />
20
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Zwischen Mensch und Arbeit<br />
Im Gespräch mit Christian Groborsch, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in Flensburg.<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Fotostudio Renard<br />
Flensburg beheimatet<br />
Deutschlands nördlichste<br />
Universität,<br />
die nördlichste Fachhochschule,<br />
die nördlichste<br />
Brauerei, den nördlichsten<br />
Profi-Handballverein und …<br />
die nördlichste Dienststelle<br />
der Agentur für Arbeit. In<br />
deren Zuständigkeit arbeiten<br />
zurzeit rund 157.000<br />
sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigte Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer. Permanent treten<br />
junge Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt<br />
ein, während ältere Leute denselben in<br />
Richtung Ruhestand verlassen. Die staatliche<br />
Arbeitsagentur gleicht einem Bahnhof:<br />
Es herrscht ein ständiges Kommen und<br />
Gehen. Im Gespräch mit <strong>ME2BE</strong>-Redakteur<br />
Chris spricht Pressesprecher Christian Groborsch<br />
über Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Zukunft der Arbeit und verrät, was er heute<br />
anders machen würde, wenn er noch mal<br />
Schüler wäre.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Moin, Herr Groborsch. Wissen Sie<br />
eigentlich, dass wir Kollegen sind? Wir<br />
von <strong>ME2BE</strong> verstehen uns – ähnlich wie<br />
die Agentur für Arbeit – als Vermittler<br />
zwischen Schule und Wirtschaft und kommunizieren<br />
täglich mit Schülerinnen und<br />
Schülern, Azubis und Studierenden, Ausbildern,<br />
Profs, Eltern und Lehrern. Empfinden<br />
Sie uns eigentlich als Konkurrenz?<br />
Groborsch: Überhaupt nicht. Die Agentur<br />
für Arbeit verfolgt das Ziel, Menschen in<br />
Ausbildung und Arbeit zu bringen, optimal<br />
über individuelle Möglichkeiten auf dem<br />
Arbeitsmarkt zu informieren, und versteht<br />
die Informationsangebote von <strong>ME2BE</strong> nicht<br />
als Konkurrenz, sondern als wertvolle<br />
Unterstützung.<br />
Wir treffen Sie und Ihre<br />
Arbeitsvermittlerinnen und<br />
-vermittler in den Schulen<br />
und auf Berufsorientierungsmessen.<br />
Wie beurteilen<br />
Sie das Thema Berufsorientierung?<br />
Was sind Ihre<br />
Beobachtungen?<br />
Zwei Dinge stelle ich fest: 1.)<br />
Sowohl die Möglichkeiten auf<br />
dem Arbeitsmarkt als auch<br />
die Angebote zur Berufsorientierung<br />
haben sich im Verlauf der letzten<br />
vierzig Jahre grundlegend verändert.<br />
2.) Schülerinnen und Schüler, auch mein<br />
eigener Sohn, stolpern heute oft genauso<br />
blauäugig ins Berufsleben wie ich damals.<br />
Daraus resultiert, dass sich junge Menschen<br />
grundsätzlich zu wenig mit ihrer beruflichen<br />
Zukunft beschäftigen. Dabei ist die Situation<br />
für Jugendliche heute beinahe ideal. Zu<br />
meiner Schulzeit konnten sich Betriebe die<br />
besten Auszubildenden aussuchen. Heute<br />
ist es umgekehrt. Schulabgänger haben<br />
die freie Auswahl an Ausbildungsplätzen.<br />
Aufgrund der hohen Durchlässigkeit des Bildungssystems<br />
können Schüler theoretisch<br />
sogar ohne anfänglichen Schulabschluss<br />
studieren. Mein Tipp für junge Leute lautet<br />
daher: Beschäftigt euch rechtzeitig mit<br />
euren Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt<br />
und euren Neigungen. Jedes Jahr gibt es<br />
sechs Wochen Sommerferien. Genug Zeit,<br />
um einige Tage mit freiwilligen Praktika zu<br />
verbringen.<br />
Wie haben Sie persönlich den Weg ins<br />
Berufsleben gefunden?<br />
Mein Weg verlief nicht straight, sondern<br />
kurvenartig. Ich verließ nach der 9. Klasse<br />
meine Schule in Nordrhein-Westfalen mit<br />
dem Hauptschulabschluss und wusste nur<br />
eines: Ich wollte gern körperlich arbeiten,<br />
aber auf keinen Fall in der Gärtnerei meiner<br />
Eltern! Deshalb entschied ich mich für eine<br />
Ausbildung zum Maurer. Ich finde heute<br />
noch, dass es ein toller Beruf mit guten<br />
Perspektiven ist und wünsche mir generell<br />
viel mehr Interesse am Handwerk. Nach der<br />
Lehre arbeitete ich einige Jahre als Geselle,<br />
bis mich die Bundeswehr nach Schleswig<br />
beorderte. Großartig! Ich wollte sowieso<br />
immer in den Norden ziehen. Das Maurerhandwerk<br />
konnte ich dort leider nicht ausüben,<br />
deshalb nutzte ich die Fortbildungsmaßnahmen<br />
und erwarb unter anderem den<br />
Titel des Straßenbaumeisters. Nach Ende<br />
meiner Dienstzeit tauschte ich endgültig<br />
die Kelle gegen den Stift, absolvierte an der<br />
Abendschule meine Fachhochschulreife und<br />
legte anschließend die Prüfung zum staatlich<br />
geprüften Bautechniker ab. Es folgte<br />
eine spannende Zeit als Vertriebsmanager<br />
und Organisationsleiter für ein Franchiseunternehmen<br />
in der Bauwirtschaft, ehe ich zur<br />
Agentur für Arbeit in Flensburg als Arbeitsvermittler<br />
im Arbeitgeberservice wechselte.<br />
Eine Neuorientierung ermöglichte mir vor<br />
drei Jahren das Amt des Pressesprechers zu<br />
übernehmen. Und diese Arbeit gefällt mir so<br />
gut, dass ich mir nichts Besseres vorstellen<br />
kann!<br />
„Aufgrund der hohen<br />
Durchlässigkeit des<br />
Bildungssystems können<br />
Schüler theoretisch sogar<br />
ohne anfänglichen<br />
Schulabschluss<br />
studieren.“<br />
Wie haben Sie die Ausbildunsgszeit erlebt?<br />
Ich erinnere mich noch genau an die ersten<br />
drei Monate. Am ersten Tag drückte<br />
man mir einen Zimmermannshammer in die<br />
Hand und trug mir auf, alle Nägel aus einem<br />
riesigen Berg Bretter herauszuziehen. Nach<br />
ein paar Wochen ging ich zu meinem Meister<br />
und sagte: „Ich hab die Faxen dicke! Ich<br />
möchte Maurer werden und nicht Zimmerer.“<br />
Daraufhin erhielt ich eine Kelle, Steine und<br />
Zement und konnte endlich anfangen zu<br />
mauern. Das war klasse. Draußen zu arbeiten<br />
lag mir – natürlich lieber bei Sonnenschein<br />
als bei Sturm und Kälte. Ich war körperlich<br />
fit, brauchte nie ins Fitnesstudio, war braun<br />
gebrannt und verdiente schon damals richtig<br />
gutes Geld! Und das ist übrigens heute<br />
noch so! Verändert haben sich die Dinge nur<br />
zum Positiven: Im modernen Handwerk muss<br />
niemand mehr 50 Kilo schwere Zementsäcke<br />
tragen oder stundenlang Steine schlagen.<br />
Es ist Aufgabe der Agentur für Arbeit,<br />
Menschen in Arbeit zu vermitteln. Muss<br />
es deshalb nicht ihr Ziel sein, sich irgendwann<br />
selbst abzuschaffen?<br />
Solange wir ein Sozialversicherungssystem<br />
haben, wird das nicht passieren. Wir<br />
schaffen uns nicht ab, sondern passen uns<br />
an. Das große Thema heißt: ‚Lebenslange<br />
Berufsbegleitung‘. Bürgerinnen und Bürger<br />
können ein Leben lang von uns beruflich<br />
betreut werden. Deshalb halten wir auch<br />
Schritt mit der Digitalisierung und bauen<br />
unseren e-Service aus. Schon heute können<br />
sich Arbeitsuchende elektronisch mit uns in<br />
Verbindung setzen und digital kommunizieren,<br />
sich online einloggen oder ihr Onlineprofil<br />
selbst pflegen.<br />
Danke, Herr Groborsch, zum Schluss noch<br />
eine persönliche Frage. Angenommen, Sie<br />
wären noch einmal 15 Jahre alt. Würden<br />
Sie mit Ihrem heutigen Wissen andere<br />
Berufsentscheidungen treffen?<br />
Gute Frage. Vor allem würde ich sofort<br />
meine schulischen Leistungen verbessern.<br />
Im Nachhinein hätte ich mir mit besseren<br />
Noten mein Weiterkommen erleichtern und<br />
viel Zeit sparen können!<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
GUT ZU WISSEN<br />
I L D U N G S<br />
I C H<br />
I N F O S<br />
D<br />
I R B<br />
Agentur für Arbeit Flensburg<br />
Waldstraße 2<br />
24939 Flensburg<br />
Tel: 0800 4 5555 00<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
•<br />
B E W<br />
22 23
Was kannst du?<br />
Elektroprofi, Lebensretter, Zahlenfreund – zeige was du kannst und bewerbe<br />
dich um eine Ausbildungsstelle an den Westküstenkliniken.<br />
Entdecke unsere 12 Ausbildungsberufe auf:<br />
www.wir-können-karriere.de<br />
24 25
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
den Diesel-Zusatz AdBlue des norwegischen<br />
Konzerns Yara oder die regelmäßigen Millionen-Investitionen<br />
des südafrikanischen<br />
Energie- und Chemieriesen Sasol in den<br />
Standort. Auch die Spedition Kruse behauptet<br />
sich hervorragend im Wettbewerb,<br />
investiert in Modernisierung und Erweiterung<br />
– alles das bietet ausgezeichnete<br />
Perspektiven für sichere und gut bezahlte<br />
Industriearbeitsplätze.<br />
Was passiert, damit der Standort in<br />
Zukunft attraktiv für Unternehmen und<br />
Arbeitsplätze bleibt?<br />
Die Firmen tragen bereits durch ihre Investitionen<br />
eine Menge bei; parallel dazu sorgt<br />
die Landesregierung mit ihrer Industriepolitik<br />
dafür, dass weitere Pflöcke – Beispiel<br />
LNG-Terminal – eingeschlagen werden können.<br />
Weitere wichtige Themen sind aber<br />
auch die erneuerbaren Energien sowie die<br />
Raffinerie in Hemmingstedt als Hotspot für<br />
Wasserstoff mit der Fachhochschule Westküste<br />
als wissenschaftlichem Partner.<br />
Was bedeutet das für die Ausbildungschancen<br />
für Schulabgänger?<br />
Dass es sich für jeden Schulabgänger lohnt,<br />
sich hier einmal umzusehen. Ob Brunsbüttel-Ports,<br />
Covestro, Sasol, Yara und, und,<br />
und. Jugendliche sollten sich für die gewerblich-technischen<br />
Ausbildungsberufe dieser<br />
Betriebe interessieren und öffnen, indem sie<br />
einfach auf die ChemCoastPark-Homepage<br />
gehen und die Seite „Jobs“ anklicken.<br />
Warum ist eine gute duale Ausbildung im<br />
Unternehmen und in der Berufsschule so<br />
wichtig für junge Leute?<br />
Weil diese Ausbildung ein Erfolgsmodell ist,<br />
das äußerst zuverlässig auf das Berufsleben<br />
vorbereitet und um das wir in allen anderen<br />
Ländern sehr beneidet werden. Durch<br />
Projekte, wie etwa die Lehrlingsbaustellen,<br />
unterstützt die Landesregierung auch diesen<br />
Karriereweg und verfolgt stets den praxisorientierten<br />
Ansatz: ganz nah dran an den<br />
jungen Menschen.<br />
Welche Tipps würden Sie Schülern der<br />
9. und 10. Klassen geben, die nach dem<br />
Traumjob und dem richtigen Ausbildungsplatz<br />
suchen?<br />
Vor allem, sich rechtzeitig schlau zu<br />
machen – idealerweise über ein Praktikum<br />
– und dann eine der sieben landesweiten<br />
Jugendberufsagenturen der Kommunen<br />
aufzusuchen und sich beraten zu lassen.<br />
Außerdem gibt es Produktionsschulen<br />
für junge Menschen unter 25 Jahren, die<br />
aufgrund ihrer persönlichen Situation und<br />
fehlender Basiskompetenzen Probleme auf<br />
dem Arbeitsmarkt haben.<br />
„Dynamisch unD innovativ unterwegs“<br />
Wirtschafts- und Arbeitsminister Bernd Buchholz über Zukunftschancen im ChemCoast<br />
Park, gut bezahlte Industriejobs und Karrierewege für Jugendliche<br />
TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Sascha Düvel | FOTO Wirtschaftsministerium SH<br />
<strong>ME2BE</strong>: Warum ist der ChemCoast Park in<br />
Brunsbüttel so wichtig als Industriestandort<br />
für Schleswig-Holstein?<br />
Bernd Buchholz: Unter anderem, weil an<br />
diesem Park 12.500 direkte und indirekte<br />
Arbeitsplätze hängen – davon allein 4000 in<br />
Brunsbüttel selbst. Das ist für die ansonsten<br />
eher strukturschwache Westküste ein riesiges<br />
Pfund. Zudem besitzt der ChemCoast Park<br />
eine einzigartige logistische Lage direkt an<br />
der Elbe und verfügt damit gleichermaßen<br />
über eine große Nähe zur Metropole Hamburg<br />
und durch den Nord-Ostsee-Kanal über<br />
eine enge Verbindung nach Skandinavien,<br />
ins Baltikum und nach Russland. Außerdem<br />
bietet eine erschlossene Fläche von 450 Hektar<br />
als Industriegebiet genügend Raum für<br />
Wachstum.<br />
Wie wird der Hafen in Brunsbüttel<br />
wachsen?<br />
Wenn man sich allein die Zahlen der<br />
Schramm- Group in den letzten Jahren<br />
anschaut, dann dürfte der Hafen vor allem<br />
stetig wachsen. Zur „Hafen-Familie“ der<br />
Schramms zählen inzwischen ja auch Kaianlagen<br />
in Glückstadt, Rendsburg, Hamburg<br />
und Schweden. Großes Wachstumspotenzial<br />
sehe ich weiterhin einerseits im „Klassiker“<br />
Massengut, aber auch rund um das Thema<br />
saubere Energie – man denke nur an die<br />
Vorplanungen des niederländischen Konzerns<br />
Gasunie für den ersten deutschen<br />
LNG-Terminal.<br />
Warum gelten die vielen großen Betriebe<br />
im ChemCoast Park als “Jobmotor” für die<br />
Westküste?<br />
Weil hier unzählige Firmen enorm dynamisch<br />
und innovativ unterwegs sind.<br />
Man denke nur an die jüngst in Betrieb<br />
genommene größte Produktionslinie für<br />
26 27
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
inDustrie-Perlen zwischen elbe unD Kanal<br />
ChemCoast Park Brunsbüttel trimmt seine Weltfirmen auf Zukunftskurs<br />
TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Sascha Düvel<br />
Genau da, wo Nord-Ostsee-Kanal<br />
und Elbe an der Nordseeküste aufeinandertreffen,<br />
liegt das größte<br />
Industriegebiet Schleswig-Holsteins: Im<br />
ChemcoastPark Brunsbüttel haben Weltunternehmen<br />
ihren Produktionssitz; gleich<br />
drei Häfen sorgen für den Nachschub. Gut<br />
für Jobs und Ausbildungsplätze: Junge<br />
Leute werden dringend gesucht.<br />
Kenner lieben ihn, den Blick von der Hochbrücke<br />
über den Nord-Ostsee-Kanal bei<br />
Nacht, wenn das ganze Industriegebiet mit<br />
tausenden Lichtern funkelt und im Hintergrund<br />
beleuchtete Schiffe vorbeiziehen.<br />
Die 2000 Hektar große Fläche gilt als Puls<br />
wachsender Märkte: Zwischen Hamburg und<br />
Sylt gelegen verbinden sich in Brunsbüttel<br />
Erholung mit High-Tech und großzügigen<br />
Wirtschaftsflächen.<br />
Wo die Containerschiffe, Tanker und Kreuzfahrer<br />
in die Schleusen einlaufen, hat sich<br />
innerhalb von knapp 40 Jahren ein leistungsstarkes<br />
Industriegebiet in der Metropolregion<br />
Hamburg, dem „Tor zur Welt“,<br />
entwickelt. Viele der rund 20 Top-Unternehmen<br />
produzieren oder veredeln Spezialprodukte<br />
im Bereich der Chemie- und Mineralölindustrie.<br />
Auch Energieerzeuger und<br />
Logistiker haben sich hier angesiedelt. Sie<br />
produzieren überaus erfolgreich: DEA (Ölförderung),<br />
Covestro Deutschland (früher Bayer<br />
MaterialScience, Grundstoffproduktion für<br />
Schaumstoffe), Bioenergie Brunsbüttel Contracting<br />
(Biomasse-Heizkraftwerk), Holcim<br />
(Baustoffproduktion), Sasol (Grundstoffproduktion<br />
für Kosmetika und Medikamente),<br />
Total (Ölverarbeitung), Raffinerie Heide<br />
(Ölverarbeitung), Yara (Chemieproduktion).<br />
Von Schleswig-Holstein aus beliefern diese<br />
Unternehmen ihre Märkte rund um den<br />
Globus.<br />
Bei Total Bitumen arbeiten etwa 150 Beschäftigte<br />
in der größten Raffinerieanlage zur<br />
Herstellung von Bitumenprodukten – diese<br />
werden etwa bei der Dacheindeckung von<br />
Häusern oder beim Straßenbau gebraucht.<br />
Gleich vier verschiedene Berufsausbildungen<br />
bietet das Weltunternehmen (93.000<br />
Mitarbeiter!) an: Industriekaufmann/ -frau,<br />
Chemielaborant/ -in, Chemikant/ -in sowie<br />
Baustoffprüfer/ -in.<br />
Neben dem verkehrsgünstigen Standort<br />
am Knotenpunkt von Elbe, Nordsee und<br />
Nord-Ostsee-Kanal kann der ChemCoast Park<br />
mit einer voll ausgebauten Infrastruktur<br />
punkten: Der mit drei Häfen ausgestattete<br />
Industriepark ist ans Schienen- und<br />
Fernstraßennetz angebunden; die Betriebe<br />
können vor Ort Dienstleistungen nutzen<br />
– vom Brand- und Werkschutz über<br />
einen Logistik-Verbund bis zur Analytik.<br />
Die wirtschaftliche Stärke des Standortes<br />
sichert Arbeitsplätze: Die Unternehmen<br />
selbst beschäftigen etwa 4.000 Mitarbeiter.<br />
Zulieferer und andere Betriebe, die von den<br />
Global Playern profitieren, haben weitere<br />
12.500 Jobs geschaffen. Und sie suchen<br />
laufend Nachwuchskräfte in 26 Ausbildungsberufen<br />
und Studiengängen.<br />
Wie positiv sich der Traditionsstandort<br />
entwickelt, zeigen beispielhaft die drei<br />
Brunsbütteler Häfen, die jährlich rund 13<br />
Millionen Tonnen Ladung umschlagen. Der<br />
Elbehafen etwa kann bis zu 350 Meter lange<br />
Schiffe abfertigen, er kann Waren aller Art,<br />
darunter Öl und Flüssiggas übernehmen,<br />
und sie am Terminal auf Züge, Laster oder<br />
andere Schiffe verladen. „Investitionen von<br />
über 20 Millionen Euro in unsere Häfen sind<br />
ein klares Bekenntnis unserer Unternehmensgruppe<br />
