1 Vorwort - Arche Austria
1 Vorwort - Arche Austria
1 Vorwort - Arche Austria
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Aufgrund der gefragten Nutzungseigenschaften – das Murbodner Rind wurde als<br />
Dreinutzungsrasse gezüchtet – war es bald über sein Stammgebiet hinaus bekannt und so kam<br />
es auch, dass es im 19. Jahrhundert sogar das Mürztaler Rind verdrängte.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg erlitt das Murbodner Rind dasselbe Schicksal. Nun wurde es durch<br />
leistungsstarke Rassen verdrängt. Laut Angaben der ÖNGENE wurde zur Verbesserung der<br />
Milchleistung in hohem Masse Gelbvieh verwendet und der VEGH git an, dass auch massiv<br />
Frankenvieh eingekreuzt wurde. 1970 wurde der letzte Murbodner Zuchtverband aufgelöst,<br />
woraufhin reinrassige Tiere nur mehr von wenigen idealistischen Züchtern gehalten wurden.<br />
Seit 1982 gibt es nun gemeinsam von der ÖNGENE und der Gelbviehgenossenschaft<br />
Steiermark, die bereits seit 1979 planmäßig mit der Erhaltung des Murbodner Rindes begann,<br />
Generhaltungsmaßnahmen, die auf dem Heterozygotieprogramm basieren. Eine Nukleusherde<br />
im Bundesgestüt Piber trägt ebenfalls zur Erhaltung dieser Rasse bei. 1999 wurde aus dem<br />
Gelbviehzüchterverband der Murbodner Zuchtverband Steiermark herausgebildet. Im Jahr<br />
2000 wurde das Herdebuch geschlossen. In diesem sind zurzeit 903 Murbodner Kühe und 46<br />
Murbodner Stiere eingetragen.<br />
Der Charakter des Murbodner Rindes weist darauf hin, dass es als Arbeitstier gezüchtet<br />
wurde, da Murbodner untereinander ziemlich rauflustig sein können, jedoch dem Menschen<br />
gegenüber sehr duldsam, ja sogar liebevoll, und zu dem noch willig und intelligent sind.<br />
In Zukunft möchte man das Zuchtziel auf gut mittelrahmige, fleischbetonte Tiere hinführen.<br />
Die besondere Eignung zur Mutterkuhhaltung soll gefördert werden, wobei auch versucht<br />
werden soll die Milchleistung etwas anzuheben, um die veranlagte Frohwüchsigkeit der<br />
Kälber nicht zu hindern. Weiterhin soll aber die Langlebigkeit, die gute Fruchtbarkeit, das<br />
vorbildliche Weideverhalten, die gute Futterverwertung und die Leichtkalbigkeit des<br />
Murbodner Rindes im Zuchtziel verankert bleiben.<br />
Aufgrund seiner Farbe zählt das Murbodner Rind zu den einfarbig hellen Höhenviehrassen<br />
und weiter zum Gelbvieh. Die Grundfarbe reicht von weiß über semmelfärbig bis fuchsrot<br />
und ist je nach Gegend schwankend. Hellere Tiere sind oftmals massiger und haben kürzere<br />
Beine. Die dunkleren sind meist schlanker und hochbeiniger und entsprechen so dem<br />
Mürztaler Typ. Vor allem die Stiere sind dunkler und haben eine stärker ausgebildete<br />
Vorderpartie. Diese beiden Merkmale weisen auf die Urrinder hin. Des Weiteren erscheinen<br />
sie meist in der Halspartie schwarz angeraucht.<br />
Typisch beim Murbodner ist ein helles Dreieck („Schnippe“) auf dem sonst schieferblauen<br />
Flotzmaul. Die Schnippe wird auch als „Herzl“ bezeichnet. Neben der Umgebung des<br />
Flotzmaules und der Augen sind auch die Beinpartien etwas aufgehellt. Die kräftigen und<br />
aufwärts gerichteten Hörner sind an der Hornspitze dunkel bis schwarzgrau. Eine ähnliche<br />
35