1 Vorwort - Arche Austria

4.4 Schweinefleisch und Islam
„Ihr Gläubigen! Esst von den guten Dingen, mit denen Wir euch versorgten und seid Gott
dankbar, wenn ihr Ihm alleine dient. Verboten hat Er euch nur den Genuss von natürlich
Verendetem, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber etwas anders als der Name Gottes
angerufen worden ist. Wenn aber jemand dazu gezwungen ist, ohne es zu begehren und ohne
das Maß zu überschreiben, so trifft ihn keine Schuld; wahrlich, Gott ist verzeihend,
barmherzig.“ 16
Diese Stelle aus dem Koran stellt die Grundlage dar, auf die sich viele Muslime beziehen,
wenn sie nach dem Grund gefragt werden, warum sie kein Schweinefleisch essen. Ein
Möglichkeit warum Prophet Mohammed dem gläubigen Muslimen den Verzehr von
Schweinefleisch verbietet ist wahrscheinlich jener, dass Fleischfresser (Carnivoren) aber auch
Allesfresser (Omnivoren), wozu ja auch die Schweine und der Mensch gezählt werden, von
der Trichinose (auch Trichinellose genannt) befallen werden können. Erreger dieser mild bis
tödlich verlaufenden Erkrankung sind Fadenwürmer aus der Gattung Trichinella.
Aufgenommen werden die Larven dieser verschiedenen Fadenwürmerarten durch den
Verzehr von infiziertem Fleisch, das mit einer Temperatur von weniger als 65 ° Celsius
zubereitet wurde. Da Ratten, die als Omnivoren ebenfalls von Trichinen befallen sein können,
auch von Schweinen gefressen werden und deren Fleisch wiederum vom Menschen verzehrt
wird kann es auch so zu einer Ansteckung mit Trichinen kommen.
Schweine können aber nicht nur von Trichinen sondern auch vom Schweinerotlauf befallen
sein, was ein weiteres Ansteckungsrisiko für den Mensch darstellt.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass das Schwein aus islamischer Sicht
nicht verabscheuungswürdig ist. Es darf daher weder gequält, erniedrigt noch verachtet
werden. Gestützt wird diese Ansicht auf folgende Stelle im Koran:
„Allah ist es, der alles vollkommen gemacht hat, was er erschuf. 17 “
16 vgl. Koran 2: 172 - 173
17 vgl. Koran 32: 7
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