für den Standort“, betont Frank<br />
Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel<br />
Ports. Aktuell stellt das Unternehmen 50<br />
neue Mitarbeiter ein. Ganz besonders die<br />
Ausbildung junger Menschen stehe weiterhin<br />
im Vordergrund bei der Personaleinstellung.<br />
Brunsbüttel Ports bildet den eigenen Nachwuchs<br />
in über zehn Berufen aus. „Um unserem<br />
nachhaltigen Wachstum gerecht werden<br />
zu können, bieten wir allen engagierten<br />
Auszubildenden gute Übernahmechancen –<br />
und wir suchen noch einige Auszubildende<br />
für <strong>2018</strong>“, sagt Schnabel.<br />
In den letzten Jahren habe insbesondere<br />
die Windenergie in Norddeutschland einen<br />
Boom erfahren, der auch im Hafen zu<br />
spüren sei. Immer mehr Bauteile der Windenergiebranche<br />
werden hier umgeschlagen.<br />
„Deshalb haben wir unsere Hafenfläche<br />
deutlich vergrößert“, erläutert Schnabel.<br />
Mit dem geplanten Terminal für Flüssiggas<br />
sollen Investitionen von 400 Millionen Euro<br />
nach Brunsbüttel fließen – und so viele<br />
neue Arbeitsplätze schaffen.<br />
Auch andere Firmen investieren kräftig:<br />
Der seit 1964 in Brunsbüttel ansässige<br />
Chemieproduzent Sasol, der unter anderem<br />
Grundstoffe für Kosmetik herstellt, baute<br />
die Laboranlagen und die Feuerwehr aus.<br />
Die Raffinerie Heide erweiterte ihr Tanklager,<br />
und die Spedition F.A.Kruse schaffte<br />
für den boomenden Markt Logistikflächen<br />
für Windenergie. Das Norderstedter Chemieunternehmen<br />
Schülke & Mayr baut für 20<br />
Millionen Euro eine neue Fabrik. Als „absolut<br />
positiv“ wertet Brunsbüttel-Ports-Chef<br />
Schnabel die Zukunftsfähigkeit des Industriegebietes:<br />
„Der ChemCoast Park Brunsbüttel<br />
wird zurecht als industrielle Perle<br />
bezeichnet.“ Seinen Lieblingsort im Chem-<br />
Coast Park hat Schnabel längst gefunden:<br />
„Mein Büro! Von hier aus habe ich einen<br />
wundervollen Blick auf die Elbe und kann<br />
29
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
„arbeiten, wo anDere urlaub machen“<br />
Brunsbüttels Bürgermeister Stefan Mohrdieck über die hohe Lebensqualität, Zukunftschancen<br />
für junge Leute und die Ausbildung in der Stadtverwaltung<br />
TEXT Joachim Welding | FOTO Michael Ruff | ILLUSTRATION Sascha Düvel<br />
<strong>ME2BE</strong>: Was sagen Sie jungen Leuten, die<br />
nach Brunsbüttel kommen und fragen:<br />
Wenn ich im ChemCoast Park eine Ausbildung<br />
beginne – was kann ich in der Stadt<br />
eigentlich in meiner Freizeit erleben?<br />
Stefan Mohrdieck: In unserer Stadt gibt<br />
es sehr viele Möglichkeiten, seine Freizeit<br />
zu gestalten. Man kann Mitglied in einem<br />
der zahlreichen Vereine werden und deren<br />
Angebote nutzen, etwa im Bereich Sport<br />
und Kultur. Wir betreiben ein Freizeithallenbad<br />
mit einer Saunalandschaft. Das Elbeforum<br />
bietet für jeden Geschmack ein großes<br />
Angebot an Konzerten und Theateraufführungen.<br />
Außerdem haben wir ein Kino, ein<br />
Heimatmuseum, ein Mehrgenerationenhaus,<br />
eine sehr gute Volkshochschule sowie eine<br />
Stadtbücherei. Man kann aber einfach auch<br />
nur die vielen Grünanlagen in der Stadt oder<br />
an Elbe und Kanal genießen und spazieren<br />
gehen, joggen, skaten oder Rad fahren.<br />
Würden Sie also sagen, Brunsbüttel hat<br />
durchaus Charme für den Nachwuchs?<br />
Ja, das denke ich schon.<br />
Welche Bedeutung hat der ChemCoast Park<br />
mit seinen starken Industriebetrieben als<br />
Ausbildungsmotor für die Region?<br />
Der ChemCoastPark bildet in jedem Jahr<br />
eine sehr große Zahl von jungen Menschen<br />
aus und hat damit eine herausragende,<br />
überregionale Bedeutung für den<br />
Ausbildungsmarkt.<br />
Wenn Azubis nach ihrer Ausbildung hier<br />
bleiben wollen: Wie gut sind die beruflichen<br />
Chancen?<br />
Die Chancen, nach der Ausbildung übernommen<br />
zu werden, sind sehr gut, sofern<br />
der Abschluss entsprechend erfolgreich<br />
geschafft worden ist. Die Betriebe investieren<br />
gerade in den letzten Jahren sehr stark<br />
in den Standort Brunsbüttel und benötigen<br />
daher auch immer wieder Nachwuchskräfte,<br />
die dann eine gute Chance haben, einen<br />
attraktiven und sicheren Arbeitsplatz zu<br />
bekommen.<br />
Wer vielleicht irgendwann hier im Südwesten<br />
Schleswig-Holsteins eine Familie<br />
gründen will: Würden Sie ihm oder ihr<br />
dazu raten?<br />
Ja, dazu kann ich nur raten. Dort zu arbeiten,<br />
wo andere Urlaub machen, ist eine<br />
interessante Perspektive. Gerade in Brunsbüttel<br />
gibt es sehr gute Bedingungen für<br />
junge Familien. Die Stadt hat in den letzten<br />
Jahren erheblich in die Qualität der<br />
Bildungseinrichtungen investiert, von der<br />
Kita bis zum Gymnasium. Daneben bieten<br />
wir alles, was Familien zum Leben benötigen<br />
vor Ort – von den Einkaufsmöglichkeiten<br />
über die Freizeitangebote bis hin zur<br />
Gesundheitsversorgung.<br />
Welche Ausbildungsangebote haben Sie in<br />
der Stadtverwaltung?<br />
Wir bilden regelmäßig in jedem Jahr zwei<br />
Verwaltungsfachangestellte und in jedem<br />
dritten Jahr eine/n Bauzeichner/-in aus.<br />
Daneben aber auch in jedem dritten Jahr<br />
zwei Gartenwerker, in jedem zweiten Jahr<br />
eine/n Fachangestellte/-n für Systemintegration<br />
(IT), in jedem Jahr dritten Jahr eine/n<br />
Kaufmann/-frau für Tourismus und Freizeit<br />
und ganz aktuell auch drei Brandmeister.<br />
Außerdem bieten wir in jedem dritten<br />
Jahr die Ausbildung zum gehobenen nichttechnischen<br />
Verwaltungsdienst mit einem<br />
dualen Studium an der Fachhochschule für<br />
öffentliche Verwaltung und Dienstleistung<br />
an (Abschluss Bachelor of Arts Public Administration/Allgemeine<br />
Verwaltung).<br />
Wie attraktiv ist die Ausbildung im öffentlichen<br />
Dienst im Rathaus?<br />
Wer Interesse hat, im Bereich der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge beruflich tätig zu sein<br />
und sich bei der Schaffung von öffentlicher<br />
Infrastruktur und öffentlichen Dienstleistungen<br />
engagieren möchte, der ist bei uns<br />
genau richtig. Alle Dienstleistungen, die wir<br />
hier in der öffentlichen Verwaltung erbringen,<br />
haben einen direkten Bezug zum Bürger<br />
und zu den Unternehmen am Standort.<br />
Eine letzte persönliche Frage: Von welchem<br />
Beruf träumten Sie als Schüler? Und<br />
was haben Sie tatsächlich gemacht?<br />
Ich habe als Schüler davon geträumt, bei<br />
der Polizei beruflich tätig zu sein. Na ja,<br />
das hat nicht geklappt, aber im öffentlichen<br />
Dienst bin ich dann trotzdem gelandet. Ich<br />
habe eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten<br />
absolviert und mich beruflich<br />
weiter entwickelt mit einem Studium zum<br />
Dipl.-Verwaltungswirt (FH). Über diese Ausbildung<br />
habe ich mich für Leitungsaufgaben<br />
in der Kommunalverwaltung qualifiziert und<br />
bin dann vor sieben Jahren zum ersten Mal<br />
zum Bürgermeister und vor wenigen Wochen<br />
sogar zum Landrat gewählt worden.<br />
Ausbildungsangebot im<br />
ChemCoast Park<br />
Wo so viele Global Player zusammenkommen,<br />
werden ständig Nachwuchskräfte<br />
gesucht. So bieten die Unternehmen auf der<br />
Chemcoast-Homepage immer rund 40 Ausbildungsplätze<br />
und Duale Studiengänge in<br />
attraktiven Berufen an, darunter:<br />
• Baustoffprüfer/-in<br />
• Bauzeichner/-in<br />
• Binnenschiffer/-in<br />
• Chemielaborant/-in<br />
• Chemikant/-in<br />
• Duales Studium – Bachelor of Science<br />
BWL<br />
• Elektroniker/-in für Betriebstechnik /<br />
Automatisierungstechnik<br />
• Fachinformatiker/-in für<br />
Systemintegration<br />
• Fachkraft für Hafenlogistik<br />
• Industriekaufleute<br />
• IT-Kaufleute<br />
• Mechatroniker/-in<br />
• Schifffahrtskaufleute<br />
• Schiffsmechaniker<br />
• Triales Modell Industriekaufmann/-frau<br />
und Bachelor of Arts BWL<br />
Alle Infos unter www.chemcoastpark.de<br />
30 31
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T wie Technik<br />
Das machen Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik und<br />
Industriemechaniker/-innen bei der Covestro Deutschland AG<br />
TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar<br />
32
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Top ausgestattet: Die<br />
Metallwerkstatt bietet alles,<br />
was die Auszubildenden<br />
benötigen.<br />
Robin Fleischhauer ist im<br />
dritten Lehrjahr zum Industriemechaniker.<br />
Nach seiner<br />
Abschlussprüfung möchte<br />
er am liebsten bei Covestro<br />
bleiben.<br />
Fiete Wenn (links) und<br />
Tobias Ladzenski (rechts)<br />
sind im ersten Lehrjahr<br />
ihrer Ausbildung zum Industriemechaniker.<br />
MINT – das steht für Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaft<br />
und Technik. Und für Berufe mit<br />
großem Zukunftspotenzial. Deutschland ist<br />
ein Hightech-Land, das auf der ganzen Welt<br />
für seine Innovationen bekannt ist. Deshalb<br />
werden gut ausgebildete Fachkräfte<br />
gebraucht. Die Covestro Deutschland AG<br />
hat das schon vor langer Zeit erkannt. Seit<br />
1977 können junge Menschen am Standort<br />
Brunsbüttel einen MINT-Beruf erlernen.<br />
Wer aus Brunsbüttel kommt, der kennt ihn<br />
gut. Den 132 Meter hohen, mit bunten Puzzle -<br />
teilen bemalten Schornstein der Covestro<br />
Deutschland AG. Das Chemieunternehmen –<br />
welches 2015 aus der Firma Bayer Material-<br />
Science hervorging – ist einer der weltweit<br />
führenden Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen.<br />
Weit über die Grenzen Brunsbüttels<br />
hinaus ist Covestro auch für seine<br />
hervorragende Ausbildung bekannt. Wer in<br />
Norddeutschland einen naturwissenschaftlichen<br />
oder technischen Beruf erlernen will,<br />
stößt bei seiner Suche unweigerlich auf das<br />
für die Ausbildung vielfach ausgezeichnete<br />
Unternehmen.<br />
In Brunsbüttel werden vor allem Chemikanten/-innen<br />
und Chemielaboranten/-innen<br />
ausgebildet. Die werden im Chemieunternehmen<br />
am meisten gebraucht. Technische<br />
Berufe wie Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />
und Industriemechaniker/-in<br />
sind für die Produktion mindestens aber<br />
genauso wichtig. Sie warten, montieren und<br />
reparieren die Pumpen, Leitungen und Ventile<br />
in den modernen Produktionsanlagen;<br />
außerdem koordinieren und optimieren sie<br />
Prozesse bzw. Abläufe. Sie sorgen also dafür,<br />
dass Chemikalien, Wasser sowie Strom auch<br />
dort ankommen, wo sie benötigt werden.<br />
Wie ihre Ausbildung im Einzelnen abläuft,<br />
haben wir uns genauer angeschaut.<br />
Industriemechaniker/-in<br />
Tobias, Kai und Fiete haben es geschafft. Sie<br />
haben einen Ausbildungsplatz zum Industriemechaniker<br />
bei Covestro erhalten. „Seit<br />
meinem Schulpraktikum bei Covestro hatte<br />
ich den Wunsch, hier meine Ausbildung<br />
zu machen. Als ich die Zusage bekam, war<br />
ich richtig glücklich“, erinnert sich Fiete<br />
Wenn. Seit September vergangenen Jahres<br />
lernt der 20-Jährige aus Marne alles, was<br />
er für den spannenden und abwechslungsreichen<br />
Beruf benötigt. Die erste Zeit ihrer<br />
Ausbildung verbringen die angehenden<br />
Industriemechaniker in der Metallwerkstatt<br />
im Ausbildungszentrum von Covestro. Die<br />
Werkstatt ist mit richtigen Arbeitsplätzen<br />
eingerichtet, an denen die Lehrlinge die<br />
Grundlagen der Metallverarbeitung lernen.<br />
Sie lernen verschiedene Werk- und Hilfsstoffe<br />
kennen. sammeln Erfahrungen mit<br />
verschiedenen Werkzeugen und werden<br />
mit den Bestimmungen für den Arbeitsund<br />
Umweltschutz vertraut gemacht. Hier<br />
werden sie auch an die Bohr- und Fräsmaschinen<br />
herangeführt, mit denen sie Werkstücke<br />
bearbeiten und fertigen können.<br />
„Das Arbeiten an der Drehmaschine gefällt<br />
mir bislang am besten“, erzählt Tobias Ladzenski.<br />
„Im Moment fertigen wir zur Übung<br />
einen Lampenständer. Bei der Arbeit an<br />
der Maschine ist höchste Präzision gefragt.<br />
Drehzahl, Vorschub und Geschwindigkeit<br />
müssen genau passen“, erklärt er. Ein<br />
Elektro- und ein Schweißlehrgang gehören<br />
ebenfalls zur Grundausbildung.<br />
Nach vier bis sechs Monaten im Ausbildungszentrum<br />
gehen die Auszubildenden in die<br />
Produktion und begleiten die Gesellen und<br />
Meister bei ihrer täglichen Arbeit. Sie werden<br />
mit der Instandhaltung und Instandsetzung<br />
der Produktionsanlagen vertraut gemacht,<br />
lernen, wie sie die verschiedenen Geräte und<br />
Produktionsanlagen einrichten, reparieren<br />
und überwachen, wie sie Störquellen ermitteln<br />
und beheben. „Mein erster praktischer<br />
Einsatz wird in der Pumpenwerkstatt sein“,<br />
berichtet der 23-jährge Kai Zimmermann.<br />
„Das wird bestimmt sehr spannend.“<br />
Schleifen, Bohren, Sägen, Drehen, Fräsen,<br />
Schweißen und Verschrauben – diese Tätigkeiten<br />
müssen die Industriemechaniker<br />
beherrschen. Nach 18 Monaten findet der<br />
erste Teil ihrer Abschlussprüfung statt.<br />
Das Ergebnis fließt zu 40 Prozent in die<br />
Gesamtnote ein. Diese Prüfung hat Robin<br />
Fleischhauer bereits erfolgreich bestanden.<br />
„Im zweiten Jahr steigen wir tiefer in die<br />
berufliche Fachausbildung ein. Wir erstellen<br />
technische Zeichnungen und Baupläne, planen<br />
unsere Arbeitsabläufe und bauen erste<br />
Maschinen. Jetzt bin ich im dritten Jahr<br />
Tobias hat am Starthilfe-<br />
Programm teilgenommen<br />
und im Anschluss einen<br />
Ausbildungsplatz bei<br />
Lanxess bekommen. Seine<br />
Ausbildung findet bei<br />
Covestro statt.<br />
34 35
Simon Stothfang ist im<br />
1. Ausbildungsjahr zum<br />
Elektroniker für Automatisierungstechnik.<br />
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und wir bekommen immer mehr Verantwortung<br />
übertragen; zum Beispiel lernen wir,<br />
CNC Maschinen zu programmieren, größere<br />
Geräte zu warten oder passgenaue Bauteile<br />
herzustellen, so Robin. Der zweite Teil der<br />
Prüfung erfolgt am Ende der Ausbildung.<br />
Und für diese Zeit hat Robin auch schon<br />
feste Pläne: „Die Prüfung möchte ich bestmöglich<br />
bestehen und dann übernommen<br />
werden. Für die Ausbildung bin ich extra<br />
von Dortmund nach Brunsbüttel gezogen,<br />
und ich will auf jeden Fall hierbleiben.“<br />
ich das Studium abgebrochen und diese Ausbildung<br />
begonnen. Obwohl ich im Bereich<br />
Elektrotechnik durch mein Studium einiges<br />
Vorwissen mitbringe, muss ich mich trotzdem<br />
hinsetzen und lernen“, meint Hauke<br />
Hansen. „Wir werden ordentlich gefordert<br />
– aber auch gefördert. Bei Fragen ist gleich<br />
jemand zur Stelle. Hilfe bekommen wir nicht<br />
nur von unseren Ausbildern und Meistern,<br />
ebenso die Auszubildenden älterer Lehrjahre<br />
sind sehr hilfsbereit. Es ist ein tolles<br />
Elektroniker/-in für<br />
Automatisierungstechnik<br />
Gleich neben der Metallwerkstatt befindet<br />
sich im Ausbildungszentrum die Lernstätte<br />
der Elektroniker für Automatisierungstechnik.<br />
Hauke und Simon sind im ersten<br />
Lehrjahr und lernen in der Elektrowerkstatt<br />
die Grundlagen für ihren Beruf. „Dazu<br />
gehören zum Beispiel das Lesen und Erstellen<br />
von Schaltplänen, der Aufbau und die<br />
Funktionsweise verschiedener Bauteile oder<br />
das Ermitteln und Darstellen von Strömen,<br />
Widerständen und Kapazitäten“, erklärt<br />
Simon Stothfang.<br />
Nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung<br />
sind die Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
für den störungsfreien Ablauf aller<br />
automatisierten Anlagen verantwortlich. Sie<br />
errichten, testen und warten die Anlagen.<br />
Bei Problemen suchen sie die Ursachen und<br />
finden die passenden Lösungen. Sie messen<br />
elektrische und physikalische Größen,<br />
inspizieren Schalt- sowie Funktionspläne.<br />
Darüber hinaus müssen sie die Funktionszusammenhänge<br />
einzelner Komponenten<br />
analysieren. Das Aufgabengebiet der Spezialisten<br />
ist umfangreich, die Ausbildung<br />
anspruchsvoll. „Vor meiner Ausbildung habe<br />
ich einige Semester Elektrische Energiesystemtechnik<br />
an der HS Flensburg studiert. Da<br />
mir die praktische Tätigkeit mehr liegt, habe<br />
Hauke Hansen (links) hat<br />
einige Semester an der HS<br />
Flensburg studiert. Er wollte<br />
lieber praktischer arbeiten,<br />
daher begann er im September<br />
die Ausbildung zum<br />
Elektroniker für Automatisierungstechnik.<br />
