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1 Vorwort - Arche Austria

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Durch die einsetzende Industrialisierung, die einher ging mit einer verstärkten Nachfrage an<br />

Milch und Fleisch, kam es zu einer Bevorzugung von Zweinutzungsrassen wie Fleckvieh und<br />

Braunvieh. Die Zugleistung als dritte Nutzungsart wurde rasch durch den technischen<br />

Fortschritt in der Landwirtschaft zurückgedrängt. Aufgrund von geringerer Wirtschaftlichkeit<br />

und nicht zuletzt durch die Intensivierung der Fleckviehzucht kam es zu einem Rückgang und<br />

sogar zur Ausrottung vieler autochthoner Rassen. Es ist dem Idealismus und manchmal auch<br />

der Sturheit einiger einzelner Bauern zu verdanken, dass einige Rassen wenigstens noch in<br />

Kleinpopulationen erhalten blieben.<br />

Laut ÖNGENE sind lediglich 2 % der gesamten Rinder Österreichs den gefährdeten<br />

autochthonen Rinderrassen zuzurechnen, wobei Rassen wie die Original Pinzgauer und das<br />

Tiroler Grauvieh als gefährdet, Rassen wie das Original Braunvieh, das Waldviertler und das<br />

Kärntner Blondvieh, das Tux-Zillertal Rind, die Pustertaler Sprintzen, das Murbodner Rind<br />

und die Ennstaler Bergschecken von der ÖNGENE aber als hochgefährdet eingestuft werden.<br />

Dank der Arbeit der ÖNGENE und des VEGHs haben die Bestandszahlen aller gefährdeten<br />

Rassen zugenommen.<br />

Ennstaler Bergschecken<br />

Die Ennstaler Bergschecken und die kleine<br />

Rinderrasse der Hinterwälder-Rinder haben<br />

wahrscheinlich die gleichen Vorfahren. Diese<br />

waren ganzfarbig fuchsrot und kamen<br />

möglicherweise um 800 n. Chr. mit deutschen<br />

Siedlern in das Gebiet der Obersteiermark.<br />

Erst hier entwickelten sich dann die heutigen<br />

Bergschecken. Es wurde dabei auf<br />

Pigmentverlust selektiert, wobei vorerst<br />

einmal weiße Abzeichen am Genick, später<br />

auch am Hals und am Nacken entstanden. In<br />

Abbildung 1: Ennstaler Bergschecken auf der<br />

Agraria Wels.<br />

der Mundart entstanden dadurch spezielle Bezeichnungen für diese Zeichnungsvarianten der<br />

Bergschecken (weiße Abzeichen an Kopf und Nacken - „Helmate“, am ganzen Hals -<br />

„Kampate“, „Knacklete“). Besonders geachtet wird bei den Ennstaler Bergschecken darauf,<br />

dass kleine scheckenförmige Flecken entstehen, die sich von der pigmentierten Flanke<br />

deutlich loslösen sodass die Bergschecken größtenteils weiß erscheinen. Ansonsten sind die<br />

Ennstaler Bergschecken leichte, zierliche Rinder mit einem Gewicht von 800 – 850 kg beim<br />

Stier und 450 – 550 kg bei der Kuh sowie einer Widerristhöhe von 140 cm beim Stier und 130<br />

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