1 Vorwort - Arche Austria

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ihr Futter großteils selbst und wurden dabei ganzjährig gehütet. Die Nahrung in den weitläufigen Eichenwäldern wird von den Tieren teilweise sogar tauchend gesucht! Mit dem Beginn des Jugoslawien-Krieges 1991 erfolgte der totale Niedergang der Population. So gab es laut Angaben von Prof. Caput von der Universität Zagreb 1991 nur mehr ca. 100 – 150 Tiere. Durch indirekte Kriegsfolgen, wie zB Wilderei, ist der Bestand in den Save-Auen auf etwa 20 – 30 Stück zurückgegangen. Im Dezember 1993 gab es schließlich nur mehr einen einzigen alten Schweinehirten. Dieser musste seine Tiere aus Sicherheitsgründen im Stall halten, was ihm unzumutbare Kosten aufbürdete. Die SAVE (= europäische Organisation zur Sicherung der landwirtschaftlichen Artenvielfalt in Europa) holte, nachdem die Fronten „eingefroren“ waren, einige wertvolle Zuchttiere aus dem umkämpften Gebiet heraus und brachte sie ins rückwärtige Kroatien in Sicherheit. Außerdem wurden bei den wenigen in den Dörfern verbliebenen Bauern weitere Tiere für ein provisorisches Herdebuch markiert. Diese Aktion erregte viel positives Aufsehen und wurde auch in verschiedenen Fachzeitschriften gewürdigt. Neben der Erhaltung der Turopolje-Schweine hatte diese Aktion auch noch einen wichtigen psychologischen Effekt für die Einheimischen. Der Wert ihres Kulturgutes, der ihnen als Lebensgrundlage diente, wurde hervorgehoben und dadurch wurden auch der Mut und die Hoffnung zum Ausharren im Gebiet gefördert. Auf Initiative der SAVE und Euronatur wurde versucht einen Halterbeitrag auszuzahlen, um die Population vor Ort zu fördern. 1994 wurden vom VEGH unter der Mithilfe von Dr. Helmut Pechlaner eine Zuchtgruppe von 3 Ebern und 3 Sauen angekauft. Die Bestände in den Save-Auen haben glücklicherweise überlebt. Des Weiteren wurden in benachbarten Gebieten noch Restpopulationen entdeckt, wodurch die langfristige genetische Erhaltung nun gesicherter ist. Nach Beendigung des Krieges kam es auf Initiative der SAVE zu einem Neuaufbau der Zucht. Außerdem sollen die Turopolje-Schweine, die einen wichtigen Beitrag für das Offenhalten der Auenlandschaft leisten, in das Naturparkkonzept der Save-Auen miteinbezogen werden. Zusammen mit der Naturparkverwaltung versuchte man auch dem Übel der Wilderei Einhalt zu bieten. Durch den Krieg war der Respekt vor fremdem Eigentum gesunken, Bauern und Tiere galten nicht viel, jedoch waren die Preise für Nahrungsmittel verhältnismäßig hoch, wodurch viele Arbeitslose versucht waren sich hie und da Nahrung auch wieder selbstständig zu besorgen… Das Turopolje Schwein gilt – wie das Mangalitza-Schwein – als spätreif. Laut Angaben des VEGH sollten Turopolje-Sauen mit 1 – 1 ½ Jahren gedeckt werden. Sie sollten in 2 Jahren 3 Würfe mit je ca. 6 Ferkeln auf die Welt bringen. 76
Werden Turopolje-Schweine gemästet, so nehmen die Tiere pro 100 kg Futter ca. 20 kg zu, wobei sie ein Gesamtgewicht von bis zu 250 kg erreichen können. Das fettarme Fleisch eignet sich hervorragend für Dauerwurstwaren sowie für festen, kernigen Speck. 77
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Mag. Anita Wagner und Frau Prof. Dr
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2 Einleitung In dieser Arbeit soll
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