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Bild oben: Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr:<br />
Chemikanten/-innen, Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
und Industriemechaniker.<br />
Bild unten: Ausbildungsleiter Jürgen Evers.<br />
„Ich will nicht die<br />
besten, sondern jene, die<br />
am besten zu uns und<br />
unseren Werten passen.“<br />
Miteinander hier“, erzählt Hauke. Über ihre<br />
berufliche Zukunft haben sich Hauke und<br />
Simon auch schon Gedanken gemacht. Beide<br />
möchten nach der Ausbildung im Unternehmen<br />
bleiben, sofern sie die Prüfungen<br />
bestehen und alle weiteren Voraussetzungen<br />
für eine Übernahme erfüllen. „Covestro bietet<br />
vielfache Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
und unterstützt seine Mitarbeiter bei ihren<br />
Karriereplänen. Ich würde gern noch den<br />
Techniker oder Meister machen“, sagt der<br />
20-jährige Simon.<br />
Gute Noten sind nicht alles<br />
Wer sich erfolgreich für eine Ausbildung<br />
zum/zur Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />
oder Industriemechaniker/-in<br />
bewerben möchte, sollte einen guten Ersten<br />
oder einen Mittleren Schulabschluss besitzen.<br />
Interesse an naturwissenschaftlichen<br />
Fächern bzw. Mathematik, aber auch handwerkliches<br />
Geschick sowie Teamfähigkeit<br />
sind wichtige Voraussetzungen. „Jugendliche,<br />
die sich bei uns um eine Ausbildung<br />
bewerben, müssen einen zweistufigen<br />
Eignungstest absolvieren“, erklärt Ausbildungsleiter<br />
Jürgen Evers. „Dabei stellen wir<br />
immer wieder fest, dass die Ergebnisse im<br />
Eignungstest nicht unbedingt die Schulnoten<br />
widerspiegeln, denn die geben nur<br />
Hinweise auf die fachlichen Fähigkeiten.<br />
Für den beruflichen Erfolg sind aber vor<br />
allem Persönlichkeit, Engagement und der<br />
Umgang mit Menschen von Bedeutung. Gute<br />
Noten sind deshalb keine Erfolgsgarantie für<br />
einen Ausbildungsplatz.“ Seit April 2017 ist<br />
Jürgen Evers für die Auswahl der neuen Auszubildenden<br />
verantwortlich: „Ich will nicht<br />
die besten, sondern jene, die am besten zu<br />
uns und unseren Werten passen. An fachlichen<br />
Defiziten können wir arbeiten. Schwieriger<br />
wird es, mangelnde Leidenschaft oder<br />
Teamfähigkeit auszugleichen.“<br />
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Fährstraße 51<br />
25541 Brunsbüttel<br />
ausbildung@covestro.com<br />
www.karriere.covestro.de<br />
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www.karriere.covestro.de/de/schueler/bewerbungsverfahren<br />
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TOTAL VIELE CHANCEN!<br />
Lebenslange Karrierechancen bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH in Brunsbüttel<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken<br />
Wer den Firmennamen TOTAL hört,<br />
denkt vielleicht zunächst an die<br />
Tankstellen der französischen<br />
Unternehmensgruppe. Doch auch drei<br />
deutsche Industriewerke gehören dem<br />
Konzern an, darunter das Bitumenwerk in<br />
Brunsbüttel, nahe der Elbmündung, am<br />
Eingang des Nord-Ostsee-Kanals. Rund 140<br />
Beschäftigte arbeiten hier in Europas größter<br />
Raffinerieanlage zur Herstellung von<br />
Bitumenprodukten. Von den weltweit mehr<br />
als 93.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
mag die Brunsbütteler Belegschaft nur<br />
eine kleine Gruppe darstellen. Doch genau<br />
das empfinden viele Mitarbeiter als Vorteil!<br />
Eileen Timm kommt aus Hemmingstedt,<br />
hat ihren Mittleren Schulabschluss an<br />
der Gemeinschaftsschule Meldorf gemacht<br />
und bereits mit 19 Jahren Beachtliches<br />
geleistet! Sie hat bei der Firma TOTAL die<br />
dreieinhalbjährige Ausbildung zur Chemikantin<br />
erfolgreich bestanden – als einzige<br />
weibliche Nachwuchskraft in diesem Beruf.<br />
Jetzt möchte sie ihre Karriere an gleicher<br />
Stelle fortsetzen. „Ich würde gern bei TOTAL<br />
weiterarbeiten“, erzählt die junge Dithmarscherin.<br />
„Jetzt kann ich unter Beweis<br />
stellen, was ich in der Ausbildung gelernt<br />
habe. Dass ich die einzige Frau unter den<br />
Chemikanten-Azubis war, hat mich anfangs<br />
verwundert“, erinnert sich Eileen, „doch<br />
ein Problem war das nie. Alle männlichen<br />
Kollegen haben mich schnell akzeptiert.<br />
Mittlerweile bin ich ein festes Teammitglied<br />
der Schicht 1 und verstehe mich mit allen<br />
ausgezeichnet. Zwei Dinge gefallen mir an<br />
TOTAL besonders gut: 1.) Die Aufgaben sind<br />
abwechslungsreich und höchst interessant.<br />
Azubis werden bei uns nicht nur in Ausbildungswerkstätten<br />
ausgebildet, sondern<br />
begleiten die Fachkräfte von Anfang an auf<br />
ihren Schichten. Dadurch ist der Praxisbezug<br />
außerordentlich hoch, und man erlernt<br />
den Beruf in der realen Arbeitsumgebung.<br />
2) Aufgrund der relativ geringen Mitarbeiterzahl<br />
kennt sprichwörtlich jeder jeden auf<br />
dem Gelände. Ich empfinde das als großen<br />
Vorteil. Alles erscheint viel persönlicher.<br />
Meine ‚Schicht‘ beispielsweise, also das feste,<br />
zehnköpfige Team, mit dem ich täglich<br />
zusammenarbeite, hat einen beinahe familiären<br />
Charakter, sodass wir uns auch privat<br />
treffen und etwas unternehmen.“<br />
Bei Thorben Audiger und Marco Pototzki<br />
laufen die beruflichen Karrieren bereits<br />
auf Hochtouren. Beide haben ihre Ausbildung<br />
bei TOTAL in Brunsbüttel absolviert,<br />
sich kontinuierlich weitergebildet und im<br />
Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung<br />
übernommen. Wie beurteilen sie die Karrierechancen<br />
im Unternehmen? „Bei uns<br />
gibt es Kollegen, die von der Ausbildung bis<br />
zur Rente im Brunsbütteler Werk bleiben“,<br />
berichtet der stellvertrende Produktionsleiter<br />
Thorben Audiger. „Wo gibt es das noch?<br />
Auch dass mehrere Familienangehörige im<br />
Werk beschäftigt sind, ist bei uns keine Seltenheit,<br />
sondern Teil der Firmenphilosophie.<br />
Ich selbst habe hier 1997 nach der Realschule<br />
Industriemechaniker gelernt, mich<br />
anschließend mit Unterstützung meines<br />
Arbeitgebers an der Volkshochschule zum<br />
Chemiemeister weitergebildet und arbeite<br />
heute als Produktionskoordinator und Ausbildungsleiter.<br />
Wer gute Leistungen zeigt<br />
und bereit ist, sich weiterzubilden, wird vom<br />
Unternehmen konsequent gefördert.“<br />
Diese Erfahrung hat auch Marco Pototzki<br />
gemacht. Nach seiner Ausbildung zum<br />
Chemielaboranten bei TOTAL im Jahr 2004<br />
entschied er sich für das Studium zum<br />
Chemieingenieur an der FH Münster. „Es<br />
war meine Entscheidung, ein Studium zu<br />
beginnen, doch ich erinnere mich gut daran,<br />
dass mir das Unternehmen die Möglichkeit<br />
einräumte, während der Semesterferien im<br />
Labor zu jobben. So hielt ich den Kontakt,<br />
konnte im Anschluss wieder ins Unternehmen<br />
einsteigen und kurze Zeit später die<br />
Laborleitung übernehmen. 2012 absolvierte<br />
ich im Fernstudium den Masterstudiengang<br />
‚Quality Management‘ und übernahm die<br />
Position des Laborleiters für Qualitätskontrolle.<br />
Aus meiner Sicht fordert und fördert<br />
das Unternehmen seine Mitarbeiter in<br />
vorbildlicher Weise. Wer Eigeninitiave und<br />
Lernbereitschaft zeigt, kann bei TOTAL eine<br />
lebenslange Karriere verwirklichen.“<br />
•<br />
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Die TOTAL Bitumen Deutschland GmbH<br />
bietet folgende Ausbildungen an:<br />
Industriekaufmann/-frau<br />
Chemielaborant/-in<br />
Chemikant/-in<br />
Baustoffprüfer/-in<br />
TOTAL Bitumen Deutschland GmbH<br />
Industriegebiet Süd<br />
25541 Brunsbüttel<br />
T. 04852 / 888-0<br />
isabel.schneede@total.de<br />
www.total.de<br />
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B E W<br />
Blicken motiviert in ihre<br />
berufliche Zukunft bei der<br />
TOTAL Bitumen GmbH:<br />
Chemikantin Eileen Timm<br />
(oben), Produktionskoordinator<br />
Thorben Audiger<br />
(Mitte links), Azubi Maurice<br />
Brandt (Mitte rechts)<br />
und der Leiter ‚Labor und<br />
Qualitätskontrolle‘, Marco<br />
Pototzki (unten).<br />
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EnErgiEgEladEn in diE Zukunft<br />
Vielseitige Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken<br />
TEXT Schleswiger Stadtwerke | FOTOS Henrik Matzen<br />
Wer seine Ausbildung bei den<br />
Schleswiger Stadtwerken macht,<br />
übernimmt Verantwortung<br />
für Schleswig und die Region. Denn als<br />
Energie dienstleister sorgen die Stadtwerke<br />
dafür, dass die Kunden zuverlässig mit<br />
Strom, Erdgas, Wärme und Wasser versorgt<br />
werden. Aber mehr noch: sie klären das<br />
Abwasser aus der ganzen Region, kümmern<br />
sich darum, dass Grünflächen und<br />
Spielplätze in der Stadt gepflegt werden,<br />
dass die Straßen und Gehwege im Sommer<br />
sauber und im Winter schnee- und eisfrei<br />
sind und dass die öffentlichen Papierkörbe<br />
geleert werden. Außerdem betreiben die<br />
Stadtwerke einen Sportboothafen und<br />
einen Wohnmobilstellplatz. Und mit dem<br />
Fjordarium - Sportbad und Sauna halten sie<br />
ein wichtiges Sport- und Freizeitangebot in<br />
der Stadt bereit.<br />
Jede Menge zu tun also bei den Stadtwerken!<br />
Und damit das alles gut läuft, beschäftigt<br />
das Unternehmen 220 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende in<br />
vier Ausbildungsberufen. Um einen Überblick<br />
über das Unternehmen zu bekommen,<br />
schnuppern zu Beginn alle Auszubildenden<br />
in die unterschiedlichen Bereiche hinein.<br />
Später gestalten sie den internen Unterricht,<br />
in dem sie den anderen Azubis die<br />
Aufgaben aus ihrem Ausbildungsberuf näher<br />
bringen. „Für mich ist es spannend, über<br />
den Tellerrand zu schauen“ sagt Cecilia A.<br />
Nitsch, angehende Industriekauffrau. „In<br />
der Buchhaltung sehe ich zum Beispiel die<br />
Rechnungen aus dem Fjordarium oder aus<br />
dem Klärwerk. Da ich selbst eine kurze Zeit<br />
dort war, kann ich jetzt auch inhaltlich<br />
etwas damit anfangen.“ Nils Jacobsen, im<br />
1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker, findet<br />
es gut, dass viele aktuelle Themen bei<br />
den Stadtwerken bearbeitet werden: „Vor<br />
allem Elektromobilität interessiert mich. Wir<br />
haben Elektroautos in unserem Fuhrpark<br />
und wir installieren Ladesäulen in Schleswig<br />
und in der Region. Hier gibt es für uns<br />
Elektroniker immer etwas zu tun.“ „Ich<br />
finde den Ausbau des Glasfasernetzes spannend“,<br />
sagt Florian Surberg, ebenfalls im 1.<br />
Ausbildungsjahr zum Industriekaufmann.<br />
„Dass sich die Stadtwerke um das Telekommunikationsnetz<br />
kümmern, hätte ich bis vor<br />
kurzem nicht gedacht. Wir haben wirklich<br />
ein vielfältiges Aufgabenfeld hier, das wird<br />
nie langweilig.“<br />
Die Auszubildenden bei den Schleswiger<br />
Stadtwerken lernen von Beginn an im Team<br />
und selbständig zu arbeiten. Projekte wie<br />
die Organisation des „Ferienspaßes“, zwei<br />
Aktionstage für Schleswiger Ferienkinder,<br />
werden eigenverantwortlich von ihnen<br />
geplant und durchgeführt. Und auch bei der<br />
Durchführung der IHK - Lehrstellenrallye<br />
oder der Ausbildungsmesse „nordjob“ sind<br />
die Kreativität und das Teamwork der jungen<br />
Mitarbeiter gefragt.<br />
Wer sich für eine Ausbildung bei den Schleswiger<br />
Stadtwerken interessiert, hat die<br />
Möglichkeit, vorab ein Praktikum zu absolvieren.<br />
Fragen dazu beantwortet das Personalmanagement.<br />
Hier werden auch gern die<br />
Bewerbungen entgegengenommen.<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
Die Schleswiger Stadtwerke bieten<br />
folgende Ausbildungen an:<br />
Industriekauffrau/ -mann<br />
Elektroniker/-in für Betriebstechnik<br />
Fachkraft für Abwassertechnik<br />
Fachangestelle/-r für Bäderbetriebe<br />
Schleswiger Stadtwerke GmbH<br />
Personalmanagement<br />
Werkstraße 1<br />
24837 Schleswig<br />
Tel. 04621 801 130<br />
www.schleswiger-stadtwerke.de<br />
www.facebook.com/schleswiger.stadtwerke<br />
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44
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
„So kompliziert ist Elektrik übrigens gar<br />
nicht: Das Prinzip der Stromspannung ist<br />
immer gleich, egal ob im Auto und bei der<br />
Hausinstallation.“<br />
noch zur Schule. Weil der Kontakt unter den<br />
Geschwistern ziemlich eng ist, geistere da<br />
so ein Traum in den Köpfen herum, erzählt<br />
Felix: „Vielleicht können wir mit unseren<br />
ganz unterschiedlichen Begabungen<br />
irgendwann gemeinsam eine eigene Firma<br />
gründen. Ein Familienunternehmen – das ist<br />
unser Traum.“<br />
Und weil er mit seiner Fachhochschulreife<br />
die eigentlich dreieinhalbjährige Ausbildung<br />
um ein Jahr verkürzen kann, darf sich Felix<br />
bald als frischgebackener Elektroniker fühlen.<br />
Wie es dann weitergeht, weiß er noch<br />
nicht. Vielleicht arbeiten, vielleicht auch<br />
ein Studium draufsatteln? „Schauen wir<br />
mal, ich lass mich überraschen.“ Sein großes<br />
Hobby sind allerdings schon seit langem<br />
Computer. „Mir macht es Spaß, PCs zu Hochleistungsrechnern<br />
aufzurüsten. Manchmal<br />
baue ich auch Computer für Freunde zusammen“,<br />
erzählt der Blondschopf. Aber ein<br />
Klischee-Nerd ist Felix Wagner deshalb noch<br />
lange nicht: Er ist offen für die Welt und<br />
will noch viel erleben. Und so richtig austoben<br />
kann er sich auf dem Bolzplatz – beim<br />
Kicken mit Freunden.<br />
•<br />
A U S B<br />
GUT ZU WISSEN<br />
•<br />
I L D U N G S<br />
I N F O S<br />
Felix macht seine Ausbildung bei der:<br />
WSK Service GbR<br />
Edisonstraße 60<br />
24145 Kiel<br />
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I C H<br />
D<br />
I R B<br />
•<br />
B E W<br />
Ein Azubi untEr MittElspAnnung<br />
Felix aus Kiel wuchs mit sechs Geschwistern auf – das prägte den angehenden Elektroniker<br />
Wenn neun Familienmitglieder<br />
unter einem Dach leben, kann<br />
es schon mal turbulent zugehen.<br />
Felix Wagner durfte dieses Abenteuer<br />
Familie erleben: „Bei uns war immer viel<br />
los, es wurde nie langweilig“, erzählt der<br />
20-Jährige, der mittlerweile ausgezogen<br />
ist und während seiner Berufsausbildung<br />
in Kiel in einer eigenen Bude lebt. „Wer<br />
aber denkt, dass wir ständig Rambazamba<br />
mit viel Lärm und Chaos im Haus hatten,<br />
der irrt: Unsere Eltern forderten von ihren<br />
sieben Kindern eine Menge Disziplin. Und<br />
wenn die Mama ‚nein‘ sagte, dann hieß das<br />
auch ‚nein“. Das akzeptierten wir alle.“<br />
Und so ist es in einer Großfamilie auch<br />
selbstverständlich, dass alle mit anpacken,<br />
denn die Eltern können den Haushalt<br />
unmöglich alleine wuppen. „Mir machte es<br />
sogar Spaß, den Garten zu pflegen, und auch<br />
für den Einsatz an der Spülmaschine war ich<br />
oft zuständig“, berichtet Felix. Offenbar<br />
TEXT & FOTOS Joachim Welding<br />
sind alle Geschwister ziemlich ausgeglichen<br />
und zufrieden. „Wir haben bis heute ein<br />
starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit.<br />
Das gibt uns Sicherheit im Leben“, meint<br />
der Computerfreak, der schon früh im Unternehmen<br />
des Vaters mit anpacken durfte. „Da<br />
konnte ich schon Geld für den Führerschein<br />
verdienen. Wir lebten auf dem Dorf; ohne<br />
Auto läuft da wenig, und ich wollte früh<br />
unabhängig sein. Beim Jobben entdeckte<br />
ich mein Interesse an Elektrik.“<br />
Seine Fachhochschulreife hat Felix am<br />
Regio nalen Berufsbildungszentrum Technik<br />
in Kiel bestanden. „Aber zum Studieren<br />
habe ich noch keine Lust, ich wollte auf<br />
jeden Fall etwas Praktisches machen.“ Es<br />
sollte schon die Elektronik sein, aber da es<br />
mehrere Fachrichtungen gibt, wählte Felix<br />
eine besonders anspruchsvolle – die für<br />
Energie- und Gebäudetechnik. „Dabei darfst<br />
du zum Beispiel an Mittelspannungsanlagen<br />
von Trafo-Stationen arbeiten und hast<br />
dadurch später eine größere Bandbreite an<br />
beruflichen Einsatzmöglichkeiten.“ Weil ein<br />
Stromschlag tödlich sein kann, steht das<br />
Thema Sicherheit gleich zu Beginn der Ausbildung<br />
im Mittelpunkt. Von seinem Kieler<br />
Betrieb wird der Azubi bereits im zweiten<br />
Lehrjahr für die Wartung und Prüfung von<br />
Transformatoren eingesetzt oder bei der<br />
Montage von Elektronikkomponenten in<br />
Solarparks in Holland. „So kompliziert ist<br />
Elektrik übrigens gar nicht: Das Prinzip der<br />
Stromspannung ist immer gleich, egal ob im<br />
