1 Vorwort - Arche Austria
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3.1.3 ÖNGENE – Österreichische Nationalvereinigung für Genreserven<br />
Gegründet wurde die Österreichische Nationalvereinigung für Genreserven – kurz<br />
ÖNGENE – am 1. Juli 1982, nachdem im Parlament in Wien eine konstituierende<br />
Hauptversammlung stattgefunden hatte. „Es wurde damit ein Verein zum Schutze und zur<br />
Bewahrung der Erbanlagen heimischer gefährdeter landwirtschaftlicher Nutztierrassen<br />
geschaffen, der gleichzeitig auch als wissenschaftliche Plattform für die Erarbeitung aktueller<br />
Zuchtstrategien anerkannt ist, die der Erreichung dieser Ziele dienen.“ 6<br />
Das erste Mal wurde die Problematik der Verdrängung lokaler Rassen durch hochentwickelte<br />
Leistungsrassen auf der Umweltkonferenz der UNO in Stockholm im Jahre 1972 behandelt.<br />
Kurz danach wurde dann auch auf dem Weltkongress für angewandte Genetik in Madrid<br />
erstmals auch von wissenschaftlicher Seite zu diesem Thema Stellung bezogen.<br />
Wichtig für Österreich waren in diesem Zusammenhang Univ. Prof. Dr. W. Schleger und<br />
Univ. Prof. Dr. A. Haiger, die seit dieser Zeit umfangreiche Informations-, Aufklärungs- und<br />
Organisationsarbeit über den Verlust bodenständiger Nutztierrassen geleistet haben. 1981 gab<br />
das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft eine Studie über Erhaltungsmaßnahmen<br />
in Auftrag, die von den gerade genannten Experten in Angriff genommen wurde. Die Studie,<br />
welche die Basis für die Gründung der ÖNGENE darstellt, empfehlt folgende Maßnahmen:<br />
Tabelle 3.2 Maßnahmen für die Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen. Quelle: vgl. Fischerleitner, 2002.<br />
Die gefährdeten Nutztierrassen Österreichs 2002, S. 9.<br />
1. Gründung einer zuständigen Organisation auf Bundesebene<br />
2. Bestandsaufnahmen gefährdeter Nutztierrassen in Österreich unter strenger Prüfung der<br />
Erhaltungswürdigkeit<br />
- Umwelt- und Standortanpassung<br />
- genetisch bedingte wirtschaftliche Vorzüge<br />
- ökologische, historische und kulturelle Bedeutung<br />
3. Maßnahmen zur Erhaltung der gefährdeten Rassen<br />
- Erhaltungsmaßnahmen im privaten Bereich (Sonderprogramm für Bergbauern,<br />
Zoologische Gärten, Wildparks)<br />
- Erhaltungsmaßnahmen im öffentlichen Bereich (Bundesanstalten, Landwirtschafts-<br />
6 FISCHERLEITNER 2002, S. 8<br />
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