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1 Vorwort - Arche Austria

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das sonst offen liegende Gehirn geschützt und eine Unterlage für die verlängerten Kopffedern<br />

gebildet wird.<br />

Im Phänotyp kommen Haubenenten mit sichtbarer Haubenbildung und glattköpfige vor, d. h.<br />

also, dass nicht alle Haubenenten augenscheinlich auch eine Haube tragen. Die Entenhaube ist<br />

nämlich nicht reinerbig züchtbar, da reinerbige Tiere mit einem Letalfaktor (Todesfaktor)<br />

behaftet sind und so entweder bereits im Ei, spätestens aber im Alter von 6 Wochen sterben,<br />

da bei ihnen die Schädeldecke völlig offen ist und das Gehirn freiliegt. Lebensfähige<br />

Haubenenten sind daher immer spalterbig für haubentragend und haubenlos.<br />

Werden nun zwei haubentragende Enten verpaart, so müssten theoretisch 25 % reinerbig<br />

letale, 50 % spalterbig lebensfähige und 25 % reinerbig haubenlose Enten entstehen. Es wurde<br />

aber festgestellt, dass die Verhältnisse anders liegen. Es entstehen nämlich: 25 % reinerbig<br />

letale, 25 % spalterbig haubentragende, 25 % spalterbig haubenlose und 25 % reinerbig<br />

haubenlose Enten. Das Erbmerkmal der Haubenbildung ist nämlich nur unvollkommen<br />

dominant und bildet so bei nur etwa der Hälfte aller Spalterbigen eine Haube aus. Bei<br />

haubenlosen Enten, die aus haubentragenden Eltern stammen, kann es sich deshalb sowohl<br />

um spalterbige als auch um reinerbige Tiere handeln, ohne dass dies äußerlich erkennbar ist.<br />

Wird ein haubentragendes Tier mit einem haubenlosen verpaart, so kann in der Nachzucht<br />

etwa ein Drittel aller Tiere die Haube weitervererben, wodurch die haubenlosen Enten für die<br />

Zucht nicht nutzlos sind, da wiederum haubentragende Enten erzüchtet werden können. Aus<br />

diesen komplizierten Zuchtregeln wurde eine einfache Faustregel abgeleitet: wenigstens ein<br />

Tier in der Paar- oder Stammzucht sollte keine Haube aufweisen.<br />

Neben der Attraktivität des Haubenschmuckes legen Haubenenten relativ viele Eier und<br />

liefern zusätzlich vorzügliches Fleisch. Erpel erreichen ein Gewicht von etwa 2,5 kg. Enten<br />

sind mit etwa 2 kg etwas leichter.<br />

Zur Zucht sollten nur Eier, die übrigens weiß, selten auch grünlich gefärbt sind, mit einem<br />

Gewicht von mindestens 60 g verwendet werden. Ziel der Zucht ist die Erhaltung eines<br />

leichtfüttrigen, robusten Wirtschaftstieres, welches seine Jungtiere problemlos ohne großes<br />

Zutun des Menschen aufzieht und leicht zu halten ist.<br />

Bei der Zucht sollte jedoch niemals die mit dem Letalfaktor verbundenen Todesfälle<br />

vergessen werden! Diese sollten aus ethischen Gründen so niedrig wie nur möglich gehalten<br />

werden, was dadurch erreicht werden kann, dass man ein haubentragendes Tier mit einem<br />

haubenlosen verpaart!<br />

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