Auto und bei der Hausinstallation.“<br />
Obwohl Felix der Beruf Spaß macht, konnte<br />
er seine Geschwister nicht überzeugen. „In<br />
unserer Familie haben alle den Ehrgeiz,<br />
etwas völlig anderes zu machen. Meine<br />
jüngere Schwester lernt in Österreich Hotelfachfrau,<br />
mein älterer Bruder will Schiffsmechaniker<br />
werden. Zwei andere Brüder studieren<br />
Agrarwissenschaften und Informatik.“<br />
Nur die beiden jüngeren Geschwister gehen<br />
Wir suchen Auszubildende für folgende Berufe:<br />
Elektroniker/-in Fachrichtung Betriebstechnik<br />
Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />
Industriekaufmann/-frau<br />
Fachkraft für Abwassertechnik<br />
Was bietet Dir die Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken?<br />
• Projekt- und Teamarbeit, selbständiges Arbeiten<br />
• ein Team von über 220 Kolleginnen und Kollegen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen<br />
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Deine Ansprechpartnerin: Anna Maria Bracht, 04621 801-130<br />
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Wer wir sind:<br />
Die Schleswiger Stadtwerke sind ein<br />
moderner Unternehmensverbund, der<br />
neben den klassischen Energieversorger-<br />
Aufgaben neue zukunftsorientierte<br />
Geschäftsfelder wie Glasfaser und Telekommunikation<br />
sowie Elektromobilität<br />
entwickelt.<br />
w w w.schleswiger-stadt werke.de<br />
46
BESTE<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Die bunDesbeste Azubine? JAnA Aus Kiel!<br />
Freude pur bei Jana Cristin Rohr,<br />
als die frisch gebackene Personaldienstleistungskauffrau<br />
(PDK)<br />
diese Nachricht bekam: Auszeichnung als<br />
beste Auszubildende im Kreis Kiel und im<br />
Land Schleswig-Holstein!<br />
„Aber dann wurde es ziemlich unwirklich:<br />
Es kam auch noch die Einladung nach Berlin<br />
mit der Info, dass ich beste Azubine in<br />
AZUBINE<br />
Personaldienstleistungskauffrau Jana Cristin Rohr bekam höchste Auszeichnung in Berlin<br />
TEXT Joachim Welding | FOTOS Joachim Welding & Axel Schön<br />
ganz Deutschland geworden sein soll. Ich<br />
konnte mein Glück kaum fassen“, berichtet<br />
die 22-Jährige im Büro ihres Arbeitgebers,<br />
der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein<br />
(GMSH) in Kiel. Von 300.000 Azubis im<br />
Bund gehört Jana zu den rund 200 jungen<br />
Leuten, die ihre Berufsausbildung 2017 in<br />
ihren jeweiligen Berufen am besten absolviert<br />
haben. „Wir alle hier sind mächtig<br />
stolz auf Frau Rohr“, erzählt Burckhard<br />
Lauf, Personal-Geschäftsbereichsleiter bei<br />
der GMSH.<br />
Wer so gut ist, muss doch eine Streberin<br />
sein, wenden sicher jetzt so einige Leute<br />
ein. „Nein, das war ich sicher nicht. Aber<br />
die Ausbildung in diesem Unternehmen hat<br />
mir unglaublich Spaß gemacht. Hier lernst<br />
du sehr viel, und die Kollegen unterstützen<br />
dich, wenn du etwas nicht weißt“, berichtet<br />
Jana Rohr. „Ich konnte meine dreijährige<br />
Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen<br />
und bekam schließlich das Angebot einer<br />
unbefristeten Stelle in der Personalabteilung.<br />
Ich habe natürlich zugesagt, denn<br />
auch das Betriebsklima stimmt – hier darf<br />
herzhaft gelacht werden, die Stimmung ist<br />
gut“, berichtet Jana Rohr.<br />
Sie musste selbst erkennen: Die Personaldienstleistungskaufleute<br />
(PDK) gehören<br />
zu den selteneren Berufen, die nicht jeder<br />
Schüler der neunten Klasse auf dem Schirm<br />
hat. „Ich muss zugeben, dass ich bis kurz<br />
vor dem Abi selbst nicht wusste, dass es den<br />
Beruf überhaupt gibt“, erzählt Jana. Es war<br />
ein kurioser Zufall, dass sie auf die Ausbildung<br />
gestoßen war: „Ich wollte eigentlich<br />
nur meinen Bruder bei der Praktikumssuche<br />
zur Jobmesse in Kiel begleiten. Dabei bin<br />
ich auf dem Stand der GMSH auf den Beruf<br />
aufmerksam geworden, als mir eine Auszubildende<br />
etwas über die spannenden Aufgaben<br />
einer Personaldienstleistungskauffrau<br />
berichtet hat.“ Eigentlich hatte sie sich<br />
noch keine abschließenden Gedanken über<br />
ihre berufliche Zukunft gemacht, gibt Jana<br />
offen zu. Erzieherin oder Grundschullehrerin<br />
seien in Betracht gekommen. „Doch dann<br />
fand ich heraus, dass PDK abwechslungsreiche<br />
Aufgaben und viel mit Menschen zu tun<br />
haben. Da war mir sofort klar: Hier bewerbe<br />
ich mich.“<br />
Und was machen PDK? Eigentlich sagt es der<br />
Name schon: Personaldienstleistungskaufleute<br />
befassen sich mit allem, was mit den<br />
Mitarbeitern zu tun hat: von der Auswahl<br />
der Bewerbungen und dem Vorstellungsgespräch<br />
über die Planung des Personalbedarfs<br />
in großen Unternehmen oder Zeitarbeitsfirmen<br />
bis zur Erstellung der Gehaltsabrechnungen<br />
und der Beratung junger Leute auf<br />
Jobmessen – dort, wo für Jana die Karriere<br />
angefangen hat.<br />
Über die GMSH hat sie gelernt: Mit 1400<br />
Mitarbeitern gehört das landeseigene Unternehmen<br />
zu den großen in Schleswig-Holstein.<br />
„Bauen, Bewirtschaften, Beschaffen“<br />
heißen die drei Aufgabenbereiche, erklärt<br />
Pressereferentin Natali Fricke: „Die GMSH<br />
plant und baut alle Gebäude des Landes und<br />
des Bundes in Schleswig-Holstein – vom<br />
gläsernen Plenarsaal des Landtages über<br />
neue Forschungsbauten der Unis bis zum<br />
Umbau von Schloss Gottorf in Schleswig, wo<br />
die Landesmuseen untergebracht sind.“<br />
Außerdem sind die vielen Fachleute dafür<br />
zuständig, alle 1.250 Gebäude des Landes<br />
und des Bundes zu „bewirtschaften“ – also<br />
dafür zu sorgen, dass Schäden repariert, die<br />
Häuser sauber gehalten oder zum Beispiel<br />
energiesparende Heizungen installiert und<br />
gewartet werden. Schließlich kümmert sich<br />
eine andere Abteilung darum, sämtliche<br />
Dinge zu beschaffen, die die Mitarbeiter in<br />
den Verwaltungen brauchen<br />
– vom Kugelschreiber über<br />
Polizeiautos und Uniformen<br />
bis zu Funksprechgeräten,<br />
erzählt Natali Fricke schmunzelnd.<br />
„Wir besorgen sogar die<br />
Dienstschafe für den Küstenschutz<br />
auf dem Deich!“<br />
Um die Mitarbeiter der GMSH<br />
kümmert sich Jana nun in<br />
ihrer neuen Stelle im Personalmanagement.<br />
„Schon am<br />
Ende meiner Ausbildung wurde<br />
ich für die Arbeit vorbereitet<br />
und durfte dort sofort Verantwortung<br />
übernehmen – etwa<br />
bei den Entgeltabrechnungen<br />
der Kollegen.“ Für rund 270<br />
Mitarbeiter ist sie außerdem<br />
Ansprechpartnerin, wenn es<br />
um Mutterschutz, Urlaub,<br />
Weiterbildungen oder Teilzeit<br />
geht. „Wir müssen immer auf<br />
dem neuesten Stand sein, weil sich die<br />
Bestimmungen und Gesetze laufend ändern.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass Interessenten an<br />
einer Ausbildung bereit sind, ständig dazuzulernen“,<br />
sagt Jana.<br />
Mit der Ausbildung will sich die ehrgeizige<br />
junge Frau nicht zufrieden geben, verrät<br />
sie: „Demnächst starte ich ein Fernstudium<br />
Betriebswirtschaftslehre (Schwerpunkt Personal<br />
und Organisation) berufsbegleitend<br />
neben meiner Arbeit bei der GMSH. Zum<br />
Glück unterstützt mich mein Arbeitgeber,<br />
und ein Stipendium habe ich auch schon“,<br />
erzählt Jana Rohr, die sich ehrenamtlich bei<br />
der Arbeiterwohlfahrt (AWO) engagiert. Und<br />
was hat sie mit dem Moderator Jörg Pilawa<br />
zu tun? „Ich durfte bei seiner Fernsehshow<br />
‚Leuchte des Nordens‘ dabei sein – spannende<br />
Erfahrung!“ Okay, aber abgesehen<br />
davon ist Jana eine ganz normale junge<br />
Frau, die gerne joggen geht und sich abends<br />
mit ihren Freunden trifft.<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
Der GMSH bietet folgende Ausbildungen<br />
an:<br />
Kaufleute für Büromanagement<br />
Immobilienkaufleute<br />
Personaldienstleistungskaufleute<br />
Fachinformatiker/-in für Systemintegration<br />
Technische/-r Systemplaner/-in<br />
Bauzeichner/-in<br />
Bewerbungen an:<br />
Gebäudemanagement Schleswig-Holstein<br />
AöR<br />
Stefanie Kaelcke<br />
Gartenstraße 6, 24103 Kiel<br />
Telefon: 0431 599-1175<br />
stefanie.kaelcke@gmsh.de<br />
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I L D U N G S<br />
I C H<br />
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•<br />
B E W<br />
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HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
STUDIALE AUF DEM CAMPUS!<br />
Banking für Studierende – in der ‚Studiale‘ der Förde Sparkasse auf dem Campus der CAU Kiel<br />
„Wir möchten mit<br />
Studierenden im Dialog<br />
sein und ihnen einen<br />
‚Wow-Effekt‘ liefern!“<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />
Studierende sind jung. Junge Leute<br />
leben digital. Ergo benötigen Studierende<br />
digitale Angebote. Dieser<br />
Logik folgt die Förde Sparkasse und präsentiert<br />
mit der „Studiale“ einen neuen<br />
digitalen Banking-Service, zugeschnitten<br />
auf Studierende und Berufsanfänger. Das<br />
innovative Konzept setzt sowohl auf zielgerichete<br />
digitale Dienstleistungen als auch<br />
auf ein neues Geschäftsstellenmodell. Mit<br />
der gleichnamigen neuen Filiale auf dem<br />
Campus der Kieler Christian-Albrechts-Universität<br />
(CAU) werden digitale Serviceangebote<br />
mit persönlicher Bankberatung<br />
kombiniert. Banking zwischen Vorlesung<br />
und Mensabesuch. Wow!<br />
„Total praktisch!“, meint Politik-Student<br />
Moritz. „Ziemlich cool und nicht so förmlich!“,<br />
lobt BWL-Student Malte. „Modernes<br />
Banking auf Augenhöhe!“, findet Lehramtsstudentin<br />
Anna. Die spontanen Statements<br />
auf dem Campus zwischen Campus-Suite und<br />
Bike-Store bringen es auf den Punkt. Die<br />
Förde Sparkasse trifft mit der ‚Studiale‘ den<br />
Geschmack vieler Studierender. Was genau<br />
verbirgt sich hinter der dem neuen Konzept?<br />
Studiale – digital und persönlich<br />
„Die Studiale ist ein Service der Förde Sparkasse,<br />
speziell für Studierende, Jobstarter<br />
bzw. Absolventen“, erklärt Marc Bornholdt<br />
(29), stellvertrender Filialleiter der neuen<br />
‚Studiale‘ am Westring 389. „Junge Menschen<br />
wachsen mit den digitalen Möglichkeiten<br />
unserer Zeit ganz selbstverständlich auf.<br />
Mit der Studiale reagieren wir auf die veränderten<br />
Ansprüche unserer jungen Kunden.<br />
Studierende können auf www.studiale.de<br />
unsere gesicherten Online-Tools nutzen und<br />
einen digitalen ‚Berater-Koffer‘ füllen. Nach<br />
dem ‚Studi-Check‘, dem ‚Budget-Check‘ oder<br />
dem ‚Giro-Check‘ auf unserer Webseite können<br />
wir anschließend unsere Kunden individuell<br />
beraten. Selbst das Beratungsgespräch<br />
bieten wir digital an, zum Beispiel über eine<br />
Videokonferenz, inklusive Video-Legitimation<br />
bei einer Kontoeröffnung. Alle Überweisungen<br />
und Transaktionen können bequem<br />
online mit unserer Sparkassen-App auf<br />
dem Smartphone oder Tablet durchgeführt<br />
werden. Und für die persönliche Beratung<br />
buchen sich die Studierenden einfach online<br />
ihren Wunschtermin und besuchen uns in<br />
der Studiale an der CAU Kiel.“<br />
Modernes Banking – offen, entspannt<br />
… immer im Dialog<br />
Neues Banking durch digitalen Wandel?<br />
Schon optisch versprüht die vollverglaste<br />
Studiale am Westring einen frischen,<br />
jugendlichen Charme. Das berühmte Logo –<br />
das S mit dem Punkt – prangt hier nicht in<br />
Sparkassen-Rot, sondern erscheint dezent,<br />
Ton-in-Ton, in einem Holzrelief. Der Innenraum<br />
präsentiert sich im Lounge-Stil mit<br />
vielen Sitzgelegenheiten, flankiert von<br />
Info-Points mit Flachbild-Monitoren und<br />
einem Mega-Wide-Screen. Alles wirkt offen,<br />
digital und transparent. Die Studiale ist auf<br />
dem Campus angekommen.<br />
„Die tägliche Begegnung mit den Studierenden<br />
ist entspannt und macht Spaß“,<br />
berichtet Marc Bornholdt. „Wir möchten<br />
mit Studierenden im Dialog sein und ihnen<br />
einen ‚Wow-Effekt‘ liefern! Außerdem bieten<br />
wir in der Studiale regelmäßige Veranstaltungen<br />
an – vom Bewerbertraining bis zum<br />
FIFA-Soccer-Event. Auch unser frisches<br />
Design wurde unter studentischer Mithilfe,<br />
von Studierenden der Muthesius Kunsthochschule,<br />
entworfen. Für uns gibt es in der<br />
Studiale keine Anzugpflicht und wir duzen<br />
uns mit den Studentinnen und Studenten.<br />
Dadurch gestalten sich unsere Gespräche<br />
offen und entspannt. Und so möchten wir<br />
auch das Image der Förde Sparkasse in der<br />
Studiale transportieren – als Bankpartner<br />
für Studierende und Berufsanfänger,<br />
offen, verbindlich, auf Augenhöhe und<br />
mit großem Verständnis für studentische<br />
Themen, wie zum Beispiel Studienfinanzierung,<br />
Kontoeröffnung, Kreditkarte oder<br />
Auslandsaufenthalt.“<br />
Die Förde Sparkasse ist einer der größten<br />
Ausbildungsbetriebe der Region. Über<br />
1.400 Mitarbeiter/-innen, davon mehr als<br />
100 Auszubildende arbeiten an insgesamt<br />
87 Standorten in Schleswig-Holstein. Die<br />
drei Hauptstellen befinden sich in Kiel,<br />
Eckernförde und Plön. Jährlich bietet die<br />
Förde Sparkasse rund 30 Ausbildungsplätze<br />
für den Beruf Bankkauffrau/-mann sowie<br />
Studienplätze für ein duales Studium an.<br />
Schulische Voraussetzungen für die Ausbildung<br />
sind entweder ein guter Mittlerer<br />
Schulabschluss, die Fachhochschulreife oder<br />
das Abitur.<br />
50
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Marc Bornholdt, 29 aus Kiel-Hassee,<br />
Bankkaufmann in der Studiale der<br />
Förde Sparkasse<br />
A U S B<br />
I L D U N G S<br />
I N F O S<br />
•<br />
"Ich heiße Marc, bin 29 Jahre alt und arbeite<br />
seit 2012 als Bankkaufmann bei der Förde<br />
Sparkasse in Kiel. Als stellvertretender Filialleiter<br />
der Studiale gehöre ich zum sechsköpfigen<br />
Gründungsteam unserer neuen<br />
Geschäftsstelle auf dem Campus der Kieler<br />
Universität.<br />
Die Arbeit in der Studiale macht mir großen<br />
Spaß! Im Gegensatz zu anderen Geschäftsstellen<br />
beschäftigen wir uns hauptsächlich<br />
mit studentischen Bankthemen, zum Beispiel<br />
mir der soliden Finanzierung des Studiums,<br />
der finanziellen Organisation eines<br />
Auslandsaufenthaltes oder der Einrichtung<br />
eines Studentenkredits. Auf großen<br />
Zuspruch stößt die Mischung zwischen digitalen<br />
Angeboten und persönlicher Begegnung.<br />
Auf dieser Kombination basiert unser<br />
Studiale-Konzept. Dadurch dass wir keine<br />
Anzugpflicht haben und uns mit den Studierenden<br />
duzen können, entsteht schnell eine<br />
entspannte Gesprächssituation auf Augenhöhe.<br />
Das kommt bei unseren Kunden gut an<br />
und erleichtert die Kommunikation. Mit den<br />
Studierenden bin ich auf Augenhöhe, weil<br />
ich zurzeit selbst studiere. Berufsbegleitend<br />
absolviere ich online ein BWL-Studium an<br />
der Fachhochschule Kiel und weiß daher,<br />
wie wenig Zeit Studierenden neben Job und<br />
Studium für andere Dinge bleibt.<br />
Wird das Banking der Zukunft ausschließlich<br />
digital ablaufen? Jedenfalls werden sich<br />
digitale Strukturen immer weiter durchsetzen.<br />
Das persönliche Beratungsgespräch wird<br />
auch in Zukunft wichtig bleiben. Ich freue<br />
mich jetzt auf meine Zeit in der Studiale und<br />
auf mein Studium. Beides zu vereinbaren<br />
wird sicherlich nicht einfach, doch mir hat<br />
es schon in der Ausbildung geholfen, klare<br />
Ziele zu haben!"<br />
Yannik Sydow, 26 aus Gettorf, Bankkaufmann<br />
in der Studiale der Förde<br />
Sparkasse<br />
"Ich heiße Yannik, komme aus Gettorf<br />
und arbeite seit sechs Jahren als Bankkaufmann<br />
bei der Förde Sparkasse. Meinen<br />
Mittleren Schulabschluss habe ich 2009 auf<br />
der Isarnwohldschule gemacht. Anschließend<br />
absolvierte ich die Ausbildung zum<br />
Bankkaufmann und habe dann fünf Jahre<br />
als Kundenberater der Filiale Friedrichsort<br />
gearbeitet. Als ich von dem neuen Studiale-Projekt<br />
hörte, bewarb ich mich sofort auf<br />
eine der vier Beraterstellen. Jetzt bin ich<br />
froh, dass es geklappt hat, denn die Arbeit<br />
in der Studiale ist großartig. Als Bankkaufmann<br />
schätze ich sowieso den täglichen<br />
Kontakt mit Kunden. Aber mit den Studierenden<br />
ist der Umgang besonders entspannt.<br />
Überrascht bin ich von der hohen Anzahl<br />
englischsprachiger Kunden. Ungefähr jedes<br />
dritte Gespräch führe ich in englischer Sprache,<br />
zuletzt mit einem schwedischen Austauschstudenten.<br />
Neben meinen täglichen<br />
