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1 Vorwort - Arche Austria

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3.2.6 Esel<br />

Unter den Eseln gibt es nur eine Rasse, die in Österreich unter den gefährdeten Nutztierrassen<br />

geführt wird:<br />

Error! Unknown switch argument. Alt-<br />

Österreichischer Albinoesel (=<br />

Österreich-Ungarischer Albinoesel)<br />

Wie vieles andere kam auch der Esel mit den Römern in unsere Gegend. Esel erreichten zwar<br />

nie die Wichtigkeit des Pferdes, waren jedoch verbreiteter und bedeutender als vielfach<br />

angenommen. Belegt wird dies unter anderem durch historische Abbildungen, aber auch in<br />

verschiedenen Märchen und Sagen kommt der Esel zu Ruhm. Besonders geschätzt wurden die<br />

häufig so genannten Grautiere wegen ihrer Trittsicherheit und ihrer Tragfähigkeit. Außerdem<br />

ist der Esel im Vergleich zum Pferd in seinem Futterbedarf genügsamer, was ihn besonders<br />

bei der armen Bevölkerung am Land, aber auch in der Stadt, beliebt machte.<br />

Anders als bei anderen Nutztierrassen wurde beim Esel lange Zeit nie wirklich in spezifischen<br />

Rassen gezüchtet. Trotzdem sind beim Esel seit dem Altertum verschiedene Farbschläge<br />

bekannt. So gab und gibt es schwarze, graue, braune und sogar weiße Esel. Die Schimmel<br />

unter den Eseln galten als Seltenheit und häufig als Statussymbol, weswegen sie lange Zeit<br />

nur von reichen und einflussreichen Personen gehalten werden durften.<br />

Alt-Österreichischer Albinoesel 13<br />

Mitte der 80er Jahre machte Vet.Rat. Univ.Prof. Dr. Fritz Dietrich Altmann im Tierpark<br />

Herberstein in der Steiermark eine großartige Neuentdeckung. Da er sich schon seit geraumer<br />

Zeit mit gefährdeten Nutztierrassen befasste, konnte er eine Herde von ca. 10 bis 12<br />

albinotischen Eseln, die irrtümlicherweise als Muscatesel (eine vorwiegend aus Schimmeln<br />

bestehende Eselrasse aus Ägypten und anderen arabischen Ländern) bezeichnet wurden, als<br />

eine alt-österreichische – heute stark gefährdete – autochthone Nutztierrasse identifizieren.<br />

Wichtig hierbei ist, dass Schimmel bei Eseln meist grau geboren werden und sich dann bis zu<br />

einem Alter von zehn Jahren umfärben, wobei ihre Augen dunkel und ihre Haut blauschwarz<br />

bleiben. Bei den hier genannten „Herbersteinschen Eseln“ handelte es sich hingegen um<br />

Tiere, die keine Pigmente in der Haut, in den Hufen, in den Augen und keine oder kaum<br />

Pigmente (es kommen auch Tiere mit hellgelbem Fell vor; diese Erscheinung wird als<br />

Flavismus, einer Vorstufe von Albinismus, bezeichnet) in den Haaren aufwiesen. Es handelte<br />

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