Aufgaben als Kundenberater organisiere ich<br />
gerade unser erstes FIFA-Soccer-Game-Event.<br />
Dazu laden wir Studierendengruppen zu uns<br />
in die Studiale ein und veranstalten ein<br />
Turnier, das wir auf Konsolen vor unseren<br />
Mega-Wide-Screens austragen. Dazu gibt es<br />
Getränke und Musik. Ich denke, das wird ein<br />
Mega-Event. Ende März hatten wir jedenfalls<br />
schon unglaublich viel Zusagen!"<br />
Die Förde Sparkasse bietet folgende<br />
Ausbildungen an:<br />
- Bankkaufmann/-frau<br />
- Bachelor of Arts – Bankkaufmann/-frau<br />
Studiale<br />
Westring 389<br />
24118 Kiel<br />
www.studiale.de<br />
Ausbildungsleiter<br />
Herr Karsten Sönnichsen<br />
Lorentzendamm 28-30<br />
24103 Kiel<br />
T. 0431 592 - 14 13<br />
karsten.soennichsen@foerde-sparkasse.de<br />
www.foerde-sparkasse.de<br />
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I C H<br />
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52 53
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Leidenschaft für maritimes handwerk<br />
Yacht- und Bootswerft Rathje in Kiel verbindet Bootsbautradition mit Hightech und<br />
bildet den Berufsnachwuchs aus<br />
TEXT Joachim Welding | FOTOS Sebastian Weimar<br />
Motorboote, Segelklassiker aus<br />
Holz, moderne Kunststoffboote<br />
und so manche Luxusyacht warten<br />
in den Hallen direkt an der Kieler Förde<br />
auf kundige Bootsbauerhände. „Wir haben<br />
meist immer etwa zwanzig Boote, um sie<br />
im Kundenauftrag zu reparieren, mit neuer<br />
Technik auszustatten oder für die neue Saison<br />
fit zu machen“, erzählt Edith Vonhoff,<br />
Inhaberin der Yacht- und Bootswerft Rathje<br />
in Kiel-Pries.<br />
Schwimmende Oldtimer aus edlen Hölzern<br />
werden bei der Traditionswerft außerdem<br />
fachmännisch restauriert, um die wertvollen<br />
Schmuckstücke für die Zukunft zu erhalten.<br />
In ihrer Branche gehe es nicht um anonyme,<br />
austauschbare Produkte: „Segelyachten<br />
haben eine besondere emotionale Bedeutung<br />
für die Eigner. Sie verbringen viel Zeit an<br />
Bord, oft mit der ganzen Familie; sie segeln<br />
in den Urlaub oder nehmen an Regatten teil.<br />
So manches gut gepflegte Boot segelt über<br />
Jahrzehnte“, weiß Edith Vonhoff, die den<br />
1922 gegründeten Familienbetrieb in dritter<br />
Generation führt.<br />
Weil Rathje in der maritimen Welt ein<br />
bekannter Name ist, kommt es immer mal<br />
wieder vor, dass Kunden der Werft 30 oder<br />
40 Jahre die Treue halten. „Einige Kunden<br />
kommen schon seit 60 Jahren zu uns, sodass<br />
auch enge persönliche Bindungen entstanden<br />
sind. Und wir kennen ihre Yachten<br />
natürlich bestens.“ Die Kunden schätzen<br />
die Qualitätsarbeit, für die Rathje als traditionsreicher<br />
Handwerksbetrieb seit bald<br />
100 Jahren steht. „Wir legen größten Wert<br />
auf Mitarbeiter mit fundierter Ausbildung<br />
und Liebe zum Handwerk. Nur gemeinsam<br />
mit unserem eingespielten und leistungsfähigen<br />
Team aus kompetenten Fachkräften<br />
können wir unseren Kunden herausragende<br />
Qualität bieten“, betont die Chefin. 23 Mitarbeiter<br />
bilden die „Mannschaft“, darunter<br />
zwei Bootsbaumeister, Bootsbauer, Motorenschlosser<br />
und sieben Azubis.<br />
Einer von ihnen ist Basti Kemper. Der<br />
24-Jährige kam aus Nordrhein-Westfalen an<br />
die Waterkant, um seinen Traumberuf zu<br />
erlernen – Bootsbauer in der Fachrichtung<br />
Neu- Aus- und Umbau. Bastis Vater ist selbst<br />
Handwerker, und schon als Kind war Basti<br />
ein begeisterter Segler. „Ich wollte diesen<br />
Beruf auf jeden Fall erlernen – und das geht<br />
nun mal meist nur an der Küste.“ So ist er<br />
schließlich nach Kiel zu Rathje gekommen,<br />
wo er schon im dritten Lehrjahr die Vielfalt<br />
des Handwerks lernt: „Wir gehen nicht<br />
nur mit verschiedenen Hölzern als Material<br />
um, sondern auch mit Stahl, Aluminium<br />
und faserverstärkten Kunststoffen (GFK),<br />
erzählt Basti, während er eine Stelle am<br />
Rumpf einer Yacht mit einem Schleifgerät<br />
so perfekt bearbeitet, dass von dem kleinen<br />
Unfallschaden schließlich nichts mehr zu<br />
sehen ist. Basti lernt, Boote selbst zu bauen,<br />
sie umfassend zu reparieren, mit Einbauten<br />
an Deck zu versehen und die Rümpfe im<br />
Unterwasserbereich speziell zu beschichten,<br />
damit das Salzwasser keine Schäden<br />
anrichten kann. „Wer mit wertvollen Booten<br />
arbeiten will, sollte den Anspruch<br />
haben, Top-Qualität abzuliefern“, sagt der<br />
24-Jährige selbstbewusst. „Wichtig ist auch,<br />
einen Sinn für Ästhetik zu entwickeln. Ich<br />
finde beispielsweise ein Deck aus Teakholz<br />
an Bord einer Traditionsyacht besonders<br />
schön“<br />
„Der Schulabschluss ist bei uns nicht ganz<br />
so wichtig“, ergänzt seine Chefin Edith Vonhoff.<br />
Dafür zählen handwerkliches Geschick,<br />
körperliche Fitness und Teamfähigkeit.<br />
„Denn in einer Werft arbeiten alle immer eng<br />
zusammen und Hand in Hand.“ Wert lege sie<br />
bei den Bewerber/innen außerdem auf gutes<br />
Benehmen, Höflichkeit und Zuverlässigkeit.<br />
„Auf jeden Fall sollten die jungen Leute Spaß<br />
daran haben, mit den Händen zu arbeiten.“<br />
Ob für sie der Beruf des Bootsbauers in Frage<br />
kommt, können Schüler in einem Praktikum<br />
ausprobieren. Auch Mädchen bekommen bei<br />
Rathje immer eine Chance, auch wenn die<br />
Mehrzahl der Azubis Jungen sind.<br />
Rund 50 Nachwuchskräfte hat Betriebsleiter<br />
und Meister Thomas Klotz bisher bei Rathje<br />
ausgebildet, darunter sechs junge Frauen.<br />
„Wir bekommen viele gute Bewerbungen<br />
von Jugendlichen. Den Beruf des Bootsbauers<br />
verknüpfen viele mit Fernweh, der<br />
Weite des Meeres und dem anspruchsvollen<br />
Umgang mit dem Material Holz.“ An guten<br />
Bewerbern mangele es dem Unternehmen<br />
54 55
Legen Sie den<br />
Grundstein.<br />
Für Ihre Zukunft.<br />
bisher nicht. In jedem Jahr stellt die Werft<br />
zwei bis drei Azubis ein. „Derzeit bieten wir<br />
eine Ausbildungsstelle für den Bootsbauer<br />
mit der Fachrichtung Yachttechnik an.“<br />
Auch Basti hegt noch einen großen Traum,<br />
der mit Fernweh zu tun hat: „Nach der Ausbildung<br />
will ich im Ausland Berufserfahrung<br />
sammeln, am liebsten in den USA oder in<br />
Australien.“<br />
Und was lernen die Azubis bei Rathje?<br />
„Besonders wichtig ist uns eine solide<br />
Ausbildung. Die Schwerpunkte liegen im<br />
Holz- und GFK-Bootsbau. Darüber hinaus<br />
durchlaufen unsere jungen Mitarbeiter alle<br />
anderen Arbeitsbereiche unserer Werft, wie<br />
Auf- und Abriggen (Segel setzen und einholen),<br />
Ein- und Auslagern von Booten und<br />
ab diesem Jahr auch den Neubau von Wohnyachten“,<br />
berichtet Edith Vonhoff. Denn<br />
der Prototyp einer 18 Meter langen Neukonstruktion<br />
soll ab <strong>2018</strong> bei Rathje in Eigenregie<br />
gebaut werden. „Auf unserer ‚Pahi C 60‘<br />
können Menschen recht komfortabel wohnen<br />
- sozusagen in einem schwimmenden<br />
Eigenheim. Doch es ist kein Hausboot, sondern<br />
ein Sportboot, das selbst fahren kann.“<br />
Wenn sich die Kunden begeistern lassen,<br />
will Rathje eine Serienproduktion starten.<br />
Mehr mit alter Schiffsbautradition hatte<br />
ein ungewöhnliches Neubauprojekt zu<br />
tun, mit dem die Werft 1987 Schlagzeilen<br />
machte. „In unserer Werft wurde damals die<br />
mittelalterliche Hansekogge originalgetreu<br />
nachgebaut. Zum Team gehörten arbeitslose<br />
Jugendliche und ältere Arbeitslose. Einige<br />
durchliefen bei uns eine Berufsausbildung“,<br />
berichtet die Werftchefin. Die Kieler Hansekogge<br />
lädt bis heute Interessierte auf der<br />
Förde zu Segeltörns ein – zum Beispiel während<br />
der Kieler Woche. Und was ist mit der<br />
Familientradition? Edith Vonhoff freut sich,<br />
dass die Geschichte des gesunden Unternehmens<br />
auch nach dem 100. Jubiläum weitergehen<br />
wird.<br />
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Prieser Strand 14a<br />
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info@bootswerft-rathje.de<br />
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Das Tierheim Schleswig kümmert sich liebevoll um Hunde, Katzen und alle Tiere,<br />
die gefunden, ausgesetzt oder beschlagnahmt wurden.<br />
TEXT Joachim Welding | FOTOS Moritz Wellmann<br />
Ein leises Wimmern in der Biomülltonne<br />
war das einzige, was der junge Mann<br />
im Vorbeigehen hörte. Er schaute unter<br />
den Deckel und staunte nicht schlecht: Eine<br />
verängstigte Katze schaute ihn mit großen<br />
Augen an. Weil jemand einen Stein auf den<br />
Deckel gelegt hatte, konnte sich das Tier<br />
nicht selbst befreien, so dass es grausam<br />
gestorben wäre. „Unfassbar! Jemand wollte<br />
die Katze einfach im Müll entsorgen“, ärgert<br />
sich Yvonne Wiegers-von Wegner über das<br />
herzlose Verhalten. Zum Glück gab es ein<br />
Happy End! Das Tierheim in Schleswig nahm<br />
„Püppi“, wie die Fundkatze getauft wurde,<br />
in seine Obhut und päppelte sie auf. „Wir<br />
konnten sie schließlich in ein schönes<br />
Zuhause vermitteln. Dort lebt sie nun glücklich<br />
mit drei anderen Katzen zusammen<br />
und hält ihre neuen Menschen ordentlich<br />
auf Trab!“, berichtet die Vorsitzende des<br />
Tierschutzvereins.“<br />
Ein Tierheim ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit,<br />
denn der Staat kümmert sich<br />
normalerweise nicht um das Wohlergehen von<br />
Tieren in Not. Es sind fast immer Tierschutzvereine,<br />
die Heime mithilfe von Spenden,<br />
Mitgliedsbeiträgen und freiwilligem Engagement<br />
aufbauen und betreiben – so auch das<br />
Tierheim Schleswig, das gerade ein Spitzenkompliment<br />
bekommen hat: Tierfreunde im<br />
Norden wählten es zum beliebtesten Tierheim<br />
im Nordwesten Schleswig-Holsteins. „Wir<br />
freuen uns riesig! Von der Nord-Ostsee-Sparkasse<br />
haben wir 5.000 Euro Preisgeld bekommen.<br />
Und das wird sinnvoll investiert: Wir<br />
legen einen Teich für aufgegriffene Gänse<br />
und Enten an und bauen ein Hühnerhaus“,<br />
erzählt Nicole Schmonsees, die Kassenwartin.<br />
Der Verein mit seinen 320 Mitgliedern wird<br />
von deren Beiträgen sowie von Sponsorengeldern<br />
und freiwilligen Spenden getragen.<br />
1974 wurde das Tierheim gebaut; es bietet<br />
seinen Bewohnern auf Zeit ein ideales<br />
Zuhause. Derzeit tummeln sich 30 Bewohner<br />
im großen und kleinen Hundehaus und<br />
50 im Katzenhaus. Andere Gäste haben im<br />
Kleintierhaus Platz; außerdem gibt es Quarantäne-Stationen<br />
für Katz‘ und Hund. Elf<br />
zweibeinige Freunde kümmern sich um das<br />
Wohlergehen der schutzbedürftigen Tiere. Sie<br />
geben alles, damit sich das Kätzchen „Püppi“,<br />
Hundedame „Vaiana“, die fixen Wüstenrennmäuse,<br />
Meerschweinchen, Kaninchen und alle<br />
anderen haarigen und gefiederten Geschöpfe<br />
wohl fühlen. Eine ganze Menge Arbeit wartet<br />
jeden Tag auf die Tierpfleger, Hausmeister,<br />
Azubis, „Bufdis“ (Freiwillige) und die anderen<br />
Mitarbeiter.<br />
„Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Deshalb<br />
mag ich den Beruf der Tierpflegerin so“,<br />
berichtet Azubi Katna Witt aus Eckernförde<br />
begeistert. Die 20-jährige Abiturientin arbeitet<br />
im dritten Lehrjahr und wollte eigentlich<br />
Tierärztin werden, musste diesen Traum<br />
aber wegen eines Numerus clausus von 1,2<br />
begraben. Dann erfuhr sie, dass das Heim<br />
Tierpfleger ausbildet. „Wenige Wochen nach<br />
meiner Bewerbung konnte ich anfangen. Und<br />
ich muss sagen, den Umgang mit den Tieren,<br />
aber auch mit den Menschen, die jeden Tag zu<br />
uns kommen, mag ich sehr.“<br />
Viele glauben, in einem Tierheim müssten<br />
die Mitarbeiter immer nur Ställe ausmisten.<br />
Katna widerspricht: “Damit liegen sie total<br />
daneben. Wenn wir verletzte oder Jungtiere<br />
abholen – beispielsweise Vögel, die aus<br />
dem Nest gefallen sind, dann kümmern wir<br />
uns 24 Stunden um sie. Auch Katzenbabys<br />
nehmen die Kollegen mit nach Hause, weil<br />
sie alle paar Stunden mit Spezialnahrung<br />
gefüttert werden müssen.“ Und die Kleinen<br />
brauchen natürlich die mütterliche Wärme,<br />
die nun der Mensch dem Tier spendet.<br />
Aufpäppeln: Azubi Katna Witt<br />
kümmert sich um junge, kranke<br />
Kätzchen, die bei Kälte und Nässe<br />
gefunden wurden.<br />
58 59
„Wir werden gerufen, wenn ausgebüxte<br />
Hunde eingefangen werden müssen oder verletzte<br />
Wildtiere gefunden werden – etwa Bussarde<br />
oder Falken.“ Auch das Ordnungsamt<br />
ruft immer wieder an, wenn Menschen mit<br />
der Haltung ihrer Haustiere überfordert sind<br />
und diese beschlagnahmt werden. „Dann ist<br />
es auch wichtig, mit den manchmal psychisch<br />
Kranken einfühlsam umzugehen. Denn sie<br />
brauchen auch unsere Hilfe“, ergänzt Vereinschefin<br />
Yvonne Wiegers-von Wegner.<br />
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Im Umgang mit den besten Freunden des<br />
Menschen reicht das Arbeitsspektrum von<br />
der Fütterung, der Reinigung der Näpfe und<br />
Katzenkratzbäume bis zur Verabreichung<br />
von Medikamenten, Fahrten zum Tierarzt<br />
und wichtigen Gesprächen mit Besuchern,<br />
die Fundtiere kennenlernen wollen, um sie<br />
später zu sich zu holen. „Diese Gespräche<br />
führen wir sehr intensiv, um festzustellen<br />
zu können, ob das jeweilige Tier auch zum<br />
neuen Herrchen oder Frauchen passt“, sagt<br />
die Vorsitzende. Ein Pitbull-Terrier passe nun<br />
mal nicht in einen Familienhaushalt mit kleinen<br />
Kindern. „Die Leute brauchen viel fachkundige<br />
Beratung, und die bekommen sie bei<br />
uns.“ Auch die Azubis lernen einiges über<br />
Menschenkenntnis. Und sie lernen, wie der<br />
Betrieb eines Tierheims funktioniert. Auch<br />
Schüler sind übrigens immer willkommen: Im<br />
Praktikum der 9. Klasse können sie das bunte<br />
Leben und Arbeiten mit Vier- und Zweibeinern<br />
kennenlernen. Anruf genügt.<br />
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Christian Dorbandt, Vanessa Strehlow<br />
presse@me2be.de<br />
Schul- und Messebetreuung<br />
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schule@me2be.de<br />
Chefredaktion (V.i.S.d.P.)<br />
Katharina Grzeca<br />
katharina.grzeca@me2be.de<br />
Chefin vom Dienst<br />
Katharina Grzeca<br />
Textredaktion<br />
Christian Dorbandt, Joachim Welding, Katharina Grzeca,<br />
Jana Limbers<br />
Onlineredaktion<br />
Jana Limbers, Sabrina Meyn, Nadja Linke, Christian Dorbandt<br />
hello@me2b2.de<br />
Social Media<br />
Merle Jurzig, Vanessa Strehlow, Jana Limbers<br />
hello@me2be.de<br />
Art Direction Katharina Grzeca, Merle Jurzig<br />
Foto Eric Genzken, Sebastian Weimar, Moritz Wellmann,<br />
Fotostudio Renard, Wirtschaftsministerium SH, Michael<br />
Ruff, Henrik Matzen, Jana Limbers, Joachim Welding, Sönke<br />
Dwenger<br />
Illustration Ibou Gueye, Sascha Düvel<br />
Coverfoto Shutterstock<br />
1. Auflage<br />
www.me2be.de<br />
www.facebook.com/me2bemag<br />
Druck<br />
VDD AG<br />
09603 Großschirma<br />
<strong>ME2BE</strong> Bestellservice<br />
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© <strong>2018</strong> für alle Beiträge der<br />
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<strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN SPECIAL wird<br />
kostenlos an Schulen verteilt.<br />
Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und Vervielfältigung<br />
auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise – nur<br />
nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Der Verlag<br />
haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und<br />
Videos, und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der<br />
jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf Anfrage.<br />
Bunte Tierschar: Hier kümmern sich die Menschen um Wildtiere wie Gänse und Schildkröten ebenso wie<br />
um Wellensittiche und Hunde. Yvonne Wiegers-von Wegner (unten rechts) und Nicole Schmonsees vom<br />
Tierschutzverein freuen sich, dass das Schleswiger Tierheim zum beliebtesten in Nordwest-Schleswig-<br />
Holstein gewählt wurde.<br />
60 61
<strong>ME2BE</strong> JOBTIONARY<br />
Pferdewirt/-in –<br />
„das Glück dieser erde“ als Beruf<br />
Aus der <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“<br />
TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Ibou Gueye<br />
Dein bester Freund hat vier Beine<br />
und galoppiert durchs Leben. Wer<br />
mitgaloppieren will, muss eine<br />
Menge lernen. Zum Beispiel, dass Rennpferde<br />
bis zu 70 Km/h schnell sein können<br />
und auch Vierbeiner mal in die Schule müssen<br />
– dann nämlich, wenn Pferdewirte sie<br />
für die Dressur trainieren.<br />
Wer diese besonderen Tiere liebt und für<br />
sein Leben gerne reitet, für den trifft das<br />
bekannte Sprichwort ganz sicher zu: „Das<br />
Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der<br />
Pferde“. Und was kann es Schöneres geben,<br />
als sein Hobby mit dem Beruf zu verbinden?<br />
Und wenn es dann zwar ein nicht alltäglicher,<br />
aber zukunftssicherer Beruf ist – umso<br />
besser! Rund eine Million Pferde traben auf<br />
Deutschlands Weiden. Und sie alle müssen<br />
versorgt, trainiert und gezüchtet werden.<br />
Und immer mehr (junge) Leute wollen gerne<br />
reiten lernen: genug Arbeit also für gut ausgebildete<br />
Pferdewirte!<br />
Gebraucht werden sie überall dort, wo die<br />
Vierbeiner dem Menschen Freude (und Geld)<br />
bringen sollen: in der Pferde- und Reiterausbildung,<br />
der Zucht edler Holsteiner oder<br />
Trakehner beispielsweise, aber auch in Reitschulen,<br />
Pferdekliniken und Rennställen.<br />
„Super“, denken nun bestimmt viele Pferdenarren:<br />
„Dann kann ich ja den ganzen Tag<br />
reiten.“ Na klar, es geht bei Pferden meist<br />
darum, aber während der Arbeit wird das<br />
für den Profi eher zur Nebensache. Denn<br />
Pferdewirte kümmern sich um das Wohlergehen<br />
der Tiere: Sie tragen Verantwortung für<br />
Training, Zucht, Versorgung und Pflege der<br />
Pferde. Den Kunden bieten sie Hilfestellung<br />
und Beratung beim Umgang mit den Tieren.<br />
Und beim Reitunterricht bildet der Pferdewirt<br />
den Nachwuchs aus.<br />
Und weil der Aufgabenbereich so riesig ist,<br />
müssen sich die Azubis in der dreijährigen<br />
Ausbildung für eine von fünf Fachrichtungen<br />
entscheiden. Zunächst lernen alle die<br />
Grundlagen, erst im dritten Ausbildungsjahr<br />
eignen sich die Auszubildenden Spezialwissen<br />
im jeweiligen Fachgebiet an. In der Klassischen<br />
Reitausbildung steht der Sport im<br />
Mittelpunkt, denn es geht um Springreiten<br />
und Dressur. Damit Pferde gesund bleiben<br />
oder werden, brauchen sie gut ausgebildete<br />
Fachleute, die dieses Thema in der Fachrichtung<br />
Pferdehaltung und Service lernen.<br />
Hengste, trächtige Stuten und Fohlen stehen<br />
im Mittelpunkt in der Pferdezucht. Und<br />
ums Tempo beim Rennreiten und Trabrennfahren<br />
geht es in der Fachrichtung Pferderennen.<br />
Dabei bilden Pferdewirte die Tiere<br />
aus und bereiten sie auf die Rennen vor.<br />
Und im Spezialreitwesen trainieren die<br />
angehenden Fachleute beispielsweise Westernpferde.<br />
Aber die ganz alltäglichen Dinge<br />
im Umgang mit den wunderbaren Tieren<br />
müssen alle Pferdewirte auch erledigen:<br />
striegeln, satteln, füttern und den Stall ausmisten.<br />
Wer die letztgenannten Arbeiten gerne<br />
anderen überlassen will, sollte überlegen,<br />
beruflich zum/zur Pferdewirtschaftsmeister/-in<br />
aufzusteigen. Damit kann man sich<br />
selbstständig machen oder eine leitende<br />
Position einnehmen. Und auf die Chance<br />
hoffen, das große Geld mit edlen Vollblütern<br />
zu machen. So wie mit dem berühmten<br />
Rennpferd „Danedream“, das dem Züchter<br />
die Rekordsumme von 3,6 Millionen Euro<br />
eingebracht hat. Gekostet hatte die Stute<br />
lediglich 9000 Euro.<br />
Übrigens: Im Norden bietet etwa die Reitanlage<br />
Bredenbeker Teich in Ammersbek<br />
(Kreis Stormarn) eine Ausbildung als Pferdewirt/-in<br />
im Schwerpunkt Klassische Reitausbildung<br />
oder Haltung und Service an.<br />
Um etwas kleinere Vierbeiner geht es bei der<br />
Ausbildung auf dem Islandpferdehof Kranichtal<br />
in Hornbek bei Mölln.<br />
Weitere seltene Berufe sowie alle Tipps<br />
zur Bewerbung findet ihr auch unter<br />
www.me2be.de.<br />
62
TRAUMBERUF FlEchTwERkgEsTAlTER/-IN<br />
Aus der <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />
Jedes Jahr entscheiden sich in<br />
Deutschland rund 30.000 Jugendliche<br />
für eine Ausbildung zum<br />
Einzelhandelskaufmann oder zur Einzelhandelskauffrau,<br />
circa 3.000 für eine<br />
Fleischerlehre, knapp 300 möchten Steinmetz/-in<br />
und Steinbildhauer/-in werden,<br />
aber nur etwa 30 werden Flechtwerkgestalter.<br />
Für <strong>ME2BE</strong> Grund genug, diesen<br />
seltenen Beruf ins Rampenlicht zu rücken.<br />
In unserer Reihe „Seltene Berufe – Folge<br />
deiner Leidenschaft“ präsentieren wir<br />
ein traditionelles Handwerk, in dem sehr<br />
glückliche Menschen arbeiten! Zum Beispiel<br />
die Korbmacherfamilie Sell aus Kiel!<br />
Das Korbmacher-Handwerk entstand in<br />
Deutschland vor 250 Jahren und ist eng<br />
mit der oberfränkischen Stadt Lichtenfels<br />
und den umliegenden Dörfern verknüpft.<br />
Vier Faktoren begünstigten die Entstehung<br />
des Berufsbildes: 1.) Die Landwirtschaft bot<br />
zu wenig Ertrag und Arbeit für die Bevölkerung.<br />
2.) Es gab einen großen Bedarf an<br />
robusten, langlebigen Transportbehältern<br />
für Nahrungsmittel und Holz. 3.) Das Klima<br />
im Maintal bot ideale Wachstumsbedingungen<br />
für die Weide. 4.) Zum Flechten eines<br />
Korbes benötigte man nur wenig Werkzeug<br />
und Material.<br />
Körbe aus Deutschland – ein früher<br />
Exportschlager<br />
Reisstrohzöpfe sowie indonesisches Rotan<br />
(Rattan), spanisches Espartogras oder kubanisches<br />
Palmblatt. Aus dem Korbhandwerk<br />
entwickelte sich eine Korbindustrie, sodass<br />
1909 eine eigene Korbfachschule in Lichtenfels<br />
errichtet wurde. Diese Ausbildungsstätte<br />
heißt heute „Staatliche Berufsfachschule für<br />
Flechtwerkgestaltung“. Sie ist deutschlandweit<br />
die einzige ihrer Art!<br />
3 Jahre Ausbildung – nur in Lichtenfels<br />
Das Flechthandwerk produziert nicht<br />
nur Weidekörbe für Kaminholz oder für<br />
die Armbeuge auf dem Wochenmarkt. Es<br />
umfasst viele andere Bereiche, Techniken<br />
und Materialien. Aus diesem Grund heißt<br />
der Ausbildungsberuf heute nicht mehr<br />
Korbmacher/-in, sondern „Flechtwerkgestalter/-in“.<br />
Die Ausbildung dauert 3 Jahre<br />
und könnte grundsätzlich als duale Ausbildung<br />
in Betrieben erfolgen. Vorausgesetzt<br />
man findet einen Betrieb, der ausbilden<br />
will. Das ist zurzeit in Deutschland leider<br />
nicht der Fall. Deshalb bietet die Staatliche<br />
Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung<br />
in Lichtenfels eine dreijährige schulische<br />
Ausbildung an. Vorteile: Die Ausbildung ist<br />
kostenlos. Mit einem erfolgreichen Abschluss<br />
gilt man als perfekt ausgebildet und kann<br />
überall auf der Welt als Fachkraft in diesem<br />
Beruf arbeiten. Nachteil: Man kann den<br />
Beruf nur in Lichtenfels erlernen und muss<br />
auf eine Ausbildungsvergütung verzichten.<br />
Christin und Matthias Sell – Miteinander<br />
verflochten<br />
In Kiel lebt die Korbmacherfamilie Sell<br />
und stellt in dritter Generation Körbe und<br />
andere Geflechte her. In guter Tradition ist<br />
der Betrieb in voller Familienhand – Vater,<br />
Mutter, Tochter und Schwiegersohn arbeiten<br />
Seite an Seite. Die Korbmacherei Sell ist<br />
außerdem der einzige Betrieb seiner Art in<br />
Schleswig-Holstein und Hamburg. Das bedeutet:<br />
Arbeit gibt es reichlich! Wir haben das<br />
junge Ehepaar Christin und Matthias Sell in<br />
ihrer Werkstatt besucht und einen spannenden<br />
Crashkurs im Flechthandwerk erhalten!<br />
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die<br />
Korb macherei zu einem wichtigen Wirtschaftszweig.<br />
Korbwaren wurden in Heimarbeit,<br />
meist unter Mithilfe der gesamten<br />
Familie, hergestellt und nach Holland,<br />
Preußen, Russland und Amerika exportiert.<br />
Aufgrund der hohen Nachfrage verwendete<br />
man auch französische Weidesorten,<br />
außerdem böhmische Holzfasergeflechte,<br />
italienische Strohborten, chinesische<br />
65
<strong>ME2BE</strong>: Moin, moin. Danke, dass ihr uns in<br />
eure Werkstatt eingeladen habt. Was für<br />
Produkte entstehen hier?<br />
Christin: Ja, herzlich willkommen in unserem<br />
kleinen Familienbetrieb. Wir produzieren<br />
verschiedene Weidekörbe, zum Beispiel<br />
Einkaufs- und Wäschekörbe in allen Größen<br />
und Ausführungen, aber auch Tablette,<br />
Schalen, Brotbackformen, Flaschenträger,<br />
Beet-Einfassungen, Holzkörbe, Teppichklopfer<br />
und Puppenwagen sowie diverse Flechtwerkobjekte<br />
zur Gartendekoration und alles,<br />
was die Leute bei uns in Auftrag geben.<br />
Außerdem reparieren wir Flechtwerke, zum<br />
Beispiel die klassischen Stuhlgeflechte und<br />
bieten auch Flechtkurse an.<br />
Christin, du bist gebürtige Kielerin und<br />
führst den Familienbetrieb in dritter<br />
Generation. Dein Mann Matthias kommt<br />
aus dem bayerischen Oberfranken. Wie<br />
habt ihr euch kennengelernt?<br />
Christin: Tja, wir haben uns tatsächlich auf<br />
der Berufsfachschule in Lichtenfels kennengelernt.<br />
Matthias stammt ja dort aus der<br />
Gegend. Er war damals im dritten und ich<br />
im zweiten Lehrjahr. Irgendwann hat‘s zwischen<br />
uns gefunkt! Matthias hat anschließend<br />
seinen Zivildienst absolviert und als<br />
ich mit der Ausbildung fertig war, hab ich<br />
ihm vorgeschlagen, mit nach Kiel zu ziehen<br />
und in unseren Betrieb zu kommen. Das war<br />
vor 15 Jahren!<br />
Wie ist das, Matthias, auf engem Raum<br />
mit der Familie zusammenzuarbeiten und<br />
im gleichen Haus zu wohnen? Wird euch<br />
das manchmal zu viel?<br />
Matthias: Nein, überhaupt nicht. Man muss<br />
sich nur mögen … dann ist das geradezu<br />
ideal. Es gibt nichts Schöneres, als das zu<br />
tun, was einem Spaß macht! Wir üben unser<br />
Handwerk mit Leidenschaft aus. Und die<br />
Chance beruflicher Selbständigkeit, die das<br />
Handwerk auch grundsätzlich bietet, war<br />
für uns immer wichtig!<br />
Christin: Ich sag immer …‚ ich spiele kein<br />
Lotto, muss nirgendwo das Glück suchen,<br />
denn ich bin überglücklich, das gelernt zu<br />
haben, was ich immer lernen wollte!‘<br />
Ihr arbeitet mit dem Rohstoff Weide. Wie<br />
lässt es sich damit arbeiten? Und woher<br />
bezieht ihr das Material?<br />
Matthias: Die Weide ist ein schönes und<br />
dankbares Material, mit dem sich gut arbeiten<br />
lässt. Da Weiden sehr lang sind, müssen<br />
sie vor der Verarbeitung der ganzen Länge<br />
nach in Wasser eingeweicht werden. Das<br />
passiert gleich hinter der Werkstatt. Für die<br />
hellen, weißen Weideprodukte müssen die<br />
Weiden geschält werden. Die rotbraune<br />
Weide färbt sich durch die in der Weidenrinde<br />
enthaltene Salizylsäure. Den Teil der<br />
von uns verwendeten Weiden, die wir im<br />
Handel nicht einkaufen können, bauen<br />
wir im Garten selbst an!<br />
Was waren die ungewöhnlichsten<br />
Auftragsarbeiten?<br />
Christin: Wir erhielten mal den Auftrag,<br />
ein Strandkorbmuster anzufertigen, das<br />
anschließend industriell in Serie produziert<br />
werden sollte, mit eingearbeiteten Bullaugen<br />
und in größeren Maßen als die herkömmlichen<br />
Strandkörbe. Das müssen wir ganz gut<br />
hinbekommen haben, denn die Strandkörbe<br />
sehen wir heute überall bei einer bekannten<br />
Sylter Fisch-Gastronomie. Auch einen Weide-<br />
Käfig für die Theaterkulissse des Stücks<br />
„Kaspar Hauser“ am Nürnberger Burgtheater<br />
haben wir schon hergestellt.<br />
Welche Voraussetzungen sollte man für<br />
euer Handwerk erfüllen?<br />
Matthias: Die wichtigste Voraussetzung ist,<br />
dass es Spaß macht! Das Handwerk selbst<br />
erlernt man in der dreijährigen Schulausbildung.<br />
Grundsätzlich hilfreiche Eigenschaften<br />
für Flechtwerkgestalter/-innen<br />
sind Kreativität, handwerkliches Geschick,<br />
Fingerfertigkeit, Geduld, logisches Denken<br />
und räumliches Vorstellungsvermögen.<br />
Welche Chancen und Risiken gibt es für<br />
Schülerinnen und Schüler, die sich für<br />
diese Ausbildung entscheiden?<br />
Christin: Etwas schwierig ist es zu Beginn,<br />
da die Ausbildung ausschließlich in Lichtenfels<br />
stattfindet und nicht vergütet wird.<br />
Man muss sich also selbst versorgen oder<br />
gegebenenfalls BaföG beantragen. Dafür ist<br />
die Ausbildung kostenfrei. Und man kann<br />
alle Objekte, die man in der Ausbildung<br />
herstellt, auch selbst verkaufen und muss<br />
nur das Material bezahlen. Ich glaube, der<br />
Beruf bietet gute Chancen für Menschen, die<br />
selbst etwas herstellen und kreativ arbeiten<br />
möchten. Es gibt nach der Ausbildung mehrere<br />
Perspektiven. Neben der Anstellung<br />
in Betrieben besteht die Möglichkeit, im<br />
sozialen oder therapeutischen Bereich zu<br />
arbeiten, zum Beispiel in der Ergotherapie<br />
oder in Behindertenwerkstätten. Einige studieren<br />
anschließend Design. Auch die Selbständigkeit<br />
ist eine Option. Da die Nachfrage<br />
an Korbwaren stabil ist und es nur wenige<br />
Flechtwerkgestalter gibt, sind die Chancen,<br />
seinen Platz zu finden, nicht so schlecht.<br />
„Ich bin überglücklich, das<br />
gelernt zu haben, was ich<br />
immer lernen wollte.“<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.flechtwerkgestaltung.bs-lif.de<br />
Korbmacherin aus Leidenschaft:<br />
Christin Sell beim Prüfen des<br />
Rohmaterials (oben) und bei der<br />
Erneuerung eines Stuhlgeflechts<br />
und (unten).<br />
Naheliegend.<br />
Fachhochschule Westküste<br />
Lernen<br />
mit weitem<br />
Horizont<br />
Fachhochschule Westküste<br />
Studienberatung / Zulassung<br />
Telefon: (0481) 85 55 141 / -133<br />
Email: beratung@fh-westkueste.de<br />
www.fh-westkueste.de<br />
Fritz-Thiedemann-Ring 20 – 25746 Heide<br />
66
Von hellem licht und lauten tönen –<br />
Was macht ein Veranstaltungstechniker?<br />
Es gibt Leute, die<br />
haben Bürojobs.<br />
Es gibt Leute,<br />
die arbeiten von neun<br />
bis fünf. Es gibt Leute,<br />
die machen jeden Tag<br />
das Gleiche. Und dann<br />
gibt es Björn. Bei ihm<br />
verläuft kein Tag wie<br />
der andere, denn er<br />
ist Auszubildender zur<br />
Fachkraft für Veranstaltungstechnik.<br />
2016 hat<br />
der 30-Jährige sich entschlossen,<br />
nochmal die<br />
Schulbank zu drücken<br />
und umzusatteln. Es<br />
ist bereits seine zweite<br />
Ausbildung, denn direkt<br />
nach dem Realschulabschluss und dem Zivildienst<br />
hat er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann<br />
abgeschlossen. Wir haben<br />
uns mit Björn getroffen und ihn gefragt, wie<br />
es so ist, das Arbeiten zwischen Kabeln und<br />
Konzerten.<br />
Wenn man sich mit Björn unterhält, merkt<br />
man ganz schnell, dass Musik ein großes<br />
Thema in seinem Leben ist, denn er spielt<br />
nicht nur selbst Bass, sondern seine erste<br />
Ausbildung absolvierte er in einem Musikgeschäft<br />
und war dort ganze zehn Jahre tätig.<br />
„Ich wollte einfach nochmal etwas anderes<br />
machen, denn das wirklich große Verkaufstalent<br />
war ich nie”, sagt der Hobbymusiker.<br />
Er erzählt davon, dass er auch vor seiner<br />
zweiten Ausbildung immer mal wieder am<br />
Licht oder Tonpult saß, um befreundete<br />
Bands (auf Konzerten) zu unterstützen.<br />
„Das ist etwas, was mir immer schon Spaß<br />
gemacht und mich fasziniert hat. Als ich<br />
dann von einem Bekannten hörte, dass<br />
sein Betrieb noch einen Auszubildenden<br />
suche, habe ich aber das erste Mal wirklich<br />
Wir haben Björn Hildebrandt getroffen, der eine Ausbildung<br />
zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik absolviert.<br />
TEXT & FOTOS Jana Limbers<br />
ernsthaft darüber nachgedacht.” Im August<br />
2016 hat Björn dann die Ausbildung zur<br />
Fachkraft für Veranstaltungstechnik, kurz<br />
VT, begonnen und es keinen Tag bereut. „Ich<br />
bin im Moment total zufrieden und würde<br />
mit niemandem tauschen wollen!”<br />
Björn gehört zu den VTlern, die in einem<br />
„festen Haus” lernen, sie sind also nicht<br />
ständig mit ihrem Betrieb unterwegs, sondern<br />
kümmern sich um die Veranstaltungen<br />
vor Ort, eben „im Haus”. In diesem Fall heißt<br />
das für Björn, dass er Musikabende, Parties,<br />
Kunstausstellungen oder sogar Wrestlingveranstaltungen<br />
plant und betreut. Kein Wunder,<br />
dass die Anforderungen immer wieder<br />
neu sind. Veranstaltungstechniker kümmern<br />
sich zwar auch um den Auf und Abbau von<br />
Bühnen, die Einrichtung und Bedienung von<br />
Tontechnik sowie um die Sicherheitsvorschriften,<br />
aber Björns Lieblingsaufgabe ist<br />
ganz klar: „Licht machen.“<br />
„Wenn ich Licht mache, kann ich mich kreativ<br />
so richtig austoben und Licht macht bei<br />
einer Show einen riesigen Unterschied. Es<br />
gibt nichts Schlimmeres als ein Konzert, bei<br />
dem einfach nur das Licht<br />
angeknipst wird und das<br />
war‘s dann.” Das Lichtpult<br />
sieht übrigens so<br />
ähnlich aus wie ein Tonpult<br />
und kann ähnlich<br />
kompliziert sein. Manchmal<br />
programmiert Björn<br />
ganze Lichtshows, sodass<br />
die unterschiedlichen<br />
Lichteffekte genau auf<br />
die verschiedenen Teile<br />
eines Songs abgestimmt<br />
sind. Das ist schon beeindruckend<br />
und man kann<br />
gut verstehen, weshalb<br />
ihm diese Arbeit gefällt.<br />
Aber mal Hand aufs Herz,<br />
Björn: Die Arbeitszeiten, die sind doch sicher<br />
ganz schön heftig oder? „Zum Glück geht<br />
das bei mir”, sagt er, „manchmal habe ich<br />
tatsächlich einen ganz normalen Arbeitstag<br />
von neun bis siebzehn Uhr. Es kommt<br />
natürlich mal vor, dass ich zehn oder sogar<br />
fünfzehn Stunden durcharbeiten muss, aber<br />
das gehört nun mal dazu. Urlaub nehmen<br />
wäre für mich auch kein Problem, aber das<br />
kann natürlich gerade bei Veranstaltungstechnikern,<br />
die nicht in einem ‚festen Haus’<br />
arbeiten, ganz anders sein.” Ok, verstanden:<br />
Die Arbeitszeiten können denen von Bürojobs<br />
gleichen, müssen es aber nicht. An Konzerttagen<br />
sieht so ein typischer Arbeitstag<br />
aber doch völlig anders aus als der im Büro.<br />
Wenn ein Konzert um 19 Uhr beginnt, fängt<br />
Björn um 12 Uhr an zu arbeiten. Sofern die<br />
Bühne bereits steht, was im „festen Haus“ oft<br />
der Fall ist, gilt es, die Beleuchtung zu installieren<br />
und eventuelle Sonderwünsche der<br />
Bands zu erfüllen. Im Laufe des Nachmittags<br />
erscheint dann die Band, baut ihr eigenes<br />
Equipment auf und macht mit Björn den<br />
Soundcheck. Wenn dann der Sound stimmt<br />
und alle zufrieden sind, ist oft gar nicht mehr<br />
viel Zeit, bis das Konzert beginnt.<br />
Wenn die Show vorbei ist, muss natürlich<br />
alles wieder aufgeräumt werden und gegen<br />
Mitternacht hat Björn dann meistens endlich<br />
Feierabend. Klar ist also: Dieser Beruf<br />
verlangt nicht nur Kreativität, sondern auch<br />
Durchhaltevermögen. Björn erzählt uns, was<br />
darüber hinaus noch wichtig ist: „Man muss<br />
auch improvisieren können, denn manchmal<br />
gehen einfach Dinge schief. Ein bisschen<br />
Durchsetzungsvermögen schadet auch nicht,<br />
und man sollte auf jeden Fall bereit sein,<br />
manche Dinge mit Humor zu nehmen, besonders<br />
in Stresssituationen; denn es ist niemandem<br />
geholfen, wenn man durchdreht.”<br />
Wir haben außerdem gefragt, was Björn<br />
denjenigen empfehlen würde, die sich für<br />
eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker<br />
interessieren. „Zunächst würde ich ein<br />
Praktikum machen, wenn man den Job noch<br />
nicht kennt. Man muss viele Dinge beachten,<br />
oft schwere Sachen schleppen und es<br />
wird manchmal eben echt spät. Man sollte<br />
sich genau überlegen, in welchem Betrieb<br />
man die Ausbildung macht. Die Arbeit in<br />
einem ‘festen Haus’ kann entspannter sein,<br />
allerdings ist die Arbeit bei einem reisenden<br />
Betrieb viel abwechslungsreicher. Es kommt<br />
darauf an, was einem liegt. Am Wichtigsten<br />
ist aber: Nicht den Kopf in den Sand stecken!<br />
Jeder fängt mal klein an.” Ihr seht,<br />
Veranstaltungstechniker ist ein vielseitiger<br />
und interessanter Beruf. Er ist technisch,<br />
fordert Kreativität, man hat mit anderen<br />
Menschen zu tun und eines ist sicher: Langweilig<br />
wird es nicht. Zwei Dinge wollen wir<br />
dann doch noch von Björn wissen: „Was<br />
war das schönste Erlebnis während deiner<br />
Ausbildung und was ist dein größtes berufliches<br />
Ziel?“ „Ehrlich gesagt, das Schönste<br />
ist, wenn man von den Künstlern für das<br />
gelobt wird, was man macht. So erhalte<br />
ich die Bestätigung für meine Arbeit. Mein<br />
berufliches Ziel wäre, einmal bei einer großen<br />
Produktion mit einem bekannten Star<br />
oder einer großen Band mitzuwirken und<br />
die Show mit zu planen. Das wäre klasse.”<br />
Wir wünschen Björn, dass noch viele gute<br />
Shows in seiner Zukunft liegen und auch<br />
sein Wunsch eines Tages Realität wird. Wir<br />
bedanken uns für den Einblick in sein<br />
Berufsleben und schließen mit einem<br />
Augenzwinkern und seinem beruflichen<br />
Motto: “Leg dich nie mit einem<br />
Lichttechniker an. Der hat Kabelbinder,<br />
Gaffa und ein leeres Case.”<br />
Björns Ausbildungsbetrieb:<br />
Carls Eventlocation<br />
Carlshöhe 47<br />
24340 Eckernförde<br />
Berufsschule:<br />
RBZ Technik<br />
GeschwisterSchollStraße 9<br />
24143 Kiel<br />
68
Flüchten. Mutig sein. coFFee to go.<br />
Junger Syrer entkommt dem Krieg und eröffnet in Kiel sein eigenes Café<br />
TEXT & FOTOS Joachim Welding<br />
Die Geschichte Obadias beginnt<br />
traurig und endet mit einem<br />
Lachen. Der junge Syrer muss<br />
wegen des Bürgerkrieges flüchten, seine<br />
Familie zurücklassen und um sein Leben<br />
bangen. Doch der gelernte Elektriker versucht<br />
seinem Leben einen Sinn zu geben,<br />
strandet in Libyen, findet Arbeit und muss<br />
erneut flüchten. Erst in Kiel angekommen,<br />
kann er seinen Traum verwirklichen: Obaida<br />
eröffnet sein eigenes Café!<br />
Hama, eine Metropole in Syrien, so groß<br />
wie Frankfurt. Hier lebt Obaida mit seiner<br />
neunköpfigen Familie. Täglich muss er aufs<br />
Neue einem Bürgerkrieg ins Auge sehen,<br />
der schon seit Jahren in seinem Heimatland<br />
wütet. Die Familie hat bis jetzt Glück im<br />
Unglück: „Wir wurden nicht bombardiert,<br />
alle sind wohlauf. In den benachbarten Dörfern<br />
aber schlagen die Geschosse ein, alles<br />
ist zerstört.“ Irgendwann beschließt der<br />
damals 24-Jährige: „Ich muss weg. Hier gibt<br />
es keine Zukunft.“ Schweren Herzens verabschiedet<br />
er sich 2014 von seinen Eltern,<br />
Schwestern und Brüdern. Von jetzt an ist er<br />
allein auf sich gestellt.<br />
Sein Glück will Obaida 2500 Kilometer entfernt<br />
im nordafrikanischen Libyen suchen,<br />
auch wenn es dort nicht sicher ist. Zuhause<br />
hat er schon als Elektriker gearbeitet – das<br />
ist sein Glück: „Ich habe einen Job in einer<br />
Fabrik gefunden, war dort sogar Vorarbeiter.“<br />
Doch nach zwei Jahren beherrschen auch in<br />
Libyen die Waffen, Attentate und viel Leid<br />
den Alltag. „Ich konnte nicht bleiben. Ein<br />
normales Leben war nicht mehr möglich. So<br />
habe ich mich entschlossen, in einem der<br />
Boote über das Mittelmeer nach Europa zu<br />
flüchten.“ In einer Nacht- und Nebelaktion<br />
kann er an Bord gehen, mit ihm 120 andere<br />
Flüchtlinge, darunter 40 Kinder. Schon wieder<br />
hat der Syrer Glück: „Unser Boot hat<br />
durchgehalten. Es war Sommer, und die See<br />
lag ganz ruhig.“ Nach fünf Tagen erreicht<br />
das Boot die italienische Küste.<br />
Obaida hat einen Traum: Er will nach<br />
Deutschland, wo es sicher ist und viele Menschen<br />
hilfsbedürftige Flüchtlinge willkommen<br />
heißen. Über die Schweiz fährt er mit<br />
dem Zug nach München und wundert sich:<br />
„Ich habe noch nie so viele grüne Wiesen<br />
gesehen. Ich dachte, in Deutschland gibt es<br />
nur Hochhäuser. Während der Fahrt durch<br />
Bayern staunte ich jedoch über die schönen,<br />
alten Wohnhäuser.“ Schließlich landet er im<br />
Erstaufnahmeheim in Neumünster, wird als<br />
Kriegsflüchtling anerkannt und bekommt<br />
eine Aufenthaltsgenehmigung. Er sucht<br />
Arbeit und erhält einen Praktikumsplatz bei<br />
einer Malerfirma. „Ein Mitarbeiter hat mich<br />
sehr unterstützt und mir gesagt: Du musst<br />
Deutsch lernen! Er half mir dabei, und so<br />
konnte ich die Sprache schon nach einem<br />
halben Jahr ganz gut“, erzählt der junge<br />
Mann mit dem sympathischen Lächeln.<br />
Nach dem Deutsch-Sprachkurs ist Obaida<br />
fit für den Arbeitsmarkt: Ein Handwerksunternehmen<br />
stellt den Elektriker ein. „Weil<br />
meine Berufsausbildung in Syrien nicht<br />
71
vegetarische und vegane Zutaten. Natürlich<br />
Coffee-to-go und ein Schlemmerfrühstück,<br />
das sich auch Studenten leisten können.<br />
Knackige Salate, Falafel, Fritz-Cola sowie<br />
Kaffeespezialitäten aus eigener Herstellung.<br />
Mittags bereitet Obaida Suppen zu, dazu<br />
gibt es frische Brötchen. Penibel sauber hält<br />
der junge Unternehmer sein Café: „Hygiene<br />
ist in der Gastronomie superwichtig“, meint<br />
er.<br />
anerkannt wurde, musste ich die Lehre<br />
leider wiederholen“, berichtet er. Doch er<br />
merkt bald: Von dem Azubi-Gehalt kann er<br />
nicht leben. Obaida muss neu überlegen. Er<br />
lernt eine junge Frau kennen, die beiden<br />
werden ein Paar. Eines Tages fahren sie an<br />
einem geschlossenen Café an der Fachhochschule<br />
Kiel vorbei und rufen: „Das ist es!“<br />
Sie sind mutig und übernehmen den Laden<br />
„Coffee Cloud“.<br />
Die Aufteilung ist klar: Obaida kocht gerne,<br />
seine Partnerin backt köstliche Kuchen. Das<br />
Café an der Ecke wird gemütlich eingerichtet,<br />
die Speisekarte ganz trendy gestaltet – mit<br />
Produkten aus biologischem Anbau, dazu<br />
Die Zukunft kann kommen in Kiel, auch<br />
wenn Obaida manchmal traurig ist. „Ich<br />
halte immer Kontakt zu meiner Familie.<br />
Aber der Krieg belastet uns alle sehr. Und<br />
ich habe Heimweh!“ Deshalb hat er einen<br />
zweiten großen Traum: „Ich hoffe, dass der<br />
Krieg endlich aufhört!“ Seine Familie soll<br />
sehen können, was ihm geglückt ist – mutig<br />
in Freiheit ein selbstbestimmtes Leben zu<br />
führen.<br />
Coffee Cloud Kiel<br />
Eichenbergskamp 22<br />
24149 Kiel<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
Großhandel:<br />
Einzelhandel:<br />
// Kaufmann/-frau im<br />
Groß-und Außenhandel<br />
// Fachinformatiker/in<br />
Systemintegration oder<br />
Anwendungsentwicklung<br />
// Fachlagerist/in<br />
// Maschinen- und<br />
Anlagenführer/in<br />
// Duales Studium<br />
Bachelor of Arts<br />
Betriebswirtschaftslehre/<br />
Schwerpunkt Handel<br />
// Verkäufer/in im Einzelhandel<br />
// Kaufmann/-frau im Einzelhandel<br />
Schwerpunkt Food, Hartware/Textil<br />
oder Fisch<br />
// Fleischer/in<br />
verkaufsbetont<br />
// Fachverkäufer/in im<br />
Lebensmittelhandwerk<br />
Schwerpunkt Fleisch<br />
// Spezialausbildung zur<br />
Nachwuchsführungskraft<br />
Handelsfachwirt/in<br />
// Duales Studium<br />
Bachelor of Arts<br />
Betriebswirtschaftslehre/<br />
Schwerpunkt Handel
Hauke Hansen, 24<br />
kommt aus Burg und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Sein Abitur absolvierte er am BBZ Dithmarschen.<br />
„Vor der Ausbildung bei Covestro habe ich einige Semester Elektrische Energiesystemtechnik<br />
an der HS Flensburg studiert. Das Studienfach an sich hat mir gut gefallen, denn das Fachgebiet<br />
Elektrik interessiert mich sehr. Was mir nicht gefallen hat, war die Art und Weise, wie<br />
sich meine Arbeit nach dem Abschluss gestalten würde. Das Studium qualifiziert dazu, später<br />
in der Planung und Konzeption von Energiesystemtechnik zu arbeiten. Ich möchte hingegen<br />
nicht nur im Büro sitzen und planen, sondern meine Kenntnisse auch praktisch anwenden.<br />
Dafür ist eine Ausbildung viel besser geeignet. Mir liegen auch handwerkliche Tätigkeiten.<br />
Das ist für diesen Beruf auch wichtig. Wer Elektroniker für Automatisierungstechnik werden<br />
möchte, braucht außerdem Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern und Spaß im<br />
Umgang mit der Materie. Den Rest lernt man in der Ausbildung.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />
Simon Stothfang, 20<br />
kommt aus Brunsbüttel und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Seine Fachhochschulreife erwarb er am Gymnasium<br />
Brunsbüttel.<br />
„Der Beruf des Elektronikers für Automatisierungstechnik kombiniert die Bereiche Elektronik und Technik<br />
und stimmt deswegen perfekt mit meinen Interessen und Fähigkeiten überein. Bei Covestro sind wir<br />
EATs, wie der Beruf abgekürzt wird, für die Wartung und Instandhaltung von komplexen, rechnergesteuerten<br />
Industrieanlagen verantwortlich. Tritt eine Störung auf, die den automatischen Prozessablauf<br />
behindert, kommen wir zum Einsatz. Das erste Jahr der Ausbildung verbringen wir im Ausbildungszentrum<br />
auf dem Werksgelände. In dieser Zeit erlernen wir die Grundlagen der Elektrotechnik. Dazu gehören<br />
zum Beispiel das Lesen und Erstellen von Schaltplänen, der Aufbau und die Funktionsweise verschiedener<br />
Bauteile oder das Ermitteln und Darstellen von Strömen, Widerständen sowie Kapazitäten. Im<br />
Anschluss an die Grundausbildung gehen wir in die Produktionsanlagen und begleiten die Gesellen und<br />
Meister bei ihrer täglichen Arbeit. Die Ausbildung macht mir großen Spaß. Wir werden bestens betreut<br />
und ganz individuell gefördert. Außerdem gefällt mir das gute Klima. Alle arbeiten Hand in Hand.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />
75
Fiete Wenn, 20<br />
kommt aus Marne und ist im 1. Lehrjahr zum Industriemechaniker<br />
bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Sein<br />
Abitur hat er am Gymnasium in Marne gemacht.<br />
„Mein Schulpraktikum habe ich bei Covestro absolviert und es<br />
hat mir so gut gefallen, dass ich mich um einen Ausbildungsplatz<br />
beworben habe. Der erste Schritt war das Bestehen eines<br />
Online-Tests im Covestro-Karriereportal. Danach kam die Einladung<br />
zu einem weiteren Test hier im Ausbildungszentrum.<br />
Als das geschafft war, wurde ich zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch<br />
eingeladen. Bald danach kam die erhoffte<br />
Zusage und im September vergangenen Jahres ging es auch<br />
schon los. Wer sich für den Beruf des Industriemechanikers<br />
interessiert, sollte handwerkliches Geschick und gute Kenntnisse<br />
in den Fächern Physik und Mathe mitbringen. Wichtiger<br />
als gute Zeugnisnoten ist aber die Motivation. Wer wirklich<br />
Lust hat, sich mit dem Thema Metall zu beschäftigen und auf<br />
den Millimeter genau arbeiten kann, der wird hier wirklich<br />
Freude an der Arbeit haben.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />
Tobias Ladzenski, 17<br />
kommt aus St. Michaelisdonn und ist im 1. Lehrjahr<br />
zum Industriemechaniker bei Lanxess. Seinen<br />
Mittleren Schulabschluss hat er an der Gemeinschaftsschule<br />
in St. Michaelisdonn absolviert.<br />
„Vor meiner Ausbildung habe ich am Starthilfe-Programm<br />
von Covestro teilgenommen. Ziel des<br />
Programms ist, die Teilnehmer ein Jahr lang auf<br />
eine Ausbildung vorzubereiten und sie in einen<br />
Ausbildungsbetrieb zu vermitteln. Die ersten vier<br />
Monate bestehen aus einem Grundlehrgang ‚Metallverarbeitung‘<br />
in der Ausbildungswerkstatt auf dem<br />
Covestro-Gelände. Die restliche Zeit absolviert man<br />
Praktika in verschiedenen Unternehmen und sammelt<br />
dabei wichtige Erfahrungen. Ein Praktikum<br />
habe ich bei Lanxess gemacht. Das Unternehmen<br />
sitzt ebenfalls in Brunsbüttel und hat mir nach<br />
meinem Praktikum einen Ausbildungsvertrag angeboten.<br />
Da Lanxess allerdings keine eigene Ausbildungsabteilung<br />
in Brunsbüttel hat, lernen wir<br />
zusammen mit den Azubis von Covestro. Zurzeit ist<br />
das Drehen meine Lieblingstätigkeit. An der Drehbank<br />
muss man besonders darauf achten, dass die<br />
Drehgeschwindigkeit zum Werkstück passt. Außerdem<br />
muss man auf seine Sicherheit achten. Eine<br />
Schutzbrille ist in der Werkstatt Pflicht. Die Sicherheit<br />
steht an oberster Stelle; das gilt nicht nur für<br />
uns Auszubildende, sondern für alle Mitarbeiter im<br />
Unternehmen.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />
Robin Fleischhauer, 28<br />
kommt aus Dortmund und ist für seine Ausbildung<br />
nach Brunsbüttel gezogen. Er ist im 3. Lehrjahr zum<br />
Industriemechaniker bei der Covestro Deutschland<br />
AG in Brunsbüttel.<br />
„Ursprünglich komme ich aus Dortmund und habe<br />
dort eine Ausbildung zum Hotelkaufmann gemacht.<br />
Nach der Lehre wurde mir allerdings schnell klar,<br />
dass der Beruf nicht zu mir passt und ich etwas Anderes<br />
machen möchte. Meine Schwester wohnte bereits<br />
in Schleswig-Holstein; sie war es auch, die mir<br />
Covestro als Ausbildungsbetrieb empfohlen hat. Ich<br />
habe auf ihren Rat gehört und bin, als ich die Zusage<br />
hatte, in den Norden gezogen. Die Ausbildung<br />
gefällt mir sehr gut. Ich wusste schon früher, dass<br />
mir die handwerkliche Arbeit Spaß macht und dass<br />
mich die Metallbearbeitung interessiert. Besonders<br />
gefällt mir, was uns schon in der Ausbildung<br />
geboten wird. Ein Erste-Hilfe-Kurs oder ein Gabelstapler-Führerschein<br />
sind nur einige Beispiele. Als<br />
Azubi wird man hier gefordert, aber auch sehr gefördert.<br />
Wenn wir Fragen haben, ist immer jemand<br />
für uns da. Die Kollegen sind ist einfach top und die<br />
Ausbilder sind ebenfalls super.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />
Nils Jacobsen, 20<br />
kommt aus Immenstedt, ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker<br />
Fachrichtung Betriebstechnik bei den Schleswiger Stadtwerken.<br />
„Ich habe mein Fachabitur in der Fachrichtung Elektrotechnik sowie<br />
ein Praktikum bei den Stadtwerken in Husum absolviert. Danach<br />
wusste ich, dass ich Elektroniker werden wollte. Bei den Schleswiger<br />
Stadtwerken habe ich vielfältige Aufgaben. Sie reichen von der Hausanschluss-Installation<br />
über die Reparatur von Straßenlaternen bis hin zur<br />
Wartung der Motoren in unseren Blockheizkraftwerken. Der praktische<br />
Einsatz mit unseren Monteuren macht mir am meisten Spaß. Hier kann<br />
ich das Wissen aus der Berufsschule und aus dem internen Unterricht<br />
anwenden. Besonders gut finde ich die Unterstützung und Hilfsbereitschaft<br />
sowie das gute Miteinander im Unternehmen. Und dass die Gesellen,<br />
ehemalige Azubis, Kontakt zu uns halten. In der Mittagspause<br />
spielen wir dann eine Partie am Tischkicker oder wir treffen uns nach<br />
Feierabend in unserem Fitnessraum, der extra für die Mitarbeiter eingerichtet<br />
wurde.“<br />
Foto Henrik Matzen| Text Schleswiger Stadtwerke GmbH<br />
76 77
Cecilia Antonia Nitsch, 19<br />
kommt aus Schuby und ist im 1. Ausbildungsjahr zur Industriekauffrau<br />
bei den Schleswiger Stadtwerken. Ihr Abitur hat<br />
sie an der Domschule in Schleswig gemacht.<br />
„Die Schleswiger Stadtwerke habe ich während eines Schulpraktikums<br />
kennengelernt. Da ich eine vielseitige Ausbildung<br />
im Bereich Wirtschaft gesucht habe, habe ich mich für<br />
den Beruf der Industriekauffrau entschieden. Vielseitig ist<br />
ein gutes Stichwort, denn zu Beginn der Ausbildung lernen<br />
wir alle Unternehmensbereiche kennen. So war ich gleich im<br />
August bei uns am Stadthafen und habe mich mit dem Hafenmeister<br />
um unsere Gäste auf dem Wohnmobilstellplatz und im<br />
Sportboothafen gekümmert. Das nenne ich mal ‚ins kalte Wasser<br />
geworfen‘ – aber nicht allein gelassen! Denn gerade das<br />
gute Arbeitsklima gefällt mir besonders. Als Industriekaufleute<br />
bekommen wir einen Einblick in Bereiche wie Einkauf,<br />
Buchhaltung, Controlling, Vertrieb und Marketing. Ich denke,<br />
dass ich dadurch später gute Chancen und Einsatzmöglichkeiten<br />
im Berufsleben habe.<br />
In meiner Freizeit spiele ich Handball und mache Fitness. Sport<br />
ist für mich sehr wichtig, denn man kann nach einem stressigen<br />
Tag alles herauslassen und seine Grenzen austesten. Meine<br />
Handballmannschaft wird von meiner Firma gesponsert, darauf<br />
bin ich stolz und bekomme dadurch auch in meiner Freizeit<br />
etwas von den Stadtwerken zurück.“<br />
Foto Henrik Matzen| Text Schleswiger Stadtwerke GmbH<br />
Maurice Brandt, 21<br />
aus Epenwöhrden, 3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten<br />
bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH.<br />
„Moin, ich bin Maurice, komme aus Epenwörden<br />
und habe den Mittleren Schulabschluss an der<br />
GMS Meldorf gemacht. Für zwei Ausbildungsberufe<br />
hatte ich mich schon früh interessiert:<br />
Bankkaufmann und Chemikant. Entschieden habe<br />
ich mich nach der zehnten Klasse für eine Bankkarriere.<br />
Leider die falsche Wahl, wie sich herausstellte,<br />
denn nach Abschluss der Ausbildung<br />
fühlte ich mich nicht mehr wohl in diesem Beruf.<br />
Ich beschloss noch einmal neu anzufangen – mit<br />
einer Ausbildung zum Chemikanten bei TOTAL.<br />
Und schon nach wenigen Monaten spüre ich, dass<br />
ich meinen Traumberuf gefunden habe. Warum?<br />
Weil Chemikanten bei TOTAL vielseitige Aufgaben<br />
haben, immer in Action sind und in allen Bereichen<br />
zum Einsatz kommen. Von Anfang an begleite ich<br />
die Fachkräfte auf ihren Schichten und lerne die<br />
Produktion hautnah kennen. Als ich zum ersten<br />
Mal eine unserer Anlagen von innen betrat, war<br />
ich vom Anblick überwältigt. Mein erster Gedanke<br />
war: Werde ich jemals die Funktionen all dieser<br />
Rohrleitungen verstehen? Doch diese Befürchtung<br />
legt sich mit der Zeit. Genau um das zu lernen, bin<br />
ich ja hier!“<br />
Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />
Laura Peters, 19<br />
aus Diekhusen-Fahrstedt, 1. Ausbildungsjahr zur Industriekauffrau<br />
bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH.<br />
Florian Surberg, 20<br />
ist im 1. Ausbildungsjahr zum Industriekaufmann bei den<br />
Schleswiger Stadtwerken. Sein Abitur absolvierte er am Berufsbildungszentrum<br />
in Schleswig.<br />
„Bevor ich mich zur Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken<br />
entschieden habe, habe ich mehrere Praktika in unterschiedlichen<br />
Berufen absolviert. Mir hat das bei der Orientierung<br />
sehr geholfen. Ausschlaggebend bei meiner Wahl<br />
waren die Vielseitigkeit im Beruf, dass mein Ausbildungsbetrieb<br />
in der Region ist und auch die Ausbildungsvergütung.<br />
Bei den Stadtwerken passte das alles. Abwechslung in der<br />
Ausbildung erfahren wir dadurch, dass wir in allen Abteilungen<br />
mitarbeiten. Und da wir nicht nur Energieversorger sind,<br />
sondern uns auch um Themen wie Elektromobilität oder den<br />
Glasfaserausbau kümmern, ist das sehr spannend. Als Auszubildende<br />
haben wir auch Projekte, die wir selbständig bearbeiten.<br />
Die Organisation des Ferienspaßes oder die IHK-Lehrstellenrallye<br />
gehören dazu. Hier sind unsere Ideen gefragt,<br />
die wir entwickeln und dann umsetzen. Dadurch lernen wir<br />
das Arbeiten im Team, das Organisieren und auch den verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit Geld, da wir unser eigenes<br />
Budget verwalten müssen.“<br />
„Hallo, ich heiße Laura und absolviere momentan eine Ausbildung<br />
zur Industriekauffrau bei der Firma TOTAL in Brunsbüttel.<br />
Bereits vor dem Abitur auf dem Marner Gymnasium<br />
habe ich hier ein Betriebspraktikum gemacht, das für meine<br />
Berufsentscheidung hilfreich war. Meine Lieblingsfächer<br />
waren Englisch und Französisch. Diese Fremdsprachenkenntnisse<br />
kann ich jetzt gut einsetzen, denn Industriekaufleute<br />
kommunizieren täglich mit internationalen Kunden und<br />
Geschäftspartnern, sowohl im Ein- und Verkauf als auch in<br />
der Korrespondenz. Während der Ausbildung lerne ich alle<br />
Abteilungen kennen, auch die technischen Bereiche, denn<br />
um unsere Bitumenprodukte vertreiben zu können, benötige<br />
ich Kenntnisse über die Produktion und unsere internen<br />
Abläufe. Bisher gefallen mir Ausbildung und Arbeitsbedingungen<br />
sehr . Ich könnte mir gut vorstellen, nach der Ausbildung<br />
bei TOTAL als Industriekauffrau weiter zu arbeiten,<br />
denn ich fühle mich in Dithmarschen sehr wohl und bin<br />
in der Region fest verankert. Das zeigt sich auch bei meiner<br />
liebsten Freizeitbeschäftigung: Ich tanze im Marner<br />
Karnevalsverein!“<br />
Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />
Foto Henrik Matzen| Text Schleswiger Stadtwerke GmbH<br />
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Leon Sievers, 17<br />
aus Westerhorn, 1. Ausbildungsjahr zum Verwaltungsfachangestellten<br />
bei der Stadtverwaltung Elms horn.<br />
„Ich hatte schon früh den Wunsch, mit Menschen zusammenzuarbeiten.<br />
In der 9. Klasse absolvierte ich<br />
ein Praktikum im Kindergarten, doch die Arbeit mit<br />
Kindern hat mich, ehrlich gesagt, nicht angesprochen.<br />
Die entscheidenden Tipps, eine Verwaltungsausbildung<br />
zu machen, erhielt ich aus erster Hand von<br />
meiner Mutter und meiner Schwester. Beide rieten mir<br />
dazu und meinten, das würde gut zu mir passen.<br />
Das Bewerbungsverfahren der Stadt Elmshorn besteht<br />
aus drei Teilen: Im ersten Schritt reicht man eine<br />
klassische, schriftliche Bewerbung ein. Anschließend<br />
wird man zu einem mehrstündigen Test in die Stadtverwaltung<br />
eingeladen und muss Aufgaben aus den<br />
Bereichen Mathe, Wirtschaft und Verwaltung schriftlich<br />
beantworten. Der dritte Teil besteht aus einem<br />
Assessment Center. Dort haben Bewerber die Gelegenheit,<br />
sich in Rollenspielen und Gruppenübungen zu<br />
präsentieren und ihre soziale Kompetenz zu beweisen.<br />
Ich bin froh, dass meine Bewerbung erfolgreich<br />
war. Den Anruf mit der Zusage werde ich so schnell<br />
nicht vergessen.“<br />
Patricia Burek, 19<br />
aus Moorrege, 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten<br />
bei der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />
„Nach dem Abitur habe ich ein Jahr Bundesfreiwilligendienst in<br />
einer Schule mit Kindergarten und Ganztagsbetreuung absolviert.<br />
Das war eine interessante Zeit, in der ich feste Unterrichtsaufgaben<br />
in den Fächern Mathe und Deutsch sowie Betreuungsaufgaben<br />
übernommen habe. Beruflich konnte ich mir diese Tätigkeit allerdings<br />
nicht vorstellen. Mein Interesse für Wirtschaft und Politik<br />
war der Grund, ein Praktikum in Moorrege zu machen. Mir hat es<br />
sehr gut gefallen. Beworben habe ich mich schließlich in Elmshorn,<br />
weil die Stadtverwaltung im Unterschied zu einer Gemeindeverwaltung<br />
über mehr Sachgebiete und Ämter verfügt. Einen<br />
ersten Eindruck der vielseitigen Aufgabengebiete einer Stadtverwaltung<br />
gewinnt man schon in den ersten Tagen, wenn die fortgeschrittenen<br />
Auszubildenden der Jugend- und Ausbildungsvertretung<br />
alle Berufsstarter in den Abteilungen herumführen und wir<br />
zu den Außenstellen fahren. Wasserwerk, Feuerwehr, Volkshochschule,<br />
Betriebshof, Standesamt … die Verwaltung ist für sehr<br />
viele Bereiche zuständig. Das macht das Berufsbild so spannend<br />
und abwechslungsreich!“<br />
Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />
Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />
Monica Wesenberg, 19<br />
aus Elmshorn, 2. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten<br />
bei der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />
Kristin Fuchs, 19<br />
aus Pinneberg, im 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten<br />
bei der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />
„Nach dem Abitur an der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg gab<br />
es für mich gute Gründe für eine Ausbildung bei der Verwaltung.<br />
Zum einen hatte mir meine Schwester von dieser Ausbildung vorgeschwärmt.<br />
Zum anderen suchte ich einen zukunftssicheren Beruf<br />
und hatte schon immer ein starkes Interesse an wirtschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Themen. Bisher gefällt mir die Ausbildung ausgesprochen<br />
gut. Wir werden in den drei Jahren Einblicke in die Tätigkeiten<br />
sämtlicher Ämter und Fachdienste erhalten. Alle vier Monate<br />
wechseln wir die Abteilung. Meine erste Station war die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Dort habe ich mich unter anderem mit der Aktualisierung<br />
unserer Inter- und Intranetseite beschäftigt. Momentan arbeite ich<br />
in der Abteilung Innerer Dienst und lerne die Abläufe der Materialbeschaffung<br />
kennen. Ein Highlight war die einwöchige Fahrt in unsere<br />
französische Partnerstadt Tarascon im November letzten Jahres. Auf<br />
dem Weihnachtsmarkt habe ich dort mit unserem Team deutsche Produkte<br />
verkauft. Das war eine tolle Erfahrung!“<br />
Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />
„Ich bin im zweiten Ausbildungsjahr und habe bereits wertvolle<br />
Einblicke auf verschiedenen Ämtern erhalten. Auch der<br />
erste Schulblock an der Verwaltungsakademie Bordesholm<br />
liegt hinter mir. Dort wird das Berufsschulwissen aus dem<br />
ersten Ausbildungsjahr vertieft. Die schulischen Anforderungen<br />
sind anspruchsvoll. Deshalb ist es hilfreich, dass sich alle<br />
Azubis schon aus der Berufsschule kennen und gut gemeinsam<br />
lernen können. Der siebenwöchige Blockunterricht findet<br />
im Zeitraum zwischen Sommer und Herbst statt. Während<br />
dieser Zeit wohnen wir in dem angeschlossenen Internat. Viel<br />
Abwechslung hat Bordesholm zwar nicht zu bieten, aber zum<br />
Lernen ist dieser Ort ideal. Und nach Schulschluss kann man<br />
zum Beispiel sehr schön um den Bordesholmer See laufen oder<br />
spazieren gehen.<br />
Parallel zur Ausbildung engagiere ich mich seit dem ersten<br />
Tag meiner Ausbildung in der Jugend- und Ausbildungsvertetung<br />
(JAV). In dieser Funktion bin ich Ansprechpartnerin für<br />
alle Auszubildenden und nehme auch an Bewerbungsgesprächen<br />
teil. Ich finde es gut, dass die Ausbildungsleitung im<br />
Bewerbungsverfahren Wert auf die Meinung von Auszubildenden<br />
legt, da wir uns besser in die Situation von Schulabgängern<br />
hineinversetzen können. Mein Tipp für alle Bewerber:<br />
„Seid nicht schüchtern, präsentiert euch und vergesst nicht<br />
zu lächeln!“<br />
Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />
80 81
Alina SEYFERT, 21<br />
aus Itzehoe, 1. Ausbildungsjahr zur Milchtechnologin bei der<br />
Osterhusumer Meierei eG in Witzwort.<br />
„Hallo, ich bin Alina. Ich habe den Ersten allgemeinbildenden<br />
Abschluss am Schulzentrum Krempermarsch gemacht und<br />
anschließend den Mittleren Abschluss am RBZ Steinburg. Die<br />
Ausbildung zur Milchtechnologin hatte ich schon lange im<br />
Auge. Meine Mutter arbeitet auch in diesem Beruf und hat mir<br />
schon immer davon vorgeschwärmt. Ein entsprechendes Praktikum<br />
hab ich vor der Ausbildung natürlich auch absolviert. Das<br />
kann ich jedem empfehlen. Nur so findet man heraus, ob dieser<br />
Beruf auch zu einem passt. Und das ist doch das Wichtigste!<br />
Weitere Voraussetzungen sind: Körperliche Fitness, Interesse<br />
an Lebensmitteln, technisches Verständnis, Teamfähigkeit,<br />
sorgfältiges Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein.<br />
Meine ersten Eindrücke bei der Osterhusumer Meierei sind<br />
nur positiv. Die Kolleginnen und Kollegen habe ich ja schon<br />
im Praktikum kennengelernt. Ich war deshalb auch gar nicht<br />
mehr so aufgeregt vor dem Ausbildungsstart. Momentan arbeite<br />
ich in der ‚Annahme‘. Dort wird die Menge der angelieferten<br />
Rohmilch erfasst, deren Qualität bestimmt und schließlich aus<br />
dem Tankwagen abgepumpt. An manchen Tagen liefern über<br />
20 Tankwagen ihre Milch bei uns ab. Dann kommt man ganz<br />
schön ins Schwitzen und muss sich sehr konzentrieren. Aber<br />
genau das ist auch spannend und macht mir total viel Spaß.“<br />
Foto Sönke Dwenger | Text Christian Dorbandt<br />
Merle Mommens, 16<br />
aus Oldersbek 1. Ausbildungsjahr zur Milchtechnologin bei der<br />
Osterhusumer Meierei eG in Witzwort.<br />
„Ich heiße Merle und habe den Mittleren Schulabschluss auf<br />
der Eider-Treene-Schule in Friedrichstadt gemacht. Viele meiner<br />
Freunde sind auf weiterführende Schulen gegangen, aber<br />
ich wollte lieber eine Ausbildung beginnen. Für mich kamen<br />
eigentlich nur Ausbildungsberufe in Frage, die etwas mit Tieren<br />
oder Landwirtschaft zu tun haben, z.B. Land-, Vieh- oder Pferde -<br />
wirtin, denn ich bin im landwirtschaftlichen Betrieb meiner<br />
Eltern mit Pferden, Kühen und Schafen groß geworden. Für die<br />
Ausbildung zur Milchtechnologin habe ich mich letztendlich<br />
entschieden, weil mir ein Schulpraktikum in einer Schafskäserei<br />
unglaublich gut gefallen hat. Bei der Berufsberatung erfuhr ich<br />
später, dass die Osterhusumer Meierei diese Ausbildung anbietet.<br />
Daraufhin habe ich eine Bewerbung per E-Mail an die Meierei<br />
geschickt, bin zum Gespräch eingeladen worden, habe noch<br />
ein kurzes Praktikum gemacht und dann den Ausbildungsplatz<br />
bekommen. Super, dass das so schnell geklappt hat!<br />
Die erste Abteilung, die ich gerade kennenlerne, ist die ‚Produktion‘.<br />
Dort im Maschinenraum lerne ich alles über die Herstellung<br />
meines Lieblingsjoghurts ‚Traum von Eiderstedt‘. Total spannend!<br />
Nach der Ausbildung möchte ich auf jeden Fall hier weiterarbeiten<br />
und in meiner Region bleiben. Und wer weiß … vielleicht<br />
übernehme ich ja später mal unseren eigenen Betrieb!“<br />
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Foto Sönke Dwenger | Text Christian Dorbandt<br />
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